Der Zahn der Zeit von inu-yuuki ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Er war spät dran. Sehr spät. Seit über einer Stunde hätte er den Tisch im Restaurant erreichen sollen. Doch eigentlich war es ihm egal. So oder so verbrachte er den Löwenanteil seines Daseins allein. Egal wo er sich befand. So auch diesen Abend. Er mochte keine Gesellschaft, die ihm auf die Nerven ging. Allerdings war es manchmal erheiternd, die Gattung Menschen zu beobachten. Diese lästigen Menschen, diese elendigen Ningen! Fast ausgerottet hatten sie und ihr technischer Fortschritt seine Rasse. Die paar jämmerlichen Witzfiguren, die das Blut eines Youkai in sich trugen, waren nicht einmal den Dreck wert, auf dem er ging… Eine gute Sache hatte es allerdings. Die ebenso elendigen Hanyous waren ausgestorben. Vernichtet. Wie vom Erdboden verschluckt. Sesshoumaru musste grinsen, als er daran dachte. Oh ja, auch sein minderwertiger Halbbruder ging in die Knie. Von wegen, er sei stark! Pah! Hanyous waren schon immer schwach gewesen, egal welchen Vater sie hatten! Seine Augen funkelten angriffslustig, irgendwie fühlte er sich so aufgekratzt. Seine Glieder waren angespannt und die Sinne sensibilisierten sich auf jede Kleinigkeit. Wie früher, wenn eine kleine Auseinandersetzung bevor stand. Es juckte ihn in den Fingern, seine Hand an die Seite zu legen. Genau dort, wo er einst seine Katana trug. Doch natürlich konnte er sich beherrschen und unterdrückte dieses niedere Gefühl im Keim. Er war auf dem Weg, ein alter und verbitterter Daiyoukai zu werden. Alles und jeder langweilte ihn. Das war gefährlich. Er war wie eine tickende Zeitbombe. Heute war es wohl ganz besonders schlimm. So intensiv hatte er dieses Kribbeln noch nie verspürt. Irgendetwas lag in der Luft. Er wusste nur nicht, was es war… Das Lokal, in das er wollte, kam in sein Sichtfeld. Die Straßen füllten sich immer mehr und so beeilte er sich, das Restaurant schnell zu erreichen. Allerdings musste er dort angekommen feststellen, dass sein Tisch vor ein paar Minuten aufgrund seiner Verspätung vergeben wurde. Die leise schwache Stimme des Kellners regte ihn auf. Und von irgendwo her kam ein Duft. Klar und rein, schwach und kraftvoll zugleich. Es wiegelte sein Youki auf, brachte seine Selbstbeherrschung ins wanken. Je mehr er sich darauf konzentrierte, desto intensiver nahm er ihn wahr. Alle seine Nuancen, es war als ob die Quelle immer näher kam. Für einen winzigen Augenblick bildete sich ein roter Ring um seine Iris. Doch nur einen Lidschlag später war dieser auch schon wieder verschwunden. “ Madame? Kann ich ihnen behilflich sein? “ Aus den Augenwinkeln sah er zu der angesprochenen Person hinüber. Der Duft kam eindeutig von dieser Frau! Das schlimme an der ganzen Sache war, er kannte ihren Duft irgendwo her. Nur einordnen konnte er ihn nicht. Es war wohl einfach zu lange her. Doch er musste des Öfteren mit ihr Kontakt gehabt haben, sonst könnte er sich mit Sicherheit nicht mehr an eine Bekanntschaft erinnern. In diesem Fall war es wohl wert, sich umzudrehen. Langes, gewundenes schwarzes Haar, schmale, zierliche Figur. Anmutige, lange Glieder, ihr erster Anblick war überraschend positiv. Doch sie war keine Youkai. Eher Mensch, doch irgendeine Macht pulsierte in diesem kleinen Körper. Diese Frau musste schon sehr alt sein und hatte trotzdem ein jugendliches Aussehen. Für rein spirituelle Kräfte war sie zu mächtig. Was war sie? In diesem Moment drehte sie sich zu dem Kellner um und schüttelte dessen Arm von sich. Zum ersten Mal in seinem langen Leben wäre er wohl sprachlos gewesen. Wenn er denn der Typ dazu wäre… Vor ihm stand die heißgeliebte, angebliche Reinkarnation der großen Liebe seines Halbbruders! Wie konnte dies sein?! Sie müsste weit über hundert Jahre alt sein! Wie erstarrt blickte er noch einige Sekunden auf den Fleck, an dem sie soeben noch gestanden hatte. Bis ein anderer Duft, leicht gemischt mit dem der Miko, auf seine Sinne traf. Sesshoumaru drehte sein Haupt in die Richtung und sah einer brünetten Frau in die Augen. Sie schien wohl eine Freundin zu sein. “ Kagome! So warte doch! “ Kagome! Die Shikon Miko, die Naraku den endgültigen Stoß verpasst hatte. Wie konnte er diese Frau vergessen? Es hatte ihn damals sehr beeindruckt, dass sie sich ihm immer wieder in den Weg gestellt hatte. Sie war stark, trotz der Tatsache, dass sie ein Mensch war. Sie war es auch Wert gewesen, eine helfende Hand zu reichen. Sie war seiner kleinen menschlichen Ziehtochter so ähnlich gewesen… Um den Dämon schien die Zeit still zu stehen. Von ihm ging eine unheimliche Energie aus, die selbst diese unsensiblen Ningen spüren konnten. Eisige Kälte drang aus ihm, schoss seine teils ungezügelte Macht in sämtliche Richtungen. Doch das verschwinden ihres Duftes holte ihn aus seinem kleinen Rausch. Sie ging. Versuchte sie etwa zu fliehen? Wie lachhaft! Diese Person war sehr, sehr interessant! Er musste ihr Geheimnis lüften! Und zwar sofort, auf lange Suche hatte er keine Lust. Also folgte er ihrem Duft aus einiger Entfernung, beobachtete sie genau. Auch sie schien ihn erkannt zu haben. Zwar schien der Groschen erst zu fallen, als ihre Freundin irgend etwas erzählte, doch die Vermutung war auf jeden Fall da gewesen. Als nach einiger Zeit ein Taxi vor fuhr und Kagome einstieg, sprang der Dämon auf die Dächer der Häuser und verfolgte das Auto so. Anscheinend fuhr sie zum Flughafen. Wie lustig. Mal sehen, wo sie hin wollte… “ Madame, wir haben den Flughafen erreicht. “ Die durchdringende Stimme des Taxifahrers holte Kagome aus ihrer kleinen ‘Auszeit’. Mit müdem Blick stieg sie aus, ließ sich ihren Koffer geben und bezahlte die Fahrt. Der Flughafen. Wie ätzend sie doch diese beschissenen Neuanfänge fand! Doch es nutzte alles nichts, es war nun mal ein Teil von ihr und ihrem Leben. Seufzend ging sie auf den Eingangsbereich zu und begutachtete dabei einige Reklametafeln, die Last Minute Flüge an preisten. England, Amerika, Afrika, Italien. All diese Länder kannte Kagome schon in und auswendig. Es war einfach zum Kotzen… Eine Insel, das wäre es! Davon hatte sie zwar auch schon unzählige bereist, doch nie kam der Gedanke dort auch zu leben. Aber genau dies erschien ihr jetzt richtig. Nicht immer im Trubel sein und der Versuchung widerstehen müssen. Abgeschieden von der Menschheit, im Einklang mit sich, der Natur und den dort lebenden Tieren… Sie würde sich am Schalter nach so einer Möglichkeit erkunden. Gedacht, getan. Schnurstracks steuerte sie einen freien Schalter an und fragte nach. Während die Dame ihr einige größere Inseln und deren teils unbewohnte Nachbarinseln aufzählte, entstanden in Kagomes Kopf schon Bilder von ihrer eigens erbauten Hütte. Sie würde sich auf der Hauptinsel die nötigen Dinge kaufen und dann über setzen. Fernab von Stress und Ärger, endlich wieder zu sich selbst finden! “ Sri Lanka hört sich sehr gut an! Wie weit ist die entferntest liegende, unbewohnte Nachbarinsel? “ Die Frau sah auf ihren Bildschirm und tippte auf der Tastatur herum. “ Drei Tagesreisen mit einem Motorboot, Madame. “ “ Hm, auch das hört sich gut an. Wann geht der nächste Flug dort hin? “ Die Formalitäten waren schnell geklärt. Kagome nahm einige weitere Flüge in Kauf. Ein Direktflug hätte eine Wartezeit von zweiundvierzig Stunden betragen. Eindeutig zu viel! Das bisschen Geld mehr spielte keine Rolle. Davon hatte sie in den vielen Jahrzehnten genug angesammelt. Der erste Flug ging in einer knappen halben Stunde, dies war durchaus zu verkraften. Mit einem leckeren, schönen, heißen Latte Macchiato ging die Zeit bestimmt auch schneller um! Dann konnte das neue Leben beginnen… Sie sollte recht behalten, die Minuten vergingen wie im Fluge und so schritt sie mit einem Lächeln den langen Gang zum inneren des Flugzeuges entlang. Sie hatte keine Ahnung, dass sie beobachtet wurde. Gedanklich machte sie sich schon eine Liste mit den Dingen, die sie brauchen würde. Als Kagome saß, wurde ein letztes Mal zum Abflug aufgerufen und kurze Zeit später hob der riesige Metallvogel ab. Mit viel Abstand folgte Sesshoumaru der Maschine auf seiner Energiewolke. Er stellte sich voller Schadenfreude ihr Gesicht vor, wenn sie erkannte, dass er ihr gefolgt war. Seit Jahrzehnten endlich wieder eine Art von Jagd… Ein herrlich befreiendes Gefühl! Viele Landeplätze und Stunden später schien seine Beute endlich ihr Ziel erreicht zu haben. Sri Lanka. Aha. Müde sah sie aus, als alle das Flugzeug verließen. Doch sie schien voller Tatendrang und ging Richtung Zentrum. Hn. Frauen. Shoppen um jeden Preis… Wie er es doch hasste! Doch Kagomes Einkauf sollte ihn überraschen. Er konnte und wollte nicht alles mitbekommen, doch anhand der Gerüche konnte er viele Dinge und Gegenstände erraten. Was hatte sie nur vor? Nach einem Essen ging sie zum Hafen und besah sich ein paar Motorboote, die zum Verkauf vor Anker lagen. Bei einem recht kleinen Exemplar blieb sie stehen und besah es sich genau. Nicht lange und ein gemütlicher, schlaksiger, älterer Mann stieß zu ihr und stand mit Rat und Tat zur Seite. Anschließend verlud er das wenige Gepäck der jungen Frau und gab dem Boot einen kräftigen Stoß mit einer langen Stange. “ Auf Wiedersehen, Miss! Passen sie auf sich auf! “ Mit einem letzten Gruß drehte sich der Mann um und verschwand, sein Geld zählend, in einer kleine Hütte. Immer mehr interessierte den Daiyoukai das Ziel der Miko. Die ganze Zeit hatte er ihren Duft in der Nase, egal aus welcher Richtung. Es schien, als ob sie ihn damit einlullen wollte. Und falls dem so war, für den Moment hatte sie sogar Erfolg damit. Doch es war aufregend! Endlich raus aus diesem Dunkel, tristes Leben ade… Kagome für ihren Teil, war schon lange auf dem direkten Weg aus dem Dunkel. Unwissentlich riss sie den Youkai mit sich, konnte ja schließlich nicht erahnen, was sie mit dieser einen Begegnung und ihrem jetzigen Neuanfang ausgelöst hatte. Doch so schlecht konnte es ja nicht sein. Sonst hätte das Juwel doch bestimmt schon wieder angeschlagen… Oder?! Dieses war der dritte Streich und der Vierte folgt sogleich… ^^ Vielen Dank für die Favos und das Review! Aber nun viel Spaß beim weiter lesen und bis bald, inu-yuuki Kapitel 4: ----------- Die erste Nacht auf dem kleinen Boot war sehr angenehm und erholsam. Kagome konnte bis zur Dämmerung ein gutes Stück zurück legen, die Nacht war klar, das Meer ruhig und überhaupt, die Geräusche der Natur waren sehr entspannend. Die junge Frau lag auf dem Rücken, die Arme unter dem Kopf und sah verträumt in den Sternenhimmel. Sie leuchteten so hell, zogen Kagomes Blick magisch an. Ein zufriedenes Lächeln zierte ihre Züge und bald schon schlief sie ein und schwelgte seit langer Zeit mal wieder in süßen, harmonischen Träumen. Von ihrem Verfolger bekam sie nicht die Bohne mit. Der Daiyoukai wusste sich und seine Aura sehr gut zu verstecken. Sie hätte sich schon spezifisch darauf konzentrieren müssen, um ihn zu enttarnen. Der nächste Tag gestaltete sich ziemlich langweilig. Sonne, Wasser, vereinzelt entfernte Inseln. Die helle, heiße Scheibe stach erbarmungslos auf die schwarzhaarige ein. Zum Glück hatte sie sich einen großen Sonnenhut zugelegt, der spendete wenigstens etwas Schatten. Doch gegen späten Nachmittag zogen die ersten dunklen Wolken auf und verdunkelten Stück für Stück den hellblauen Himmel. Aus der Ferne war düsteres Grollen zu hören, begleitet von den leuchtenden Blitzen. Auch der Wind nahm immer mehr zu, peitsche das Meer auf und Kagomes Boot begann leicht zu schwanken. Sie zurrte ihre Habe mit einigen Tauen fest ans Boot und legte sich selbst eines um die Taille. Wer wusste schon, wie heftig dieses Gewitter ausfallen würde? Sie wollte nichts riskieren. Und ihre Vorsichtsmaßnahme sollte nicht umsonst gewesen sein. Die Blitze und das Donnergrollen wurden stetig heftiger, der Wind baute sich zu einem kräftigen Sturm zusammen und sie konnte in naher Ferne den Regen auf das wilde Meer prasseln hören. Ihr Boot schwankte langsam bedenklich und Kagome schoss ein Adrenalinschub nach dem anderen durch die Glieder. “ Verdammte Scheiße! Warum denn ausgerechnet jetzt?! “ Wütend und schon etwas verzweifelt schrie sie den mittlerweile fast schwarzen Himmel an. In diesem Moment wurde ihr Boot von einer größeren Welle erfasst, die sich von hinten heran gerollt hatte. Kagomes