Funkenflug von Shirokura ================================================================================ Kapitel 4: Ende Juli -------------------- Gelangweilt streckte sich Hiro auf dem Sessel im Proberaum. Die Zeit wollte und wollte einfach nicht vergehen, dabei hatten sie sich doch so lange nicht gesehen. Natsu war eine ganze verdammte Woche bei seinen Eltern gewesen und war erst kurz vor der Probe nach Tokyo zurück gekehrt, sodass sie sich vorher nicht treffen konnten. Die beiden waren in dem letzten halben Jahr noch nie länger als ein paar Stunden voneinander getrennt gewesen. Sie klebten regelrecht aneinander und er liebte seinen Schmusekater. Aus ganzen Herzen. Hiro war noch nie so verdammt glücklich gewesen, wie er es mit Natsu war. Und er hatte noch nie jemanden so sehr vermisst wie ihn. Und jetzt war er endlich wieder da und er durfte ihn nicht anfassen. Sie hatten sich noch niemandem anvertraut. Einfach, weil sie ihr noch so junges Glück nicht unnötig beschweren wollten. Sie waren seit jenem Neujahrsmorgen jeden Morgen nebeneinander aufgewacht. Sie hatten gemeinsam ihre Guten-Morgen- und auch die Gute-Nacht-Zigaretten geraucht, die Mahlzeiten und häufig sogar die Dusche miteinander geteilt. Hiro hätte nie erwartet, dass Natsu derart anhänglich sein konnte, doch Natsu suchte permanent seine Nähe. Aber das tat er nicht aufdringlich, es waren nur Kleinigkeiten. Ein Streichen durch Hiros Haar, wenn er vorbei ging. Ein kleiner Klaps auf den Hintern, wann immer er sich bückte. Ein Fuß an seiner Wade, wenn sie gemeinsam essen waren. Unzählige, wie zufällige, Berührungen. All diese kleinen Stupser gaben Hiro zum ersten Mal in seinem Erwachsenenleben ein echtes Gefühl von Geborgenheit. Als wäre er genau da, wo er hingehörte. Da, wo er sein sollte. Vielleicht war der Drummer ja auch nur so verschmust, weil dieser ganze Pärchenkram neu für ihn war, aber er schien es in vollen Zügen zu genießen. Er war sogar weniger mürrisch als sonst. Und all die niedlichen kleinen Momente entschädigten Hiro tausendfach für die raue Art, die nun einmal zu Natsu gehörte wie seine wachsamen Katzenaugen. Der Sänger liebte es, wenn er in der Öffentlichkeit immer wieder Hiros Hand mit seinen Fingern streifte, wenn er einen Raum betrat und in dem Moment, in dem sich ihre Blicke trafen, dieses klitzekleine Lächeln über sein Gesicht huschte, wenn er manchmal auf einmal wegen völlig banaler Dinge, wie einer aufgehaltenen Tür total verlegen wurde, obwohl er im Bett ohne mit der Wimper zu zucken die versautesten Dinge abzog. Man könnte tatsächlich sagen, Hiro hatte in den letzten sechs Monaten mehr neue Seiten an dem Drummer entdeckt, als in all den Jahren davor. Es war schon erstaunlich, wie verschlossen Natsu auf der einen Seite war, aber wie unglaublich er sich Hiro in dieser kurzen Zeit geöffnet hatte. Als er ihn einmal darauf angesprochen hatte, hatte Natsu mit den Schultern gezuckt und gesagt, er vertraue ihm. Es machte Hiro stolz, sein Vertrauen gewonnen zu haben, da Natsu eigentlich ziemlich scheu war. Aber es war wohl auch, zumindest entnahm er das seinen spärlichen Erzählungen über seine bisherigen Verhältnisse, das erste Mal, dass sich jemand so richtig um ihn kümmerte. Tage, Wochen und Monate mit ihm verbrachte, ohne ihn wegzuschicken, zu verstecken oder zu verleumden. Es musste hart sein, immer nur das schmutzige, kleine Geheimnis zu sein. Nie getöstet zu werden, wenn man traurig war, nie gemeinsam einkaufen zu gehen oder einfach nur zusammen vor dem Fernseher zu entspannen. Dabei waren das doch gerade diese Sachen, die einem ein nachhaltig gutes Gefühl gaben. Hiro konnte nicht so recht verstehen, warum viele der Meinung waren, der Reiz würde verloren gehen, wenn man sich die ganze Zeit sah. Bei ihm war es eher umgekehrt. Je länger er Natsu betrachtete, umso geiler fand er ihn. Der Jüngere konnte kaum etwas tun, ohne dabei irrsinnig sexy zu