MaiTai. von Elfenwald ================================================================================ Kapitel 1: Eins. ---------------- “Beeil dich! Sonst kommst du noch zu spät und du willst Sakura doch nicht warten lassen", rief Frau Tendo die Treppe hinauf. Mai verdrehte die Augen, riss sich jedoch zusammen. "Bin gleich soweit..", rief sie ihrer Mutter entgegen. Sie wollte jetzt keinen Streit anfangen. Schließlich würde sie ihre Familie für eine Weile nicht sehen. Die fünf Kage hatten ein neues Shinobiprogramm auf die Beine gestellt, an dem sie teilnahm. Sie würde für sechs Monate in ein anderes Dorf ziehen, um so die verschiedenen Kulturen kennen zu lernen und so den Zwiespalt zwischen den Dörfern zu vermindern. Mai hatte sich sehr gefreut als die Wahl auf ihre 'alte Heimat' Konoha fiel. Freudig schmiss sie die letzten Sachen in ihren Rucksack, schulterte ihn und begab sich nach unten ins Wohnzimmer. “Hast du auch alles eingepackt?“ fragte ihre Mutter leicht hysterisch und schaute der Brünetten in die Augen. Wie vor jeder Mission machte sich ihre Mutter große Sorgen, doch dieses Mal war ihre Angst unbegründet. Der Weg nach Konoha wurde als 'ungefährlich' eingestuft und auch sonst war an ihrer Mission nichts gefährlich. Im Gegenteil - diese Mission würde wie Urlaub werden. Sie war schon wirklich gespannt und freute sich wahnsinnig auf Sakura. Sie hatten sich schon einige Jahre nicht mehr gesehen, doch die Rosahaarige schrieb ihr regelmäßig Briefe in denen sie hauptsächlich über ihre Freunde berichtete. Auf diese war Mai ebenfalls tierisch gespannt. Sie mochte es, neue Leute kennen zu lernen und hoffte, dass sie sich mit ihnen anfreunden würde. Gedankenverloren stand sie da, während ihre Mutter noch einmal ihren Rucksack durchwühlte. „Komm' heil wieder nach Hause“, sagte ihr Vater, der plötzlich vor ihr stand. „Sicher“, grinste sie und ließ eine übertriebene Umarmung ihrer Mutter zu. Der Weg war ziemlich unbeschwerlich und nach nur einem halben Tagesmarsch konnte sie Konoha schon von weitem Erkennen. Beeilt hatte sich die Braunhaarige zwar nicht, aber schneller als sonst war sie trotzdem unterwegs gewesen. „Mai!“ hörte sie eine vertraute Stimme und sie sah einen rosa Haarschopf vor den Toren Konoha’s. Sakura stand schon seit Sonnenaufgang am Eingangstor und wartete voller Freude auf ihre Freundin. Die Rosahaarige hatte Mai wirklich vermisst und freute sich riesig sie endlich wieder zu sehen. „Hey, Sakura.“, lachte Mai und umarmte sie fest. „Ich muss dir soooo viel erzählen…“ plapperte Sakura sogleich drauflos. 'Genau wie damals', schmunzelte Mai und freute sich darüber, dass sie sich auch nach so vielen Jahren noch so gut verstanden wie früher. Es fühlte sich an, als wäre sie nur kurz weg gewesen. Mai schätzte das an Sakura sehr. Sie war wirklich ihre beste Freundin. Die Kunoichi schnappte sich Mai's Rucksack und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den Harunos. Auf dem Weg erzählte die Rosahaarige, was in Konoha so vor sich ging und schwärmte von einem Jungen namens Sasuke. "Und dieser Sasuke? Seid ihr ein Paar?", fragte Mai schelmisch und zwinkerte Sakura zu. Die Rosahaarige lief rot an, murmelte Unverständliches und tat somit das Thema ab. Doch kurz darauf plapperte Sakura munter weiter. Bei Sakura angekommen, schlenderten die Beiden die Treppe hinauf in ihr Zimmer, wo sie sich erstmal auf das Bett schmissen. 'Wow, es sieht immer noch genauso aus wie früher', schoss es Mai durch den Kopf, als sie den Blick durch den Raum schweifen lies. Ihre Augen blieben bei Sakura hängen, die sie schon erwartungsvoll anblickte. Anscheinend wollte sie der Braunhaarigen einige Zeit lassen, doch ihr Mitteilungsbedürfnis ergriff die Oberhand. „Na los, erzähl schon…“, seufzte Mai und Sakura schwatzte wieder munter drauf los. Sie erzählte von ihren Freunden, dass Mai sie bald kennen lernen würde und von einem Kerl namens Naruto Uzumaki, der sie anscheinend dauernd zu nerven schien. „Wann lern’ ich die denn alle kennen?“ rief Mai der Rosahaarigen hinterher, als sie das Zimmer verließ und ein paar Minuten später mit zwei Gläsern und Getränken zurückkam. „Ich hab meinen Freunden versprochen, dass ich dich heute Nachmittag mit zum Schwimmen nehme. Hast du Lust?“, grinste Sakura. „Na klar“, freute sich Mai und schon waren die beiden Mädchen damit beschäftigt Bikinis herauszusuchen und Handtücher in ihre Taschen zu stopfen. Ihre Bikinis zogen sie sich schon unter ihre Klamotten, denn Sakura erzählte ihr, dass man sich dort nirgendwo ungestört umziehen konnte. "Sag mal - wann muss ich denn zum Hokage? Ich kann schließlich nicht die ganze Zeit hier wohnen, oder?", fragte die Brünette ihre Freundin. Einerseits wäre es natürlich schön, die ganze Zeit bei Sakura zu sein. Doch auf Dauer würde es etwas eng werden, wenn zwei Teenager sich ein Zimmer teilen müssten. Sakura zuckte mit den Schultern. "Du kommst morgen mit zur Akademie und dann sehen wir weiter..", sagte sie und grinste. „Wollen wir dann los?“ fragte die Haruno und Mai nickte. Gemeinsam verließen sie das Haus und machten sich auf den Weg, zurück zum Haupttor von Konoha. Mai stutzte: „Wo müssen wir denn hin?“ - „Wir sind gleich da“, beruhigte Sakura ihre Freundin und grinste: „Keine Sorge!“ Sie verließen das Dorf und die Rosahaarige führte sie eine Zeit lang durch den Wald. Nebenbei schwatzte Sakura unablässig über ihre Freunde, ganz besonders über diesen Sasuke. „Arschbombe!“, hörte man plötzlich durch den Wald schallen und Sakura verdrehte nur die Augen. „Dieser Naruto!“, grummelte sie genervt. Mai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auf diesen Naruto war sie ja wirklich mal gespannt. Die Haruno erzählte so viel von ihm, was ihn für Mai umso interessanter machte. Sie mochte durchgedrehte Typen, die sich so gaben, wie sie nun mal waren und sich nicht darum scherten, was die anderen von ihnen halten. Endlich waren sie angekommen und Mai verschlug es fast die Sprache. Vor ihr lag ein See, der an der einen Seiten von hohen Felsen umgeben war, auf denen ein Junge mit blonden, wuscheligen Haaren stand. Mai beobachtete ihn, wie er Anlauf nahm und voller Freude ins Wasser sprang. Erneut hörte man den Ruf des Blonden. Das musste also Naruto sein. Mai bemerkte eine kleine Nische, sozusagen eine Gruft, die durch die Felsen geschützt, im Wasser lag. Vermutlich war das Wasser so tief an dieser Stelle, das man noch Stehen konnte. ‚Das perfekte Versteck’ dachte sich die Brünette und blickte dann Sakura hinterher. Die Rosahaarige war mittlerweile schon fast bei den anderen, die es sich auf einer Wiese, unweit vom See entfernt, bequem gemacht hatten. Mai beeilte sich zu ihrer Freundin aufzuholen. „Hallo, Sakura. Da seid ihr ja endlich.“, rief uns der Blondschopf zu, der gerade versuchte etwas umständlich aus dem See zu klettern. „Hallo, Naruto“, sagte Sakura etwas genervt. Mai hatte sie eingeholt und schaute zu Naruto. „Gib dich bloß nicht zu lange mit dem ab“, flüsterte die Haruno ihrer Freundin zu und schlenderte dann mit ihr zu den Anderen. Mai winkte ebenfalls dem Blonden zu, der daraufhin ein ziemlich breites Grinsen an den Tag legte. Naruto, der es immer noch nicht aus dem See geschafft hatte, sah man wieder zurück ins Wasser fallen. Mai grinste. Er schien genau so zu sein, wie Sakura ihn beschrieben hatte. Aus ihren Worten machte sie sich nichts. Sie lernte die Leute zuerst kennen und entschied dann, ob sie ihr gut taten oder nicht. „Hey, Leute. Das ist Mai“, sagte Sakura in die Runde, breitete ihr Handtuch aus und setzte sich auf dieses. Mai tat es ihr gleich und murmelte ein leises ‚Hallo’. Sie war eigentlich nicht schüchtern, doch, wenn so viele fremde Leute sie anschauten, konnte auch eine Tendo mal nervös werden. Jeder kannte dieses Gefühl, wenn man zu einer Gruppe stößt, in der man nur eine Person kennt. „Also, das hier ist Shikamaru“, fing Sakura sogleich an und zeigte auf einen ziemlich desinteressierten Jungen, der am Rand der Truppe lag und die Wolken beobachtete. Er brummte zur Begrüßung. „Das Mädchen daneben ist TenTen“, fuhr sie fort und das brünette Mädchen lächelte ihr aufmunternd zu. „Shino ist der Typ da, der an dem Baum lehnt und mit den Insekten spricht. Und Kiba spielt dort drüben mit Akamaru.“ Sakura deutete auf einen aufgeweckten Kerl, der mit einem weißen Hund über die Wiese jagte. Mai war etwas verwirrt. Ein Typ, der mit Insekten spricht? „H-Hallo. Ich bin Hinata Hyuuga“, stellte sich ihr dann ein Mädchen vor, „und das ist mein Cousin Neji“, und zeigte auf den braunhaarigen Jungen neben ihr, der ihr zunickte. „Wow! Ihr besitzt das Byakugan!“, war Mai sofort begeistert. Noch nie hatte sie jemanden von diesem Clan gesehen und quetschte die Beiden auch sofort über ihre Familie aus. Der Junge - Neji - fand dies wohl nicht so toll, doch schmunzelte, als Hinata eingestand, dass er der bessere Ninja von den Beiden wäre. Mai war fasziniert und hörte interessiert zu. „Sakura! Da bist du ja endlich!“, hörte Mai eine weitere Stimme und drehte sich zu der Geräuschquelle um. Die Brünette erblickte einen Jungen mit schwarzen Haaren, die in einer Art Topfschnitt frisiert waren und dazu dicke schwarze Augenbrauen besaß. „Was ist das für ein Outfit?“, rutschte es Mai auch sofort raus, als sie den grünen, ziemlich eng anliegenden Kampfanzug sah. Innerlich ohrfeigte sie sich für diese Bemerkung, doch sie hatte Glück. Keiner schien etwas mitbekommen zu haben. Außer Sakura natürlich. „Rock Lee“ flüsterte Sakura ihr leise zu und konnte ein Lachen kaum unterdrücken. Und Mai verstand. Die Rosahaarige hatte einiges von ihm in ihren Briefen erwähnt, auch, dass er unsterblich in Sakura verliebt sei. „Hallo, Lee“, sagte sie freundlich zur Begrüßung, legte sich dann jedoch etwas desinteressiert auf ihr Handtuch zurück. Doch da hatte sie falsch gewettet, denn der Schwarzhaarige begann sofort ihr zu erzählen, was sein Sensei mal wieder für grandiose Sachen erlebt hatte. Sakura warf ihrer Freundin nur einen hilfesuchenden Blick zu. 'Wollen wir mal nicht so sein', dachte sich die Braunhaarige und stellte sich dem Neuankömmling erst einmal vor. „Hallo. Ich bin Mai, Sakura’s Freundin“, sagte sie und Lee schaute etwas irritiert auf. Damit hatte er anscheinend nicht gerechnet. Er begrüßte sie freundlich und legte sich dann mit zu ihnen. 'Der ist ja ulkig', dachte sich Mai noch, bevor sie sich wieder den Hyuuga’s zuwandte. Ein paar Minuten später setzten sich dann Shikamaru, Kiba und Shino dazu. Akamaru beschnüffelte die ‚Neue’ erst einmal, bevor er sie freudig anbellte. „Und wer ist das?“ fragte Mai in die Runde und deutete auf einen etwas dickeren Jungen, der mit einer Chipstüte in der Hand auf sie zugeschlendert kam. „Ach das, das ist nur Choji“, sagte Lee und lachte. Plötzlich stand Naruto vor den Freunden: „Los, Leute. Kommt doch mal mit ins Wasser. Es ist doch viel zu heiß hier draußen!“ Mai musste lachen. Ja, er war wirklich so, wie Sakura ihn in ihren Briefen beschrieben hatte. Aufdringlich und laut. „Ich komm mit“, grinste sie den nun verwirrt dreinschauenden Blondschopf an. „Echt jetzt?“, fragte er vorsichtshalber noch einmal. „Klar“, lachte Mai, zog ihre Klamotten aus und stürzte in Richtung See. Sakura schüttelte nur den Kopf und auch die anderen schauten der Brünetten ungläubig hinterher. PLATSCH. Naruto tauchte aus dem Wasser auf und guckte sich erschrocken um. Mai fing lauthals an zu lachen, in das er natürlich sofort mit einstimmte. „Ich bin übrigens Mai“, stellte sie sich noch einmal ordentlich vor und wischte sich die letzten Lachtränen aus den Augen. „Ja, ich weiß. Sakura hat seit Wochen über nichts anderes mehr geredet. Ich bin Naruto Uzumaki und ich werde Hokage“, antwortete Naruto grinsend. Und spätestens jetzt wusste Mai, dass sie sich mit diesen Jungen noch sehr gut verstehen würde. Doch sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn irgendwer hatte sie von hinten gepackt und unter Wasser gedrückt. Prustend tauchte Mai wieder auf und versuchte den Übeltäter zu identifizieren: Kiba. „Das kriegst du wieder, du Hund!“, rief sie in seine Richtung und lachte. „Danke für das Kompliment“ grinste der Braunhaarige und eine wilde Wasserschlacht begann. Nach und nach kamen alle auf den Geschmack und begaben sich mit in die Schlacht. Gut gelaunt kamen sie alle nach einer Stunde aus dem Wasser und legten sich auf ihre Handtücher. „Sasuke! Sasuke-kun! So warte doch!“, hörte Mai plötzlich eine Mädchenstimme. Sie drehte sich zu dieser um und erkannte ein blondes Mädchen. Die Blondine hatte ihre langen Haare zu einem Zopf gebunden, trug einen sehr knappen Bikini, der ihrem Körper schmeichelte. ‚Da kann man ja nur neidisch werden’ dachte sich die Brünette und schaute an sich hinunter. „Ino!“, knurrte Sakura leise und Mai erinnerte sich an ein paar Briefe, in denen sie Ino erwähnt hatte und diese waren gewiss nicht nett. Manche dieser Worte hatte sie Sakura bis dahin nicht einmal zugetraut. Der Junge, den Ino verfolgte, kam langsam auf die Truppe zugeschlendert. Mai sah ihn sich genauer an und ihr blieb fast das Herz stehen. „Itachi“, murmelte sie leise. „Quatsch!“, posaunte Naruto sofort herum, der es sich neben Mai bequem gemacht hatte: „Das ist Sasuke! Itachi's Bruder!" Mai zuckte zusammen. Shinobi sei Dank hatte kein Anderer sie gehört und sie schalt sich innerlich. Das gehörte jetzt nicht hier her! Sasuke machte es sich am Rand der Gruppe bequem, sah kurz auf und für eine Sekunde - die Mai wie eine Ewigkeit vorkam - trafen sich ihre Blicke. In seinen Augen lag Verachtung, aber auch Neugierde. Der Junge war ihr wirklich nicht geheuer. Was fand Sakura nur an ihm? Nur schwer konnte sie sich von ihm abwenden, viel zu viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf und wühlten sie auf. Sie versuchte sich auf Naruto und die Anderen zu konzentrieren. Sakura hielt es für nötig Mai Sasuke noch einmal vorzustellen und himmelte den Uchiha bereits seit einigen Sekunden an. „Sasuke, das ist Mai“, sagte sie strahlend zu ihm, als er sich setzte. „Hn“, kam es von dem Schwarzhaarigen, ließ die Brünette jedoch nicht aus den Augen. Mai nickte zaghaft und versuchte nun so gut es ging sich mit den Anderen zu unterhalten und den Schwarzhaarigen zu ignorieren. Doch sie spürte seinen Blick in ihrem Nacken. Ino hatte sich natürlich zu ihnen gesetzt und sofort begann der Streit zwischen Sakura und der Blonden. Der Uchiha hatte sich mittlerweile auf den Rücken gelegt, die Augen geschlossen und schien in Gedanken versunken zu sein. Ihn interessierte das Geplänkel der Mädchen herzlich wenig. Mai bemerkte das und war erstaunt, dass Sakura so etwas mit sich machen ließ. „Was für ein egoistisches Schwein“, knurrte sie, doch Naruto lenkte ihr Interesse wieder auf ihn, da er versuchte einen Handstand zu machen, jedoch ausrutschte und auf dem Hosenboden landete. Alle hielten sich die Bäuche vor Lachen, während der Blondschopf leicht rot um die Nase wurde und verlegen seine Haare durchwuschelte. Nach einigen Stunden am See brach langsam die Dämmerung ein. „Wir sollten langsam mal los!“, sagte Shikamaru mit Blick in den Himmel. Die Gruppe packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg nach Konoha. Am Tor verabschiedeten Sakura und Mai sich von den Anderen und liefen schnell nach Hause, da es langsam zu regnen begann. „Ach, da seid ihr Beiden ja.“, rief es uns aus der Küche entgegen, als sie das Haus betraten. Frau Haruno kam aus dieser und schloss Mai in ihre Arme. „Du bist aber groß geworden.. und hübsch.