Körper wurde hart zur Seite geworfen und sie verlor das Gleichgewicht. Dabei stieß sie mit dem Kopf an die Reling und erschlaffte für wenige Sekunden. Ein dünnes Rinnsal Blut schlängelte sich an ihrer Schläfe entlang. Doch mit der nächsten größeren Welle war sie wieder hellwach, auf kämpfen und überleben eingestellt. Tapfer versuchte sie sich fest zu halten, wurde aber immer wieder aus dem Gleichgewicht gebracht und schleuderte gegen das innere des Bootes. Mehr und mehr Wasser sammelte sich darin und zog das Gefährt immer weiter unter die Wasseroberfläche. Kagome bemerkte dies allerdings erst sehr spät, sie war voll und ganz damit beschäftigt sich irgendwo fest zu klammern. Und natürlich spürte sie außer der Naturgewalt nichts von dem stillen Daiyoukai. Sein Youki tobte in ihm, ihr Anblick machte ihn irgendwie unruhig. Er konnte sehen, wie das Boot langsam unter ging und die kleine Miko anscheinend um ihr Leben kämpfte. Doch unter diesen Wetterbedingungen war es für ihren doch eher schmächtigen Körper unmöglich Paroli zu bieten. Lachhaft! Aber warum war sie noch immer so jung? Sie hätte schon längst das zeitliche segnen müssen. Von ihren damaligen Freunden und Rin wusste er sehr wohl, dass sie aus der Zukunft war. Doch er war der Meinung, das ihre wahre Zeit schon einige Jahrzehnte zurück lag. InuYasha hatte einige Monate nach ihrem Verschwinden mal die Jahreszahl erwähnt, in Rins Gegenwart und die hatte es ihm natürlich Haarklein weiter erzählen müssen… Die Kleine mochte die Miko sehr gut leiden und Sesshoumaru war bis heute der Meinung, dass es einer ihrer sehnlichsten Wünsche gewesen war diese kleine Person dort in dem Boot zur Ziehmutter zu haben. Seine Gedanken überschlugen sich, die Bilder , die seine Augen ihm dazu lieferten lösten ein unangenehmes Gefühl in seinem Inneren aus. Das Boot war kurz vorm kentern, es fehlten nur noch wenige Zentimeter. Das Gesicht der jungen Frau war über und über mit Blut verschmiert und er konnte fühlen, wie ihre Kräfte sie verließen. Sollte er ihr helfen? Damals hatte er es immer getan, warum also nicht auch jetzt? Außerdem wollte er ja ihr Geheimnis lüften. Er war nur noch wenige Meter von ihr entfernt, als eine weitere große Welle hart gegen das Boot krachte und es schließlich einfach unter sich begrub. Der Kopf der Frau wurde diesmal so heftig gegen das Holz geworfen, das ihr Körper augenblicklich erschlaffte und sie somit auch den verkrampften Griff löste. Der Dämon hielt dem Sturm locker stand, schleuderte das mit seiner Energiepeitsche aus den Tiefen des Meeres. Doch die Frau war nirgends zu sehen. Verdammt! Immer unangenehmer wütete sein innerer Sturm, trieb ihn zur Eile an und wollte sie finden. Doch weit und breit keine Miko. Keine Energie, kein Körper. Nichts. Suchend flog er über die Stelle, hielt vergebens Ausschau. Bis das Wasser plötzlich zu brodeln begann und eine hell leuchtende Kugel aus dem Meer schoss. Reinste, göttliche Energie umgab die Kugel, hinderte Sesshoumaru an einer Verfolgung. Wütend knurrte er auf. Wie konnte diese Person es wagen, solche Gefühle in ihm aus zu lösen und ihn anschließend einfach abstoßen?! “ Na warte, nicht mit mir! “ Seine Stimme war ein verzerrtes Knurren, es machte ihn Fuchsteufelswild. Sie konnte doch jetzt nicht einfach verschwinden! Seine dämonischen Male wurden sichtbar und sein Gesicht verformte sich ein wenig, ansonsten hatte er sich unter Kontrolle. Doch so konnte er ihre Fährte besser wittern. Die heilige Energie verwischte die Spur zwar gut, doch nicht gut genug für ihn. Kagome kämpfte verbittert um Halt, das Wasser hatte eine ungeheure Kraft. Und ihre eigene schwand immer mehr. Ihr war schwindelig und sie konnte das warme Blut an ihrer Haut fühlen. Die junge Frau sah die verhängnisvolle Welle nicht kommen und wurde erneut überrascht. Ein letztes Mal schlug sie hart gegen das nasse Holz, dann gingen alle Lichter aus. Sie bekam nichts vom kentern des Bootes mit, oder ihrem untertauchen. Auch nicht von der heiligen Energie des Juwels, dass auf einmal kräftig zu pulsieren begann und eine Kugel aus reiner Energie um ihren Körper bildete. Kagome fühlte sich so federleicht, helles und warmes Licht umgab sie, lullte ihren Geist in Frieden ein. Das Shikon no Tama schoss mit seiner Fracht durch die Nacht. Das Ziel seiner Trägerin kannte es ja. Mit einem lauten Knall landete die Kugel am Strand der Insel und die Miko wurde zur Abwechslung mal wieder umher geschleudert. Das helle Leuchten wurde kleiner und kleiner, bis es schließlich wieder in der Brust Kagomes verschwand und sich zurück zog. Es dauerte Stunden, bis sie wieder zu sich kam. Das Juwel hatte es nicht für nötig befunden ihre Wunden und Blessuren zu heilen. Sie sah wirklich sehr bemitleidenswert aus. Nur langsam öffnete sie ihre Lider, versuchte etwas zu erkennen. Doch es war noch zu früh, um wirklich etwas zu sehen. Der Himmel war weiterhin mit dunklen Wolken verhangen, ließ nicht einen Mondstrahl durch. Geschweige denn das sanfte leuchten der Sterne. Und so lag sie einfach nur da. Versuchte sich daran zu erinnern, was passiert war. Ihr kompletter Körper tat ihr weh, doch nicht ein Fetzen der Erinnerung erhellte das Dunkel. Mittlerweile kämpfte sich die Sonne durch die Wolkendecke und erhellte die Welt um sie herum mit seichten roten Farbtönen. Alles erwachte aus dem tiefen Schlaf, nur die zusammen gekauerte Person im feinen Sand bewegte sich nicht einen Millimeter. Lediglich ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren und versuchte sich an irgend etwas zu erinnern. Doch rein gar nichts kam dabei heraus. Was hatte das alles zu bedeuten? Sesshoumaru hatte einige Mühe, der Energiekugel zu folgen. Doch auch dieses Hindernis überwand er. Dort lag sie, am Strand. Ihre Füße wurden leicht mit Wasser umspült. Ihre Kleidung sah sehr mitgenommen aus und ihr ganzer Körper war über und über mit Schrammen und Wunden versehen. Doch sie war nicht tot. Er konnte ihre Aura stetig pulsieren fühlen und je näher er kam, desto lauter wurde ihr gleichmäßiger Herzschlag und die tiefen Atemzüge. Warum stand sie nicht auf? War sie etwa noch bewusstlos? Er landete einige Meter von ihr entfernt und ging die letzten Schritte. “ Kagome. “ Seine tiefe Stimme durchbrach die Stille. Als er sie umrundet hatte und ihr Gesicht sehen konnte, war es bereits zu spät, eine Flucht war nicht mehr möglich. Gleißende Energie schoss auf ihn zu und schleuderte den Daiyoukai viele Meter weg, bis er schließlich hart gegen eine alte mächtige Palme schlug und zusammen sackte. Kagome? Wer war das? Etwa sie? Egal, sie hatte den Fremden außer Gefecht gesetzt und stand noch leicht schwankend auf. Für jammern und wehklagen war jetzt keine Zeit. Sie musste hier weg und sich in Sicherheit bringen. Bis sie sich wieder erinnern konnte, war es so das Beste. In wahnsinniger Geschwindigkeit rannte sie den Strand hinauf zu den Palmen und dem angrenzenden Büschen. Hinein in einen feuchten, heißen Dschungel. Hier würde sie hoffentlich keiner finden… So, fertsch… Diesmal wirklich. Danke fürs vorbei schauen und bis zum nächsten Mal ^^ Lg, inu-yuuki Kapitel 5: ----------- Um den Daiyoukai herrschte bleierne Stille. Seine Glieder fühlten sich weit weg an. Auch sein Verstand fuhr nur mäßig schnell wieder nach oben. Sein Youki arbeitete sich langsam aber stetig an die Oberfläche zurück. Seine Macht puschte sich mit jedem weiteren klaren Gedanken immer mehr hoch. Und dann war alles plötzlich wieder da… Dieses verdammte Miststück! Wie konnte sie es nur wagen?! Das hatte er nun davon ihr helfen zu wollen! Wenn er diese Schlange in die Finger bekommt! Seine Lider hoben sich ruckartig und die Pupillen formten sich zu schmalen Schlitzen. Gefährlich. Wunderschön und Eiskalt. Sesshoumaru kochte vor Wut. Vorsichtig hob er seine Arme an und versuchte seinen Kopf abzutasten. An seiner Schläfe pochte es noch leicht und er verschmierte eine zähe Flüssigkeit, deren Geruch sich auch augenblicklich in seine Geruchsinne fraß. Schon gut angetrocknetes Blut! Wie lange, verdammt noch mal, war er außer Gefecht gewesen?! Diese kleine Feststellung brachte das Fass zum überlaufen und der Dämon schrie grollend auf. Um ihn herum begann die Luft zu flimmern und sein Youki züngelte unkontrolliert aus seinem Körper. Er würde sie in Fetzen reißen! Jeden Hieb, den er mit seiner Klaue an ihr vornehmen würde, genießen und tief in seinen Erinnerungen speichern. Unter seiner Oberlippe schoben sich zwei Reißzähne hervor und seine Male leuchteten in kräftigen Magenta Farben. Mit einem lauten zischen schoss er davon, immer ihrer Fährte folgend. Pflanze, Bäume, Sträucher. Ach und Steine, die gab es auch. Doch nicht ein geeigneter Unterschlupf zum verschnaufen. Sie hatte zwar das Gefühl, als ob ihr Körper noch ewig rennen könnte, doch mental war die junge Frau am Ende. Was war das für eine ungeheure Kraft gewesen, die aus ihrem inneren kam? Sie hatte den Mann meterweit gegen eine Palme geschleudert! Einfach so! Was wollte dieser Mann von ihr? Hatte er sie gekannt? Müsste sie ihn erkennen? Stimmte etwas nicht mit ihr? Was war nur passiert? Sie hatte so viele Fragen, es zermürbte sie. Kagome entdeckte nach vielen Minuten des Laufens eine uralte Ruine. In ihrer Verzweiflung stürzte sie ohne Vorsicht in die zerstörten Überreste und verkroch sich in die hinterste, dunkelste Ecke, die sie auf die schnelle finden konnte. Es war ihr eiskalt den Rücken hinunter gelaufen, als er diesen Namen sagte. Diese tiefe Stimme verfolgte sie, wurde immer drängender. Als ob er sie rufen würde… War es möglich, dass sie ihr Gedächtnis verloren hatte? Waren sie vielleicht ein Paar gewesen? Oh Gott! Und sie hatte ihn verletzt! Womöglich sogar getötet! Tränen schossen in ihre Augen und sie konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Was wäre, wenn sie ihren Liebsten getötet hatte? Warum sonst sollte sie mit ihm auf dieser Insel sein? Es lag auf der Hand, dass er nicht nur ein Bekannter sein konnte. “ Was habe ich nur getan?! “ Mit gequälter Stimme klagte sie laut und weinte um ihr anscheinend verlorenes Glück. Was hatte sie nur getan… Die Stimme dieser Furie drang an sein Gehör und zeigte ihm den Weg. Sie schien sich in irgendein Loch verzogen zu haben, doch auch das würde ihr nichts nutzen. Sie würde leiden! Immer näher kam er der Geräuschquelle, konnte mehr von ihr vernehmen. Sie weinte und sprach dabei zusammenhangsloses Zeug. Zumindest schien dies so zu Anfang. Je mehr er hörte, desto besser verstand er die Zusammenhänge. Anscheinend konnte sie sich an nichts mehr erinnern, hatte ihr Gedächtnis verloren. Doch auch dieser Umstand würde sie nicht vor seiner Wut schützen! Er hielt mit enormer Geschwindigkeit auf die Mauerruinen zu, wollte ihr so richtig Angst einjagen, bevor er sie tötete. Mit einem gewaltigen Rums zertrümmerte er ein gutes Stück der Steinmauer. Kagome schrie schockiert auf, als der Knall zu hören war und ihr Versteck einzustürzen drohte. Alles wackelte und viele kleine Steine rieselten von den Wänden und der halben Decke. So schnell es ihr möglich war, stand sie auf und versuchte aus der Gefahrenzone zu kommen. Um den herab fallenden Steinbrocken auszuweichen, sah sie nach oben und entdeckte im Blickwinkel eine Gestalt. Wieder quiekte sie auf, richtete den Blick auf die Person. Das war der Mann! Er lebte noch! Ein seliges Lächeln legte sich auf ihre Lippen und ihre Augen begannen zu funkeln. “ Gott sei dank! Du bist am Leben! Es tut mir so unendlich leid! Ich wusste nicht… ich meine… du… ich… ich kann mich nicht mehr an dich erinnern… “ Voller Verzweiflung drehte sie sich in seine Richtung und rannte los. In seine Arme. Sie weinte hemmungslos, drückte ihn Halt suchend an ihren Körper. “ Es… es tut… tut mir so leid… bitte, kannst… bitte kannst du mir verzeihen?