Versteckspiel auf Leben und Tod von Fux1 (Detektiv Conan Fanfic) ================================================================================ Kapitel 1: Auftakt ------------------ Es gab Tage da an denen man am liebsten gar nicht erst aufgestanden wäre. Dies war so einer. Conan hatte ja geahnt, dass dieser Tag für ihn schwer werden würde, aber wie schwer, hatte er nicht einmal erahnen können. Erst als er in die Augen von Ran geblickt hatte, die gerade dabei war Frühstück zu machen, brach die Erkenntnis über ihn herein. Sie hatte ihn gestern am Telefon gebeten, sie doch wenigstens an Weihnachten zu besuchen. Doch er hatte, angeblich wegen seinem ja ach so wichtigen Fall, abgelehnt. Und trotz seiner deutlichen Absage, das er nicht kommen könnte, hatte Ran ihm versprochen auf ihn zu warten. Er hielt es zuerst für leere Worten, ein Versuch ihrerseits ihn doch noch zum Kommen zu überreden. Jetzt allerdings, bewies ihm die Sehnsucht in ihren Augen das Gegenteil. „Ah Conan-kun, du bist ja schon wach.“ Nachdem Shinichi eine Weile lang so in der Tür zur Küche gestanden hatte, unschlüssig ob er eintreten sollte, oder nicht, hatte Ran ihn nun schließlich doch entdeckt. Also beeilte er sich schnell gute Miene zum bösen Spiel zu machen und lächelte sie an. „Ja ich konnte vor Aufregung nicht mehre weiter schlafen, als ich erstmal aufgewacht war. Schließlich kommt heute der Weihnachtsmann!“ Noch während er diese Worte aussprach fing er an sich zu hassen. Er wusste nicht wie lange er diese Lüge vom kleinen Conan Edogawa noch aufrechterhalten konnte, ohne dabei an ihr zu ersticken. Er hatte es einfach satt jeden Tag so zu tun als ob er sechs wäre, alle in seinem Umfeld zu betrügen. Und vor allen Dingen Ran leiden zu sehen. Doch jetzt musste er dies erstmal noch aushalten. Einfach dem Drehbuch dieses schlechten Krimis folgen. Er trat also in die Küche und ging zielstrebig zu einem Stuhl, den er sich an den Tisch schob und kletterte hinauf. Ran schaute ihm belustigt zu, als er anfing mit den Beinen zu wippen als könnte er den so vielversprechenden Abend kaum erwarten, obwohl dieser noch in weiter Ferne lag. „Und was möchtest zum Frühstück haben Conan?“; fragte ihn Ran während sie drei Teller auf die frisch geputzte Oberfläche des Tisches stellte. „Am liebsten Pfannkuchen, wenn das nicht zu viel Aufwand ist.“ „Na an mir soll’s nicht scheitern.“, meinte Ran darauf vergnügt und wand sich dem Kühlschrank zu, in dem die frischen Eier, die sie gestern gekauft hatte, lagerten. Fast monoton holte sie auch die restlichen Zutaten und Backutensilien aus ihren Schränken, fing an den Teig herzustellen. Sie summte leise ein Lied vor sich hin, als sie begann den Teig zu rühren, überspielte so ihre wahren Gefühle. Conan sollte nicht merken, dass sie traurig war, sie wollte ihm nicht die Freude am Fest verderben. Dieser jedoch, durchschaute ihr Scharade. Ihm war längst ihr Blick aufgefallen, der immer sich immer wieder vom Kochbuch löste und zum Fenster hinaus gilt, in Richtung Straße, auf der sie, wie er wusste, hoffte Shinichi zu erblicken. Des Weiteren war ihm klar, dass wohl Niemand der schon einmal Pfannkuchen gebacken hatte, beim zweiten Mal noch ein Rezept dafür brauchte. Ach Ran… warum nur haben wir beides es so schwer. Conan seufzte und rutschte auf seinem Stuhl zurecht. Wie lange würde sie es wohl noch ertragen? Und wie lange würde sie sich noch von ihm an der Nase herumführen lassen? Klar, er hatte es bisher jedes Mal geschafft ihren Verdacht von sich abzulenken, ihre Theorien zu wiederlegen. Auch hatte er sich seit dem letzten Mal nicht mehr weiter verdächtig gemacht. Doch konnte man jemanden wirklich ewig