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You light up the path

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zu diesem Kapitel… es hat mir großen Spaß gemacht, Yuuris und Viktors gemeinsame Zeit zwischen den Episoden etwas zu erläutern. Ich bin dabei aber extra nicht ins kleinste Detail gegangen, denn solche Szenen werden in künftigen Kapiteln ausführlicher beschrieben. Ehehehe,… aber bis es dazu kommt, erwartet euch erstmal noch etwas Vernichtendes. Bitte schlagt mich nicht… ._.
Trotzdem nun viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Hoffnung

Desorientiert und noch immer stark erschöpft richtete sich Viktor auf der Krankenliege auf. Eine Frau hatte mehrmals seinen Namen gerufen, als er sich noch in einem unruhigen Zustand zwischen Traum und Realität befand. Das zunächst verschwommene Bild wurde klarer und er erkannte seine Eiskunstlaufkollegin und langjährige Freundin Mila vor sich. Ihr rotes Haar war zerzaust, ihr Make-Up von letzter Nacht verschmiert und ihre Augenringe tief.
 

„Die Schwester sagte wir sollen dich noch eine Weile ausruhen lassen, aber wir waren der Meinung du würdest es direkt erfahren wollen.“, sagte sie.
 

Einen Moment lang fragte sich Viktor was sie meinte, bis ihn die Erinnerungen der vergangenen Stunden einholten. Yuuri war bei der Gala gestürzt, er wurde operiert und Viktor hatte Blut für ihn gespendet, da sich die Transfusionen dem Ende neigten. Er japste nach Luft, als ihm alles wieder einfiel. Hilfesuchend betrachtete er seine Kollegin welche ihm ein warmes Lächeln schenkte.
 

„Alles ok, Viktor. Yuuri ist übern Berg!“, verkündete sie fröhlich. Viktor seufzte erleichtert und als die Anspannung von seinem Körper abfiel, sank er zurück auf die Liege. Noch nie in seinem Leben war ihm so ein gigantischer Stein vom Herzen gefallen.
 

„Gott sei Dank…“, murmelte er.
 

Als er den Kopf zur Seite drehte bemerkte er die ersten Sonnenstrahlen, welche durchs Fenster schienen. Er musste einige Stunden geschlafen haben. Er richtete sich erneut auf und wollte aufstehen, doch Mila hielt ihn zurück.
 

„Langsam! Du hast einen ganzen Liter Blut weniger im Körper. Du solltest erstmal etwas essen und trinken bevor du aufstehst.“
 

Doch Viktor ignorierte ihren Ratschlag und kämpfte sich auf die Beine. Augenblicklich beschleunigte sich sein Puls. Unangenehm aber erträglich schlug seine Herz gegen seinen Brustkorb. Tatsächlich stieg erneut die Übelkeit in ihm auf.

Er biss die Zähne zusammen und setzte sich mit Mila gemeinsam in Bewegung. Zwei Flure weiter wurden sie bereits von ihren Kollegen und Freunden erwartet. Sara sprang Viktor erleichtert in die Arme und drückte ihre Erleichterung und Freude aus. Mickey zog sie am Arm zurück, doch nicht aus seinem typischen Beschützerinstinkt heraus, sondern eher weil Viktor aussah als würde er gleich zusammenbrechen unter dem Gewicht der Italienerin.
 

„Wie fühlst du dich?“, erkundigte sie sich besorgt.
 

„Alles okay, wirklich.“, antwortete er mit einem halbgezwungenen Lächeln, denn er spürte Yakovs prüfenden Blick auf sich. Dankbar stellte er fest, dass niemand das Krankenhaus verlassen hatte, während Yuuri noch um sein Leben kämpfte.
 

„Ich danke euch, dass ihr alle für Yuuri da seid.“
 

„Ist doch wohl selbstverständlich.“, pfiff Yuuri in einem eher abfälligen Ton. Er stand am Rand mit verschränkten Armen und erst jetzt bemerkte Viktor das Otabek neben ihm stand. Er musste angekommen sein, als Viktor sich bei der Blutspende befand.

„Wo ist Yuuri jetzt? Kann man zu ihm?“, fragte Viktor.
 

„Er liegt auf der Intensivstation, eine Etage tiefer. Der Arzt sagte Yuuri braucht jetzt viel Ruhe aber Familienangehörige dürften zu ihm. Das schließt dich mit ein.“, erklärte Mila ihm.
 

