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Yajuu 3

-battles against insanity-
von

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der lautlose Killer

„Was…zum… Teufel!“, grollte Luca voller Zorn, doch ein Blick auf Kei und er stockte für einen Moment, denn so hatte er ihn noch nie gesehen. Trotz farbiger Kontaktlinsen leuchteten Keis Augen in einem tiefen, grellen rot. Sein Blick war mindestens so finster, wie der von Luca. Der blanke Zorn war in sein Gesicht geschrieben.
 

„Sieh einer an. Du kannst ja doch mehr Emotionen als Gleichgültigkeit zeigen.“, meinte Luca nun, „Da fragt sich nur, warum bei ihr? Ist ja nun bei weitem nicht der erste Mensch, den ich hier habe.“
 

Kei schnaufte kurz und steckte dann die Hände in die Hosentaschen. „Tja, könnte daran liegen, dass ich es nicht gern sehe, wenn jemand sich an meiner Frau vergreift.“ Darauf folgte ein Moment der Totenstille.
 

„Warte, warte, warte…“, meinte Luca schließlich verwirrt, „Ihr seid zusammen? Wie um alles in der Welt geht das denn?“

Nun seufzte Kei genervt aus und erklärte: „Hast du dich wirklich nie gefragt, was ich bei euch zu suchen hatte? Wieso ich eines Tages einfach zu euch gestoßen bin? Ist dir nie der Gedanke gekommen, dass ein 200 Jahre alter Exile nicht besseres zu tun haben könnte, als bei deinen kindischen Plänen mitzuwirken? Wirklich nicht?“
 

Als Luca erkannte, worauf Kei hinauswollte, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. „Du hast für sie spioniert.“
 

„Bingo.“
 

Luca fletschte die Zähne und die Luft begann schlagartig abzukühlen. „Dreckiger Verräter! Ich wusste doch, dass niemandem zu trauen ist! Na warte, dafür wirst du bezahlen. Ist mir scheißegal, wer du bist! Du wirst diese Nacht ganz sicher nicht überleben!“
 

„Abwarten.“, konterte Kei ruhig, „Vielleicht sterbe ich heute tatsächlich, aber eines kannst du mir glauben. Tiara bekommst du nicht.“ Für den Hauch einer Sekunde durchflutete ein Bruchteil von Keis Aura den Raum und es stellte Tiara die Nackenhaare auf. Diese stand noch immer hinter Kei und blickte ihn traurig an. Sie wusste, was nun folgen würde und das war alles andere als das, was sie gewollt hatte. Warum hatte Kei sie nicht einfach im Stich lassen können, dann wäre er jetzt nicht in Lebensgefahr.
 

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drehte dieser sich nun mit einem Lächeln zu ihr um und meinte: „Keine Sorge, ich bin nicht so alt geworden, weil ich nicht kämpfen kann, ok? Vertrau mir, es wird alles gut.“ Dann drehte er sich wieder um und fixierte Luca.
 

Noch im selben Moment griffen Shirai und ihr Bruder ihn von hinten an. Offenbar dachten sie, dass er sie nicht auf dem Schirm hatte, aber das war ein Trugschluss. Tatsächlich wurden beide noch im Angriff von zwei Klingen aufgespießt. „Oh man, endlich bekomme ich euch auch mal ruhig gestellt. Balsam für meine Ohren.“, seufzte Kei zufrieden und schleuderte die Beiden davon. Er wusste, dass sie nicht tot waren, jedoch so schwer verletzt, dass sie in den nächsten Stunden ganz sicher gar nichts machen würden. Sicher wäre es für ihn ein leichtes gewesen, sie zu erledigen, aber vor Tiara wollte er niemanden töten. Sie sollte das einfach nicht mitansehen müssen. Vielleicht war dieser Gedanke dämlich, dennoch fühlte Kei so. Es reichte ihm schon zu wissen, dass er heute sein wahres Gesicht vor ihr zeigen musste. Heute musste er die Illusion des friedlichen Exile wohl endgültig fallen lassen, auch wenn sie noch nie hatte glauben wollen, dass er seinen Rang nicht umsonst bekommen hatte.
 

„Rühr dich nicht vom Fleck.“, befahl Kei Tiara nun und dann ging der Kampf urplötzlich los. Ihre Augen waren bei weitem nicht schnell genug, um jeder ihrer Bewegungen folgen zu können. Es wirkte so surreal auf sie.
 

