Für immer von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 10: ~10~ ---------------- Takeru sah auf sein Handy. Es war 17.30 Uhr. Keine 48 Stunden mehr, dann wäre er wieder zuhause bei seiner Hikari. Er vermisste sie furchtbar. Er hätte nie gedacht, dass es so sein würde. Bald konnte er sie wieder in seine Arme schließen. Nur noch eine Nacht ohne sie. Er seufzte auf und griff nach seinem Wasser. Die Konferenz war für heute zu Ende. Es war spannend, das konnte er nicht bestreiten. Aber er wünschte sich, dass er seine Freundin nicht vermissen müsste. Es war eigentlich unglaublich. Sie waren so viele Jahre, fast 15 Jahre beste Freunde gewesen, nur beste Freunde. Und nun waren sie seit ein paar Monaten ein Paar. Und er wollte nie wieder ohne sie sein. Das hätte er niemals erwartet. Bei keiner seiner vorherigen Beziehungen, hatte er so etwas erlebt. Hikari war auf jeden Fall die Richtige für ihn, das wusste er. Er liebte sie und das würde er vermutlich immer. Vielleicht sollte er sich bald Gedanken über den nächsten Schritt machen. Ja, es war wirklich früh, aber sie gehörte zu ihm und er wollte sie niemals mehr vermissen. Er wollte sie sein Leben lang an seiner Seite haben. Ein Lächeln schlich auf sein Gesicht. Es hatte noch nicht Zeit, aber das wäre auf jeden Fall der richtige Weg. “Entschuldigung”, erklang neben ihm eine helle Stimme. Fragend drehte er sich herum. Eine Frau, die ebenfalls auf der Konferenz war, lächelte ihn an. “Was kann ich für sie tun?”, fragte er sie. “Ist neben ihnen noch frei?”, fragte sie und deutete auf den Barhocker. Takeru nickte. Es waren kaum noch Hocker frei. Die Konferenz war hier im Hotel, in dem die meisten Journalisten auch übernachteten. Da die Konferenz vor ungefähr einer Viertelstunde für diesen Tag geendet hatte, hatten viele der Journalisten die gleiche Idee gehabt wie Takeru und sich an die Bar gesetzt. Takeru hatte sich in den paar Minuten seit er hier saß, noch mit niemanden unterhalten. Doch die Journalistin neben ihm schien anderes im Kopf zu haben. “Ich bin Saori”, stellte sie sich vor und hielt ihm lächelnd ihre Hand entgegen. Takeru blinzelte verwundert, ergriff dann aber die Hand und schüttelte diese. “Takeru.” “Takeru also.” Saori lächelte immer noch und schlug dann ein Bein über ihr anderes.”Wie finden sie die Konferenz?”, fragte sie. Takeru nahm einen Schluck von seinem Wasser. “Ich finde sie spannend. Wobei man dazu sagen muss, dass es meine erste Konferenz ist.” “Die erste?”, fragte sie neugierig. Takeru zuckte mit seinen Schultern. “Ich habe mein Studium erst beendet und das ist jetzt meine allererste richtige Aufgabe für die Zeitung, bei der ich begonnen habe.” “Das ist auch spannend.” Die Frau lächelte, ehe sie eine Hand auf Takerus Knie legte und sich ihr Gesichtsausdruck zu etwas verführerischem änderte. “Wie wäre es? Sie spendieren mir einen Drink. Und dann schauen wir mal, wie es weitergeht. Wir könnten noch essen gehen und den Tag danach richtig auslaufen lassen.” ~~~ Hikari hielt sich an den Armlehnen ihres Sitzplatzes fest, als das Flugzeug auf der Landebahn des Flughafens in Sarapoo landete. Sie waren mit ein paar Minuten Verspätung gestartete, so dass sie auch nun etwas Verspätung hatte. So richtig