Viktor schaute sie fragend an, bis ihm wieder einfiel, dass er den Sanitätern und dem Arzt gegenüber behauptete Yuuris Verlobter zu sein. Es stimmte in gewisser Weise zwar, nur hatten sie noch nicht genau darüber gesprochen. Der Deal war es, dass Yuuri Gold gewann bevor sie heiraten konnten. Viktor bereute diesen Scherz nun zutiefst. Wenn sie das hier Alles überstanden hatten, würde Viktor ihm einen richtigen Antrag machen.
 

Sara und Mickey verabschiedeten sich von der Gruppe. Jetzt wo Yuuri über den Berg war, konnten sie erleichtert in ihr Hotel zurückkehren um zu packen. Ihr Flieger in die Heimat würde in ein paar Stunden starten. Viktor umarmte Beide und bedankte sich erneut für ihre Anwesenheit und Unterstützung. Die diesjährige Saison war beendet und somit würden sie die Geschwister wohl ein halbes Jahr nicht wiedersehen. Sara bat die besten Genesungswünsche auszurichten und versicherte, sich nochmal bei Viktor zu melden wenn sie in Italien waren.
 

Auch der Rest begab sich langsam auf den Weg nach Hause. Alle waren erschöpft und konnten dringend Schlaf vertragen. Mila erkundigte sich zwar, ob sie noch eine Weile bei Viktor bleiben sollte, aber er bat sie ebenfalls nach Hause zu gehen um sich auszuruhen.
 

„Und wie fühlst du dich wirklich?“, erkundigte sich Yakov bei seinem Schüler, als alle Anderen die Etage verlassen hatten. Viktor hatte keine Lust sich zu unterhalten, er wollte einfach nur Yuuri sehen. Er zuckte mit den Schultern.
 

„Den Umständen entsprechend? Wie soll es mir gehen, solange Yuuri hier liegen muss?“, murmelte er trotzig mit finsterer Miene.
 

„Du weißt sehr wohl was ich meine. Benimm dich nicht wie ein bockiges Kind, Vitya. Ich mache mir auch Sorgen um den Jungen, aber du bist ein Idiot dein eignes Leben aufs Spiel zu setzen.“
 

Damit traf Yakov einen Nerv und Viktor wendete sich endgültig ab. Er wusste genau, dass sein Trainer es nicht so forsch meinte, wie es rüberkam. Mit Worten wusste er wenig anzufangen; einer der Gründe wieso seine Ehe den Bach runter ging.

Es tat Viktor Leid, seinen Trainer und praktisch seinen Vaterersatz einfach im Flur stehen zu lassen, während er selbst durchs Treppenhaus rannte um möglichst schnell zu Yuuri zu gelangen, aber er war wütend, dass Yakov seine Entscheidung nicht einfach respektieren konnte. Es war seine Schuld, dass Yuuri in diesem Krankenhaus lag und die ganze Nacht operiert wurde. Viktor tat mit seiner Spende das Mindeste für den Mann den er liebte.

Er liebte ihn mehr als sein eignes Leben und wenn die Spende seinem Körper geschadet haben sollte, dann sei es so. Die Hauptsache war, dass Yuuri dieses Gebäude schnellstmöglich topfit verlassen konnte.
 

Viktor wendete sich an eine Schwester an der Rezeption, welche ihm lächelnd den Weg zu seinem Verlobten zeigte. Sie blätterte in ihren Unterlagen, entnahm diesen, dass Yuuri noch nicht allzu lange auf der Intensiv lag und wies Viktor an sich ruhig zu verhalten und nicht zu lange bei ihm zu bleiben. Die Diagnose war eine schwere Schädelfraktur, Blutungen im Gehirn beziehungsweise innerhalb des Schädels sowie ein Wirbelbruch der Halswirbelsäule, doch die die Schwester schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln. Yuuri habe die Operation gut überstanden und alles was er jetzt noch brauchte war jede Menge Ruhe und Schlaf.

Viktor schluckte erschlagen von diesen Informationen, nickte aber zustimmend.
 

Anschließend betrat er vorsichtig das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Augenblicklich wurde ihm kalt. Er traute sich kaum mehr sich umzudrehen und Yuuri zu betrachten. Die Geräusche der Maschinen an welche sein Verlobter angeschlossen war, durchzogen seinen Körper. Er schluckte und wendete sich Yuuri zu. Der Anblick der sich ihm bat, war zu viel für ihn.
 

Yuuri war verkabelt mit etlichen Schläuchen und einer Sauerstoffmaske. Sein Kopf war einbandagiert; man musste ihm natürlich für die OP die Haare abrasieren. Als Viktor näher an sein Bett trat fiel ihm sein blasses, eingefallenes Gesicht auf. Sein Magen drehte sich erneut, als er feststellen musste wie krank und zerbrechlich Yuuri aussah. Seine Kehle war wie ausgetrocknet und brannte.

