Zwei Welten von Nomaxs ================================================================================ Kapitel 5: Nachts in im Gasthaus zur Moorleiche ----------------------------------------------- Müde und erschöpft stolperten sie ins Gasthaus, vor der Tür hatten die Söldner und die Einwohner des Dorfes erfolgreiche Arbeit geleistet, das gesamte Dorf mit Barrikaden aus Wagen, Kisten und Baumstämmen abzuriegeln, die nun als provisorische Mauer das Dorf schützen sollten. Sie hatten beschlossen erst einmal niemanden zu erzählen, was in den Tunneln passiert war, sondern lieber selbst erst einmal einen Plan auszuarbeiten, wie sie weiter vorgehen sollten. Aber das konnte bis morgen warten, erst einmal brauchten sie alle eine gehörige Portion Schlaf abholen. Kaum in der Kammer angekommen ließ sich Kohras geradewegs auf die Matratze fallen, während sich die anderen wenigstens noch die Mühe machten ihre Stiefel auszuziehen. Doch noch bevor sie sich richtig hingelegt hatten, meldete sich Nuroh zu Wort. „Leute, ich muss euch noch etwas erzählen.“ „Spars dir für morgen.“ Stöhnte Kohras entnervt. „Es geht aber um das Gebäude. Ich glaube ich sollte euch erzählen warum ich eigentlich so sehr daran interessiert war.“ Plötzlich richteten sich die drei Anderen auf, auch wenn Kohras sich beklagte, woher der Junge nur die Motivation nehmen würde. „Einiges habe ich euch bereits erzählt. Es stimmt, dass ich aus einer wohlhabenden Händersfamilie stamme und durch ein altes Testament auf mein Erbe hier in Mooringheim gestoßen bin, doch in dem Testament war auch eine alte Familiengeschichte niedergeschrieben, welche eine Erklärung für eine Plage beinhaltet, die mich, meine Verwanden und Vorfahren seit Generationen heimsucht. Kein Mitglied unserer Familie hat jemals das dreißigste Lebensjahr überschritten. Sie alle starben kurz zuvor an einer Krankheit für die es keine Heilung gibt und die auch nur in meiner Familie auftritt.“ Alle im Raum schwiegen. „Und wie alt bist du Nuroh?“ fragte Darius aufrichtig besorgt. „Fünfundzwanzig, aber auch bei mir machen sich die ersten Anzeichen der Krankheit bereits bemerkbar.“ Mit diesen Worten krempelte er sein Hemd hoch. Alle zogen scharf die Luft ein, als sie das dunkelblaue Mahl erblickten, dass Handgroß auf seinem Bauch prangte. „Wenn es so groß ist, dauert es in der Regel nur noch ein oder zwei Jahre, bis man stirbt. Und glaubt mir. Meine Familie hat über Generationen hinweg, die besten Heiler aufgesucht, damit diese eine Lösung finden. Und jeder von ihnen ist gescheitert.“ „Und was hat das ganze nun mit der alten Ruine zu tun?“ Sorna starrte fasziniert auf das Mal. In ihren zweihundertdreizehn Jahren hatte sie so etwas noch nicht gesehen und sie bezweifelte, dass selbst die Heiler unter den Dunkelelfen eine Ahnung hätten, wie sie damit umgehen sollten. Wenn sie sich überhaupt bereit erklären sollten, einem Menschen zu helfen. „Nun, wie ich bereits sagte befand sich neben dem Testament, noch eine von einen Vorfahren erstellte Schriftrolle in der Kiste. In der eine Geschichte niedergeschrieben stand, welche von der Zeit erzählt, als meine Familie noch in Mooringheim stationiert war. Zur damaligen Zeit, war Mooringheim noch ein recht wohlhabender Ort, da viele Händler hier durchreisten, und Wegezoll bezahlten. Unsere Vorfahren