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Yajuu 3

-battles against insanity-
von

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ohne Reue

„Also.“, meinte Vale genervt, „Was soll das Ganze?“
 

Nach einem minutenlangen Kampf, bei dem Niemand sich ernsthaft angestrengt hatte, reichte es Vale nun langsam. Kei wirkte so gelangweilt wie eh und je, als wäre ihm das alles total egal. Mittlerweile war Vale wieder in menschlicher Gestalt und sah sich Kei direkt gegenüber. Beide hatten einige unbedeutende Kratzer davongetragen, die längst verheilt waren, aber letztlich war nicht ein einziger ernsthafter Angriff geschehen.
 

„Na offensichtlich kämpfen wir gegeneinander.“, gab Kei in seiner typischen Art zurück.
 

„Danke für die Info, ist mir gar nicht aufgefallen.“, seufzte Vale sarkastisch. Die beiden hatten während ihres Kampfes das Hauptquartier verlassen und waren nun allein etwas weiter abseits am Anfang des Ödlands.

„Gern geschehen.“ Kei zuckte belustigt mit den Achselns, sodass Vale entnervt stöhnte.
 

„Wieso bist du in dieser Gang? Ich kenne dich nun lange genug, um zu wissen, dass das überhaupt nicht zu dir passt.“

„Die Zeiten ändern sich eben.“, antwortete Kei mit einem falschem Lächeln auf den Lippen. „Wer weiß, vielleicht gefällt es mir ja hier nur so gut.“
 

„Verarsch mich nicht. Da steckt doch mehr dahinter, als du zugeben willst.“, brauste Vale auf. Er konnte und wollte nicht verstehen, warum Kei hier war. Deswegen versuchte er schon fast verzweifelt eine plausible Erklärung dafür zu finden.

„Ach Vale, du bist so naiv, wie damals als dich die Exile über den Tisch gezogen haben.“, seufzte Kei, „Wenn du glaubst, dass ich dir jetzt mein Herz ausschütte, dann liegst du absolut falsch.“ Plötzlich griff Kei Vale an. Dieser wehrte zwar ab, aber in jenem Moment als sich ihre Klingen trafen, flüsterte Kei: „Hau schon von hier ab. Ich denke, wir haben das lange genug hingezogen. Die Menschen sollten wohl mittlerweile in Sicherheit sein.“
 

Vale riss erstaunt die Augen auf, während die beiden voneinander wegsprangen. Hatte er da gerade richtig gehört? Kei ließ ihn gehen? Er hatte nur auf Zeit gespielt? Was waren wirklich seine Absichten?

Für einen Moment sah er unter den roten Kontaktlinsen seines Gegenübers ein helles Glühen, dem ein belustigtes Grinsen folgte. „Sprachlos oder was?“
 

Nun begann auch Vale zu lächeln, wobei seine Augen ebenfalls zu leuchten begannen. Jetzt hatten sie sogar fast dieselbe Augenfarbe, auch wenn Keis durch die Kontaktlinsen ja etwas verfälscht wurden. „Ich hab schon verstanden.“, rief Vale nun. Dann startete er einen Angriff, der eigentlich keiner war. Stattdessen hüllte er nur die gesamte Umgebung in einen sehr dichten Nebel, sodass er ungesehen verschwinden konnte. Hätte Kei wirklich ernst machen wollen, wäre das für ihn kein Problem gewesen, aber Vale wusste nun, dass Kei eigene Pläne verfolgte. Zwar war ihm immer noch nicht klar, was das für Pläne waren, aber immerhin war er sich nun ziemlich sicher, dass Kei nicht ihr Feind war.
 

Vale verschwand und machte sich auf den Weg zu Lua, die er in einiger Entfernung spüren konnte. Als er sie wenig später erreichte, hatte sie gerade das Ghetto mit den Menschen hinter sich gelassen.
 

„Oh wie schön.“, freute sie sich, als Vale neben ihr erschien. „Wie ist es gelaufen?“
 

Vale kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Schwer zu sagen, aber ich lebe auf jeden Fall noch.“ Dann grinste er frech, sodass auch Lua zu Lächeln begann. „Das ist gut, jetzt müssen wir nur noch Pik da raus bekommen.“
 

„Wo ist er denn?“
 

„Bei Luca…“, seufzte sie, „Das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich muss ihn da raus holen.“

„Meinst du nicht, dass er das allein schafft? Ich meine, der ist doch ein echt talentierter Kämpfer.“, brachte Vale verwundert ein.
 