Er flüsterte den Namen seines Verlobten, als er vorsichtig seine rechte Hand an seinen Kopf legen wollte. Er bemerkte wie sehr er dabei zitterte. Kurz hielt er inne und wagte es schließlich ihn zu berühren. Sein Daumen fuhr zart über die Verbände.
 

„Yuuri… es tut mir so leid.“, flüsterte er. Seine Stimme versagte, als er gezwungen war, das letzte Wort mit einem Schluchzen zu beenden. Die linke Hand presste er gegen seinen Mund, damit keine weiteren Töne entweichen konnten. Stille Tränen liefen über seine Wangen, als er versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Übelkeit und Herzrasen zwangen ihn schließlich in die Knie und er hievte sich mit verbliebener Kraft auf einen Stuhl rechts neben dem Bett.
 

Minuten vergingen und Viktor erinnerte sich an die Bitte der Schwester, den Patienten nicht zu lange zu belästigen. Doch er konnte nicht anders als die Hand seines Verlobten halten und bei ihm zu bleiben. Eine Stunde war vergangen. Viktors rechte Hand streichelte Yuuri noch immer sanft.

Plötzlich spürte der russische Eisläufer einen kleinen Widerstand ausgehend von seinem Verlobten, fast als würde er sich an seine Berührung schmiegen wollen. Ein leises aber gequältes Geräusch entkam Yuuri und ganz langsam öffnete er die Augen.

Viktors Herz hämmerte wild und seine Knie fühlten sich weich an, dennoch sprang er auf und beugte sich über seinen Verlobten.
 

„Yuuri?!“
 

Er versuchte seine Lautstärke zu zügeln, aber seine Aufregung ließ sich nicht verbergen. Der Angesprochene blinzelte müde, sein Blick war leer und desorientiert. Langsam schien er Viktors Gesicht zu fokussieren. Sein Mund bewegte sich, doch keine Worte folgten. Bei dem Versuch den Kopf anzuheben und sich aufzurichten, kniff er die Augen zusammen. Diesmal entwich ihm ein lauter, schmerzvoller Ton. Viktors Körper verkrampfte sich.
 

„…was ist passiert?“, fragte der junge Japaner Wort für Wort.
 

„Shhh, nicht reden, Yuuri.“, bat er mit sanfter Stimme. Wieder legte er eine Hand an Yuuris Kopf und streichelte ihn. „Du hattest einen Unfall. Du bist… schlimm gestürzt und wurdest die ganze Nacht operiert.“ Seine Stimme zitterte heftig bei den kommenden Sätzen.

„Es war nicht einmal sicher ob du durchkommst, aber… Gott sei Dank, hast du es geschafft. Gott sei Dank, bist du wach.“
 

Tränen liefen erneut über seine Wangen und Yuuris Augen weiteten sich. Er blinzelte mehrfach als Viktor verzweifelt versuchte seine Tränen in Zaum zu halten. Er spürte wie Yuuri seine Hand leicht drückte.
 

„…Viktor… bitte.“, murmelte er. „…gib dir… keine Schuld. Es ist… nicht deine Schuld.“
 

Ein Schauer lief über Viktors Rücken und eine Gänsehaut folgte. Seine Tränen liefen unaufhörlich weiter und er konnte sich nicht erinnern jemals so viel geweint zu haben in seinem Leben. Eine Mischung aus Erleichterung und Reue tobte in ihm.
 

„Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und es ungeschehen machen. Du hast es nicht verdient hier zu liegen.“, stammelte der Grauhaarige und verbarg sein Gesicht hinter den Haaren. Yuuri drückte wieder seine Hand. Sprechen schien ihm noch schwer zu fallen, also versuchte er sich anders mitzuteilen. Viktor hob den Kopf an und schaute ihm wieder in die Augen. Sein Schützling lächelte und sein warmer Blick schenkte Viktor das erste Mal seit dem Unfall wieder ein Gefühl der Seligkeit. Er erwiderte sein Lächeln.
 

Der russische Eisläufer setzte sich wieder auf seinen Stuhl, rutschte näher an das Bett heran und ließ die Hand seines Verlobten nicht los. Ein Blick von ihm genügte, dass Viktor die Hoffnung fand, diesen schrecklichen Unfall eines Tages hinter sich zu lassen.

