Ein Neko für einen gestressten Leader von Pragoma ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Erst als jemand brutal gegen die Tür hämmerte, lautstark herumbrüllte, fuhr Deidara erschrocken aus dem Schlaf und sah grimmig die Tür an. Dem Gefluche nachzugehen, musste das dieser Hidan sein und von dem wollte er nichts wissen. Lieber legte er sich wieder hin, mümmelte sich unter die Bettdecke und versuchte trotz allem zu schlafen, oder wenigstens zu dösen. Hidan, wie es seine Natur war, wurde dadurch natürlich nur noch lauter, lief geradezu Amok vor der Tür, bis Sasori genervt schnaubte und einen gedämpften Fluch von sich hören ließ, folgend von nicht gerade jugendfreien Bezeichnungen für die Person vor der Tür. Ziemlich schlecht gelaunt platzierte er den zusammengerollten Neko von seiner Brust und entstieg den warmen Decken, zog den Mantel über und riss fauchend die Tür auf. Erst jetzt wurde Hidan einigermaßen einer kultivierten Sprache Herr und trug mehr oder weniger leise sein Anliegen vor. Nur kurz musste der Puppenspieler zuhören, dann schlug er ihm schon wieder die Tür vor der Nase zu und begann die Sachen zu packen. Mit leisem Seufzen sah er zum kleinen Bündel Haare, das noch aus den Decken ragte, schulterte seine Tasche und streichelt noch kurz darüber. "Ich bin weg, Deidara... Pass auf dich auf...", haucht er noch kurz in das zuckende Ohr, dann verließ er das Zimmer. Murrend rollte sich Deidara im Bett hin und her, bekam so nicht wirklich mit, dass Sasori aufgestanden war und das Zimmer verlassen hatte. Zwar hörte er Stimmen, aber schenkte diesen erst Beachtung, als der Rothaarige schon wieder bei ihm war und leise zu ihm sprach. Langsam kroch Deidara unter der Decke soweit hervor, dass er die Hand an seinem Kopf und den Haaren spürte und dir leise gehauchten Worte hörte. Es war also soweit, Sasori würde gehen und er wäre alleine. Leise und wehmütig seufzte er auf, murmelte ein "Pass auf dich auf", und rollte sich wieder ein. Dem wehmütigen Seufzen hätte er am liebsten eingestimmt, aber er hatte es sich eben doch verkniffen. Zuvor noch hatte er die zwei Notfallfläschchen zubereitet, jetzt mischte er seine Gifte noch schnell im Gehen zusammen und verstaute sie griffbereit. Rasch hatte er Hiruko bereit, bestrich alles Wichtige erneut mit Gift, ehe er einstieg und sich auf den Weg machte. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Deidara ab und er musste sich schelten, sich zu konzentrieren. Dies hier war nun Job. Job und Pflicht. Überlebenspflicht. Was wäre wohl, wenn er starb? Wäre er mit den Gedanken dann auch bei dem blonden, aufgeweckten Neko? Wieder schalte er sich selbst und stierte geradeaus. Bloß nicht dran denken... Drei Tage. Drei Tage des Kampfes. Drei Tage der ständigen Vorsicht und Angst, um das Leben. Schließlich hatte Sasori es geschafft, zwar die Kleidung zerrissen, im Gesicht und an einigen Körperstellen unschöne Schnitte und blutende Wunden, aber er lebte. Tief sog er die frische Luft ein, der Geruch von Blut mischte sich mit dem süßlichen Verwesungsgeruch der Anbu. Gerade so geschafft. Makelloses Ergebnis. Das Werkzeug zwar arg demoliert, aber das Ergebnis zählte. Deidara. Sofort stahl sich ein Lächeln auf die gespaltene Lippe des Rothaarigen. Etwas unbeholfen, denn er zog sein eines Bein hinter sich her, versuchte er fluchend Hiruko zum Laufen zu bewegen, ohne eine Wirkung zu erzielen. Diese verdammten Bastarde hatten einige schwache Gelenkstellen beschädigt, ohne Weiteres würde er diese Marionette nicht mehr nutzen können. Die gesamte Situation zum Teufel verfluchend, zog er die Kapuze über das verdächtige feuerrote Haar, schulterte die Reste einiger seiner Werkzeuge und Habseligkeiten und marschierte auf baren Füßen los. Chakra hatte er kaum noch, er konnte gerade noch Hiruko hinter sich herziehen. Mit richtigem Laufen war es somit auch schlecht bestellt. Wenn er DAS noch überleben sollte, würde er als erstes Kakuzu anschnauzen, warum er ihn nicht noch daran erinnert hatte, aus dem Schrank ein paar der Drogen zur Chakrareproduktion mitzunehmen. Meist lag Deidara faul und lustlos im Bett, wehrte sogar Itachis Aufheiterungsversuche ab und rollte sich gelangweilt