Kiss me von abgemeldet (Ooshiba x Kimishita) ================================================================================ Kapitel 1: Kiss me ------------------ „Oi! Kimishita!“ Wütend stapfte der Träger der Nr.11 in die Umkleidekabine. „Wo steckst du, verdammt?!“, rief er dabei in einem Ton, der einige seine Mitspieler erschaudern ließ. „Hah?!“, entgegnete die Nr.10 prompt „Was schreist du hier so durch die Gegend?!“, brüllte er nun ebenfalls. Beim Anblick seines verschwitzten Mitschülers, bäumte sich der Hüne auf. Er verspürte den Drang sich geradewegs in einen Kampf zu stürzen. Auf die Gefahr hin, rausgeworfen zu werden, hielt er sich jedoch vorerst zurück. „Du nutzloser Zwerg hast mir nicht einen einzigen Ball zugespielt!“, beschwerte sich Ooshiba, den Finger auf seinen Kontrahenten gerichtet. „Weißt du eigentlich, worum es beim Fußballspielen geht?!“, fügte er schnaubend hinzu. „Es geht darum das Spiel zu gewinnen!“, keifte Kimishita. „Gerade deswegen, habe ich dir den Ball nicht zugespielt! Auf dem Feld warst du heute einfach nur miserabel.“ „Wie bitte?!“ Ooshibas Blick verfinsterte sich. In bedrohlicher Haltung trat er auf den Kleineren zu. „Sag das nochmal“, knurrte er, als er dem Schüler nun direkt gegenüberstand. Er vernahm Kimishitas persönlichen Geruch, vermischt mit dem Schweiß, den das anstrengende Spiel mit sich gebracht hatte. Trotz des enormen Größenunterschieds, ließ sich der Kleinere nicht einschüchtern. Ganz im Gegenteil. Selbstbewusst starrte ihm Kimishita in die Augen. „Du – warst – miserabel“, wiederholte er betont langsam, um in der Wunde seines Rivalen herumzustochern. „Das reicht! Es wird Zeit dir- „Bitte!“, flehte Tsukamoto, der den Anblick dieser Auseinandersetzung nicht länger ertrug. „Wir haben doch gewonnen. Ist es nicht letztendlich das, was zählt?“ „Misch dich nicht ein!“, schnauzten Ooshiba und Kimishita wie aus einem Mund. Prompt war der schmächtige Neuling eingeschüchtert. „Habt ihr vor, mir dasselbe zu sagen?“, meldete sich Nakazawa zu Wort. Sofort hielten die Streithähne inne. „Coach…“ „Wir sind hier doch nicht im Kindergarten“, belehrte der Mann die zwei aufgebrachten Teenager. „Du Ooshiba, stellst dich jetzt unter die Dusche, um einen klaren Kopf zu kriegen“, wies Nakazawa an. „Und du, Kimishita…“, fuhr er mit strenger Stimme fort. „… wirst für fünfzehn Minuten aus der Kabine verschwinden. Du darfst erst unter die Dusche, wenn der Rest deiner Mannschaft fertig ist. Hast du verstanden?“ Es war nicht zu übersehen, wie der Schüler daraufhin mit sich rang. Wütend hatte er sich auf die Unterlippe gebissen, während seine Hände zu Fäusten geballt waren. Dennoch schluckte er jeden Kommentar hinunter, um frustriert aus der Kabine zu stapfen. Trotz der Tatsache, dass Kimishita derjenige war, der gehen musste, sah sich Ooshiba nicht als Sieger dieser Auseinandersetzung. Viel eher hatte er das Gefühl, lediglich etwas aufzuschieben. Da er vorerst keine andere Wahl hatte, tat er, wonach der Coach verlangt hatte. Aufgewühlt trat Ooshiba unter die Dusche, um neue Energie zu tanken. Derweil schweiften seine Gedanken zu Kimishita, der schmorend vor der Kabine stand. Zu wissen, dass dieser Dreckskerl warten musste, sorgte für eine gewisse Genugtuung. Ooshiba genoss den Moment und ließ sich daher besonders viel Zeit. Gemütlich schlüpfte er in Shirt und Shorts, um diesen Augenblick bis zum Schluss auszukosten. Gemeinsam mit seinen Kameraden verließ er anschließend die Kabine. Beim Herausgehen entdeckte er Kimishita, der zähneknirschend neben der Tür verharrte. Eine Szene, die er sich auf der Zunge zergehen ließ. Grinsend zwinkerte er dem Mitschüler zu. „Viel Spaß“, trällerte er. „Che. Halt die Schnauze“, brummte Kimishita und stapfte rasch in die Kabine. Er war derart wütend, dass es sich kaum in Worte fassen ließ. Zu gern hätte er das selbstgefällige Grinsen seines Kontrahenten aus dem Gesicht geschlagen. Weiteren Ärger wollte er wegen dieses Vollidioten allerdings nicht riskieren. Wortlos stellte sich Kimishita unter die Dusche, um so zumindest ein bisschen Herr der Lage zu werden. Minutenlang ließ er das warme Wasser auf seinen nackten Körper prasseln. Erst als er sich einigermaßen beruhigt hatte, stellte er das Wasser ab, band sich ein Handtuch um die schmalen Hüften und begab sich nun zielstrebig an seinen Spind. Überrascht musste er feststellen, dass ihn Ooshiba dort bereits erwartete. Als er den irritierten Gesichtsausdruck bemerkte, grinste der Hüne. „Glaubst du wirklich, dass ich deine Beleidigungen unkommentiert auf mir sitzen lasse?“ „Che. Ich bin erstaunt, dass ein Hohlkopf wie du sie als solche erkannt hat“, knurrte Kimishita und tat so, als wäre sein Rivale gar nicht im Raum. Ooshiba allerdings, packte sein Opfer daraufhin unsanft am Oberarm. „Na warte du Zwerg“, zischte er. „Dafür werde ich dir eine Lektion erteilen.