… “ Doch Kagome erhielt keine Antwort, nicht einmal ihre Umarmung erwiderte er. Sesshoumaru war absolut überrumpelt. Das war eine Nummer zu groß für seinen Verstand. Und es geschah alles zu schnell. Er hatte bei ihrem Anblick sofort sämtliche Gewaltbereitschaft abgelegt. Ihr Lächeln, es war atemberaubend! Ehrlich und unverfälscht. Sein Youki beruhigte sich bei ihrer ersten Berührung und sein Knurren ging in eine Art schnurren über. Was zur Hölle sollte das?! Was machte sie mit ihm und seiner Macht? Kurz bleckte er die Zähne, doch das Knurren kam nicht wieder. Sein Dämon ließ das nicht zu. Die weinende Frau an seinem Körper brach seine Welt aus den Fugen. Zischend ließ er die angehaltene Luft entweichen und atmete tief ihren Duft ein. Es traf ihn wieder absolut unvorbereitet. Sie duftete nach… naja, so wie… er fand nicht ein klares Beispiel dafür. Sie duftete nach allem für ihn. Alles, was er gerne roch und mochte. Es war doch echt zum verrückt werden! Doch er konnte sich nicht gegen diese Gedanken und Gefühle wehren. Es passierte einfach. Und so kam es, dass sich seine Arme nach vielen Minuten wie von selbst hoben und sich schützend um den schmalen Körper der Frau legten. Kagome, die nicht mehr mit einer Reaktion seinerseits gerechnet hatte, zuckte kurz heftig zusammen und es durchfuhr ihre Glieder wie bei einem Stromschlag. Doch ihm erging es nicht anders. Er konnte es einfach nicht begreifen. Was war das für eine Macht, die in ihr wohnte? Niemals hätte er es auch nur für möglich gehalten, von einem anderen Wesen auf diese Art gezügelt zu werden und Rücksicht in diesem Maße walten zu lassen. Das war doch alles verrückt! Er drehte durch oder? “ Würdest… würdest du mir bitte deinen… Namen sagen? “ Ihre leise Stimme holte ihn aus seinen trüben Gedanken und er sah auf ihren schwarzen Schopf nieder. Tief und rau erklang seine Stimme. “ Sesshoumaru. “ “ Sess… Sesshoumaru… “ Fieberhaft überlegte die junge Frau, was ihr dieser Name sagte. Er kam ihr vage bekannt vor, doch richtig einordnen konnte sie ihn nicht. Aber er umarmte sie. Also hatte sie wohl mit ihrer Vermutung richtig gelegen und er hatte ihr verziehen. “ Ich danke dir!… Bei klarem Verstand hätte ich… hätte ich dich niemals angegriffen!… “ Während sich ihr Körper immer mehr entspannte, Vertrauen bekam, verspannte sich seiner dafür umso mehr. Wie, zur Hölle kam er da wieder raus? Zugegeben, ihren Körper an seinem zu spüren war absolut angenehm. Doch das hieß noch lange nicht, dass es seinem Verstand gefiel. Andererseits wäre dies doch ein schlauer Schachzug, so könnte er ihr diesen überaus mächtigen Angriff zurück zahlen… Ein fieses Lächeln legte sich auf seine Lippen und er drückte sie leicht an sich. “ Aber das weiß ich doch, mein Herz. Das weiß ich doch. “ Seine Hand strich ihr beruhigend über die Haare, seine Augen funkelten boshaft und in sich fühlte er reine Vorfreude. Nur ein winziger Teil von ihm weigerte sich, diesen Gedanken als gut zu befinden. Doch der lag mit seinem inneren Dämon fest in Ketten. An einem der hintersten, dunkelsten Orte, die es in ihm gab. “ Ich… liebe… dich… “ Kagome hob ihren Kopf, stellte sich auf die Zehenspitzen und zog seinen Oberkörper etwas zu sich runter. Dann schloss sie ihre Lider, legte ihre Lippen vorsichtig auf seine und küsste ihn zärtlich. In Sesshoumaru explodierten die Empfindungen. Es war wie ein wahnsinnig intensiver Orgasmus. Was geschah hier bloß mit ihm?! Dies hier war der fünfte Streich und der sechste folgt sogleich… ;p Kapitel 6: ----------- Es war ein kurzer, schüchterner Kuss. Sesshoumaru reagierte nicht wirklich darauf und Kagome ging sofort auf Abstand. “ Entschuldige, ich dachte nur… “ Ihr fehlten die Worte, es war eine sehr unangenehme Situation. Für beide. Der Dämon war mal wieder überrumpelt und die Miko haderte mit sich selbst. Waren sie vielleicht noch nicht so weit gewesen? Oder mochte er es nicht, wenn sie ihn küsste? Ach scheiße! Wenn sie sich doch nur erinnern könnte! Warum hatte er ihren Kuss nicht erwidert? Kagomes Augenbrauen zogen sich zusammen und Tränen stiegen ihr in die Augen. Warum war das alles so kompliziert. Mit tiefen Atemzügen versuchte sie die Tränen hinunter zu schlucken. Aber so richtig gelingen wollte ihr das nicht. Sie konnte seinen stechenden Blick auf sich fühlen, errötete darunter. Was stimmte hier nur nicht?! Mit zitternder Hand berührte sie ihre Lippe. Es hatte sich anfangs so schön und richtig angefühlt, doch sein still halten irritierte sie sehr. Kagome machte auf dem Absatz kehrt und rannte in die entgegen gesetzte Richtung. Doch sie kam nicht weit. Sesshoumaru versperrte ihr den Weg. “ Was soll das werden? “ Es machte ihm unheimlich Spaß sie so zerstreut zu sehen. Endlich mal wieder etwas Unterhaltung nach der langen Zeit… “ Ich… ich… lass mich bitte durch… “ Sie sprach nur leise, wagte nicht ihn an zu sehen. Irgend etwas wusste er, das ihr nicht bekannt war. Das konnte sie spüren. Nur was? “ Du wirst nirgendwo hin gehen. Du wirst bei mir bleiben. “ Sein Befehlston ging ihr gehörig gegen den Strich. Endlich sah sie ihn an und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Die seinen funkelten ihr amüsiert entgegen, es hatte allerdings etwas unangenehmes an sich. Kagome wurde wütend. Auf sich, auf ihn, auf die ganze Situation. “ Lass mich durch! “ Sie sah ihn mit durchdringendem Blick an, wollte nicht klein bei geben. Der Dämon knurrte kurz und beugte sich leicht zu ihr runter. Dabei legte er seine Hände um ihre Oberarme. “ Ich sagte, du bleibst bei mir. Fertig. “ Die junge Frau sah so langsam rot. Niemand hatte ihr etwas zu verbieten, auch nicht ihr Partner. “ Zum letzten Mal, lass mich durch! “ Doch anstatt zur Seite zu gehen, lachte ihr Gegenüber nur kurz auf. Das war zu viel. Kagome platzte der Kragen. “ Verdammt noch mal! Es ist mir scheiß egal, was du sagst! Und jetzt geh mir gefälligst aus dem Weg! “ Während sie ihm ihre Worte entgegen schrie, begannen ihre Fäuste zu leuchten und in ihrem gesamten Körper kribbelte es schon wieder so komisch. Es machte ihr Angst. Diese beschissene Unwissenheit! Sesshoumarus Augen nahmen einen leichten roten Stich an und sein Griff wurde fester. “ Kenne deinen Platz, Weib! “ Es machte ihn wütend, dass es nicht so lief, wie er es sich vorgestellt hatte. Immer wieder machte sie ihm einen Strich durch die Rechnung. “ Verpiss dich! “ Ein letzter Aufschrei, dann hob sie ihre Fäuste an seine Brust und entließ dieses kribbelnde leuchten. Der Dämon wurde erneut von ihrer Macht ergriffen und weit weg in den Dschungel geschleudert. Dort blieb er auch erst einmal liegen… Wie von Sinnen schrie Kagome los und hielt sich den Kopf. Was war nur mit ihr los? Sie hatte es schon wieder getan! Aber diesmal hatte sie ihn gewarnt, oder nicht? Die Tränen rannen ihre Wangen hinunter und sie begann zu rennen. Immer wieder schlug sie eine neue Richtung an, wollte einfach nur hier weg. Doch egal wohin sie auch rannte, das Meer stoppte ihre Flucht. Nach guten zwei Stunden sackte sie an der nassen Barriere zusammen und weinte bitterlich. Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen und tauchte das Meer und die Insel in wunderschöne warme Farbtöne. Endlich beruhigte sie sich und starrte versonnen auf das Wasser. Da trieb etwas auf der Oberfläche! War das vielleicht von ihr? Oder von ihm? Vielleicht half ihr das Treibgut ja auf die Sprünge… Sie lief in die seichten Wellen und schwamm auf das zusammen geschnürte Päckchen zu. Es war ein Koffer. Uralt, aber gut erhalten. Sie griff nach dem Seil, welches um das gute Stück gebunden war und zog es hinter sich an den Strand. Dort angekommen inspizierte sie ihn erst einmal von außen und entfernte das Seil. Langsam legten sich ihre Finger auf die Schnallen und lösten diese. Wie in Zeitlupe öffnete sie den Koffer. Etwas Wasser hatte es durch die Ritzen geschafft und den Inhalt befeuchtet. Aber es war alles noch gut erhalten. Kagome nahm alles vorsichtig aus dem Koffer und besah sich die Dinge genau. Ein alter Teddy, ein komisch aussehendes Amulett, ein kleiner Frosch aus Kristall, eine ziemlich mitgenommene Decke… Und ganz unten auf dem Boden lag ein eingerahmtes Foto. Es zeigte sie mit einer älteren Frau, einem alten Mann und einem Jungen. Ihr Kopf begann zu pochen, die Erinnerungen prasselten wie ein Platzregen auf sie ein. Alles war plötzlich wieder da! Ihr bisheriges Leben, die Begegnung mit Sesshoumaru, das Unwetter auf dem Weg zur Insel… Geschockt ließ Kagome das Foto fallen und hielt sich die Hände vor den Mund. Was zur Hölle hatte dieser Dämon mit seinem Schauspiel vorgehabt? Er wollte sie in dem Glauben lassen, dass sie beide ein Paar gewesen waren… Warum? Was heckte er in seinem kranken Hirn aus? Lebte er überhaupt noch? Sie war schon sehr lange ohne seine Gesellschaft. Aber irgendwie konnte sie nicht daran glauben, ihm den Rest gegeben zu haben. Sie sah sich um und streckte ihre Sinne aus, versuchte ihn zu orten. Doch weit und breit war nichts von ihm zu spüren. Gut so! Sie hatte ihn geküsst… Das war… sie fand einfach keine Worte dafür! Nach all den Jahren begegnete sie ausgerechnet ihm! Warum war er ihr gefolgt? Und warum zur Hölle wollte er sie glauben lassen, dass sie und er… Peinlich berührt schloss sie ihre Lider und barg ihr Gesicht in den Händen. Oh Gott, wie peinlich! Er hatte sich bestimmt über sie lustig machen wollen. Die kleine dumme Miko in die Irre führen und sie fertig machen. Das musste es sein! Sein Leben war bestimmt sehr langweilig. Da musste sie eine willkommene Abwechslung sein. Etwas anderes konnte sie sich bei ihm nicht vorstellen. Bestimmt wollte er einfach nur ein bisschen Spaß mit ihr treiben… Aber da hatte er die Rechnung ohne sie gemacht! Sie mochte zwar für ihn nicht so aussehen, aber sie war garantiert nicht dumm! Der Umstand des Gedächtnisverlustes war günstig für sein Spiel. Doch sie musste ihm ja nicht mitteilen, dass sie ihre Erinnerungen wieder erlangt hatte. Mal sehen, was er so mit ihr vor hatte! Schnell legte sie die Gegenstände zurück und vergrub den Koffer im Sand. Danach ging sie ein paar Meter weg und setzte sich wieder, den Blick starr auf das Meer gerichtet und wartete. Sesshoumaru war nach einer Zwangspause wütend aufgesprungen und folgte ihrer Fährte. Doch irgendwie war sie überall zu riechen. Was hatte sie denn jetzt schon wieder getan? Diese Frau verwirrte ihn über alle Maßen! Überall konnte er ihre Fährte aufnehmen, sie musste in einem Affenzahn über die gesamte Insel geprescht sein. Anders konnte er sich ihren Geruch überall nicht erklären. Es dämmerte bereits und er musste sich eingestehen, dass sie doch nicht so einfach zu finden war, wie er dachte. Verdammt! Sie musste doch irgendwo sein! Ihre Macht beeindruckte ihn über alle Maßen, rang ihm ein wenig Respekt für diese kleine Frau ab. Sie hatte ihn wieder in die Schranken gewiesen. Doch diesmal mit Absicht. Ob er dies verdient hatte, blieb mal dahin gestellt… Er konnte es unmöglich auf sich sitzen lassen, von ihr so behandelt zu werden! Er würde sie früher oder später finden. Und dann würde er seine kleine Maskerade perfekt spielen. Sie würde ihm aus der Hand fressen und genau in diesem Moment würde er ihr die Augen öffnen und sie eiskalt fallen lassen. Das würde ihr eine Lehre sein! Er blieb stehen und schloss seine Augen. Ließ sein Youki über die Insel schweifen, bis er ihre Aura schließlich fand. Gemütlich ging er in ihre Richtung, er hatte es nicht eilig. Sie konnte ja nicht fliegen und von hier verschwinden. Sie war ihm ausgeliefert, ob mit oder ohne Gedächtnis. Während er so über sie nach dachte, kam ihm der Gedanke ihren Körper für ein kleines Abendteuer zu nutzen. Immerhin war sie hübsch und ihre Figur durchaus ansprechend… Dann hätte er sogar noch mehr Spaß mit ihr gehabt. Lächelnd ging er immer weiter, spann seinen Plan in sämtliche Richtungen, um nicht wieder von ihr überrumpelt zu werden. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie ihr Gedächtnis wieder hatte… Dort saß sie, mit dem Rücken zu ihm und sah auf das Meer. Jetzt ging es los! “ Kagome. “ Laut durchbrach er das Rauschen der Wellen. Wollte nicht wieder aus der Nähe mit ihrer Macht Bekanntschaft machen. Die junge Frau begann zu lächeln, er hatte sie also gefunden. Nicht, dass sie ihn nicht hat nahen spüren, doch sie war die Ruhe selbst. Er machte ihr keine Angst mehr. Sie wusste ja nun, dass sie sich überaus effektiv gegen ihn zur Wehr setzen konnte… Sie blickte halb über ihre Schulter und drehte nach kurzem Sichtkontakt wieder ihren Kopf Richtung Wasser. Missbilligend schnaubte er auf und ging die letzten Meter auf sie zu. “ Geht man etwa so mit seinem Zukünftigen um? “ Es fiel ihr sehr schwer, sich nichts anmerken zu lassen. Er wollte ihr doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen einreden! Pah! “ Ich habe dich mehrmals gebeten zur Seite zu gehen. “ “ Und nur weil ich dich in diesem Zustand nicht gehen lassen wollte, greifst du mich so an?!” Es brodelte so langsam in Kagome. Auch, wenn sie ihm nicht gleich zeigen wollte, dass sie sich an alles erinnern konnte, musste sie sich ja nicht alles gefallen lassen! Aber sie konnte das Ganze ja etwas anders verpacken! Mit zusammen gezogenen Augenbrauen drehte sie sich um und sah zu ihm auf. “ Durchaus! Was bildest du dir eigentlich ein? Ich bin doch nicht dein Eigentum! In welcher Welt lebst du, um solche Ansprüche zu stellen?! Außerdem muss ich dich erst wieder kennen lernen. Schließlich kann ich mich nicht an uns erinnern! Und momentan finde ich das du ein absolut riesengroßes Arschloch bist! “ Das hatte gesessen! Mit geweiteten Augen sah Sesshoumaru auf sie nieder, seine Nasenflügel blähten sich auf und er bekam schon wieder einen Rotstich in den Augen. “ Du kannst dich an überhaupt nichts mehr erinnern! Du kannst froh sein, dass ich dich nicht einfach hier sitzen lasse! Du bist ein undankbares Weib! “ “ Das reicht! “ Um Kagome wirbelte der Sand zu ihren Füßen auf und die Luft begann zu flimmern. Der Daiyoukai war versucht, einen Schritt zurück zu weichen. Aber er war noch immer der Fürst der westlichen Länder, Sesshoumaru, der grausame Dämon! Er fühlte sich heraus gefordert, nahm an und ließ ebenso seine Macht pulsieren. “ Du dämlicher Scheißkerl! Du bist das allerletzte! “ Ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt und wieder sammelte sich das helle Leuchten darin. Doch diesmal war Sesshoumaru darauf vorbereitet. Er packte blitzschnell nach ihren Handgelenken und presste diese gegen ihre Seiten. “ Fass mich gefälligst nicht an, du Mistkerl! Lass mich sofort los! Ahhh… verdammt noch mal! “ Wie eine Furie schrie sie und wand sich, versuchte ihre Handgelenke aus seinem harten Griff zu befreien. Überlegen grinste der Dämon ihr ins Gesicht. “ Ich werde dir schon noch deinen Platz zeigen! “ Dieser Satz ließ bei Kagome sämtliche Sicherungen durchbrennen. Ihre Augen begannen hell zu erstrahlen, ihr Schrei klang verzerrt und unnatürlich hoch. Sesshoumaru schloss augenblicklich seine Lider, verzerrte das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Fratze. Der hohe Ton ihrer Stimme war reinste Folter für sein feines Gehör. Diesen Moment nutze sein Gegenüber und entzog ihm die Hände, die sich auch sofort auf seine Brust legten und ihn zischend von der kleinen Frau stießen. Ihre Macht traf ihn effektiv und sehr schmerzvoll, er hatte mit seinem Bewusstsein zu kämpfen. Auf seinem Flug durchbrach er einige Baumstämme, doch dies bekam er nur am Rande mit. Beinahe unerträgliche Schmerzen quälten ihn. Krachend schlug er nach einigen Sekunden am Boden auf und blieb benommen liegen. Allerdings sprang Kagome wenige Augenblicke später auf seine Brust und nagelte seine Schultern mit ihren Knien in das feuchte Grün der Landschaft. “ Du kannst dir noch immer nicht alles mit mir erlauben, Freundchen! Ich habe dir vor einigen Jahrhunderten schon die Stirn geboten und ich werde es immer wieder tun! Solange, bis du begreifst, wo DEIN Platz ist! “ Sie war außer sich vor, es verletzte sie dermaßen, so von ihm behandelt zu werden. Doch ganz hinten kämpfte sich ein anderer Gedanke nach vorne. Sie war ja selbst schuld, in den meisten Lebewesen sah sie etwas gutes. Oder wollte es zumindest sehen… “ Da treffe ich nach so vielen verdammt einsamen Jahren endlich auf jemanden, der das selbe Los wie ich hat und dann so was… Warum musstest ausgerechnet DU mir über den Weg laufen? “ Zum Ende ihrer kleinen Predigt war sie immer leiser geworden, nur das DU spie sie ihm ins Gesicht. “ Warum tust du mir das an? “ Sesshoumaru versuchte sich auf ihre Worte zu konzentrieren, doch die Schmerzen in seinem ganzen Körper forderten fast voll seine Aufmerksamkeit. Ein letzter Blick in ihre Züge, dann gingen für den großen Daiyoukai die Lichter aus und er versank in schmerzfreier Stille. Fertsch für heute, hoffe es hat gefallen… Bis zum nächsten Mal, liebe Grüße, inu-yuuki Kapitel 7: ----------- Als Kagome seine Bewusstlosigkeit registrierte, zog sie langsam ihre Hände weg. Sie hatte ihn am Kragen seines Hemdes gepackt und seinen Oberkörper zu sich heran gezogen. So ein Waschlappen… Nein, nicht wirklich. Sie war nur einfach sehr wütend gewesen. Die ganze Aufregung in den letzten Tagen war einfach zu viel für ihren Verstand gewesen. Eigentlich wollte sie Harmonie um sich haben, jemanden dem sie ihre Gedanken mitteilen konnte und der sie einfach in den Arm nahm und auffing. Seit so vielen Jahrzehnten sehnte sie sich nach solch einer Nähe. Überall in ihrem Leben sah sie verliebte glückliche Paare, nur ihr blieb dieser Luxus auf ewig verwährt. Ein kleiner Teil ihres Herzen hatte wohl gehofft, in Sesshoumaru jemanden gefunden zu haben, mit dem man wenigstens ein paar Dinge teilen konnte. Natürlich wurde sie enttäuscht. Er war schließlich kein Schoßhündchen. Aber es hätte ja sein können, dass er sich wenigstens ein ganz klein wenig geändert und seine Ansichten gemildert hatte… “ Du bist so blöd, Kagome! Es gibt nun mal kein Wir für dich. Finde dich endlich damit ab… “ Sie schalt sich selbst und schloss dabei ergeben ihre Lider. Ihr Kopf sank mit ihren Armen auf seine Brust. Sie vergrub das Gesicht in den weichen Stoff seines Hemdes und krallte die Finger hinein. Warum straften die Götter sie so? Was hatte sie denn nur getan, um mit dem Fluch des Shikon no Tama behaftet sein zu müssen? Wieder weinte sie bitterlich, ließ sich fallen und drückte sich an den warmen Körper unter sich. Sie konnte sein Herz ruhig schlagen hören, ließ sich vom Rhythmus einhüllen. Das rauschen der Wellen und das verhaltene letzte zwitschern der Vögel taten ihr übriges dazu und irgendwann, als die Tränen versiegt waren, schlief Kagome ein. Und so lagen sie im Grün des Dschungels, wurden von den letzten Strahlen der Sonne gestreichelt. Ein angenehmer Duft umspielte seine Sinne, es schien aus dem nichts zu kommen. Aber er störte sich auch nicht daran. Es war so herrlich hier, so ruhig und schwerelos. Als ob ihn nichts und niemand berühren könnte. Wie eine kleine Auszeit. Er war schon so lange allein, beinahe eintausendfünfhundert Jahre. Die wenigen Wesen, die er an sich gelassen hatte, lebten schon ewig nicht mehr. Um ihn herum pulsierte das Leben, alles hatte sich so grundlegend geändert! Sein Geist war müde und insgeheim sehnte er sich nach Veränderung. Doch eigentlich war ihm alles so scheiß egal. Irgendwann würde sich die Menschheit selbst zerstören und dann wäre er eh alleine. Vielleicht starb er ja auch endlich durch einen blöden Zufall oder so… Solche und andere Gedanken quälten ihn unentwegt. Doch hier wo er gerade war, waren diese Dinge komplett weg. Nur das Dunkel, die Ruhe, dieser Duft und er. Die Zeit verging und während Kagome seelenruhig schlief, regten sich beim Daiyoukai die ersten Glieder. Zuerst zuckten seine Hände und Füße ein wenig. Die Lider folgten und so öffnete er seine Augen irgendwann voller mühe. Doch auch hier war es stockfinster. Der Mond war neu und gab nicht gerade viel Licht ab. Er hörte auf seine Umgebung und wartete auf die Rückkehr seiner Sinne. Es war angenehm warm und der Duft war auch noch da. Sogar intensiver . Er überlegte, an was er ihn erinnerte, ließ sämtliche Erinnerungen Revue passieren. Irgendwann erschien vor seinem inneren Auge das Gesicht der Miko, die Naraku erledigt hatte. Das war der Moment, in dem seine Sinne wieder kehrten. Kagome! Sie hatte getobt wie eine Verrückte und ihn schon wieder fertig gemacht! Er knurrte böse auf, doch ein Grummeln und reiben an seiner Brust ließen den Laut augenblicklich verstummen. Er hob seinen Kopf an und sah auf seinen Oberkörper. Das gab’s doch nicht! Sie besaß doch Tatsache die Frechheit, es sich auf ihm gemütlich zu machen! Das ging eindeutig zu weit! Wieder knurrte er, diesmal lauter und grollender. Von der Vibration wurde Kagome natürlich wach und sah erschrocken in sein Gesicht. Oh oh, das war kein guter Zeitpunkt zum schlafen gewesen… “ Fuck! “ Sie versuchte sich blitzschnell zu erheben, wollte fliehen, doch diesmal sollte sie das Glück nicht auf ihrer Seite haben. Er packte sie schmerzhaft um die Oberarme und schleuderte sie unter sich. Nun saß er auf ihr und sah mit funkelnden Augen in ihr geschocktes Antlitz. “ Du! “ Sesshoumaru atmete tief, versuchte seine Wut aufrecht zu halten. Sein eigener Dämon wehrte sich gegen ihn und sein Vorhaben. Strafe, ja. Aber auf eine ganz andere Art und Weise. Wütend über sich selbst knurrte er wieder, konzentrierte sich auf all die Dinge, die diese Frau ihm vor kurzem angetan hatte. Immer kleiner versuchte sie sich unter ihm zu machen, doch jeder Versuch sich dem Unausweichlichen zu entziehen, war zwecklos. Seine Augen verfärbten sich, doch nicht etwa, weil er die überhand gewonnen hatte. Er war heiß, absolut erregt. Seine Sinne reagierten wie ferngesteuert auf ihren reizvollen Körper. Der Daiykoukai wehrte sich mit all seiner übrig gebliebenen Macht dagegen, doch er kam nicht gegen seinen Instinkt an. Dieser Blick… Sie schien ihre Niederlage erkannt zu haben, hatte ihren Platz gefunden. Sein wahres Ich hatte sich schon längst von den festen Ketten gezerrt, schnurrte zufrieden über ihre Kapitulation. Es erregte ihn dermaßen, diese Frau unter sich zu haben. Er war der Alpha und sie war sein Gegenstück. Sie war seiner würdig, ergänzte ihn und wies ihn in die Schranken, wenn er abhob. Und sie hatte sich ihm ergeben. Doch trotzdem war da dieses gewisse funkeln, das ihren Stolz wieder spiegelte… Sie versprach viel Abwechslung und Spaß, ein Leben mit allen Extremen. Sein Mund verzog sich zu einem lächeln und löste damit einen dicken Kloß im Hals der Miko aus. Gar nicht gut! Verdammt, das ist überhaupt nicht gut! Er lächelte! Jeder, der ihn auch nur ein bisschen kannte wusste, was auf ein Lächeln hin geschah… Ein wenig Panik stieg in ihr auf und zwang sie, ihren Kopf leicht zur Seite zu drehen. Kagome signalisierte ihm damit ihre Unterwürfigkeit, auch wenn es eher unbewusst war. Aber als er daraufhin drängend seinen Körper gegen ihren presste, durchfuhr sie ein erregendes Kribbeln. Absolut unglaublich! Doch ihr Verstand konnte noch nicht erfassen, was ihr Körper schon längst begriffen hatte. Sesshoumaru gefiel ihre Reaktion auf ihn und er beugte seinen Kopf ihrem blanken Hals immer näher. Er konnte das Blut in ihren Venen regelrecht pulsieren sehen… Er wollte diese Haut augenblicklich unter seinen Lippen spüren, sie schmecken und vielleicht sogar auch kosten… Seine Augen waren zwei leuchtende Rubine und seine Fänge lugten aus seinem Mund. Tief sog er ihren Duft ein, erregte sich somit noch mehr. Und dann legten sich seine Lippen auf die weiche Haut. Kagome stöhnte auf, sie durchfuhr eine Welle voller Elektrizität. Es war unfassbar heiß und stachelte sie an. Ihr Verstand war dabei, sich zu verabschieden. Er konnte eh tun und machen, was er wollte… Im Dämon explodierten die Empfindungen. Sie schmeckte noch besser, als sie duftete. Ihre Haut war so zart und weich, es reizte ihn so, einfach hinein zu beißen. Seine Fänge in diesen schlanken Hals versenken, ihr Blut kosten. Aber diesen Schritt wollte und konnte er nicht gehen. Diesen Schritt mussten sie gemeinsam gehen. Er wollte keine schlechte Basis. Also begnügte er sich damit, sie küssend den Hals hinauf zu schmecken und zu streicheln. Kagome blieb kurz die Luft weg. Zu intensiv waren ihre Empfindungen. Es fühlte sich für sie an, als ob sich ihr Körper immer mehr auflud. Es war ja nicht so, dass sie nicht mal selbst die Hand angelegt hatte. Doch mehr als Küssen war nie drin gewesen. Anfangs wollte sie auf den Richtigen warten, gegen später wollte sie sich nicht in einen Sterblichen verlieben. Dann hätte sie wieder einem geliebten Menschen beim Sterben zusehen müssen… Doch bei Sesshoumaru war das etwas ganz anderes. Er war genauso unsterblich wie sie und konnte mit ihr und ihrer Kraft umgehen, mithalten. Vielleicht hatte sie ja in ihm ihren Partner gefunden! Ihr Gegenstück, ihre zweite Hälfte, ihre … Stopp! Du dumme Nudel! Er wird sich nehmen, was er wollte und sie dann zertreten wie eine Küchenschabe... Widerstand regte sich in ihr, versuchte die Erregung zu bändigen. Doch der Daiyoukai erstickte ihren Protest im Keim. Er legte