wirken und dieser beiläufigen Erotik, die Natsu wie eine Aura umgab, hatte er einfach nichts entgegen zu setzen. Das wusste der auch ganz genau und er provozierte ihn manchmal in den unmöglichsten Situationen. Spielte damit, dass keiner von ihnen wusste und Hiro nicht einfach seinen Gelüsten nachgeben konnte, wann er wollte. Und offensichtlich war Natsu gerade in Spiellaune. Sein durchdringender Blick lag auf Hiro, als er sich auf den Sessel gegenüber fallen ließ. Gemeiner Weise hatte er sich auch noch in die wahrscheinlich engste Hose der Welt gezwängt und dazu ein Shirt an, das seine gesamte rechte Schulter entblößte. Er sah wirklich extrem heiß aus und Hiro wurde schon bei seinem bloßen Anblick fast wahnsinnig vor Gier. Fuck, er wollte ihn endlich umarmen und küssen und anfassen... und... naja... Zum Glück achtete keiner auf sie. Cazqui und Daichi fummelten an ihren Gitarren rum und Masa war auf Toilette. Hätten sie Hiro nur einen flüchtigen Blick gegönnt, hätten sie wahrscheinlich sofort gesehen, was im Kopf des emotionalen Sängers vor sich ging. Er konnte nicht anders, als Natsu immer wieder anzusehen. Er sah so verdammt sexy aus, es brachte ihn fast um, wie der Drummer mit ihm spielte. Scheinbar gelangweilt ließ er immer wieder einzelne Strähnen seiner langen Haare, durch seine Finger gleiten, wusste er doch ganz genau, wie sehr der Sänger seine Mähne liebte. Genüsslich versank er in dem Anblick einer Strähne, die über Natsus nackte Schulter floss, als dieser seinen Blick hob. Langsam verzog sich dessen Mund zu einem sehr schmutzigen Lächeln und er ließ Hiro nicht aus den Augen, als er sich ganz weit nach vorn beugte, um seine Schuhe neu zu binden. Dabei rutschte ihm scheinbar zufällig das Shirt über die Schulter nach vorn und der weite Ausschnitt gab einen sensationellen Ausblick auf den Oberkörper des lasziv lächelnden Drummers frei. Von seiner Position aus konnte Hiro zum Bauchnabel seines Liebsten sehen, der ihn dabei mit einem sehr eindeutigen Blick bedachte und sich als Krönung der Provokation auch noch in seine Unterlippe biss. Hiro musste all seine Beherrschung aufbringen, um ihn nicht auf der Stelle zu packen und ins nächste Hotel zu zerren. Um seiner sexuellen Frustration trotzdem irgendwie Luft zu machen, widmete er sich wieder seinem Handy, öffnete den Messenger und tippte folgenden Text ein: 'Beug dich ruhig noch einmal so nuttig weit nach vorn, Schätzchen. Dann werde ich dir direkt nach der Probe noch im Auto die Klamotten von Leib reißen und dir so viele Knutschflecke und Bissmale verpassen, dass du nicht mehr so schnell schulterfrei raus kannst. Wobei nach heute Nacht sowieso keiner von uns beiden so schnell mehr irgendwo hingehen können wird...' Masa kam gerade wieder rein, was hieß, dass die Probe gleich weiter ging, also sendete er die Nachricht schnell ab, dass Natsu sie in jedem Fall noch las, bevor er sich wieder hinter seinen Drums verstecken konnte. Als jedoch eine Sekunde später vier unterschiedliche Nachrichtentöne im Raum erklangen, wurde ihm klar, dass er etwas sehr, sehr Dummes getan hatte. Ein genauer Blick auf sein Handy offenbarte auch sofort seinen entsetzlichen Fehler: Er hatte es nicht an Natsu sondern an den Bandchat gesendet! Schlagartig brach ihm der kalte Schweiß aus und er sah sich panisch um. Natsu starrte ihn schweigend und unendlich schockiert mit riesigen Augen und offenem Mund an, während Masa eine Hand vor den Mund schlug. Daichi und Cazqui dagegen glotzten noch ungläubig auf ihre Telefone und dann von Hiro zu Natsu und wieder zurück zu schauen. Dem Sänger sprang unterdessen fast das Herz aus der Brust. So hatte er sich ihr Outing nun wirklich nicht vorgestellt. Ängstlich starrte er seinen Freund an, der immer noch wie versteinert war. "Reife Leistung, Hiro!", brach schließlich Daichi kichernd die bleischwere Stille, die sich über den Raum gesenkt hatte. Doch der Sänger hatte nur