“ – „Danke“, nuschelte diese und genoss die zärtliche Umarmung. Am ganzen Leib zitternd schickte Frau Haruno sie in Sakura's Zimmer. „Ich mach euch erstmal eine heiße Nudelsuppe und ihr geht euch in der Zeit aufwärmen.“, ordnete Sakura’s Mutter an und ging in die Küche zurück. Sakura und Mai trotteten die Treppe hinauf. Sie war ja so viel entspannter als ihre eigene Mutter. Du kannst ruhig zuerst duschen“, forderte Sakura Mai auf. Und so schnappte sich die Brünette ihre Schlafklamotten und ein Handtuch und verschwand im Bad. Das heiße Wasser prasselte sanft auf ihre Haut und entspannte ihre Muskeln. Ihr Körper wurde müde, doch in ihrem Kopf ließen sich die Gedanken nicht beiseite schieben. Dieser Sasuke war also Itachi's Bruder. Hatte er noch Kontakt zu ihm? Mai seufzte und lehnte ihrem Kopf an die Glaswand der Dusche. "Ich vermisse dich echt, Itachi..", murmelte sie leise. Langsam hob sie ihren Kopf von der wand und machte sich daran ihre Haare zu waschen. Anschließend stieg sie aus der Dusche, um Sakura nicht all zu lange warten zu lassen. Schwermütig zog Mai sich ihren Pyjama an und schmiss sich auf das provisorische Bett, während Sakura im Bad war. Eine mollige Wärme umfing sie. ‚Ach, wie schön es war, wieder Zuhause zu sein‘, dachte Mai noch, bevor ihr die Augen zu fielen und sie in einen leichten Schlaf hinüber glitt. „Hey, Mai“, hörte sie irgendwann eine Stimme aus weiter Ferne. „Na los. Steh auf! Mum hat uns doch extra Nudelsuppe gekocht!“ Mai schreckte hoch und sprang auf. Sie war hellwach. „Essen?“, grinste die Brünette glücklich. „Ja“, lachte Sakura und ging zur Tür. "Na komm schon, sonst wird’s noch kalt.“ In Null-Komma-Nix war Mai an der Tür und an Sakura vorbei die Treppe hinunter. Sakura schüttelte den Kopf. Irgendwie kam ihr das ziemlich bekannt vor. Nach dem Essen fühlten sich die beiden Freundinnen zu schläfrig um noch großartig etwas zu machen, also beschlossen sie zurück in Sakura's Zimmer zu gehen und schmissen sich, dort angekommen, auf ihre Betten. „Und? Wie findest du meine Freunde?“, murmelte Sakura im Halbschlaf. „Ein bisschen merkwürdig.“, gab Mai ehrlich zu. „Man gewöhnt sich schnell daran..", versprach Sakura und Beide schliefen schnell ein. Kapitel 2: Zwei. ---------------- „Aufstehen, Mädels! Zeit für's Training“, flötete Frau Haruno und zog die Vorhänge auf, damit die Sonne hinein scheinen konnte. 'Wenigstens hat es aufgehört zu regnen', dachte Mai noch, bevor sie sich die Decke noch einmal über den Kopf zog. Sie hatte so schön geträumt. Gezwungenermaßen standen die Beiden dann doch auf und zogen sich an. Nach dem Frühstück fühlten sie sich sogar wieder einigermaßen lebendig. „Sag mal, Sakura, wer ist eigentlich alles in deinem Team?“, fragte Mai schmatzend, während Sakura sich das letzte Stück Brötchen in den Mund schob. „Naruto und Sasuke, wieso?“ – „Ach, ich frag nur“, grinste sie. Na, das konnte ja ein Tag werden. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Trainingsplatz. Dort angekommen sahen sie Sasuke, der lässig an einem Baum lehnte. „Guten Morgen, Sasuke“, begrüßte Sakura ihn fröhlich und Mai nickte ihm höflich zu. Der Schwarzhaarige war ihr einfach unsympathisch. Wie konnte Sakura sich bloß in so einen egoistischen Typen verlieben? Klar, er sah gut aus und hatte eine unglaublich anziehende Ausstrahlung. Trotz seines kalten Blickes, der selbst die Hölle gefrieren ließ. Sasuke nickte den Mädchen kurz zu und beschäftigte sich dann wieder mit sich selbst. 'Wie kann man so früh am Morgen schon so gute Laune haben?', schoss es Mai ironisch durch den Kopf und rollte mit den Augen, was die Rosahaarige zum Glück nicht mitbekam. „Hey Sakura, Mai, Sasuke!“, rief es aus der Ferne und sie sahen, wie Naruto auf sie zu rannte. „Also.. ich freu' mich auf das Training. Echt jetzt! Das wird bestimmt super!“, grinste Naruto, als er bei den Dreien angekommen war und machte sich daran sich aufzuwärmen. 'Na, toll‘, dachte Mai und schmunzelte, denn sie hatte absolut keine Lust. Sie hatte sich einen angenehmeren Tag vorgestellt, als in ihrer 'freien' Zeit zu trainieren. Und das dann auch noch mit einem Griesgram und einem völlig aufgedrehten Spinner. Schließlich hatte sie sich auf eine Art Urlaub eingestellt. Mai und Sakura setzten sich ins grüne Gras und beobachteten Naruto und Sasuke, die schon mit einem Trainingskampf begonnen hatten. Ihr Sensei ließ sich immer noch nicht blicken. Mai war wirklich gespannt darauf, wie ihr Sensei wohl aussah. Nach 2 Stunden des Wartens tauchte er endlich auf. Er stand, wie zuvor Sasuke, angelehnt an einen Baum mit einem Heftchen in der Hand und las darin. Sein Gesicht war fast komplett verdeckt, doch Mai erkannte ihn. „Kakashi!“, rief sie und ein ziemlich verwirrter Kakashi blickte auf. „Mai?“, fragte er fassungslos. Sie nickte und merkte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Wie lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen? „Du kennst Sensei Kakashi?“, flüsterte Sakura neben ihr und schaute verdutzt zwischen ihrer Freundin und Kakashi hin und her. Selbst Sasuke schien aufmerksam geworden zu sein und stoppte den Trainingskampf und schaute zu dem Dreiergespann. Kakashi ging nun langsam, immer noch fassungslos, auf Mai zu und schloss sie in seine Arme. 'Er riecht genauso wie früher', dachte sich die Brünette und presste ihren Kopf stärker an seine Brust. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor er sie wieder losließ. Naruto klappte das Kinn hinunter, Sakura plumpste zurück auf ihre vier Buchstaben. Und sogar in den Augen des Uchiha's bemerkte man Ungläubigkeit. Mai konnte nicht anders, als ihren alten Freund anzugrinsen. „Ich dachte, du wärst tot“, murmelte Kakashi dann etwas verlegen und ein leichter Rotschimmer kam unter seiner Maske zum Vorschein. Er hatte ein sichtlich schlechtes Gewissen und doch merkte man, dass er sich freute die Brünette wieder zu sehen. Sakura rappelte sich auf und stellte sich zwischen die Beiden. "Kann mir mal jemand erklären, was hier vor sich geht?", murrte sie und blickte Mai fest in die Augen. „Sensei Kakashi?“, nörgelte Naruto plötzlich. „Können wir jetzt endlich mit dem Training anfangen?“ Er hatte mal wieder kein Gefühl dafür, was hier passierte. Ganz anders als Sasuke. Er beobachtete still das Geschehen, während ihm tausend Fragen durch den Kopf huschten. „Ja, hm.. Das Training fällt heute aus“, verkündete Kakashi in die Runde, ließ den Blick ein letztes Mal auf Mai ruhen und verschwand mit einem leisen 'Plopp'. Mai packte Sakura am Arm und zog sie mit sich. „Hey, Mai.. Was ist denn los? Und woher kennst du Sensei Kakashi?“, rief Sakura etwas überrumpelt, als sie hinter ihrer Freundin hinterher stolperte. „Das erzähl ich dir später!“, rief Mai zurück.   Ein paar Minuten später standen sie vor Sakura’s Haustür. Die beiden Mädchen gingen in ihr Zimmer und schmissen sich wieder auf ihre Betten. "Nun, sag doch!", drängte die Rosahaarige erneut und hockte gespannt auf der Bettkante. Mai winkte nur ab und Sakura verließ beleidigt das Zimmer. Mai musste erst einmal den Schock verdauen. Ihre Gedanken waren wirr: Vor 2 Jahren hatte sie ihn das letzte Mal gesehen. Er war auf einer Mission in der Nähe ihres Dorfes unterwegs, als sie ihn das erste Mal sah. Sie erinnerte sich noch genau daran. Er hatte sie bis zu ihrem Trainingsplatz verfolgt und sie einige Tage beobachtet. Als er sich ihr endlich zu erkennen gab, da... Die Türklingel riss sie aus ihren Gedanken und verwirrt schaute Sakura, die gerade den Kopf zur Tür hinein steckte, und Mai sich an. „Wer kann das sein?“, fragte die Haruno verdutzt. „Sakura“, rief Frau Haruno die Treppe hinauf. „Hier sind zwei Freunde von dir…“ Weiter kam sie nicht, denn man hörte nur lautes Getrappel auf der Treppe und Naruto, der anscheinend jemanden mit sich zog. „Sakura! Mai! Ich bin’s! Ich bin mit Sasuke hier. Wir kommen hoch“, rief der Blonde den beiden Mädchen zu. Immer noch sahen sich Mai und Sakura an, bis die Rosahaarige ins Zimmer schlüpfte und sich mit dem Rücken an die Tür presste. „Die haben mich noch nie Zuhause besucht“, keuchte sie  und konnte es kaum fassen, dass ihr geliebter Sasuke in ihrem Haus erschienen war - und gleich ihr Zimmer betreten würde. Rasch versuchte sie die restlichen Sachen vom Morgen notdürftig zu verstecken und achtete dabei nicht auf Mai. Diese saß noch immer verwirrt auf ihrem Bett, als sie plötzlich ein Geräusch wahrnahm. Sie sah zum Fenster,  auf dessen Sims Kakashi hockte. „Kann ich dich mal kurz sprechen?“ fragte der Grauhaarige charmant und hatte sein typisches Lächeln aufgesetzt, welches sie so sehr an ihm liebte. Mai’s Herz pochte. Was war nur los mit ihr? Sakura hatte ihren Sensei nicht bemerkt und lief immer noch aufgeregt in ihrem Zimmer umher. Mai nutzte ihre Chance. Ohne zu überlegen was sie tat, sprang sie aus dem Fenster und folgte Kakashi. Ein letzter Blick zurück zeigte ihr, dass Sakura's Teamkameraden gerade das Zimmer betraten. Sakura fixierte Sasuke, Naruto schaute sich interessiert im Zimmer um. Nur Sasuke's Blick spürte sie in ihrem Nacken. Sie hoffte nur, dass er ihr nicht folgen würde. Kakashi führte sie zu einem Platz in der Nähe der steinernen Hokage. Dort angekommen standen sie sich gegenüber und schauten sich einfach nur an. „Es tut mir leid..“, durchbrach Kakashi irgendwann die Stille. „Das sollte es auch“, schmollte Mai, doch sie wusste, dass sie ihm nicht lange böse sein konnte und grinste. „Was machst du hier?“, versuchte Kakashi das Thema zu wechseln und schaute verlegen zu Boden. 'Hat sich seit damals etwa Nichts bei ihm geändert?', fragte sich Mai innerlich, bevor sie antwortete. „Ich nehme an dem Shinobiprogramm der Kage teil“, sagte die Braunhaarige schüchtern und merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. 'Mein Gott, was ist bloß los mit mir?' Sein Lächeln raubte ihr immer noch den Verstand. 'Es ist doch schon zwei Jahre her.' „Mh..“, sagte Kakashi nachdenklich, „Hokage Tsunade hat eine Mission geplant. Die anderen wissen noch nichts davon. “ Völlig perplex schaute Mai ihn fragend an. "Ich werde sie fragen, ob du mitfahren kannst, damit du die Wochen nicht hier alleine in Konoha bleiben musst.“ Dann verabschiedete er sich auf seine übliche Weise und verschwand mit einem leisen ‚Plopp’. Langsam machte sich Mai auf den Weg zurück. „Mai! Da bist du ja!“, rief Naruto, der ihr entgegen gelaufen kam. „Wo warst du denn?“ – „Ach, ich war etwas spazieren“, drückte sie sich vor der Wahrheit und zwang sich zu einem Lächeln. Gemeinsam gingen sie zu Sakura's Haus und in ihr Zimmer zurück, während Naruto von den Missionen erzählte, die er zusammen mit Sasuke und Sakura erlebt hatte. „Hach, Mai! Da bist du ja wieder“, sagte Sakura etwas desinteressiert, als sie in das Zimmer kamen. Wie immer hatte sie in Sasuke’s Nähe ihre rosarote Brille auf. Mai war das nur recht, da sie sich sonst den nervigen Fragen stellen musste. Der Schwarzhaarige stand schließlich hier in ihrem Zimmer. Mai ignorierte ihn und schmiss sich auf ihr Bett. Naruto stand etwas planlos im Zimmer und schien nicht so recht zu wissen, was hier überhaupt abging. „Woher kennst du Kakashi?“, fragte Sasuke nach einiger Zeit mit kalter Stimme, doch Mai war genervt. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe haben und über alles noch einmal nachdenken. „So schon mal gar nicht“, patzte sie ihn an und Wut stieg in ihr auf. „Du hast noch kein einziges Wort mit mir geredet, seitdem ich hier bin! Und an deinem Tonfall sollte sich auch etwas ändern! Und woher ich Kakashi kenne, geht dich überhaupt nichts an, Baka!“ Sasuke stutzte. Offensichtlich redete man nicht so mit ihm, doch das war Mai egal. Uchiha hin, Uchiha her. Er war ein solcher Idiot. Sakura riss die Augen auf. Naruto war zum ersten Mal ruhig und beobachtete das Geschehen. Sasuke stand immer noch ziemlich verwirrt da, doch schnell fasste er sich und wandte sich an den Blonden. „Komm, Naruto, wir gehen!“, sagte er leicht beleidigt und verschwand mit dem Uzumaki durch die Tür, der ihr zum Abschied winkte. Sakura, immer noch überwältigt, ließ sich auf ihrem Bett zurück sinken. „So kannst du ihn doch nicht behandeln..“ sagte sie leicht beleidigt, jedoch immer noch erstaunt. Mai erhob' sich von ihrem Bett. Sie hatte plötzlich den Drang sich auszupowern. „Ich geh' ein bisschen trainieren“, murmelte Mai und ging zur Tür hinaus. Im Wald vor Konoha trainierte sie einige Stunden ihr Taijutsu. Nach einiger Zeit fühlte sie einen Blick im Rücken. Seit der Sache mit Kakashi hatte sie ihre Sinne noch stärker trainiert. Entschlossen drehte sie sich um und erblickte die Ursache ihres komischen Gefühls. Auf einem Baum, ganz in der Nähe, stand ein Junge mit feuerrotem Haar und beobachtete sie. „Wer bist du und was willst du von mir?“, rief Mai ihm genervt entgegen. Ohne zu antworten verschwand er und Mai beschloss sich ebenfalls auf den Weg zurück zu Sakura zu machen. Doch zuerst machte sie einen Bogen und bat um eine Audienz bei dem Hokage. Wenn das hier so weitergehen würde, bräuchte sie schleunigst eine eigene Wohnung, damit sie ihren Gedanken in Ruhe nachhängen konnte. Tsunade war sehr nett und versprach ihr sich schnellst möglich darum zu kümmern. "Ach, Kakashi hatte mich gebeten, dich mit auf die Mission zu schicken..", murmelte sie und besah sich die Brünette etwas genauer. Mai nickte und schaute festen Blickes in die Augen des Hokage. "Sensei Kakashi hat mir nicht gesagt, worum es sich handelt..", rückte Mai dann mit der Sprache heraus und Tsunade nickte. "Sagen wir mal so, es ist dem Shinobiprogramm sehr ähnlich..", sagte die Blondine rätselhaft und entließ Mai. Schnell machte sie sich auf zu Sakura, um ihr die Neuigkeiten zu erzählen und sie hoffte inständig, dass Sakura ihr verzeihen würde.    „Essen ist fertig!“, rief Frau Haruno, als Mai durch die Tür trat. Ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Es gab nichts, was sie glücklicher machte, als ein ordentliches Essen auf dem Tisch. Sakura kam ebenfalls die Treppe herunter gerannt. „Geht es dir besser?“, fragte sie etwas kleinlaut. Anscheinend hatte sie doch mitbekommen, wie es Mai ergangen war. Sie nickte nur und folgte ihrer Freundin dann in die Küche. Hungrig machten sich die Beiden über das köstliche Essen her. Zwischen zwei Bissen fragte die Brünette etwas was ihr schon die ganze Zeit auf der Seele brannte. „Sag mal, gibt es hier eigentlich jemanden, der feuerrote, strubbelige Haare hat, Sakura?“ Sie war neugierig auf den Unbekannten geworden. „Ehm.. Nein, nicht das ich wüsste, wieso?“ Mai grübelte und versuchte sich an sein Gesicht zu erinnern. „Naja, jemand hat mich im Wald beobachtet, als ich trainiert habe.“ – „Nee, keine Ahnung.