seine Lippen auf ihre, küsste sie bestimmend. Kagome bog den Kopf immer weiter nach hinten, aber seine große Hand legte sich nach Kurzem auf ihren Hinterkopf. Seine glühenden Augen nahmen sie gefangen, zeigten ihr seine Erregung. Wieder eine Welle… Das war ihr Aus gewesen, sie stöhnte in seinen Mund und stieg auf seine drängenden Bewegungen ein. Fest drückte er ihren Leib an seinen, rieb seine harte Erregung an ihr und puschte ihre Gefühle weiter hoch. Lange hielt Kagome nicht durch, seine Fänge stachen ihr immer wieder in die empfindliche Haut und die Zunge. Daran hatte er überhaupt nicht gedacht. Aber er konnte Abhilfe schaffen. Zärtlich leckte er die Verletzten Stellen, brachte die kleine Frau wieder zum Aufstöhnen. Er musste sich sehr zurück halten, es war sehr gefährlich diese Haut an seinem Mund zu haben, ohne einfach hinein zu beißen und diese Frau zu markieren. Doch von ihr ablassen war keine Option für ihn. Zu sehr war er von ihrem Anblick gefangen. Er leckte und küsste sich wieder nach unten, knabberten sanft an ihrer Halsbeuge und jagten einen Schauer nach dem anderen durch ihren Körper. Sie glaubte auf Wolken zu schweben, er hob sie in eine andere Dimension. Ließ sie Dinge fühlen, die sie niemals zu erträumen gewagt hatte. Ihr Kopf fiel nach hinten und ein tiefer Laut verließ ihre Kehle. Alles war angespannt, Kagome hatte gar nicht gewusst, dass sie an manchen dieser Stellen Muskeln hatte… Sie hob ihre Arme an, wollte auch ihn anfassen. Zwar kam sie nicht weit, aber ihre Hände hielt er nicht gefangen. Die konnten ungehindert über seinen Rücken streicheln, den weichen Stoff des Hemdes verknittern. Und ihn aus dem Hosenbund ziehen. Nur war sie für diesen Schritt noch nicht bereit und zögerte. Ihr wurde eine Entscheidung abgenommen, als der Dämon ihren Oberkörper nach hinten bog und sie sanft auf dem Gras ablegte. Seine Hände strichen über ihren Körper, seine Klauen zerschnitten ihr Oberteil. Sie trug dem Anschein nach keine Unterwäsche. Sehr praktisch, wobei es garantiert genauso aufregend war, ihr den kleinen Fetzen Stoff vom Leib zu reißen. Sein Mund legte sich auf eine Brustwarze, spielte mit ihr und neckte sie. Die andere Erhebung reckte sich hart auf, wollte die selbe Aufmerksamkeit haben. Kagomes Körper wurde von einer heftigen Gänsehaut überzogen und lechzte nach seinen Berührungen. Wie im Rausch vergrub sie ihre Hände in seinen herrlich weichen Haaren, gab verzückte Laute von sich und wand sich unter ihm. Immer härter wurde Sesshoumarus Geschlecht. Er würde sie auf jeden Fall nehmen, doch das andere… Sie machte ihn so wahnsinnig heiß, riss ihn in eine andere Welt mit. Sein Mund wanderte erst von einer Brustwarze zur anderen, dann ließ er die Zunge zu ihrem Nabel gleiten. In Kagomes Bauch explodierte es augenblicklich und sie konnte ihre eigene Nässe spüren. Langsam verteilte sich die Flüssigkeit an ihrer Mitte, die erregt auf seine Berührungen warteten. Und sie sollte nicht enttäuscht werden. Mit einem Ruck war ihr Rock zerrissen und gab ihre glatten Schenkel frei. Sie stöhnte immer lauter und schüttelte zwischendurch atemlos den Kopf. Sie fühlte sich so geladen. Eine kribbelnde Energie war kurz vorm überlaufen, sie konnte jede Zuckung in sich fühlen. Gefangen in dem neuen Gefühl bekam sie nichts von seiner Aktion mit. Er hatte sich ebenso die Klamotten vom Leib gerissen und rieb seine heiße Haut an ihr, während sein Haupt kurz über ihrem Vernushügel kehrt machte. Dafür presste er seinen Schaft an ihre Schenkel, wanderte weiter nach oben, zu ihrem Zentrum. Unter ihm wimmerte sie immer wieder, sie war kurz vor ihrem Höhepunkt. Was ihn extrem an machte. Seine Eichel stieß gegen ihre nassen Lippen, tauchten seine Spitze in ihre herrliche Flüssigkeit. Er stöhnte kraftvoll auf, wollte sich schon in sie treiben. Doch es gelang ihm nicht. Wie fern gesteuert bewegte er sich auf ihr, langsam aber bestimmt. Ihre Hände zerwühlten sein Haar schon längst, bis sie ruhelos über jeden Zentimeter Haut, an den sie kam zu streicheln. Er blickte nach oben in ihr Gesicht. Sie stand total unter Spannung, versuchte zu Greifen, was da in ihr tobte. Er würde sie über die Klippe stoßen und ihre Reaktionen bewundern. Es war garantiert sinnlich und absolut heiß, wenn sie kam… Er richtete sich und ihren Oberkörper auf. Dabei platzierte er seine Beine zwischen ihre und setzte ihre Mitte auf die große Spitze seines Schafts. Verwundert über dieses neue und angenehme Gefühl öffnete Kagome ihre Lider und sah in das Gesicht Sesshoumarus. Diese leuchtenden Augen, er hatte einen verzückten Ausdruck auf den Zügen. “ Sesshoumaru… “ Ohne sein gutes Gehör hätte er seinen sehnsüchtig gehauchten Namen nicht mitbekommen. Sie ließ ihr Becken sinken, nahm ihn in sich auf. Durch ihre extreme Nässe war sie bestens auf seine Größe vorbereitet und verspürte nur Genuss und Vorfreude. An ihrer Barriere stoppte sie kurz, nur der Dämon nicht. So schnell ging das also. Das Häutchen war zerrissen und hieß ihn in ihren engen Wänden willkommen. Kehlig stöhnten beide auf, ließen sich fallen und sogen jede noch so kleine Bewegung und Regung des anderen in sich auf. “ Sesshoumaru! “ Nun klang ihre Stimme schon etwas lauter. Sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und barg ihr Gesicht an seiner Brust. Feste kniff sie die Lider zusammen, versuchte die Wellen zu greifen. Doch sie entglitten ihr Ommer wieder. Und das war kein Zufall. Der Daiyoukai wollte sie sehen, wenn die Wellen sie verschlangen! “ Kagome. Sieh mich an. “ Angestrengt hob sie ihren Kopf, sah ihn aus gesenkten Lidern an und atmete nur noch stockend. Seine Augen funkelten ihr entgegen und forderten sie dazu auf, sich fallen zu lassen. Doch irgendwie traute sie sich nicht. Wieder nahm ihr Sesshoumaru die Entscheidung ab. Er stieß sich in sie, raubte ihr den letzten Sauerstoff und erntete verzücktes Aufschreien. Sie wand sich auf ihm, ritt seinen Schaft hart, solange es ihre Kraft zuließ. Der Dämon warf nun seinerseits den Kopf in den Nacken und stöhnte immer lauter und grollender seine Lust hinaus. Diese Frau war der absolute Hammer! Ein langgezogener Laut entkam ihrer Kehle und Sesshoumaru konnte ihre eh schon engen Wände stetig fester um sein Glied spüren. Sie kam! Er inhalierte regelrecht ihren Duft, beobachtete jede Regung auf ihrem Gesicht und genoss ihren Orgasmus. Laut schrie sie auf, klammerte sich an den Dämon und kam, als ob es kein Morgen geben würde. Ihr Innerstes zerbarst in Milliarden Teile, setzte sich wieder zusammen und explodierte erneut. Der Daiyoukai stieß wild in sie, erschütterte ihren Körper mit immer neuen Wellen der Lust. Und dann kam er selbst. Ein absolut berauschendes Gefühl und alles Verzehrend. Er musste sich so sehr zusammen reißen, sie nicht zu beißen! Nur schwer kam er von seinem Rausch ab, zog ihren Körper an seinen, legte sein Haupt auf das Ihre und schloss seine Lider. Halb war sie schon die Seine. Jetzt musste sie es nur auch noch wollen… Hallöchen! ^^ Na, noch anwesend, oder in einer Traumwelt gefangen? ;p War nur Spaß… ^^ Hoffe, es hat euch gefallen und überrascht! Bis demnächst, grüßle, inu-yuuki Kapitel 8: ----------- Völlig kraftlos und außer Atem hing Kagome in seiner Umarmung. Was hatte sie da nur getan? Sie hatte ihm einfach nachgegeben! War sie denn noch bei Verstand? Oder hatten die vielen einsamen Jahre sie dazu getrieben? Hoffentlich lachte er sie nicht gleich jetzt schon aus… Er hatte in seinem langen Leben garantiert schon tausende Frauen gehabt, da konnte sie bestimmt nicht mithalten. Und schon gar nicht als ewige Jungfrau… Eben hatte sie sich noch gigantisch gefühlt, doch nun fühlte sie sich mies. Hintergangen von ihrem eigenen, verräterischen Körper. Gleich würde er sie von sich stoßen. Ihr ihren Platz zeigen, wie er es so schön betitelt hatte. Sie wartete nur darauf. Doch außer seinem Herzschlag und den tiefen Atemzügen konnte sie nichts vernehmen. Auch seine Umarmung lockerte er nicht und nach wie vor war er in ihr. Aber in ihr stieg die Anspannung und ihn weiterhin in und auf sich zu spüren, war der jungen Frau irgendwie unangenehm. Sie löste sich langsam von ihm, war erstaunt, dass er es zuließ. Seine mittlerweile wieder goldenen Augen sahen sie fast fragend an. Er sah so schön aus, wenn nicht sein böser Charakter wäre… Vorsichtig entzog sie sich ihm und stand mit wackeligen Beinen auf. “ Was machst du? “ Doch Kagome bekam kein Wort heraus. Sie sah an sich hinab, verfolgte die rötliche Spur, die sich an ihren Beinen entlang schlängelte. Der Beweis des eben geschehenen. Ihre Unterlippe zitterte und sie hatte schon wieder mit den Tränen zu kämpfen. All ihre Vorstellungen, zu warten was den richtigen Partner betraf, waren in wenigen Minuten zerstört worden. Sie wusste zwar, dass es den Richtigen niemals für sie gab, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt. “ Warum hast du das getan? “ Vorwurfsvoll sah sie auf ihn hinab, wollte eine Antwort. Sie war sauer auf sich selbst, konnte ihr Handeln nicht verstehen. Als er allerdings statt einer Antwort nur eine Augenbraue hob, ballte sie wieder die Hände zu Fäusten. “ Warum, verdammt noch mal, hast du mit mir geschlafen?! Etwa um mir meinen Platz zu zeigen?! “ Mit funkelnden Augen fixierte sie sein Gesicht und wartete. Sesshoumaru überlegte kurz, wie er jetzt reagieren sollte. Er kam zu dem Schluss, dass es egal war, was er nun sagte. Sie würde wahrscheinlich alles in den Wind schießen. Also entschied er sich für die Wahrheit. “ Ja. “ Ja? Mehr hatte er dazu nicht zu sagen?! “ Ist das alles? “ “ Hn. “ So war das also. Aber wenigstens war er ehrlich. Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf, so ein bekloppter Arsch! “ Schön. Da du dein Anliegen erledigt hast, kannst du ja endlich von hier verschwinden. Du hast ja nun was du wolltest, also lass mich gefälligst in Ruhe und ärgere jemand anderen. “ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging zum Strand. Sie wollte wenigstens die sichtbaren Spuren ihrer Zusammenkunft beseitigen. Der Daiyoukai ließ sie ziehen. Taktisch gesehen war es gerade besser so. Er würde den richtigen Zeitpunkt abwarten müssen. Dieses Mal hatte er es wohl verbockt… Kagome trat ins Meer hinein, ging immer weiter, bis nur noch ihr Kopf heraus schaute. Das Wasser umspülte ihren Körper, doch besser fühlte sie sich dadurch auch nicht. Hoffentlich verpisste er sich schnell, sie konnte ja schließlich nicht weg. Was für eine Ironie. Gestrandet auf einer einsamen Insel, ein schnelles Nümmerchen mit dem Lord des Westens und wenn sie Pech hatte, ein ewiges Leben voller Qualen. Rosige Aussichten… Wo war nur das Glück der letzten Jahre plötzlich hin? Alles hatte so gut angefangen und nun das. Scheiß Verlangen! Schnaubend tauchte sie ganz unter und schwamm einige Meter. Ob er noch immer da saß? Zu gerne hätte sie nach gesehen. Doch ihr Stolz unterband diese Regung. Es wunderte sie, dass er sie einfach hatte ziehen lassen. Kein Spott, kein zurück halten, kein weiteres kämpfen… Es war echt komisch. Sesshoumaru sah ihr nach, unterdrückte den Drang sie wieder zu sich zu holen. Sie war im Herzen noch immer ein Mensch, hatte ihre Ansichten und Vorstellungen. Das sie sich nicht mehr wohl gefühlt hatte, war überdeutlich zu spüren gewesen. Menschen und ihre dämlichen Gefühle! Warum quälte sich eine Kreatur selbst so sehr? Sein eigener Dämon hatte sich anscheinend für dieses weibliche Wesen entschieden und er akzeptierte es. Was anderes blieb ihm auch nicht übrig. Kein Dämon hatte sich je gegen seine eigene Macht wehren können, auch er würde dies nicht schaffen. Außerdem war sie nach wie vor interessant und es reizte ihn, alle Seiten dieser kleinen Miko zu erkunden. Wenn er sie jetzt zu sehr bedrängte, würde sie ihn nur von sich stoßen. So gut hatte er sie schon kennen gelernt. Und mit Gewalt wollte er sie nicht haben… Sie sollte von sich aus ankommen! Er konnte, was so etwas betraf, sehr überzeugend sein. Er würde sie genauso um den Finger wickeln, wie all die anderen Ningen, die in sein bisheriges Leben gedrungen waren. Langsam erhob er sich und grinste Selbstsicher. Oh ja, er würde sie schon dazu bringen, ihn zu akzeptieren und ihm zu dienen. Außerdem, wo sollte sie denn hin? Fliehen war ja nicht möglich. Es dürfte eine sehr amüsante und unterhaltsame Zeit hier werden! Der Dämon