durch die Federn. Essen tat er meist ebenfalls nur im Zimmer und das aber aus dem Grund, dass er weder Itachi, Hidan noch dessen Partner Kakuzu über den Weg traute. Die Blicke der beiden sprachen deutlich dafür und selbst Tobi hatte angefangen sich dem Neko auf eine bestimmte Weise zu nähern. Einzig Zetsu hielt sich zurück, sprach sogar hin und wieder ein Machtwort aus und kümmerte sich, wenn es die Zeit zuließ um den blonden Neko. Die beiden taten wirklich fast alles, um Deidara von seinem trübsinnigen Gedanken herauszuholen, spielten sogar mit ihm und doch mussten sie seufzend dieses aufgeben, als der Neko mal wieder keine Lust auf das Gummihuhn hatte. „Deidara, bitte“, seufzte der Uchiha, rollte dabei mit den Augen und sah fragend seinen Partner neben sich an. Zetsu zuckte mit den Schultern, stand auf und verließ kurz das Zimmer, um aus der Küche ein paar Leckereien zu holen, welche Deidara jedoch nicht anrühren wollte. Es dauerte dank des anstrengenden Fußmarsches, dessen Tempo zu drosseln Sasori sich selbst strikt verbat, ebenso irgendwelche Pausen, weitere zwei Sonnenumläufe. Seine Füße schrien, als hätten sie anstatt Sohlen Nägel unter sich, seine Lunge brannte und die Wunden pochten. Stur wie er aber war, schleppte er Sack und Pack hintendrauf und stampfte über durchweichte Erde, faulendes Unterholz und ab und an leichten Kies, überquerte Flüsse und wanderte an ihnen entlang. In diesem Zustand ein weiterer Kampf wäre wohl ein unschönes Ende für ihn geworden. Endlich aber kam er in den vertrauten Gegenden an, Gegenden, die Akatsuki respektierten und vor allem fürchteten. Kurz nur ließ er sich Wasser und eine Tüte frische Dango anreichen, dann ging er auch weiter, mühevoll eine der Kugeln kauend, ein kurzer, schneller Energieschub kurz vorm Ziel. Nicht mal die leckeren kleinen Nieren hatte Deidara angerührt, wollte lieber schlafen und achtete gar nicht auf Zetsu und Itachi, welche sich immer mehr Sorgen machten. “Wenn das so weiter….“ Itachi brach ab, sah erstaunt zu, wie Deidara aus dem Bett, aus dem Zimmer und Richtung Klo rauschte. Was war jetzt wieder los? Fragend und ohne auf den Spion zu achten, folgte der Uchiha dem Neko, blieb vor dem Bad stehen und fragte, ob alles in Ordnung sei. Deidara antwortete nicht, übergab sich wie so oft und hatte erhebliche Schwierigkeiten überhaupt Luft zu bekommen. Ein paar Stunden nach Deidaras Expedition in die Tiefen der Toilette, klopfte ein vollkommen erschöpfter Sasori gegen die Pforten zum Hauptquartier, kraftlose Schläge mit der Faust. Er ließ sich öffnen , schlurfte hinein und ohne auf die Begrüßung einzugehen schnauzte er gleich, wie es Deidara ginge. Da Tobi nur die Achseln zuckte und Hidan inadequaterweise herumwitzelte, ging er weiter zu seinem Zimmer, um selbst nachzusehen. Zetsu sah Sasori, dazu sah dieser doch ziemlich fertig aus, aber auch irgendwie… Kopfschüttelnd trat er auf den Leader zu, deutete auf die Badezimmertür. “Deidara ist im Bad und kommt nicht raus. Itachi hat schon versucht ihn herauszubekommen. Aber wenn ich dich so ansehe, da geht es deinem Neko weitaus besser“, stellte er mit ernster Stimme fest. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, hörte er Wasser rauschen, demnach musste Deidara also endlich fertig sein und siehe da, die Tür öffnete sich und ein auf dem Kopf verwirrter Deidara trat heraus. Sasori lachte trocken über den Kommentar. "Das will ich auch meinen, dass es ihm besser geht." Als die Tür aufging hätte Sasori beinahe den Stock losgelassen, auf den er sich wegen seines lahmen Beins stützte und scheuchte heiser bellend alle fort. Mit einem Lächeln, das leider mehr nach Horrorfratze, als nettem Anblick aussah und daher wohl reichlich daneben ging, ließ er dann doch den Stock fallen und hob die Hände, streichelte Deidaras Wangen. "Ist es immer noch nicht besser...?", fragte er sanft, ohne ein Wort zu verlieren, dass er jetzt da war. Das war wohl offensichtlich genug. Deidara, der sich langsam wieder fasste, sah auf und direkt Sasori an. Dabei fiel sein Blick auch auf das Bein und sofort schwang Sorge in diesem. Vergessen war die Freude darüber, dass er wieder da war, er nicht gestorben war und zudem