Kei und Luca stürmten gleichzeitig aufeinander los und trafen sich letztlich genau in der Mitte. Klauen trafen aufeinander, dann noch einmal und dann sprangen sie wieder auseinander. Sofort sausten mehrere eisige Klingen auf Kei herab, welche er mit seinen Sägeblättern konterte und zerstörte. Im nächsten Moment brauste auch auf Luca eine Salve von Angriffen nieder. Die Klingen, die auf ihn herabfuhren, erinnerten an Federn, nur das diese um einiges tödlicher als jede normale Feder waren. Luca wich einigen aus, die anderen wehrte er mit einer Windböe ab und schleuderte sie auf ihren Besitzer zurück. Auf magische Weise stoppten die Federn aber vor Keis Nase und lösten sich dann einfach auf.
 

Die nächsten Windböen galten Kei nun wieder direkt. Er wusste, wie scharf die Dinger werden konnten und deswegen hielt er sich daran, diesen auszuweichen. Jedoch positionierte er sich stets so, dass Tiara nicht in die Schusslinie geriet.

Nun beschwor Kei jene beiden Klingen hervor, die wie zwei Schlangenschwerter aussahen. Mit den Sägeblättern am Ende war es ein leichtes jeden Eisangriff abzuwehren, aber Kei wusste, dass Luca damit noch ganz andere Dinge anstellen konnte.
 

Luca hingegen wurde zunehmend ungeduldig. Er war es nicht gewohnt, mit keinem Angriff einen Treffer zu landen. Zwar konnte er Kei gut auf Abstand halten und wurde so ebenfalls nicht verletzt, trotzdem verlief der Kampf ganz und gar nicht nach seinem Geschmack. Wenn er endlich einen Treffer landen wollte, musste er sich etwas Neues einfallen lassen.

Da fiel sein Blick auf Tiara und er wusste genau, was er zu tun hatte. Luca beschwor mehrere Windböen herauf. Die Hälfte hetzte er auf Kei, die andere jedoch auf Tiara, welche nie im Leben schnell genug war, dem aufzuweichen. In der Sekunde als Kei das bemerkte, blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als dazwischen zu gehen.
 

Mehrere tiefe Wunden schnitten sich in Kei, als die Böen ihn trafen. Hätte er sie mit den Federn nicht noch etwas abschwächen können, wäre sicher ein Arm oder Bein weg gewesen. Dennoch waren die Wunden so tief, dass sein Blut zu Boden tropfte und eine kleine Pfütze hinterließ. Tiara starrte ihn mit vor Schreck aufgerissenen Augen an. „Kei…“, schluchzte sie mit heiser Stimme, doch er begann nur müde zu lächeln. „Mach dir keine Sorgen. Das ist gar nichts.“ Tatsächlich heilten die Wunden sofort, doch Luca wartete nicht, bis er wieder vollständig geheilt war. Nun griff er frontal an, wobei er zur Chimäre wurde. Kei, der wegen Tiara nicht ausweichen konnte, wurde von Lucas Hörnern regelrecht aufgespießt und dann quer durch den Raum geschleudert. Tiara unterdrückte einen Aufschrei, als sie mit ansah, wie Luca gleich einen nachsetzte und mehrere Eisklingen auf Kei jagte. Dieser wehrte im letzten Moment mit seinen eigenen Klingen ab und wich sogar dem nächsten direkten Angriff aus. Die Wunden, die Luca ihm zugefügt hatte, schlossen sich rasend schnell wieder, was Tiara wieder etwas beruhigte.
 

Für die nächsten Minuten begann ein Katz- und Mausspiel, bei dem Kei eindeutig in der Rolle der Maus war. Luca griff ihn unablässig an und Kei konnte fast ausschließlich nur ausweichen. Langsam aber sicher wurde er in die Ecke gedrängt. Letztlich kam, was kommen musste. Luca erwischte Kei mit seinen Pranken, schlitzte ihn auf und schlug ihn dann gegen eine der Wände. Kei spuckte große Mengen Blut und dann merkte er eine eisige Kälte in seinem Inneren. Er kannte diesen Trick von Luca bereits, wusste sich aber nicht dagegen zu verteidigen. Keis Blut gefror ihm in den Adern. Es zerriss ihn regelrecht und er sackte in sich zusammen. Das er solche Schmerzen ertragen musste, war schon so lange her, dass es Kei völlig surreal vorkam. Ein letztes Mal spießte Luca ihn mit den Hörnern auf, warf ihn in die Luft, fing ihn mit den Zähnen und beförderte ihn dann mit großem Schwung an eine nahegelegene Wand, sodass ein tiefer Krater entstand. Kei war nicht mehr zu sehen, während nach und nach weitere Bruchstücke der Wand auf den Boden rieselten.
 