„Das weiß ich doch.“, gab sie zurück, „Dennoch mache ich mir Sorgen. Luca ist nicht zu unterschätzen und ich befürchte, dass sich die beiden gegenseitig aufstacheln könnten. Immerhin hat Pik bisher noch nie gegen eine andere Chimäre gekämpft, seit er selbst eine ist. Außerdem… spürst du nicht, diese Spannung in der Luft? Man merkt sie bis hierher. Das ist kein gutes Zeichen.“
 

„Stimmt.“, pflichtete Vale ihr nun bei, „Jetzt wo du es sagst, seit einigen Minuten scheint die Luft wirklich wie elektrisch aufgeladen. Denkst du, Pik verliert die Kontrolle?“
 

„Ich hoffe nicht.“, seufzte sie, „Aber wenn, dann muss ich ihn wieder zur Vernunft bringen. Nicht auszudenken, was seine Kräfte für Schaden über diese Stadt bringen könnten, wenn sie außer Kontrolle geraten.“

„Du hast Recht. Dann gib mir die Menschen und ich bringe sie zu Kyria. Komm du dann einfach mit Pik nach. Mir hat das eine Mal damals gereicht, als er die Kontrolle schon mal verloren hat.“ Lua nickte zustimmend. Ja, das war schon einmal geschehen. Damals war Pik gerade ein paar Wochen Chimäre gewesen, ihre Reise hatte erst begonnen, als sie in einige Kämpfe verwickelt wurden. Im Laufe der Kämpfe hatte Pik, der sich zu dem Zeitpunkt ohnehin noch nicht so gut beherrschen konnte, für kurze Zeit die Kontrolle über seine Kräfte verloren. Die Konsequenzen waren fatal gewesen. Und begonnen hatte es wie jetzt auch, die Spannung in der Luft war drastisch angestiegen, bis man sie deutlich auf der Haut spüren, ja schon fast sehen konnte.
 


 

„Ich hoffe, dir ist bewusst, dass das was du hier tust, blanker Wahnsinn ist.“, meinte Pik genervt, doch Luca schien das nicht zu interessieren.
 

„Was soll´s?“, gab dieser nur zurück, „Die Welt kann von mir aus brennen. Ich bin fertig mit ihr.“

Wütend zischte Pik zurück: „Hörst du dich eigentlich selbst noch reden? Was würde Lua wohl dazu sagen, wenn sie dich jetzt so sehen würde? Wenn sie hören könnte, was du hier für Schwachsinn von dir gibst!“

Als Antwort kam zunächst ein tiefes Knurren und im nächsten Augenblick stand Luca Pik gegenüber und packte ihn erneut an der Kehle. „Es ist mir vollkommen egal, was sie davon halten würde!“, zischte Luca finster, „Wie der Rest der Welt kann sie sich gerne auch zur Hölle scheren.“
 

„Ist das dein voller ernst?“, gab Pik nun ebenso finster zurück und packte Luca Handgelenk, dass seine Kehle im festen Griff hielt. „Denn wenn dem so ist, dann zerreiße ich dich lieber in Stücke, als zuzulassen, dass sie das je von dir hören würde.“
 

„Sieh an… Sag bloß, ich hab da einen wunden Punkt getroffen? Ich frage mich, wieso. Wobei… ihr hattet euch ja schon immer blendend verstanden, nicht? Was siehst du denn in ihr? Einen Ersatz für Yari oder hat ihr Mutter-Teresa Komplex dich an das erinnert, was du nie haben durftest? Eine Familie…“
 

Da setzte etwas in Pik aus. Luca machte ihn momentan so fuchtig, dass er es nicht mehr aushielt. Blitzartig manifestierte er die erste Sense in der noch freien Hand und rammte sie Luca so schnell von hinten durch den Rücken, dass dieser das kaum realisierte. Da er nicht zurückspringen und ausweichen konnte, sah er die Funken zwar noch aufkommen, doch er konnte nichts mehr dagegen machen. Luca wurde regelrecht gegrillt. Doch Pik zeigte kein Erbarmen mehr. Die Chimäre übernahm in ihm die Oberhand und als Luca endlich zur Chimäre wurde, um ausweichen zu können, beschwor Pik augenblicklich die zweite Sense und setzte ihm nach.
 

„Ach meinst du es jetzt endlich mal ernst?“, hörte er Luca rufen, was ihn nur noch mehr reizte.
 