lebten damals noch als Verwalter in dem altem Haus, in welchem wir heute waren. Die Eltern mit ihren Bedienstetem, einem Sohn und einer Tochter. Der Sohn zeigte wohl schon sehr früh eine Begabung für die Wissenschaft und so stellten seine Eltern einen alten wandernden Medikus ein, der ihren Sohn in den Künsten der Medizin, sowie der Astrologie und der Magie unterrichten sollte. Dies geschah auch über drei Jahre, wie die Eltern es sich gewünscht hatten, und alles lief ganz wunderbar. Der Sohn wurde ein begabter Arzt, dessen Fähigkeiten im ganzen Dorf geschätzt wurden. Leute aus allen umliegenden Nachbarsdörfern kamen, um sich von ihm und seinem Meister heilen zu lassen. Eigentlich wäre seine Ausbildung hier beendet, doch sein Meister bat die Eltern darum ihn weiterhin bei sich zu behalten, damit er ihrem Sohn noch in die tieferen Kenntnisse der Wissenschaft unterweisen könne. Dies freute sie natürlich und inzwischen waren sich alle sicher, dass der Junge einmal zu den ganz großen Legenden unter den weisen Männern und Frauen der Zeitgeschichte zählen würde. Auch erbat der Meister sie, ihm und ihrem Sohn den Keller als Labor zur Verfügung zu stellen, indem sie ungestört ihre Forschungen Fortsetzen wollten. Auch dies wurde gerne gewährt und die Tatsache, dass sich Schüler und Meister sich manchmal tagelang im Keller einschlossen und von niemanden gesehen wurden, wurde wohlwollend als ein Zeichen von Tüchtigkeit und Strebsamkeit notiert. Daran änderte sich auch über lange Zeit nichts, selbst als das Dorf mehr und mehr von ungewöhnlichen Vorfällen heimgesucht wurde. Am Anfang waren es nur kleinere unauffällige Leiden. Eine neue Art der Masern, seltsame Hautverfärbungen und häufigere Fieberanfälle. Nichts, was nicht einfach behandelt werden konnte. Doch irgendwann begannen die Leiden immer skurriler und Wahnwitziger zu werden. Der Sohn und sein Meister mussten immer häufiger erklären, dass auch sie den Menschen nicht mehr helfen könnten. Die Dorfbewohner und die Familie zeigten Verständnis für die Situation der Beiden. Die Tochter hatte zu jenem Zeitpunkt geheiratet und erwartete demnächst ihr erstes Kind. Die Absurdität der Plagen steigerte sich immer mehr. Mal waren es Hörnerhafte Knochenauswüchse, die den Menschen gezielt am Kopf oder sogar am gesamten Körper heraussprossen. Es gab Leuten, die Schuppenhaut hatten und welche, deren Augen die merkwürdigsten Farben bekamen, oder aussahen wie die eines toten Fisches. Für all diese Dinge fanden Sohn und Meister nur selten eine Lösung. Irgendwann kam der Zeitpunkt wo fast jeder im Dorf ein Gebrechen hatte. Händler kamen schon lange keine mehr. Überall im Land hatte sich herumgesprochen, das Mooringheim verflucht und ein Ort der tausend Krankheiten sei. Und so war die Gemeinschaft vollkommen heruntergekommen, und nur noch ein Kaff in dem die Menschen versuchten das nötigste zu Überleben aufzutreiben. Der Sohn, sein Meister und die Familie erfreuten sich alle noch bester Gesundheit, was wohl auf die regelmäßige Pflege des Jungen zu schieben war. Dennoch war sein Ansehen bei den Einwohnern des Dorfes gesunken. So kam es, dass sich eines Nachts alle Einwohner zu einem Dorfrat zusammenfanden und über die Krankheiten sprachen, die sie heimsuchten. Sehr schnell ergab sich für alle ein überraschendes