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Yajuu 3

-battles against insanity-
von

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mission start

„Bist du auf Position, Pik?“, sandte ich ihm telepathisch zu. War schon praktisch, dass wir beide Chimären waren und uns so unterhalten konnten. Die Reichweite mochte zwar begrenzt sein, aber war dennoch mehr als genug, um sich hier zu unterhalten.
 

„Jup, bin bereit. Warte nur auf dein Signal.“, kam es sofort zurück.
 

Vale stand neben mir und wartete, dass es losging. Der Auftrag war einfach: In dieses Gebäude vor uns einmarschieren und das Paket der Hunter untersuchen, dass sie heute unter größten Sicherheitsvorkehrungen bekommen hatten. Pik hatte die Informationen über dieses Päckchen erhalten und wir wussten sofort, dass wir vielleicht endlich eine Spur gefunden hatten. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen.
 

Problematisch war jedoch, dass nicht nur wir es darauf abgesehen hatten. Die alte Fabrikhalle wirkte unscheinbar, doch war sie gut bewacht. Außerdem hatte Vale bereits mehrere Mitglieder von Lucas Gang gesichtet, die ebenfalls auf dem Weg hierher waren.
 

„Ich spüre auch ein paar Menschen.“, erklärte er nun konzentriert, „Müssen wohl Lucius Hunde sein.“

Ich seufzte. „Wird echt schwer, da unbemerkt reinzukommen. Aber was soll´s, immerhin sind wir dafür bestens gerüstet.“ Gerade beobachtete ich aus sicherer Entfernung, wie mehrere Exile aus Lucas Gang sich zutritt zum Gebäude verschafften. Sekunden später ging der Alarm los. Jetzt war der richtige Zeitpunkt. Wir würden das allgemeine Chaos zu unseren Gunsten nutzen.
 

„Alles klar Pik.“, sandte ich ihm zu, „Es geht los.“
 

„Geht klar.“, kam es zurück und dann betrat auch Pik das Gebäude. Als Chimäre mit einer Affinität zur Elektrizität hatte er erstaunliche Fähigkeiten erhalten. Er konnte nach Belieben Strom generieren und es nach Bedarf zum Angriff oder zur Verteidigung nutzen, aber viel interessanter war die Tatsache, dass er selbst Teil jener Elektrizität werden konnte. Sprich, er konnte durch Leitungen und Kabel reisen und sich somit perfekt und unbemerkt in Gebäude schleusen. Außerdem konnte er mit dieser Fähigkeit alle elektrischen Geräte natürlich auch nach Belieben manipulieren, zum Beispiel Kameras zu unseren Gunsten lenken oder Alarmanlagen ausschalten. All solche Dinge eben.

„Bin drinnen. Hangle mich gerade durch einige Leitungen und versuchte herauszufinden, wo die das Paket aufbewahren. Ist hier drinnen größer, als es den Anschein macht.“, erklärte mir Pik nun. Die Fabrikhalle bestand aus vier Etagen, wobei nur die untere Etage wirklich eine Halle war. Der Rest bestand aus Büros und einer Menge anderer Räume von denen wir keine Ahnung hatten, welche Funktion sie mal gehabt hatten.

„Wie viele Leute sind noch dort?“, fragte ich nun.
 

„Viele. Bestimmt drei bis vier Duzend von der Gang. Einige kämpfen mit den Wachleuten der Hunter, aber manche sind noch frei unterwegs. Lucius Leute hab ich noch nicht gesehen.“

Pik bewegte sich weiter durch die Leitungen. Mittlerweile war er in der zweiten Etage und untersuchte die Räume. „Zweite Etage sind nur Büros.“, erklärte er mir telepathisch. „Gehe zur dritten weiter.“

Nach einer kurzen Pause meldete er sich wieder. „Ok die hier ist komisch. Lauter Labore hier… von wegen ehemalige Fabrik. Hier gibt es viel komisches Zeug. Komm aber nicht überall ran. Es scheint noch ein zweites Stromnetzwerk geben, aber ich will das hier noch nicht verlassen. Schaut sich das einer von euch mal an?“

Vale und ich tauschten einen kurzen Blick aus. Er nickte mir zu. „Gut.“, gab ich dann zurück, „Sorg für eine Spiegelung und ich komm rein.“
 