“ Den restlichen Tag machten es sich die beiden Mädchen gemütlich. Sie kuschelten sich auf das große Sofa, das im Wohnzimmer stand, aßen Chips und guckten einen Film. Nebenbei unterhielten sie sich über dieses und jenes und lachten über missglückte Missionen. Sakura ließ das Thema Kakashi für diesen Tag gut sein und Mai dankte ihr dafür innerlich. Sie hatte keine große Lust über ihre Vergangenheit nachzudenken, geschweige denn darüber zu reden. Kapitel 3: Drei. ---------------- Es war früh, als Mai erwachte. Die Sonne ging gerade erst auf. Die Brünette lag im Bett und dachte über die vergangenen zwei Tage nach: Da war dieser Naruto, der anscheinend immer gute Laune zu haben schien und ständig nur Unsinn im Kopf hatte. Er war einer dieser Typen mit denen man viel Spaß haben konnte, der einen aber niemals im Stich ließ. Ein merkwürdiger Kerl - doch sie mochte ihn. Ihre Gedanken schweiften weiter: Sasuke. Er sah seinem Bruder unglaublich ähnlich. Sie fühlte sich nicht wohl in seiner Nähe, was bei Itachi anders war. Sie beschloss Sasuke im Auge zu behalten und sich von ihm, soweit es ihr möglich war, fernzuhalten. Und dann war da noch der Unbekannte, mit dem feuerroten Haar. Sie war wirklich neugierig geworden und beschloss alles daran zu setzen um herauszufinden, wer dieser Junge war. „Nichts als Fragen“, seufzte Mai und stand auf. Sie ging leise ins Bad, um Sakura nicht zu wecken. Ihre Laune besserte sich schlagartig, als sie an Kakashi dachte. Sie hatte ihn wirklich vermisst und wunderte sich etwas, dass er ihr von der bevorstehenden Mission erzählt hatte. Sie fragte sich, ob sie Sakura vorsichtshalber schon mal vorwarnen sollte. ‚Schließlich braucht sie ewig zum packen‘, grinste Mai ihrem Spiegelbild entgegen, zog sich aus und sprang unter die Dusche. „Mai? Mach mal schneller! Ich muss ganz dringend ins Bad“, polterte Sakura nach ein paar Minuten vor der Tür. Immer noch grinsend stieg Mai aus der Dusche, wickelte sich in ein Handtuch ein und ließ die Rosahaarige hinein: „Na endlich“, grummelte Sakura und schob die Brünette aus dem Bad. Langsam schlenderte Mai in die Küche und frühstückte erst einmal. Sakura gesellte sich eine halbe Stunde später dazu. „Ach, übrigens: Wir müssen auf eine Mission. Kakashi hat es mir verraten. Es weiß eigentlich auch noch kei-..“ – „WAAAAAAAAAAAS? Ich hab noch nicht gepackt! …“, keifte Sakura auch schon am Rande der Verzweiflung. Mai lachte, während Sakura sofort aufsprang. Die Rosahaarige rannte kreuz und quer durch die Wohnung und suchte alle Sachen zusammen. „Wieso hat mir keiner was davon erzählt? Wenn das wieder einer von Naruto's Streichen ist, dann dreh ich ihm den Hals um…“, meckerte sie, als sie gerade durch die Küche düste. „Mensch, Sakura, hörst du mir eigentlich zu? Ich hab doch gesagt, dass Kakashi es mir gesagt hat und dass die Anderen das auch noch nicht wissen. Es ist eine Überraschung von Tsunade-sama“, wollte Mai dem Ansturm der Flüche ihrer Freundin endlich beenden. Langsam drehte sich Sakura zu ihrer Freundin um. „Sensei Kakashi? Wann hast du denn mit ihm geredet?“ Die Brünette konnte es nicht verhindern, dass ihr das Blut in den Kopf schoss. Verlegen schaute dir Brünette auf ihre Füße. Sie hatte sich verraten! Ihr Puls raste. „Ich hab ihn getroffen, als ich spazieren gegangen bin..“, redete sich Mai die Wahrheit schön und hoffte inständig, dass Sakura nicht weiter nachhaken würde. Doch Sakura genügte diese Antwort. „Wieso hast du mir das nicht früher gesagt?“, kam es plump von ihr und rannte wieder los um ihre Sachen weiter zu packen. Eine Viertelstunde später machten sich die Beiden auf den Weg zur Akademie. Naruto, Tenten und die Anderen waren auch alle schon da. „Sieht aus, als wären wir die Letzten“, flüsterte Sakura ungläubig. „Kein Wunder. Du hast ja auch ewig zum Packen gebraucht!“, lachte Mai. „Gut, sind jetzt alle da?“, hörte man eine sehr autoritäre weibliche Stimme, „dann geht jetzt alle in Klassenzimmer 1-B. Ich werde gleich nachkommen.“ – Tsunade. Als jeder einen Platz gefunden hatte, ging die Tür des Klassenzimmers auch schon auf. Der Hokage betrat den Raum und fing ohne Umschweife an: „Der Ruf von Konoha wird durch mangelnde Teamfähigkeit und angebliche Feindseligkeit gegenüber anderen Dörfern beschmutzt. Also hab ich ein neues Projekt gestartet und ihr seid die Ersten, die es testen werden.“ Ein Tuscheln ging durch den Raum, während Mai sich umsah. ‚Nicht zu fassen!’ schoss es der Brünetten durch den Kopf und stupste Sakura hart in die Seite. Der böse Blick, der folgte, wurde abgewandt, als sie sah, weshalb Mai sie angestupst hatte. Dort saß der Unbekannte mit dem feuerroten Haar. Mai war fasziniert von ihm, konnte sich aber beim besten Willen nicht erklären warum. „Ihr werdet zusammen aufbrechen und verschiedene Missionen erfüllen, die eure Teamfähigkeit stärken sollen. Zudem werden Temari, Kankuro und Gaara aus Sunagakure ebenfalls an dieser Fahrt teilnehmen." Tsunade blickte zu dem Unbekannten und seinen Kameraden. Neben dem Jungen mit den roten Haaren saß ein blondes Mädchen, die ziemlich desinteressiert drein sah. Daneben saß ein Junge, der mit einer kleinen Marionette spielte. "Dies soll zeigen, dass wir keinerlei Antipathie gegenüber anderen Dörfern hegen..", erklärte Tsunade weiter. Ihren Vortrag beendete der Hokage rasch mit den üblichen Floskeln und verschwand dann aus der Tür. Nacheinander verließen alle den Raum in Begleitung ihrer Sensei‘s - nur Kakashi ließ mal wieder auf sich warten, sodass Sasuke, Sakura, Naruto und Mai alleine im Klassenzimmer waren. „Wow! Das wird bestimmt super!“, grinste Naruto und hüpfte durch den Raum. Mai konnte nicht anders, als sich mit ihm zu freuen. Sie sprang von ihrem Platz und alberte mit dem Blondschopf herum und gemeinsam planten sie, was sie alles für Unsinn anstellen konnten. Mai hatten schon die ein oder andere Idee. Sakura war weniger begeistert davon. Sie saß an ihrem Platz und ging im Kopf noch mal alle Sachen durch, die sie eingepackt hatte. Nicht, dass sie etwas vergaß! Sasuke hingegen war wie immer. Er saß einfach nur da und starrte die Wand an. „Wann geht’s denn endlich los?“, rief Naruto sofort, als Kakashi durch die Tür trat. Etwas verplant schaute Kakashi auf die Uhr, die an der Wand hing. „In 10 Minuten. Und seid pünktlich“, sagte er und ließ die Vier wieder allein. Sasuke verschwand kurz darauf. „Cool. Das wird super! Ich weiß es. Echt jetzt!“, freute sich Naruto weiter. „Ehm.. Naruto? Du hast noch nicht gepackt und wir fahren in 9 Minuten los“, lachte Mai gut gelaunt. Man merkte sofort, dass es bei Naruto ‚Klick‘ machte. Er verabschiedete sich schnell und sprintete los um seine sieben Sachen zu packen. „Ich hätte gedacht, dass wir noch ein bisschen mehr Zeit haben“, murmelte Sakura bedrückt. „Ach, was! Umso eher wir losfahren, desto besser..“, grinste Mai und steckte Sakura sogleich mit ihrer guten Laune an. Die beiden Freundinnen machten sich auf den Weg zurück, um ihr Gepäck zu holen und liefen dann zum Haupttor von Konoha. Auf dem Weg dahin, fiel Mai wieder der Rotschopf ein. „Der Junge aus dem Wald war da“, erzählte sie. „Gaara aus Sunagakure?“ fragte Sakura ein bisschen verwirrt und die Beiden fragten sich, was er wohl von ihr gewollt hatte. Er hatte es zugelassen, dass sie ihn entdeckte, soviel stand fest. „Und? Was ist so besonders an ihm?“ versuchte sie Sakura auch sogleich weiter auszuquetschen. „Er ist der Sohn des Kazekage und ein Jinchuuriki“ beantwortete die Haruno die Frage der Braunhaarigen und schaute sie an. „Oh“ war das einzige was Mai noch hervorbrachte. Vor dem Haupttor stand ein großer Bus. Sakura und Mai luden ihr Gepäck ein und setzten sich schon mal auf die besten Plätze - ganz hinten. Sie waren die Ersten. "Los geht's!", hörte man die bekannte Stimme des blonden Chaoten und Sekunden später, stieg Naruto grinsend in den Bus. Er setzte sich zu den beiden Mädchen und verwickelte Mai sogleich in ein Gespräch. Sakura schaute aus dem Fenster und wartete auf den Uchiha. In der Hoffnung, dass er sich neben sie setzen würde. Der Rest der Truppe trudelte nach und nach ein. Sie waren insgesamt Zwanzig. Sechzehn Schüler, drei Sensei’s und Akamaru. Obwohl jeder zwei Sitze hätte haben können, quetschten sich fast alle auf die hinteren Plätze. Nur die Ninja's aus Sunagakura saßen weiter vorne. Genauso wie - man glaubt es kaum - Sasuke. Sakura hatte sich seufzend in ihren Sitz verkrochen, als der Uchiha seinen Platz einnahm. "Alles eingepackt? Es geht jetzt los!", rief Tsunade durch den Bus und Naruto platzte beinahe vor Aufregung. "Mensch, Naruto", sagte Sakura genervt und verdrehte die Augen, "Wir kommen erst in ungefähr 18 Stunden an. Reg dich ab!" Die Fahrt ging los. Alle unterhielten sich, spielten Karten oder alberten herum. "Du.. Naruto.. Kann ich dich was fragen?", wollte Mai von dem Blondschopf wissen, der sich schmollend in seinen Sitz zurückgelehnt hatte. Er wollte einfach nicht glauben, dass er die nächsten 18 Stunden in einem Bus gefangen sein sollte. Sie hatte sich neben ihn gesetzt. "Mh? Ja, klar doch.", wurde er hellhörig. "Ich würd' gern mehr über diese Suna-Nin's erfahren. Weißt du da etwas drüber?", fragte Mai auch sogleich drauflos. In Naruto's Augen blitzte es. Jetzt war er in seinem Element und schon begann er leise flüsternd zu erzählen: "Gaara, Temari und Kankuro sind Geschwister aus dem Dorf Sunagakure. Ihr Vater ist der Kazekage. So wirklich viel weiß man über sie nicht. Ich habe aber mal gehört, dass der Kazekage einen Dämon in Gaara gesperrt hat, um ihn als ultimative Waffe zu benutzen. Aber ganz so sicher bin ich mir da auch nicht..." Naruto wartete gespannt auf Mai’s Reaktion, doch die blieb aus. Sie hatte schon genug merkwürdiger Dinge gehört oder gesehen und bei diesen verrückten Leuten hier, war ein Dämon bestimmt nichts Unübliches. Seufzend lehnte sie sich an Naruto und unterhielt sich weiter mit ihm. Gefühlte sechzig Stunden später machten sie endlich eine Pause, damit sich alle die Beine vertreten konnten. Akamaru freute sich sichtlich aus dem Bus aussteigen zu können und rannte wie ein Irrer immer wieder um den Bus herum. Naruto tat es ihm gleich. Mai lachte. Dieser Junge war echt verrückt! "Mai?", holte Sakura sie aus ihren Gedanken, während sie weiterhin Naruto beobachtete. "Kann ich kurz mit dir reden?" - "Ja, klar. Wieso nicht? Worum geht's?" - "Um Naruto!" Jetzt war Mai erst recht verwirrt. "Also ja, wie soll ich das sagen?", stotterte Sakura auf einmal und ein leichter Rotschimmer legte sich um ihre Nase. Sie überlegte ernsthaft, wie sie ihre Gedanken formulieren sollte. Das sah ihr gar nicht ähnlich. "Es scheint,.. dass du... ihn...sehr gerne… magst..", fing sie an. Mai grinste: "Keine Sorge, außerdem hast du mir doch erzählt, dass Hinata in ihn verliebt ist. Ich versteh' mich nur einfach gut mit ihm.." -„Gott sei Dank“, seufzte Sakura und atmete erleichtert aus. "Ich weiß ja, dass du einen ganz merkwürdigen Männergeschmack hast, aber Naruto wäre die absolute Geschmacksverirrung! Plötzlich merkte Mai, wie ein riesiger Matschball auf sie zugeflogen kam. In letzter Sekunde wich sie aus. "Naruto!", rief Mai halb lachend, halb erschrocken. „Das kriegst du wieder!“ Doch an Rache war noch nicht zu denken, denn Kakashi rief sie zum Bus zurück. Und die Fahrt ging weiter. Mai setzte sich demonstrativ neben Naruto, der ein wenig verdutzt guckte, als sie sich auch noch etwas an ihn kuschelte. Dabei ignorierte sie gekonnt Sakura's leidenden Blick. Sie wollte anscheinend nicht, dass Mai sich so gut mit ihm versteht, wahrscheinlich, dass sie sich überhaupt mit ihm versteht. Sakura beließ es die nächsten Stunden bei ihrem wenn-ich-dich-in-die-finger-kriege-Blick, den sie die ganze Zeit im Nacken spürte. Naruto dagegen schien sich sichtlich wohl in seiner Haut zu fühlen. Er legte seinen Arm um Mai, sodass sie sich bequemer anlehnen konnte. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und bis auf den Busfahrer - Shinobi sei Dank! - und Mai schliefen alle. Das dachte sie zumindest. Der Junge mit den feuerroten Haaren schien ebenfalls noch wach zu sein. Mai nutzte ihre Chance. Eine bessere Gelegenheit würde sie wohl nicht bekommen. Vorsichtig schälte sie sich aus Naruto’s Armen und stand auf. Entschlossen, mal ein bisschen mehr über die Sunaschüler herauszufinden, ging sie durch den Bus und setzte sich neben den Rotschopf. "Hey, ich bin Mai.", sagte sie freundlich. Er hatte nur einen kalten Blick für sie übrig. "Gaara aus Suna", antwortete er nach einiger Zeit, als er merkte, dass Mai sich nicht so schnell abspeisen ließ. "Ja, ich weiß. Ich hab schon so einiges über dich gehört. Aber ich weiß nicht so recht, ob das alles stimmt. Außerdem hab ich dich, glaub ich, schon mal gesehen, als ich trainiert habe. Draußen im Wald vor Konoha", erzählte Mai grinsend. "Du hast mich erkannt?", fragte Gaara erstaunt, fasste sich aber sofort wieder. Mai konnte nicht anders, sie grinste ihn mit leuchtenden Augen an und nickte. Irgendetwas an diesem Jungen faszinierte sie. Er schloss die Augen und beendete somit das Gespräch. Doch da hatte er mit der Falschen gewettet. "Naja, nur an deinen roten Haaren", lachte sie und wuschelte durch diese. Kapitel 4: Vier. ---------------- Vollkommen perplex schaute Gaara sie an. 'Wahrscheinlich kam es bei ihm nicht oft vor, dass ihn ein fremdes Mädchen voll quatschte', dachte sich Mai, doch eigentlich war ihr das ziemlich egal. Immer noch geschockt, funkelte Gaara sie zornig an. Nicht nur, dass dieses Mädchen ihn mit ihrer Art völlig aus der Fassung brachte. Nein, da wagte sie es auch noch, IHN - ohne seine Erlaubnis - anzufassen. Wahrscheinlich war ihr nicht mal klar, mit wem sie es hier zu tun hatte. Er war schließlich der Sohn des Kazekage. Weiterhin grinsend nahm Mai die Unterhaltung wieder auf. Sie schaffte es sogar, ihm ein paar Antworten zu entlocken. Gaara schien etwas neugierig geworden zu sein, doch er durchschaute schnell ihr falsches Spiel: Sie war nicht das Mädchen, für das sie sich ausgab. Immer fröhlich und gut drauf? Nein, auf keinen Fall! „Wo kommst du eigentlich her?“, unterbrach er sie mitten im Satz. "Aus Ishigakure..", sagte Mai kleinlaut, doch sie wusste, dass er das nicht gemeint hatte. Ihre Blicke trafen sich und Mai schwieg. Innerhalb einer halben Stunde hatte er es geschafft ihren Schwachpunkt herauszufinden: Ihre Vergangenheit. „Darüber will ich nicht reden!“, murmelte Mai leise und stand auf, um wieder auf ihren Platz zu gehen. Sie brauchte jetzt jemanden, der sie wieder aufheitern konnte und da kam ihr Naruto gerade recht. „Setz dich wieder hin!“, befahl Gaara mit kalter Stimme. Sie wartete. "Wenn du mir noch was zu sagen hast, kannst du das auch jetzt tun. Dafür muss ich mich nicht extra wieder hinsetzen", knurrte Mai. Sie war nun wirklich sauer. Trotzdem wollte sie wissen, was er ihr noch zu sagen hatte. „Bleib hier. Du kannst eh nicht schlafen, genauso wie ich. So aufgewühlt, wie du gerade bist..“, sagte der Rotschopf geradezu versöhnend. Mai ließ sich also wieder zurück auf den Sitz plumpsen. Diesmal begann Gaara das Gespräch. Er erzählte ihr von Suna und seiner Kindheit, welche sie ziemlich beeindruckend fand. Der Suna-Nin konnte sich selbst nicht erklären, wieso er ihr das alles erzählte, aber es tat ihm unwahrscheinlich gut. „Oh Gott.. Ich hab Mai verloren“, kam es auf einmal laut von den hinteren Sitzen. Naruto, der sich gerade unter den Sitzen befand, suchte dort verzweifelt nach der Brünetten. Mai lachte, verabschiedete sich kurz von Gaara und ging zurück zu dem Blonden, um ihn zu beruhigen. Mittlerweile war der ganze Bus durch Naruto’s Geschrei aufgewacht. Das war ja so typisch für ihn. Wieder einmal begann ein wildes Durcheinander. „Wie lange fahren wir denn noch?