“ Schnell rüstete sich Kimishita für den bevorstehenden Kampf. Doch statt zu Schlägen, kam es zwischen den beiden mehr zu einem Gemenge. Sie packten sich an den Armen und versuchten sich mit bloßer Kraft niederzuringen. Keiner von ihnen dachte auch nur im Traum daran, jetzt nachzugeben. Da sie ungefähr gleichstark waren, entpuppte sich dieses Vorhaben zu einer Endlosschleife. Dann aber geschah etwas, womit keiner von ihnen gerechnet hatte. Bevor Kimishita es realisierte, glitt das Handtuch von seinen Hüften. Prompt galt Ooshibas Blick nicht mehr seinem Gesicht. Kimishita errötete. „Sch-Scheiße!“ Peinlich berührt, trat er einen Schritt nach hinten. Hektisch beugte er sich nach unten, um das Handtuch zu greifen. Doch bevor er dazu kam, wurde er von Ooshiba am Unterarm gepackt. Erschrocken fuhr er daraufhin nach oben. „W-Wa- Weiter kam er nicht. Mit einem kräftigen Ruck zog ihn sein Mitschüler zu sich heran. Keine Sekunde später waren ihre Lippen versiegelt. Kimishita erstarrte. Die Augen vor Überraschung weit aufgerissen, spürte er, wie sich die weichen Lippen Ooshiba sanft an seine eigenen schmiegten. Es war ein seltsames Gefühl. Irgendwie befremdend. Doch erstaunlicherweise verspürte er nicht den geringsten Drang sich loszureißen, im Gegenteil. Er genoss das Gefühl der sanften Lippen und lechzte mit jeder weiteren Sekunde nach mehr. Etwas zögernd öffnete er seinen Mund. Und tatsächlich ging sein Mitschüler geradewegs darauf ein. Zielsicher glitt die warme Zunge durch den Spalt, um in die unbekannte Mundhöhle einzutauchen. „Nnhhn…“ Wie peinlich, dachte Kimishita, konnte das Stöhnen jedoch nicht unterdrücken. Zu gut hatte es sich angefühlt, als Ooshibas samtige Zunge in seinen Mund geglitten war. Eifrig ging sie – so frech wie Ooshiba selbst – auf Erkundungstour. Keinen Winkel ließ sie dabei aus. Und erst als sie sich ausgetobt hatte, widmete sie sich dem Besitzer dieser köstlichen Mundhöhle. Spielerisch neckte sie die Zunge ihres Partners, provozierte sie und verwöhnte sie mit sanften Umkreisungen. Die Jungs selbst hatten bereits ihre Köpfe geneigt und die Hände jeweils im Haar des anderen vergraben, um diese neu gewonnene Erfahrung leidenschaftlich auf sich einwirken zu lassen. Nachdem sie zwischendurch etwas Luft geholt hatten, wechselten sie das Tempo. Während ihr erster Kuss eher von grober Natur war, nahmen sie sich jetzt besonders viel Zeit, um dieses Erlebnis in ihrem Gedächtnis einzuprägen. Hin und wieder hielten sie für einen kurzen Moment inne, um das Gefühl, den Geruch, sowie den Geschmack auf sich einwirken zu lassen. Ihre Augen waren geschlossen, während beide ihren eigenen Gedanken nachgingen. Fest stand für sie nur, dass dieser Augenblick für immer anhalten konnte. Erst als die Luftreserven vollends erschöpft waren, lösten sie die herrliche Verbindung auf. Sachte trennten sich ihre Lippen voneinander, bis sie sich in die Augen blickten. Ihre Münder waren gerötet und etwas geschwollen, während die Augen vor Erregung glänzten. „Che…“ Zügig schlüpfte Kimishita in seine Klamotten, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Als er fertig war, wollte er bereits gehen, ohne sich umzusehen. Zu viele Gedanken flogen gerade durch seinen Kopf. Doch gerade, als er zur Tür steuerte, ließ ihn sein Mitschüler innehalten. „Atsushi…“, hauchte dieser. Überrascht drehte Kimishita sich um. Ooshiba stand ihm bereits gegenüber. „M-Mein Vorna- Ein weiterer Kuss unterband seine Aussage. Ohne, dass sie es merkten, wurde die Tür zur Kabine geöffnet. Zaghaft trat Tsukamoto hinein. „Der Bus wart- Sofort fuhren die beiden auseinander. Prompt galten ihre tödlichen Blicke dem Störenfried, der sicher mehr gesehen hatte, als er sollte. „Tsuka… „… Moto!“, vollendete Kimishita den Satz seines Mitschülers. Zeitgleich packten sie den armen Tropf an seinem Kragen. „Wenn du den anderen auch nur ein Sterbenswörtchen sagst, werden wir dich umbringen.“, drohten sie gemeinsam, woraufhin der eingeschüchterte Junge heftig nickte. „I-Ich habe verstanden!“, rief er und lief schwer atmend davon. Ein letztes Mal blickten sich die Zurückgebliebenen in die Augen. Doch bevor Ooshiba etwas sagen konnte, verschwand Kimishita, woraufhin sich dieser magische Moment in Luft auflöste. War dieser Kuss nun eine einmalige Sache? Oder der Beginn einer außergewöhnlichen Beziehung? Sachte fuhr sich der Hüne über die Lippen, mit denen er die seines Mitspielers sanft liebkost hatte. Die Erinnerung daran deutete bereits auf die Antwort hin… Lächelnd verließ Ooshiba die Kabine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)