Muster. Jeder der von einem merkwürdigem Leiden befalle war, hatte zuvor wegen einer normalen Krankheit den Sohn und seinen Meister aufgesucht. Als die Einwohner die Familie des Jungen konfrontierten, waren diese ehrlich entrüstet über die Vorwürfe, die gegen ihren Sohn erhoben wurden und erklärten, sie wüssten nicht ob ihr Sohn derzeit zu sprechen wäre, da er und sein Meister seit über einer Woche im Keller eingeschlossen wären. Doch da platze den Einwohnern der Kragen und eine wütende Gruppe marschierte ins Gebäude und stieß die Kellertür auf. Auch den hartgesottensten Kerlen gefror das Blut in den Adern. In der Mitte des Raumes war ein Pentagramm gezeichnet, in dem der wahnsinnig lachende Sohn saß. Sein Meister rezitierte eine Beschwörungsformel in einer fremden Sprach, die niemand zu übersetzen wußte und ließ sich auch von den Neuankömmlingen, die gewaltsam eingedrungen waren nicht ablenken. Vielleicht hatte er sie aber auch gar nicht bemerkt. Dann erhob sich eine Gestalt, wie eine Wolke aus dem Pentagramm, ein Teufel mit Reißzähnen und spitzen Hörnern, aus dessen breit grinsenden Mund das Blut herausströmte. Das Wesen beugte sich über den lachenden Schüler und es wirkte, als ob die beiden miteinander verschmelzen würden. Der Meister rezitierte immer lauter seine Formeln und alles schien auf einen großen Höhepunkt hinauszulaufen. Kurz bevor die Vereinigung zwischen Schüler und Monster vollendet war, stürmten panisch schreiend die Mutigsten der Einwohner herbei, denn ihnen war klar, was immer sich dort vor ihren Augen abspielte, musste gestoppt werden. Der Rest war zu verängstigt um sich auch nur zu bewegen. Der Meister wurde niedergerungen, er schrie wütend auf und stieß wilde Flüche gegen die Angreifer aus. Ob die Beschwörung dadurch verhindert wurde, dass konnte keiner genau sagen. Der Raum wurde durch ein grelles Licht erleuchtet, dass alle Anwesenden blendete. Nachdem es verglomm herschte Stille im Raum. Nun erst traten weitere Einwohner hervor. Packten den benommen am Boden liegenden Schüler und zerrten ihn und seinen Meister hinaus auf den Dorfplatz, wo man sie fesselte und dem ganzen Dorf berichtete, was sich zugetragen hatte. Man hatte die Schuldigen für die vielen Krankheiten endlich gefunden. Man errichtete einen Scheiterhaufen, um die beiden Hexer in die Höhle zu schicken, aus der sie scheinbar so gerne Dämonen beschworen. Der Meister wurde zuerst verbrannt. Doch er schrie nicht vor Schmerz, sondern lachte die anwesenden Einwohner hämisch aus, bis er erstickte und sein toter Körper bis auf die Knochen abgebrannt war. Dem Jungen sollte noch Zeit gegeben werden, um sich von seiner Familie zu verabschieden. Diese hatte nur entsetzt danebengestanden und zugesehen. Er flehte sie darum an ihn zu verschonen, der Meister habe ihn gezwungen und als Werkzeug für seine Zwecke missbraucht. Doch obwohl die Familie ihn gerne erhört hätte, so erkannten sie doch in seinen Augen ein bösartiges Glitzern, welches sie zuvor noch nie gesehen hatten. Schließlich war es so weit und mehrere Männer lössten die Fesseln, die den flehenden Jungen Mann an einen Baum hielten, um ihn zum Scheiterhaufen zu führen. Doch gerade als sie ihn hochzerren wollten, ließ der Schüler ein kleines Fläschen aus seinem Ärmel gleiten, welches herunterfiel und am Boden zerbrach. Dampf