Scheissmelodie von Sunlights ================================================================================ Kapitel 1: Scheissmelodie ------------------------- *Piep-piep-piep-piep* noch völlig verschlafen schlug Bunny auf ihren Wecker. War es etwa schon wieder 6:00 Uhr? Ein prüfender Blick auf das Nerv tötende Ding brachte ihr die Bestätigung. Dabei fühlte sie sich in ihrem Traum so wohl. Doch die Erkenntnis, dass alles nur ein Traum war, schlug ihr jeden Morgen wie eine Faust ins Gesicht. Schwerfällig richtete sie sich auf und schlug ihre Decke zur Seite. Als sie sich streckte knackten ihre Knochen, doch das störte sie nicht. Im Bad angekommen stellte sie ihr Radio an, das sie sofort mit sommerlicher Musik begrüßte. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Wenigstens schien der Tag genauso schön warm zu werden wie der letzte. Schnell waren die Zähne geputzt und sich frisch gemacht. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel…ja, so konnte sie das Haus verlassen. Nebensächlich nahm sie den Moderator war. „….. lange nichts von ihnen gehört und doch unvergessen.“ Und plötzlich ertönten die ersten Takte des Liedes. Von einer zur nächsten Sekunde fiel Bunny in ein tiefes Loch. Als dann auch noch seine Stimme erklang, war sie weit weg von dieser Welt „So wie ein heller Stern…“ Als das Lied endete sah sie wieder in den Spiegel und plötzlich sah sie so anders aus. Rote Wangen zierten ihr Gesicht. Ihre Augen wirkten gerötet und glasig. Salziges Nass lief ihr Gesicht hinab. Wann hatte sie denn angefangen mit weinen? Ihr Make-up war total verlaufen, dass musste sie jetzt neu machen. Und ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte. Als Bunny das große Haus verließ, in dem ihre Wohnung lag, hatte sie sich einigermaßen wieder gefangen. Schon wieder unverkennbar dieser Beat Schon wieder spielt da irgendwer das Lied Schon wieder fall' ich bodenlos hinab Sehe, was ich nicht mehr hab' Was hab' ich die Töne satt! Als die Blondine am Kiosk vorbeikam, spielte bereits wieder Search for your love. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Hatten sie denn heute alle verflucht? Zwei Mädchen die sich gerade einen Kaffee geholt hatten, sangen kräftig mit und kicherten dabei. Bunny hingegen konnte nicht kichern. Mit trübem Blick lief sie weiter. Schon wieder reißt der Sound mich aus der Welt Und nimmt mir, was mich auf den Beinen hält Ich hatte dich vergraben irgendwo Doch geht die Strophe los Kommt mir alles wieder hoch! Sie kam ins Grübeln. Wann genau hatte sie eigentlich das letzte Mal richtig an die drei gedacht? Es war bereits eine ganze Weile her. Wobei…..wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann dachte sie jeden Tag an sie. Unbewusst, aber sie tat es. Die Bilder in ihrer ganzen Wohnung sprachen Bände. Am Anfang, da hatte sie sie sehr vermisst, aber ihre Freunde und ihr Studium lenkten sie ab. Und abends….ja abends kam dann die Schläfrigkeit und mit dieser der Schlaf. Die wohl wundervollsten Stunden überhaupt. Und da traf es Bunny wie ein Blitz. Jede Nacht war sie bei ihnen. Verbrachte Zeit mit den dreien. Vor allem aber mit einem von ihnen. An einer roten Ampel blieb sie stehen und sah sich die Mitmenschen an, die mit ihr warteten. Ein Mädchen hatte ein T-Shirt an, was Bunny schmunzeln und gleichzeitig traurig werden ließ. Ein Fan-Shirt der Threelights. Schon wieder diese Scheissmelodie Schon wieder diese Scheissmelodie Alles was gestern war Ist jetzt wieder da Sie spielen dieses Lied Diese Scheissmelodie Die Ampel stellte sich auf grün und die Blondine ging ihren Weg weiter. Auf dem Gehweg hatte sie plötzlich ein Déjà-vu. >>>“Hey!