Augen für Natsu, der ihn nach wie vor unbewegt mit zusammengepressten Lippen anstarrte. Hiro konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, wie er reagieren würde, wenn der erste Schock verflog. "Er hat es dir gesagt?", fragte da Masa, der plötzlich neben dem Drummer aufgetaucht war und ihm eine Hand auf den Arm legte. Natsu zuckte unter der Berührung zusammen und sein Blick schnellte zu dem Bandleader, während er zaghaft nickte. "Und ihr seid jetzt zusammen?" Wieder ein scheues Nicken. "Das ist ja wunderbar!", freute sich Masa und zog den vollkommen verstörten Drummer in eine überschwängliche Umarmung, die der erst nach mehreren Sekunden verhalten erwiderte. Vorsichtig näherte sich Hiro seinem Geliebten, der ihn über Masas Schulter nach wie vor schweigend anstarrte. Der Sänger formte eine stumme Entschuldigung mit den Lippen, da wurde er schon von Masa umarmt. "Ich hab mich schon gefragt, warum ihr so gut drauf seid", kicherte der Bandleader an seinem Schlüsselbein. Er schien sich ehrlich zu freuen und Hiro erlaubte sich ein kleines Lächeln, als sie sich voneinander lösten, auch wenn er nach wie vor panische Angst davor hatte, dass Natsu jede Sekunde wegrennen konnte. Aber das tat er nicht. Stattdessen fischte er nach Hiros kleinen Finger, den er mit seinem verhakte, bevor er sich ganz leicht an Hiro anlehnte. "Du bist so ein Idiot", murrte er dabei. "Ja...", pflichtete Hiro ihm leise bei, "Bin ich denn noch dein Idiot?" "Natürlich", meinte Natsu mürrisch, "Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es auffliegt. Ich hatte nur gehofft, dass es weniger... wortgewaltig passieren würde." "Es tut mir so leid...", wisperte Hiro zerknirscht. "Shhh... Schon gut. Entschuldige dich lieber weiter, wenn wir allein sind", flüsterte Natsu ihm ins Ohr und hauchte ihm dabei einen winzigen Kuss auf sein Ohrläppchen, was einen wohligen Schauer durch Hiros Körper kribbeln ließ. "Und ihr zwei vögelt also miteinander?", zerstörte Cazqui in geschäftsmäßigen Tonfall den Moment. Sofort zog sich Natsus Augenbraue missbilligend hoch. "Ja. Was dagegen?" Überrascht beobachtete Hiro , wie Natsu seine Arme vor der Brust verschränkte und sein Kinn vorreckte. Er sah richtig bedrohlich aus, wenn er so schaute und Hiro hatte das in der Intensität bei ihm noch nie gesehen. Aber Cazqui blieb völlig unbeeindruckt. "Nein. Ich bin nur überrascht", meinte der Gitarrist ruhig und rief fröhlich, "Du schuldest mir ne Schachtel Kippen, Dai-Chan!" Hiro hielt eine Sekunde die Luft an, hatte er doch Angst, Natsu würde hochgehen, aber erstaunlicherweise​ begann der, zu lachen und boxte Cazqui freundschaftlich in die Seite. "Ihr Penner habt echt gewettet?!" Da gesellte sich auch Daichi zu ihnen und steckte Cazqui eine Schachtel Zigaretten in die Tasche. "Nur ein bisschen", schnurrte er und beide Gitarristen grinsten unschuldig. "Schämt euch", wahrte wenigstens Masa den Schein und die beiden zogen eine Schmollschnute und piepsten synchron: "Tut uns leid, Nat-Chan." Ihr Anblick war steinerweichend süß. Hiro schmolz förmlich, so niedlich waren die beiden anzusehen, doch an Natsu perlte all das einfach ab. Er murrte nur: "Jaja. Ich hab Hunger." Das war Hiros Stichwort, der sofort zu seiner Jacke huschte und mit einem Proteinriegel zurückkam. Im letzten halben Jahr hatte er auf die harte Tour gelernt, wie unglaublich wichtig es war, absolut immer etwas zu Essen für Natsu dabei zu haben, denn hungrig mutierte sein kratzbürstiger Liebling zur reinsten Furie. Und wenn er jetzt hungrig trommelte, würde er vollkommen unterzuckern und anschließend auf bösartigste Weise so lange Streit suchen, bis er ihn fand, was wiederum hieß, dass es keinen entspannten Du-hast-mir-so-gefehlt-Sex für Hiro geben würde. Ein Risiko, das er keineswegs bereit war, einzugehen. Sicher, Wutsex war mit Natsu auch sensationell, aber danach stand ihm einfach nicht der Sinn. Heute war er voll