Spoiler! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 25: Demons Run ---------------------- 26. Demons Run   Der Master nutzte den Moment, um sich mit der TARDIS auf Artron-Ebene zu synchronisieren und sie auf der Asteroidenbasis zu orten. Er konnte ihre Energie in einem der Seitenflügel ausmachen und wusste bereits, dass dieser lange Weg mit vielen Leichen gepflastert sein würde.   „ASTRID ist in Sektor G“, sagte er zu Amy, die mit Melody neben ihm stand. Er drückte ihr eine der kleinen Laserpistolen in die Hand und schaute Amy eindringlich an. „Wenn es sein muss, Feuer frei!“   Amy nickte und legte die Pistole so unter Melodys Decke, dass sie nicht zu sehen war. „Warum tust du all das?“, fragte sie mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln. „Du ziehst hier eine Megashow ab und sagst, dass du mich liebst, aber ich habe dich noch nie in meinem Leben gesehen!“   Der Master schloss die Augen und ließ die Waffen sinken. Das schmerzende Gefühl, dass seine Herzen durchzog, war unbeschreiblich grausam. Fast so, als ob jemand langsam durch seinen Brustkorb griff und die zwei kleinen Herzen mit scharfen Krallen genüsslich langsam zerquetschte. Er atmete tief durch und suchte dann Amys Augen.   „Doch das hast du“, sagte er mit fester Stimme und sein Blick huschte hinab auf die kleine Melody.   „Warum kommt der Doctor nicht, um mich zu retten?“, bohrte Amy nach und der Master rollte mit den Augen.   „Geht das schon wieder los?“, seufzte er und schüttelte grinsend den Kopf. „Der Doctor kommt nicht, Herzchen, weil der Master einfach besser ist!“   „Das kann alles einfach nicht wahr sein“, Amy griff sich gestresst an den Kopf. „Ich muss in einem ganz schlimmen Alptraum stecken!“    „Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen, Kupferbirne. Vertraust du mir?“   „Nein.“ Amy drückte Melody an sich, als die Sirene erneut durch den Krankenflügel hallte. Laute Schritte und das Klappern von Waffen auf Rüstungen drang durch den Flur in Amys Zimmer. Der Master blickte sich um und entdeckte einen Lüftungsschacht, der von der Decke abging. Schnell verschloss er die Tür zum Hauptflur und verbarrikadierte sie mit einem Stuhl. Er drückte Amy die Trageriemen seiner Waffen in die freie Hand und flitzte weiter.   Er schob einen Tisch unter den Lüftungsschacht, kletterte rauf und sprang hoch an das Gitter. Der Master schwang seine Beine herum und stemmte sich mit aller Kraft kopfüber an die Decke. Mit einem Ruck brach das Gitter aus der Verankerung und der Master knallte mit voller Wucht auf den Tisch. Der Aufprall ließ ihn aufkeuchen und mit schmerzverzerrtem Gesicht rollte er sich über die Tischkante ab.   „Du willst durch den Lüftungsschacht abhauen?“, fassungslos schüttelte Amy den Kopf. „Das machen doch nur Amateure! Die Soldaten bräuchten die Decke nur mit ihren Knarren durchsieben und schon wären wir erledigt!“   „Du kannst dich wirklich nicht an mich erinnern, was?“, entnervt rollte der Master mit den Augen, stellte zusätzlich einen Stuhl auf den Tisch unter den Lüftungsschacht und schob Amy quer durchs Zimmer hinter ihr Bett. An der Tür rumste und hämmerte es bedrohlich. „Ich bin nicht dumm, meine Süße. Ich denke mindestens drei Züge im Voraus, merk dir das!“   Schnell nahm er aus der Wiege eine Decke, kletterte zum Schacht und schmiss sie weit in die entgegengesetzte Richtung, in der er die TARDIS vermutete. Der Master sprang vom Tisch, nahm Amy seine Waffen ab und drückte sie runter. „Ab unters Bett!