„Mach ich… Ok erledigt. Ich gehe dann weiter zur nächsten Etage. Bis gleich.“

„Bis gleich.“, antwortete ich und machte mich nun selbst bereit. Vale hatte ich, wie Kyria auch, einen kleinen Ohrstecker gegeben, mit dem wir Kontakt halten konnten, weshalb ich auch zu ihm locker Kontakt halten konnte. „Also dann Vale, du bist unser Backup.“
 

Dieser nickte nur und meinte. „Klar. Sobald ihr Probleme bekommt, komm ich nach. Also dann, viel Glück.“

Ich sammelte kurz meine Energie und dann nutzte ich das Silber um einen Spiegel zu erschaffen. Früher hatte ich damit ja immer nur diese Drähte hergestellt, aber dabei ging meine Macht weit darüber hinaus. Zum Glück wusste ich das wieder. Ich verschwand im Spiegel und fand mich sofort in der Spiegelwelt, so wie ich sie nannte, wieder. Das Prinzip dieser Welt war einfach. Es war wie ein Standbild der eigentlichen Welt in der ich mich nach Belieben bewegen konnte. Wollte ich sie wieder verlassen, brauchte ich nur eine spiegelnde Oberfläche, die groß genug war, dass ich hindurch passte. Wollte ich die Welt nicht verlassen, konnte ich durch spiegelnde Oberflächen auch einfach nur beobachten, was in der realen Welt so geschah, ohne selbst gesehen zu werden. Der Nachteil war natürlich das nur die Spiegel Bewegungen in der realen Welt anzeigten. Sonst bewegte ich mich wirklich nur in einem Standbild oder einer Art Foto. Das konnte dann gefährlich werden, wenn der Ort an dem ich mich befand, zerstört wurde. Dann lief ich nämlich immer Gefahr, gefangen zu werden. Bisher hatte ich das aber immer vermeiden können. Es war ohnehin nur schwer möglich einen Ort dermaßen zu beschädigen, dass es die Spiegelwelt schädigte. Wenn ich sie verließ und später zurückkehrte hatte sie sich dann sowieso aktualisiert und Gebäude, die vielleicht zerstört worden waren, waren auch in dieser Welt dann zerstört. Quasi war es jedes Mal eine Art Neustart wie bei einem Computer, wenn ich die Welt verließ.

Nun nutzte ich diese Macht natürlich, um auch in das Gebäude zu kommen. Es dauert nicht lange, da fand ich die Stelle, die Pik für mich präpariert hatte. In einem der Labore hatte er einen Wassertank mit destilliertem Wasser zum Platzen gebracht und die so entstandene Pfütze war mehr als ausreichend, damit ich aus der Welt herauskonnte. Vorher schaute ich mich aber noch etwas durch die anderen Spiegelungen, die es hier eben so gab, um. Pik hatte Recht. Labore gehörten wirklich nicht hierher.
 

Plötzlich hörte ich stimmen. Eine Gruppe von Leuten kam hier durch und da sie alle irgendwo auf ihrer Kleidung das Emblem des Red Alpha trugen, war mir schon klar, zu wem sie gehörten. Die Gang selbst hatte keinen Namen, wie man mir verraten hatte, aber die Mitglieder bezeichneten sich immer stolz als Drachen, was ich ziemlich albern fand. Wer auch immer damit angefangen hatte, war bestimmt so ein Macho gewesen mit Minderwertigkeitskomplex. Das Symbol der Gang hingegen waren die Köpfe einer Chimäre. Also einer richtigen, wie man sie aus den Legenden kannte. Ein Kopf war ein Löwe, der andere eine Ziege und umschlungen wurden die beiden von einer Schlange. Sah eigentlich ganz hübsch aus, wenn man nicht beachtete, wofür das ganze stand.

„Wann sind wir denn endlich da?“, hörte ich eine sehr junge Frauenstimme meckern.

„Wenn wir eben da sind.“, kam es genervt zurück. Diese Stimme gehörte auf jeden Fall einem Mann.

„Das ist langweilig. Ich will endlich mal Action.“, protestierte es erneut.

„Dann geh doch runter zu den anderen und kämpf gegen die Hunter.“, ertönte nun die Stimme einer anderen Frau, die älter als die erste Stimme klang.
 