„Unser letzter Kampf ist Jahre her und dieses Mal wird gewiss keine Kyria kommen, die dazwischen geht.“, grollte Pik finster, „Und wie ich sehe, kommst du mit den Sensen immer noch nicht klar.“
 

Immer wieder holte er aus und auch wenn Luca sein bestes tat, er konnte einfach nicht ausweichen. Es war, als wäre Pik omnipräsent und wann immer Luca einen kleinen Abstand schaffte, kam Pik wie ein Blitz wieder hinterher, sodass Luca allmählich klar wurde, dass er doch nicht so leichtfertig mit ihm umgehen konnte. Kaum realisierte er das, änderte er seine Taktik und er setzte zum Gegenangriff an.
 

Mit den Zähnen gelang es ihm, einen Teil von Piks Umhang zu packen und im nächsten Moment wurde dieser bereits durch die Luft geschleudert. Mit einem lauten Knall landete Pik wieder auf dem Boden und spürte eine der großen Pranken auf seinem Brustkorb. Die Krallen bohrten sich allmählich in ihn hinein und er spürte, dass seine Rippen nicht mehr ewig standhalten würden. Pik fiel es immer schwerer zu atmen, aber die riesige Bestie auf ihm ließ sich nicht mal eben entfernen. Er begann kleine Sternchen vor seinem inneren Auge zu sehen und spürte, dass ihm das Bewusstsein wegzurutschen begann.
 

„Geh von mir runter!“, knurrte Pik erzürnt und fletschte die Zähne.
 

„Zwing mich!“, gab Luca ebenso bösartig zurück.
 

„Das kannst du gern haben!“, zischte Pik nun und stemmte sich Luca entgegen.
 

Beide Gegner knurrten sich an. Das war kein Kampf mehr zwischen vernunftbegabten Wesen. Jetzt standen sich nur noch zwei Bestien gegenüber, die den jeweils anderen tot sehen wollten. Und so brach auch in Pik die Chimäre durch. Er schnappte nach Luca und grub seine Zähne in dessen Kehle, sodass dieser grollend zurück taumelte, was Pik wiederrum die Chance gab auf die Beine zu kommen.
 

Nun begannen sich die beiden wie hungrige Haie zu umkreisen. Sie ließen einander keine Sekunde aus den Augen, bereit jederzeit zuzuschlagen.
 

Dieses Mal ging Pik als erstes auf Luca los. Erst verschwand er vor seinen Augen, tauchte dann nur einen Augenblick später hinter Luca auf und als dieser herumwirbelte, um den Angriff abzuwehren, war Pik bereits erneut verschwunden und erschien direkt vor Luca. Dieser hatte den Kopf noch immer nach hinten gedreht und war daher zu langsam, um zu verhindern, dass sein Gegenüber in mit voller Wucht zu Boden riss und dabei die Zähne tief in seinen Nacken bohrte. Luca knurrte überrascht auf und wollte sich wegdrehen, aber Pik hielt ihm im Griff wie eine Würgeschlange. Sein Fell lud sich elektrisch auf und nur Momente später setzte es Luca wieder unter Strom.
 

Nun sah er mal Sternchen. Er war außer sich vor Zorn. Es gelang ihm, eine Vorderpfote gegen Pik zu stemmen und er nutzte dies um seine Krallen in seinen Brustkorb zu bohren. Doch Pik beachtete das gar nicht. Als Luca sich dann ein kleines Stück drehen konnte und er mit seinen beiden Hinterbeinen nun auch Piks Bauchraum erwischen konnte, gab diesem das wiederrum die Gelegenheit an Lucas Kehle zu kommen. Nun galt es, wem es gelang, länger

Das Blut beider Kontrahenten färbte den Platz allmählich rot, doch keinen der beiden interessierte das noch.
 

Die beiden Raubtiere gingen, ungeachtet ihrer Verletzungen, immer wieder aufeinander los. Durch Lucas Macht war die Lufttemperatur längst unter den Gefrierpunkt gefallen und es stürmte barbarisch. Pik hingegen lud die Luft elektrisch auf. Bis sie begann, sich zu entladen. Wenn Pik sich unter Kontrolle hatte, konnte er die Blitze, die so entstanden, gezielt steuern, aber jetzt, gingen sie einfach unkontrolliert los. Überall schlug es neben den beiden ein und hinterließen tiefe Krater im Boden. Und je länger dieser Zustand beibehalten wurde, desto mehr breitete sich dies aus. Doch die beiden Kontrahenten schienen davon kaum Notiz zu nehmen. Auch das Lucas eigenes Hauptquartier Gefahr lief, zerstört zu werden, wenn das so weiter ging, war ihm egal. Genauso wie es Pik egal war, welchen Schaden er anrichtete.