“, befahl er und Amy schob sich mit Melody unter das Krankenbett. Der Master folgte ihr schnell und die Tür wurde mit einem kleinen Sprengsatz aus den Angeln gehoben. Die Soldaten strömten mit gezückten Waffen ins Zimmer.   Der Anführer der Brigade stieß mit dem Fuß gegen die toten Gardisten und ging schließlich zu Madame Kovarians bewusstlosem Körper hinüber. Er öffnete das Visier seines Helms, fühlte ihren Puls und wies zwei Gefolgsleuten an, sie aus der Gefahrenzone zu bringen.   „Sie sind durch die Lüftungsschächte geflohen“, meinte der Kommandant und kletterte auf die Konstruktion, warf einen Blick in den dunklen Tunnel und gab den anderen mit einem Nicken zu verstehen, dass die Gefangenen wohl irgendwo über den Nebenzimmern sein müssten. „Überprüft Sektor E und F. Lasst die Reinigungsroboter die Schächte kontrollieren und stationiert euch vor den Ausgängen!“   Die Soldaten salutierten und verließen im Gleichschritt das Zimmer, von wo sie sich wie angeordnet auf die Sektoren aufteilten. Der Kommandant schlenderte um den Tisch herum, kam zu der leeren Wiege herüber und legte die Decke aus dem Schacht wieder hinein.   Der Master spürte, wie Amy neben ihm zitterte und versuchte so ruhig wie möglich zu atmen. Die schweren Stiefel des Kommandanten standen direkt vor seiner Nase, nur die herabhängende Decke trennten sie voneinander und der Master schluckte den trockenen Kloß im Hals hinunter. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte sich der Kommandant schließlich in Bewegung und der Master zückte geräuschlos die Kleinkaliberpistole. Er schob sie langsam unter der Bettdecke hervor, linste durch den Spalt und zielte.   Melodys Schrei ließ den Kommandanten herum wirbeln. Amy zuckte erschrocken zusammen und versuchte das Baby zu beruhigen, doch Melody dachte gar nicht daran wieder einzuschlafen.   Der Kommandant hechtete zum Bett, kniete sich hin und hob die Bettdecke hoch.   „Bye bye!“, grinste der Master und schoss dem Kommandanten mit dem Laser mitten ins Gesicht. Amy rutschte unter dem Bett hervor und legte Melody schnell an ihre Brust. Das Baby verstummte augenblicklich und nur die schmatzenden Geräusche des Saugens waren zu vernehmen. Der Master zerrte den toten Kommandanten hinter das Bett und zog ihm die Uniform aus.   „Klappe halten, Ginger Spice!“, fauchte der Master, als er Amys entrüsteten Blick sah. Er schlüpfte schnell in die Hose und Jacke des Kommandanten, tauschte seine Schuhe gegen die schweren Stiefel und setzte sich den Helm mit herunter geklapptem Visier auf. Der Master zückte eine ID-Karte und eine Whitecard aus der Jackentasche und grinste Amy schief an. „Kompetenzen ohne Grenzen! Bereit, Pondorica?“   Amy lachte erleichtert und nickte ihm grinsend zu. Der Master setzte einen grimmigen Gesichtsausdruck auf und hob das Gewehr.   „Dann setz deinen süßen Arsch endlich in Bewegung“, grummelte er und kassierte einen tadelnden Blick. Amy ging vor ihm auf den Flur hinaus, den Gewehrlauf zwischen den Schultern sitzend. Wie eine Geisel führte der Master sie durch die Korridore Richtung Sektor G.   An einer großen Kreuzung begab er sich auf Artron-Ebene und lokalisierte die TARDIS in einem Raum nicht unweit von ihnen. Seine Herzen machten beide Freudensprünge, stolperten allerdings, als er die schwerbewaffneten Wachposten sah, die den Gang bewachten.   „Und jetzt du cleveres Kerlchen?“, flüsterte Amy ihm über die Schulter zu und der Master drückte den Gewehrlauf fest zwischen ihre Schulterblätter.   „Schnauze!“, brüllte er sie an und die Wachposten ruckten mit den Köpfen nach oben. Der Master schob Amy unsanft vor sich her und hielt sie fest am Oberarm. Amy fluchte leise und die Soldaten standen still, als der Kommandant mit der Gefangenen vor sie trat.   „Aufmachen!“, blaffte der Master sie an. „Die Gefangene meint, das Objekt würde sich nicht mehr hier befinden.“   „Der Zutritt ist nur für Madame Kovarian gestattet, Sir!“, vermeldete einer der sechs Wachposten und hielt sich unsicher an seinem Gewehr fest.   „Ich seh sie gerade aber nirgends!“, brüllte der Master und der Soldat schluckte unsicher. „Es geht hier um unser aller Leben und Tod, Sie Flachpfeife, wenn das Objekt tatsächlich gestohlen wurde, fliegt hier bald alles in die Luft!“   „So ist es“, lachte Amy bösartig auf und stieg in des Masters Scharade ein. „Der Doctor war längst hier und hat sich die TARDIS geholt. Er wird Demons Run vernichten und -“   „Ruhe!“, zischte der Master und riss Amys roten Schopf nach hinten. Sie ächzte vor Schmerzen und Melody gab einen wimmernden Ton von sich.   Die Wachen tauschten einen dringlichen Blick untereinander aus und zückten schließlich alle ihre ID-Karten, zogen sie durch den Codierschlitz und die Tür ging mit einem grellen Piepton auf.   „Bitte nur hineinschauen, Kommandant“, murmelte ein unsicherer Wachposten. „Das Betreten der Zone ist strengstens untersagt und nur Madame Kovarian erlaubt.“   Der Master warf einen Blick in den Raum und stellte mit Erleichterung fest, dass seine TARDIS die Hülle eines bekritzelten Spints angenommen hatte, der unscheinbar in der Ecke stand.   „Es ist weg!“, der Master krallte sich in die Jacke des Wachtposten und schmiss ihn förmlich in den leeren Raum hinein. Panisch strauchelte der Mann zurück und hetzte an die Tür.   „Nein!“, heulte der Soldat, „jetzt kommen sie mich holen, weil Sie mich in den Raum geworfen haben! NEIN!“   „Fuck!“, entwich es einem anderen und er zückte sein Gewehr. Über ihren Köpfen ging eine rote Alarmleuchte an und ein durchdringender Sirenenton machte auf sie aufmerksam.   „Das ist noch gar nichts, zu dem was passieren wird, wenn dieser Doctor hier auftaucht“, brüllte der Master und Amy lachte laut neben ihm auf.   Von der Kreuzung her hallten klackernde Schritte zu ihnen hinüber und der Wachposten griff zitternd nach seinem Gewehr. „Scheiße, scheiße, scheiße!“, er legte es an und zielte auf die Ecke, um die plötzlich ein ganzer Trupp grässlicher Fratzen marschierte. Die Brüder der Stille kamen im noblen Dress auf sie zu und richteten ihre klobigen Hände auf die verschreckten Soldaten. Amy entwich ein greller Schrei und sie presste schützend ihr Baby an die Brust. Der Master zerrte sie in den Raum zu dem klapprigen Spint und schaute über die Schulter auf den Flur hinaus.   Ein gewaltiger Energieblitz kam aus der Monsterpranke einer Fratze geschossen und streckte den Wachposten, den der Master in den Raum geschmissen hatte nieder. Seine Kollegen feuerten verzweifelt auf die Monster ein, doch auch sie hatte keine Chance und die Brüder der Stille folgten mit ätzender Gelassenheit dem Master und Amy in das Zimmer.    Der Master öffnete die quietschende Tür des Spintes und schubste Amy in die dunkle TARDIS.   „Die Stille wird kommen“, zischte es aus dem hässlichen höhlenartigen Maul und der Master schoss dem Etwas in den Kopf. Mit einem dumpfen Platschen flog das Gehirn auf den Boden und der restliche Trupp Anzugträger hielt inne.   „Die Stille wird kommen“, grinste der Master und klappte sich das Visier des Helms nach oben. Die Beichtbrüder legten fragend den Kopf schief, als sie die Augenklappe von Madame Kovarian im Gesicht des Masters sitzen sahen. Er feuerte eine gezielte Salve Laser auf die Fratzen ab und die erste Reihe knickte tot in sich zusammen. „Ihr habt ja so recht!“   „Auf den Feldern von Trenzalore“, grollte es aus einem der Schlünder und der Master ließ langsam die Waffe sinken. „Wenn das Ende des Elften naht und kein lebendes Wesen die Unwahrheit behaupten oder die Antwort verweigern kann, wird man eine Frage stellen. Eine Frage, die nie und nimmer beantwortet werden darf. Die erste Frage. Die älteste Frage des Universums, versteckt und doch offensichtlich...“   „Aha“, der Master mähte die zweite Reihe Beichtbrüder mit dem Lasergewehr nieder. „Reihe Drei, jetzt seid ihr dran... ich soll nach Trenzalore... soll ich etwa diese Frage beantworten?“   Doch du bist wichtig, Koschei.   „Die Frage darf niemals beantwortet werden“, zischelte es aus den hinteren Reihen und der Master legte erneut das Gewehr zum Abschuss an.   „Hab mich noch nie an irgendwas gehalten, Hackfresse!“, lachte er und schoss die dritte Reihe Anzugträger einzeln ab.   „Die Falle gestellt, die Freunde man bringt, an den Ort, wo das Schicksal den Doctor erzwingt.“   Irgendeiner der Beichtbrüder schoss einen Energieblitz vor seine Füße und der Master musterte die Anzugträger durch das Zielfernrohr. Wo kam diese seltsame Stimme bloß auf einmal her?   „Fangt ihr jetzt schon an zu reimen, ihr Freaks?“, er nahm das Gewehr runter und griff nach der Spintklinke.   „Seine Freunde leiden wie nie zuvor, es sei denn, er geht nach Trenzalore.“   „Tasha Lem sagte, der Doctor kann nicht nach Trenzalore!“, spie der Master und riss die Tür der TARDIS hinter sich auf.   „Der Mann muss sterben, getötet werden, ein jeder wird zu Staub auf Erden.“   „WAS?“, der Master schüttelte verwirrt den Kopf und schmiss sein Lasergewehr hoch in einen zischelnden Energieblitz. Das Gewehr explodierte in einem großen Feuerball über den Köpfen der Brüder der Stille und fegte sie hinab auf den Boden, doch die wispernde Stimme hing immer noch im Raum.   „Es stirbt ein Lügner, es stirbt ein Tor, wenn er erst liegt in Trenzalore.“   „Die Stille wird kommen“, röchelte ein halb zerfetzter Beichtbruder. „Die Frage... sie darf niemals beantwortet werden!“   Der Master atmete schwer ein und aus, blickte zu Amy, die verängstigt am Kontrollpult der TARDIS stand und Melody hin und her wiegte. Befremdet blickte sie ihn an und der Master schoss ein letztes Mal auf die am Boden liegende Stille.   „Er kann’s nicht ändern, nicht verstehen, auch sie wird wieder zu Grunde gehen.“   Wie ein böses Echo hingen ihm die Reime nach und der Alarm schrillte immer noch laut über der Asteroidenbasis. Der Master konnte bereits wieder Gerenne und Schreie auf dem Flur wahrnehmen. Er stieg in seine TARDIS, schmiss die zwei anderen Gewehre in den Kontrollraum und zog die metallene Spinttür scheppernd hinter sich ins Springschloss.   „ASTRID“, murmelte er fassungslos und schritt hinüber zum Kontrollterminal, „du lebst noch!“   Zärtlich seufzte die TARDIS auf und der Master streichelte lächelnd über die Armatur.   „Wo fliegen wir jetzt hin?“, fragte Amy mit zitternder Stimme und der Master schaute sie kampfeslustig an.   „Ich will meine Freiheit, ich will Antworten. Wir fliegen jetzt nach Trenzalore!“     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)