Abenteuer in Sinnoh von JustLikeHi ================================================================================ Kapitel 3: Ein Ausbruch und andere News --------------------------------------- Als ich den Pokécenter betrete ertönt ein leises surren. Eine verschlafene Schwester Joy schreckt verschlafen hoch und reibt sich die, mit tiefen Ringen unterzogenen Augen. Ich fühle mich schlecht als ich bemerke, dass ich die geweckt habe. „Hallo Ginger. Was kann ich gegen diese Uhrzeit noch für dich tun?“ Sie gähnt herzhaft und lächelt mich dann freundlich an. „Oh ich wollte dich nicht wecken. Ich kann später mit Kashi nochmal herkommen.“, erwidere ich. Joy schüttelt den Kopf und nimmt einen großen Schluck Kaffee. „Nein. Alles gut. Es ist mein Job.“ Ich gehe zum Tresen und reiche ihr Kashis Pokéball. Sie nimmt den Ball und legt ihn in eine kleine Maschine. „Das wird jetzt ungefähr drei bis fünf Minuten dauern. Setzt dich doch hin und ich hole uns was zu trinken?“ Wieder erscheint ein fröhliches Lächeln auf ihrem Gesicht. „Oh ja. Das wäre nett. Könnte ich ein Wasser haben?“ Joy nickt und verschwindet in einem der drei Hinterzimmer. Während ich warte setze ich mich auf einen Stuhl und schaue zu den großen Fenstern. Draußen hat es wieder angefangen zu schneien. Die kleinen Flocken werden im Licht der Straßenlaternen sichtbar. Ich lege meinen Kopf auf der Stuhllehne ab und seufze leise. Ein plötzlicher Schmerz durch mein rechtes Bein lässt mich zusammen zucken. Für einen kurzen Moment hatte ich vergessen was vor etwas mehr als einer Viertelstunde passiert war. Ein riesiges, wütendes Rexblisar hatte mich gejagt. Schon beim bloßen Gedanke daran wird mir schlecht. In dem Moment kommt Schwester Joy wieder. In der rechten Hand hält ein Glas mit Wasser und in der linken eine weitere Tasse Kaffee. Sie stellt beides auf dem Tisch ab und setzt sich zu mir „Und was ist eigentlich mit dir passiert? Falls ich fragen darf?“ Ich schaue Joy verwundert an. „Was mit mir? … Ach so.“ Ich schaue auf meine Beine. „Ein wütendes Rexblisar.“ Joy runzelt die Stirn und nimmt einen großen Schluck Kaffee. „Ein Rexblisar sagst du? Eigentlich greifen sie keine Menschen an aber es gibt Gerüchte das sich seit einigen Tagen ein starkes und aggressives Exemplar beim See der Stärke herumtreibt. Ich werde demnächst mal mit Frida reden.“ Ich nicke zustimmend. „Ich hoffe das sie etwas gegen es tun kann. Ich meine sie ist immerhin die Arenaleiterin.“ Joy trinkt einen weiteren Schluck Kaffee und steht dann auf. „Warte ich hole dir noch eine Salbe für deine Verletzungen.“ Ein weiteres mal verschwindet sie im Hinterzimmer. Als sie wieder kommt bringt sie noch Kashis Pokéball mit. „Diese Salbe musst du einmal am Tag auftragen. Nicht vergessen.“ Ich nicke und muss dann leise gähnen. Ich trinke mein Wasser aus und verabschiede mich von Joy. Der Weg nach Hause vergeht wie im Traum. Als ich am Nächsten Morgen aufwache kann ich mich nicht mal mehr daran erinnern wie ich es bis in mein Bett geschafft habe. Ich richte mich schlaftrunken auf und schaue auf meinen Wecker. 