Er beugte sich über den jungen Japaner, welcher ihn mit roten Wangen betrachtete. Etwas Farbe war in sein Gesicht zurückgekehrt.
 

„Darf ich dich küssen?“, erkundigte sich Viktor.
 

Der Schwarzhaarige blinzelte ihn mehrmals an und nickte anschließend leicht. Der zarte Rotschimmer auf seinen Wangen wurde eine Nuance kräftiger. Yuuris Atem streifte seine Lippen, ließ ihn ein wenig erschaudern, bis er seine schließlich sanft auf die seines Verlobten legte. Yuuris sonst so weiche Lippen waren spröde, doch Viktor störte es nicht. Es fühlte sich dennoch fantastisch an, ihn endlich wieder küssen zu können.

Nach ihrem ersten Kuss beim Cup of China kam es öfter vor, dass Viktor diese Nähe zu ihm suchte. Anfangs spürte man Yuuris Unbehagen und starke Nervosität, aber es war der Tatsache geschuldet, dass Yuuri keine Erfahrungen mit dieser Art der körperlichen Nähe hatte. Er wollte Viktor genauso gerne küssen, wie er ihn, aber seine Unsicherheit stand ihm im Weg.
 

Wann immer sie Zeit für sich hatten ergriff Viktor seine Chancen. Es gab nie Momente in denen Yuuri ihn zurückwies, es sei denn es war in der Öffentlichkeit, dann kam es vor, dass Yuuri ihn mit hochrotem Kopf von sich drückte. Den Russen belustigte diese Schüchternheit jedes Mal; ab und zu tat er es aus Jux.

Während der körperliche Kontakt anfangs öfter von Viktor ausging, fing Yuuri auch bald damit an seine Nähe zu suchen. Umarmungen und Küsse wurden zu einer alltäglichen und schönen Geste. Eines Abends, es musste kurz nach dem Cup of Russia gewesen sein, kam Yuuri abends in sein Zimmer und fragte ihn ob er bei ihm schlafen durfte nach einem schlimmen Alptraum. Viktor fragte ihn zwar danach, aber er hatte ihm nie erzählt worum es ging. Ohne ihn mit weiteren Fragen zu löchern, streckte er ihm einen Arm entgegen und bat seine Hand an. Viktor erinnerte sich genau an seine feuchten Augen und wie er sich zitternd an ihn schmiegte. Sein Bett fühlte sich so warm und geborgen wie noch nie an mit Yuuri in seinen Armen.

Von diesen Abend an schliefen sie meistens gemeinsam in einem Bett. Hotelzimmer für ihre Reisen und Turniere buchten sie zwar mit zwei Betten, dennoch wurden diese entweder zusammengeschoben oder es wurde sich einfach ein Bett geteilt.
 

Etwa einen Monat nach dem Cup of Russia und kurz vor Yuuris Geburtstag lud Viktor ihn zu sich nach Sankt Petersburg ein um ihm die Stadt und sein zu Hause zu zeigen. Es war weder ein Hotel noch eine Wohnung die sie sich mit Familie oder Freunden teilten und so waren sie das erste Mal alleine und ungestört in einer Wohnung.

Es wurde bis zu diesem Zeitpunkt nie ausgesprochen, dennoch war Beiden bewusst, was sie für einander empfanden. Sie verbrachten den Abend vor Yuuris Geburtstag in einem feinen Restaurant, genossen das gute Essen und den Wein, welchen Yuuri wie üblich schlechter vertrug als sein Trainer, dennoch übertrieben sie es nicht.

Angestachelt vom Alkohol war Yuuri es, der den ersten Schritt machte, um Viktor körperlich so nah wie möglich zu kommen. Als sie spät nachts zurück in der Wohnung des Russen waren, zog Yuuri ihn mit sich ins Schlafzimmer und küsste ihn leidenschaftlich. Seine Hände wanderten etwas unbeholfen an Viktors Körper hinunter. Dieser grinste mit Vorfreude und einem starken Kribbeln im Bauch in den Kuss hinein, bis er schließlich die Führung übernahm. Seine Hände griffen die Taille des Schwarzhaarigen, er zog ihn an sich, ließ seine Zunge über Yuuris Lippen gleiten und führte ihn zum Bett, wo sie das erste Mal miteinander erlebten. Viktor nahm sich so viel Zeit wie möglich um seinem Partner ein unvergessliches erstes Mal zu bereiten. Während solche Berührungen für seinen Schützling etwas völlig Neues waren, hatte Viktor schon ein wenig Erfahrung.

