Die Karte des Rumtreibers von Estrelle ================================================================================ Kapitel 4: Jahr 1 - Frostige Weihnachten ---------------------------------------- In den darauffolgenden Monaten wuchs die Freundschaft zwischen James, Sirius, Remus und Peter mehr und mehr. Die vier waren bald unzertrennlich, besonders Sirius und James. Die beiden hatten dieselben Flausen im Kopf. Peter bewunderte die beiden und war überglücklich solche Freunde gefunden zu haben, während Remus versuchte die beiden von so manchem Streit abzuhalten. Seine größte Sorge war nach wie vor, dass seine Freunde hinter sein Geheimnis kamen. Jeden Monat verschwand er für einige Tage und jedes Mal musste er sich eine neue Ausrede einfallen lassen. Die drei schluckten diese jedoch ohne Fragen zu stellen und Remus war mehr als dankbar. Bellatrix hatte noch zweimal versucht Sirius zu erwischen, dieser war allerdings zu flink und er entwischte ihr immer. Einmal gelang es James und ihm sogar, sich dafür bei Bellatrix zu revanchieren. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass die Erstklässler zum Gegenschlag ausholen würden und tappte blindlings in ihre Falle. Die beiden hatten dafür gesorgt, dass der Fußboden zur Mädchentoilette spiegelglatt wurde und Bellatrix und ihre Freundinnen landeten unsanft auf ihren Hintern. Die meisten Schüler freuten sich auf die Weihnachtsferien und nur wenige würden in Hogwarts bleiben. Je näher die Fahrt zurück nach London rückte, desto mehr wünschte sich Sirius ebenfalls in Hogwarts bleiben zu dürfen. Er hatte keinen weiteren Brief von seiner Familie bekommen, auch nicht von seinem Bruder. Das alles waren Anzeichen dafür, dass ihn ein recht kühler Empfang erwarten würde. „Kopf hoch!“ versuchte James seinen besten Freund aufzumuntern. Sirius hatte die meiste Zeit im Zug aus dem Fenster auf die Landschaft gestarrt. „Sie müssen dich nach den Ferien zurück nach Hogwarts gehen lassen, du hast Dumbledore doch gehört.“ „Das ist noch nicht sicher, James.“ seufzte Sirius. „Mein Dad kann immer noch auf einen Schulwechsel bestehen oder mich zu Hause festhalten.“ „Dann kommen wir dich retten!“ versicherte ihm Peter zuversichtlich. „Solltest du nach den Ferien nicht am Gleis stehen, dann holen wir dich höchstpersönlich zu Hause ab.“ fügte Remus noch lächelnd hinzu. Die Worte seiner Freunde zauberten ein Lächeln auf Sirius‘ Gesicht und er fing an nicht mehr alles schwarz zu sehen. Am Nachmittag fuhr der Zug in King’s Cross ein. James wurde von seinen Eltern herzlich begrüßt. Seine Mutter drückte ihn fest an sich und wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Remus wurde von seinem Vater abgeholt und Peter von seiner Mutter. „Na dann mal viel Spaß zu Hause, Sirius.“ flüsterte Bellatrix Sirius ins Ohr. Sie lächelte ihn schadenfroh an, als sie mit Narzissa und Andromeda an ihm vorbeiging. Letztere warf ihm noch einen aufmunternden Blick zu. Die drei Black Schwestern wurden von ihrer Mutter Druella abgeholt. Direkt neben seiner Tante stand seine Mutter. Walburga Black hatte langes rabenschwarzes Haar, war groß und war durch und durch eine Black. Sie war stolz eine Black zu sein und hatte keine Hemmungen dies auch nach außen zu zeigen. Edle, teure Kleidung und der Drang zu den dunklen Künsten. Sirius ging langsam auf sie zu. Walburga blickte ihren Erstgeborenen mit einer Mischung aus Wut, Abscheu und Enttäuschung an. „Beeil dich gefälligst!“ herrschte sie ihn an. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“ Sirius tat wie geheißen und beeilte sich. Er wollte seine Mutter nicht noch wütender machen als sie schon war. Nachdem sie den Bahnhof verlassen hatten, packte sie ihn unsanft am Arm und disapparierte mit ihm zusammen zum Grimmauld Place Nr. 12. Drinnen umschmeichelte Kreacher, ihr Hauself, seine Herrin und nahm ihr den Mantel ab. „Dein Vater wartet in seinem Arbeitszimmer auf dich.“ fauchte sie ihren Sohn an. Sirius schluckte und ging dann die Treppe hinauf. Vor dem Arbeitszimmer seines Vaters blieb er stehen. Von drinnen waren Stimmen zu hören. Sein Vater war anscheinend nicht allein. Sirius nahm allen Mut zusammen, klopfte und öffnete die Tür. Außer seinem Vater, waren auch seine beiden Onkel Cygnus und Alphard anwesend. Die drei waren gerade in ein Gespräch vertieft als er eintrat. „Ah, der Schandfleck ist da.“ sagte sein Onkel Cygnus gehässig. Es stand außer Frage von wem Bellatrix ihr böses Wesen geerbt hatte. Sirius konnte Cygnus am wenigsten leiden. „Jetzt hör endlich auf, Cygnus!“ fuhr ihn sein älterer Bruder Alphard an. „Der Junge kann doch nichts dafür.“ Alphard ging lächelnd auf Sirius zu, der stocksteif dastand, und legte ihm die Hände auf die Schultern. „Schon gut, Sirius.“ Er sah seinem Neffen an, dass dieser Angst hatte. Onkel Alphard war immer schon sein Lieblingsonkel gewesen und er war ihm unendlich dankbar, dass er jetzt hier war. „Es wird sich noch zeigen ob Sirius tatsächlich nichts dafür kann, dass der Sprechende Hut ihn zu einem Gryffindor gemacht hat.“ Orion Black saß an seinem Schreibtisch und musterte seinen Sohn mit seinen grauen Augen eindringlich. „Ich bleibe dabei!“ sagte Cygnus entschlossen. „Du solltest ihn sofort nach Durmstrang schicken.“ Cygnus verschränkte die Arme und sah Orion abwartend an. „Diese Entscheidung steht noch aus.“ antwortete Orion ihm, den Blick aber immer noch auf seinen Sohn gerichtet. Sirius versuchte dem Blick standzuhalten, auch wenn ihm das sehr schwer fiel. Am liebsten hätte er den Fußboden angestarrt. Alphard lachte leise. „Cygnus, hast du etwa wirklich Angst, dass der Ruf der Familie Schaden nimmt, nur weil der Erbe des Hauses zur Ausnahme mal kein Slytherin geworden ist? Das ist doch lächerlich!“ „Du hast die Ansichten der Familie noch nie sonderlich geteilt, Alphard! Vielleicht hat dein Einfluss den Jungen verdorben.“ antwortete Cygnus zornig. Noch bevor ein Streit zwischen den Brüdern ausbrach ging Orion dazwischen. „Genug jetzt!“ Orion stand von seinem Schreibtisch auf. „Ich habe euer beider Meinung zur Kenntnis genommen was diese Angelegenheit betrifft. Lasst mich jetzt mit Sirius allein.“ Cygnus verließ wütend den Raum, ohne Sirius eines Blickes zu würdigen. Alphard strich ihm jedoch noch über den Kopf und ging dann ebenfalls hinaus. Jetzt war Sirius allein mit seinem Vater. „Denk ja nicht, dass mich Dumbledores Brief beeindruckt hat oder an der Situation irgendetwas ändert.“ Orion ging zum Fenster und warf einen Blick auf die Straße. „Sag mir, war es Absicht? Hast du den Sprechenden Hut überredet dich nicht nach Slytherin zu schicken?“ „Nein.“ antwortete Sirius leise. „Ich dachte wirklich, dass er mich nach Slytherin schickt und das hatte der Hut auch vor, doch dann hat er sich umentschieden und mich nach Gryffindor geschickt.“ Orion lachte leise. „Gryffindor und Slytherin sind grundverschieden.“ erklärte er und drehte sich wieder zu Sirius um. „Zum Glück bist du kein Hufflepuff geworden, sonst hätte ich dich noch am selben Abend nach Hause geholt!“ Sirius sah seinem Vater den Zorn an, den er bis eben noch überspielt hatte. „Es…es war keine Absicht, Vater! Ich wollte das nicht, ehrlich.