“, nörgelte Naruto. „Wir haben schon zwölf Stunden hinter uns gebracht“, seufzte Mai, die wieder in Naruto’s Armen lag. Mittlerweile fühlte sich fast jeder ausgelaugt. Die meisten versuchten zu schlafen oder taten dies bereits. Der Rest versuchte sich irgendwie zu beschäftigen. Mai blickte sich um. Von Sakura hatte sie schon lange nichts mehr gesehen und was noch viel auffälliger war: Sie hatte sie nicht gehört! Das war wirklich untypisch für die Rosahaarige. Mai musste sich halbstündlich von ihr anhören, wie toll Sasuke doch sei und dass sie es beim besten Willen nicht verstehen könne, dass Mai bei Naruto bleiben wollte. Doch nun war sie weg. Ihre Augen schweiften über die Sitze. Und da sah sie ihre Freundin. Schlafend an Sasuke gelehnt. Der schien davon jedoch nicht so begeistert zu sein. Ino ebenfalls nicht. Die Blonde lehnte sich über ihren Sitz und erzählte Sasuke etwas von Gott und der Welt. Mai musste grinsen. „Was grinst du denn so?“, flüsterte Naruto ihr ins Ohr, da er Shikamaru und die anderen nicht wecken wollte. Mai zeigte auf den Uchiha. „Das ist mal wieder typisch Sasuke“, grinste nun auch Naruto. Beide lehnten sich erschöpft zurück. „In zehn Minuten machen wir eine etwas längere Pause“, rief Kakashi von vorne. „Wir halten in einer kleinen Stadt in der ihr essen gehen könnt. Wir treffen uns in 3 Stunden wieder am Bus.“ Naruto’s Euphorie, die schneller von Null auf Hundert schnellte, als ein Ferrari, steckte alle an. Gut gelaunt, aber dennoch erschöpft stieg die Truppe aus dem Bus. Sakura hakte sich breit grinsend bei Mai unter. Hinata, Tenten und Ino schlossen sich den beiden Freundinnen an. Sie hatten sich vorgenommen erst einmal ein öffentliches Bad aufzusuchen und danach gemeinsam Essen zu gehen. Mai drehte sich im Gehen noch einmal um. „Sagt mal, wollen wir Temari nicht fragen, ob sie mitkommen möchte?“, fragte sie die Anderen. Doch auf eine Antwort wartete sie gar nicht. Mai eilte zurück und holte die Suna-Nin’s ein. „Hey, Temari. Die anderen Mädchen und ich wollen in ein öffentliches Bad und danach gemeinsam Essen gehen. Hast du Lust mitzukommen?“, redete Mai, noch etwas außer Atem, gar nicht erst um den heißen Brei herum. Temari strahlte. „Na, klar!“ Schnappte sich Mai’s Arm und lief, die Brünette halb mit sich schleifend, auf die Anderen zu. Mai war etwas verdattert. Sie hätte gedacht, dass es schwierig werden würde Temari zu überreden, aber das es so einfach war, hätte sie sich niemals träumen lassen.   Im Bad angekommen, ließen sie sich seufzend in das angenehm heiße Wasser sinken. Es tat wirklich gut, nach der stundenlangen Fahrt zu entspannen. „Also, Mai.. Was läuft da zwischen dir und Naruto? Hinata wird ja schon ganz eifersüchtig“, fing Tenten an sie auszuquetschen. Hinata wurde rot und murmelte etwas wie „das stimmt doch gar nicht…“ Mai hingegen fing an zu lachen: "Ich versteh' mich gut mit ihm“, grinste sie, während Sakura nur leicht genervt den Kopf schüttelte. „Jetzt geht das schon wieder los“, seufzte auch Ino. „Ach, du bist doch nur eifersüchtig, dass du keinen abbekommst“, stichelte Sakura. Doch das war zuviel für die blonde Schönheit. Ino wollte sich gerade auf Sakura stürzen, als sie ausrutschte und im Wasser landete. Alle lachten und als Ino wieder auftauchte, stimmte sie in dieses mit ein. Als sich alle wieder einigermaßen beruhigt hatten, hatte Temari eine Idee. Sie kannte die Mädchen ja so gut wie gar nicht. „Okay, jetzt erzählt mal. Hat einer von euch einen Freund?“, wollte die Blonde wissen. Doch alle schüttelten den Kopf. „Hm.. und jemanden in Aussicht?“, grinste Temari weiter. „Sasuke!“, riefen Sakura und Ino aus einem Munde und funkelten sich böse an. Wieder einmal fingen die Mädchen an zu kichern. „Also ich find’ den Typen mit dem Hund ganz süß“, lenkte Temari ein. Nicht, dass sich die beiden Rivalinnen noch gegenseitig verletzen konnten. Prompt ließen die Beiden voneinander los und schauten den Suna-Nin mit großen Augen an. „Kiba?“, fragte Hinata ungläubig. Temari nickte. „Und du? Auf diesen Naruto, nicht wahr? Das hab ich ja jetzt schon mitbekommen.“ Ein leichter Rotschimmer legte sich um Hinata’s Nase, so wie immer, wenn sie nervös war. „Und ich hoffe, dass sich endlich Neji für mich interessieren wird“, seufzte Tenten und schien in Gedanken. Eine Zeit lang war alles still. Dann richteten sich fünf Augenpaare auf Mai, die bisher nur zugehört hatte. „Und du? Gibt es bei dir jemanden?“, bohrte Ino gleich drauf los. „Bestimmt Naruto“, konterte Sakura mit leicht verzweifelter Stimme. „Ich mag Naruto wirklich gerne..", zuckte sie mit den Schultern. "Aber es gibt da noch jemand Anderen und jetzt lasst uns raus hier. Ich hab Hunger!“, setzte die Brünette noch nach und grinste. „Oh Gott, wie hältst du es bloß mit der aus, Sakura. Die ist ja genauso schlimm, wie Naruto“, scherzte Tenten vergnügt. Die Mädchen zogen sich wieder an und machten sich straßentauglich. Dann gingen sie auf die Suche nach einem netten Restaurant. Nach einiger Zeit fanden sie auch eines, bestellten sich etwas und unterhielten sich. Hinata, die sich neben Mai gesetzt hatte, rückte etwas näher an diese heran. „Ich bin dir wirklich nicht böse, wenn du mit Naruto zusammen wärst“, flüsterte sie. Mai, die sich zuvor nicht wirklich für die Schüchterne interessiert hatte, wurde nun hellhörig. „Was? Wieso das denn?“ – „Naja.. Also.. Es gibt.. da.. wen anders..“, erklärte sie immer noch leise flüsternd, während ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Aber ich wollte nicht, dass es jeder weiß.“ Mai lächelte sie dankend an. Denn zugegeben: Sie hatte schon ein klitzekleines schlechtes Gewissen gehabt, weil sie sich mit Naruto so gut verstand. Das Essen kam und nun begann die Raubtierfütterung. Es wurde mucksmäuschenstill am Tisch der Mädchen. Sogar die Kellner ließen sie nicht aus den Augen, um zu überprüfen, ob die Mädchen auch ja nicht vorhatten, ihre Zeche zu prellen. Doch das taten sie nicht. Satt und glücklich machten sie sich dann wieder auf den Weg zurück zum Bus. Naruto, Shikamaru, Lee, Neji, Kankuro und Gaara saßen bereits wieder auf ihren Plätzen. Im Bus setzte sich Mai auf ihren Platz, neben Naruto. Wie aus Gewohnheit, lehnte sie sich an Naruto an, der nur zu gerne seinen Arm wieder um sie legte und sie ein Stück näher zu sich heran zog. Mai schluckte. Was war das denn? Hatte Naruto ihr gerade über den Bauch gestreichelt? Eine Gänsehaut beschlich sie, doch sie beschloss darüber hinweg zu sehen. Vermutlich hatte sie sich das bloß eingebildet. Temari setzte sich zu Tenten und die Beiden quatschten drauf los. Sie redeten über die kommende Sommermode, dies und jenes, und natürlich - so wie es zu erwarten war - über Jungs. Tenten erzählte der Blonden alles, was sie über Kiba und Akamaru wusste. Sakura und Ino stritten sich wie immer um den Platz neben Sasuke, der eben den Bus betreten hatte. Daraufhin betrat Shino den Bus, dicht gefolgt von Kiba und Akamaru. Tenten und Temari drosselten augenblicklich ihre Lautstärke. Als endlich auch die Sensei’s eingestiegen waren, konnte die Fahrt weiter gehen. Mai ließ den Tag, so wie einige Andere auch, noch einmal Revue passieren und lächelte. Entspannt schloss sie die Augen und merkte, wie es um sie herum immer stiller wurde. Selbst Naruto schlief. Viel zu früh wurde sie von Naruto geweckt. „Mai, na los. Steh auf“, quengelte der Blonde und schob sie von sich. „Wir sind gleich da“, grinste er und hüpfte über die Sitze nach vorne zu Sensei Kakashi, um ihm tausend Fragen zu stellen. Die Brünette schmiss sich wieder auf ihren Sitz und verfluchte diesen gut gelaunten Kerl. Langsam wurden auch die Anderen wach und fingen an ihre Sachen zusammen zu suchen. Da meldete sich auch schon Tsunade zu Wort: „So Leute, wir kommen in zehn Minuten in unserer Herberge an. Ihr könnt euch schon mal überlegen mit wem ihr das Zimmer teilen wollt.“ Endlich war es soweit. Mai stieg aus und atmete die frische Waldluft ein, die ihr kalt entgegen schlug. Sakura gesellte sich zu ihr.   „Wow“, brachte die Rosahaarige nur hervor. Beim Anblick auf das riesige Anwesen, welches sie die nächsten Wochen ihr Zuhause nennen durften, blieb sogar ihr die Spucke weg. „Da drin wohnen wir?“, fragte Naruto auch schon begeistert und zeigte auf die weiße Villa. Tsunade nickte, ging zum Tor und klingelte. Eine alte Dame mit strengem Blick öffnete es und die Truppe trat hinein. Tsunade folgte der alten Dame und ließ sie mit Kakashi zurück, der wie zu erwarten, sein Büchlein in der Hand hatte und las. Mai blickte sich um. Sie standen in einem großen Raum mit vielen bequemen Sesseln und einem Kamin, der sowohl Licht, als auch Wärme spendete. Es war ein wirklich schöner Ort und Mai war gespannt darauf, wie es im Rest des Hauses wohl aussah. Tsunade kam kurz darauf mit der alten Dame wieder und begann zu sprechen: „Das hier ist Ayaka Misaki, die Herbergsleiterin. Falls ihr etwas nicht wisst, könnt ihr sie gerne Fragen. So und nun zu den Zimmern: Sie befinden sich im ersten Stock. Jungs und Mädchen schlafen natürlich getrennt. Kakashi und Gai beziehen das Zimmer 12, ich selbst werde in Zimmer 10 zu finden sein und jetzt verschwindet.“ Kakashi verteilte in der Zeit die Zimmerschlüssel. Nach und nach holten alle ihre Koffer und hievten sie die Treppe hinauf. Hinata, Sakura und Mai beschlossen zusammen ein Zimmer zu beziehen und beschlossen sich dieses erst anzusehen. Sie gingen die Treppe hinauf, die nicht enden wollte. Oben angekommen gingen sie durch eine große Glastür. Auf der linken Seite befanden sich die Zimmer 8 bis 11.  Sie gingen  auf ein großes Fenster zu, welches am Ende des Flures vorhanden war.  Es hatte einen atemberaubenden Ausblick: Man konnte sogar das Meer sehen! Auf der rechten Seite waren die Zimmer 12 bis 15. Sakura schloss das Zimmer mit der Nummer 15 auf und die drei Freundinnen traten ein. Das Zimmer war zwar klein, hatte jedoch Charme. Mai liebte es sofort. Wie in der Eingangshalle standen auch hier gemütliche Sessel. Der Boden war mit einem sehr flauschigen Teppich bezogen, auf den man sich nur zu gerne legen würde. An den Wänden hingen verschiedene Bilder, die ziemlich alt aussahen und es gab ein Regal mit vielen alten Büchern darin. Auch ein Schreibtisch war vorhanden. Von diesem Raum gingen zwei Türen ab. Hinter der ersten Tür verbarg sich ein kleines, aber sehr sauberes Badezimmer. Der andere Raum war der Schlafsaal. Sakura schmiss sich sofort auf eines dieser traumhaft schönen Betten und stöhnte: „Ich steh' hier nie mehr auf!“ Hinata und Mai lachten. Die drei rafften sich dann doch auf, um ihre Koffer zu holen. Sakura, sichtlich genervt, dass sie jetzt ihren schweren Koffer die Treppe hoch schleppen muss, ließ die Tür ins Schloss fallen. „Hey, da ist ja noch eine Tür“, bemerkte die Brünette und zeigte auf diese. „Lass uns da mal lang“, grinste Sakura voller Tatendrang. Hinata zögerte, ging jedoch mit. Sie wollte schließlich nicht als Feigling dastehen. Gemeinsam gingen sie durch besagte Tür und standen auf einem weiteren, ziemlich kleinen Flur. „Ein Fahrstuhl?“, fragte Hinata misstrauisch und zeigte auf eine schwere schwarze Metalltür. ‚Nicht Benutzen!“ stand auf einem ziemlich vergilbten Zettel, der an dem Fahrstuhl hing. Sakura und Mai grinsten. Das war doch perfekt. Mai drückte auf den Knopf und ratternd bewegte sich etwas hinter der schweren schwarzen Tür. Ein leises ‚Pling’ kündigte die Ankunft des Fahrstuhls an und die beiden Mädchen stiegen ein. „Na komm, Hinata. Wir wollen wissen, wo der hinführt“, grinste Sakura die Schüchterne an. „Aber.. da stand doch..“, stotterte Hinata und blickte die Beiden ungläubig an. „Kommst du jetzt?“, fragte Mai und die Blauhaarige gab sich geschlagen. Es hatte eh keinen Sinn sich mit den Beiden anzulegen. Vorsichtig stieg sie hinzu und die schwere Tür rastete ein. Mit einem ‚Rumms’ ging die Fahrt los. Wie aus Reflex pressten sie sich die Handflächen auf die Ohren, da das Ding ein lautes Quietschen von sich gab. Hinata zitterte. „Der scheint uralt zu sein“, schrie Mai ihr entgegen und lächelte sie an, um sie zu beruhigen. Sakura, ebenfalls begeistert, fügte einen wir-sind-ja-bald-da-Blick hinzu und schon wieder ertönte ein ‚Pling’. Sie waren unten angekommen. Langsam und vorsichtig öffnete Mai die Tür und lugte heraus. „Sieht ganz nach der Küche aus“, flüsterte die Rosahaarige, die ebenfalls ihren Kopf aus der Tür steckte. „Da vorne ist die Tür“ bemerkte Mai und war auch schon auf dem Weg dahin. Sie sicherte die Umgebung und winkte die anderen dann zu sich. Leise verließen sie die Küche und befanden sich im Esssaal. Dort standen viele kleine Tische, an denen jeweils sechs bis acht Leute sitzen konnten. Die weißen Tischdecken und das darauf befindliche Gedeck glänzten im schwachen Licht. Die Mädchen beeilten sich und verließen den Raum durch die einzige Tür.   Nun waren sie wieder in der Eingangshalle. Kakashi blickte kurz auf, wandte sich dann aber wieder seiner Lektüre zu. Hinata wurde weiß und die beiden Anderen befürchteten schon das Schlimmste. "Das war unglaublich..", flüsterte sie den beiden Freundinnen entgegen, die sie breit angrinsten. Draußen schnappten sie sich ihre Koffer und eilten zurück in die Eingangshalle. Sakura und Mai steuerten wie selbstverständlich auf den Esssaal zu. „Hey. Wir können doch nicht schon wieder.. wenn uns jemand erwischt..“, flüsterte Hinata wieder. Mai rollte mit den Augen. So etwas kannte sie nicht. Was wäre das Leben denn ohne ein bisschen Action? „Wenn du deinen Koffer die Treppe hoch schleppen willst, mach halt..“, sagte die Brünette genervt. Sakura stieß ihr leicht in die Seite. Sie wusste, dass man so nicht mit Hinata umgehen sollte. „Wir fahren auch nicht mit. Wir stellen bloß die Koffer hinein“, versuchte Sakura sie zu beruhigen. Hinata nickte und sie gingen weiter. Am Fahrstuhl angekommen schmissen sie ihre Sachen in diesen. Gerade wollte Sakura auf den Knopf drücken, als Mai laut „Halt!“ schrie. Erschrocken drehten sich Hinata und Sakura zur Braunhaarigen um. Diese steckte in einem Schrank und suchte nach etwas. Grinsend kam Mai hervor gekrabbelt und hatte alles Mögliche zu Essen im Arm. Sie tat alles in einen herumliegenden Topf und stellte diesen ebenfalls in den Fahrstuhl. „Das ist Diebstahl“, nuschelte Hinata, aber auch sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Alles verstaut, schickten sie den Fahrstuhl nach oben und rannten zurück in die Eingangshalle, die Treppe hinauf und zum Fahrstuhl. Glücklich zogen sie ihre Koffer aus dem Fahrstuhl und brachten sie in ihr Zimmer. „Ich geh noch mal zum Fahrstuhl“, grinste Mai, „Ich hab da noch was im Schrank gefunden“ – „Was denn?“, fragten die beiden anderen Mädchen neugierig. „Eine Überraschung“, sagte die Brünette geheimnisvoll, ließ ihren Koffer stehen und ging hinaus. Hinata und Sakura schauten sich verwirrt an. „Was hat die denn vor?“ Bevor sie ihren Plan verwirklichen konnte, wollte sie den anderen schon einmal Bescheid sagen. Schließlich war sich Mai sicher, dass ihre Mission erfolgreich werden würde. Die Brünette ging den Flur entlang, als sie plötzlich eine aufgebrachte Stimme hörte. Sie blieb stehen und lauschte an der Tür. Es kam aus Zimmer 9, das Shikamaru, Kankuro und Gaara bewohnten. Anscheinend stritten die beiden Brüder gerade lautstark. Mai überlegte, ob sie die Beiden nicht auch einweihen sollte, beschloss aber erst einmal zu ihren ursprünglichen Opfern zu gehen. An Zimmer 8 angekommen, klopfte sie. „Herein!“, brummte Sasuke von drinnen und Mai verdrehte die Augen, als sie die Tür öffnete. Auf den Uchiha hatte sie jetzt wirklich keine Lust.   