„Ach sei doch still Shirai. Du brennst mindestens genauso drauf zu kämpfen, wie ich. Gib´s doch zu!“, meinte die erste Stimme nun wieder und offenbar streckte sie ihrem Gegenüber dabei die Zunge heraus.

„Tse, immerhin benehme ich mich hier aber nicht wie ein kleines Kind. Stimmt´s Sarir?“, fragte sie den Mann der Runde. Dieser brummte nur irgendetwas Unverständliches als Antwort.
 

„Siehst du. Mein Bruder gibt mir Recht.“, gab die Frau schnippisch zurück.
 

„Er hat doch gar nichts gesagt.“, meckerte die andere Stimme wieder. Dann wurden die Stimmen wieder leiser. Sie hatten sich zu weit entfernt und ich war wohl wieder allein. Schien ja sehr harmonisch bei denen zu laufen.

Ich befand, dass ich nun ohne Probleme meine Spiegelwelt verlassen konnte und tat das auch. Dann begann ich das Labor näher zu untersuchen. Überall standen Behälter mit undefinierbaren Flüssigkeiten herum. Einige hatten sehr merkwürdige Farben und in anderen sah ich Körperteile herumschwimmen. Ich fragte mich ernsthaft, was die hier gemacht haben. Ich nahm eines der Gläser herunter und öffnete es. Sofort stieg ein widerlicher, fauliger und säuerlicher Geruch heraus und ich beeilte mich, dass Ding schnell wieder zu verschließen. Ich unterdrückte meinen Würgereiz und stellte das Glas wieder zurück.
 

Da meldete sich Pik. „Ich hab es gefunden. Bin ganz oben, da ist nur ein riesiger Raum und hier in der Mitte steht so ein komisches Gerät. Das wird es wohl sein.“
 

„Ist gut. Ich komme sofort zu dir. Gibt es da eine Spiegelung?“, fragte ich.
 

„Nein. Kann dir auch leider keine Beschaffen. Hier ist alles abgeriegelt. Du musst so hoch kommen.“
 

„Schon gut. Bin auf dem Weg.“, gab ich zurück und machte mich auf den Weg. „Aber sei vorsichtig. Eben kamen hier ein paar Gestalten vorbei. Sind sicher vor mir oben.“

„Ok, dann weiß ich Bescheid. Ich halt sie zur Not schon auf.“

Trotzdem beeilte ich mich und sandte nun auch eine Nachricht an Vale. „Halt dich bereit, könnte gleich zum Kampf kommen.“
 

„Ist gut.“
 

Wo ich auch lang kam, herrschte bereits das Chaos. Hier oben war allerdings kein Hunter mehr am Leben. Während unten noch die Kämpfe tobten und offenbar die Ablenkung spielten, war diese Gruppe von eben hier ohne Probleme durchmarschiert. Man durfte sie also besser nicht unterschätzen. Immerhin kam ich so auch problemlos nach oben.

„Wie ist die Lage bei dir?“, fragte ich Pik.

„Tja, hab die Leute ein bisschen abgelenkt und auf deiner Etage in einem Raum eingesperrt. Wird wohl aber nicht megalange halten.“
 

„Coole Aktion.“, lobte ich ihn und amüsierte mich dabei. So wie die drei drauf waren, gab das bestimmt nur Zankereien. Nach wenigen Minuten erreichte ich schließlich den Raum in dem Pik schon auf mich wartete. Als ich eintrat, kam er aus der Leitung und gesellte sich zur mir.
 

„Ok.“, sagte ich und betrachtete mir den seltsamen Kasten. Das Teil sah aus, wie ein mechanischer Sarg oder sowas und war gut zwei Meter hoch. Wahrscheinlich befand sich daran etwas, aber man konnte nicht hineinschauen.

„Irgendwelche Ideen wie wir das Ding aufbekommen?“, fragte ich Pik ratlos.