“ Sirius hielt dem Blick seines Vaters jetzt nicht mehr stand und sah auf den Teppich. Er kämpfte mit den Tränen. „Dumbledore beharrt darauf, dass du ein Gryffindor bleibst und er wird dich nicht nach Slytherin schicken. Übrigens sind die meisten Angehörigen unserer Familie dafür, dich nach Durmstrang zu schicken.“ Sirius hatte das leise Gefühl, dass er James, Remus und Peter nie wieder sehen würde und sein Vater ihn nach den Ferien tatsächlich nach Durmstrang schicken würde. „Ich habe mich diesbezüglich noch nicht entschieden. Die Ferien über wirst du das Haus nicht verlassen und dich die meiste Zeit in deinem Zimmer aufhalten. Du darfst keine Briefe schreiben und kümmerst dich um deine Hausaufgaben bis ich dich rufe, verstanden?“ Orions Ton ließ keine Widerrede zu. „Ja, Vater.“ antwortete Sirius fast flüsternd. Das war eine sehr harte Strafe dafür, dass er eigentlich gar nichts angestellt hatte. Orion nahm ihm dann noch seinen Zauberstab ab. Er würde ihn erst nach den Ferien zurückbekommen. Anscheinend traute sein Vater ihm zu, dass er vielleicht etwas Dummes anstellen würde, obwohl ihm das Zaubern außerhalb der Schule verboten war. Sirius durfte dann gehen und auf dem Weg zu seinem Zimmer begegnete er seinem Bruder Regulus. Dieser blieb wie angewurzelt stehen. Als Sirius mit ihm sprechen wollte rannte der Junge weg. Das traf ihn erneut hart, da sie sich eigentlich immer sehr gut verstanden hatten. Jetzt sah ihn anscheinend auch sein Bruder als Schandfleck an. In seinem Zimmer angekommen warf er sich aufs Bett und wünschte sich zurück nach Hogwarts in sein rotes Himmelbett. Die folgenden Tage kümmerte sich Sirius wie von seinem Vater aufgetragen um seine Hausaufgaben und hielt sich überwiegend in seinem Zimmer auf. Nur zum Essen saß er mit seiner Familie zusammen. Seine Mutter war immer noch recht wortkarg ihm gegenüber und tat größtenteils so als wäre er Luft. Sie schien wirklich tief gekränkt zu sein, dass er ein Gryffindor war. Regulus sprach auch weiterhin kein Wort mit ihm und er schien der neue Liebling der Familie zu sein. Seine Mutter verhätschelte ihn regelrecht. Regulus war als Nesthäkchen schon immer der Favorit ihrer Mutter gewesen. Am Weihnachtsmorgen war Regulus schon eifrig dabei seine ganzen Weihnachtsgeschenke auszupacken, als sein Bruder den Salon zum Frühstück betrat. Überrascht stellte Sirius fest, dass auch ein paar Geschenke auf ihn warteten. Glücklich stellte er fest, dass diese von seinen Freunden waren. Er wusste, dass seine Eltern ihre Briefe abfingen, daher freute es ihn umso mehr, dass sie ihm wenigstens ihre Weihnachtsgeschenke gaben. So herzlos waren sie dann doch nicht. Allerdings hatte er von ihnen und von Regulus keine Geschenke bekommen. Das machte ihn etwas traurig. „Du wirst heute während der Familienfeier in deinem Zimmer bleiben.“ sagte seine Mutter dann an ihn gewandt. „Kreacher bringt dir etwas zu essen nach oben.“ Sirius hatte schon damit gerechnet und eigentlich war ganz froh darüber. Er hatte keine Lust auf all die gehässigen Verwandten, welche gegen Mittag eintrafen. Er konnte ihre Stimmen und das Gelächter bis zu sich nach oben hören als sie eintrafen. Auf dem Bett sitzend bewunderte er nochmals die Geschenke seiner Freunde. Einige Zeit später klopfte es an der Tür. Sirius war etwas verwundert, da Kreacher nie klopfen würde. Der Hauself hasste ihn mindestens genauso wie der Rest der Familie. Es war aber nicht Kreacher der eintrat, sondern sein Onkel Alphard. Sirius freute sich ihn zu sehen und fiel ihm in die Arme. „Wie geht es dir?“ fragte sein Onkel ihn freundlich. Sirius erzählte ihm von seiner Strafe und wie es ihm die letzten Tage ergangen war. „Komm mit nach unten, Sirius.“ forderte ihn sein Onkel auf. „Aber ich darf nicht! Mum hat es verboten.