“ „Hmm?“ „Ich hab morgen frei und will den Tag mit dir verbringen.“ „WAAAS? Warum denn mit mir?“ „Weil du morgen Zeit hast.“ „Immm immm! Du irrst dich! Morgen früh schlaf ich erstmal lange aus, dann gibt es ein riesengroßes Frühstück. Danach werde ich mir in aller Ruhe ein paar Comics im Fernsehen ansehen. Und….und nicht zu vergessen, die Zeit die ich brauche um meine vielen Süßigkeiten zu essen. Du siehst…..“ „Das heißt du hast Zeit.“ „Ahhhhhhh!!!“ „ Wir treffen uns also um elf im Jordan Park.“ „Hey warte! Was fällt dir eigentlich ein? Bleib hier Seiya!“<<< Sie sah Seiya davon gehen, doch dies war doch schon so lange her. Was war nur heute mit ihr los? Bunny schüttelte ihrem Kopf und ging ihren Weg weiter. Schon wieder hallt es ewig in mir nach Schon wieder hält es mich noch Stunden wach Und wieder geht der Kreisel los im Kopf Und wenn er endlich stoppt Dröhnt aus dem ersten Stock An der Uni angekommen versuchte sie sich wieder auf die Schule zu konzentrieren. Den ganzen Tag über hatte sie ihre Schwierigkeiten, doch irgendwie schaffte Bunny es, den Tag hinter sich zu bringen. Als die Blondine die Uni verließ sah sie bereits den roten Wagen von Mamoru. „Du bist ja wieder pünktlich.“ Lächelte sie, als sie bei ihm angekommen war. „Kennst du mich denn anders?“ Lächelnd schüttelte sie ihren Kopf „Nein eigentlich nicht.“ „Na dann hüpf mal rein.“ Er hielt ihr die Wagentür auf und Bunny ließ sich in die weichen Sitze fallen. Der Schwarzhaarige stieg auf der Fahrerseite ein. „Und was wollen wir unternehmen?“ „Wie hast du denn Ausgang?“ lachte die Blondine und kassierte prompt einen Knuff in den Arm. „Ich nehme mir immer Zeit für dich, dass weißt du doch.“ „Das weiß ich doch, aber Setsuna wird doch sicherlich auch auf dich warten.“ Äußerte sie ihre Bedenken. „Im Normalfall schon, aber sie weiß dass wir zusammen unterwegs sind.“ Er zwinkerte ihr zu und lächelte „Und wo wollen wir hin?“ Bunny dachte nach und erinnerte sich an ihr Déjà-vu. „Wie wäre es mit dem Jordan Park?“ Mamoru nickte und startete den Motor. Das Radio sprang an und man hörte Stimmen von zwei Personen. Der Moderator hatte eine Zuhörerin am Telefon, die sich Search for your love wünschte. Das ließ sich der Moderator nicht zweimal sagen und erfüllte den Wunsch. Schon wieder diese Scheissmelodie Schon wieder diese Scheissmelodie Alles was gestern war Ist jetzt wieder da Sie spiel'n dieses Lied Diese Scheissmelodie Mamoru sah zu der Blondine neben ihm und wollte schon den Radiosender wechseln, als sie ihn aufhielt. „Nicht! Ist schon okay. Es ist nicht das erste Mal heute, dass ich dieses Lied höre. Es verfolgt mich schon den ganzen Tag.“ Versuchte sie zu scherzen. Doch bei ihren Worten und dem traurigen Gesichtsausdruck, krampfte sich der Magen des Schwarzhaarigen schmerzhaft zusammen. Es gab eine Zeit, in der hatte er sie fast täglich so sehen müssen. Anfangs dachte er es wäre wegen ihm, weil er so viel im Krankenhaus war, doch das war es nicht. Und auch wenn sie beide nie wirklich um ihre Beziehung gekämpft hatten, so hatte er kurz nach ihrer Trennung gedacht, dass es damit zu tun hätte. Doch wieder lag er weit daneben. Irgendwann hatte es sich dann gelegt und sie wurde wieder fröhlicher. Nicht nur ein aufgesetztes Lächeln, sondern ein ehrlich gemeintes. Und nun….. nun sah sie wieder so aus und er wünschte er könnte ihr helfen. Aber Mamoru wusste, dass man niemand helfen konnte, der sich nicht helfen lassen wollte. Er atmete tief durch und fuhr los. Am Jordan Park stiegen beide aus und Bunny grinste ihn an „Die erste Zuckerwatte geht auf dich.