Tiara starrte auf diese Szene wie gelähmt. Sie dachte für einen Moment, das Herz springe ihr aus der Brust. Der Schmerz, den sie nun fühlte, war unbeschreiblich. Lieber hätte sie mit Kei getauscht, als das ertragen zu müssen.
 

Nun wandte sich Luca wieder ihr zu. Langsam kam die Chimäre auf sie zu. Noch immer tropfte Keis Blut von seinen Zähnen und Klauen und Tiaras Augen brannten bereits von den Tränen, die sie so verzweifelt zu unterdrücken versuchte.

„Was ist denn los?“, hörte sie eine verächtliche Stimme in ihrem Kopf, „Dachtest du etwa wirklich, dass er eine Chance gegen mich hätte? Welch naiver Mensch du bist.“ Die ersten Tränen rannen ihr über das Gesicht, während sie Luca in die Augen starrte. Er war nur noch etwa einen Meter von ihr entfernt, als er stehen blieb.
 

„Ich hab es mir anders überlegt.“, verkündete er nun, „Ich fresse dich einfach auf. Ich habe keine Lust mehr, mich noch länger mit dir beschäftigen zu müssen.“
 

Tiara schluchzte immer lauter. Es war ihr vollkommen egal, was mit ihr geschah, aber sie bekam einfach nicht das Bild aus dem Kopf, was soeben mit Kei geschehen war. Geradezu apathisch sah sie die Blutstropfen ihres Freundes zu Boden gehen. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Luca leckte sich über die blutigen Zähne und kam einen weiteren Schritt auf sie zu, als sich eine Hand auf seine Schnauze legte. Neben ihm stand Kei, völlig unverletzt und mit mörderischem Blick. Er musste seine Kontaktlinsen verloren haben, denn nun sah Tiara das erste Mal, wie seine Augen wirklich glühten. Ja, sie waren rot, aber nicht nur. Vielmehr schimmerten sie, je nachdem wie das Licht auf sie fiel, in allen möglichen Farben, während das rote Leuchten weiterhin allgegenwärtig war. Der Rest seiner Augen waren jedoch pechschwarz, wie ein bodenloses Loch.
 

Luca war sichtlich überrascht. „Du lebst ja noch.“, stellte er fest, als er noch im selben Atemzug von vier Klingen durchbohrt wurde, die anders aussahen, als die Zwei mit den Sägeblättern am Ende. Diese Klingen bestanden einfach aus einer Vielzahl von Segmenten, die wie ineinander gesteckt schienen und scheinbar noch um ein vielfaches schärfer waren, als die anderen Beiden.
 

„Also bitte.“, meinte Kei nun verärgert, „Als würde mich so ein bisschen umbringen. Das war doch nur das Aufwärmprogramm.“
 

Da riss sich Luca los und stellte sich auf die Hinterpfoten. Mit den Vorderpfoten stürzte er sich auf Kei, welcher sie jedoch mit seinen Händen abfing und entgegen stemmte. Es schien ihn nur wenig anzustrengen, woraufhin sich Luca noch mehr dagegen stemmte. Er war es absolut nicht gewöhnt, dass ihm jemand Paroli bot, was ihn sichtlich nervte. Das Bild was sich nun bot, war eine über drei Meter große Chimäre, die auf den Hinterbeinen stand und mit den vorderen Pranken versuchte, Kei zu Boden zu drücken. Doch er hielt dagegen, als würde Luca nichts wiegen.
 

„Aber ich gebe zu.“, erklärte Kei nun finster, „Dass es schon lange keinem mehr gelungen ist, mich so zu verärgern, dass ich ernst mache. Lass mich dir eines sagen, Grünschnabel, es war ein großer Fehler mich herauszufordern.“ Im selben Moment begann sich Keis Gestalt zu verzerren. Noch niemand in der Gang hatte Kei bisher in seiner Gestalt als Exile gesehen, was daran lag, dass er normalerweise mächtig genug war, dass er sie nicht benötigte.
 

