Von Feinden, Freunden und Liebenden von LukeDaSilva (30 Tage lang dein OTP) ================================================================================ Kapitel 1: Dein OTP feiert Weihnachten -------------------------------------- Ich bin ein Freund von zweiten Chancen! „Ich hätte nicht gedacht, dass wir dich nochmal wieder sehen, Potter!“, spottete Dudley, während sie den Wagen ausluden. Nachdem der Krieg zu Ende, Voldemort für immer besiegt war, hatte Harry seinen Verwandten eine Eule geschickt und sie darüber informiert, dass es wieder sicher war in den Ligusterweg zurück zu kehren, wenn sie es wollten. Für Dudley war es immer noch merkwürdig sich an diese Art der Kommunikation zu gewöhnen. Doch er akzeptierte sie. Genauso, wie er Harry begann als ein lebendiges Wesen zu akzeptieren. „Ich auch nicht, um ehrlich zu sein.“ Er hievte seinen schweren Koffer aus dem Kofferraum und zischte leicht, als das Gewicht auf seinen immer noch nicht ganz wieder hergestellten Körper traf. Dennoch schleppte er ihn ohne Widerworte zur Haustür, wo ihn seine Tante in Empfang nahm. Sie lächelte ihn an. Sie hatte ihn nie zuvor angelächelt. Es war merkwürdig. Selbst die Einladung zu Weihnachten, hatte er skeptisch beäugt und war sich sicher gewesen, dass es eine Falle eines Todessers war. Er hatte seit langer Zeit zum ersten Mal wieder ein Telefon in der Hand gehabt, hatte bei der Auskunft angerufen und seine Tante gefragt, ob der Brief von ihr kam und ob sie das ernst meinte. Petunia wollte, so unglaubwürdig das auch klang, einen Neuanfang. Sie hatte, leider viel zu spät, erkannt, wie schlecht Vernon für sie und ihre Familie war. Hatte über ihr Verhalten in den letzten Jahren nachgedacht und sich schlussendlich scheiden lassen. „Danke Harry.“ Dieser nickte nur, bevor er den nächsten Koffer holen ging. Ihm wurde allerdings nur eine kleine Tasche entgegen gedrückt. „Überanstrenge dich nicht. Ich seh doch wie du hinkst!“ „Hat dich sonst auch nicht gestört, Big D.“, spottete er zurück. Aus dem Muster würden sie wohl so schnell nicht heraus kommen. „Es stört mich jetzt, also halt einfach dein Maul und mach was man dir sagt!“ Harry sagte nichts. Es war wohl besser so. Einen Neuanfang wollte er nicht mit Streit beginnen. Es hatte ihn schon gewundert, dass sie ihn wirklich vom Bahnhof abgeholt hatten. Die ersten Wochen nach dem Ende des Krieges hatte er, wie viele andere in St. Mungos verbracht, wo man versucht hatte die Zahllosen Verltzungen der Überlebenden zu versorgen. Es hatte ihn aber nicht lange dort gehalten. Schnell war klar: Die Wunden brauchten Zeit um zu heilen und manche würden wohl nie komplett verschwinden. Zeit, die er nicht im Krankenhaus verbringen wollte. Die Monate danach hatte er bei den Weasleys verbracht mit Abstechern ins Ministerium und nach Hogwarts. Natürlich hätte er auch bei seiner ersatzfamilie feiern können, doch er wollte es versuchen. So hatte er am letzten Abend all seine Sachen zusammen gepackt in zwei große Schrankkoffer und zwei kleine Taschen und war mit dem Zug nach Kings Cross gefahren. Als die letzten Sachen in die Wohnung getragen und achtlos im Flur abgestellt waren, machte Petunia sich auf den Weg in die Küche. „Harry! Kaffee oder lieber heiße Schokolade?“ Sie musste zugeben, dass der Junge zwar 16 Jahre unter ihrem Dach gelebt hatte, sie ihn aber im Grunde kaum kannte. Zumindest nicht so gut, wie es sein könnte. „Kaffee.“, ertönte es aus der Stube, wo Harry unentschlossen vor dem Kamin stand und sich umsah. Es hatte sich kaum etwas verändert, seit er das letzte Mal hier gewesen war. Die gemeinsamen Bilder von Petunia und Vernon waren verschwunden, Dudley war geblieben in seinen verschiedenen Stadien der Verfettung. Dudley stand im Türrahmen und hatte die arme vor der Brust verschränkt. Auch er war sich nicht sicher, wie er mit der Situation umgehen sollte. Vorsichtig ließ er sich auf den Sessel fallen und bekam damit Harry Aufmerksamkeit, der zusammen zuckte und herum wirbelte. „Ganz ruhig. Ich hab mich nur hingesetzt!“, hob Dudley beschwichtigend die Hände, da er fürchtete Harry würde gleich seinen Zauberstab aus dem Gürtel ziehen und ihm einen Fluch auf den Hals jagen. Harrys Puls verlangsamte sich wieder und er ließ sich auf die Couch sinken. Wirklich entspannen konnte er nicht. Auch bei den Weasleys hatte es nicht geklappt. Mrs Weasley meinte dafür sei es wohl noch zu früh und es würde noch eine Weile dauern, bis er sich vollständig erholt hatte. Sowohl Körper, als auch Geist. „Sorry.“, nuschelte er. „Moody würde jetzt Berufskrankheit sagen.“ „Wer ist Moody?“, fragte Petunia, die gerade mit drei dampfenden Bechern herein kam. Einen Kaffee stellte sie vor Harry ab, den anderen vor sich selbst. Den dritten Becher, gefüllt mit heißer Schokolade, die himmlisch duftete, reichte sie ihrem Sohn. „Ein ehemaliger Lehrer von mir.“, winkte Harry ab und griff nach dem Kaffee. Er wollte nicht über Moody sprechen. Dafür war es noch zu früh. Er war noch in dem Stadium lieber zu verdrängen, wie viele seiner Freunde und Bekannten gestorben waren. Sinnlos gestorben waren in seinen Augen. „Brauchst du Milch oder Zucker?“ Harry schüttelte den Kopf und pustete in den Becher, den er mit beiden Händen umschlungen hielt. Die wärme strömte angenehm ihn seinen Körper. Schweigend tranken sie ihre Becher aus. Keiner wusste so genau, was er oder sie sagen sollte. Es war viel passiert in den letzten Jahren und vieles davon konnte nie wieder gut gemacht werden. Harry rang noch immer mit sich, ob seine „Familie“ es überhaupt wert war eine zweite Chance zu bekommen. Doch darüber schüttelte er innerlich nur den Kopf. Natürlich waren sie es wert. Sie hatten sich zwar nie gut verstanden, doch es war seine Familie, ob er wollte oder nicht und nach dem Fall von Voldemort hatten ganz andere eine zweite Chance bekommen. Er erinnerte sich noch gut an sein Treffen mit Draco Malfoy. Sie waren immer Feinde gewesen, doch jetzt hatten sie sich auf einen Waffenstillstand geeinigt. Sie würden wohl in der Schule miteinander auskommen müssen und keiner von ihnen wollte, dass sie einfach dort weiter machten, wo sie aufgehört hatten. Harry hatte Draco das Leben gerettet und Dracos Mutter Harry. Das verband und das begrub alte Streitigkeiten, die keinen wirklich Grund gehabt hatten. Harry war der Erste, der sich erhob. „Ich denke ich werde nach oben gehen. Mein altes Zimmer gibt’s doch bestimmt noch?“ Er hoffte es sehr für sie, denn sonst könnten sie es direkt wieder sein lassen. Doch Petunia nickte. „Alles noch wie früher.“ „Dann gute Nacht.“ Er nahm seinen Becher, stellte ihn in der Küche in die Spüle und schnappte sich dann einen der Koffer und seine Reisetasche. Die anderen konnten auch bis zum nächsten Tag warten. In ihnen waren hauptsächlich Schulsachen. Ächzend stellte er die Taschen in seinem neuen, alten Zimmer ab und drehte sich einmal im Kreis. Es war wirklich alles so, wie er es hinterlassen hatte. Selbst das Foto seiner Eltern stand noch genau dort, wo er es zurück gelassen hatte. Er ließ sich aufs Bett fallen und streckte die Arme zu beiden Seiten aus. Etwas bohrte sich in seinen Rücken und er zog seinen Zauberstab aus dem Gürtel. Nachdenklich drehte er ihn in den Händen. Er überlegte schon länger, ob er sich einen neuen Zulegen sollte. Seiner war mehr als Ramponiert und es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis er den Geist aufgeben würde. Normale Zauberstäbe sollten ein Leben lang halten, doch dies war keine normale Situation und dieser Zauberstab kein normaler. Es gab wohl wenige Zauberstäbe, die so viel mitgemacht hatten, wie seiner oder die der anderen, die an der Front gekämpft hatten. Er schob ihn unter sein Kopfkissen, ließ die Hand instinktiv direkt daneben liegen, jeder Zeit bereit ihn zu greifen und einen Fluch los zu lassen in weniger als 2 Sekunden. Er schloss die Augen. Seine Überlegungen waren auch in eine ganz andere Richtung gegangen. Vielleicht sollte er das Leben eines Muggles ausprobieren. Er hatte es 11 Jahre gelebt und jeden Sommer. So schlecht war es gar nicht. Gewiss war es unglaublich, was man mit Magie alles erreichen konnte, was sie im Alltag erleichterte, aber noch viel beängstigender war, was sie alles zerstören konnte. Grummelnd