recht war es ihr nicht. Sie wollte unbedingt zu ihrem Freund und diesen in die Arme schließen. Eigentlich war sie wirklich verrückt! Vor einem halben Jahr wäre sie Takeru noch nicht hinterher geflogen, da waren sie auch noch nicht zusammen gewesen. Und kaum waren sie ein Paar … Hoffentlich würde er sich freuen und es nicht komisch aufnehmen oder denken, dass sie klammerte. Aber er hatte sich bei seinen Telefonaten und Nachrichten auch immer so angehört, als würde er sie furchtbar vermissen. Sie seufzte leise auf. Sie wollte einfach nur zu ihm. Eine knappe halbe Stunde später hatte sie mit ihrem kleinen Reisekoffer den Flughafen verlassen und war zu dem Taxistand davor gegangen. Sie hatte dem Taxi-Fahrer Takerus Hotel genannt und sofort war sie dorthin gefahren worden. Sie bezahlte den Taxi-Fahrer noch, dann blickte sie auf den Hoteleingang vor sich. Ihr Herz schlug wie verrückt in ihrer Brust. Hoffentlich freute er sich, dass sie da war. Das schlimmste was passieren könnte wäre, dass er sich nicht freuen würde und sie wieder nach Hause schicken würde. Sie festigte ihren Griff um den Handgriff des Koffers, dann zog sie ihn kurzerhand in das Hotel hinein. Sie würde an der Rezeption nach seinem Zimmer fragen und dann zu ihm gehen. Sie trat auf die Rezeption zu, die am anderen Ende der Eingangshalle war. Doch noch ehe sie so weit gekommen war, erkannte sie auf ihrer linken Seite einen hellen Haarschopf. Ihr Herz machte einen Satz. Da war er, an der Bar. Sie trat auf ihn zu, mit leuchtenden Augen und einem breiten Lächeln im Gesicht. Zwei Meter hinter ihm blieb sie abrupt stehen. Er hatte sie noch nicht gesehen. Und genau in dem Moment wurde ihr klar, dass es doch noch etwas schlimmeres gab, als dass er sie nach Hause schicken würde. Die Frau neben ihm legte ihm in diesem Moment eine Hand auf den Oberschenkel und fragte, ob er ihr einen Drink spendieren würde und danach würde man ja weitersehen. Hikaris Herz bekam einen Sprung, als Takeru nickte. “Was würden sie gerne trinken?”, fragte er die Frau neben sich. ~~~ “Was würden sie gerne trinken?”, fragte Takeru die Journalistin. Als diese ihre Hand strahlend von seinem Knie ein Stück weiter seinen Oberschenkel hinauf gleiten ließ, musste er sich zusammenreißen, nicht zusammen zu zucken. “Einen Applemartini”, antwortete sie. Er nickte und wand sich dem Barkeeper zu. “Einen Applemartini bitte.” Wenige Minuten später hatten sie diesen vor sich stehen. “Auf meine Rechnung bitte”, richtete Takeru noch an den Barkeeper. Dieser nickte und ging zu einem anderen Gast. Takeru schob Saori den Applemartini zu. “So, für sie. Das ist aber schon alles, was sie von mir bekommen.” Er trank sein Wasser aus und stand auf. “Bitte?” Entsetzt sah Saori ihn mit großen Augen an. “Was soll das heißen?” Takeru sah sie ernst an. “Ich habe zu Hause die wundervollste Frau der Welt. Sie ist meine große Liebe, die schönste Frau der Welt. Ich habe lange auf sie warten müssen und nun, wo sie endlich zu mir gehört, werde ich es nicht riskieren, sie durch so etwas zu verlieren. Ich wünsche ihnen noch eine gute Konferenz und alles Gute Saori.” Nach diesen Worten drehte er sich herum und wollte davon gehen. Jedoch erstarrte er sofort. Da stand sie. Sie