Spoiler! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Planet of Giants ---------------------------- 12. Planet of Giants   Während Amy in der Badewanne lag und sich erholte, versuchte der Master irgendwie die Tür der TARDIS aufzukriegen. Doch sie war fest verschlossen, und ließ sich auch nicht mit schmusigen Worten erweichen. Also setzte er sich hin und fing an zu meditieren, um ihr etwas Artronenergie zu schenken. Vielleicht stimmte sie das glücklich und ließ ihn nachschauen, wo sie tatsächlich gelandet waren.   Er verband sich mit dem Netz aus Energie und steuerte auf das verletzte Herz zu. Die TARDIS schnurrte zufrieden, als sie merkte, wie sich ihr Pilot um sie bemühte. Das Herz pulsierte ihm golden entgegen, gezeichnet durch den Riss, in dem die Energie hin und her wirbelte.   „Wie kann ich dir helfen?“, fragte er gedanklich seine TARDIS und sie gab einen langen Seufzer von sich. Ihr Herz pulsierte schneller und schlug dann wieder gleichmäßig. „Gib mir Zeichen, Baby.“   Die TARDIS glomm auf und der Master öffnete seine Augen. Die Tür war immer noch verschlossen, als er daran rüttelte. Die Bildschirme am Kontrollpult waren schwarz und auch sein Tablet wurde von der TARDIS so abgeschirmt, dass es keine Informationen über die äußere Umgebung empfangen konnte.   Nervös fing der Master an seinen Takt zu trommeln. Er dachte nach und lief unruhig durch die TARDIS, stetig begleitet durch seinen Rhythmus.   Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm.   „Kannst du damit auch mal aufhören?“   Amy stand mit nassen Haaren in einem Handtuch eingewickelt im Türrahmen des langen Flurs und tropfte den Fußboden voll.   Der Master wirbelte zu ihr herum und klopfte kopfschüttelnd weiter.   „Ich wüsste nicht, was ich ohne diesen Krach wäre“, er machte einen Schritt auf Amy zu. „Die Trommeln begleiten mich seit ich damals in den Zeitvortex geschaut habe und waren auf ein Mal weg, als sich ihre wahre Bestimmung offenbart hatte... doch die Stille, Amelia, sie macht mich... mürbe. Sie quält mich und lässt mich vergessen, wer ich bin.“   „Du bist der Master“, stellte Amy schmunzelnd fest. „Das ist das einzige, was zählt!“   Zitternd atmete er aus und betrachtete Amy mit gemischten Gefühlen. Er ruckte seinen Kopf zur Seite, sodass die Nackenwirbel knackten und wandte ihr den Rücken zu.   „Zu wem kehrst du zurück, wenn unser Abenteuer vorbei ist?“, fragte Amy mit kratziger Stimme und der Master zuckte innerlich zusammen. Er nahm seinen Takt wieder auf und dachte an die guten alten Zeiten auf Gallifrey. Als es noch da war und sein Zuhause nicht zum Spielball eines Zeitkrieges geworden war. Als es einfach war und er noch wusste, zu wem er gehörte und wer zu ihm gehörte.   Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm.   „Es gibt niemanden, der auf mich wartet“, er lächelte Amy verschlagen an. „Die Zeiten sind schon lange vorbei. Länger als deine Zivilisation überhaupt existiert.“   „Rory hat zweitausend Jahre auf mich gewartet“, Amy schloss sehnsüchtig die Augen und der Master schob das unnötige Gefühl des Neides einfach beiseite.   „Wer würde das nicht?“, nachdenklich schaute er Amy von der Seite her an, die seinem Blick auswich und das Handtuch fester um sich zog.   „Wo sind wir eigentlich? Und wann?“, lenkte sie von dem ihr offensichtlich unangenehmen Thema ab.   „Madame stellt sich stur“, erklärte der Master und starrte auf die toten Bildschirme. „Ich habe keine Ahnung, Karottenkopf. Die Türen lassen sich nicht öffnen.“   „Hast du schon mit ihr geschmust?“, hakte Amy nach und kam neben ihn ans Kontrollpult.   „Selbstverständlich“, er schaute sie entnervt an und pustete ihr über die nackten Schultern, auf denen noch ein paar Wassertropfen perlten. „Zieh dir lieber etwas an, Ginger Spice. Sonst schmuse ich gleich mit dir... ob du willst oder nicht!“   „Wie kann man nur so schnell von tiefsinnig zu oberflächlich wechseln?“, Amy machte kehrt und ging zu den Wohnräumen hinab.   Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm.   Der Master trommelte nachdenklich auf dem Tablet, als sie mit nassen Haaren, aber immerhin angezogen, wieder auftauchte. Sie ging zu Tür und griff nach der Klinke.   „Hey, Gewinnerin des Tages!“, rief Amy und schaute zur Energiesäule, in der es leise britzelte. „Siegerin der Herzen, mach mal auf!“   Die Tür klickte und Amys Augen weiteten sich vor Überraschung.   „Ach, seid ihr jetzt beste Freunde?“, ätzte der Master und schnellte an Amys Seite. Er hielt sein Tablet aus der TARDIS, las die Daten und presste es frustriert an sich.   „Willst du die gute oder die schlechte Nachricht zu erst hören?“   „Die Schlechte?“, Amys Antwort schien mehr eine Frage zu sein.   „Wir sind auf einem prähistorischen Planeten ohne Schokolade, Pizza und Alkohol in Flaschen. Das einzige, was uns bei Laune halten wird, ist das neue Album der Scissor Sisters!“   „Und die Gute?“   „Das ist auch gleichzeitig die gute Nachricht, denn mehr gibt es hier nicht“, der Master steckte seinen Kopf nach draußen. „Schwül warm, fette Moskitos und -“   „ROOOOOOOOAAAAAAAR!“   „-Diiiinooooosaurier!“, freudig breitete er seine Arme aus und schritt nach draußen in den Dschungel. Amy tapste mit großen Augen hinterher und starrte neugierig-verwirrt durch das Dickicht, hinter dem sich auf einer Lichtung mehrere Giganten der Urzeit tummelten.   „Master“, Amy zupfte ihm am Ärmel und er zog sie in eine feste Umarmung.   „Amelia!“, sagte er voller Überschwang und deutete auf die friedlich grasenden Kolosse. „Ist das nicht herrlich?“   „Master!“, Amys Stimme zitterte und er drückte sie noch fester an sich.   „Flammelia, du zitterst ja!“, lachte er wie ein kleines Kind. „Das sind doch alles nur Pflanzenfresser!“   „Die da vorne schon“, flüsterte Amy eindringlich und nickte zur Lichtung herüber. „Aber was ist mit dem hinter uns?“   Der Master drehte langsam seinen Kopf über die Schulter und blickte in zwei gelbe Schlitzaugen, die ihn und Amy auf höchst unangenehme Art und Weise musterten. Ein unterschwelliges Knurren untermalte die bestialisch aussehenden Zähne, und deren offensichtliche Absichten.   „Ich glaube, er wollte gerade die Herde auf der Lichtung angreifen, als wir dazwischen gestolpert sind“, schlussfolgerte Amy und krallte sich in seinen Arm.   „Vielleicht hat er ja mehr Angst vor uns, als wir vor ihm?“, der Master zuckte mit den Schultern und Amy presste sich auf schmerzhafte, aber angenehme Weise an ihn ran.   „Du bist ja wahnsinnig“, zitterte sie. „Er wird uns gleich zerfleischen!“   „UAAAAH!“, brüllte der Master und riss die Arme dabei nach oben. Das Knurren des Utahraptors verstummte und er legte neugierig den Kopf schief. „NGAAAAAAH!“   „Gleich wird er noch mit uns spielen, bevor er uns frisst“, überlegte Amy mit lehrerhafter Miene und der Master zückte seinen Schallschraubenzieher.   „ROOOOOAAAAAAAAR“, brüllte der Raptor, als der Master den Schraubenzieher aktivierte und ihn direkt auf dessen Schädel hielt. Die spitzen Zähne blitzten im Sonnenlicht auf und Amy duckte sich hinter dem Master. Der Raptor sprang vor, schwang sich herum und ließ seinen Schwanz über den Master hinweg sausen.   „Schon mal Dinofleisch gegessen?“, der Master zwinkerte Amy zu und rannte auf den Raptor los. Er drehte die Leistung des Schallschraubenziehers hoch und der Dino brüllte den ganzen Dschungel zusammen. Der Master trat den sich krümmenden Saurier auf das Nasenbein, was ihn sofort aus dem Gleichgewicht brachte. Dann steckte er ihm den Schallschraubenzieher in die Öffnung, die wohl ein Ohr sein sollte und der Saurier erzitterte unter den Schallstößen, als hänge er an einem elektrischen Kabel.   „Master“, rief Amy schockiert. „Hör auf damit! Bitte! Du quälst ihn!“   „Willst du, dass er dich quält?“, brüllte der Master zurück und unter ihm erstarb langsam das Zucken. Der Utahraptor lag reglos am Boden, seine gelben Augen huschten ziellos umher und  schließlich gab er mit einem tiefen Stöhnen auf.   Amy keuchte laut und schlug sich die Hände vor das Gesicht.   „Oh Gott“, sie kam zitternd auf den Master zu und sackte neben dem toten Dino auf die Knie. „Oh scheiße....“   „Abendessen“, freute sich der Master und holte den Schraubenzieher aus dem Dino-Ohr. „Uäh, mit dem Laserschraubenzieher wäre es definitiv schneller gegangen.“   „Wie kannst du nur?“, brauste Amy auf und berührte vorsichtig die kalte Dinonase. „Du hast ihn einfach umgebracht!“   „Er hätte uns umgebracht“, fauchte der Master, „und die da hinten auf der Lichtung höchstwahrscheinlich auch!“   Amy schluchzte und starrte wie betäubt auf das riesige Echsenvieh.   „Danke, Master, dass du mir das Leben gerettet hast“, äffte der Master Amy nach, die ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen gepresst hatte. „Jetzt guck dir mal bitte diese Reißzähne an!“   „Vielleicht war das alles gar nicht nötig!“, knirschte Amy doch der Master zog sie wütend an einem Arm nach oben.   „Still jetzt“, schnauzte er sie an und Amy verstummte. „Hör auf deinen Master, Puddinghirn.“   Er ließ sie los und schaute sie nur böse an.   „Es gibt Männer, die haben nur ein Auge für Mädchen mit einem hübschen Gesicht, Karottenkopf. Oder Abenteurer, mit einem Hauch von Mitleid für unschuldige Opfer, wie dieser fleischfressende Raptor hier“, der Master trat gegen den Schädel und schaute Amy wieder böse an. „Ich bin keiner von diesen Männern, Amelia!“   Mit diesen Worten drehte er sich um und stapfte Richtung TARDIS, deren Tür im schwülen Luftzug hin und her schwang.   „Lass uns ein Feuer entfachen, ich habe Hunger!“, grinste er die versteinert drein blickende Amy an und ließ sie stehen. Er ging zu einem Wandschrank in der TARDIS, in dem sich Zündmittel befanden. Der Master kramte nach den Utensilien, als er Amy plötzlich schreien hörte.   Sie kniete auf dem Boden neben dem toten Dino, schmiss Steine und Stöcke vor sich zwischen die Pflanzen und schrie aus Leibeskräften. Er folgte ihrem starren Blick ins Dschungeldickicht, doch er konnte nichts erkennen. Er rannte los, und als er neben ihr in die Hocke ging, hörte Amy auf zu werfen und zu schreien.   „Was ist passiert?“, fragte er außer Atem.   Amy pumpte außer sich vor Angst Luft in ihre Lungen und starrte vom Dickicht zum Master und wieder zurück. Ihre Hände sammelten wie von selbst weiter Steine und Stöcke zusammen.   „Ich kann es dir nicht sagen“, keuchte sie heiser.   „Was?“   „Ich... ich weiß es nicht! Es muss da was gewesen sein, denn ich habe solche Angst! Aber ich weiß nicht, wovor! Ich fühle mich so... leer!“   Das Master half ihr auf die Beine und schaute sich um. Zirpende Insekten, raschelnder Wind und ein absolut langweiliger Dschungel.   Er hatte kein gutes Gefühl.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)