drehte er sich auf die Seite und setzte sich dann wieder auf. Er würde so schnell nicht zu einem Ergebnis kommen. Er würde wohl erst mal seine Schule zu Ende machen und bis dahin hatte er sich hoffentlich entschieden. Er zog seinen Koffer zu sich und kramte darin nach seinen Schlafsachen. Eine neue Boxer und ein übergroßes T-Shirt, welches einmal Dudley gehört hatte. Die meisten hatte er weg geworfen, doch dieses eignete sich hervorragend zum Schlafen. Zugeben würde er das wahrscheinlich nur sehr ungern, aber es musste ja auch keiner wissen. Seine alten Sachen landeten in einer Ecke und er unter der Bettdecke. Ein seltsam heimisches Gefühl breitete sich in ihm aus, als er den vertrauten Geruch einatmete. Er war hier zwar nie wirklich willkommen gewesen und dennoch war es sein Zuhause gewesen. In diesem Zimmer war er eingesperrt worden, aber es war auch sein erstes bisschen Privatsphäre gewesen. Den Schrank unter der Treppe, an dem jeder vorbei lief und den man nur von außen verschließen konnte, zählte da nicht wirklich. Langsam driftet er in einen unruhigen Schlaf ab. Wann er das letzte Mal ruhig geschlafen hatte, wusste er schon gar nicht mehr, geschweige denn durchgeschlafen. So war es auch diese Nacht. Nicht nur einmal wachte er schweißgebadet und mit seinem Zauberstab im Anschlag auf, nur um herauszufinden, dass es nur ein schlechter Traum gewesen war. Er kannte es schon und wunderte sich nicht mehr, was seinen Ärger allerdings nicht kleiner werden ließ. Als er das letzte Mal auf die Uhr geschaut hatte, war es kurz vor 5 gewesen. Er hatte sich schon überlegt aufzustehen, als ihn der Schlaf doch noch einmal eingeholt hatte. Als er jetzt aufwachte, brauchte er eine Sekunde länger, um zu realisieren, dass die Geräusche, die ihn geweckt hatten nicht in seinem Traum waren, sondern aus dem unteren Stockwerk kamen. Es polterte und krachte und Petunia stieß einen spitzen Schrei aus. Harry war hell wach, griff seinen Zauberstab unterm Kopfkissen und war innerhalb weniger Sekunden die Treppe hinunter gestürzt, fast gefallen und stand mit ausgestrecktem Arm und hektischem Atem im Türrahmen der Stube, aus der die Geräusche kamen. Er brauchte weitere 5 Sekunden, bis sein Gehirn die Situation analysiert und Entwarnung gegeben hatte. Das künstliche Feuer war aus dem Kamin geflogen, was wohl das Poltern und Krachen erklärte und Petunia hatte die Hände vor den Mund geschlagen. Geschrien hatte sie wohl vor Schreck. Zumindest setzte sein Kopf das Bild so zusammen. Ein grummelnder Zauberer, Ruß bedeckt, stand in der Mitte des Wohnzimmers und klopfte sich den schwarzen Staub von den Kleidern, schüttelte seine blonden Haare. Dudley hatte einen Stuhl im Anschlag und hielt ihn vor sich, dem Zauberer drohend entgegen. „Wer sind Sie?! Was wollen Sie hier?!“ Der Zauberer verdrehte die Augen und Harry ließ den Zauberstab sinken. „Draco?“, fragte er ungläubig. Die Köpfe seines Cousins und seiner Tante ruckten zu ihm. „Du kennst den?“ Harry nickte und bedeutete Dudley den Stuhl runter zu nehmen. Ein lächerlicher Versuch einen Zauberer abzuwehren, aber er musste ihm den Mut es dennoch zu versuchen, hoch anrechnen. Früher hätte er sich wohl schreiend und wimmernd hinter seiner Mutter versteckt. Obwohl ihn der Krieg nicht direkt betroffen hatte, hatte es ihn dennoch verändert. Das Wissen alleine hatte ihn umdenken alleine. „Sozusagen ein Schulfreund.“ Petunia atmete erleichtert aus. Der Blonde strich sich durch die Haare und entfernte den letzten Ruß. „Wohl eher Schulfeind.“, lachte Draco und Harry verdrehte die Augen, ließ sich auf dem Stuhl nieder, den Dudley gerade wieder abgestellt hatte und legte den Zauberstab neben sich auf die Vitrine. Er fuhr sich durchs Gesicht. „Was genau willst du hier?“ „Dich besuchen.“, sagte Draco mit einer Unschuldsmiene, die Harry fast hätte spöttisch auflachen lassen, doch stattdessen zog er eine Augenbraue hoch. „Neuer Versuch.“ Jetzt war es an Draco die Augen zu verdrehen. Er schwenkte den Zauberstab und die Stube war vom Ruß befreit, das Feuer wieder in den Kamin gesetzt. „Tut mir leid für den Dreck.“, wand er sich an Tante Petunia. „Malfoy…!“ Harry wurde ungeduldig. „Ich meins ernst. Ich wollte dich besuchen und...“, er warf einen Blick auf Harrys Verwandten. „Wenn es möglich ist kurz mit dir unter 4 Augen sprechen.“ Harry erhob sich widerwillig. Er hatte keine Lust. Draco hatte ihn aus seinem endlich friedlichen Schlaf gerissen und stellte jetzt auch noch Forderungen. Das die Forderung mehr eine Bitte war, ignorierte er gekonnt. „Sind gleich wieder da.“, murmelte er und verschwand in Richtung Treppe. Draco folgte ihm und zog im gehen seinen Reiseumhang von den Schultern. Er spürte die verdutzten Blicke der Dursleys auf sich, doch er störte sich nicht daran. Harry führte ihn in sein Zimmer, wo er ihm den Schreibtischstuhl anbot, während er sich selbst wieder auf sein Bett fallen ließ. Er stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und faltete die Hände unter seinem Kinn. „Also?“ Draco setzte sich und sofort fiel seine Eisklotzmaske von ihm ab. Harry hatte es bei ihrer Aussprache schon einmal gesehen, es war jedoch immer noch ungewohnt. „Harry… ich sag es ungern, aber du bist wohl das, was am ehesten an einen Freund heran kommt.“ „Und weiter?“ „Naja… mein Vater sitzt in Askaban und Mutter gibt mir die Schuld dafür, weil ich nicht für ihn, sondern gegen ihn ausgesagt habe. Ich wollte einmal das Richtige tun und nicht für andere Lügen. Also kann ich sagen: Ich habe keine Familie mehr… und es ist Weihnachten… das Fest der Familie...“ Harry zog eine Augenbraue in die Höhe. Er war sich noch nicht sicher, worauf Draco hinaus wollte. „Ich war bei den Weasleys und die sagten mir, dass du bei deiner Familie bist...“ „Komm zum Punkt!“ „Ich wollte dich eigentlich fragen, ob wir zusammen Weihnachten feiern wollen… aber wenn ich störe, dann gehe ich wieder.“ Draco war auf seinem Stuhl zusammen gesunken. Er knete seine Hände ineinander und der Fußboden erschien ihm so unendlich interessant. Als er aus dem Kamin gekommen war, war ihm eigentlich schon klar gewesen, dass es eine dämliche Idee gewesen war. Nur weil er seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte und jetzt, wo er alles verloren hatte, an gekrochen kam, bedeutete das nicht, dass Harry ihn aufnehmen musste. „Nochmal zusammen gefasst: Ich bin – obwohl wir Jahre lange verfeindet waren – das, was für dich am ehesten an einen Freund heran kommt und du fragst jetzt allen ernstes, ob du bei mir und meiner Familie Weihnachten feiern kannst?“ Draco nickte und erhob sich dann schnell. „Tut mir leid, das war dumm von mir.“ Er schritt auf die Tür zu und hatte sie schon geöffnet, als Harry ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Es ist okay. Wenn meine Tante nichts dagegen hat, dann kannst du gerne bleiben.“ Mit großen Augen sah Draco ihn an. „Wieso?“ Harry lächelte seinen ehemaligen Erzfeind an. „Weil ich weiß, wie es ist allein zu sein und ich möchte nicht schuld daran sein, dass du es auch bist.“ Draco brachte ein leichtes Lächeln zustande. „Wir gehen fragen, sobald ich mich umgezogen hab. Damit schloss er die Tür wieder und kramte frische Klamotten aus dem Koffer. „Tante Petunia?“, rief er in die Stube. „Küche!“, ertönte es. Als er durch die Tür schaute, sah er sie am Herd stehen. Sie war dabei das Essen für den Abend vorzubereiten. „Tut mir leid wegen grade. Ich möchte dir jemanden vorstellen.“ Sie putzte sich schnell die Hände an ihrer Schürze ab und kam dann auf die beiden Jungen zu. „Das ist Draco Malfoy. Er ist in meinem Jahrgang in der Schule.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Freut mich. Petunia Dursley. Harrys Tante.“ Draco schüttelte sie kurz. Seine Maske saß wieder perfekt. Harry hätte es auch gewundert, wenn er einer Fremden seine Verletzlichkeit zeigen würde. „Tante Petunia… wir hätten eine Frage.“ Sie ließen sich auf Stühle um den Tisch fallen und Petunia setzte sich dazu. „Naja… wäre es okay, wenn Draco über Weihnachten hier bleibt.“ Petunias Miene verwandelte sich in eine zerknautschte Fratze. „Harry. Das ist ein Fest der Familie.“ Draco wollte sich gerade erheben, doch Harry drückte ihn wieder auf den Stuhl und warf ihm einen warnenden Blick zu. „Eine Familie, die Draco sozusagen nicht mehr hat.