Er tastete das Teil ein bisschen ab. „Hm… Sowas hab ich auch noch nicht gesehen. Erscheint mir fast, als könne man das Ding nur über einen Sender öffnen.“
 

„Oder mit viel Gewalt.“, ergänzte ich. Pik drehte den Kopf zu mir und begann zu grinsen. „Klar, oder das.“

„Aber das sollten wir besser nur als letzte Lösung nehmen.“, meinte ich nun wieder etwas ernster, „Wir wissen ja nicht, was darin ist und ob wir es so nicht beschädigen würden.“

„Da ist was dran.“, stimmte Pik mir zu und untersuchte die Kiste weiter.

„Am besten schaffen wir das Ding erstmal hier raus und sehen dann weiter.“, überlegte ich.

„Wie willst du das denn unbemerkt hier raus bekommen?“, fragte Pik skeptisch.

„Ganz einfach. Ich erschaffe einen Spiegel, du wirst zur Chimäre und trägst das Teil. Dann gehen wir gemeinsam nach draußen.“, meinte ich locker, „Sollte kein Problem werden. Warst ja immerhin schon öfter mit in der Spiegelwelt.“

Pik zuckte mit den Schultern. „In Ordnung, sollte ich hinbekommen. So schwer kann das Teil ja auch nicht sein.“

Da wurden wir unterbrochen, als die Tür aus dem Nichts aus den Angeln gerissen wurde. Wir hatten Besuch bekommen. Die Dreiergruppe von vorhin hatte uns eingeholt und sie schauten uns überrascht an.

„Was zum?!“, sah ich die Frau mit der jüngeren Stimme fluchen. Bei näherer Betrachtung sah ich, dass sie eine Kitsune war. Das zierliche Mädchen mit den schwarzen Haaren und den schwarzen Augen mit goldener Iris sah aus wie vielleicht 15, aber ich wusste, dass Kitsune nie so alt waren, wie sie aussahen. Sie trug einen freizügig geschnittenen, kurzen, weiß-roten Kimono und darunter ein schwarzes Shirt mit schwarzer Hose. Allgemein war ihr Outfit recht figurbetont. In ihren Haaren war ein kleiner Federschmuck befestigt und an den hinteren Zipfeln ihres Kimonos hingen zwei Würfel. Die kurzen Haare waren zu einem Zopf gebunden, aus dem jedoch zwei sehr lange Strähnen rechts und links über ihre Schultern fielen.
 

Wie alle Kitsune war ihre Gestalt aber nicht völlig menschlich. Sie hatte eindeutig die Ohren eines Fuchses, mit schwarzem Fell und einer roten Spitze. Außerdem hatte sie einen langen, weißen Fuchsschwanz, dessen Ende in schwarzes Fell überging. Darum gewickelt, befand sich eine Perlenkette, die in einer Glocke endete, welche jedoch stumm war. Ihre Hände wurden von den langen Ärmeln des Kimonos verdeckt, doch ich wusste, dass Kitsune üblicherweise recht lange Krallen hatten. Am auffälligsten waren aber wohl die Beine, die nicht in menschlichen Füßen, sondern in den Hinterläufen eines Fuchses endeten. Sie hatte darum zur Deko Bänder gewickelt. Ab den Knien abwärts ging die Haut in weißes Fell über, dass die Hinterläufe bedeckte.
 

„Zu welcher Fraktion gehören die denn?“, hörte ich nun die andere Frau fragen. Sie und der Mann mussten auf jeden Fall Geschwister sein. Beide trugen traditionell chinesische Kleidung und beide hatten kupferfarbene Haare, die in Flammen zu stehen schienen. Lediglich die Augenfarben unterschieden sich bei den beiden. Die Frau hatte diese intensiven, smaragdgrünen Augen und der Mann orange-rote Augen, die mich an Lava erinnerten.

Telepathisch hörte ich Pik fluchen.

„Verdammt. Die kenne ich.“, bemerkte er, „Die Zwillinge da drüben sind zwei Exile mit Namen Shirai und Sarir. Sei vorsichtig. Die sind nicht zu unterschätzen.“
 

„Woher kennst du sie denn?“, fragte ich verwundert zurück.

„Hab schon mal gegen die gekämpft, als damals die Sache im Labor war. Siehst du die dunklen Punkte über ihren Augen. Behalt sie gut im Blick. Shirai kann damit Explosionen auslösen, ihr Bruder lässt damit Dinge schmelzen.“

„Ok. Ich pass auf.“, gab ich zurück.
 