Immer wieder brüllten und fauchten sich die Chimären an. Gerade waren sie für einen kurzen Moment wieder voneinander weggesprungen, bereit, jeden Moment wieder aufeinander loszugehen, als aus dem Nichts eine Frau erschien.

In den tiefsten Sphären seines Bewusstseins hörte Pik eine ihm seltsam bekannte Stimme. „Es tut mir so furchtbar Leid, dass ich so lange gebraucht habe.“, flüstere sie unendlich traurig, „Aber bitte komm jetzt wieder zu dir. Es wird Zeit zu gehen.“ Pik knurrte die Frau mordlustig an und wollte auf sie losgehen, doch bevor er sie angreifen konnte, stoppte sein Körper einfach gegen seinen Willen. Wie gebannt stand er nun da und starrte mit zornigen Blick auf sein Gegenüber, als sie langsam eine Hand erhob und sie ihm lediglich auf die Stirn legte.
 

Augenblicklich riss es ihn zurück in die Vernunft.
 

Man sah in seinem Blick, dass Pik wieder die Kontrolle übernahm. Dieser schämte sich sofort für sein Verhalten, als ihm klar wurde, was er eben getan hatte. Er hatte nicht vor gehabt, sich so gehen zu lassen, dass Lua ihn hatte zurückholen müssen.
 

„Ist ok.“, sandte sie ihm aufmunternd zu, „Du hast dich gut geschlagen. Lass uns jetzt von hier verschwinden.“

Ihnen gegenüber stand ein sehr schlecht gelaunter Luca, der im Gegensatz zu Pik noch lange nicht wieder bei Bewusstsein war. Aber da konnte Lua nicht viel gegen tun. Er musste sich von allein wieder beruhigen. Traurig blickte sie in die hasserfüllten Augen ihres Gegenübers, dann ließ sie einen Spiegel neben sich und Pik erscheinen. Luca knurrte und ging zum Angriff über, aber er war zu langsam. Als er die Stelle erreichte, an der die beiden eben noch gestanden hatten, waren sie schon im Spiegel verschwunden und der Spiegel mit ihnen. Die Chimäre brüllte vor Zorn, sodass man es noch meilenweit hören konnte. Aber es nützte nichts. Seine Beute war ihm entkommen.
 


 

Als Pik und ich Kyrias Haus erreichten, war er noch immer sichtlich frustriert. Es ließ ihm einfach keine Ruhe, dass er die Kontrolle über sich verloren hatte.
 

„Jetzt schau nicht so traurig.“, versuchte ich ihn aufzumuntern. Wir befanden uns noch immer in meiner Spiegelwelt, sodass ich ungestört mit ihm reden konnte. Mittlerweile war er wieder in menschlicher Gestalt.
 

„Ich bin nicht traurig, sondern enttäuscht.“, brummte Pik, „Ich hab mich einfach mitreißen lassen und wärst du nicht gekommen, wäre das noch ewig so weitergegangen. Ich meine… Ich habe wirklich versucht, ihn zu töten und ich hätte es auch getan, wenn du nichts gemacht hättest.“
 

Ich sah den Schmerz in seinem Blick, als er das sagte und ich wusste, dass er das wirklich ernst meinte. Für Chimären gab es weder Freund noch Feind mehr, wenn sie einmal in Raserei gerieten. Dann war einfach die ganze Welt ihr Jagdgebiet.

„Das ist doch nicht schlimm.“, widersprach ich ihm schließlich, „Dafür bist du nun einmal eine Chimäre. Es ist bewundernswert wie gut du dich eigentlich unter Kontrolle hast. Ich meine, schau dir Luca an, er kann das fast überhaupt nicht, sobald man ihn einmal gereizt hat.“
 

„Ich weiß, ich weiß… Aber bei ihm ist da ja auch Joker mit dran schuld.“
 

Ich seufzte und klopfte ihm dann auf die Schultern. „Eines Tages kümmern wir uns darum und waschen Luca gehörig den Kopf, dass er wieder zu Sinnen kommt. Ich gebe dir mein Wort, dass Joker von mir persönlich eine Abreibung bekommt, wenn es soweit ist und bis dahin: Zerbrich dir nicht den Kopf, ja? Du bist ein sehr wichtiges Mitglied dieses Teams und du hast dich heute mal wieder selbst übertroffen. Ich bin wirklich froh, dass ich dich habe.“
 