“ „Wie darf ich das verstehen.“ „Mein Vater sitzt im Zauberergefängnis und meine Mutter hat mich verstoßen, weil ich dafür gesorgt habe. Er war ein Anhänger vom dunklen Lord und ich wollte nicht für ihn lügen.“, schloss Draco und sah ihr fest in die Augen. Sie wand den Blick von dem unbekannten Jungen ab und musterte ihren Neffen. „Dunkler Lord?“ „Der, dem wir den ganzen Krieg und den Tod meiner Eltern zu verdanken haben. Draco hat während des letzten Kampfes auf unsere Seite gewechselt und dadurch seine Familie verloren.“ Petunia kaute auf ihrer Unterlippe herum. Das hatte er schon öfter gesehen. Sie überlegte und rang mit sich. „Jetzt sag schon ja, Mum!“, ertönte es von der Tür. Dudley hatte sich unbemerkt in die Unterhaltung eingeklinkt. Seinen Worten nach stand er dort wohl schon eine ganze Weile. „Aber Duddy-Spatz. Das ist ein Familienfest!“ „Na und? Wir können nicht gerade behaupten für Harry immer eine Familie gewesen zu sein. Wenn wir ihn einladen, macht einer mehr doch wohl auch nichts. Immerhin ist es ein Freund von ihm.“ „Mehr oder weniger.“, nuschelte Draco und fing sich einen Tritt gegen das Schienbein ein. „Wir sind nicht immer gut miteinander ausgekommen, aber wir sind Freunde geworden!“, sagte er an Draco gewandt und fixierte dann seine Tante. Er war auch nicht begeistert von der Idee gewesen, doch gerade war er drauf und dran alleine mit Draco zu feiern, wenn seine angebliche Familie diesen nicht bei sich haben wollte. Petunia seufzte. „Okay. Unter einer Bedingung! Die Zauberstäbe bleiben in den Taschen. Ich will hier keine Magie haben in der Wohnung!“ Es war ihr letztes Wort und sie machte sich wieder daran den Truthahn zu stopfen. Draco wollte noch etwas erwidern, doch Harry hielt ihn davon ab. Sie verließen die Küche und beim hinaus gehen legte Harry Dudley eine Hand auf die Schulter. „Danke.“, nuschelte er. Hätte ihm jemand gesagt er würde sich irgendwann einmal bei seinem Cousin bedanken – ganz egal wofür – er hätte denjenigen für komplett bescheuert erklärt. Draco steuerte auf die Haustür zu, anstatt die Treppe wieder nach oben zu steigen. Harry war alarmiert. „Wo willst du hin?!“ Seine Stimme war eine Spur höher, als sie normal hätte sein sollen. Draco zog eine Packung Zigaretten aus seiner Tasche und wedelte damit vor Harrys Nase herum. „Ich denke deine Tante bringt mich sicher um, wenn ich in ihrem Haus rauche.“ Harry war perplex. Dennoch folgte er Draco, der sich seinen Mantel wieder über warf und in die eisige Winterluft hinaus stiefelte. „Seit wann rauchst du?“ „Seit ich etwas brauchte um meine Nerven zu beruhigen und es Mutter nicht mehr interessiert, was ich tue. Also seit ein paar Monaten.“ Er fischte sein Feuerzeug aus der Hosentasche, stopfte dafür die Packung Zigaretten, aus der er eine genommen hatte, in selbige. Mit der Hand formte er gekonnt eine Schutzwand gegen den eisigen Wind und ließ das Feuerzeug knicken. Die Geste zeigte Harry, dass es sich wohl um ein normales Mugglefeuerzeug handeln musste. Sonst hätte es einen magischen Schutz gegen Wind. Draco ließ die Hände sinken, stopfte das Feuerzeug zu den Zigaretten in die Hosentasche und zog genüsslich an der Kippe, während er die Augen schloss. Entspannt stieß er den Rauch wieder aus, welcher zusammen mit seinem warmen Atem Schlieren in der kalten Luft bildeten. „Dass das ungesund ist, ist dir aber schon bewusst?“ Draco verdrehte die Augen. „Dass du nervst ist dir aber schon bewusst?“, konterte er. Ihm war klar, dass es gesündere Möglichkeiten gab sich abzulenken, doch er hatte sich für diese entschieden. Er hatte den Krieg überlebt und das als Verräter. Da durfte er auch irgendwann mal auf seine Gesundheit scheißen, befand er. Seine grauen Augen trafen Harrys, die seine Hand genau beobachteten, wie sie die glimmende Zigarette in regelmäßigen Abständen zu seinen Lippen und wieder weg führte. Er grinste. „Auch mal ziehen?“ Harry verzog angewidert das Gesicht als Draco ihm allen ernstes die Zigarette entgegen hielt und schüttelte den Kopf. Niemals, dachte er sich. Draco zuckte mit den Schultern und nahm den nächsten Zug. „Mehr für mich.“, war sein Argument. Als sich die Zigarette dem Ende näherte, blickte Draco sich suchend um. Ein Aschenbecher oder Mülleimer wäre ihm lieb, doch weit und breit war nichts zu sehen. Harry seufzte und bedeutete Draco zu warten und den Stummel bloß nicht auf den Boden zu werfen. Kurze Zeit später kam er mit einer alten, zerkratzten Tasse wieder, die seine Tante aus der hintersten Ecke ihres Schrankes gekramt hatte. Er reichte sie Draco, welcher ihn dankbar anblickte und die Zigarette darin ausdrückte. „Stell sie neben die Tür hinter den Busch, sodass die Nachbarn sie nicht sehen.“ Draco verengte die Augen zu schlitzen und runzelte die Stirn. „Was interessiert es die Nachbarn, ob hier jemand raucht oder nicht?“ „Die sind hier ziemlich pingelig und neugierig. Die beobachten sich durch die Fenster und alles. Musst du nicht verstehen. Gibt auch schöneres.“ Draco zog eine Augenbraue hoch. Muggle waren wirklich komisch, befand er. Natürlich gab es solche Ecken auch unter den Zauberern und seine Familie war ebenfalls recht penibel, doch so extrem war es dann doch nicht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ihre Fenster sowieso verzaubert waren, sodass man nicht hinein blicken konnte, wenn man es nicht wollte. Harry brütete über seinen Büchern für das siebte Schuljahr, während Draco aus dem Fenster starrte und scheinbar seinen Gedanken nachhing. Er hatte das Gefühl, dass er sich mit ihm beschäftigen sollte. Immerhin hatte er ihn als den einzigen Freund betitelt, den er hatte. Das war irgendwie traurig, da ihr Verhältnis nie wirklich gut gewesen war. Seufzend klappte Harry das Buch zu, über dem er gerade gebrütet hatte. Je mehr er las, desto unsicherer wurde er sich, ob es wirklich Sinn hatte seinen Abschluss zu machen. Die meisten Zauber konnte er auch selber lernen oder beherrschte sie bereits und die ganze Theorie erschien ihm so unnötig. Er wand den Blick wieder zu Draco. „Ich finde es immer noch seltsam, dass du ausgerechnet hier aufkreuzt...“, begann er und hatte sofort Dracos Aufmerksamkeit. „Wieso?“ „Ach komm!“ Er drehte sich auf seinem Bett und faltete die Beine zu einem Schneidersitz. „Wir haben uns fast 7 Jahre lang nur angefeindet, uns das Leben zur Hölle gemacht und kein gutes Haar am anderen gelassen. Da darf ich es doch wohl komisch finden, dass du ausgerechnet mit mir Weihnachten feiern willst.“ Draco lächelte schwach. „Du hast doch selbst gesagt wir sind Freunde geworden.“ Harry verdrehte die Augen. „Das war doch nur, damit Tante Petunia dich hier bleiben lässt!“ Draco lachte und stand auf. „Ich weiß, Potter! Und ich rechne es dir hoch an, dass du mich nicht sofort wieder raus geworfen hast.“ Er steckte die Hände in die Hosentasche und blieb vor Harry stehen. „Wieso eigentlich?“ „Jeder verdient eine zweite Chance.“ „Was hättest du gemacht, wenn sie es verboten hätte?“ „Mit dir alleine gefeiert!“ Die Antwort kam schneller über seine Lippen, als das er es hätte verhindern können und die Augen des Blonden wurden größer. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte fest damit gerechnet, dass die Aussage „Ich muss erst fragen“ der Versuch war ihn los zu werden ohne selbst Schuld zu sein. „Das hättest du getan…?“ Harry nickte nur. Eine genauere Aussage blieb ihm erspart, da es in diesem Moment an der Tür klopfte und nach einem „Herein“ von Dudley geöffnet wurde. Er blickte die beiden an und merkte offenbar, dass er gerade etwas unterbrochen hatte. „Stör ich?“ Beide schüttelten schnell den Kopf. Diese Unterhaltung hatte den Charakter entwickelt merkwürdig zu werden. „Was möchtest du?“ Draco ließ sich wieder auf Harrys Schreibtischstuhl fallen. „Mum sagt ich soll den Baum schmücken. Wollte fragen, ob ihr helfen wollt.“ Harry schüttelte den Kopf. Auf so was hatte er nie sonderlich viel Lust gehabt. Auch bei den Weasleys nicht. Doch Dracos Augen begannen zu leuchten. „Ihr schmückt den selbst?!“ Dudley sah ihn erstaunt an. „Ihr nicht?“ Draco schüttelte den Kopf. „Das hat immer der Hauself gemacht!“ Harrys Brust durchfuhr ein Stich. Es tat weh zu hören, wie der Blonde von Dobby sprach. „Was ist ein Hauself?