vorgaukeln, dass es einen Fall gab, der so groß und kompliziert war, dass man für nichts Anderes mehr Zeit fand? Und das nicht ein Detail davon je an die Öffentlichkeit gelangt ist? Das niemand darüber Bescheid wusste, es keinen gibt der davon gehört hätte? Nein, das dieses Netz aus Lügen irgendwann unter seinem Gewicht zusammenbrechen würde war sicher. Nur das er nicht wusste wann, machte ihn schier unendlich nervös. Als er so einige Minuten in seinen Gedanken versunken dasaß, bemerkte er erst gar nicht, dass Ran mit dem Kochen schon fertig war und wie sie den Teller mit dem noch heiß dampfenden Pfannkuchen vor ihm abstellte. Erst ihre Worte: „Möchtest du noch Ahornsirup dazu?“, holten ihn ins hier und jetzt zurück. Er hob den Kopf und schaute sie eine Sekunde lang verwirrt an, bis sein Gehirn die Frage erfasste und er diese dankend verneinte. Ran drehte sich also um und widmetet sich dem nächsten, für sie bestimmten Pfannkuchen zu. Als sie ihm seinen gebracht hatte, hatte sie ihn noch fröhlich angelächelt, doch jetzt schien es, als wäre sie dankbar sich abwenden zu können und es nicht weiter tun zu müssen. Schnell stopfte Conan Bissen für Bissen in sich hinein um möglichst schnell von hier weg zu kommen, was ihm zwar eine verbrannte Zunge einbrachte, ihm aber gleichgültig war. Hauptsache ich muss sie nicht weiter leiden sehen und sie dazu zwingen sich zu verstellen. Wegen mir leiden sehn … Ach verdammt! Ich halt das nicht mehr lange aus, doch von den Männern in Schwarz fehlt nun schon seit 2 Jahren jede Spur. Was soll ich bloß tun? Er ließ seine Hand unter den Tisch gleiten bevor er sie zu einer Faust ballte, sicher war sicher. Es war mehr als nur frustrierend sie fast jeden Abend weinen zu sehen und nichts dagegen tun zu können. Nein sogar zu wissen, dass er der Grund für ihren Schmerz war. All das machte es ihm unmöglich sie weiter anzusehen. Er stand vom Küchentisch auf, dankte ihr für das Essen und verabschiedete sich mit den Worten, dass er jetzt losmüsse, da er noch eine Verabredung mit den Detective Boys habe. Kaum war er aus dem Raum verschwunden und um die Ecke gebogen, glitt die aufgesetzt fröhliche Maske von seinem Gesicht und machte einem von Trauer aufgewühlten Gesichtsausdruck Platz. Im Flur angekommen nahm er sich eine blaue Jacke und eine schwarze Mütze, an der ein ebenso schwarzer Bommel befestigt war, vom Garderobenständer. Als er die Mütze anschaute musste er zynisch grinsen. Er erinnerte sich noch an den Tag, an dem Ran ihn in ein Einkaufscenter geschleppt hatte, um sie ihm zu kaufen. Shinichis Verschwinden, war damals noch nicht so lange her gewesen und Ran demnach auch noch fröhlicher als heute. Sie war fest entschlossen gewesen dem kleinen Conan jetzt auch einmal Klamotten zu kaufen, die sie für „Kindgerecht“ hielt. Er hatte sie in ihrer plötuzlichen Euphorie wenigstens noch davon abhalten können eine quitschbunte Mütze zu kaufen und mit der schwarzen davon zu kommen. In diesem Moment wünschte er sich er hätte es nicht geschafft, den die bunte Mütze hatte eine weite Krempe, die er sich jetzt gerne ins Gesicht gezogen hätte, um es so vor neugierigen oder besorgten Blicken zu schützen. Den ein traurig dreinblickendes Kind an Weinachten, weckte bei manchen Menschen manchmal einen ungeahnten Beschützerinstinkt. Nun musste er sich aber mit dem was er hatte zufriedengeben. Nachdem er also das Haus verlassen hatte fing er an zu rennen. Er brauchte jetzt dringend einen Tapetenwechsel und jemanden der ihn keine Fragen wegen seinem Gemütszustand stellen und ihn verstehen würde. All das würde er bei Professor Agasa vorfinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)