schoss heraus, der den Männern in die Augen brannte und sie erschrocken zurückweichen ließ. Dies nutzte der junge Mann für sich um die Flucht zu ergreifen. Laut lachend lief er in Richtung Fluss, eine mit Heugabeln und Stöcken bewaffnete Dorfgemeinschaft hinter sich. Zur Überaschung aller versuchte er direkt in den Sumpf zu flüchten. Die Einwohner blieben am Ufer stehen und beobachteten, wie ihr früherer Arzt versuchte immer weiter in den Sumpf zu gelangen. Doch anstatt einzusinken, schoss mit einem mal ein schlangenartiger Arm aus dem Wasser, der den Jungen hochhob und mit in den Sumpf zerrte. Doch noch lange danach schwören die Einwohner, dass der Junge, kurz bevor er für immer im Sumpf verschwand triumphal gelächelt habe. Die Krankheit, die meine Familie heimsuchte, kam erst nach diesen Ereignissen. Das erste Opfer war der Sohn, den die Schwester des Schülers zur Welt brachte. Von da an waren all seine Nachkommen betroffen. Nuroh endete mit seiner Geschichte und Stille machte sich breit. „Und so kam ich hierher. In der Hoffnung vielleicht auf eine Heilmittel zu stoßen.“ „Da dürftest du sogar auf deutlich mehr gestoßen sein, Junge.“ Kohras rieb sich das Kinn. „Ob wir tatsächlich eine Lösung für deine Krankheit finden werden, kann ich dir nicht versprechen. Aber immerhin kannst du sagen noch was erlebt zu haben bevor du abtrittst.“ „Wir werden morgen schauen ob sich etwas findet.“ Warf Darius beschwichtigend ein. „Gerne Brüderchen, wenn du Lust hast den Tunnel neu zu buddeln. Verdammt, warum mussten gerade die Zwerge drauf gehen.“ Kohras ließ sich nach hinten auf die Matratze fallen, schloss die Augen und man merkte sofort, dass er einfach nur noch schlafen wollte. Irgendwie schien ihn Nuroh´s Geschichte kaum beeindruckt zu haben. Sie war nur ein weiteres kleines Puzzleteil in einer Reihe absurder Geschehnisse der letzten Stunden. Vor nicht einmal sechsunddreißig Stunden, war dies hier noch ein kleines Dorf am Rand der Zivilisation und nun war es eine kleine Festung geworden, welche einen Krieg gegen einen der Menschheit unbekannten Feind führte. Kurz nachdem sie alle eingeschlafen waren verspürte Nuroh einen brennenden Durst. Draußen war alles still, aber im Schein der Laternen konnte man die an den Barrikaden entlangschlendernden Wachen sehen, die angespannt in den Sumpf starrten, vorsichtig darauf bedacht, jede einzelne Bewegung wahrzunehmen. Er überlegte was er machen sollte und kam zu dem Schluss, dass es ihm nicht schaden könnte einen Schluck Wein zu sich zu nehmen. An der Theke würde niemand sein, aber er konnte sich ja in den Keller schleichen. Morgen würde er Wilfort das Geld zurückzahlen. Nach allem was sie gemeinsam erlebt hatten, würde dieser es ihm wohl verzeihen, wenn er sich ungefragt an zwei Schlücken bediente. Vorsichtig stieg er über den schlafenden Darius hinweg und öffnete langsam die leise quietschende Tür. Vorsichtig stieg er die Treppe zum Schankraum hinab, die Stufen ächzten unter ihm, aber das würde nun niemanden stören. In ihm stieg das Gefühl kindischer Freude auf, wie damals als er sich als kleines Kind in die Küche gestohlen hatte, um dort von den Kuchenresten zu naschen. Mit diesem kribbeligem Gefühl im Bauch schlich er sich in die Küche und fand dort eine Treppe, die in den Keller hinabführte. Hoffentlich