“ „So was wie ein unbezahlter Angestellter, der alles tun muss, was du sagst, ob er will oder nicht.“, erklärte Harry schnell. „Das ist ja cool. Naja, wenn du willst. Wir haben keinen Hauselfen, also müssen wir es wohl selber machen.“ Hastig nickte Draco und sprang wieder auf. Dudley warf Harry noch einen fragenden Blick zu, doch dieser winkte ab. Das musste er sich wirklich nicht geben. Dudley zuckte die Schultern und verließ dann mit dem Slytherin im Schlepptau das Zimmer. „Das ist die Letzte!“, schnaufte Dudley, als sie die 6. Kiste mit Baumschmuck aus dem Keller geholt hatten. „Das soll da alles dran?!“ Skeptisch beäugte Draco die Kartons. Doch Dudley schüttelte den Kopf. „Nein. Davon suchen wir uns das Beste aus und einen Teil können wir noch in die Fenster hängen oder auf den Tischen verteilen.“ Damit öffnete er die erste Kiste und zog einen Stapel kleinerer Kartons mit Kugeln hervor. Draco war noch etwas zurückhaltender und inspizierte die zweite Kiste. Strohsterne, Figuren mit und ohne Fäden zum aufhängen und kleine Glocken fanden ihren Weg auf den Tisch. „Such dir einfach aus, was dir gefällt und häng es dran!“, beschloss Dudley, während er die ersten lila Kugeln an die Zweige hängte. Draco nickte und je mehr er dran hängte, desto mehr Spaß machte ihm das ganze. Er hielt eigentlich nicht viel von Muggeln, doch gerade merkte er, dass es auch Dinge gab, die so viel mehr Spaß machten. Nachdem sie ihren Hauselfen verloren hatte, hatte seine Mutter einfach einmal mit dem Zauberstab gewedelt und ein perfekt geschmückter Weihnachtsbaum hatte vor ihnen gestanden. Er war schön gewesen, keine Frage, doch dieser hier gefiel ihm deutlich besser. Er war unordentlich und Zusammengewürfelt, was wohl daran lag, dass Petunia beschlossen hatte sich komplett aus diesen Dingen heraus zu halten. Als sie fertig waren, kam sie lediglich einmal, um sich ihr Werk anzusehen, rümpfte die Nase, sagte aber nichts. Die Engel, die sie auf die Tische und Fensterbänke gestellt hatten hingegen rückte sie akribisch gerade. Ganz ausschalten konnte sie es eben doch nicht. Dudley und Draco ließen sich auf die Sessel fallen und bedankten sich artig, als Tante Petunia ihnen jeweils eine Tasse heißen Kakao brachte. Eine Weile schwiegen sie sich an, bis Dudley das Wort ergriff. „Ihr wirkt nicht wirklich wie Freunde...“ Draco strich sich eine Strähne zurück hinters Ohr, bei der er wusste, dass sie dort nicht lange bleiben würde. „Sind wir auch eigentlich nicht...“, gestand er. „Wieso bist du dann hier?“ Draco verdrehte die Augen. „Warum fragt mich das jeder?!“ „Weil es ungewöhnlich ist...“ Dudley lehnte sich ein Stück vor und sah ihm fest in die Augen. „Ich weiß. Ich wusste nur nicht wohin mit mir… er ist mir halt als Einziger in den Sinn gekommen, bei dem ich dachte, dass er sich vielleicht erbarmen würde…“ Er nahm einen weiteren Schluck des herrlich süßen Getränks. „Nach dem Krieg, wurden alle, die das dunkle Mal trugen, vom Ministerium verhaftet. Ich habe mich freiwillig gestellt. Dank Harry blieb mir ein Aufenthalt im Gefängnis erspart. Er hat ein gutes Wort eingelegt und dem Goldjungen schlägt man halt keinen Wunsch ab. Zumal sich das Ministerium sowieso immer noch dabei ist neu zu strukturieren. Auf jeden Fall wollte meine Mutter, dass ich auch für meinen Vater ein gutes Wort einlege. Bei ihr war sehr schnell klar, dass sie das Mal nur trägt, um zu überleben. Vater ist da anders. Er hat immer treu hinter dem dunklen Lord gestanden, während Mutter nur ihre Familie beschützen wollte und das habe ich auch angegeben. Damit habe ich in ihren Augen meine Familie verraten.“ Unwillkürlich legte sich seine Hand auf seinen Unterarm, wo das Mal noch immer deutlich zu sehen war. Er versteckte es dauerhaft vor den Augen der Welt. Er schämte sich für seine Schwäche. Er blickte kurz zur Tür, bevor er mit leiser Stimme weiter sprach: „Wehe du sagst ihm das, aber ich hab ihn nie gehasst. Eher beneidet. Die meisten waren der Meinung er wäre arrogant, weil er der Held der Zaubererwelt ist – jetzt sogar zweifacher – aber so war es eigentlich gar nicht. Himmel er wusste es ja nicht einmal, bis er nach Hogwarts kam. Er war immer hilfsbereit und für seine Freunde da. Wenn wir uns am Anfang auf einem anderen Fuß erwischt hätte, wenn ich nicht gewesen wäre, wie ich nun einmal war, dann hätten wir schon lange Freunde sein können, da bin ich mir sicher. Aber so war es einfach unmöglich. Besonders bei den unterschiedlichen Welten. Wie soll der Sohn eines Todessers mit dem Jungen, der ihren Anführer getötet hatte, befreundet sein? Es wäre blanker Hohn, für den wir wohl einfach noch zu jung waren.“ Ein Räuspern ertönte von der offenen Wohnzimmertür und Draco fuhr erschrocken herum. Harry lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und musterte ihn. Sein Blick ließ seine Emotionen nicht erkennen. Draco lief knall rot an. Er hatte sich doch extra versichert, dass sie alleine waren. „Ähm… seit wann… stehst du da…?“, fragte er vorsichtig. Harry Blick veränderte sich und Draco war klar: Lange genug. Zu lange für seinen Geschmack. Er hatte alles gehört. Zumindest das, was er eigentlich vermeiden wollte, dass der junge Mann es hörte. Er machte sich darauf gefasst angeschrien zu werden, verachtet zu werden, ausgelacht zu werden, doch nichts dergleichen passierte. Harry stieß sich ab und ließ sich auf das Sofa fallen. „Mit 'Manche Zaubererfamilien sind besser als andere!', findet man nicht wirklich gut Freunde. Besonders, wenn du damit den Jungen beleidigst, mit dem ich mich gerade angefreundet habe.“ Draco nickte. Das war ihm durchaus bewusst und er hatte die Worte schnell bereut, aber das gestand ein Malfoy nicht einfach so ein. Besonders nicht laut. Harry streckt ihm die Hand entgegen. Verwirrt blickte Draco sie an und dann wieder in Harrys Gesicht, welches jetzt von einem Lächeln gezeichnet wurde. „Mein Name ist Potter. Harry Potter. Ich bin ein Freund von zweiten Chancen und du wirst merken, manche Familien sind gar nicht so schlimm, wie du denkst.“ Draco zog eine Augenbraue in die Höhe, blickte kurz zu Dudley, der ihn auffordernd anblickte. Dann griff er zögerlich nach der Hand. „Malfoy… Draco Malfoy… und ich habe eigentlich keine zweite Chancen verdient.“ Harry erwiderte nichts, aber beide wussten: Sie hatten ihren Waffenstillstand gerade auf eine beginnende Freundschaft erweitert. Kapitel 2: Dein OTP küsst sich zum ersten Mal --------------------------------------------- "Auslachen lassen kann ich mich auch wo anders!“ 19 Uhr Raum der Wünsche -D. Er spürte, wie Ron ihm über die Schulter schaute und faltete den Zettel schnell wieder zusammen. Hoffentlich hatte sein bester Freund ihn noch nicht gelesen, doch seine Frage ließ auf nein schließen. „Na, Liebesbrief?“, neckte er ihn. Manchmal ging ihm Ron ziemlich auf die Nerven. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sein bester Freund manchmal zu neugierig wurde. Nach dem Krieg hatten sie sich alle verändert. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er selbst ihm etwas verheimlichte. Draco und er hatten Freundschaft geschlossen, doch er hatte sich noch nicht dazu durch ringen können seinen besten Freunden davon zu erzählen. Seit sie wieder die Schulbank drückten, trafen Draco und Harry sich heimlich. Die Vorstellung gerade Ron davon zu erzählen war einfach viel zu absurd. Er hatte es selbst ja kaum glauben wollen. Dass er Draco verziehen hatte, war für Ron schon ein Schock gewesen. Im Gegensatz zu Harry war dieser deutlich nachtragender. Eine Freundschaft, die sowieso noch auf wackeligen Beinen stand, würde er wahrscheinlich nicht verkraften und wenn er sie dann auch noch in Frage stellen würde, wusste er selbst nicht, was er tun würde. Vielleicht würde er dann selber noch einmal drüber nachdenken. Das galt es um jeden Preis zu vermeiden. Harry verdrehte die Augen und steckte den Zettel in die Tasche seines Umhangs. Draco nutzte für diese Kommuniktion nie seine eigene Eule, sondern eine der Schuleulen. So konnte es jeder sein, der ihm diese Briefe schickte und neben den vielen anderen von irgendwelchen Mädchen fiel er meistens nicht weiter auf. „Nein, wenn du es genau wissen willst.