“ erwiderte Sirius traurig. „Ich hab sie dazu überredet, dass du in der Küche essen darfst.“ Alphard zwinkerte ihm zu. „Ich leiste dir auch Gesellschaft.“ Strahlend sprang Sirius auf und folgte seinem Onkel in die Küche. Dort hatte Kreacher den Tisch bereits für drei Personen gedeckt. Sirius sah seinen Onkel fragend an. Wer würde noch in der Küche essen? Die Antwort kam dann prompt bei der Tür herein. Es war seine Cousine Andromeda. Sie hatte so gar keine Ähnlichkeit mit ihrer älteren Schwester Bellatrix und Sirius mochte sie von den drei Schwestern am liebsten. „Überraschung!“ sagte sie lachend. „Onkel Alphie und ich dachten du freust dich bestimmt darüber!“ „Und wie!“ sagte Sirius. Das gemeinsame Essen mit den beiden war eines der schönsten Weihnachtsgeschenke für ihn. Allerdings wusste Sirius, dass sich beide beim Rest der Familie nicht gerade beliebt machten, da sie für ihn Partei bezogen. „Hier, das ist für dich!“ sein Onkel reichte ihm ein Geschenk und Sirius packte es neugierig aus. Darin befanden sich zwei Spiegel. „Das sind Zwei-Wege-Spiegel.“ erklärte Alphard. „Du kannst damit mit einer anderen Person in Kontakt bleiben, auch wenn ihr sehr weit voneinander getrennt seid. Ich dachte mir, sie könnten dir nützlich sein. Bei mir liegen sie nur rum und stauben ein.“ Sirius bewunderte die Spiegel. Sein Onkel hatte sich scheinbar schon gedacht, dass Sirius der Briefkontakt zu seinen Freunden untersagt war. „Vielen Dank, Onkel Alphie.“ Auch Andromeda überreichte ihm noch ein Weihnachtsgeschenk inklusive vieler Süßigkeiten. Nachdem sie auch den Nachtisch verputzt hatten entschied sich Sirius dazu wieder nach oben zu gehen. Er wollte die beiden nicht in Schwierigkeiten bringen und ihm war bewusst, dass seine Mutter diesen Ausflug in die Küche nur ausnahmsweise gebilligt hatte. Alphard und Andromeda gesellten sich wieder zum Rest der Familie. „Hast du jetzt eigentlich schon eine Entscheidung bezüglich Sirius getroffen, Orion?“ hakte Cygnus nach, während Kreacher ihm Cognac eingeschenkte. „Nein, noch nicht.“ antwortete das Oberhaupt der Familie. „Ich verstehe nicht warum du dich so zierst?“ schnaubte Cygnus und leerte sein Glas mit einem Zug. „Hogwarts wird den Jungen weiter verderben. Du solltest ihn da wegholen und nach Durmstrang schicken. Dann könnte noch was aus ihm werden.“ „Sirius ist immer noch mein Sohn und nicht deiner, Cygnus!“ konterte Orion. „Kümmere du dich um deine Töchter und halte dich aus dieser Angelegenheit raus.“ Cygnus hasste es, wenn Orion so mit ihm sprach und er wollte sich von ihm auch nicht den Mund verbieten lassen. „Vielleicht sollte man ihm auch einfach nur mal wieder zeigen welcher Weg ihm als Teil dieser Familie vorherbestimmt ist.“ Cygnus deutete eindeutig die dunklen Künste an. „Oh, das kann ich gerne übernehmen.“ schaltete sich jetzt Bellatrix ein. „Ich erinnere ihn gern daran.“ Bellatrix grinste fies und spielte mit einer ihrer dunklen Haarlocken. „Solltest du Sirius auch nur ein Haar krümmen, Bellatrix, dann lernst du mich von einer ganz anderen Seite kennen!“ Orion funkelte sie wütend an. „Hast du mich verstanden?“ Der Rest am Tisch hatte schon längst aufgehört sich zu unterhalten und alle lauschten dem Gespräch. Bellatrix wollte noch etwas erwidern, ihr Vater schüttelte aber den Kopf. So gab sie sich also geschlagen und musste versprechen Sirius nichts zu tun. Als am Abend endlich alle Gäste fort waren saßen Orion und Walburga noch im Salon am Kamin. Regulus und Sirius waren längst im Bett. „Du kannst die Entscheidung was mit Sirius geschehen soll nicht noch länger aufschieben, Orion.“ „Wenn es nach dir und deinem Bruder geht, dann müsste ich ihn jetzt nach Durmstrang schicken, nicht wahr?