auf Kuschelkurs und hatte zu Hause schon Essen und alles, was man sonst so brauchte, wenn man nicht plante, innerhalb der nächsten drei Tage die Wohnung zu verlassen, gebunkert. Hiro hatte Natsus Rückkehr glühend entgegen gefiebert und freute sich schon darauf, ihn so richtig zu verwöhnen. Und dazu gehörte es auch, sein Katerchen bei Laune zu halten, das beim Rascheln der Verpackung, die Hiro gerade von dem Proteinriegel löste, schon aufblickte und ihn verschmitzt anlächelte. "Schön den Mund aufmachen", meinte der Sänger sanft und Natsu öffnete tatsächlich seinen Mund und biss gierig von dem Riegel ab, den Hiro ihm entgegen steckte. Innerhalb von Sekunden verputzte er alles und schaute danach schon viel zufriedener in die Welt. Als er merkte, dass alle Blicke auf ihm ruhten, fuhr er sich verlegen in die Haare und murmelte: "Auch, wenn ich das bestimmt gleich bereuen werde, aber hat vielleicht jemand Fragen wegen... uns?" "Wie wollt ihr in der Öffentlichkeit damit umgehen?", fragte Masa leise. Hilfesuchend sah Natsu Hiro an, der das Wort ergriff: "Naja, die letzten sechs Monate hat ja auch keiner Verdacht geschöpft. Ich schätze, wir machen einfach so weiter. Und falls mal Gerüchte laut werden, geben wir uns einfach ein Küsschen auf der Bühne. Dann denken alle, es ist nur Fanservice. Ich sehe da kein großes Problem." "Zumindest so lange ich dir dein Smartphone wegnehme. Nicht dass du deine Anmachen noch auf Twitter postest", meinte Natsu grinsend und zu den anderen: "Also wir haben nicht unbedingt vor, Pärchenfotos hochzuladen oder so. Keine Sorge." "Soll ich das Management informieren?", fragte Masa weiter. "Gibt das nicht nur Probleme? Was ist, wenn sie es uns verbieten wollen?" Natsu klang extrem alarmiert. "Ich weiß von einem ähnlichen Fall bei unserem Label und da gab es keine Probleme. Das Label hilft euch sogar, eure Privatsphäre zu schützen und "Ausrutscher" wie PR-Gags aussehen zu lassen, wenn ihr eure Beziehung nicht öffentlich machen wollt." "Aber was wäre, wenn wir es nicht ewig verheimlichen wöllten?" Erstaunt betrachtete Hiro seinen Freund. Er hatte gar nicht gewusst, dass dieser sich solche Gedanken machte. "Ich hab nicht vor, jemals mit einer Frau zusammen zu sein. Vielleicht wird es irgendwann legalisiert und ich will einen Mann heiraten? Fliege ich dann aus der Band? Ich hab keine Lust, mich mein Leben lang zu verstecken. Man sieht doch an euch, wie neugierig das nur alle macht", fuhr Natsu fort und Hiro konnte nicht anderes, als seine Hand zu greifen und beruhigend mit dem Daumen über seinen Handrücken zu streichen. Masa lächelte entspannt. "Du fliegst doch nicht aus der Band, weil du schwul bist oder einen Mann heiratest. Und wenn es deswegen jemals Ärger mit dem Label geben sollte, suchen wir uns ein anderes. Aber als Hiro mit Taku zusammen war, haben sie auch keine Probleme gemacht. Mach dir keine Sorgen." Natsu nickte erleichtert und schmiegte sich wieder ein wenig an Hiro, der ihm einen Kuss in den Haaransatz hauchte. "Was ist, wenn ihr euch trennt?", fragte Cazqui ohne Umschweife weiter. "Ich hab nicht vor, die Katzbürste jemals wieder los zu lassen, aber wenn wir uns irgendwann trennen sollten, finden einen Weg. Ich für meinen Teil werde mein Bestes geben, dass wir jederzeit professionell miteinander umgehen können", antwortete Hiro ernst. "Und ich werde dir deine verdammten Augen auskratzen", kicherte Natsu. "Oh komm schon, du magst meine Augen." "Nicht, wenn du dich von mir trennst." Sanft striff Hiro mit seiner Hand über Natsus Wange und raunte: "Warum sollte ich das tun?" Als Antwort bekam er nur ein warmes Lächeln. "Sonst noch was? Sonst können wir ja weiter machen. Der Proteinriegel wird nicht ewig halten", fragte Hiro in die Runde. Daichi sah ihn drängend an, sagte aber nichts. "Ja, Dai-Chan?" "Nein nein. Schon gut", meinte der nur und sah weg, was wiederum Masa auf den Plan rief: "Wir sollten lieber