Luca merkte, wie er langsam zurückgedrückt wurde, während vor ihm ein riesiger Exile erschien. Ähnlich einem Zentaur war auch Keis Gestalt zweigeteilt. Nur der Teil, der normalerweise von einem Pferd stammte, war in diesem Fall eher der Körper einer riesigen Raubkatze, der in einen menschlich aussehenden Oberkörper überging. An der Übergangsstelle, sowie der Schweif waren mit eben jenen Federn besetzt, mit denen Kei üblicherweise kämpfte. An den Schultern bildeten sie wie eine Art Kragen und auch an den Ellenbogen fungierten sie als eine Art zusätzliche Klingen, während die sechs Klingen, mit denen Kei sonst kämpfte aus seinem Rücken ragten. Auch der Kopf war mit jenen Federn besetzt. Allgemein war dieser Exile fast vollkommen weiß. Nur einige hellgraue Akzente waren in den Spitzen der Federn zu sehen. Im gewaltigen Gegensatz zum furchteinflößenden Körper des Exile stand das Gesicht, welches absolut friedlich schien. Man sah nur die schmalen, leuchtend roten Augen und auf der Stirn drei dunkle Ellipsen, jedoch erkannte man auf den ersten Blick kein Maul oder ähnliches, weshalb das Gesicht eher wie eine Maske wirkte.
 

Luca hingegen sah sich nun einer Kreatur gegenüber, die ihm in Sachen Muskelkraft überlegen war. Kei drückte ihn immer weiter zurück, bis Luca schließlich aufgab und nach hinten zurücksprang. Kei war mit Sicherheit noch mal ein guter Meter größer als er und durch die Klingen war sein Angriffsradius enorm.
 

„Das ich das noch erlebe.“, schnaufte Luca wütend, „Zugegeben, ich hab dich unterschätzt, aber das passiert mir nicht noch einmal. Im Endeffekt bist du auch nur ein Exile!“ In diesem Moment begann Kei zu Lachen. „Deine Arroganz wird wirklich noch einmal dein Grab werden. Aber ich bin gerne bereit, dir zu zeigen, wieso ich als „nur ein Exile“ auf der schwarzen Liste stehe.“
 

In diesem Moment begannen die drei schwarzen Ellipsen auf seiner Stirn in einem intensiven Rot aufzuglühen. Kei streckte die Arme von sich und zeigte mit den Fingerspitzen auf Luca. Erst jetzt fiel Tiara auf, dass in beiden Handflächen Keis je ein großes Loch waren, sodass man hindurchschauen konnte. Als Tiara sich gerade zu wundern begann, was nun geschehen würde, sah sie, dass Luca urplötzlich von so vielen Federn umgeben war, dass man ihn kaum noch erkennen konnte. Er war eingekesselt und schaute etwas perplex drein, als Kei die Arme sinken ließ und im nächsten Moment begannen sich die Federn zu bewegen. Wie ein Tornado umkreisten sie Luca. Plötzlich begann Tiara in diesem Wirbelsturm Formen zu erkennen. Ständig wurde Luca angegriffen. Er versuchte sich zu wehren, aber aus irgendeinem Grund konnte er kaum ausweichen. Das lag daran, dass alles, was ihn angriff, absolut lautlos war. Nur was er sehen konnte, konnte er parieren, aber der Rest verwundete ihn zusehends. Langsam wusste Tiara nun, woran sie die Formen erinnerte, die sich ständig in den Feder zu bilden schienen.
 

Eulen.
 

Das erinnerte sie an ihr erstes Gespräch, dass sie jemals mit Kei geführt hatte. Damals hatte er gesagt, dass Eulen irgendwie die einzigen Tiere waren, die ihn zu mögen schienen und langsam wurde ihr auch klar, wieso. Als Exile hatte er selbst einiges mit ihnen gemeinsam.
 

Tiara hörte Luca wütend brüllen. Immer wieder ließ er gewaltige Windstürme auf die Federn los und versuchte den Kreis so zu brechen, aber wann immer er eine kleine Lücke geschaffen hatte, schloss sie sich sofort wieder. Kei schien das nicht im Geringsten anzustrengen, wie Tiara feststellte.
 

In diesem Moment fiel die Raumtemperatur schlagartig weit unter null Grad ab. Um Luca herum, wurde es binnen Augenblicke so kalt, dass die Federn in ihrer Bewegung einfroren. Kei hatte schon geahnt, dass so etwas früher oder später geschehen würde und war nicht im Geringsten überrascht, als seine Federn letztlich durch Luca zertrümmert wurden und er endlich wieder frei war. Er blutete stark, die Wunden heilten jedoch schnell. Seinem Blick nach zu urteilen, war er jedoch alles andere als erfreut.
 

