Spoiler! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 27: Epilog ------------------ „Ende. Nicht tot. Überraschung. Schnuppe“, Missy zog eine Augenbraue nach oben und bedachte ihre perplexen Zuhörer mit einem abschätzenden Blick. „Spart euch den Applaus!“   „Hier klatscht es gleich tatsächlich, aber keinen Beifall!“, zischte River und der Doctor hielt sie mit einem festen Griff in seinem Arm zurück. „Du willst mir also jetzt erzählen, dass du mein Vater bist?“   Missy kicherte und blickte River im nächsten Augenblick mit rollenden Augen an. „Oh, vielleicht bin ich jetzt doch eher deine Mummy, Süße. Freu dich gefälligst, wer kann schon behaupten, dass er eine zweite echte Mummy hat?“   „Amy Pond war meine Mutter“, fauchte River und ballte ihre Hände zu Fäusten, „und Rory Williams, der letzte Centurio, mein Vater!“   „So ist es“, lächelte Missy süßlich. „Mein kluges Mädchen.“   „Aber -“   „ - River“, räusperte sich der Doctor leise dazwischen, als Missys Gesicht von einem glanzvollen Strahlen erleuchtet wurde.   „Du kannst mir nicht erzählen, dass du dieser heldenhafte Mann an der Seite meiner Mutter gewesen sein sollst!“, in Rivers Augen bildeten sich Tränen und voller Wut flogen ihre Locken beim Kopfschütteln hin und her.   „Oh, ich war nicht heldenhaft“, zwinkerte Missy, „ich war meisterhaft! Sag’s ihr Doctor, los!“   „Mir was sagen?“, krächzte River und ließ sich vom Doctor beruhigend die Schulter streicheln.   „Sie hat Recht“, murmelte der Doctor undeutlich und starrte Missy dabei böse an.   „Kann ich das noch mal lauter hören?“, Missy klimperte mit den Augen und legte eine Hand hinters Ohr. „Bitteeee, Doctoooor!“   „Du hast Recht!“, antwortete er mit scharfem Unterton und runzelte die Augenbrauen des Verderbens. „Er... sie... ist dein Vater, River“, der Doctor seufzte. „Ich weiß schon seit einiger Zeit, dass er dein Vater ....“   „Du weißt WAS?“, River krallte sich wütend in sein Shirt, warf ihn auf den Rücken und kniete sich auf seine Brust. „Wie lange?“   „Ich liebe Déja Vus!“, grinste Missy verschlagen und griff nach einem Weihnachtskeks. „Ganz die Mutter!“   „Keine Ahnung! Lange halt... vielleicht habe ich es sogar schon immer geahnt“, der Doctor rieb sich nachdenklich das Kinn und atmete tief ein.  „Damals auf Demon’s Run hieß es, du hättest Time Lord DNA abgekriegt. Da ich als Erzeuger nicht in Frage kam, musste ich Beobachtungen anstellen... welche mich irgendwann zu der Annahme geführt haben, dass einer deiner Erzeuger wohl eine Menge Artron-Energie mit sich führen musste... weitaus mehr Artron-Energie, als ein menschlicher Begleiter wohl jemals im Zeitvortex hätte sammeln können... Aaaaaalso“, der Doctor blickte besserwisserisch in die Runde, „habe ich damals nicht nur den Körper von Amy Pond ab und an gescannt, sondern auch den von Rory Williams. Aber Rory Williams war durch und durch ein Mensch, und kam aufgrund dieser Tatsache zum damaligen Zeitpunkt nicht als dein Erzeuger infrage...“   „Wie aufregend“, Missy grinste von einem Ohr zum anderen und zog interessiert die Augenbrauen nach oben. Der Doctor bedachte sie mit einem grimmigen Blick und wandte sich wieder an seine Frau.   „Ich habe ein Jahr bei deinen Eltern gelebt, als diese kleinen schwarzen Kästchen auftauchten...“, der Doctor schob River langsam von sich runter und strich ihr die wirren Locken aus der Stirn. „Ich habe in der Zeit dort etwas entdeckt, was ansatzweise mehr Klarheit in meine Gedanken bringen konnte...“   „Tick tack, tick tack“, Missy rollte entnervt mit den Augen.   „Dad’s alte Taschenuhr? Der Chameleon Arch?“, River schüttelte immer wieder den Kopf. „Aber wie kann das sein?“   „So, wie Missy es uns erzählt hat. Deine Mutter wird vom Master geschwängert, der irgendwann später als Rory wieder in ihrer Zeitlinie landet und dann zu dieser Hexe da regeneriert. Es ergibt alles seinen Sinn, und würde am Ende auch deine extravaganten Psychosen erklären“, überlegte der Doctor und im nächsten Moment fegte Rivers Hand durch sein Gesicht. „Wofür war das denn, willst du, dass ich regeneriere?