jetzt alles klären, was uns auf dem Herzen liegt. Es sollte nichts zwischen uns stehen." "Ich hab Angst, dass Natsu mich beißt, wenn ich frage", grinste der. "Das würde er doch nie tun", versicherte der Leader sofort. Natsu dagegen zuckte nur mit den Schultern. "Wer weiß..." Hiros Interesse war geweckt. "Was hast du denn auf dem Herzen?" Da holte Daichi Luft und bei dem Lächeln, das sein Gesicht erhellte, wünsche sich der Sänger, er hätte lieber nicht gefragt. "Wer toppt bei euch?", ließ der freche Gitarrist da die Bombe platzen. Hiro brach, gemeinsam mit Cazqui spontan in Gelächter aus, während Masa bestürzt aussah und Natsu... der fauchte ein "Verdammtes Miststück" und stürzte sich auf den sich schon präventiv auf der Flucht befindlichen Gitarristen. Eine wilde Verfolgungsjagd entbrannte im Proberaum. Fasziniert sah Hiro dem Schauspiel eine Weile zu, einfach, weil er es mochte, wie Natsu sich bewegte, dann machte er aber zwei Schritte vor und griff unbarmherzig nach dem Flüchtenden, als er das nächste Mal bei ihnen vorbei flitzen wollte. "Die verbünden sich! Das ist gemein!", krakelte der Festgehaltene empört, als Natsu sich ihm mit einem bösen Grinsen im Gesicht genüsslich langsam näherte. Hiro lief bei seinem sadistischen Blick eine Gänsehaut auf und er packte den zappelnden Daichi noch etwas fester. "Danke Baby", raunte Natsu und fasste dann wieder seine Beute ins Auge, "Und Dai-Chan? Wo soll ich dich beißen? Hier?", fragte er dunkel und strich mit dem Finger über Daichis Hals, der sich lautstark beschwerte und zappelte wie verrückt. Ihn festzuhalten war für Hiro allerdings kein Problem, schließlich war er deutlich kräftiger, doch eine leise Eifersucht begann, an ihm zu kratzen, als er darüber nachdachte, dass sein Liebster Daichi tatsächlich beißen könnte. Seine Lippen sollten keinen anderen berühren. Schon gar nicht den schönen Daichi, der so ein filigranes Wesen war, wie Hiro es nie sein könnte. Langsam näherte sich Natsus Mund Daichis Hals, der inzwischen aufgehört hatte, sich zu wehren, doch ein paar Zentimeter vor seiner Haut hielt er an und brummte dem erstarrten Gitarristen honigsüß ins Ohr: "Hast du ein Glück, dass Hiro so eifersüchtig ist. Dieses eine Mal lasse ich dich also davon kommen. Aber wage es nicht, uns jemals wieder eine so respektlose Frage zu stellen." Während er das sagte, sah er Hiro tief in die Augen. So tief, dass dieser nicht anders konnte, als sich über Daichis Schulter zu beugen und Natsu einen Kuss zu geben. So sollte eigentlich ein zarter Kuss werden, aber Natsu erwiderte so heftig, dass das ganze ziemlich schnell eskalierte. Auch der inzwischen wieder lauthals schreiende Daichi zwischen ihnen änderte daran zunächst nichts. Als er sich aber nach einer Weile so stark wehrte, dass es wirklich schwierig wurde, ihn festzuhalten und er dabei irgendwas von zwei Ständern , die an ihn gedrückt werden würden, keifte, schob Hiro ihn einfach weg, um sich ganz seinem Liebling zu widmen. Stürmisch schlang Natsu seine Arme um Hiro, der die Umarmung nicht minder heftig erwiderte. "Du hast mir so gefehlt...", seufzte er in den Kuss. "Und du mir erst... Das nächste Mal kommst du mit." War die heisere Antwort. "Alles, was du willst..." Er würde ihm überall hin folgen. Verliebt vertiefte er den Kuss. "Vögelt gefälligst nach der Probe!" Ach ja. Die waren ja auch noch da. Bedauernd löste sich Hiro von seinem Liebsten und nuschelte eine Entschuldigung. Bei wem er sich für was entschuldigte, war ihm dabei selbst nicht so ganz klar. Irgendwie brachten sie die Probe aber dann doch hinter sich und danach... nun... danach schafften sie es gerade noch so, Hiros Wohnungstür hinter sich zu schließen, bevor die ersten Hüllen fielen und sie es sich ineinander verschlungen auf dem Flurboden besorgten. Die Wohnung verließen sie in den nächsten drei Tagen nicht ein einziges Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)