gab es noch einige gute Weine. Bisher hatte Korahs dafür gesorgt, dass er nur Bier zu trinken bekommen hatte, auch wenn das nicht schlecht war. Aber zum schlafen gehen, brauchte es doch etwas mit mehr Klasse. In der Küche fand er noch eine Kerze und zwei Feuersteine. Er brauchte Weile, bis er diese zum zündeln brachte, doch nachdem er es endlich schaffte, schlich er gut gelaunt die Treppe hinab. Als er die Tür zum Weinkeller aufstieß stutzte er jedoch plötzlich. Mitten im Raum mit den Fässern an der Seite, stand ein alter Brunnen. Und zwar genau der selbe, wie er auch im Keller seines alten Anwesens gestanden hatte. Lief hin und spähte hinein. Der Brunnen war an der Seite mit demselbem weißem Gestein ausgestattet, wie die aus denen die gesamte unterirdische Anlage gebaut worden war. Kein Zweifel, dass hier musste ein weiterer Turm sein. Er wollte sich gerade umdrehen um hochzulaufen und den anderen von seiner Entdeckung berichten, als er die schemenhafte Gestalt Wilforts im Türrahmen stehen sah. „Wilfort, warum hast du uns nicht gesagt, was bei dir im Keller ist?“ Aber noch bevor er den Satz beendete, wusste er, dass die Antwort auf keinen Fall eine schöne sein wurde. Doch Wilfort sagte nichts, stattdessen setzte er zum Sprung an und mit einem einzigen Satz überwand er die drei Meter zwischen sich und Nuroh. Dieser wurde der Wucht des Aufpralls zu Boden gerissen und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Der Wirt war nun über ihn gebeugt und drückte ihm mit nassen Händen die Kehle zu. Als Nuroh in das wütende Gesicht des Mannes blickte riss er entsetzt die Augen auf. Unter der Haut von Wilfort kamen grüne Schuppen zum Vorschein, der Mund war gespickt mit kleinen messerscharfen Reißzähnen, wie man sie des öfteren bei Fischen hatte. Die Hände die um Nurohs Hals gedrückt waren, glichen den Füßen von Fröschen. Die Kreatur stieß gurgelnde Laute aus, so als ob sie unter Wasser sprechen würde. Erst jetzt spürte Nuroh wie ihm die Luft wegblieb, doch klar denken konnte er nicht mehr. Wie ein verängstigtes Tier, versuchte er sich freizustrampeln und schlug dabei wild nach seinem Peiniger, doch ohne Erfolg. Immer mehr blieb ihm die Luft weg und die Welt verschwamm vor seinen Augen. Erst als der Schmerz in seiner Lunge unerträglich wurde ließ der Druck nach und die Hände glitten ab von ihm. Panisch schnappte er nach Luft und drehte sich zur Seite. Die Kreatur lag wütend gurgelnd neben ihm auf dem Boden und kämpfte mit einer kleinen Gestallt über ihm, die jedoch kaum in der Lage zu sein schien, das Monster, das vor kurzem noch Wilfort gewesen war zu bändigen. Mit einem Fußtritt wurde die Gestalt hinfort gerissen und prallte gegen ein Fass an der Wand, von dem aus es zu Boden glitt. Nun erkannte Nuroh, dass es sich um die Zwergenfrau handelte, welche Darius und Kohras aus dem Sumpf gerettet hatten. Diese musste entdeckt haben, was sich im Keller abgespielt hatte und den Wirt von Nuroh weggerissen. Dieser erhob sich ebenfalls und es wirkte als ob er um zwei Köpfe gewachsen wäre. Er ragte nun bis zur Decke, von dem speckigem Bierbauch war kaum etwas übrig. Stattdessen wirkte das Monster groß und abgemagert. Mit einer Haut aus Fischschuppen und Stelzenhaften Froschbeinen, mit denen es auf Nuroh zugestackst kam. Es hob ein Bein an und Nuroh wußte