Sofort schoss Mai das Blut in den Kopf und errötete so stark, dass man sie leicht mit einer Tomate hätte verwechseln können. Sasuke Uchiha, nur mit einem Handtuch  'bekleidet', stand mitten im Raum und schaute verdutzt zurück. Mit Mai hatte er nicht gerechnet, er hatte anscheinend seinen Zimmergenossen Naruto erwartet. Sasuke fing sich wieder, im Gegensatz zur Brünetten. Langsam ging der Schwarzhaarige auf Mai zu und lehnte sich an den Türrahmen. „Was gibt’s?“, fragte er lässig. Mai war immer noch ziemlich neben der Spur und brachte keinen Ton hervor. Was sie auch tat und an was sie auch dachte, sie musste die ganze Zeit auf den gut gebauten Körper des Uchiha’s starren. „Hey! Meine Augen sind hier oben!“, hörte sie Sasuke's Stimme, als Mai gerade einige Partien seiner Bauchmuskeln inspizierte. Erschreckt schaute sie nach oben, was sie besser gelassen hätte: Sasuke lächelte. Es war das erste Mal, dass sie ihn so sah und konnte nun durchaus verstehen, warum so viele Mädchen Gefallen an ihm fanden. Sie war überwältigt von diesem Anblick. ‚Ganz der Bruder’, schoss es Mai durch den Kopf. Ein lautes Poltern und eine Welle von Flüchen lösten Mai endlich aus ihrer Starre und ließ sie zur Treppe blicken. Naruto und Lee lagen, irgendwie merkwürdig ineinander verknotet, auf dem Boden und versuchten sich zu befreien. Normalerweise wäre Mai bei diesem Anblick in Lachen ausgebrochen, doch der Schock, den sie eben erlebt hatte, musste sie erstmal verkraften. Als sich die Zwei endlich entknotet und aufgerafft hatten, blieben sie wie angewurzelt stehen. Sie konnten nicht glauben, was sie da gerade sahen. Sasuke, der nur ein Handtuch um seine Hüfte hatte, lehnte lässig am Türrahmen und Mai, die die Beiden ziemlich verwirrt anstarrte, als ob Naruto und Lee sie gerade bei irgendetwas gestört hätten. Es sah ja auch ziemlich verdächtig aus. Mai kam wieder zu sich und versuchte die Situation noch zu retten. „Es ist nicht so wie es aussieht!“, brachte die Brünette ziemlich verzweifelt hervor. Sasuke fing an zu lachen. „Oh man, Sasuke“, schimpfte Mai, boxte ihm in die Seite und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Situation war aber auch zu komisch. Lee und Naruto guckten immer noch dumm aus der Wäsche, was Mai und Sasuke noch mehr zum Lachen brachte. Langsam beruhigten sich die beiden und Mai lud die drei Jungs abends zu sich ein.   Vergnügt machte sich Mai auf den Rückweg, als sie einen genialen Einfall hatte. Wieso sollte sie den Plan eigentlich alleine ausführen? Die Brünette machte auf dem Absatz kehrt und rannte zurück. Wieder einmal klopfte sie und wieder kam von drinnen ein „Herein!“ – „Seid ihr auch alle angezogen?“ rief Mai zurück und lachte. Sasuke öffnete die Tür. Zumindest hatte er sich ein Shirt und eine Boxershorts angezogen, doch er sah immer noch zum Anbeißen aus. Vor allem, weil er sie anlächelte. Sie war sich nicht sicher, ob sie den „alten“, griesgrämigen Sasuke nicht doch lieber mochte. „Kann ich kurz mit Naruto sprechen?“, fragte sie grinsend. Der Uchiha nickte. Keine Minute später stand Naruto vor ihr und sie erlitt den nächsten Schock. Naruto, nur in Boxershort, stand vor ihr und schaute sie mit großen Augen an. 'Wieso zum Shinobi laufen denn heute alle nackt durch die Gegend?', fragte sich Mai. Diesmal fasste sich die Brünette etwas schneller und rückte auch sofort mit der Sprache heraus. „Ich brauch dich“, schmunzelte Mai und zog den Blonden aus dem Zimmer. „Hey, was soll denn das?“, rief Naruto hinter ihr und Mai erzählte von ihrem Plan. Naruto war sofort Feuer und Flamme und dachte nicht im Geringsten an die Konsequenzen, falls ihre Mission scheitern sollte. Das gefiel Mai so an ihm. Er machte wirklich jede Dummheit mit. Sie beeilten sich und in sekundenschnelle standen sie vor dem Fahrstuhl, der sie nach unten befördern sollte. Gesagt, getan. Leise öffneten die Beiden die Fahrstuhltür und sahen sich um. In der Küche stand eine dicke Dame mittleren Alters und bereitete - wie es schien - das Abendessen vor.   Leise schlossen sie die Tür und setzten sich auf den Boden. Solange die Köchin aktiv war, konnten sie nicht zur Tat schreiten. „Das ist wirklich klasse hier“, flüsterte Naruto plötzlich. „Echt jetzt! Die Anderen würden so was niemals machen.“ Mai lächelte. Sie freute sich über das Kompliment. „Kann ich dir was anvertrauen?“, fragte Naruto leise. „Na klar!“ entgegnete die Brünette aufmunternd. „Ja.. also. Ich weiß ja nicht, ob du’s weißt, aber es gibt da jemanden, der mich.. sehr mag.. und naja.. ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.“ – „Hinata?“, erwiderte Mai scheinheilig und grinste ihn an. Der Blonde nickte leicht verwirrt. „Naja, es kommt darauf an, ob du sie genauso magst..“, versuchte Mai ihm zu helfen, doch irgendwie schien ihr der Gedanke nicht so zu behagen. Sie kannte den Blonden zwar erst seit ein paar Tagen, aber er war ihr ziemlich wichtig geworden in der kurzen Zeit. „Das ist es ja.. Ich mag sie wirklich sehr. Aber eben nur so, wie ich Sasuke mag oder Shikamaru..“ gab Naruto zurück. „Na, dann kann ich dich beruhigen.“, kicherte die Brünette und Naruto schaute sie entgeistert an. „Sie hat dich aufgegeben und jetzt los, ich glaube die Köchin ist weg.“ Knarrend öffnete sich die Fahrstuhltür. Die Köchin war tatsächlich weg. Naruto krabbelte hinaus und hielt Wache. Mai untersuchte in der Zeit sämtliche Schränke und versuchte nicht all zu viel Chaos zu hinterlassen. Endlich fand sie was sie gesucht hatte. Die zwei großen Kartons schob sie mit großer Mühe in den Fahrstuhl hinein und winkte Naruto zu. Dieser rannte sofort zu ihr und sie schlossen die Tür. Im nächsten Moment hörten sie, wie die Küche wieder betreten wurde. Die beiden waren mucksmäuschen still. Eine halbe Stunde später verließ die Köchin kurz die Küche und Naruto nutzte die Chance. Schnell drückte er auf den Knopf und sie hofften, dass niemand sie bemerken würde. Der Fahrstuhl war ja nicht gerade der Leiseste. Das Kribbeln in der Magengegend hörte schon gar nicht mehr auf - das Adrenalin schoss durch ihre Körper. Endlich kam das erlösende ‚Pling’ und die Beiden schauten sich hoffnungsvoll an. „Haben wir’s geschafft?“ wisperte Mai atemlos. Naruto nickte zaghaft. Langsam öffneten sie die Tür. Die Luft war rein. ‚So viel Glück kann man doch gar nicht haben’, dachte sich die Brünette und hievte zusammen mit Naruto die Kartons aus dem Fahrstuhl. Keuchend brachten sie diese in Mai’s Zimmer und stellten sie vor eine verdutzte Sakura. Zudem warf sie die Tatsache, dass Naruto - nur in Boxershort bekleidet - in ihrem Zimmer stand, völlig aus der Bahn. Schwer atmend, ließen sich Naruto und Mai auf einen der Sessel plumpsen und lächelten selig. Sie hatten es geschafft. Der Abend konnte kommen. ‚Klopf Klopf’ kam es von draußen. Vollkommen bestürzt schauten sich die Beiden an. Mai sprang sofort zu Sakura, hielt ihr den Mund zu und rief: „Moment! Ich komme gleich!“ Naruto versuchte inzwischen die Kartons im Badezimmer zu verstecken. „Es gibt Essen!“, hörte man Tsunade von draußen appellieren. „Bewegt euch!“ Mai und Sakura lauschten den Schritten, die sich immer weiter entfernten. „Man, was sollte denn das? Und was ist in diesen Kartons drin?“, wollte die Rosahaarige wissen, nachdem sie sich von den Händen ihrer Freundin befreit hatte. „Das erzählen wir dir später. Erstmal wird gegessen“, freute sich Naruto, der gerade wieder kam. „Aber vorher müssen wir noch allen Bescheid sagen“, meinte Mai dann doch. Sakura kam nicht mehr mit. Bescheid sagen? Wofür? Und wieso durfte sie nicht wissen, was in diesen Kartons ist? Mai und Naruto schafften es dann doch Sakura zu überreden ihnen zu helfen. Die Drei liefen los und luden alle für den Abend in Zimmer 15 ein mit Ausnahme der Sensei’s natürlich. Sie trafen sich vor Zimmer 16, dem einzigen Zimmer, in dem niemand wohnte, wieder. Naruto und Sakura gingen schon mal in Richtung Esssaal. Mai wollte noch die Suna-Brüder und Shikamaru einladen. Sie klopfte und ging ohne eine Antwort abzuwarten hinein. Kankuro, der auf einem der bequemen Sessel saß, und Shikamaru, an der Wand lehnend, starrten die Brünette an. „Hey. Ich wollte euch fragen, ob ihr Lust habt heute Abend in unserem Zimmer vorbei zuschauen. Wir haben eine kleine Überraschung vorbereitet“, kam es auch sogleich von Mai. „Und wo ist eigentlich Gaara?“ - „Der liegt auf seinem Bett“ nuschelte Kankuro immer noch verdutzt. Ohne darüber nachzudenken, was auf sie zukommen würde, stolzierte sie in das vermeintliche Zimmer. Gaara lag, die Augen geschlossen, auf seinem Bett und dachte nach. Er bemerkte sofort, dass Mai den Raum betrat. Dieses Mädchen würde er unter Tausenden wieder erkennen und außerdem war sie ja eben bei ihrem Auftritt nicht gerade leise gewesen. Mai setzte sich neben ihn und fuhr mit der Hand durch seine Haare. ‚Er sieht so lieb aus, wenn er schläft’, überlegte sie, ,Kaum vorstellbar, dass er ein Monster sein soll..’ Gaara nahm ihre Hand in seine und drückte sie an seine Wange, die Augen hielt er dabei immer noch geschlossen. Er genoss einfach die Wärme und den Duft ihrer Haut. Der Rotschopf wunderte sich, da er noch nie das Verlangen nach so etwas hatte, doch bei Mai war es etwas Besonderes. Sie war etwas Besonderes. Das wusste er. Mai lächelte, zog die Hand zurück und verließ den Raum. Sie wollte ihn schließlich nicht weiter stören. „Und?“, wollte Kankuro wissen, „kommt er mit?“ – „Keine Ahnung. Er schläft und ich wollte ihn nicht wecken“, bemerkte Mai und machte sich auf den Weg zum Esszimmer. Kankuro konnte gar nicht glauben, was dieses Mädchen da von sich gab. Gaara schlief nie und das würde sich auch niemals ändern. „Zügle deine Gedanken“, knurrte der Rotschopf, der plötzlich im Türrahmen stand. Gemeinsam machten sich auch die Letzten auf den Weg zum Abendessen. Mai betrat den Esssaal und staunte nicht schlecht. Überall standen Buffets auf denen die tollsten Gerichte standen. Sie setzte sich, mit einem voll beladenen Teller, zwischen Naruto und Sakura. Sasuke, Hinata und Lee gesellten sich ebenfalls dazu. „Nun sagt doch mal.. Was habt ihr vor?“, nörgelte Lee schon zum hundertsten Mal und Sasuke war auch schon gespannt, was er natürlich niemals zugeben würde. Doch Naruto und Mai ließen sich kein Wort entlocken, egal was ihnen ihre Freunde anboten. Als alle aufgegessen hatten, grinste Naruto in die Runde: „Also gut, wir sagen es euch.. echt jetzt!“ Sakura wurde es langsam echt zu blöd. „Was ist denn jetzt in diesen verdammten Karton’s?“, platzte die Rosahaarige fast. „Wodka!“, sagten Naruto und Mai aus einem Mund und grinsten fröhlich in die Runde. „Bitte, was?“, gab Sakura von sich. „Ja“, grinste Naruto und freute sich schon wahnsinnig auf den Abend. Er hatte nicht wirklich verstanden. Mai kicherte. „Was ist denn das?“, fragte Hinata noch mal direkter nach und alle Augen richteten sich auf den Blondschopf. „Ehm.. ja.. so genau.. weiß ich das auch nicht“, stammelte Naruto und erhielt daraufhin ungläubige Blicke der Anderen. Mai konnte sich nicht mehr halten und lachte von ganzem Herzen. Das war typisch Naruto. „Wodka ist Alkohol“, klärte die Brünette ihre Freunde nun auf. „Und heute Abend veranstalten wir eine kleine Party.“   Kapitel 5: Fünf. ---------------- Nach dem Essen verschwanden alle in ihren Zimmern um sich für den Abend fertig zu machen. Sakura, Hinata und Mai machten sich derweil daran ihr Zimmer herzurichten. Naruto und Lee halfen den Dreien und in Null-Komma-Nix waren sie fertig. „Naruto. Wir brauchen unbedingt noch Mischgetränke“, meinte Mai, als sie fertig waren. „Pur ist das Zeug echt widerlich!“ – „Gar kein Problem“, grinste der Blondschopf und war zusammen mit Lee schon aus dem Zimmer gerannt. Die Mädchen begannen sich derweil fertig zu machen. Sakura und Hinata gingen in das Gemeinschaftsbad der Villa. Mai begnügte sich mit dem kleinen Bad des Zimmers. Die Brünette zog sich aus und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf ihre Haut und entspannte ihre schmerzenden Muskeln, die sich durch die anstrengende Umräumaktion verkrampft hatten. Nach einer guten halben Stunde klopfte es an der Tür. Mai stieg aus der Dusche, wickelte sich ein Handtuch um und eilte zur Tür. „Oh, hey“, sagte die Brünette zu einem ziemlich verdatterten Naruto. „Ich dachte, du bringst die Sachen erst nachher mit“, grinste die Brünette und trat einen Schritt zur Seite um Naruto hinein zu lassen. „Ich.. ähm.. ja.. also..“, stotterte der Blondschopf und schaute verlegen zu Boden, während er sich mit der Hand durch die Haare wuschelte. Hatte Mai da einen leichten Rotschimmer um die Nase dieses Chaoten gesehen? Die Kunoichi grinste. Naruto‘s Gesichtsausdruck veränderte sich und wurde plötzlich ernst – fast geknickt. „Alles in Ordnung?“, fragte Mai vorsichtig. Anscheinend hatte sie ihn aus seinen Gedanken gerissen. Der Blonde grinste nun: „Alles klar. Du bist nur so anders als Sakura!“ - „Und wieso dann so betrübt?“, hakte Mai nach. Ihr rutschte das Herz in die Hose und sie versuchte verzweifelt den dicken Kloß in ihrem Hals hinunter zu schlucken. Könnte es sein, dass er immernoch für ihre beste Freundin schwärmt? Das hatte Sakura nämlich mal in einem ihrer Briefe erwähnt. Und wenn es so wäre, wieso versetzte sie diese Vorstellung derart in Panik? Naruto zuckte mit den Achseln. „Gegen einen Uchiha komm‘ ich einfach nicht an..“, murmelte er und begann damit die Getränke auf den Tisch zu stellen. Was hatte das denn jetzt zu bedeuten? Mai war ratlos. Ihr Magen zog sich unangenehm zusammen und sie zwang sich ins Badezimmer zu gehen. Sie beeilte sich und schlüpfte in ihr Lieblingsoutfit. Nachdem sie Makeup aufgetragen hatte und ihre Haare zurecht gezupft hatte, ging sie wieder in den Gemeinschaftsraum ihres Zimmers. Naruto war noch immer da und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Und wie seh ich aus?“, fragte sie den Blondschopf. Naruto drehte sich zu ihr und Mai genoss, dass der Blonde die Augen kaum von ihr ablassen konnte. Doch er sagte nichts. Mai schluckte. „Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen?“, lachte die Brünette nervös, während Naruto jeden Winkel ihres Körpers musterte. Naruto wollte gerade antworten, als plötzlich die Zimmertür aufschwang. Sakura und Hinata betraten das Zimmer. Die Rosahaarige rollte mit den Augen und seufzte, als sie sah, dass Naruto schon wieder bei ihrer Freundin war. Mai warf sie einen bösen Blick zu, sagte jedoch nichts. Vermutlich hatte sie wieder irgendeinen ihrer genialen Pläne Mai von – wie sie es ausdrückt – dummen Ideen abzubringen. Grinsend verschwand Sakura im Schlafzimmer. Mai, Naruto und Hinata setzten sich auf die Sessel und warteten auf die Anderen. Langsam trudelten die ersten Gäste ein und kurz darauf war das Zimmer gerammelt voll. Fast alle waren gekommen. Tenten und Temari saßen quatschend in der Ecke. Neji, der daneben saß, hatte sie anscheinend nur aus Höflichkeit begleitet. Er sah nicht so aus, als ob er große Lust auf eine Party gehabt hätte. Kiba war so schlau und brachte seine Stereoanlage mit , damit sie ein bisschen Musik hatten. Mai hätte ihn dafür knutschen können, schmiss eine ihrer Lieblings-CD’s ein und zog ihre beste Freundin auf die Beine. Sie bewegten sich zu der Musik und bald darauf gesellten sich auch Kiba, Temari, TenTen, Ino und einige weitere dazu. Sasuke, wieder einmal lässig an einer Wand lehnend, beobachtete das ganze Geschehen. Lee und Hinata unterhielten sich und somit war die Gruppe komplett. Shikamaru und Shino spielten Go, wobei sie versuchten die laute Musik zu ignorieren. Ein Ninja muss sich schließlich auch nur auf eine Sache konzentrieren können. Choji machte sich derweil über das selbst organisierte Buffet her. Mai hielt den Zeitpunkt für gekommen, der Party den letzten Kick zu geben und öffnete die erste Flasche Wodka. Sie füllte damit Becher und drückte einen davon jedem in die Hand. „Bääh! Das ist ja widerlich!