“ Mamoru nickte „Natürlich.“ Bis ihm richtig bewusst wurde, was sie da gerade gesagt hatte. „Moment! Wieso denn auf mich? Ich bin schließlich gefahren, da schuldest du eher mir eine Zuckerwatte.“ „Vielleicht!“ grinste sie zurück und lief bereits auf den Eingang zu. Kopf schüttelnd folgte er. Beide hatten sehr viel Spaß und Mamoru stellte wieder einmal fest, dass sie besser als Freunde, wie als Paar zurechtkamen. Es machte alles so viel einfacher. Sie waren beide ausgelassener und alberten mehr miteinander herum. Wieso konnten sie das in ihrer Beziehung nicht? Er hatte schon vor sehr langer Zeit aufgehört sich diese Frage zu stellen. Am Riesenrad angekommen blieb Bunny plötzlich stehen und sah hinauf. Der Schwarzhaarige wunderte sich und sah sie an. Er zog eine Augenbraue nach oben „Hast du etwa Höhenangst?“ scherzte er, doch ihr Blick wurde glasig und sie schüttelte verneinend den Kopf. Schon wieder diese Scheissmelodie Schon wieder diese Scheissmelodie Alles was gestern war Ist jetzt wieder da Sie spielen dieses Lied Diese Scheissmelodie Schon wieder diese Scheissmelodie Schon wieder diese Scheissmelodie Schon wieder diese Scheissmelodie „Bunny? Alles klar?“ „Ja. Ja, ich dachte nur gerade an etwas?“ „Muss keine schöne Erinnerung gewesen sein, wenn du so traurig aussiehst.“ „Doch, eine sehr schöne sogar.“ Ihr Lächeln verriet ihm einiges. Sie waren also einmal gemeinsam hier. „Wollen wir noch damit fahren oder möchtest du lieber nach Hause?“ hakte er nach, da er sich nicht mehr ganz sicher war, was sie eigentlich wollte. „Nein, ich möchte damit fahren.“ Sie ging einige Schritte weiter und mit jedem Schritt klopfte ihr Herz mehr und mehr. Als sie in der Gondel saßen glitt ihr Blick aus dem Fenster. „Wieso versuchst du nicht mit ihm Kontakt aufzunehmen?“ „Er hat mich bestimmt schon vergessen.“ „Denkst du wirklich so von ihm?“ „Er hat sich die letzten vier Jahre ja auch nie gemeldet, warum sollte er mich also nicht vergessen haben?“ Mamoru musste zugeben, dass dies ein gutes Argument war. Eine Stunde später setzte er Bunny vor dem großen Hochhaus ab. „Komm gut hoch.“ Lächelte er und sie umarmten sich zum Abschied. „Der Tag war toll, dass sollten wir wiederholen.“ „Machen wir ganz bestimmt.“ Versprach er und mit einem kurzen Handzeichen verschwand sie im Inneren des Hauses. Mamoru sah ihr nach und seufzte. Als er wieder in seinem Wagen saß, grübelte er über ihre Worte. >>> Wieso versuchst du nicht mit ihm Kontakt aufzunehmen?“ „Er hat mich bestimmt schon vergessen.“ „Denkst du wirklich so von ihm?“ „Er hat sich die letzten vier Jahre ja auch nie gemeldet, warum sollte er mich also nicht vergessen haben?“<<< Wieso um Himmels Willen hatte er sich nicht gemeldet? Nach seiner Ansprache bei ihrem Abschied hätte er nicht damit gerecht, dass er sich nicht melden würde. Warum tat er es also nicht? Hatte er sie wirklich vergessen? War vielleicht etwas passiert was sie nicht wussten? Fragen über Fragen, aber eine Antwort auf diese fand er nicht. Er sollte mit Setsuna darüber sprechen, vielleicht wusste sie einen Rat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)