“ Er klang giftiger, als er beabsichtigt hatte und sein bester Freund hob abwehrend die Hände. „Schon gut. Ist ja deine Sache, Mann!“ Harry fuhr sich durch die Haare. „Tut mir leid.“ Ron winkte ab und im nächsten Moment wurde seine Aufmerksam auch schon von der eben eingetroffenen Hermine von Harry abgezogen. Sie hatte sich neben ihn gesetzt und wurde jetzt mit einem liebevollen Kuss begrüßt. Für Harry war es immer noch ein komisches Bild die beiden so zu sehen. Natürlich freute es ihn, dass sie sich endlich zusammen gerauft hatten. Die Gewissheit, dass sie alle den Krieg vielleicht nicht überleben würden, hatte den Knoten zum Platzen gebracht und war auch wirlkich Zeit gewesen. Ein Blinder hatte gesehen, was sie für einander empfanden. Ungewohnt war es dennoch und manchmal nervte es ihn auch. Er selbst fühlte sich ein wenig außen vor. „Hallo Harry.“, wurde er nun auch etwas verspätet begrüßt. Es war bereits abends und er hatte Hermine seit dem Mittagessen nicht mehr gesehen. Sie hatten unterschiedliche Kurse belegt. Während Ron und er ihre Zeit in Zaubertränke tot schlugen, büffelte sie mit Begeisterung Alteruhnen. Draco hatte sich für keines dieser Fächer begeistern können. Ihm fiel auf, dass er ihn nie nach seinem Stundenplan gefragt hatte. Sollte man das nicht eigentlich von einander wissen, wenn man befreundet und im selben Jahrgang war? Wo die Interessen des anderen lagen? „Hi Mine.“, nuschelte er zwischen zwei Bissen ohne sie anzusehen. Verwirrt blickte Hermine ihren Freund an, der nur die Schultern hoch zog. „Wahrscheinlich hat seine Flamme grade mit ihm Schluss gemacht.“, scherzte er und Harry verzog den Mund. „Du hast wieder jemanden?“ In Hermines Stimme schwang Hoffnung mit. Seit die Beziehung zu Ginny den Bach runter gegangen war, machte sie sich sorgen um ihren besten Freund. Sie hatte das Gefühl, dass dieser sich mehr und mehr in sich zurück zog. Harry warf die Gabel wütend auf den Teller und erhob sich. „Ich hab keine Flamme, also hat auch niemand mit mir Schluss gemacht!“ Sie waren zwar zusammen durch dick und dünn gegangen, doch momentan gefiel es ihm gar nicht, wie sehr sie sich in sein Leben einmischten. Hermine war da besonders schlimm. Sie hatte schon mehrfach versucht ihn zu verkuppeln. Es wunderte ihn nur, dass sie ihn noch nicht mit einem Zauber belegt hatte, da es ja offenbar so schrecklich war, wenn der große Harry Potter single war. Er drehte sich um und rauschte mit wehendem Umhang aus der großen Halle. Das er sie angeschrien hatte, bereut er schon jetzt. Sie meinte es nur gut, dennoch nervte sie ihn. Mit wehendem Umhang machte er sich auf den Weg in den 7. Stock und ging drei Mal vor Barnabas dem Bekloppten auf und ab. Nachdem sie ihn vor gut einem Jahr in Brand gesetzt hatten, war Harry sich nicht sicher gewesen, ob er überhaupt noch nutzbar war. Doch offenbar hielt dieser mehr aus, als sie gedacht hatten. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich dort trafen. Als sie gemeinsam beschlossen hatten Ihre Freundschaft erst mal für sich zu behalten, war klar gewesen, dass sie einen Raum brauchen würden. Mittlerweile trafen sie sich regelmäßig. Oft mehrmals pro Woche. Ihre Freundschaft wurde tiefer. Sie lernten sich Stück für Stück kennen, abgeschottet vom Rest der Welt. Für ein paar Stunden konnte sie einfach sie selbst sein, mussten keinem etwas beweisen, keine Masken aufrecht erhalten. Harry war sich nicht einmal sicher, warum sie sich versteckten. Vielleicht lag es an seinem Willen ein normales Schuljahr zu haben. Zumindest so normal, wie es sein konnte, wenn man Harry Potter hieß und eigentlich nie seine Ruhe hatte. Ein Schuljahr, dass mit der Schlagzeile „Malfoy und Potter in Freundschaft vereint!“ begann, würde wohl kaum ruhig verlaufen. Die Tür erschien vor ihm und als Harry eintrat, sah er schon Draco in einem der großen Lehnsessel sitzen, ein Buch aufgeschlagen auf den Knien. Als er die Tür zufallen hörte, blickte er auf und lächelte Harry warm an. Eigentlich fand er es schade, dass Draco sein wahres Gesicht keinem anderen zeigte. Es machte ihn so viel menschlicher. „Na Narbengesicht. Du siehst ja angefressen aus.“, wurde er begrüßt. Seinen unliebsamen Spitznamen war Harry nicht los geworden und er bezweifelte, dass Draco es sich irgendwann abgewöhnen würde, auch wenn er den Spitznamen mit deutlich weniger Hohn aussprach, als er es früher getan hatte. „Ron und Hermine nerven einfach momentan extrem.“ Er ließ sich neben Draco ans Feuer fallen und lehnte sich in dem gemütlichen Sessel zurück, schloss für einen Moment die Augen und genoss die Wärme auf seinem Gesicht. „Womit haben sie dich diesmal wieder gequält?“ „Ron hat den Zettel gesehen...“ Draco schreckte hoch, doch er setzte schnell dahinter: „Er konnte ihn aber nicht mehr lesen. Weil ich ihn ihm nicht zeigen wollte, war er der Meinung ich hätte eine neue Flamme. Dann kam auch noch Hermine, dem er es natürlich brühwarm erzählen musste und meinte dann auch noch meine neue Flamme hätte mit mir Schluss gemacht. Gott du hättest ihr Gesicht sehen müssen. Dieses Mitleid in ihren Augen… ich kann es nicht mehr sehen.“ Draco legte sein Buch endgültig auf den Tisch ab. Harry widerstand dem Drang rüber zu schielen. Den Titel hätte er sowieso nicht lesen können. Draco hatte die merkwürdige Angewohnheit Bücher immer mit dem Titel nach unten auf den Tisch zu legen. Es hatte ihn schon gewundert, dass jemand wie Draco überhaupt gerne las. „Und warum tust du ihr leid? Nur, weil du niemanden hast?“ Harry nickte. „Sie versucht auch ständig mich zu verkuppeln, seit die Beziehung zu Ginny in die Brüche gegangen ist. Sie hat auch eigentlich einen guten Geschmack. Die Mädchen sind hübsch, intelligent und die meisten mögen mich nicht nur wegen meiner Geschichte.“ Es hätte ihn nicht einmal überrascht, wenn sie versucht hätte ihn wieder mit Ginny zusammen zu bringen, aber da hatte Ron ihr wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Und wo ist der Hacken?“ Harry blickte ihn eine Weile undefinierbar an. Dann fasste er sich ein Herz. Irgendwann musste er mit jemandem darüber reden. Warum dann nicht Malfoy? „Es sind Mädchen… und ich bin mir nicht mehr so sicher, ob das wirklich das ist, was ich will…“ „Und was ist es, was du willst?“ Er lehnte sich nach vorne und legte die Arme auf den Knien ab, kam Harry damit ein ganzes Stück dichter. Dieser spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg. Es war ihm peinlich, obwohl es eigentlich nichts sein sollte, wofür man sich schämen musste, oder? „Ich weiß es nicht so genau… ich finde Frauen nicht sonderlich anziehen… Männer hingegen schon...“ „Also bist du schwul.“, schloss Draco nüchtern. Harry schüttelte schnell den Kopf, nickte dann aber, bevor er ihn wieder schüttelte. Draco lachte leise. Harry sprang auf und tigerte vor dem Kamin auf und ab, fuhr sich durch die Haare, schob die Ärmel seines Hemdes nach oben. Blieb stehen, sah ihn kurz an und lief dann wieder los. „Das ist nicht witzig. Ich weiß es einfach nicht. Ich hab es ja auch noch nie ausprobiert...“ „Du musst ja auch nicht gleich mit einem Mann schlafen, um es dir selbst zu beweisen.“ Harry wurde noch eine Spur dunkler. „Ich meine nicht, dass ich in der Hinsicht Jungfrau bin. Ich bin in jeder Hinsicht Jungfrau, was Männer angeht!“ „Das ist doch nicht schlimm, Harry.“ Draco konnte sich ein weiteres Lachen nicht verkneifen, woraufhin sich seine Augen zu schlitzen verengten und den Blonden fixierten. Wie war er bloß auf die absurde Idee gekommen er könnte dem Slytherin vertrauen? Er schnaufte und wand sich ab, steuerte auf die Tür zu, doch Draco packte ihn am Handgelenk und zog ihn zurück. „Wo willst du hin?“ „Weg! Auslachen lassen kann ich mich auch wo anders!“ Draco verdrehte die Augen. „Ich lach dich nicht aus!“ „Natürlich nicht.“, erwiderte Harry sarkastisch, entzog Draco seinen Arm, blieb aber stehen. Er verschränkte die Arme auf Brusthöhe und ging in Abwehrhaltung. Verschaukeln lassen konnte er sich auch woanders. „Ich meins ernst, Harry. Ich würde dich niemals auslachen. Besonders nicht dafür seine Gefühle nicht ordnen zu können. Setz dich bitte wieder hin.