Blitzschnell schoss Luca auf Kei los. Mit ausgefahrenen Klauen sprang er Kei direkt an die Kehle, welcher mit seinen eigenen Pranken abwehrte. Immer wieder versuchte Luca mit den Zähnen nach Kei zu schnappen, kam aber nie nah genug heran. Schließlich jagte Kei seinen Klingen auf Luca, welcher jedoch in die Luft auswich und seinerseits eine Salve von Eisklingen auf Kei jagte. Da Tiara noch immer hinter Kei stand und dieser nicht ausweichen konnte, zerstörte er die gesamte Salve mit Hilfe seiner Sägen, die lautlos und tödlich durch die Angriffe schossen. Ein Eiszapfen, der direkt auf Tiara zuhielt, fing Kei mit bloßen Händen auf und sandte ihm seinen Besitzer zurück. Natürlich traf er Luca nicht, lenkte ihn jedoch lang genug ab, dass nun auch Kei zum direkten Angriff überging. Man hätte ja meinen sollen, dass er aufgrund seiner Größe langsam gewesen wäre, aber das war nicht wirklich der Fall. Zwar war Kei tatsächlich ein ganzes Stück langsamer als Luca, doch durch seine Lautlosigkeit machte er einiges wieder weg. Kei riss Luca mit seinen Vorderpfoten zu Boden, sodass dieser nun auf dem Rücken lag und durch den Druck auf seiner Brust auch dort gehalten würde. Mit den Hinterpfoten versuchte er deswegen, Kei den Bauch aufzuschlitzen, aber dieser spießte Luca nun blitzschnell mit seinen Klingen auf und fixierte ihn so auf dem Boden. Obwohl als Brüllen getarnt, war der Schmerzensschrei deutlich zu hören. Im Gegensatz dazu stand noch immer Keis seelenruhiges Gesicht. Er spürte, wie die Chimäre sich unter ihm wandte und verlor keine Zeit, bevor sie den nächsten Angriff starten konnte.
 

Nun wurde Keis rechter Arm selbst zu einer Klinge und fuhr auf Luca herab. Sie bohrte sich neben seine Pranken in den Brustkorb der Chimäre und verfehlte das Herz nur knapp. Es wurde immer deutlicher, dass Kei Luca deutlich überlegen war. Und wäre es nicht gerade Luca gewesen, den Kei Tiara zu Liebe nicht einfach töten konnte, wäre der Kampf schon vor Minuten vorbei gewesen. So musste Kei seinen Zorn jedoch zügeln und versuchte stattdessen die Chimäre so sehr zu verletzen, dass er das Bewusstsein verlor.
 

Es war schwerer als er angenommen hatte, sich genug zu zügeln, um Luca nicht einfach zu zerreißen für das, was er mit Tiara vorgehabt hatte. Kei spürte, wie es Luca gelang, eine Klinge aus Eis genau über ihn zu manifestieren. Offenbar baute Luca wohl darauf, dass Kei ausweichen würde, hatte wohl aber nicht damit gerechnet, dass Kei das riesige Teil einfach aus der Luft fischte und Luca dann durch eine der Vorderpfoten jagte.
 

Auch Luca musste wohl einsehen, dass er unter normalen Umständen keine Chance gegen Kei haben würde. Im Prinzip hatte er bereits verloren, aber das wollte er einfach nicht akzeptieren.
 

Luca spuckte Blut, hatte Kei eine seiner Lungen erwischt und stemmte sich nun noch verzweifelter gegen seinen Gegner. Er spürte, dass er drohte das Bewusstsein zu verlieren, wenn das so weiterging und er wollte auf keinen Fall verlieren. Die Sache mit den Zwillingen hatte ihm eindeutig gereicht. So ging Luca dazu über sich für kurze Zeit selbst einzufrieren. Wenn Kei nicht mit eingefroren wollte, musste er wohl oder übel von ihm ablassen, was er auch tat. Elegant sprang er ein Stück von Luca zurück und sah zu, wie sein Gegenüber sich langsam und keuchend wieder aufrappelte. Allmählich kam Luca an seine Grenzen. Die Wunden heilten zwar noch, jedoch mittlerweile deutlich langsamer als zu Beginn des Kampfes. Kein Wunder, so oft wie heute, war er selten verletzt worden. Und selbst wenn, das war schon viele Jahre her.

Er wollte auf keinen Fall schon wieder verlieren, schoss es Luca immer wieder durch den Kopf. Und so tat er etwas, was er sonst immer zu vermeiden versuchte.
 

Luca überließ der Chimäre in ihm freiwillig die Kontrolle.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BlackSpark
2017-07-17T13:01:24+00:00 17.07.2017 15:01
*Kei anfeuer; Fähnchen schwenk*


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