schritt ans Ufer und ließ seine Füße vom angenehm kühlen Wasser umspülen. Um nicht weiter Benzin ins Feuer zu gießen, war er einige Meter von ihr entfernt. Eine kurze Abkühlung würde auch ihm gut tun. Kagome bekam von ihm nichts mit. Sie versuchte ihren Kopf wieder klar zu kriegen. Was erwartete er nun wohl von ihr? Sollte sie bei ihm bleiben, ihm lieber aus dem Weg gehen, oder was sollte sie tun? Der jungen Frau graute vor der nächsten Begegnung mit ihm. Es waren gemischte Gefühle, die sie quälten. Einerseits wollte sie an ein Happy End glauben, andererseits hatte sie wahnsinnige Angst vor seiner Ablehnung und seinem Spott. Sie müsste bis in die Ewigkeit mit dem Ausgang dieser Begegnung leben und die Ewigkeit dauerte bekanntlicher Maßen etwas länger… Aber sie würde es wie immer auf sich zukommen lassen. Geändert konnte es eh nicht mehr werden. Die Sonne neigte sich dem Horizont zu und es war Zeit das Wasser zu verlassen. Kagome schwamm mit tiefen Zügen zurück ans Ufer und ging zu der Stelle, an der sie den Koffer vergraben hatte. Er wusste ja, dass ihre Erinnerungen wieder gekehrt waren. Also gab es nichts zu verbergen und sie konnte ihre geliebten Stücke mit sich nehmen. Mit dem Treibgut in der Hand ging sie in den Dschungel und suchte im letzten Tageslicht nach einer geeigneten Stelle zum übernachten. Sie musste auch nicht weit gehen, ziemlich nah am Strand wuchsen mehrere Palmen eng aneinander und bildeten ein dichtes Blätterdach. Perfekt für die kleine Frau. Sie machte es sich gemütlich und sah hinüber zum Meer. Es rauschte angenehm vor sich hin, die letzten Möwen flogen zu ihren Steinen und Felsen, die aus dem Wasser ragten. Im Dschungel pulsierte nun ein anderer Klang, ein anderes Leben. Zum ersten Mal, seit Kagome auf dieser Insel gelandet war, nahm sie die herrlich entspannenden Geräusche der Natur hier wahr. Bis auf den kleinen Fehler mit Sesshoumaru, war alles genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sesshoumaru. Was er wohl gerade tat? Als sie das Wasser verlassen hatte, konnte sie ihn nicht mehr sehen. Er hatte den Ort des Geschehens ebenfalls verlassen. War das gut oder schlecht? Warum dachte sie überhaupt so was?! Ärger über sich selbst machte sich schon wieder in ihr breit, warum machten andere Personen das Leben immer nur so schwer? Warum konnte sie nicht auch nur ein winziges Stück von der Kaltschnäuzigkeit des Daiyoukai haben? Ganz einfach, weil sie ein stinknormaler Mensch mit einem verdammten Juwel in sich war. Verdammt auf ewiges, einsames Leben. Und jetzt hatte sie Sesshoumaru an der Backe. So’ n Scheiß! Damals war es einfacher gewesen. Als ihre Welt noch einigermaßen in Ordnung gewesen war. Damals mit ihren Freunden. InuYasha, Sango, Miroku, Shippou, Kirara, Kouga, Ayame, Kaede, Rin… sie hätte noch eine Weile die Namen der Personen aufzählen können. Aber es hätte nicht einen von ihnen wieder zurück gebracht. So hing sie ihren Gedanken nach und bettete das Haupt auf ihren angezogenen Beinen. Sesshoumaru beobachtete Kagome aus der Ferne. Er hatte sich auf einen Felsen gesetzt und sah zu der Palmengruppe. Der leichte Wind spielte mit ihrem halbtrockenen Haar, ihre Augen waren auf das Meer gerichtet. Sie schien nachzudenken. Ebenso wie er. Was sollte er machen, wenn sie nicht von sich aus zu ihm kam? Ihn nicht aufsuchte. Sollte er dann zu ihr gehen? Immerhin schien sie ihn als ihren Alpha akzeptiert zu haben. Und bei seinem Rudel konnte man ja etwas anders agieren. Es war nun seine Aufgabe, sich um sie zu kümmern. Ganz so wie vor so vielen Jahrhunderten. Ah Uhn, Jaken… Rin. Sie waren sein Rudel, seine treuen Begleiter gewesen. Er musste Jaken und Rin oft retten. Nur Ah Uhn konnte auf sich selbst achten. Aber es hatte ihm selten etwas ausgemacht, lediglich manche Handlungen geändert. Seinen Willen hatte er schon immer früher oder später bekommen. Und jetzt wollte er Kagome haben. Sie passte zu ihm. Er würde ihr vierundzwanzig Stunden geben, dann war es an der Zeit zu handeln. Er konnte ihr einschlafen mit ansehen, immer schwerer schienen ihre Lider zu werden, verdeckten das stürmische Blau schließlich gänzlich. Weiterhin spielte der Wind mit ihrem Haar, ließ es diesen zarten Körper umschmeicheln. Je länger er dieses kleine Schauspiel beobachtete, desto mehr wünschte er sich mit dieser seidigen Pracht tauschen zu können. Es erregte ihn sich vorzustellen, wie er ihre Haut streichelte und ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. Wie sie sich an ihn schmiegen würde und mit ihrem herrlichen Körper nach mehr bettelte… Wieder erschien ein roter Ring um seine goldene Iris, ließ ihn um so vieles gefährlicher aussehen. Aber er konnte sich mit seiner Frist ihr gegenüber wieder zur Ruhe zwingen. Niemals würde er wie ein Tier über sie her fallen! Wobei… so von hinten… ihren Schreien lauschen und in sie stoßen… Nein! Verärgert über seinen Zwiespalt sprang er vom Felsen und raste auf die andere Seite der Insel. Es war zwar kein ganzer Tagesmarsch von ihr entfernt, doch es war weit genug, um ihren erregenden Duft nicht ständig um sich zu haben. Dort angekommen setzte er sich an einer Palme gelehnt an den Strand und starrte auf’ s Meer. Diese Frau machte ihn nach so kurzer Zeit schon so verrückt, sie hatte garantiert die Macht´, ihn, den großen Sesshoumaru in den Wahnsinn zu treiben. Er verstand sich selbst nicht mehr, konnte sein eigenes Handeln nicht mehr nach vollziehen. Allerdings war nicht alles unangenehm gewesen. Der Sex zum Beispiel… Er wollte es irgendwie auch gar nicht anders haben. Also nur ein bisschen. Nicht nennenswert. Sein Youki stieg rasant an, als sein Denken wieder eine andere Richtung einschlug. Ach verdammt! Zur Hölle mit diesen unnützen Gedanken und Gefühlen! Wäre er ihr doch nur nie über den Weg gelaufen! Ach was! Endlich war mal wieder etwas los! Abwechslung pur! Zufrieden beruhigte sich sein Youki und zog sich harmonisch pulsierend in seinen Körper zurück. Er würde das Kommende so hinnehmen. Sesshoumaru konnte gegen sich selbst nicht gewinnen. Dessen war er sich bewusst. Seine raue, ureigene Seite war zu mächtig, schaltete seinen Verstand total aus. Aber es war ein so herrliches Gefühl, wenn er die Macht abgab und einfach genoss… Erneut erschienen Bilder von ihrer Vereinigung in seinem Kopf. Doch diesmal wehrte er sich nicht dagegen. Sie war ja nicht da und intensivierte dies alles mit ihrem verführerischen Duft. Er schloss die Augen und gab sich seiner Fantasie hin. Wie sie sich auf ihn gesetzt hatte, es war so ein intensives Gefühl gewesen. Sein ganzer Körper wurde von bittersüßen Zuckungen geschüttelt und sein erregtes Glied zuckte in freudiger Erwartung auf das Kommende. Diese Erinnerung ließ den Dämon gedehnt aufstöhnen und die Beule in seiner Hose unübersehbar werden. Immer wieder erzitterten seine Glieder, er konnte förmlich ihre heißen Bewegungen auf sich spüren. Sah ihre runden Brüste vor seinen Augen tanzen. Zu gerne hätte er in diese perfekten Halbkugeln gebissen… nur ein einziges Mal… Seine Gedanken überschlugen sich, als er sich solch einen Biss vorstellte. Den Geschmack ihres Blutes, ihre Lebensessenz zu kosten… Sein Stöhnen kam immer abgehackter und grollender. Er war einem Orgasmus nicht mehr weit entfernt. Seine Hüfte stieß sich leicht in einem bestimmten Rhythmus nach vorne, die scharfen Reißzähne lugten weit aus seinem halbgeöffneten Mund und seine Augäpfel leuchteten in intensivem Rot unter den Lidern. Die Male auf seiner Wange waren gezackt und hoben sich schimmernd von der hellen Haut ab. Und dann kam er. Wie schon beim realen Akt überrollte ihn diese wahnsinnig intensive Gefühlswelle, ließ ihn alles um sich herum vergessen und in den höchsten Sphären schweben. Der Stoff seiner Hose verfärbte sich dunkel und zeugte von dem kleinen erotischen Erlebnis eben. Doch Sesshoumaru sah den Fleck nur grinsend an und lehnte sich entspannt zurück. Jetzt würde er abschalten können. Ein paar Stunden ohne Gedanken an diese eine Frau, nur vor sich hin dösen. Er schlief nach einer Weile sogar ein, hatte eine erholsame Zeit. Vielleicht hatte sich bei seinem Erwachen ja schon wieder alles geändert. Das Schicksal machte oftmals unverständliche Züge. Aber er wusste, dass fast nichts ohne Bedeutung war. Also auch das Treffen mit Kagome. Nach so vielen Jahrhunderten sollte und wollte er nicht mehr alleine sein. Der Zahn der Zeit nagte auch unaufhörlich an ihm und machte ihm immer wieder bewusst, wie mächtig die Sanduhr des Schicksals war. Kagome war seine Freikarte für ein schönes, ewiges Leben. Die würde er garantiert nicht einfach so verspielen. Kagome… Ende Kapitel acht… Bis zum nächsten Mal! ;p Liebe Grüße, Inu-yuuki Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Langsam öffnete Kagome ihre Lider und blinzelte den letzten Schlaf aus den Augen. Sie fühlte sich gut, erholt. Auch der Gedanke an das gestern geschehene trübte ihre Stimmung nicht. Im Gegenteil. Ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen. Sie war nun keine ewige Jungfrau mehr und hatte auch noch Spaß dabei gehabt. Es war trotz allem ein wunderschönes Gefühl gewesen. Außerdem war er jetzt nicht da und bedrängte sie. Vielleicht hatte sie ja Glück und er hatte das Interesse an ihr verloren, die Insel längst verlassen. Sie stand auf und streckte die etwas steifen Glieder. Es war wieder ein herrlich sonniger Tag. Aber was zu Essen wäre gigantisch… Suchend sah sie sich um, irgendwo musste doch etwas Essbares wachsen. Einige Schritte weiter und ein Blick nach oben zeigte ihr das mögliche Frühstück. Riesige Stauden reifer Bananen. Bingo! Aber da musste sie erst einmal ran kommen. Sie besah sich den Stamm des Bananenbaumes und begann sich daran empor zu schieben. Der Baum war nicht all zu groß und nach ein paar Ausrutschern auf den abgebrochenen Blättern, erreichte Kagome ihr Ziel. Sie rüttelte an den Fruchtsträngen und hoffte, dass einige, am Besten alle, hinunter fallen würden. Und sie hatte wirklich Glück. Die untersten Bananen lösten sich und fielen in den Sand. Voller Freude kletterte sie langsam am Stamm hinunter und sammelte ihre Beute ein. Wieder an ihrer Palme angekommen, schälte sie die erste Frucht und biss genüsslich hinein. So konnte der Tag beginnen… Sesshoumaru indes war schon seit einigen Stunden wieder wach und grübelte über die selben Fragen nach, wie am Abend zuvor. Sollte er nach ihr sehen? Die Hälfte der Zeit war bereits verstrichen und es juckte ihn in den Gliedern, einfach aufzuspringen und zu ihr zu eilen. Aber dies verstieß natürlich gegen all seine Prinzipien. Er war schon lange kein unkontrollierter Welpe mehr und gab diesem Drang selbstverständlich nicht nach. Doch mit jeder Minute wurde er unruhiger. Kagome beherrschte jeden Gedanken des Daiyoukai. Was sie wohl gerade machte? Dachte sie vielleicht auch an ihn? Verdammt! Verärgert schlug er mit seiner Faust in den Sand. Er wollte diese Gedanken nicht mehr in seinem Kopf haben! Aber er wusste nicht, wie er sie los bekommen sollte… Wo sollte dies alles nur hinführen? Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder sie war sein Segen oder sein Verderben. Das sie sich sehr effektiv gegen ihn behaupten konnte, wusste er ja bereits. Würde sie es darauf anlegen, ihn zu vernichten, wäre er bestimmt nicht in der Lage dies zu verhindern. Sein Drang, diese Frau zu besitzen und zu schützen überwog sämtlichen Selbstschutz. Wahrscheinlich würde er dem Tod lächelnd ins Auge sehen, wenn sie ihn nicht wollte… Wie absurd und erbärmlich! Aber es war nun mal die Realität. Er erhob sich und tigerte ruhelos am Strand entlang. Dabei fiel ihm nach einigen Metern ein dunkler Fleck im Wasser auf. Treibgut von Kagome. Es war nicht schwer, das Bündel aus den Wellen zu bergen. Mal sehen, was sich darin verbarg. Doch als der Daiyoukai die Schnüre entfernt hatte und die Tasche öffnete, verschlug es ihm kurz den Atem. Trotz der turbulenten Reise schien alles noch an seinem Platz zu sein und ihm bot sich ein recht intimer Anblick. Ihre Unterwäsche. In sämtlichen Formen und Farben. Vorsichtig fischte er nach einem der Stofffetzen, denn was anderes war es für ihn nicht und besah sich das gute Stück grinsend. Das zweite folgte, das dritte… Wozu brauchte eine Frau auf einer einsamen Insel bitte solche Art von Unterwäsche? Zumal diese welche auch noch Jungfrau war… Während er so darüber nachgrübelte, strichen seine Fingerspitzen stetig über den zarten Stoff. Unbewusst folgte er seinem Instinkt, wollte einfach alles von dieser Frau besitzen und kennen. Sein Körper reagierte auf diese Intimität erregt und wollte die dazu gehörige Trägerin um sich haben. Der Drang, sie endlich in Natura erleben zu können würde immer größer, Sesshoumaru musste sich sehr anstrengen, um nicht gleich los zu spurten… Hoch konzentriert saß er in der Hocke vor der kleinen Tasche, die Nasenflügel geweitet, mit geschlossenen Augen. Allerdings bewirkte dies lediglich ein tiefes inhalieren ihres Duftes. An jedem Wäschestück hing ihr herrlicher Duft, umschmeichelte seine Sinne. Sein Youki explodierte förmlich aus seinem Körper, waberte in immer weiter werdenden Wellen hinaus. Dies war der Moment, in dem er wie ein Berserker los preschte. Er musste sie sehen. Jetzt. Sein Verstand hatte sich vor einigen Minuten verabschiedet, der Daiyoukai war schon lange nicht mehr Herr seines Handelns. Kagome war alles, was gerade zählte. Und so rannte er seiner Auserwählten entgegen, wollte sie zu der Seinen machen. Kagome war gerade dabei, ihre dritte Banane zu schälen, als sie Sesshoumarus Youki spürte. Oh mein Gott! Und er scheint sich auch noch zu nähern! Scheiße! Scheiße, Scheiße, Scheiße! Was nun? Sie konnte ja nicht mal diese Insel verlassen! Verdammt noch mal! Körperlich und geistig stellte sie sich auf Verteidigung ein, schob die Furcht in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins. Es nutzte ja alles nichts, da musste sie jetzt durch. Also blieb sie einfach wo sie war und sah in die seichten, funkelnden Wellen. Einige Stunden vergingen und der Daiyoukai war nicht mehr weit entfernt. Jeder Muskel war angespannt, erwartete voller Ungewissheit das Kommende. Doch nach außen hin, war sie die Ruhe selbst. Was er wohl vorhatte. Und warum war sein Youki so extrem zu spüren? Es gab hier doch sonst niemanden, den er vertreiben musste… Mal ganz abgesehen davon, dass es schon lange keine wahren Mikos mehr gab. Die wahre Kunst ging wohl über die Jahrhunderte verloren. Es gab vielleicht noch eine Handvoll auf der ganzen Welt. Also was bitte wollte er mit dieser Aktion erreichen? Ihr Angst machen und sie einschüchtern? Das sie nicht lachte! Sie jetzt umbringen? Er konnte es ja mal probieren! Aber was wäre, wenn er sie erneut für seine körperlichen Gelüste missbrauchen würde? Bei diesem Gedanken schoss es wie ein Blitz zwischen ihre Schenkel und sie wurde augenblicklich feucht. Peinlich berührt errötete Kagome kurz und versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Wie sie ihn wieder fertig machen würde zum Beispiel. Ja, also erst würde sie… Egal, an was die junge Frau dachte, nichts half gegen die Erregtheit ihres Körpers. Und er war schon so nah! Kagome verschränkte ihre Finger ineinander, versuchte so das Zittern zu verbergen. Ihr eigener Körper versetzte sie mehr in Angst, als es Sesshoumaru je hätte tun können… Im Sekundentakt zählte sie leise mit, schloss langsam ihre Lider und begann zu beten, dass er ihre Geilheit nicht sofort roch! Die letzten Meter schlug ihm aber bereits ihre würzige Duftnote entgegen, stachelte ihn zur Höchstgeschwindigkeit an. Er konnte noch hören, wie sie ab fünf abwärts zählte, bevor sie wie erstarrt verharrte und keinen Mucks mehr von sich gab. Ihre Aura versprühte zwei Gefühle. Sie hatte Angst. Und sie war erregt. Sein Dämon zog gierig die Lefzen hoch, wollte sie anspringen und das Bündnis mit ihr eingehen. Mit dem letzten Fünkchen Ehre beherrschte er sich und versuchte seine Gier zu beruhigen. Je länger er einfach dort stand und die kleine Frau beobachtete, desto unruhiger und ängstlicher wurde sie. Fast schon penetrant rieb sich dieser Duft unter seine Nase, überdeckte beinah die herrliche würzige Note. Sie sollte ihn nicht fürchten. Sie sollte ihn nur begehren und diese Ehre seinerseits zu schätzen wissen. Er musste die Sache anders angehen, wenn er dies erreichen wollte. Dies hatte sie ihm ja bereits gesagt. Er musste lediglich die richtige Taktik finden und dann… “ Wie lange willst du mich noch warten lassen? Oder bist du so wund, dass du eine kleine Auszeit brauchst? “ Kagomes Augen öffneten sich schlagartig. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber mit solch einer offen zur Schau gestellten Begierde, niemals! Sie war schockiert! Und das aller schlimmste war, dass sie immer geiler wurde! Seine Stimme zu hören und seine Präsens so nah zu spüren, fachte ihr Verlangen nach ihm nur noch mehr an. Andererseits fand sie seine Worte nicht wirklich freundlich und einladend. Sie wollte eine andere Seite von ihm. Eine, die ihr zustand und nichts weniger. “ Pah, wund? Ich ? Nur, weil du mich einmal gefickt hast? Nö! “ Sesshoumarus Augenbraue hob sich an und er sah leicht verärgert auf sie nieder. Sie hielt es nicht einmal für nötig, ihn anzusehen. So viel zum Thema, sie akzeptiert ihn als ihren Alpha… Doch auf irgend eine Weise musste er sie ansprechen, ihr erregter Duft erzählte ihm davon. Er beschloss, seine Taktik zu ändern. Irgendwie würde er schon an sie heran kommen. “ Was für eine vulgäre Aussprache für eine frisch Entjungferte Frau. “ “ Na hör mal, wir leben im zweiundzwanzigsten Jahrhundert! Außerdem hast du nicht wirklich so lange durchgehalten, um mich wund zu vögeln. “ Jetzt sah sie ihn an. Mit funkelnden Augen und einem herausfordernden Grinsen. Ihre Aussage erreichte genau sein Ziel. Seinen Stolz. Kurz sah sie ein glimmen in seinen goldenen Iriden, doch er fing sich erstaunlich schnell wieder. “ Du möchtest also gerne länger gefickt werden? “ Ebenso herausfordernd grinste er zurück, wartete gespannt auf ihre Antwort. Dies aus seinem Mund zu hören, war absolut ungewohnt für Kagome. Im ersten Moment war sie zu platt, um zu reagieren. Doch schnell beeilte sie sich zu antworten. “ Dreh mir ja nicht die Worte im Mund um! Dies habe ich nicht gemeint und das weißt du auch! Bleib gefälligst beim Thema! “ Puh, geschafft! Sie hatte alles ohne Patzer und Pausen hin bekommen. Doch beeindruckte ihn das nicht im geringsten. “ Also ja. “ Ohne auf ihren Protest zu achten, ging er auf sie zu. Verzweifelt versuchte sie ihre Angst zu verbergen, sah auf das blaue Meer hinaus und ignorierte ihn so gut es eben ging. Ihr Verhalten amüsierte ihn über alle Maßen. Vor ihren Füßen stehen geblieben, ging er in die hocke und legte seinen Finger unter ihr Kinn. Eigentlich wollte er ihr Gesicht langsam und sanft zu sich drehen. Doch störrisch, wie sie war, lehnte sie sich mit aller Kraft gegen sein Vorhaben. “ Kagome. “ Mit einem kleinen Ruck zwang er ihren Kopf zu sich herum und sah ihr in die Augen. Ein tosendes Meer blickte ihm entgegen, alles war auf Konfrontation eingestellt. “ Es ist nicht schlimm, es zu zugeben. Alle Frauen möchten mehr Sex mit mir, wenn sie einmal in den Genuss meiner Aufmerksamkeit gekommen sind. Du stellst da keine Ausnahme dar. “ Piiiiiieeeeep! Falsche Aussage! Wütend ballte Kagome ihre Hände zu Fäusten und schlug kraftvoll gegen die Schultern des Dämons. Dieser verlor sein Gleichgewicht und fiel nach hinten über. Wie eine kleine Rachegöttin ragte sie nun vor ihm auf, sah ihn böse an. “ Was bildest du dir eigentlich ein?! Du bist nicht besser als all die Menschenmänner! Ihr seid doch alle nur Schwanzgesteuerte, Hirnlose Freaks! “ Schnaubend wollte sie sich weg drehen und ihn dort sitzen lassen, doch hielt ihn seine Hand am Fußgelenk zurück. “ Halt! “ Mit einem Ruck zog er sie zu sich und beförderte sich in den warmen Sand. Sein Kopf schob sich zwischen ihr Gesicht und die Sonne, als er über ihr aufragte. “ Eins zu eins, würde ich sagen. Und nun zu deinem Wunsch… “ Drängend drückte er seine harte Erregung gegen ihre Scham, entlockte ihr ein unterdrücktes Stöhnen. “ Das lasse ich ebenso als ein Ja gelten. “ Kagome sah ihn wütend an, fand aber keine Worte. Er ließ ihr keine Zeit, sich welche zurecht zu legen. Immer wieder stieß er gegen den dünnen Stoff ihres Tuches, erregte sie stetig weiter. Bald schon konnte sie gar keinen klaren Gedanken mehr fassen und gab verzückte Laute von sich. Für Sesshoumaru war es wie die Freigabe zur Jagd. Gierig legten sich seine Lippen auf ihre Haut, knabberten an ihrem Hals und erzeugten heftige Gänsehaut. Die junge Frau trieb sich ihm mittlerweile entgegen, hätte sich und ihm am liebsten die Klamotten vom Leib gerissen… Sein Körper, sein Duft, seine Stärke, dies alles machte sie an. Ließ sie lasziv den Kopf nach hinten werfen. Der Daiyoukai hob kurz sein Haupt und sah ihre gestreckte Kehle an. Das Blut schoss durch ihre Adern, zeichnete sich unter dieser zarten Haut ab. “ An wie lange hast du denn gedacht? “ Sie musste sich sehr auf seine leise Stimme konzentrieren. Und vor allem auf was. “ Wie mein… Ahhhh… ich… oh Gott… besorg es mir doch einfach endlich! “ “ Oh ja. Das hört sich doch schon… “ “ Und halt einfach deine Klappe! “ Beherzt griff sie in seinen Schritt und massierte durch den Stoff seiner Hose sein hartes Glied. Durch ihre rüden Worte stachelten sich die beiden gegenseitig an, keiner konnte es erwarten, den anderen Haut an Haut zu spüren. Sesshoumaru knurrte lüstern auf und befreite sie von ihren Klamotten. Auch mit seiner Hose machte er kurzen Prozess und zerriss das gute Stück einfach. “ Schau mich an! “ Doch Kagome hatte ihr Gesicht zur Seite gedreht und die Lider geschlossen. “ Sieh mich an! Ich will in deine Augen sehen, wenn ich dich ficke! “ Was sie konnte, konnte er schon längst! Wie in Zeitlupe drehte sie sich ihm zu und öffnete die Lider einen Spalt breit. Zu mehr war sie gerade nicht fähig, die aufreizenden Bewegungen an ihrem Schoß waren zu intensiv. Seine Finger legten sich um ihr Kinn, zwangen ihre Aufmerksamkeit auf ihn. “ Ich sage es nicht noch einmal. “ Endlich sah sie ihn an. Störrische, lustverschleierte, wunderschöne Augen. Mit seinen reibenden Bewegungen befeuchtete er automatisch seine Eichel, stupste damit gegen ihre Schamlippen. Es entstand ein schmatzendes Geräusch, dass ihr bei einem Film garantiert Abneigung beschert hätte. Doch bei ihm war es etwas anderes. Es erregte sie ungemein. Und plötzlich stieß er in sie. Ohne Vorwarnung, ohne jegliche Sanftheit. Ein kurzer Schrei perlte von ihren Lippen, bevor er in ein Stöhnen überging. Er hatte in seiner Bewegung nicht inne gehalten, rieb sich hart und schnell in sie. Kagome wand sich unter ihm, wusste nicht, ob sie ihm entgegen kommen, oder sich auf Abstand bringen sollte. Er war so tief in ihr, es schmerzte schon fast. Ihre Finger krallten sich in seine Handgelenke, an denen sie sich festgeklammert hatte. Den Kopf warf sie hektisch zu beiden Seiten und ihre Atmung kam sehr stockend. Sesshoumaru konnte spüren, wie sich ihre Wände zusammen zogen. Wie sich ihr erster Orgasmus anbahnte. Er würde ihr schon zeigen, was er so drauf hatte. Sie würde garantiert voll auf ihre Kosten kommen. Ein leichtes Lächeln zierte seine konzentrierten Züge, als sie wimmernd zum Höhepunkt kam. Es war anders diesmal. Seine raue Art bewirkte komplett andere, rohere Gefühle in ihr. “ Schrei deine Lust raus. Ich will dich hören! “ Sie konnte sich jedoch beherrschen. Zwar war es ein schöner Orgasmus, doch er langte bei weitem nicht an den ersten mit ihm heran. Mit verschleiertem Blick sah sie ihn an, registrierte seine rot glühenden Seelenspiegel. Sein Tempo hatte er nicht gedrosselt, er stieß weiter in sie, reizte und dehnte ihre nassen Wände. Ihre Beine schlangen sich um ihn, versuchten so die Geschwindigkeit etwas zu senken. “ Zu viel? “ Grinsend sah er auf sie nieder. Kagome bekam kein Wort heraus. Die Luft dazu blieb ihr schlicht und ergreifend weg. Sesshoumaru erbarmte sich schließlich und schlug einen ruhigeren Rhythmus ein, drang nicht mehr so kraftvoll in sie. Ihre Hände begannen über seine Arme zu streicheln, schlängelten sich über seine Brust und spielten letztendlich mit seinen steifen Brustwarzen. Nun konnte er sich ein Stöhnen nicht verkneifen. Als ob sie damit kleine Blitze durch seinen Körper jagen würde. Er verkrampfte sich, versuchte dem streben nach Erlösung zu entgehen. Er musste ihr Tun irgendwie beenden. Seine Stöße wurden wieder härter und schneller. Zum Glück hörte ihre Berührung kurz darauf auf und auch er änderte das Tempo wieder. Sie durfte ihn nicht mehr so