“   „Das fragst du noch? A propos Regeneration, Mummy“, River blickte Missy wütend an. „Wie erklärst du mir, dass du in all der Zeit nie regenerieren konntest?“   „Denk nach, Goldlöckchen“, Missys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Du hast studiert, ich erwarte eine korrekte Antwort, auch wenn Time Lord Technologie nicht auf deinem Lehrplan stand.“   „Der Chameleon Arch?“   „Ich hatte ihn nie bei mir, Schätzchen“, Missy beugte sich oberlehrerhaft vor und tippte River auf die Nasenspitze. „Mein Backup war immer in der Homezone auf der Erde, und ich... ich war in Raum und Zeit unterwegs... nicht wirklich greifbar und irgendwie unsterblich.“   „Du warst ein Mensch“, der Doctor neigte den Kopf und lächelte verschmitzt. „Alles was dich ausmachte, die Time Lord DNA und somit auch die Fähigkeit zu regenerieren war weggesperrt...“   „Oh, du irrst Doctor“, Missy schüttelte den Kopf. „Etwas war nicht weggesperrt, und dafür danke ich meiner TARDIS bis heute, auch wenn die aktuelle Form der Regeneration - Ich - wenig damit anfangen kann...“   „Und das wäre?“, fragte River patzig und erntete einen tadelnden Blick.   „Die Liebe zu deiner Mutter“, hauchte Missy und River senkte beschämt den Kopf. „Selbst wenn du nicht glücklich über diese Wahrheit bist, Tochter, so kannst du dir eines immer sicher sein. Nämlich, dass ich deine Mutter immer geliebt habe... und dich auch, du freches Gör.“   „Wie kannst du das sagen?“, fragte River mit bebender Stimme. „Du kennst mich doch gar nicht!“   „Ach neeeeein?“, Missy rückte sich pikiert zurecht und fummelte ihren Haarknoten ordentlich. „Erinnerst du dich an den Pfleger im Waisenhaus? Der Grimmige mit dem dunklen Bart? Der, der dir immer eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen hatte?“   „Das warst du?“, Rivers Stimme war nur noch ein Krächzen.   „Es war eine meiner alten Regenerationen, die ich dazu gezwungen habe, sich ordentlich um dich zu kümmern“, zwinkerte Missy und betrachtete lächelnd ihre perfekt manikürten Fingernägel. „Der glatzköpfige Typ, der dich frisch regeneriert ins Leadworth der Neunziger gebracht hatte, war übrigens auch ich.“   „Aber wie konntest du dann trotzdem noch regenerieren?“, hakte River nach und Missy seufzte. Der Doctor erhob sich, um das quengelnde Baby aus der Wiege zu holen.   „Per Zufall hat deine Mutter den Chameleon Arch geöffnet, den mir Antho-... den ich wiederbekommen habe“, Missy zuckte mit den Schultern und beobachtete den Doctor mit dem Baby auf dem Arm. „Ich war mehr als nur überrascht, als ich wieder ich selbst wurde... ich konnte mich an alles erinnern, aber bei deiner Mutter lag ein hartes Stück Arbeit vor mir. Die Hypnosen hatten irgendwann ihre Wirkung gezeigt, und ich konnte die alten Erinnerungen aus den Tiefen ihres Unterbewusstseins hervor kratzen. “   Missy starrte in Darilliums nächtlichen Himmel und ließ eine einzelne Träne ungebremst ihre Wange runter rollen.   „Für uns schloss sich der Kreis an dieser Stelle“, Missy blinzelte weitere Tränen weg und blickte River in die Augen. „Wir waren immer schon wir gewesen... ein Fixum in Raum und Zeit, verbunden in alle Ewigkeiten.“   „Zwei verliebte Psychopathen“, meinte der Doctor amüsiert und schunkelte die kleine Luna Novabel hin und her.   „Oh, das war meine alte Regeneration, Doctor“, Missy zwinkerte ihm schelmisch zu und grinste verschlagen. „Sei dir sicher, dass meine zwei Herzen nur für dich schlagen!“   „Bitte?“, empörte sich River und Missy lachte auf.   „Was denn, mein Schatz, es bleibt doch in der Familie!“, Missys Grinsen wurde breiter, die Verlegenheit des Doctors größer. „Wir hatten nicht mehr viele Jahre zusammen in New York... aber was hat das schon zu heißen, wenn man mit einem Time Lord verheiratet ist?“   „Du erzähltest von deinem leeren Grab auf dem Friedhof, welches ihr in den Neunzigern entdeckt hattet“, der Doctor beugte sich interessiert nach vorne und reichte seine Tochter an River weiter. „Was hatte es damit auf sich?“   „Wir haben sinnbildlich Rory Williams beerdigt“, Missy zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ich war wieder ich, also haben wir den Roten König zu Grabe getragen. Doch was hattest du dort zu schaffen, Doctor?