„Wer seid ihr?“, fragte uns Shirai nun auffordernd. Da wir ja bestens verhüllt waren, konnten sie weder Pik noch mich erkennen. Unsere Gruppe hatte eine Taktik entwickelt während all der Zeit. Wir sprachen nie mit unseren Gegnern, um zu vermeiden, dass man uns anhand unserer Stimmen erkannte. Wir konnten ja ohnehin alles telepathisch regeln. Natürlich gefiel denen das gar nicht, dass wir sie anschwiegen.

„Hey! Was ist? Seid ihr taub oder was?“, fauchte uns nun die Kitsune an, „Wovor ihr da steht, das gehört uns. Verschwindet auf der Stelle oder wir müssen euch beseitigen.“ Gut. Dann mussten wir uns eben erst einmal um die kümmern.
 

„Pik, schaffst du die Zwillinge?“, fragte ich ihn und merkte sogleich, wie seine Aura freudig Feuer fing.

„Oja, das ist ohnehin schon lange überfällig.“ Ich lächelte leicht. Manchmal waren Chimären echt wie kleine Kinder und viel zu schnell für Dinge zu begeistern. Aber ich ließ ihm seinen Spaß.
 

„Dann kümmere ich mich um die Kitsune.“, verkündete ich und Pik machte sich bereit.
 

„Ihr hattet eure Chance!“, rief Shirai uns nun zu und auch unsere Gegner machten sich kampfbereit.

Sofort sah ich, was Pik meinte. Shirai hob ihre Hände in die Höhe und sofort schnellten zwei Punkte hervor, die auf uns zurasten. Pik und ich wichen aus und sahen zu, wie sie detonierten.
 

Pik landete auf der Kiste, ich etwas weiter entfernt und da erschien hinter mir auch schon die Kitsune. Mit ausgefahrenen Krallen sprang sie auf mich zu, doch ich wich erneut aus. Pik hielt derweil auf die Zwillinge zu. Auch er hatte keine großen Schwierigkeiten mit dem Ausweichen. Damit hatten unsere Gegner wohl nicht gerechnet. Wahrscheinlich hatten sie gedacht, dass sie mit uns ebenso leichtes Spiel haben würden, wie mit den Huntern. Weit gefehlt.

Die Kitsune wurde mit jedem Angriff gereizter. Sie sprang ein Stück zurück und spreizte die Arme. Um sie herum erschienen lauter kleine Irrlichter, die nun um sie herumtänzelten.
 

„Na warte, mit dir werde ich noch meinen Spaß haben.“, verkündete sie selbstsicher und die ersten Lichter schossen auf mich zu. Meine Silberfäden wehrten sie jedoch mit Leichtigkeit ab.
 

„Was bist du denn für ein Wesen?“, wunderte sich mein Gegenüber. Schließlich hatte sie so etwas noch nie gesehen, „Ist aber auch egal. Ich töte dich so oder so!“

Die hellblauen Flammen umkreisten sie wie ein Wirbel und immer wieder brach daraus eine aus und griff mich an. Schnell spannte ich ein paar meiner Drähte und konnte damit auch in der Luft ausweichen. Den Trick mit den Drähten kannte die Kitsune natürlich nicht und wurde unruhig. Krampfhaft versuchte sie mich in der Luft zu treffen, doch ich wich ständig aus. So kam ich ihr immer näher und umkreiste sie. Nun begann auch ich anzugreifen. Einige Silberfäden rasten auf sie zu und verhärteten zu tödlichen Speeren.
 

Der Kitsune gelang im letzten Moment, auszuweichen. Doch ich setzte sofort hinterher. Dieses Mal nutzte ich die Silberfäden als eine Art Geschoss und auch wenn die Irrlichter, diese abwehren konnten, so gelang es doch einigen, durchzubrechen und die Kitsune zu streifen. Diese fluchte nun, aber die Wunden verheilten sofort wieder. Trotzdem hatte ich sie jetzt wütend gemacht.
 

„Ich bring dich um!“, schrie sie und die Irrlichter verbanden sich. Daraus hervor kamen gewaltige Schlangen aus Feuer, denen es tatsächlich gelang, meine Drähte zu schmelzen.