“ Es gefiel ihm nicht, aber er ließ sich tatsächlich wieder auf den Sessel sinken. Draco ging vor ihm in die Knie und legte seine Hände auf Harrys Beinen ab. Ein angenehmes Kribbeln durchflutete den Schwarzhaarigen. „Möchtest du raus finden, ob du wirklich auf Männer stehst? Dafür musst du auch nicht gleich mit einem schlafen.“ Er lächelte ihn warm an, versuchte so viel Verständnis wie möglich in seine Augen zu legen. Er hatte Verständnis. Immerhin hatte er das alles selbst schon hinter sich. „Und wie soll ich das bitte raus finden?“ Dracos Augen flackerten auf. „Ich würde mich als Testobjekt anbieten...“ Es war riskant, das wusste er, doch er wusste auch nicht, wie er seinem neu gewonnenen Freund sonst helfen sollte. Harry zuckte unwillkürlich zurück und Draco entfernte sich sofort von dem Anderen. Er war zu weit gegangen. „Ich… tut mir leid… war nur so eine Idee… eine ziemlich dumme Idee. Ich weiß.“ Doch Harry sprang auf, als Draco sich erhob. „Nein!“ Er wurde noch eine Spur dunkler. Er war sich gar nicht sicher, wie das überhaupt noch ging. Er musste mittlerweile einer Ampel Konkurrenz machen ohne es verhindern zu können. „Ich… war nur überrumpelt…“ „Du musst nicht, wenn du nicht willst.“, ruderte Draco weiter zurück, doch Harry schüttelte energisch den Kopf. Gerade kam er sich vor wie ein kleines, bockiges Kind, welches seinen Willen nicht bekam und so lange nervte, bis seine Eltern endlich nachgaben. Fehlte nur noch, dass er die Hände zu Fäusten ballen und mit dem Fuß aufstampfen würde. „Ich… nur… was muss ich machen?“ Er biss sich auf die Unterlippe, senkte den Blick. „Gar nichts.“ Mit einem langen Schritt war Draco wieder bei Harry und umfasste sanft sein Gesicht mit zwei samt weichen Händen. Instinktiv schloss dieser die Augen und wartete auf das, was passieren würde. Nun war es an dem Slytherin kurz zu zögern. Er hatte es so locker vorgeschlagen, doch jetzt kamen ihm doch Zweifel. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Das hier war Potter. Potter, mit dem er bis vor wenigen Monaten noch verfeindet war, mit dem er gerade dabei war eine Freundschaft aufzubauen und jetzt stand er hier und war ernsthaft dabei ihn zu küssen. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Es war nur ein Freundschaftsdienst, um dem Kleineren dabei zu helfen heraus zu finden, ob er schwul war. Nicht mehr und nicht weniger. Der Kuss bedeutete nichts. Zumindest versuchte er sich genau das einzureden. Er näherte sich dem anderen und überwand dann die letzten Millimeter. Sanft legte er seine kühlen Lippen auf Harrys. Er spürte den Atem des anderen auf seiner Wange. Er ging schneller, als normal. In seinem Bauch machten sich Schmetterlinge breit und es begann überall zu kribbeln. Der Kuss dauerte keine Sekunde, da löste er sich schon wieder von dem anderen, blickte in die Augen, die ihn verwirrt, aber nicht abweisend an funkelten. Er gab sich einen Schubs und drückte Harry den nächsten Kuss auf. Drückte seine Lippen gegen Harrys, bewegte sie. Er hielt sich nicht mehr zurück und nach einer Schocksekunde merkte er, wie auch Harry seine Lippen gegen seine bewegte und seine Arme um seine Taille schlang, ihn an sich drückte. Das war besser, als er erwartet hatte. Das er schwul war, hatte er schon vor längerer Zeit heraus gefunden, auch wenn es für ihn kaum leichter gewesen war, als für Harry jetzt. Er seufzte in den Kuss und ging unbewusst noch einen Schritt weiter. Sanft leckte er über Harrys geschlossene Lippen. Einen Schritt zu weit, wie er feststellen musste, denn Harry versteifte sich augenblicklich in seinen Armen. Die Arme entfernten sich von seinem Rücken und Harry riss sich los. Das alles passierte in weniger als einer Sekunde. Mit wilden, fast schon panischen Augen sah sein Freund ihn an, hielt sich die Hand vor den Mund und drehte sich dann auf dem Absatz um und verschwand aus dem Raum der Wünsche. Es ging alles viel zu schnell, als das Draco hätte Reagieren können. Er war fiel zu perplex und nur langsam, zäh wie Kaugummi sickerte die Information durch sein Gehirn. Er war zu weit gegangen. Kapitel 3: Einer findet heraus, dass der andere Tattoos hat ----------------------------------------------------------- Danke an für die lieben Kommentare :) ______________________________________________________________________________________________ Weist du denn nicht wofür ein Phönix steht? Draco streckte sich auf dem breiten Bett aus und sein Rücken knackte. Er spürte, wie sich jeder einzelne Wirbel schmerzhaft wieder an die richtige Stelle schob. Er verzog das Gesicht. Sein Kreuz schmerzte, egal wie er lag, nach wenigen Minuten musste er die Pose wieder ändern. Es kotzte ihn an. Neben ihm Grummelte jemand und drehte sich zu ihm, setzte sich auf, sah ihn aus Augen an, von denen er wusste, dass sie ihn nur Schemenhaft erkennen konnten. „Was machst du denn da?“ Sie hatten lange gesprochen und irgendwann neben einander in dem großen Bett im Raum der Wünsche eingeschlafen. Eng aneinander gekuschelt, den Anderen in den Armen haltend. In solchen Momenten fühlte sich Harry, als würden sie eine Beziehung führen, doch beiden war klar, dass es nicht so war. Draco drehte sich auf die Seite und sah ihn an. „Mein Rücken bringt mich irgendwann noch um!“, seufzte er und spürte schon jetzt, dass er sich bald wieder bewegen musste. Den dunklen Lord überlebt und am Ende dann doch an Schmerzen und Schlafmangel verreckt. „Und deshalb musst du so herum wuseln?“ Harry hatte schlafen wollen. Er war todmüde. Erst hatte man ihn bis in den Nachmittag hinein gequält und dann hatten sie bis Spät noch Quidditchtraining gehabt. Daran war er zwar selber schuld, da er den Termin so fest gesetzt hatte, doch es änderte nichts daran, dass er sich gerädert fühlte. Nach dem Training hatte er das Abendessen, zu dem er sowieso schon zu spät war, Abendessen sein lassen und war direkt in den Raum der Wünsche gelaufen. „Normalerweise hab ich einen Trank dagegen, aber der liegt im Schlafsaal und der Raum hier gibt mir keinen!“ Er hatte es schon versucht ihn sich zu wünschen, doch irgendwo war dann wohl auch die Macht des Raumes zu Ende. Er drehte sich auf den Baum und stöhnte. Es war zum Mäusemelken. Er wusste, dass es nicht auf Ewig so bleiben musste, doch er hatte sich mehrere Rippen und Wirbel gebrochen und diese waren noch immer nicht ganz verheilt. Sie waren stark verrutscht und zum Teil schon wieder schief zusammen gewachsen gewesen, bevor man ihn richtig behandelt hatte. Besonders nachts machten sie ihm zu schaffen. Man hatte ihm aber versichert, dass sich das bald legen würde. Eine Hand, die leicht über seinen Rücken fuhr ließ ihn aus seinen Gedanken auftauchen und er drehte den Kopf leicht zur Seite. Harry hatte sich seine Brille, die er abgenommen hatte, als sie beschlossen hatten einfach hier zu übernachten, vom Nachttisch genommen und beugte sich leicht über ihn. Ohne zu fragen strich er fester über den Rücken und fühlte nach den Verspannungen. Auf ihnen vollführte er kreisende Bewegungen und drückte etwas stärker zu. Draco stöhnte schmerzhaft aber wohlig auf. „Wenn du das Oberteil ausziehst, komm ich besser ran...“, nuschelte der Kleinere unsicher. Draco antwortete nicht, sondern richtete sich wortlos auf, Knöpfte das Hemd, das er trug auf und strich es sich von den Schultern. Achtlos landete es auf dem Boden und er mit dem Bauch wieder auf der weichen Matratze. Harry wollte gerade wieder beginnen ihn zu massieren, als ihm etwas auffiel. „Seit wann hast du das?“, fragte er leise und strich über einen Phönix, der aus seiner eigenen Asche auferstand. Er prangte zwischen den beiden Schulterblättern des Bloden. Die Flügel erstreckte er über die Schulterblätter des Jungen und regte den schönen Kopf nach oben, als würde er dem Himmel entgegen fliegen. „Seit Silvester ungefähr.“, gestand der Slytherin. „Sieht gut aus…“ Draco lächelte ins Kissen hinein, erwiderte aber nichts. Kurz darauf spürte er ein Gewicht auf seinen Oberschenkeln. Harry hatte sich darauf niedergelassen und fuhr mit den Händen über den verspannten Rücken seines Freundes. Gekonnt löste er die Knoten, die er finden konnte. Er spürte, wie der harte Rücken unter seinen Fingern weicher wurde. Er konnte Draco den Schmerz nicht nehmen, aber er würde sicher angenehmer werden, wenn die Schmerzen der Verspannungen verschwunden waren, die durch das unkontrollierte zusammenkrampfen entstanden waren. „Wo hast du es stechen lassen?