“, rief Naruto nach einem großen Schluck und verzog das Gesicht. Mai lachte. „Du musst es ja auch noch mit irgendwas mischen. Ich hab doch gesagt, pur ist das Zeug die Katastrophe.“ Gesagt, getan. J   „Gar nicht mal so schlecht“, lobte Sasuke aus seiner dunklen Ecke. Mai grinste. Sie war schon etwas angeheitert. Schließlich hatte sie bereits ihren vierten Becher intus. „Na los, du Spielverderber. Setz dich zu uns.“ Doch da der Uchiha keine Reaktion zeigte, sprang die Brünette auf und hüpfte über die Sessel auf Sasuke zu, was sich schwieriger erwies, als gedacht. Mai stolperte und landete auf Naruto, der es sich auf einem der Sessel bequem gemacht hatte. „Ups, `tschuldigung“, nuschelte Mai und rappelte sich wieder auf. Naruto grinste und Mai merkte wieder, wie ihr Herz plötzlich schneller schlug. Wieso fühlte sie sich in seiner Nähe so unendlich wohl? ‚Muss wohl am Alkohol liegen‘, schoss es der Brünette durch den Kopf. Mai sprang über zwei weitere Sessel und dachte nicht daran ihr Tempo zu verringern. Voller Euphorie sprang sie auf ihn zu – oder eher auf ihn drauf. In letzter Sekunde fing der Uchiha sie auf und blickte böse zu ihr herab. Doch bevor er sie anschnauzen konnte, zog die Kunoichi Sasuke auf die ‚Tanzfläche‘. Mai fing an zu tanzen, während der Schwarzhaarige sie musterte. Wirklich wohl fühlte sich Sasuke nicht in dieser Situation. Mai fing an den Schwarzhaarigen anzutanzen und kurze Zeit später bewegten sie sich gemeinsam im Takt der Musik. „Das sieht jemand gar nicht gern..“, drang die Stimme des Uchiha‘s an Mai‘s Ohr. Sasuke tanzte hinter ihr, und plötzlich spürte sie seine Hände an ihrer Hüfte, die sie sanft, aber bestimmt näher an ihn zogen. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken und ein leichter Schauer überkam sie. Ihr Blick folgte Sasuke‘s. Naruto, der noch immer auf dem Sessel saß und sich eigentlich mit Hinata unterhalten hatte, schaute ständig zu den Beiden rüber. „Kann ich nur zurück geben..“, murmelte Mai und schob Sasuke‘s Hände beiseite. Sie nickte in Richtung Sakura, die sich gerade einen neuen Drink machte. Selbst aus dieser Entfernung konnte sie sehen, dass sie vor Wut zitterte. Sasuke seufzte. „Ich glaub‘, ich hol mir auch noch einen Drink..“, murmelte er. Der Uchiha schlenderte zu der Rosahaarigen, die sofort anfing zu strahlen und ein Gespräch suchte. Kurz trafen sich ihre Augen erneut und Mai formte ein ‚Danke!‘ mit ihren Lippen. Der Uchiha nickte nur und wandte sich dann wieder Sakura zu. Mai besorgte sich noch zwei weitere Drinks und ließ sich dann auf Naruto’s Schoß fallen. Hinata grinste sie an und verschwand auf der Tanzfläche. Mai machte es sich auf Naruto bequem und schaute ihm in die Augen. Sie waren so faszinierend. Mai hatte das Gefühl sich für immer in diesen klaren blauen Augen zu verlieren, als ein leises Klopfen an der Tür sie aufschrecken ließ. Ihr rutschte das Herz in die Hose, krabbelte jedoch von Naruto hinunter und lief zur Tür. Vorsichtig öffnete sie die Tür: Es war Gaara. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. Sie freute sich sichtlich ihn zu sehen. Ungestüm fiel sie ihm um den Hals. Sie hatte nicht mehr damit gerechnet, dass er kommt. Gaara, von dieser Liebkosung etwas geschockt, befreite sich sanft aus der Umarmung. Mai zog ihn mit ins Zimmer, drückte ihm einen Becher in die Hand und setzte sich mit ihm auf die Sessel. Und wieder spürte sie Naruto‘s Blicke im Nacken. „Klasse, dass du da bist“, rief Mai gegen die laute Musik an. „Ich dachte, du kommst nicht.“ Anscheinend war Gaara selbst verblüfft, dass er auf einer Party war.   „Flaschendrehen!“, riefen Tenten und Temari gleichzeitig, bevor Gaara auch nur einen Satz sagen konnte. Kiba drehte die Musik runter und Lee leerte die letzte Flasche Wodka in seinem Mund aus. Der Rest versammelte sich im Kreis um diese herum. Mai zog Gaara mit sich. Keiner sollte sich schließlich vor dem Spiel drücken. Für alle, die es nicht kannten, erklärte Temari noch mal die Regeln. „Also, auf wen die Flasche zeigt, muss sich zwischen Wahrheit oder Pflicht entscheiden. Wählt er Wahrheit muss er die Frage wahrheitsgetreu beantworten. Wählt er Pflicht, muss er die Person, auf die die Flasche das nächste mal zeigt küssen.“ Es waren zwar nicht alle einverstanden, aber das ignorierte Tenten und drehte die Flasche. Und sie zeigte auf…Neji. „Wahrheit“, kam es auch sofort von dem Hyuuga. Tenten überlegte und stellte dann eine ziemlich langweilige Frage. So ging es einige Runden weiter. Alle wählten Wahrheit. Mai fand das ziemlich langweilig und als die Flasche endlich auf sie zeigte, rief sie „Pflicht!“ und grinste in die Runde. Naruto starrte die Brünette an, Sasuke grinste in sich hinein und Sakura schüttelte nur mit dem Kopf. Manchmal verstand sie ihre Freundin echt nicht. Doch für Mai war es bloß ein simples Spiel. Sie drehte die Flasche, die bei Kiba ihr Ziel fand. Kiba schoss auch sogleich das Blut in den Kopf. Doch Mai ließ sich nicht beirren und auch Kiba sprang über seinen Schatten. Ihre Lippen berührten sich nur kurz und schon war es wieder vorbei. Mai grinste. „Und? War doch gar nicht mal so schlimm, oder?“ Kiba schüttelte verlegen den Kopf und grinste von einem Ohr zum Anderen. Bis auf Naruto, Sasuke, Sakura und Gaara hielten sich alle die Bäuche vor Lachen. Was hatten die nur? Und das Spiel ging weiter. Nun trauten sich auch die Anderen ‚Pflicht’ zu wählen. So auch Sakura. Sie drehte die Flasche erneut. Sasuke. Mai konnte es nicht fassen und ihr klappte das Kinn hinunter. Sakura wohl auch nicht, denn alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Der Uchiha, ebenfalls leicht angeheitert, zog die Rosahaarige auf die Beine und schaute ihr tief in die Augen. Er lächelte und kam ihrem Gesicht immer näher. Mai‘s Herz raste, als sich ihre Lippen trafen. Sie freute sich so für Sakura! Viel zu schnell löste sich Sasuke wieder von ihr. Immer noch etwas benommen setzte sich Sakura auf ihren Platz. Sasuke drehte die Flasche erneut. Zum zweiten Mal an diesem Abend zeigte die Flasche auf Mai. Wieder einmal wählte sie Pflicht und war gespannt auf wen die Flasche nun zeigte. Es war Naruto. Ungläubig starrte der Blondschopf die Flasche an. Mai grinste und stand auf, um sich neben Naruto zu setzen. Ihr Mund war ganz trocken und ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Naruto‘s Gesichtsaudruck war schwer zu deuten. Er schien sehr aufgeregt zu sein.   Naruto schloss die Augen. Mai grinste. Hatte er sich das gerade bei Sasuke abgeschaut? Kann es sein, dass es etwa sein erster Kuss werden sollte? Ihre Lippen waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Im Raum war es mucksmäuschen still und Mai spürte Naruto‘s angenehm warmen Atem auf ihrem Gesicht. Ihr Herz pochte, setzte aus und.. WUMM! Mai sah nur, wie Naruto zur Seite kippte. Hochrot im Gesicht rappelte er sich wieder auf. „Kissenschlacht!!“, rief Sakura nur und warf schon das nächste Kissen auf ihre beste Freundin. „Na warte“, knurrte Naruto, schnappte sich das erstbeste Kissen und stürzte sich auf Sakura. Mai lachte. Da hatte sie ihnen doch tatsächlich den Kuss versaut. Sakura lachte und flüchtete, als der Blondschopf hinter ihr herjagte. Und eine wilde Kissenschlacht begann. Mai wusste natürlich sofort, dass das kein Zufall war. Sakura wollte einfach nicht, dass sich die Brünette und Naruto so nahe kamen. ‚Egal’, dachte Mai und stürzte sich mit ins Getümmel. Alle lachten und hatten eine Menge Spaß. Sogar bei Naruto war anscheinend die Wut verpufft und warf Sasuke mit voller Wucht ein Kissen gegen den Kopf. Dieser - vollkommen perplex - starrte seinen besten Freund an, der ihn schelmisch angrinste. Das konnte der Uchiha natürlich nicht auf sich sitzen lassen und stieg mit in das Spiel ein. Gaara, der die ganze Zeit nur stumm dagesessen hatte, sah seine Chance und Mai sah ihn, wie er das Zimmer verließ. Doch sie konnte keinen Gedanken daran verschwenden, da sie gerade in einem hitzigen Gefecht mit Naruto befand. Keiner kannte Erbarmen und Kissen flogen quer durch die Luft - ohne Rücksicht auf die Anderen. Die Brünette lief auf den Flur und Naruto folgte ihr sogleich. Keiner der Beiden machte sich Gedanken, was wohl passieren würde, wenn sie hier erwischt wurden. Schließlich war es mitten in der Nacht und ihr Gelächter war nicht gerade leise. Mai jagte hinter dem Blondschopf her und sprang auf seinen Rücken, als sie nah genug war. Durch die Geschwindigkeit und den Überraschungseffekt fielen Beide zu Boden, doch der Kampf war noch lange nicht vorbei. Anstatt der Kissen, fingen sie an miteinander zu rangeln. Vor lauter Anstrengung kamen beide kaum zu Atem. „Warte, Naruto“, keuchte Mai „Ich krieg‘ keine Luft mehr!“ Mai lag rücklings auf dem Boden, Naruto über sie gestützt. Langsam beruhigten sich die Beiden wieder und schauten sich in die Augen. „Ich muss da noch was einlösen“, grinste die Brünette und zog Naruto zu sich hinunter. Mai‘s Herz pochte lautstark. Sie wusste, dass sie ihn mochte. Doch trotzdem war ein Kuss für sie normalerweise nichts Besonderes. Doch diesmal war es anders. Ihr Körper spielte verrückt. Ihr Magen zog sich angenehm zusammen, sie verspürte ein Kribbeln, ihr Herz sprang ihr beinahe aus der Brust. Sanft trafen ihre Lippen aufeinander und sie spürte seine warmen, weichen Lippen auf ihren. Behutsam strich Mai über die weichen Lippen des Blonden, der ihrer Zunge bereitwillig Einlass gewährte. Zart liebkosten sich ihre Zungen und vertieften sich in ein leidenschaftliches Spiel. Langsam und doch viel zu schnell trennten sich die Beiden wieder voneinander. Wieder blickte Mai in diese unendliche Klarheit seiner blauen Augen und grinste den Blonden an.   Plötzlich hörten sie Schritte und ihre Herzen, eben noch so voller Tatendrang, setzten aus. Naruto rappelte sich hoch und zog die Brünette auf die Beine. Sie rannten den Weg zurück, am Zimmer vorbei bis sie sich plötzlich auf dem Flur mit dem Fahrstuhl befanden. Erschöpft lehnte sich Mai gegen diesen. „Puh, das war knapp“, nuschelte Mai und Naruto nickte. Hier würde sie sicherlich Niemand suchen. Tausend Gedanken und schreckliche Szenarien spielten sich in Mai‘s Kopf ab, falls sie erwischt werden. „Du.. ehm.. wir müssen unbedingt noch mal Flaschendrehen spielen..“, erwidert der Blondschopf und errötete leicht. Mai war verwirrt. Wie – zum Shinobi - kommt der Junge denn jetzt auf Flaschendrehen? „Also wir beide.. das wäre super. Echt jetzt!“, redete Naruto drum herum und immer noch schoss ihm das Blut in den Kopf. Bei Mai machte es ‚Klick’ und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen: „Das geht auch ohne Flasche!“ Sie zog den Blonden wieder zu sich und erneut waren ihre Lippen nur noch Millimeter voneinander entfernt. Doch diesmal überließ die Brünette Naruto das Kommando und wartete gespannt darauf, was jetzt passierte. Der Blondschopf war etwas unsicher und wusste nicht so recht, was er jetzt machen sollte. „Echt jetzt?“, fragte er flüsternd noch mal nach. Er wollte schließlich nichts falsch machen. Mai nickte kaum merklich. Naruto überwand den Rest, der sie trennte und erneut trafen ihre Lippen aufeinander. Der Körper der Brünetten rebellierte. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Herz aus ihrem Oberkörper sprengen würde, wenn sie nicht schleunigst ihren Puls unter Kontrolle bringen würde. Doch sie wollte nicht, dass es aufhört. Fordernd leckte sie über Naruto’s Lippen und wieder versanken sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Ihr gesamter Körper kribbelte und die Temperatur stieg ins Unermessliche. Sie legte ihre Arme um den Nacken des Blonden, um ihn noch näher an sich zu ziehen. Und auch Naruto presste sich an Mai’s Körper, die Hände an den Fahrstuhl gestützt. Nach Luft schnappend lösten sich die Beiden voneinander, sich tief in die Augen schauend, um das stumme Einverständnis des Anderen zu erhalten. Nur um kurz darauf wieder in ein Gefecht ihrer Zungen zu versinken. Ohne den Kuss zu unterbrechen, legte sie Narutos Hände an ihre Hüften und krallte sich in seinem orangenen Kampfanzug fest. Langsam fuhr er mit der Hand unter ihr Top und spürte die heiße Haut der Brünetten. Mai keuchte in den Kuss, so überwältigt war sie von der sanften Berührung und Schauer durchzuckten ihren Körper. Mai wollte den Blonden. Und zwar sofort. Sie presste sich an Naruto, um die Fahrstuhltür zu öffnen, und spürte eine ziemlich auffällige Beule in der Hose des Blonden. Abrupt unterbrach Naruto den Kuss, die Röte stieg ihm ins Gesicht und verlegen fuhr er sich durch’s Haar. Es war ihm ziemlich peinlich, doch Mai schaute ihm neckisch in die Augen. „Das ist..ehm.. ich kann das..“ versuchte sich der Uzumaki, doch bevor dieser einen Satz sagen konnte, öffnete Mai die Fahrstuhltür und zog den Blondschopf mit sich hinein, wo das Spiel weiter gehen sollte.   Kapitel 6: Sechs. ----------------- „Maaaaai??“, rief Sakura leise durch den Flur. Seit einer Stunde suchte die Rosahaarige schon ihre beste Freundin - und Naruto war auch verschwunden! Sakura konnte es nicht glauben. Sie ahnte bereits das Schlimmste. Aufgebracht machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Zimmer. Vielleicht waren die Beiden ja endlich aufgetaucht. Doch ihre Hoffnung verpuffte, als sie das Zimmer betrat. Überall lagen leere Flaschen und Plastikbecher verstreut, doch ansonsten war niemand mehr da. Alle schienen schon gegangen zu sein und Hinata war vermutlich schon im Bett verschwunden. Die Hyuuga hatte ziemlich tief ins Glas geschaut. Sakura setzte sich auf einen Sessel und Tränen stiegen ihr in die Augen. Den Abend hatte sie sich anders vorgestellt. Natürlich war sie überglücklich, dass Sasuke sie geküsst hatte, doch Mai versaute ihr so ziemlich die Laune mit ihrer Abwesenheit. Langsam stand die Rosahaarige auf und fing an das Zimmer aufzuräumen, als die Badezimmertür aufging und Sasuke den Wohnraum betrat. „Sasuke? Du bist noch hier?“, fragte Sakura etwas verwundert, doch ihr Herz machte sogleich einen Hüpfer. "Sieht wohl so aus..", murmelte er und besah das Chaos, welches im Wohnzimmer herrschte. Wortlos begann er die leeren Flaschen aufzusammeln, während Sakura sich dem Müll widmete. Zwanzig Minuten später schmiss sich die Rosahaarige in einen Sessel und seufzte. "Danke, Sasuke...", murmelte sie müde und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Sonne aufgehen würde. Der Uchiha setzte sich ebenfalls in einen der Sessel und schloss die Augen. Sakura beobachtete ihn. Wie oft hatte sie ihn so schon gesehen? Und noch immer kribbelte es leicht in ihrem Bauch, während sie sich jedes Detail seines Gesichts einprägte. „Und was läuft da jetzt genau zwischen Naruto und Mai?“, fragte Sasuke und blickte der Haruno direkt in die Augen. Sakura bestrafte ihn mit einem Todesblick, die sie sonst nur dem Uzumaki zuwarf. „Ich weiß es nicht genau. Mai ist in solchen Sachen eher wie du. Sie redet nicht gern über ihre Gefühle. Aber so wie es scheint, wird da wohl in Zukunft mehr laufen..“, berichtete Sakura geknickt und seufzte. Sasuke nickte und kurze Zeit war alles still. Wenn Mai sich tatsächlich in Naruto verliebt hätte, dann würde sie ihre Freundin in Zukunft weniger sehen und sie würde wieder alleine da stehen. „Aber weißt du, was ich echt nicht verstehe?