“ „In Hogwarts verdirbt er! Das ist doch genau das, was Dumbledore will!“ sagte Walburga aufgebracht. „Seit Generationen waren die Erben dieses Hauses Slytherin und bekannt für ihr Wissen über die dunklen Künste. Jetzt hätte er eine Marionette die er sich ziehen kann um das alles über den Haufen zu werfen. Er will unseren Einfluss schmälern.“ Orion hasste es, wenn seine Frau damit anfing. Ständig wollte sie, dass sich die Blacks endlich für eine Seite entschieden. „Wir stehen auf keiner Seite, schon vergessen?“ „Aber wir sollten uns vielleicht langsam für eine entscheiden, Orion!“ „Nein!“ donnerte er. „Diese Familie hat und wird dem dunklen Lord nicht die Treue schwören. Mögen einzelne Mitglieder tun was sie wollen, aber wir bleiben neutral. Einzig das Wohl der Familie zählt.“ Walburga schwieg einen Moment, da sie wusste, dass dieses Thema für Orion abgeschlossen war. „Sirius wird weiter nach Hogwarts gehen.“ sagte Orion dann schließlich. Walburga schnappte nach Luft und wollte etwas erwidern, aber Orion deutete ihr an zu schweigen. „Ich werde mich selbst um seine Ausbildung kümmern.“ Am nächsten Tag zitierte Orion seinen Ältesten zu sich. „Ich habe bezüglich deiner Ausbildung eine Entscheidung getroffen.“ Sirius sah seinen Vater gespannt an. „Beginnend mit dem heutigen Tag bekommst du in Zukunft in allen Ferien zusätzlichen Unterricht von mir. Du wirst den Umgang mit schwarzmagischen Gegenständen, Zauber und Flüche erlernen.“ „Und wenn ich das nicht will?“ fragte Sirius und bereute diese Frage sogleich. „Dann werde ich dich tatsächlich nicht mehr nach Hogwarts zurückgehen lassen und du siehst deine Freunde nie wieder.“ Sirius blieb nichts anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu fügen. Er wusste allerdings jetzt schon, dass er sich zukünftig nie mehr auf die Schulferien freuen würde. Sirius war nicht der Einzige der Probleme in den Ferien hatte. Petunia Evans machte es ihrer Schwester Lily nicht gerade einfach. Sie zeigte ihr offen, dass sie sie immer noch für eine Missgeburt hielt. Während ihre Eltern voller Stolz den Erzählungen der Rothaarigen lauschten wurde Petunia immer zorniger. Warum erkannten ihre Eltern nicht was sie war? Die Wahrheit war allerdings, dass Petunia eifersüchtig auf Lily war und sich nichts sehnlicher wünschte als ebenfalls eine Hexe zu sein und an diesem magischen Ort leben zu dürfen. Voller Zorn darüber fing sie eines Tages auch einen Brief von Rachel an Lily ab und warf diesen vor den Augen ihrer Schwester ins Feuer. „Warum hast du das gemacht, Tunia?“ fragte Lily entsetzt. „Weil du es verdienst hast, Missgeburt!“ fauchte Petunia sie an. Lily konnte es nicht fassen wie gemein ihre Schwester plötzlich zu ihr war. „Alles nur weil du nicht auch eine Hexe bist?“ „Wer will denn schon so sein wie du?“ „Ich hab dich mit Mum reden hören. Du hast sie förmlich angebettelt auch nach Hogwarts gehen zu dürfen.“ „Das ist eine Lüge!“ verteidigte sich Petunia, obwohl es die Wahrheit war. „Das habe ich nicht!“ „Doch hast du!“ Petunia fühlte sich in die Ecke gedrängt und rauschte wütend an Lily vorbei in ihr Zimmer. Ihre Schwester hatte Recht, aber das würde sie nicht zugeben. Als Lily einmal mit ihrer Mutter einkaufen war, hatte sie sich in deren Zimmer geschlichen und sich ihre Schulsachen angesehen und in den Büchern geblättert. Auch den Zauberstab ihrer Schwester hatte sie ausprobiert, aber es wollte keine Magie herauskommen. Lily wusste von alledem nichts und das sollte auch so bleiben. Allerdings war das Band der Schwestern, welches sie einst verband, unwiderruflich gerissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)