Pik hob nun endlich den Blick und schaute mich zwar noch immer traurig, aber wenigstens ein bisschen aufgeheitert an. „Danke…“, flüsterte er schon fast, „Weißt du, ich bin froh, dass du mich damals zurückgeholt hast. Nach Yaris Tod hatte ich erst den Sinn für mein Leben verloren, hab nicht wirklich gewusst, was ich mit meinem Leben noch anstellen sollte, außer zu arbeiten. Die Rache damals kam für mich sehr gelegen. Ich wusste, dass ich sterben würde und ich war tatsächlich froh darüber. Ich kann verstehen, warum Luca meine Entscheidung damals als selbstsüchtig betrachtet, weil es im Prinzip nichts anderes war. Es war für mich ein billiger Vorwand, Selbstmord zu begehen. Aber heute bin ich froh, dass ich noch eine Chance bekommen habe. Ich habe Yari nicht vergessen, das werde ich nie und ich habe mit Sicherheit auch Lucius nicht vergessen, aber endlich erachte ich auch wieder etwas anderes in meinem Leben als wichtig.“
 

„Ich bin froh, dass zu hören.“, meinte ich leise, „Ich hatte immer Angst, dass du mir übel nimmst, dass ich eigenmächtig entschieden hatte, dich zurückzuholen. Ich hatte echt Angst, dass du mich deswegen hasst.“
 

Da zog mich Pik an sich und umarmte mich. „So ein Blödsinn. Ich weiß, ich hätte damals sicher etwas netter sein können, als ich wieder aufgewacht bin und es tut mir ehrlich leid, dass ich so ruppig war, aber ich habe dich nie gehasst, ok? Ich weiß, dass dich Lucas Worte sehr mitnehmen, aber glaube mir, du bist absolut nicht diese egoistische, schreckliche Person, als die er dich jetzt ständig beschreibt. Er weiß nicht, was er da redet und ich bin mir sicher, wenn er erst einmal wieder bei Sinnen ist, wird ihm das sicher auch furchtbar leidtun. Fakt ist, du bist die warmherzigste, aufopferungsvollste Person, die ich bisher je getroffen habe. Und ich bin nicht der einzige, der das denkt. Vergiss das nie.“
 

Piks Worte und Umarmung halfen wirklich, mein aufgebrachtes Inneres etwas zu beruhigen. Seit ich Luca getroffen hatte, waren meine Gedanken und Gefühle außer Kontrolle geraten und belasteten mich sehr. Selbstzweifel kamen in mir auf, ob das, was ich tat, wirklich richtig war. In freien Minuten begannen meine Gedanken daher immer wie ein Tornado zu schweifen und drohten mich jedes Mal mitzureißen.
 

Aber Piks Worte bauten mich wirklich wieder auf. Sie trösteten mich und halfen, dieses Chaos in meinem Herzen etwas zu besänftigen. Dafür war ich wirklich mehr als dankbar. Als ich mich endlich wieder beruhigt hatte, die Tränen weggewischt und wieder eine heitere Miene aufgesetzt hatte, verließen wir schließlich meine Spiegelwelt und gingen zu Vale und Kyria.

Die Zwillinge lagen verarztet und bewusstlos auf ihrer Couch und ich war heilfroh, dass wir sie da herausbekommen hatten. Auch Kyria war erleichtert.
 

„Schön, dass es euch so weit gut geht.“, begrüßte sie mich und Pik. Klar, wir hatten einige Blessuren einstecken müssen, was man an unserer Kleidung noch deutlich sah, wobei es Pik deutlich schlimmer als mich erwischt hatte. Vale hingegen war nahezu unverletzt aus der ganzen Sache herausgekommen, wie mir nun auffiel. Irgendwie überraschte mich das nicht im Geringsten.
 

Und so ging eine wirklich turbulente Nacht zu Ende. Wir blieben nur noch kurz bei Kyria, weil Tiara bald nach Hause kommen würde, aber die Zeit reichte zumindest noch, um sie im Groben über alle Ereignisse zu informieren. Stumm hörte sie sich unsere Ausführungen an und blickte gelegentlich etwas verärgert drein. Als wir geendet hatten, meinte sie nur schlicht: „Die Welt ist wirklich ein komischer Ort geworden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BlackSpark
2017-06-27T12:32:01+00:00 27.06.2017 14:32
Vom Gong gerettet XD
*Hach* Pik ist ein Gentleman und wahrer Freund. <3


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