9:26. Etwas mehr Schlaf hatte ich mir schon erhofft.Ich muss unwillkürlich gähnen. Kashi liegt verdreht auf einem Kissen und brummt leise. Ich lasse mich zurück auf mein Kissen fallen und starre meine Zimmerdecke an. Nach zehn Minuten höre ich von unten leise Stimmen. Ich richte mich ein weiteres mal auf, verlasse diesmal aber mein Bett. Während ich mich anziehe wacht Kashi auf. Sie liegt immer noch verdreht da, aber ihre Augen sind geöffnet und sie maunzt. „Guten Morgen“, sage ich und streiche ihr über das zerzauste Fell. Dann kommt mir eine Idee. „Weist du was?“ Kashi schaut mich erwartungsvoll an. „Wir kümmern uns heute mal richtig um dein Fell!“ Sie reibt ihren Kopf glücklich an meine Beine, was ich als Zustimmung verstehe. Ich ziehe mich fertig an und laufe dann die Treppe runter ins Wohnzimmer. Kati, die Freundin meines Papas, sitzt auf dem Sofa und schaut Fern. Eine schwarze Jogginghose hängt locker um ihre Beine und eine dunkelblaue Strickjacke mit dem Abbild des Firnordens liegt lose auf ihren Schultern. Ihre dunkelbraunen Haare sind zu einem festen Dutt zusammengebunden. Als sie mich sieht lächelt sie mir zu. „Guten Morgen Ginger.“ Ich schaue müde zu ihr. „Morgen Kati.“ Dann gehe ich in die Küche wo mein Papa sitzt und Zeitung liest. Ich umarme ihn von hinten und laufe weiter zur Kaffeemaschine. „Ach, schon wach?“, sagt er und nimmt einen Schluck von seinem Tee. „Ja. Leider.“ Ich gieße mir etwas von der dunklen Flüssigkeit in eine Tasse. „Du solltest nicht so viel Kaffee trinken. Das ist doch bestimmt nicht gut für Leute in deinem Alter.“, ermahnt er mich. Ich schaue genervt zu ihm, was er zum Glück nicht sehen kann. Leute in meinem Alter dürfen aber schon auf Reisen gehen, denke ich innerlich. Ich atme einmal tief durch und setze mich zu Kati aufs Sofa. Ich nehme die Fernbedienung und schalte auf Kanal 1. Dort laufen gerade die Nachrichten an. Ein Nachrichtensprecher bereitet sich gerade vor. Dann ertönt eine kleine Melodie und er beginnt mit der üblichen Begrüßung. Danach beginnt er mit den News. „Zyrus der ehemalige Anführer von Team Galaktik ist ausgebrochen. Wie heute früh von der Polizei verkündet worden ist, ist er gegen 3 Uhr nachts aus dem der geschlossen Nervenheilanstalt nahe Herzhofen ausgebrochen. Ob er dabei Hilfe hatte ist noch ungeklärt. Die Polizei ermittelt noch. Wir bitten um Vorsicht, Zyrus ist ein extrem gefährlicher Mann. Falls sie ihn sehen sollten, Kontaktieren sie bitte folgende Nummer...“ Ich schlucke. Zyrus. Als er damals mit Team Galaktik Sinnoh terrorisiert hat war ich noch kleiner. Ich hab das alles nicht verstanden. Heute weiß ich, dass, als er damals aus der Zerrwelt zurück gekommen ist, verrückt war. Lucia soll ihn damals höchstpersönlich eingewiesen haben. Ich widme mich wieder den Nachrichten, die mittlerweile das nächste Thema ansagen. „Die Pokemon Championship steht kurz bevor. Im Juli ist es soweit. Die stärksten Trainer der Region finden sich dort zusammen um zu gewinnen und so die Erlaubnis erhalten gegen den amtierenden Champion zu kämpfen. Bis Jetzt haben sich 107 Trainer angemeldet. Ob sie es alle durch die Siegesstraße schaffen ist bis jetzt unklar.“ „Ich denke mal, so 60 bis 80 Trainer werden durchkommen.“, wirft Kati ein. „Frida hatte so etwas auch gesagt.