alleine, die Frau, die ihm alles bedeutete. Sie war hier! Und sie schien gehört zu haben, was er gesagt hatte. Sie hatte ihre Hände vor ihren Mund geschlagen und Tränen standen in ihren Augen. “Hika”, sagte er leise und trat zu ihr. Er war noch nicht ganz bei ihm, als sie ihm schon entgegenkam und sich in seine Arme warf. “Ich liebe dich auch”, brachte sie unter Tränen hervor. Takeru schlang seine Arme noch enger um sie. “Du bist mir also nicht böse?”, fragte er mit schlechtem Gewissen, denn trotzdem hatte er einer anderen Frau einen Drink ausgegeben. “Bei dem was du gesagt hast? Ich könnte dir niemals böse sein, Keru!”, antwortete Hikari und sah zu ihrem Freund auf. Dieser musste erleichtert lächeln, ehe er sich zu ihr beugte und sie küsste. Als sie sich wieder voneinander lösten, sah er ihr strahlend in die Augen. “Was machst du hier?” Hikari wurde unsicher und sah zur Seite. “Ich … ich habe dich vermisst … und daher …” Takeru lachte auf und zog sie wieder enger an sich. “Ich dich auch, so sehr. Und ich bin so glücklich, dass du da bist.” Er strahlte sie an. “Was hältst du davon hübsche Frau, wenn wir deinen Koffer in mein Zimmer bringen und dann gemeinsam essen gehen?” Hikari lächelte und nickte. “Sehr gerne.” Takeru löste seine Arme, griff mit einer Hand nach Hikaris Koffer und mit der anderen nach ihrer Hand. “Komm mit.” Er zog sie mit sich zu den Aufzügen. Gemeinsam fuhren sie in den dritten Stock und gingen bis zu einer Zimmertüre, vor der Takeru stehen blieb. Er zog seine Chipkarte hervor und entriegelte die Türe. Jedoch öffnete er sie nicht sondern drehte sich nur zu Hikari herum. Er küsste sie sanft auf die Stirn. “Warte kurz”, richtete er an sie und verschwand mit ihrem Koffer in seinem Zimmer. Ein paar Sekunden später stand er wieder vor ihr. “Können wir?” Hikari sah ihn verwirrt an. Warum durfte sie nicht in sein Zimmer? Hatte er da drinnen irgendetwas, was sie nicht sehen durfte, was er ihr verheimlichen wollte? Takeru bemerkte ihre Unsicherheit und streichelte sanft über ihre Wange. “Ich glaube, dass es besser ist, dich jetzt nicht in ein Zimmer mit einem Bett zu nehmen, denn dann würde ich vermutlich über dich herfallen. Und ich will es jetzt erst genießen, dass du da bist, Zeit mit dir verbringen, deine Anwesenheit genießen. Und über dich herfallen kann ich später immer noch.” Er grinste sie an. Hikari kicherte und drückte sich an ihn. “In Ordnung”, gab sie leise von sich und sah ihn von unten heran an. “Aber nachher bin es dann vielleicht ich, die über dich herfällt.” Takerus Augen weiteten sich und erneut beugte er sich zu ihr, um sie zu küssen. Dieses Mal fiel der Kuss schon intensiver aus. Schließlich löste er sich sehr widerstrebend von ihr. “Okay, gehen wir essen. Wenn nicht jetzt, dann wird das nichts mehr.” Hikari kicherte und griff nach seiner Hand. Komm, lass uns gehen. ~~~ Nach dem Essen liefen sie gemeinsam durch einen Park. Ihre Hände hatten sie fest ineinander verschlungen und am liebsten würden sie sich gar nicht mehr loslassen. “Hika?”, richtete Takeru plötzlich an sie. “Was ist?” Liebevoll lächelte sie ihn an. Er zog sie an sich. “Wann geht dein Rückflug?”, fragte er nach. “Ich habe den gleichen Flug wie du morgen Nachmittag