“   „Wollte die Zeitverflechtungen auflösen“, murmelte er nachdenklich.   Missy wandte sich an River: „Ich musste irgendwann regenerieren, auch wenn ich das deiner Mutter lieber erspart hätte.“   „Du bist eine Missy geworden“, meinte River bissig und Missy knirschte mit den Zähnen.   „Wer weiß?“, sie zog amüsiert eine Augenbraue nach oben und überschlug die Beine. „Amelia hat mich trotzdem immer geliebt und mir eingetrichtert, nie gegen die wahre Liebe zu arbeiten.“   „War das bevor oder nachdem du unsere fragwürdige Freundschaft etwas aufpeppen wolltest?“, hakte der Doctor nach und Missy legte nachdenklich den Kopf schief.   „Vorher natürlich“, flüsterte sie pikiert. „Lange lange davor... blablabla... komm schon, Doctor. Deine Clara hatte die Chance ihren Boyfriend zurückzuholen. Und gib es zu, Doctor, du hast Pinky auch nicht sonderlich gemocht.“   Der Doctor blickte Missy verunsichert an und sie zuckte genervt mit den Schultern.   „Mir hat es mehrmals beide Herzen gebrochen, und?“, sie bedachte ihn mit einem sarkastischem Blick. „Von Trost und Heile-heile-Herzchen merke ich nichts! Richte ihr doch die besten Grüße von mir aus!“, kicherte Missy, doch das Gesicht des Doctors verfinsterte sich.   „Ich habe Clara vergessen, Missy“, flüsterte er und blickte betreten zu Boden. „Das war der Preis, den ich zu zahlen hatte... sie ist irgendwo da draußen, ich weiß es... bis sie ihren Tod als Fixpunkt erfüllt... aber verdammt, ich kann mich nicht an Clara erinnern... ab und an Träume ich davon, aber ich blicke in eine große Leere, wenn ich versuche ihr Gesicht zu sehen.“   „Ist ja unmöglich“, grinste Missy und zwinkerte River zu. Sie betrachtete schweigend Mutter und Kind und warf dem Doctor einen vielsagenden Blick zu.   „Nun... Powerlocke...“, Missy räusperte sich und nestelte nervös an ihrem Rocksaum herum. „Jetzt, da du die volle Wahrheit von mir erfahren hast, möchte ich dir Lebewohl sagen.“   „Was?“, River blickte Missy erschrocken an. Ungeduldig tappte Missy mit dem Fuß auf, bevor sie aufstand und sich vor ihre Tochter kniete.   Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm.   „Du bist ein wunderschönes großes Mädchen geworden, meine liebe Melody“, Missys Augen fingen an zu glitzern. „Ich bin so stolz auf dich, dass wenigstens du den Doctor abschleppen konntest, das kannst du dir gar nicht vorstellen, meine Süße.“   Missy strich River die wirren Locken aus der Stirn und sie ließ es einfach geschehen. Alle Wut war verflogen und River schluckte schwer.   „Habe eine wundervolle Nacht, mein Schatz“, Missy drückte River einen Kuss auf die Stirn, wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und streichelte über Luna Novabels Kopf.   „Werde ich dich denn nicht wiedersehen?“, fragte River skeptisch und Missy richtete sich auf.   „Die nächsten tausend Jahre sicherlich nicht“, flüsterte sie betreten und ihr Blick huschte wieder zum Doctor. „Und wenn, dann nicht in dieser Regeneration. Lass dich nicht von den Schatten der Vergangenheit einholen, Melody. Merke dir nur, dass die Schatten der Zukunft schlimmer sind.“   „Missy!“, fauchte der Doctor wütend und sie wich grinsend von ihnen zurück.   „Wir sehen uns, Doctor“, schnurrte Missy lieblich und programmierte ihren Vortexmanipulator. „Ich habe da etwas extrem Nettes für uns beide vorbereitet.“   „MISSY!“, wütete er und River drückte ihm das Baby in den Arm.   „Warte!“, sie stürzte auf Missy zu, versuchte nach ihr zu greifen, doch Missy tänzelte wild durch das Zimmer und ließ sich nicht von River fangen. „Ich habe noch so viele Fragen an dich!“   „Die Antworten wirst du überall herkriegen, Süße“, Missy schenkte ihr einen mitleidigen Blick. „Im Zweifel... gehst du einfach in eine Bibliothek!“   Der Doctor sog zischend die Luft ein und River hielt sich die pochenden Herzen. Erwartungsvoll blickte sie Missy an und knetete aufgeregt die Hände.   „Werde ich dann alle Antworten finden... Mummy?“   Missy lächelte traurig, zwinkerte ihrer Tochter zu und aktivierte den Vortexmanipulator: „Spoiler!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)