“ Ich nicke zustimmend. Die letzten paar Jahre sind auch nicht wirklich mehr durchgekommen. Und wenn Frida es auch voraus sagt muss es schon Stimmen. Da Kati eine der Vortrainerinnen von Fridas Arena ist, weiß sie viel und ist meistens auch auf dem neusten Stand der Dinge. „Was hält sie von den diesjährigen Trainern?“, frage ich. „Ihrer Meinung nach gibt es viele Vielversprechende, aber natürlich auch welche wahrscheinlich in den ersten paar Runden rausfliegen.“ „Ardy ist dieses Jahr auch dabei.“, sage ich. „Auch wenn er zu Anfangs gar nicht wollte.“ Kati schaut mich schräg an. „Wirklich nicht?“ „Ja. Er ist ja eigentlich wegen des guten Geldeinkommens los gezogen.“ Sie lacht leise. Was ich verstehen kann. Als er mir das erzählt hat konnte ich es selbst nicht wirklich glauben und dachte es sei ein Scherz. Ich kannte ihn damals auch noch nicht so gut. Meine Eltern hatten sich einige Zeit davor getrennt und als meine Mama mir ihren neuen Freund und dessen Sohn vorgestellt. Ich war damals nicht wirklich begeistert aber Adrian, oder auch einfach nur Ardy, hat sich schnell als nett herausgestellt. Mit seinem Vater verstehe ich mit gut. Etwas laut für meinen Geschmack aber trotzdem ok. Liegt vielleicht auch nur an mir. Als die Nachrichten vorbei sind, schaffe ich meine Tasse in die Küche und gehe dann hoch. Ich hole Kashi und gehe mit ihr ins Bad. Dort hebe ich sie in die Wanne und spüle sie mit angenehm warmen Wasser ab. Als ich ihr Fell mit Shampoo einreibe springt sie plötzlich zu mir und keckert leise. „Haha. Sehr lustig.“ Ich nehme sie und setze sie zurück bevor ich mit den Schaum aus dem Gesicht reibe und zu ihr puste. „Hast du davon.“, lache ich. Als ich fertig bin mit einreiben spüle ich sie wieder ab. Danach rubble ich ihr Fell mit einem Handtuch trocken und bürste es. Ich schaue auf meine Handy Uhr. „Oh schon bald um zwölf.“ Kashi läuft an mir vorbei und geht aus dem Bad. Ich folge ihr. Sie springt auf mein Bett und legt sich dort hin. Schlafen kann sie am besten. Ich schmunzele und setze mich an meinen Schreibtisch. Ich fahre mein Laptop hoch und checke meine Mails. Ardy hat mir eine geschrieben. Und meine Mutter. Ich lese mir beide genau durch. Ardy regt sich über die nervigen Trainer auf der Siegesstraße auf und Mama fragt ob irgendwas spannendes passiert ist. Da sie als Journalistin oder Reporterin, ich versteh das nicht so, bei Sinnoh Daily in Jubelstadt arbeitet, hat sie viel Stress. Sie interviewt manchmal auch bekannte Leute wie Cynthia oder Perl. Sie hat allgemein viele Kontakte zu bekannten Personen. Ich schalte meinen Laptop wieder aus und starre meine Wand an. Dort hängen Zeitungsausschnitte und andere Bilder. Viele von mir selbst geschossen, da fotografieren eins meiner wenigen Hobbys ist. Mama hatte mir mit 7 meine erste Kamera geschenkt. Ich hatte damals alles fotografiert. Papa hatte sie mir dann weggenommen weil es ihn genervt hatte. Wie so gut wie alles. Ich kann verstehen warum Mama ihn verlassen hat, aber ich verstehe nicht wie Kati es mit ihm aushält. „Ginger es gibt Essen!“ ertönt es von unten. „Komme gleich“, antworte ich. Hosted by Animexx e.V. 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