sofort, dass der nun folgende Tritt ihn zermatschen würde. Doch wieder stürzte sich die Zwergenfrau schreiend dem Monster entgegen. Sprang gegen das Bein, dass noch am Boden war und brachte die Kreatur zu fall. Schnell rappelte sie sich auf und begann den Fischkopf mit Schlägen zu bearbeiten. Auch Nuroh kam allmählich wankend auf die Beine und stürzte sich auf die Arme des Wesens, damit es die Zwergenfrau nicht wegstoßen konnte. Aus den Augenwinkeln konnte er eine weitere Gestalt sehen, die den Raum betrat. Es war ein Arbeiter aus dem Dorf. Aber nicht irgendeiner. Es war genau der, der mit Wilfort zusammen am Feuer Flöte gespielt hatte und auch unter seiner Haut kamen die ersten Schuppen hervor, als er sich die Lechzen leckend der Zwergenfrau von hinten näherte. Nicht noch so einer. Nuroh war der Verzweiflung nahe und wollte um Hilfe schreien. Doch dann wurde die Gestalt zurückgerissen. Korah packte den sich verwandelnden Mann von hinten und schlug seinen Kopf gegen ein Fass. Dieses zerbrach und roter Wein ergoss sich über den Boden. Dann huschten Darius und Sorna in den Raum. Beide mit gezogenen Waffen. Auch Korahs hatte sein Schwert dabei, aber scheinbar wollte er die Sache mit den Fäusten beenden. Und so trümmerte er immer weiter auf den Schädel des Mannes vor ihm ein, der sich unaufhörlich immer weiter verwandelte. Nuroh fiel nach hinten um, die Kreatur, die er versucht hatte festzuhalten, war einen Herzschlag später wieder auf den Beinen und wütend zischend nach Darius. Dieser bekam den Tritt im die Magengegend und sackte keuchend zusammen. Wahrscheinlich hätte er noch mehr fatale Treffer abbekommen, wäre nicht Sorna gewesen. Mit einem Dolch schnitt sie direkt durch die Sehnen des Angreifers, und dieser zog schnell sein Bein weg. Die Wunde verlangsamte ihn sichtlich und so hüpfte Sorna geschickt um ihn herum und wisch Tritten und Schlägen aus, während sie nach einer Lücke für ihren nächsten Angriff suchte. Dann kam die Zwergin erneut hinzu. Für eine kleine Frau sehr überraschend, packte sie sich ein Fass, fast so groß wie sie selber und warf es gegen das Ding, das wüst gurgelnd nach vorne fiel und dabei die Dunkelelfinzu packen bekam und unter sich begrub. Diese Stach mit ihrem Dolch nach dem Monster, konnte jedoch aus ihrer Position nur die Schulterpartie anvisieren. Dann stand Darius neben ihnen, hob sein Schwert in Stichposition und hackte nach dem Kopf des Wesens. Mehrfach glitt die Klinge durch den Schädel und beförderte Blut, Schleim und Gehirnfetzen zum Vorschein, bis das Viech endlich mit einem letzten Röcheln zusammensackte und starb. Keuchend rappelten sie sich auf, bis auf Sorna, die immer noch unter dem Leichnam begraben lag, und drehten sich zu Kohras um. Doch schnell war klar, auch er würde keine Hilfe mehr brauchen. Der Kopf seines Gegenübers war eine einige Matschlache. Er hatte sich bereits halb verwandelt. Überall, wo einmal Haut gewesen war ragten grüne Schuppen heraus, die Beine waren bereits zu unnatürlicher bizarrer Länge herangewachsen, Schwimmhäute spannte sich zwischen den Fingern und wo einst der Mund gewesen war, ragte nun ein Fischmaul heraus. Kohras erhob sich nun, grüner Glibber tropfte von seinen Fäusten auf den Boden. Dann sanken sie alle erschöpft zu Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)