„Aha, das ist also dein Trick.“, lachte sie siegessicher, „Was machst du jetzt, da dein Silber dir wegschmilzt?“ Ich lenkte ein paar Silberfäden auf eine der Schlangen und sie wickelten sich auch darum. Doch hielten sie nicht lange genug, um Schaden anzurichten. Nicht das mich das in ernsthafte Bedrängnis brachte.

Ich landete wieder auf dem Boden und ließ neben mir einen Spiegel erscheinen. Dann folgten noch ein paar Duzend mehr, die im halben Raum verteilt waren.
 

„Was wird das denn jetzt?“, fragte sie irritiert.
 

Wieder griff mich ein Irrlicht an, doch ich setzte einen Spiegel davor und das Irrlicht verschwand darin.

„Es ist verschwunden?!“ Die Kitsune wirkte etwas fassungslos und schickte gleich noch mehr Angriffe hinterher, die ich alle mit diversen Spiegeln abfing. Als mich dann auch eine der Schlangen angriff und in meinem Spiegel verschwand, starrte sie mich entsetzt an. „Wie zum Teufel machst du das? Warum schmilzt es jetzt nicht mehr?!“

Ich hatte nicht vor, ihr das zu erklären. Im Prinzip war es aber ganz einfach. Es hing nur davon ab, als was ich das Silber benutzte. Jetzt nutzte ich es als Portal und da konnte es nicht schmelzen. Als Waffe allerdings schon.

Nun schickte ich die Spiegel zur Kitsune. Sie wurde von allen Seiten eingekreist und konnte nicht daraus ausbrechen. Unsere Blicke trafen sich und sie starrte mich entsetzt an. Im selben Moment kamen alle Angriffe, die sie eben noch auf mich geworfen hatte, auf sie zurück. Ein Schrei ertönte und als sich der Rauch verzog, taumelte die Kitsune schwer angeschlagen. Zornig blickte sie mich an.
 

„Was für ein übler Trick.“, schimpfte sie, aber nochmal lass ich das sicher nicht zu. Jetzt weiß ich ja, wie das funktioniert. Ha!“ Ich seufzte. Zugegeben, ich hatte sie damit überrumpelt und jetzt wusste sie ja tatsächlich wie die Sache funktionierte. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie jetzt bessere Chancen bekam. Zumal ich noch lange nicht alle Trumpfkarten ausgespielt hatte. Doch da ich keine Lust mehr hatte, den Kampf noch sehr viel länger zu ziehen, zog ich es vor, sie jetzt auszuschalten, bevor sie sich regenerieren konnte. Blitzschnell verschwand ich in dem Spiegel neben mir. Die anderen Spiegel waren ja immer noch um sie herum gerichtet und als ich dann erschien und sie direkt angriff, konnte sie kaum mehr ausweichen. Wenn es ihr doch gelang, sprang ich einfach in einen anderen Spiegel zurück und griff wieder von woanders an. Ich hatte meine Hände zu Klauen veränderte und zog ihr damit schwerste Verletzungen zu.

Sie fluchte unentwegt und versuchte aus diesem Kreis zu entkommen, aber das konnte sie vergessen. In meine Spiegelwelt konnte sie sowieso nicht fliehen, denn niemand betrat diese Welt ohne meine Zustimmung. Sie war gefangen und mir hilflos ausgeliefert. Als sie wenig später schwer verletzt zusammenbrach, hatte ich gewonnen. Mir war klar, dass die Kitsune noch längst nicht all ihre Macht gezeigt hatte. Ihr Pech war einfach gewesen, mich zu unterschätzen und deswegen viel zu früh, schwere Verletzungen einzustecken. Sollte ich je wieder auf sie treffen, würde das sicher nicht so leicht werden.
 

Warum ich sie deswegen nicht einfach tötete? Es war einfach nicht mein Stil. Sie hatte mir ja nichts getan. Wir waren lediglich zufällig Feinde, weil wir für eine unterschiedliche Sache arbeiteten…
 

Ich blickte nun zu Pik und schaute, wie sein Kampf verlief und ob ich eingreifen musste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BlackSpark
2017-05-09T09:28:28+00:00 09.05.2017 11:28
Yeah, Action <3
Lua hat echt was auf'm Kasten. Alle Achtung ^^


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