berühren, sonst hätte sie mit ihrer Behauptung eben Recht gehabt! Er zog sich aus ihr zurück und hob ihren Körper an der Taille an, drehte ihn so und schmiegte ihren Hintern an seinen Schoß. Rau Stöhnte Kagome auf, als er erneut in sie drang. Von hinten genommen zu werden, war um einiges anders, als von vorne. Er berührte andere Stellen, löste andere Gefühle in ihr aus. In ihr baute sich ein gewaltiger Sturm auf. Sie konnte kaum noch atmen. “ Sesshoumaru… “ Eine Hand legte er um ihre Brust, die andere massierte ihre kleine Perle tischen den Schamlippen. Sie konnte nicht mehr. Der knoten spannte sich mit jeder Sekunde mehr, kündigte eine alles verzehrende Erlösung an. “ Oh Gott… Sesshoumaru… ich… jaaaaaa… “ Immer schneller rieben seine Finger den empfindlichen Kitzler, ließen ihn groß anschwellen. Dabei stieß er weiter in sie, bewegte die Hüfte kreisend. Bis er den einen Punkt fan, der sie auf der Stelle Kommen ließ. Sie schrie und wand sich, zitterte am ganzen Körper und sackte nach einer halben Ewigkeit kraftlos unter ihm zusammen. Doch der Dämon war dank der Stellung noch lange nicht fertig. Er verschaffte ihr noch einige Orgasmen, gönnte ihr lediglich kleine Verschnaufpausen. Als er es aber irgendwann nicht mehr aushielt, drehte er sie wieder um. Sie sollte ihn wieder so berühren. Dies tat sie auch sogleich. Diese herrlichen Muskeln unter ihren Händen zu spüren war einfach himmlisch. “ Sieh mich an. “ Wieder diese Bitte. Sie gehorchte, war viel zu fertig, um sich ihm entgegen zu stellen. Leuchtendes Rot auf mattes Blau. “ Werde meine Gefährtin, Kagome. “ Er hatte diesen Satz nur leise geraunt. Doch sie hatte verstanden. “ Nein, Sesshoumaru… “ Auch wenn sie momentan eher auf einem anderen Stern zu Hause war, diesen Schritt ging sie nicht einfach so. Nicht nur der Sex musste gigantisch sein. Auch derjenige, der ihn praktizierte. “ Es gilt erst, mein Herz zu erobern… “ Ein leiser grollender Laut bekundete seinen Unmut über ihre Antwort. Doch wirklich lange konnte er sich damit nicht beschäftigen, ihre Hand schob sich zu seinen Lenden hinunter. Dort angekommen massierten ihre Finger den Ansatz seines Schwanzes, an mehr kam sie nicht ran. Jedoch genügte es, um ihn augenblicklich zum Höhepunkt kommen zu lassen. Fest schlugen seine Zähne aufeinander, die Reißzähne stachen tief in seine Unterlippe. Doch die heftigen Wellen seines Orgasmus ließen ihn sonst nichts spüren. Nur dieses kribbelnde, erlösende, elektrisierende Gefühl… Erschöpft sank sein Haupt in ihre Halsbeuge. “ Ich werde es gewinnen. Wart es nur ab. “ Kagome grinste nur müde. Dies würde sich noch heraus stellen. Sie würde es ihm garantiert nicht so einfach machen… Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Oh Gott. Scheiße, tat das weh! Kagome wachte nach ein paar Stunden auf. Ihr kompletter Unterleib schmerzte. Er hatte sie doch tatsächlich wund gevögelt! Alles brannte und jede Zuckung der Muskeln war die reinste Qual. Ihr Kopf ruhte auf seinem ausgestreckten Arm, den Blick auf seine Hand gerichtet. Langsam drehte sie ihr Gesicht in die andere Richtung und sah in seine entspannten Züge. Er schien zu schlafen. Was für ein seltener Anblick… Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie an ihre letzte sexuelle Zusammenkunft dachte. Er hatte ihren Wunsch respektiert und sie nicht gebissen. Das rechnete sie ihm hoch an. In diesem Zustand noch so viel Beherrschung aufzubringen war schon eine starke Leistung. Doch es ärgerte sie dennoch sehr, dass er es wieder geschafft hatte. Sie ärgerte sich über ihren Körper, der es einfach wagte ihren Verstand zu ignorieren. Vorsichtig löste sie den Körperkontakt und versuchte aufzustehen. Er sollte bloß nichts von seinem Sieg mitbekommen… Verfluchte Kacke! Mit weichen Knien eierte sie zum Meer, hoffte in den kühlen Wellen etwas Linderung zu finden. Es half sogar ein ganz klein wenig, doch noch lange nicht genug… “ Hast du etwa Schmerzen? Mein Ziel ist dann in dem Fall wohl erreicht. “ Grinsend sah Sesshoumaru die kleine Frau im Wasser an. Mit verschränkten Armen stand er mit einem siegessicheren Lächeln am Ufer. Wie war er so schnell und lautlos dort hin gekommen? Aber was dachte sie überhaupt darüber nach. Er war ein Daiyoukai. Das war ja wohl Erklärung genug… Sein offen zur Schau gestellter Sieg brachte Kagome dann so richtig auf die Palme. Auch wenn er Recht hatte, er musste ja wohl nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen! “ Pah, das ist ja gar nichts! Ich bin es eben einfach noch nicht gewohnt. Das ist alles. “ Sie wollte das Wasser wieder verlassen, ihm so aus dem Weg gehen. Dabei versuchte sie nicht ihr Gesicht zu verziehen. Jeder Schritt tat höllisch weh, jede Reibung an den Schenkeln brannte wie Feuer. Sesshoumaru beobachtete sie nur grinsend und amüsierte sich dabei. “ Gib doch einfach zu, dass ich dich wund gefickt habe. Dann ist doch alles im grünen Bereich. “ Kagome wurde immer wütender. So ein eingebildeter Fatzke! “ Pah! Ich gebe gar nichts zu! Und so lange du dich mir gegenüber so beschissen benimmst, werde ich es auch nie tun! Und glaube ja nicht, dass diese Masche weiterhin zieht! Ich kann auf deine ach so tolle Gesellschaft getrost verzichten! “ Die Wut ließ sie sämtliche Schmerzen vergessen und ermöglichte ihr einen passablen Abgang. Ihre nackte Haut glitzerte durch die Wassertropfen in der Sonne und verlieh ihren Rundungen etwas magisches. Der Dämon sah sie nur angespannt an, das Lachen war aus seinem Gesicht gewichen. Wut und Erregung beherrschten sein Denken. “ Frauen! “ “ Nix Frauen! Ich! Kagome! Verpfeif dich doch einfach wieder. “ Damit ließ sie ihn einfach stehen und ging auf den Dschungel zu. “ Du bist eine schlechte Verliererin, Kagome. Ich hatte mehr von dir erwartet. “ Doch auch dieser Satz half nichts. Die junge Frau stapfte weiter in das Dickicht und äffte ihn dabei lauthals nach. Nur im Stillen schnitten seine Worte tief in ihr Herz… Sesshoumarus Ego war durch dieses kindische Verhalten angekratzt. Warum gab sie es nicht einfach zu? Warum hielt sie so gegen ihn? Sie war nicht anders, als die anderen Frauen, die er mit seiner Aufmerksamkeit beschenkt hatte. Frau blieb Frau. Ob Youkai oder Ningen, er verstand sie alle nicht. Aber diesmal wollte er nicht wieder klein bei geben. Er folgte ihr und verstellte ihr den Weg. “ Glaubst du, es hilft vor einer Konfrontation mit mir, weg zu laufen? “ “ Ich möchte einfach nur, dass du verschwindest und mich endlich in Ruhe lässt! Du bringst nur Unruhe in mein Leben und genau das wollte ich hier nicht! So etwas wie dich brauche ich nicht! “ Aufgebracht gestikulierte Kagome mit ihren Armen und Händen. Ihre Stimmlage wurde immer höher. Der Daiyoukai zog die Augenbrauen zusammen und knurrte leise. “ Übertreib es nicht, Weib! Du bist in den Genuss meines Körpers gekommen und hast es genossen. Du gibst es nur nicht zu! Ich will dich haben, egal wie! “ Ein rot glühender Ring hatte sich um seine Iris gebildet. Sein gesamter Körper war angespannt und bereit, sich gegen eine neue Attacke ihrerseits zur Wehr zu setzen. “ Das kannst du so was von vergessen! Ich will dich nicht haben! Was soll ich mit so einem Arsch wie dir denn bitte?! “ Ihr Zeigefinger hatte sich während ihrer Schimpftirade auf seine Brust gelegt und tippte im Takt auf ihm herum. Sesshoumarus Sicherungen schmorten gefährlich in ihm. Sie machte ihn fuchsteufelswild! Am liebsten würde er sie jetzt einfach packen, in den Sand werfen und markieren! Sie wollte sich gerade an ihm vorbei drücken, da schloss sich seine Hand um ihren Oberarm. Wie ein Stromschlag durchfuhr es die junge Frau. Es war heiß und kalt zugleich, am ganzen Körper hatte sie Gänsehaut. Doch diesmal würde sie die Kontrolle behalten. Sie rief sich alle negativen Erinnerungen mit ihm in den Sinn und steigerte ihre Wut um ein vielfaches. “ So unschuldig und doch so verdorben… “ Sein Atem strich über ihre Haut, jagte einige Schauer durch sie. “ Fass mich nicht an! “ “ Warum denn nicht? Ich weiß das es dir gefällt, wenn ich dich hier berühre. “ Dabei legte er seine freie Hand auf ihre Brust. Kagomes Augen glitzerten kurz auf. Sie hatte eindeutig genug! “ Lass mich gefälligst los und grabsch mich nie wieder an, du Arschloch! “ Sie versuchte sich los zu reißen, irgendetwas wuchs in ihr an. Etwas unbekanntes, gewaltiges. Sie wollte grad einfach nur alleine sein und heraus finden, was da eben mit ihr geschah. Allerdings wurde Sesshoumarus Griff um ihren Busen nur noch fester. Er sah gar nicht ein, warum er nachgeben sollte. Er war im Recht. “ Verdammte Scheiße, Mann! Verpiss dich endlich! “ Eine wahnsinnig mächtige Kraft breitete sich wie ein Lauffeuer in ihren Gliedern aus, alles pulsierte. Eine ihrer Fäuste schlug ihm zwischen Schulter und Brust. Augenblicklich brannten fast unerträgliche Schmerzen an dieser Stelle. Schockiert und gepeinigt ließ er von ihr ab, entkam so einer weiteren Berührung von ihr. “ Bezirz die Schlampen, die auf dein Gehabe stehen. Ich bin nichts für dich! “ Kagomes Gesicht war Wut verzerrt, es war ihr eine Genugtuung, seinen offensichtlichen Schmerz zu sehen. Er wollte ja schließlich nicht hören… Für den Dämon brach eine Welt zusammen. Sie verließ ihn, wollte ihn nicht. Sogar verletzt hatte sie ihn! Äußerst ernst sogar. Die Wunde war sehr tief und er hatte das Gefühl, dass sich der Schmerz weiterhin in sein Fleisch fraß und ihn läuterte. Es wurde immer schlimmer. Mit zitternden Knien sank er auf den Sand. “ Was… was hast du getan? “ Ungläubig richtete er seinen Blick auf die kleine Gestalt. Doch diese drehte sich nur schnaubend um und ging in den Dschungel. Sie war stinke sauer, hatte Angst vor dieser unheimlichen Kraft und bedauerte ihren Wutausbruch ihm gegenüber schon jetzt. Warum reizte er sie aber auch immer so? Er hatte eine Abreibung verdient! Vielleicht wollte sie ihn nicht ganz so effektiv treffen, aber es war nun mal so. Schwer atmend blieb Sesshoumaru zurück. Eine Faust auf die Wunde gedrückt, versuchte er den Selbstheilungsprozess zu aktivieren. Doch nichts passierte. Als ob sich sein Körper weigerte, ihm diesen Dienst zu erweisen. Sein innerer Dämon war mit ihrem fort gehen verstummt, hatte sich in die hinterste Ecke seines Seins zurück gezogen. Dem Daiyoukai wurde bewusst, was da soeben geschah. Er hatte sich auf gegeben. Es hatte keinen Zweck mehr, gesund zu werden. Sie wollte ihn nicht, nahm sogar seinen Tod in kauf. Diese Schlacht hatte er wohl gründlich vermasselt. Während er sich in den warmen Sand fallen ließ, kreisten seine Gedanken um Kagome. Um ihr gesagtes und ihre Erwartungen. Sie wollte, dass auch er ihr vertraute. Keine Geheimnisse und keine Lügen. Aber das machte verwundbar. Konnte er es ihr gegenüber riskieren? Sein Instinkt tat es wohl schon längst. Nur sein Verstand wusste nicht, wie er sie überzeugen sollte. Aber jetzt war eh alles zu spät. Sie war weg und er hatte genug. Er würde in Erinnerungen an sie die Augen schließen und die irdische Welt verlassen… Kagome stapfte durch die Gräser, schenkte dem Weg keine große Beachtung. Zwischendurch trat sie energisch mit ihrem Fuß auf, wollte die angestaute Wut los werden. In den Fingern kribbelte es nach wie vor und auch das komische pulsieren nahm nur langsam ab. War das etwa das Juwel? Sie lief bestimmt zwei Stunden umher, bis sie erschöpft an einem kleinen Wasserfall Rast machte. Das Wasser war Kristallklar und schmeckte köstlich erfrischend. Tief durchatmend kam sie endlich etwas zur Ruhe. Diese Macht vorhin, sie war gefährlich und zerstörerisch. Warum hatte sie eigentlich so extrem reagiert? Sie war doch sonst nicht so leicht reizbar… Viele solcher Gedanken schossen durch Kagomes Kopf, doch eine Person drängte sich stetig in den Vordergrund. Sesshoumaru. Wie es ihm wohl ging? Er hatte sich garantiert schon wieder geheilt und grübelte über eine angebrachte Strafe nach. Sollte er nur kommen! Doch er sollte nicht kommen. Eine sehr lange Zeit. Beim ausstrecken ihrer Sinne erfühlte sie seine Aura. Er befand sich immer noch an der selben Stelle, außerdem schien seine Aura stetig zu schwinden. Was war da los? Versteckte er sich, oder hatte sie ihn doch schwerer verletzt, als beabsichtigt? Ach was, er war Sesshoumaru! Der ließ sich von so einem unwichtigen Ningen nicht so einfach besiegen… Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)