“, warf der Uchiha plötzlich ein und riss Sakura aus ihren Gedanken. „Wieso ausgerechnet Naruto?“ - Sakura fing an zu lachen und auf Sasuke's Lippen stahl sich ein Grinsen. Der Uchiha verabschiedete sich und Sakura begleitete ihn den Flur hinab. Sie behauptete noch einmal das Gemeinschaftsbad aufsuchen zu müssen, doch in Wahrheit wollte sie noch ein paar Minuten alleine mit dem Uchiha verbringen. Leise plauderten sie über die gemeinsamen Missionen und überlegten, was hier noch auf sie zukommen würde. Vor dem Gemeinschaftsbad der Damen verabschiedeten sie sich und Sakura schlüpfte durch die Tür. Obwohl sie nicht musste, ging sie auf die Toilette. 'Wenn man schon mal hier ist..', schoss es der Rosahaarigen durch den Kopf. Während sie sich die Hände wusch, blickte sie sich im Spiegel an. Eine grinsende Sakura starrte ihr entgegen. Auch wenn Mai verschwunden war, war es ein sehr gelungener Abend. Schließlich hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr so ausgelassen mit Sasuke gesprochen, war – geschweige denn – mit ihm allein. Noch immer fühlte sie ihr Herz, das laut gegen ihre Brust pochte. Mit einem Lächeln auf den Lippen machte sich Sakura wieder auf den Weg in ihr Zimmer. Als sie vor der Tür stand, fiel ihr Blick auf die Tür, die zum Fahrstuhl führte. 'Der Fahrstuhl!!', schoss es der Rosahaarigen durch den Kopf. 'Sie wird doch wohl nicht…' und schon stand sie vor der schweren schwarzen Tür und lauschte in die Stille hinein. Ein mulmiges Gefühl beschlich Sakura. Wenn sie Mai und Naruto jetzt bei irgendwas erwischte, dann könnte sie den Beiden nie wieder in die Augen schauen. Doch die Unsicherheit konnte die Haruno auch nicht ertragen. Sie atmete noch einmal tief ein und öffnete mit einem Ruck die Tür des Fahrstuhls. „Ha! Hab ich euch!“, rief Sakura in den Fahrstuhl. Er war leer. 'Oh man.. als ob Mai jemals so etwas Verrücktes tun würde', schalte sich Sakura und machte sich kopfschüttelnd auf den Weg ins Zimmer. Die Sonne ging langsam auf, als Sakura das Schlafzimmer betrat. Leise tapste die Rosahaarige zu ihrem Bett und kuschelte sich hinein. Langsam glitt sie in die Welt der Träume. Was sie genau träumte, das wusste sie nicht mehr, als sie erwachte. Aber aufgrund ihrer guten Laune, musste es etwas überirdisch Schönes gewesen sein. Sie konnte sich nur noch an einen grinsenden Sasuke erinnern. Schlaftrunken setzte sich Sakura auf. Ihr Blick glitt hinüber zu Hinatas Bett, die ebenfalls auf ihrem saß. Die Hyuuga legte einen Finger auf ihre Lippen, um Sakura zu verdeutlichen leise zu sein. Verwirrt schaute sich die Rosahaarige um und entdeckte Mai schlafend in ihrem Bett. „Was zum Shinobi…?!“, flüsterte die Haruno. Diesen Schock musste sie erstmal verkraften. Da lag sie.. Mai. Und das in Narutos Armen. Sakura fiel aus allen Wolken und spürte, wie ihre Wut wieder in ihr hochstieg. Wie konnte sie das der armen Hinata nur antun? Immer noch erschrocken blickte sie zu Hinata. Das Gesicht der Blauhaarigen schien gelassen, ja geradezu glückselig schaute sie Mai und Naruto an und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Vollkommen verwirrt tapste die Rosahaarige auf die Hyuuga zu und setzte sich mit in ihr Bett. Hinata machte ihr bereitwillig Platz. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Sakura flüsternd, doch wieder legte Hinata einen Finger auf ihre Lippen. Sie wollte die beiden Verliebten auf keinen Fall aufwecken. Nach einiger Zeit standen die beiden Freundinnen auf um sich anzuziehen. Als sie die Schlafzimmertür leise schlossen, konnte Sakura ihre Neugierde nicht mehr unterdrücken und Hinata musste ihr Rede und Antwort stehen. Kapitel 7: Sieben. ------------------ Vorsichtig blinzelte Mai, damit sich ihre Augen an das helle Licht gewöhnten. Wohlig seufzend kuschelte sich die Brünette noch näher an Naruto heran. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Für den Augenblick schien die Zeit still zu stehen und Mai genoss die Zweisamkeit, die Wärme die Naruto ausstrahlte. „Mhhmmhh..Noch eine Portion Ramen, bitte.“, nuschelte Naruto und Mai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das war typisch Naruto. Vorsichtig drehte sich die Brünette in Naruto‘s Armen und legte ihre Lippen sanft auf seine. „Ramen ist aus“, kicherte Mai und Naruto öffnete schlaftrunken die Augen. „Guten Morgen“, lächelte der Blonde und zog Mai noch ein Stück näher an sich heran. Doch plötzlich fühlte sich Mai ein wenig beengt. Außerdem sagte Naruto nichts. Er war definitiv kein Morgenmuffel, sondern der Erste, der morgens laut lachend wie irre durch die Gegend lief. Mai‘s Magen zog sich unsanft zusammen. Irgendetwas stimmte nicht. Sie rückte ein bisschen von dem Blonden ab, um ihm in die Augen zu blicken. „Was ist los?“, fragte sie, während sie Naruto‘s nachdenkliche Miene sah. Bereute Naruto etwa ihre gemeinsame Nacht? Schließlich waren sie ganz schön betrunken gewesen und es stand außer Frage, dass Naruto an Sakura interessiert war.. oder.. ist? Mai wurde übel und sie versuchte den dicken Kloß in ihrem Hals hinunter zu schlucken. „Naja. Also.. Ich weiß nicht so recht, was ich jetzt sagen soll..“, fing der Blondschopf an und setzte sich auf. Er schien nervös und kratzte sich verlegen am Kopf. Mai liebte diese Geste an ihm, doch jetzt jagte sie ihr einen Schreck ein. Würde er ihr jetzt sagen, dass alles ein riesengroßer Fehler war? Das er doch in Sakura verliebt sei und er selber nicht so genau verstand, wieso er das gemacht hätte. „Ich meine.. sind wir.. also du.. und ich.. also sind wir jetzt …?“ Die Röte schoss ihm ins Gesicht. Mai hätte am liebsten laut aufgelacht. Ihre Muskeln entspannten sich, der Kloß war verschwunden und das Ziehen im Magen tauschte mit kleinen Schmetterlingen den Platz. Grinsend schaute sie Naruto an. Vermutlich kam es nicht oft vor, dass Naruto die Worte fehlten. Um den Blonden endlich von seiner Ungewissheit zu erlösen, beugte sich die Brünette vor und legte ihre Lippen wieder auf die Seinen. Sie konnte förmlich spüren, wie Narutos Unsicherheit sich verflüchtigte. „Und wie bringen wir das jetzt Sakura und den Anderen bei?“, fragte Naruto nach einiger Zeit. „Ach.. das werden die schon irgendwie verkraften“, lächelte Mai und rappelte sich auf. Nachdem sie sich angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg in den Esssaal, wo Sakura bereits auf sie wartete. Mai machte sich schon mal auf eine Portion Ärger gefasst. Sie war noch nicht einmal am Buffet angekommen, da schnappte sich die Rosahaarige Mai‘s Hand und schleifte sie nach draußen. Sehnsüchtig blickte sie den belegten Brötchen, gebratenem Speck und dem Rührei nach. Sakura stand, die Arme verschränkt, mit ihrem was-hab-ich-dir-über-naruto-erzählt-Blick, an einen Baum gelehnt und wartete auf eine Reaktion ihrer Freundin. „Also..ich kann dir das alles erklären..“, versuchte sich die Brünette zu wappnen und schaute Sakura entschuldigend an. Sakura fing auf einmal an zu grinsen und Mai fand sich Sekunden später in den Armen ihrer besten Freundin wieder. Mai war nun vollends verwirrt. Was war bloß mit der ‚alten‘ Sakura los? „Du musst mir ALLES erzählen!“, forderte die Haruno Mai auch sogleich auf. Die beiden Mädchen setzten sich auf einen nahegelegenen Baum und Mai erzählte ihrer Freundin alles und auch Sakura erzählte Mai, was Sasuke gestern alles zu ihr gesagt hatte. „Man, das tat wirklich mal wieder gut. Einfach so quatschen“, grinste die Brünette selig. Sakura nickte. „Hey! Mai! Sakura! Wir wollen runter zum Strand. Kommt ihr mit?“, rief es plötzlich von unten. Naruto und Sasuke, beide mit Badeshorts und T-Shirt bekleidet, standen am Fuße des Baumes und warteten auf eine Antwort der beiden Freundinnen. „Ja, klar. Wir kommen gleich nach“, riefen diese im Chor und lachten. Als die beiden Jungs ein Stück weit entfernt waren, fragte Sakura Mai endlich das, was sie die ganze Zeit fragen wollte, sich aber bis dato nicht getraut hatte. „Du..Mai? Du und Naruto.. Habt ihr wirklich..?“ Die Rosahaarige errötete, schließlich war es die intimste Frage, die man jemanden stellen kann. Mai grinste und nickte. Es war nicht ihr erstes Mal und sie sah die Dinge ziemlich locker. Ihre Freundin war da etwas verklemmt. Sakura wurde gleich knallrot, wenn es um solche Dinge ging. Sie wollte damit einfach nichts zu tun haben. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ihr Zimmer, um ihre Badesachen zu holen. ‚Wenn Sakura wüsste mit wem ich mein erstes Mal hatte..’ schoss es Mai durch den Kopf. ‚Sie würde aus allen Wolken fallen.’ „Hey, Hinata“, begrüßte Mai die Hyuuga. „G-Guten Morgen, Mai“ – „Sag mal, wieso packst du deinen Rucksack?“, fragte Sakura plötzlich. Und jetzt, wo ihre beste Freundin das sagte, fiel auch Mai auf, dass sich in Hinatas Rucksack, neben ein paar Shuriken und einer Karte, hauptsächlich Sachen für eine Mission befanden. „Sensei Kakashi meinte, dass wir in neue Teams aufgeteilt werden und eine Mission erfüllen müssen.. und unsere Mission findet heute statt“, erklärte die Blauhaarige. „Achso..“, grübelte Mai „und mit wem bist du in einem Team?“ – „Mit Kankuro und Tenten. Am schwarzen Brett vor dem Esssaal steht alles.“ Sorgfältig packte sie ihre letzten Sachen in den Rucksack, verabschiedete sich und verließ das Zimmer. Sakura zuckte nur mit den Schultern und fing an ihre Sachen zusammen zu räumen. Mai tat es ihr gleich. Den Bikini schon untergezogen machten sich die beiden Mädchen auf zum Strand. Doch als sie am Esssaal vorbei gingen, zog Sakura ihre Freundin zum schwarzen Brett. Die Neugier hatte gesiegt. „Och, nee. Ich bin morgen schon dran“, grummelte Mai und wollte endlich los zum Strand. „Warte mal. Du bist mit Gaara in einem Team.“ – „und?“ – „Naja, ist es nicht merkwürdig, dass ihr nur zu zweit unterwegs seid? Die anderen Teams sind jeweils zu dritt“, merkte Sakura an. Mai stutzte und schaute noch einmal genauer auf die ausgehängte Liste. Da hatte Sakura mal wieder Recht. Mai zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat es anders sonst nicht gepasst..“, murmelte Sakura mehr zu sich selbst, als zu ihrer Freundin. „Guck mal. Sasuke ist mit Ino in einem Team“, versuchte die Brünette ihre Freundin auf andere Gedanken zu bringen, was auch von Erfolg gekrönt war. „Ino!“, knurrte die Rosahaarige. In solchen Situationen hatte Mai echt Angst vor ihrer Freundin. Sie sah aus, als ob sie gleich in Tollwut ausbrechen würde. Immer noch wütend stampfte Sakura in Richtung Strand und Mai hoffte inständig, dass Ino nicht auch auf die Idee kam, ans Meer zu gehen. Doch wieder einmal irrte sich die Brünette. Wieso sollte Ino auch bei solch schönem Wetter drinnen hocken? Sasuke lag auf seinem Handtuch und hörte mit Stöpseln in den Ohren Musik. Dabei merkte er gar nicht, dass Ino auf ihn einredete und sich neben ihm ausbreitete. „Ganz ruhig, Sakura“, versuchte Mai ihre Freundin zu beschwichtigen. „Keine Sorge“, knurrte die Haruno und setzte ihr künstlichstes Lächeln auf, das sie besaß. Freudestrahlend ging sie auf Ino zu und breitete ihr Handtuch direkt vor ihrem und Sasukes aus. Der Schwarzhaarige bemerkte die Ankunft der Freundinnen und nahm seine Kopfhörer ab. „Da seid ihr ja endlich“, grummelte der Uchiha und rappelte sich hoch. „Wo ist denn Naruto?“, fragte Mai nebenbei und legte sich auf dessen Handtuch. Sasuke verdrehte nur die Augen und zeigte auf einen Pommes-Stand, der ganz in der Nähe war. Naruto diskutierte anscheinend mit dem Besitzer darüber, dass die Portion Pommes, die er gerade bestellt hatte, doch viel zu klein sei. Ino versuchte unterdessen, Sasuke zu überreden ihren Rücken einzucremen. Sakura war sichtlich genervt, riss Ino die Sonnenmilch aus der Hand und säuselte: „Ach, Ino. Ich mach‘ das schon.“ Als Naruto endlich mit seiner extragroßen Portion Pommes zurück kam, griffen alle beherzt zu. Pommes am Strand gehörten einfach dazu! Ino beäugte das Verhalten von Naruto und Mai, die die ganze Zeit herum alberten und dabei sehr viel Körperkontakt zuließen. Schließlich wussten bis jetzt nur Sakura und Sasuke was letzte Nacht geschah. Mai setzte sich gerade auf Narutos Schoß, sodass sie ihm direkt in die Augen blicken konnte. Der Blonde grinste und zog sich sein Shirt über den Kopf. Kurz vergaß Mai zu atmen, während sich Naruto niederlegte. Gedankenverloren zeichnete die Brünette gerade einige Partien seiner Bauchmuskeln nach, als Naruto sich plötzlich aufrichtete. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, hielt er inne. Mai‘s Innenleben schien sich selbstständig zu machen. Ihr Puls beschleunigte sich in Sekundenschnelle und wieder einmal hatte sie das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Behutsam legte der Blonde seine Lippen auf ihre, während Mai angestrengt versuchte sich zu erinnern, wie man atmete. „Was? Wie? Wann? Wieso NARUTO?“, kreischte Ino plötzlich hysterisch. Mai löste sich von Naruto und grinste zu Ino. Fassungslos starrte sie die Beiden an. „Ihr seid… ein Paar?“, brachte Ino nur noch mit Mühe hervor. Naruto nickte und Mai bestärkte dies durch ihr unnormal breites Grinsen. Sakura strahlte ihre Freundin an und auch Sasuke ließ sich zu einem Lächeln herab. Und jetzt, da Ino es wusste, würden es auch bald die Anderen erfahren. „Hey Sakura! Creme mir mal den Rücken ein“, bat Sasuke die Rosahaarige nach einiger Zeit und zog sich das Shirt über den Kopf. Diese blickte ihn etwas verdutzt an, raffte sich jedoch dann auf und griff nach der Sonnencreme. Mai grinste, denn Sakura konnte die Augen nicht von Sasukes gut gebautem Körper lassen. Ino,die Kopfhörer in den Ohren, schaute von ihrer Zeitschrift auf, sagte jedoch nichts. Naruto und Mai vergnügten sich im Wasser. Sie verstand nicht, wie man so viel Energie an den Tag legen konnte. Leicht schielte sie zu dem Schwarzhaarigen hinüber und sah Sakura, die immernoch dabei war seinen Rücken einzucremen. Noch vor einigen Monaten wäre die Blondine wahrscheinlich bei diesem Anblick in die Luft gegangen, doch seitdem sie mehr mit Sai zu tun hatte, hatten sich die Dinge geändert. Sie liebte es zwar Sakura auf die Palme zu bringen, aber im Moment genoss sie die Sonne, die ihr auf die Haut schien und gönnte der Rosahaarigen ihre Chance. Wenn sie es wirklich drauf ankommen lassen würde, würde sie Sasuke jetzt den Rücken eincremen. Da war sie sich sicher. „So fertig“, meinte Sakura dann zu Sasuke und legte sich wieder zurück auf ihr Handtuch. „Danke“, lächelte der Uchiha. Ein leichter Rotschimmer legte sich um Sakuras Nase. Mai und Naruto kamen vollkommen durchweicht aus dem Wasser und schmissen sich auf ihre Handtücher. „Ey, pass doch auf!“ fuhr Sasuke den Blondschopf nun an. Er hatte ihn ausversehen mit Wasser bespritzt. Mai hatte eine teuflische Idee und grinste den Uzumaki an. Sie stand auf und schlich sich langsam von hinten an Sasuke ran. Dieser lag immer noch bäuchlings auf seinem Handtuch, die Augen geschlossen und sonnte sich. Mit einem Mal sprang die Brünette auf den Uchiha. Vor Schreck drehte sich Sasuke unter ihr um, sodass sie nun auf ihm lag. „Geht’s noch?“ schnauzte er Mai an, die nun lauthals anfing zu lachen. Naruto, Sakura und Ino stiegen mit ein. Sasukes Gesichtsausdruck war aber auch einfach nur zum totlachen. Naruto zog Mai zu sich und sie setzte sich vor ihn und lehnte sich an. Nach einigen Stunden des Nichtstuns beschlossen die Fünf wieder zurück zu gehen. Ino verabschiedete sich recht schnell von den Anderen und verschwand die Treppe hinauf. Sakura drehte sich zu der Brünetten um und fragte „Kommst du mit duschen?