Sie taten es mehr als nur einmal, sammelten Erfahrungen darüber was dem anderen gefiel mit Händen und Mund, das Einzige was noch ausstand war die wirkliche Vereinigung miteinander, aber es war etwas was Viktor nicht unbedingt in der Saison tun wollte. Ihm war klar, dass die ersten Male schmerzhaft werden würden für Yuuri und das wollte er ihm nicht antun, auch wenn dieser selbst es versuchen wollte.
 

Nach einigen Minuten unterbrach Viktor den Kuss, küsste ihn erneut kurz auf den Mund und auf die Nase, bevor er sich mit einem warmen Lächeln auf den Lippen wieder aufrichtete. In diesem Moment wurde ihm bewusst wie kostbar und wie kurz das Leben war. Unendlich dankbar dafür, dass er sein Leben mit Yuuri fortsetzen durfte, schwor er sich ihn zu beschützen und ihn zu lieben, solange er Luft zum Atmen in seinen Lungen besaß.
 

Plötzlich spürte Viktor wie Yuuris Hand anfing unkontrolliert zu zucken. Verwirrt blickte er auf und bemerkte wie sich die Augen seines Verlobten nach Hinten drehten. Er schluckte. Sein Magen zog sich in böser Vorahnung zusammen.
 

„Yuuri?“
 

Eine der Maschinen fing laut an zu piepsen und Viktor konnte erkennen, dass sein Puls gefährlich niedrig fiel.
 

„Yuuri?!“
 

Als er aufspringen wollte um Hilfe zu holen, fühlten sich seine Glieder träge und schwer wie Beton an. Die Hilflosigkeit umklammerte seinen Körper erneut und erdrückte ihn. Noch ehe er die Zimmertür erreichen konnte, stürmten zwei Schwestern und eine Ärztin hinein. Sie nahmen nur wenig Notiz von ihm und rannten zum Patienten.

Sie versuchten ihn mehrmals anzusprechen, während die Ärztin mit einer kleinen Leuchte Yuuris Pupillenreaktion prüfte. Auf die Entfernung konnte Viktor nur erkennen, dass sie noch immer weit nach hinten gedreht waren. Bei dem Anblick durchfuhr ihn die Übelkeit. Wie versteinert stand er in einer Ecke des Zimmers und konnte nur in Zeitlupe erfassen, was vor sich ging. Als eine Schwester ihn nun doch wahrnahm, führte sie ihn hastig hinaus und verschloss die Tür. Diese hatte kein Fenster und alles was Viktor tun konnte, war abzuwarten.
 

Er wusste nicht was dort eben mit Yuuri passiert war. Es sah aus als hätte er sein Bewusstsein verloren, doch das heftige Zucken und das Absinken seines Pulses sagten ihm, dass er nicht einfach nur eingeschlafen war. Das Bild hatte sich in sein Hirn gebrannt. Diesmal kamen keine Tränen. Viktor stand einfach nur mitten auf dem Flur, während das Krankenhaus langsam erwachte und Menschen an ihm vorbei liefen. Die Sonne war aufgegangen und ein neuer Tag hatte begonnen. Ärzte liefen um ihn herum, Besucher zogen an ihm vorbei. Er konnte ein junges Mädchen weinen hören, einen jungen Mann fluchen, Ärzte präsentierte medizinische Fakten sachlich; doch all das nahm er nur unterbewusst wahr. Seine Welt war dabei in sich zusammen zu stürzten.
 

Die Tür zur Yuuris Zimmer öffnete sich nach einigen Minuten, welche sich endlos für den Eisläufer anfühlten. Die Ärztin kam auf ihn zu; ihr Ausdruck war undefinierbar.
 

„Herr Nikiforov.“, begann sie und legte eine Hand an seinen Oberarm. „Wir müssen ihnen leider schlechte Nachrichten überbringen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  --lina--
2017-06-08T21:34:09+00:00 08.06.2017 23:34
WAS ZUR HÖLLE TUST DU DA?! ;;
Du willst mich killen richtig? Das ist nicht dein Ernst ;;
Ich.. Ich.. Wiesoooooo?! ;;
Franzi bitte! Bitte ich brauche Gewissheit und Fluff und Liebe und wääääääääh ;;
Why? ;;

Antwort von:  KeksFanxXx
24.07.2017 12:20
Tut mir Leid ;A;
Aber jetzt wirds langsam kitschiiii! *^*
Und bald kommen auch Yuri und Otabek mehr vor, kehehe.
Antwort von:  --lina--
24.07.2017 15:37
Uuuuuhhhh. Ich bin ja sooo gespannt >\\\\<


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