gebucht”, antwortete sie. Takeru lächelte und streichelte über ihren Rücken. “Was hältst du denn davon, wenn wir unsere Flüge auf Sonntag umbuchen und das Hotel noch zwei Nächte verlängern? Dann könnten wir noch einen kleinen Urlaub dranhängen.” Das Strahlen, das sich in Hikaris Gesicht ausbreitete, sagte ihm eigentlich schon alles aus. “Sehr gerne.” “Gut, dann machen wir das, sobald wir wieder im Hotel sind.” “Wollten wir da nicht übereinander herfallen?” Takeru lachte auf. “Daher machen wir das von dem Internet-Computer im Foyer des Hotels. Und sobald wir in unserem Zimmer sind”, mit leuchtenden Augen sah er sie an, “gibt es nichts anderes mehr, das verspreche ich dir!” ~~~ Eine Stunde später standen sie vor Takerus Zimmertüre. Das Paar sah sich tief in die Augen. Sie waren beide aufgeregt. Es war nicht so, dass sie jeden Tag miteinander schliefen, trotzdem war dies ein Part ihrer Beziehung, der ihnen sehr wichtig war. Sie waren beste Freunde. Immer schon gewesen und würden es immer bleiben. Doch dann war die Liebe dazugekommen und damit auch die körperliche Liebe. Und diese wollten sie ausleben. Takeru öffnete die Türe und ließ Hikari vor sich eintreten. “Willkommen”, gab er von sich, als sie stehen blieb und sich umsah. Ein großes Bett stand an der Wand, gegenüber ein Schreibtisch und über diesem an der Wand ein großer Fernseher. Gerade aus ein großes Fenster, dass das Zimmer tagsüber vermutlich in Licht erhellen würde. Hikari drehte sich herum und sah lächelnd zu ihrem Freund. “Ist es für dich in Ordnung, wenn ich erstmal duschen gehe?”, fragte sie mit leiser Stimme. “Ich glaube, dass ich mich dann etwas erfrischter fühle.” Takeru grinste schief. “Wäre es für dich okay, wenn ich mit dir mitkomme?” Hikari lachte leise, ehe sie nickte und ihn verführerisch ansah. “Das hatte ich mir gewünscht.” ~~~ Am nächsten Morgen klingelte Takerus Wecker. Er stöhnte leise auf, ehe er den warmen Körper näher an sich zog. Er wollte nicht aufstehen. Er wollte hier bleiben, bei ihr. Sich nochmal umdrehen, sich viel mehr nochmal mit ihr vergnügen. “Musst du nicht aufstehen?”, fragte Hikari in dem Moment verschlafen und drückte sich enger an ihn. “Ich will nicht. Kann ich nicht hierbleiben? Bei dir? Ich wüsste, was wir tun könnten”, antwortete er und küsste sie sanft in die Halsbeuge. Hikari kicherte, ehe sie ihren Kopf schüttelte. “Ich will nicht schuld sein, wenn du die Konferenz verpasst. Also stehst du jetzt auf und wir sehen uns heute Nachmittag.” Takeru stöhnte erneut auf, ehe er zu stimmte. “Okay. Und was machst du dann den Tag über?” Hikari gähnte. “Erstmal noch eine Runde schlafen, dann gehe ich vielleicht shoppen.” Takeru lächelte. “Das wäre eine Idee.” “Ich brauche noch ein Kleid für Joes Hochzeit.” Diese war in eineinhalb Monaten. Die erste Einladung, die sie als Paar gemeinsam bekommen hatten. Für beide etwas besonderes. “Du kannst dir auch was gutes gönnen. Die bieten hier auch Wellness-Behandlungen an. Frag doch an der Rezeption an und dann lass dich massieren oder so.” Takeru beugte sich zu seiner Freundin und küsste sie, ehe er aufstand. Als er 20 Minuten später das Zimmer verließ, war Hikari gleich darauf wieder eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)