“ Naruto grinste und Mai wurde etwas verlegen. „Ich geh‘ mit Naruto..“, nuschelte sie. Sakura riss die Augen auf und konnte es nicht glauben. Auch Sasuke starrte die Beiden an und wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte. Die Brünette packte die Hand des Blonden und zog ihn die Treppe hinauf. „Wir sehen uns später“, lachte Mai den Beiden noch zu, ehe sie verschwanden. „Die werden doch wohl nicht..?“, sagte Sakura mehr zu sich selbst, als zu dem Uchiha. „Wollen wir dann auch mal?“, fragte der Schwarzhaarige die verwirrte Rosahaarige. Diese nickte nur und ging neben Sasuke die Treppe hinauf. So etwas hätte sie Naruto niemals zugetraut. Mai schon, denn sie kannte Sakura ja wie ihre Shurikentasche. „Kommst du, wenn du fertig bist zu uns rüber?“, fragte Sasuke die Haruno, als sie vor ihrer Zimmertür standen. „Ähm..ja klar“, stimmte diese zu und verschwand in ihrem Zimmer. Sie schnappte sich ein frisches Handtuch und ging ins Badezimmer. Dort entledigte sie sich von ihrem Bikini und sprang unter die Dusche. Das heiße Wasser tat ihr unheimlich gut, doch sie merkte, dass sie einen leichten Sonnenbrand bekommen hatte. „So ein Mist“, nuschelte sie. Nachdem sie sich wieder sauber und vom Sand befreit fühlte, zog sie sich an und machte sich auf den Weg zu Sasukes Zimmer. Dort angekommen klopfte sie und trat nach einem ‚Herein‘ ein. Sasuke stand nur mit einer Boxershort bekleidet im Wohnraum des Zimmers und bat die Rosahaarige hinein. „Setz dich. Ich bin gleich soweit“, sagte der Uchiha und verschwand im Zimmer nebenan. Die Haruno grinste vergnügt und nahm auf einem der bequemen Sessel platz. Sasuke hatte sich in der Zeit ein frisches T-Shirt übergezogen und setzte sich nun zu ihr. Nicht lange unterhielten sie sich, als sie plötzlich lautes Gerumpel hörten. Darauf folgte Gelächter. Es schien aus dem Badezimmer zu kommen. Verwirrt blickte Sakura ihren Gastgeber an, der nur grinste und den Kopf schüttelte. Sekunden später ging die Tür auf und Mai und Naruto kamen, beide nur mit einem Handtuch bekleidet, heraus. Sakura kippte fast aus den Latschen. Gut, dass sie schon saß! „Hey, Sakura. Da bist du ja schon“, lachte der Blonde und fuhr sich durchs nasse Haar. „Haben wir echt so lange gebraucht?“, wandte er sich an Mai. Diese lachte nur als Antwort. „Am besten ihr zieht euch jetzt erstmal was über“, versuchte Sasuke die Situation für Sakura ein bisschen angenehmer zu machen. Die Beiden nickten und verschwanden im Schlafzimmer. Ein plötzliches Klopfen unterbrach Sasuke und Sakura in ihrem Gespräch. Ein weiteres ‚Herein‘ von Sasuke und Kakashi stand im Zimmer. „Ist Mai hier?“ fragte er auch sogleich nach der Brünetten. „Sie zieht sich gerade um“, antwortete Sakura ihm und deutete auf die Tür des Schlafzimmers. Kakashi ging auf diese zu und klopfte wieder. „Wir kommen gleich“ rief Mai lachend von der anderen Seite. Ein paar Minuten später traten die Beiden in den Wohnraum. „Sensei Kakashi! Was machen Sie denn hier?“, platzte Naruto auch schon drauf los. „Ich wollte Mai kurz sprechen. Über ihre Mission morgen“, antwortete dieser knapp. Mai nickte und folgte dem Kopierninja aus dem Zimmer, nicht ohne ihrer Freundin einen fragenden Blick zu zu werfen. Sakura zuckte nur mit den Schultern. „Gaara wartet schon auf uns“, wandte sich Kakashi an Mai, als sie gemeinsam den Flur hinunter gingen. Jetzt war Mai wirklich gespannt auf was für eine Mission sie geschickt wurde. Sie gingen zu Kakashis Zimmer und traten ein. Es sah mehr aus wie ein Büro, als ein Wohnraum. Ein großer Holztisch stand inmitten des Zimmers, davor zwei von den bequemen Sesseln, die wohl in jedem Zimmer standen. Gaara wartete bereits auf sie. Er stand am Fenster und schaute hinaus. „Setzt euch, bitte“, wies Kakashi die beiden Schüler an. Mai tat wie ihr gehießen, doch Gaara blieb hinter seinem Sessel stehen. „Es handelt sich bei eurer Mission um einen Botengang. Jedoch ist dieser nicht ungefährlich. Tsunade hat euch Beide ausgewählt, da ihr perfekt für diese Mission geschaffen seid.“ Kakashi öffnete eine Schublade des Tisches und zeigte den Beiden einen Brief. „Dieser Brief muss unter allen Umständen Itachi Uchiha erreichen“, endete er und blickte erst Mai, dann Gaara an. Mai konnte es nicht glauben. Sie hatte die offizielle Erlaubnis Itachi zu treffen! „Aber wie soll das denn gehen? Wir wissen doch gar nicht, wo er sich aufhält“, rief Mai aufgebracht, während Gaara nur nickte und den Brief einsteckte. Immer, wenn Mai Itachi getroffen hatte, war er es gewesen, der sich ihr zeigte. Es würde schwierig werden ihn zu finden. „Aus diesem Grund nimmst du ja an dieser Mission teil..“, antwortete der Sensei, als wäre das selbstverständlich. Doch es war nicht selbstverständlich! Wie sollte sie Itachi denn finden? „Sonst noch etwas?“, fragte der Rothaarige und machte sich auf den Weg zur Tür. Kakashi verneinte dies und auch Mai stand von ihrem Stuhl auf. „Mai, könntest du noch etwas bleiben?“, wandte sich der Kopierninja an die Brünette. Gaara blickte noch einmal zurück und verschwand aus dem Zimmer. „Was gibt es denn, Sensei?“, wollte Mai nun wissen. „Seit wann nennst du mich denn Sensei?“, lachte Kakashi leise, und ging langsam auf die Brünette zu. „Naja..“, versuchte Mai einen Satz zustande zu bringen, doch der Kopierninja kam ihr viel zu nah. Sie sog seinen Duft ein und die Erinnerungen an damals waren wieder präsent. Seine Blicke, die Nähe zu ihm.. sein Duft. Ihr Magen verkrampfte, ihr Mund wurde ganz trocken, während der Kopierninja immer näher kam. „Du denkst an früher stimmt‘s?“, hauchte Kakashi, der nur noch Zentimeter von ihr entfernt war. Mai nickte und wich zurück, doch schnell spürte sie die Wand hinter sich. Der Kopierninja stützte sich mit einem Arm an diese und zog sich mit der Anderen seine Maske hinunter. Ein Lächeln zierte sein Gesicht. Wie oft hatte sie ihn schon so gesehen? Sein Lächeln gesehen? Wieso tat er das? Wusste er nicht, was er gerade bei ihr anrichtete? Sie spürte, wie ihr Herz anfing zu pochen, so laut, dass sie sich sicher war, dass Kakashi es hören würde. Wie in Schockstarre stand sie mit dem Rücken an der Tür, die Augen weit aufgerissen, während die Lippen ihres Sensei‘s nur einen Hauch von ihren entfernt waren. Sie spürte seinen warmen Atem und hielt die Luft an. „Naruto und du. Ihr seid zusammen, oder?“, hörte sie seine Stimme, wie aus weiter Ferne. Kakashi hatte sich abgewandt und Mai schnappte nach Luft. Klang seine Stimme gerade betrübt? Mai versuchte ihren Puls unter Kontrolle zu bekommen. Sie bekam einfach kein Wort heraus. Sie starrte ihren Sensei an. Dieser stand mittlerweile am Fenster und schaute zur untergehenden Sonne. „Ich will nur, dass du eins weißt“, fing er plötzlich an und drehte sich wieder zu ihr. Ihre Blicke trafen sich und Mai meinte einen Funken Hoffnung in seinen Augen zu sehen. „Wenn das hier vorbei ist, bin ich nicht länger dein Sensei. Wenn das hier vorbei ist, könnten wir wieder…“ Doch weiter sprach er nicht. Er wandte sich nur ab und murmelte: „Du kannst jetzt gehen“. Die Brünette machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro. So schnell ihre Beine sie trugen lief sie in ihr Zimmer und warf sich auf ihr Bett. Es roch nach Naruto. Tränen stiegen in ihre Augen und ihr Kopf war zum bersten voll. Kapitel 8: Acht. ---------------- „Mai! Steh‘ auf! Du bist zu spät!“ - Mai schreckte hoch und schaute in das genervte Gesicht ihrer besten Freundin. „Ich versuch‘ schon seit zwanzig Minuten dich wach zu kriegen“, meckerte die Rosahaarige, die Arme verschränkt vor der Brust. „Du musst los! Deine Mission!“, rückte die Haruno endlich mit der Sprache heraus, als sie das verständnislose Gesicht ihrer Freundin sah. „Oh, Shit..“, murmelte Mai und versuchte sich aus den Untiefen ihrer Decke heraus zu wühlen. Die Mission! Das hatte sie total vergessen! Stolpernd schaffte es die Brünette bis in den Wohnraum, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. „Oh, hallo Hinata. Wie war deine~?“- „LOS JETZT! Aber flott!“, würgte Sakura sie ab und schob sie ins Badezimmer. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. Mai seufzte laut und schaute in den Spiegel. Sie sah fürchterlich aus. Ihre Haare standen zu Berge, ihr Make-up war verschmiert und die schwarzen Ringe unter ihren Augen schmeichelten ihr nicht gerade. Mai entledigte sich ihrer Klamotten und stieg unter die Dusche. Nach ein paar Minuten donnerte es an der Tür: „Beeil dich, Mai!“ Die Angesprochene seufzte, drehte jedoch das Wasser ab. Schnell zog sie sich an (Hatte Sakura ihr wirklich Sachen rausgelegt?) und verließ das Badezimmer. „Hier deine Tasche..“, sagte Sakura und drückte ihr ihren Rucksack in die Hand. „Oh man, Sakura. Du bist echt die Beste..“, nuschelte Mai beeindruckt, während sie auch schon auf den Flur geschoben wurde. Hinata rief ihr noch ein „Bis bald!“ zu. Der Flur war leer. Vermutlich schliefen alle noch. Die Sonne war ja noch nicht mal aufgegangen! „Wie spät ist es eigentlich?“, nörgelte Mai, als Sakura endlich von ihr abließ. „Zu spät!“, antwortete die Rosahaarige nur und schaute ihre beste Freundin an. Mai streckte sich erst einmal ausgiebig und rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen. „Sag mal, ist alles in Ordnung? Du bist gestern gar nicht zurück gekommen..“, fragte Sakura plötzlich. Mai bickte in das besorgte Gesicht der Rosahaarigen. „Ja, alles okay..“, murmelte sie und wandte den Blick ab. In ihrem Magen zog es sich unangenehm zusammen. Sie mochte Lügen nicht, doch sie hatte keine Zeit jetzt mit ihr darüber zu reden und Sakura sollte sich in ihrer Abwesenheit keine Sorgen machen. „Pass‘ gut auf dich auf!“, flüsterte Sakura liebevoll, drehte sich um und verschwand wieder im Zimmer. Mai sah ihr nach. Sakura würde später mal eine verdammt gute Mutter abgeben! Mai machte auf dem Absatz kehrt und lief den Flur hinunter. Gähnend trottete die Braunhaarige die Treppe abwärts, als auf einmal Sasuke vor ihr stand. „Wo willst du hin?“, fragte er kühl und besah sich die Kunoichi. Sasuke legte mal wieder einen besonders fröhlichen Ton an den Tag. „Meine Mission..“, versuchte Mai das Thema zu beenden. Sie hatte keine Lust sich schon so früh am Morgen mit Sasukes schlechter Laune zu befassen. Sasuke nickte, während er sie nicht aus den Augen ließ. Sein Blick bohrte sich in Ihren. Mai bekam das unangenehme Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Doch ihr fiel nichts ein, weswegen sie bei dem Uchiha in Ungnade gefallen wäre. Die Brünette riss die Augen auf. Kann es sein das Sasuke von ihrer Mission wusste? Weiß er, dass sie sich – wenn sie einen Weg findet Itachi zu kontaktieren – mit ihm treffen würde? Mai schluckte und versuchte ihre Gesichtszüge zu kontrollieren. Sasuke zog misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe. „Ich muss jetzt los..“ - kam es ein wenig zu schrill von der Kunoichi, während sie ein paar Stufen hinunter sprang. Plötzlich spürte sie, wie sich kalte Finger um ihr Handgelenk legten und sie fest hielten. Wieder blickte sie in die tiefe Schwärze seiner Augen. Kalt zog es über ihren Rücken und doch bemerkte sie zum ersten Mal wie makellos Sasuke‘s Gesichtszüge waren. Sie konzentrierte sich, beruhigte ihren Puls und musterte die feinen Linien des Uchihas. Noch immer fixierten seine Augen die Ihren. „Um was geht es in deiner Mission?“, holte Sasuke sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Jetzt steckte sie wirklich in der Klemme. „Also.. ehm.. du weißt doch.. so Missionssachen halt..“, murmelte Mai und versuchte den Blick abzuwenden, was ihr nicht gelang. Ihr Herz pochte bis zum Hals und sie konnte nur auf ein Wunder hoffen. Gegen einen Uchiha hatte sie keine Chance. Schon gar nicht, wenn er auf die Idee kam sein Sharingan einzusetzen. „Guten Morgen..“, murmelte plötzlich das Wunder. Kakashi schlenderte die Treppen hinab und warf einen schnellen Blick auf Mai‘s Handgelenk, welches immernoch von Sasuke festgehalten wurde. Anscheinend hatte der Uchiha dies bemerkt und ließ sie los. Er warf der Brünetten noch einen Blick zu, bevor er, ohne ein weiteres Wort, verschwand. Mai sah ihm nach und schüttelte nur ungläubig den Kopf. Da hatte Kakashi ihr gerade nochmal den Kopf aus der Schlinge gezogen. „Morgen..“, antwortete Mai ihrem Sensei seufzend. „Du bist ganz schön spät dran..“, sagte der Kopierninja tadelnd, während Mai gluckste: „Na, du doch auch!“ Gemeinsam liefen sie die letzten Stufen hinab zur Eingangshalle. Plötzlich hielt der Kopierninja inne und auch Mai blieb wie abrupt stehen und schaute ihren Sensei verwundert an. Er schloss die Augen und hob den Kopf, ganz so, als wollte er in den Himmel schauen. „Ich halte das nicht aus..“, murmelte er und blickte Mai an. Die Brünette sagte nichts. Sie wusste genau, von was Kakashi da sprach. „Es tut mir leid..“, hörte sie noch, bevor sie mit dem Rücken an die Eingangstür gepresst wurde. Mai riss die Augen auf. Sie versuchte etwas zu sagen - sich zu wehren, doch ihr Körper schien wie taub. In ihrem Magen zog es sich zusammen, während die Lippen des Grauhaarigen nur noch Zentimeter von Ihren entfernt waren. Sie versuchte zu atmen und schluckte, um den Kloß in ihrem Hals zu vertreiben – erfolglos. Behutsam legten sich die Lippen des Kopierninjas auf ihre, während sie ein wohliges Seufzen vernahm. Mai‘s ganzer Körper war angespannt und der Knoten in ihrem Bauch verwandelte plötzlich sich in kleine Schmetterlinge. Sie sog seinen süßen Duft ein, spürte seine Hände, wie sie sich in ihren Haaren vergruben und versuchte sich nicht auf die sanften Lippen ihres Senseis zu konzentrieren. Mit all ihrer Kraft schob sie ihre Hände zwischen Kakashi und sich und schob ihn von sich. „Ich will Naruto..“, hauchte Mai leise, während sie auf den Boden blickte. Sie wollte ihn nicht ansehen – wollte nicht sehen, wie sein Herz in kleine Stücke zersplitterte. Eine gefühlte Ewigkeit herrschte Stille, bevor Kakashi die Eingangstür öffnete und in den Hof ging. Mai kämpfte mit den Tränen, während ihr ganzer Körper zitterte. Was war hier nur los? Wieso hatte sich der Kuss so richtig angefühlt? Hatte sie doch Gefühle für Kakashi? Und was war mit Naruto? Mai war verwirrt und schniefte. Tränen kullerten über ihre Wange. Sie wollte nur noch weg und Itachi finden. Ihm, in seinen Armen liegend, ihr Leid klagen, während er ihren Kopf streichelte. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, atmete einmal tief durch und beeilte sich Kakashi einzuholen. Vorsichtig schielte Mai zu ihm hinüber, als sie wieder auf gleicher Höhe waren. Er sah noch genauso aus wie früher, doch etwas hatte sich verändert. Sein Blick ging stur geradeaus und das Lächeln in seinen Augen war verschwunden. Sie hoffte, dass er es bald wieder finden würde. Sie wandte ihren Blick ab. In den letzten Tagen war so viel passiert. Sie hoffte, dass sie während der Mission einmal Zeit hatte über alles in Ruhe nach zu denken. Sie passierten den Hof und schon von Weitem erkannte man leuchtend rotes Haar. Gaara lehnte am Tor, die Arme verschränkt, während die Sonne gerade aufging. Mai grinste ihn munter an, er nickte ihr zu und Kakashi begann ihnen noch einmal die wichtigsten Details der Mission einzuschärfen.   Eine Viertelstunde später machten sich Gaara und Mai auf den Weg.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)