“, fragte er, während er die Schultern bearbeitete. „In London. Weiß den Namen nicht mehr genau. Irgendwo beim Camden Market.“ Harry zog eine Augenbraue in die Höhe. „Du meinst in Muggel-London?!“ Draco nickte. Das hätte Harry jetzt nicht erwartet. Zwar hatte der andere seine Familie und die Muggelart Weihnachten zu feiern ganz gut vertragen, doch das hätte er ihm nicht zugetraut. „Ein Zauberertattoo hab ich so gesehen schon. Außerdem bewegen die sich in der Regel. Frag mich nicht, wie das funktioniert. Ich wollte gerne etwas anderes und ich wollte beeinflussen können, wo es genau sitzt. Und es sollte auch genau da bleiben.“, war seine Erklärung. Harry runzelte die Stirn. Das dunkle Mal konnte man nun wirklich nicht als Tattoo bezeichnen. Normale Zauberertattoos hatten nicht die Angewohnheit dem Träger schmerzen zu zu fügen und illegal waren sie ebenfalls nicht. „Und warum gerade einen Phönix?“ Jetzt war er neugierig geworden. Er strich über die Arme des Anderen und setzte dann wieder am unteren Rücken an. „Weißt du nicht, wofür ein Phönix steht?“ Er schüttelte den Kopf, bevor er sich erinnerte, dass der andere ihn ja gar nicht sehen konnte. „Du wirst es mir sicher gleich erklären.“ „Der Phönix hat zwei essentielle Bedeutungen. Er steht in erster Linie für das Ewige Leben. Er stirbt zwar, ersteht dann aber aus seiner eigenen Asche wieder auf. Also stirbt er nicht wirklich. Diese Auferstehung steht allerdings auch für etwas anderes. Er symbolisiert den Neuanfang. Einen Neuanfang, den du mir an Weihnachten ermöglicht hast, weil du mich nicht heraus geworfen hast. Du hast mir eine zweite Chance gegeben. Ich dachte mir, er passt ganz gut. Außerdem konnte ich so noch etwas tun, was meine Mutter rasend machen wird, wenn sie es jemals heraus finden sollte! Sie hasst Tattoos!“ Draco lachte. Harry hatte ihn so abgelenkt, dass er erst jetzt bemerkte, dass sein Rücken gar nicht mehr schmerzte. Auch die Hände des Kleineren fuhren nur noch ganz sanft darüber. Sie hatte aufgehört zu massieren und streichelten ihn stattdessen. Draco entfuhr ein Schnurren. Er konnte es nicht verhindern und er konnte förmlich hören, wie sich die Lippen hinter ihm zu einem Grinsen verzogen, doch es war ihm egal. Es war ewig her, dass ihn jemand so sanft berührt hatte. Zuhause hatte es sowieso wenig Zärtlichkeiten gegeben. Mittlerweile bezeichnete er Harry gerne als sein zuhause. Bei ihm fühlte er sich wohl, sicher, aufgehoben und akzeptiert, so wie er war. Auch, wenn der Start sehr holprig gewesen war und sie sich gerade erst wieder zusammen gerauft hatten. Kapitel 4: Dein OTP kocht zusammen und macht dabei viel Dreck ------------------------------------------------------------- Und wieso gehst du mir dann aus dem Weg? „Wieso müssen wir eigentlich jedes Jahr mit den Schlangen zusammen Zaubertränke haben?“, grummelte Ron, während sie ihren Weg in die Kerker antraten. Harry verdrehte die Augen. Langsam ging ihm das andauernde Gejammer seines besten Freundes gehörig auf den Senkel. Seit sie vor zwei Monaten ihren Stundenplan bekommen hatten jedes Mal das gleiche Lied. „Weil es nun einmal so ist. Gewöhn' dich langsam daran!“, stöhnte Harry. Nach 7 Jahren sollte man eigentlich meinen es wäre nichts neues mehr, aber Ron hielt es trotzdem nicht davon ab seinem Unmut Luft zu machen. „Dann wähl einfach Zaubertränke ab!“, warf Hermine ein. Im Gegensatz zu ihren Freunden hatte sie sich in diesem letzten Schuljahr gegen Zaubertränke entschieden und hatte stattdessen Alterunen gewählt. An der Treppe, die Ron und Harry in die Kerker führen würde und Hermine ein Stockwerk höher in ihr Klassenzimmer, drückte sie Ron mit einem Grinsen einen dicken Kuss auf die Lippen. „Viel Spaß!“, zwinkerte sie ihnen zu, bevor sie die Treppe schnellen Schrittes erklomm. Ron würde Zaubertränke nie abwählen, dass wussten sie beide. Er wollte nach wie vor Auror werden, dass war sein Ziel und dafür brauchte er dieses Fach. Dass Harry selbst sich bei diesen Traum nicht mehr so sicher war, wussten weder Ron noch Hermine. Sie würden es noch früh genug heraus finden. Dann, wenn er sich sicher war, was er eigentlich mit seinem Leben anfangen wollte. Sie kamen an ihrem Klassenzimmer an. Die Slytherins waren in sehr ausgedünnter Zahl nach Hogwarts zurück gekehrt, doch fast alle von ihnen hatten Zaubertränke gewählt. Geschlossen standen sie vor der noch verschlossenen Tür. Harry erblickte Draco, welcher seinem Blick begegnete und für den Bruchteil einer Sekunde zog der Schatten eines Lächelns über sein Gesicht. Schnell sah Harry wieder weg. Seid ihrem Kuss wurde er unsicher, wenn er Draco begegnete. Er war noch immer dabei seine Gefühle zu ordnen. Das war schwerer, als er gedacht hatte. Seit besagtem Kuss hatten sie sich nicht mehr getroffen. Er konnte nicht sagen, ob Draco im Raum der Wünsche gewartet hatte, eine Nachricht hatte er auf jeden Fall nicht bekommen. Doch selbst wenn, war er sich nicht sicher, ob er hingegangen wäre. Etwas stieß ihn unsanft in die Seite und verwirrt sah er Ron an, der mit der Hand vor seinem Gesicht herum fuchtelte. Verdammt. Er war wohl komplett weg gedriftet. „Kommst du jetzt mit rein, Mann? Oder willst du heute schwänzen?!“ Harry sah auf die Tür, durch die gerade der Rest ihres Kurses ging und schnell schüttelte er den Kopf und setzte sich in Bewegung. „Sorry. Klar komm ich mit rein!“, warf er schnell ein und ließ sich kurz darauf auf seinen angestammten Platz in der letzten Reihe fallen. Von hier konnte er nur den blonden Hinterkopf des Malfoy-Sprosses sehen, der neben Zabini saß. Sie hatten sich wieder versöhnt. Nach dem Krieg hatte Zabini ihn einen Blutsverräter genannt. Nicht, weil er sich von Voldemort abgewandt hatte, sondern weil er gegen seinen eigenen Vater ausgesagt und ihn damit ins Gefängnis gebracht hatte. Den Familienstolz der Reinblüter würde Harry wohl nie ganz begreifen. Draco und Blaise hatten sich jedoch ausgesprochen und anscheint hatte Zabini seine Beweggründe nachvollziehen können. Harry hatte sich für Draco gefreut, dass er seinen besten Freund zurück hatte, auch wenn er einen Moment Angst gehabt hatte, dass dieser sich nun von ihm abwenden würde. Diese Sorge war jedoch unbegründet geblieben. Er ließ den Blick nach vorne wandern, gerade richtig, denn Prof. Slughorn hatte gerade begonnen zu sprechen. „Ich habe mir für diese Stunde überlegt die gewohnten Paarungen aufzubrechen. In der Arbeitswelt werden Sie nicht immer mit den gleichen Leuten zusammen arbeiten und längst nicht immer werden sie ihre ihnen zugeteilten Kollegen mögen. Sehen Sie es also als keinen Vorgeschmack darauf und als Übung trotzdem objektiv zu bleiben.“ Harry ahnte, wer sein Partner sein würde, war sich aber nicht sicher, ob er es gut oder schlecht finden sollte. Fünf Minuten später fand er sich neben Draco wieder. Ron warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Er selbst hatte einen besonders finster drein blickenden Slytherin abbekommen, dessen Namen er sich noch nie hatte merken können. Harry rollte die Augen und wand seine Aufmerksamkeit auf seinen Partner und die vor ihnen liegende Aufgabe. Sie sollten den Trank der lebenden Toten brauen. Eigentlich eine einfache Aufgabe. Sie stammte aus dem letzten Jahr, doch Slughorn hatte eine kleine Gemeinheit eingebaut. Er hatte ihnen eine fehlerhafte Anleitung gegeben. Es lag nun an ihnen die Fehler zu finden und den Trank korrekt zusammen zu brauen. Draco und Harry arbeiteten recht still nebenher, sprachen nur, sprachen nur das nötigste, wobei sie sich in der Regel recht schnell einig wurden, ob eine Zutat oder Anweisung an dieser Stelle überhaupt Sinn machte. Hauptsächlich, weil Harry einfach nachgab und Draco machen ließ, was er wollte. „Das solltest du da nicht rein tun!“, fuhr Draco Harry an, als er gerade de nächste Zutat in den Kessel werfen wollte. Harry verdrehte die Augen. Da war er also wieder. Der Draco, den er nicht mochte. Der alte Draco. Es hatte so gut funktioniert bis zu diesem Punkt. „Ach und warum nicht, Malfoy?!“, zischte er zurück. Draco wollte gerade etwas erwidern, doch es war schon zu spät. Harry hatte die Sachen bereits in den Kessel geworfen. Es blieb keine Zeit mehr, um noch in Deckung zu gehen, als der Trank erst zu Schäumen begann und dann in einem lauten Knall explodierte. Die Schüler rissen die Arme vor die Gesichter und schrien auf. Wer wollte schon einen missglückten Trank der lebenden Toten im Gesicht haben?! Harry und Draco hatten dafür keine Zeit. Sie standen zu dicht am Kessel und bekamen die Sauerei komplett ab. Von oben bis unten beschmiert mit einem giftig grünen, klebrigen Zeug, standen sie erschrocken da, bis sich bei Draco die Starre zuerst löste. „Kannst du nicht einmal auf mich hören, Potter?!“, schrie er ihn an und wischte sich durchs Gesicht. Der Trank war so verhunzt gewesen, dass er zum Glück keinerlei Wirkung hatte. „Red halt schneller, Malfoy!“, giftete dieser zurück. Sie funkelten sich böse an. Harry mochte das Gefühl nicht. Früher hatte er diese Machtspiele und Kriege unter ihnen zwar auch nicht gemocht, aber sie waren normal. Immerhin hatten sie sich gehasst und hatten keine Chance dauerhaft aneinander vorbei zu kommen. Doch das war nun anders. Sie mochten sich. Sehr sogar. Da gehörte dieses alte Muster nicht unbedingt hinein. Man sah fast schon die Blitze zwischen ihnen zucken, als mit einem mal jemand zwischen ihnen stand und sie an der Brust ein ganzes Stück von einander weg drückte. „Was ist hier los?!“, fragte Slughorn in einem verdächtig ruhigen Ton und einem Blick, den Harry nicht definieren konnte. „Potter hat die falsche Zutat in den Kessel geworfen!“, wetterte Draco sofort los. „Du hättest auch gleich sagen können, dass sie falsch ist, dann hätte ich das gar nicht gemacht!!“ „Hab ich doch du voll Horst!!“ „Ruhe!“, schrie Slughorn dazwischen und die Schüler verstummten umgehend. „Ich hätte mehr von Ihnen erwartet, Mr Potter. Sie waren letztes Jahr so gut! Sie hätte gedacht dieser Trank wäre für Sie ein klacks!“ Draco schnaubte. Siegessicher grinste er. Doch er war nicht aus dem Schneider, denn nun wand Slughorn sich ihm zu. „Und wenn der Trank bis zu diesem Punkt richtig gebraucht worden wäre, dann wäre so etwas nicht passiert. Ein Trank dieser Art explodiert nicht einfach so.“ Jetzt war es an Harry zu grinsen, denn den Rest des Tranks hatte er sich immer Draco gebeugt, weil er die angespannte Stimmung nicht hatte reizen wollen. In solchen Momenten machte man am besten einfach das, was der Malfoy wollte und schon hatte man meist keine Probleme mit ihm. Slughorn wand sich an die restlichen Schüler. „Die Stunde ist für heute beendet. Gehen sie sich waschen. Geben Sie ihre Sachen in die Wäsche. Die Flecken sollten wieder raus gehen. Und was sie beide angeht…“ Er funkelte Harry und Draco nun wütend an. „Mit ihrem Fehlverhalten hätten sie alle hier im Raum in Gefahr bringen können. Da es die letzte Stunde ist, kann ich sie getrost direkt zu ihrer Strafarbeit heran zitieren.“ Er lächelte unheilbringend, wie man es von ihm nicht gewohnt war. Er machte Snape deutliche Konkurrenz und das behagte Harry gar nicht. „Sie werden den Raum säubern. Abendessen gibt es für sie erst, wenn der Raum wieder glänzt.“ „Das wird nicht lange dauern!“ Draco zückte seinen Zauberstab, doch ihr Professor schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus. „Ohne Magie. Ihre Zauberstäbe bitte. Wenn sie fertig sind, können Sie sie sich gerne wieder bei mir abholen!“ Draco wie Harry fiel alles aus dem Gesicht. Ohne Magie? Auf Muggleart? Harry hatte zwar Erfahrung mit Putzen, hatte er das bei den Dursleys doch oft machen müssen, aber es würde ewig dauern. Sie würden heute kein Abendessen mehr bekommen. „Das können Sie nicht machen...“, hauchte Harry ungläubig, doch Slughorn lächelte nur sein unheimliches Lächeln. „Und wie ich kann, Mr. Potter. Sie wissen, ich schätze Sie sehr, aber Sie müssen lernen Verantwortung zu übernehmen und das scheint nicht anders zu gehen. Ihre Zauberstäbe!“, setzte er mit Nachdruck hinten an. Grummelnd gaben die Beiden Schüler ihre Stäbe ab, während der Rest der Klasse das Zimmer verließ. „Ich komme nachher schauen und wagen Sie es nicht einen anderen Schüler um Hilfe zu bitten. Ich werde es mitbekommen, wenn sie hier mit Magie reinigen, statt mit Muskelkraft!“ Er ließ seinen eigenen Zauberstab durch die Luft fliegen und Putzutensilien erschienen, mit denen sie normalerweise nur Filch durch die Schule laufen sahen. „Viel Spaß ihnen beiden!“, sagte Slughorn noch und scheuchte dann auch Ron, der Harry noch mitleidig ansah, aus dem Raum und schloss die Tür hinter ihnen. Sie waren alleine. Seufzend griff Harry nach einem Wischmob. Je eher sie anfingen, desto schneller waren sie durch, war sein Motto. Draco hingegen stand noch immer mit verschränkten Armen da und funkelte ihn wütend an. Harry rollte die Augen. Sollte das jetzt wirklich so weiter gehen? „Könnte der große Draco Malfoy sich bitte dazu herab lassen mit an zu packen. Desto schneller sind wir auch durch!“ „Ohne dich wären wir gar nicht in dieser Situation!“, giftete er. Harry schloss einen Moment die Augen und atmete tief durch. Er wollte sich nicht streiten. „Willst du jetzt wirklich wieder so anfangen? Ich dachte das hätten wir hinter uns! Außerdem hast du Slughorn doch gehört: Es war nicht alleine meine Schuld.“ Draco schnaufte erneut, ergab sich dann aber seinem Schicksal. Wäre es nicht Harry gewesen, hätte er seinen Stolz nicht so schnell herunter geschluckt, doch Harry wusste immerhin, dass er nicht wirklich so war. Nicht so kalt, wie er immer vorgab. Vielleicht war er mal so gewesen, doch das war schon eine ganze Weile her. „Aber wegen dir ist er explodiert...“, konnte er es nicht lassen. Harry stampfte den Mob wütend in den Putzeimer und das Wasser schwappte über den Rand. „Kannst du jetzt mal aufhören?! Ich dachte echt wir wären mittlerweile Freunde!“ Draco starrte ihn an. Harrys Blick strahlte eindeutige Verletztheit aus. Er senkte den Blick zu seinen Schuhen und drehte den Lappen, den er sich gerade genommen hatte in den Händen. „Wieso gehst du mir dann aus dem Weg…?“ „Ich geh dir nicht aus dem Weg!“, protestierte Harry, doch er wusste, dass er sich damit eigentlich selbst belog. Natürlich ging er ihm aus dem Weg. Er vermied es ihm zu begegnen. „Das glaubst du dir doch selbst nicht. Es tut mir leid, wenn ich dich mit dem Kuss verletzt habe oder mit dem, was ich gesagt habe… Das wollte ich nicht… Ich wollte dir wirklich nur helfen.“ Er war zum Ende hin immer leiser geworden, bis es nur noch ein Flüstern war, von dem er eigentlich gehofft hatte, dass Harry es vielleicht nicht gehört hatte. Dann hätte er sagen können „Ich habs gesagt, aber du hast nicht zugehört!“ oder etwas ähnliches, doch Harry hatte es gehört. Er nahm seinen Mut zusammen und überwand den Abstand zwischen ihnen, der ihn sowohl körperlich als auch seelisch nervte und an seinen Kräften zog. Er legte eine Hand an seine Wange und zwang ihn aufzusehen. Schüchtern setzte er einen leichten Kuss auf Dracos Lippen. „Du hast mich nicht verletzt… ich war… bin nur verwirrt. Du weist so viel mehr über mich, als jeder andere und bist mir so viel näher, als es jemals jemand vor dir war. Ich weiß nicht wohin mit meinen Gefühlen. Ich kann sie nicht mal wirklich benennen oder einordnen. Ich kann dir nur sagen: Du bist mir wichtig und ich möchte dich nicht verlieren!“ Er lächelte den Größeren an und beobachtete ihn, wie er unbewusst über seine Lippen leckte. Dann schaffte auch dieser es ein kleines Lächeln auf die Lippen zu bekommen. „Ich will auch nicht ohne dich. Immerhin bist du so was wie mein bester Freund.“ In Harrys Herz zog es bei dem letzten Satz. Er wusste selbst nicht genau, warum, doch sein Herz schlug gleichzeitig auch schneller. Er war ihm wichtig. Das war ein guter Anfang. Er war sich nur nicht sicher, wie viele Tiefpunkte ihre „Beziehung“ noch aushalten würde. Sie war so zerbrechlich, dass man sie mit Samthandschuhen anfassen und behüten musste, damit sie nicht zerbrach. Etwas, was sie noch lernen mussten, doch sie waren auf einem guten Weg, befand er. Immerhin redeten sie wieder miteinander. Harry brachte wieder etwas Abstand zwischen sie beide und griff erneut nach dem Mob. „Lass uns hier schnell fertig werden. Ich hab Hunger und eine Dusche kann ich auch vertragen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)