nach seinem Wohlbefinden erkundigte. "Es geht, aber sag mal, was hast du denn mit deinem Bein?", fragte er leise, deutete auf dieses und musste sich wegen des aufkommenden Schwindels an die Wand hinter sich lehnen. Sasori legte den Kopf schief, dann winkte er ab und sah ebenso besorgt, als er schwindelte. "Nichts Relevantes. Freue dich lieber, dass ich wirklich noch lebe, ich hatte unverschämtes Glück." Schnaubend sah er zur Seite hin. "Geh schon mal ins Zimmer und leg dich ins Bett, ich mische dir gleich etwas, aber erst mal brauche ich Chakra..." Nichts Bedeutendes? So ganz glauben wollte Deidara das nicht, sagte aber auch nichts dazu und freute sich nun doch, dass Sasori heil, bis auf sein Bein zurückgekommen war. "Du brauchst nichts mischen, ich hab noch etwas da", murmelte er leise, machte sich dabei langsam auf den Weg zurück ins Zimmer und hielt sich taumelnd an der Wand fest. Für Sasori war die stolze Ansammlung an Wunden und das lahmende Bein Kinkerlitzchen, wären es wohl auch weiter so gewesen, hätte er nicht diesen Chakramangel erlebt, so war natürlich jeder Meter Weg eine Qual gewesen. Trotzdem nahm er das Glas mit der aufgelösten Droge an und kippte es runter, dann folgte er Deidara ins Zimmer. Dort aber ließ er sich aufs Bett fallen und löste alle Chakraverbindungen. Kaum, dass Deidara Zimmer und Bett erreicht hatte legte er sich schweigend hin, rollte sich kläglich wimmernd ein und schloss müde die Augen. Schon den ganzen Tag fühlte er sich müde, wollte nur schlafen und nicht essen, nichts hören und am besten nichts riechen. Von Gerüchen wurde ihm nur wieder schlecht und die Toilette erneut aufsuchen...nein Danke. Lieber öffnete er kurz die Augen, sah zu wie Sasori sich ins Bett fallen ließ und mümmelte sich wieder ein. Nicht lange blieb Sasori liegen, da musste er sich aufrichten und die Wunden verbinden. Vorsichtig schälte er die zerschlissene Kleidung vom Leib, Stück für Stück, Wunde um Wunde. Mit versteinerter Miene verband er alles und sein Bein schiente er. Ziemlich schwach für seine Verhältnisse legte er sich wieder zurück, streichelte Deidaras Wange. "Ich bin wieder da...", murmelte er leise. Müde hob Deidara kurz den Kopf, sah so die Wunden von Sasori und musste schlucken. Er schien doch mehr eingesteckt zu haben, als das er zugeben wollte. Zwar sagte er nichts, ließ ihn machen und legte sich wieder ab, nur um später wieder die Augen aufzuschlagen und zu lächeln. "Ich sehe, dass du wieder da bist und es freut mich sehr", hauchte er leise. Sein Lächeln war wie eine kühle Brise, sie ließ die Wunden weniger schmerzen und der vorangegangene Groll verflog. Wieder versuchte er zu lächeln, rückte näher an ihn und kraulte hinter seinen Ohren. Erst jetzt merkte er, wie schwer er den Neko vermisst hatte, fast schämte er sich für dieses schwere Gefühl, auch wenn es wohl niemand so recht wusste. Er blinzelte, sah ihn sanft an. "Und ich sehe, dass mein Neko gut behandelt wurde...gut. Ich bin froh, dass es dir einigermaßen gut zu gehen scheint." Leise begann Deidara zu schnurren, hatte es vermisst, gekrault zu werden und genoss es mit viel Hingabe. Besonders nachts war es einsam und langweilig gewesen. Keiner der neben ihm lag, sich herum rollte oder einfach leise schmatzte und brummelte. "Ja, Itachi hat sich Mühe gegeben und sogar dieser komische Pflanzenkopf", erwiderte er leise auf die Worte Sasoris. Es tat gut, den Neko wieder schnurren zu hören, ebenso seine Wärme und eigentlich auch so das Gesamtpaket. Bei Itachi nickte er, wobei er bei Zetsus Erwähnung die Augen aufschlug. "Echt?" Er blinzelte kurz, nahm dann aber das Kraulen wieder auf und zuckte mit den Schultern. "Versteh einer diesen Krautskopf.", murmelte er nur für sich. Deidara hob auf das erstaunte Gesicht hin den Kopf, sah Sasori lächelnd an. "Die beiden wollten sogar mit mir spielen, aber ich hatte keine Lust. Ich hatte, wenn ich ehrlich bin zu gar nichts Lust, auch nicht irgendwas zu essen", gestand er leise, genoss aber dennoch das kraulen und schloss wieder zufrieden darauf die Augen. Kurz hob er die Augenbraue, fühlte auch gleich mal nach, ob alles in Ordnung war und runzelte noch mehr die Stirn. "Scheint aber alles in Ordnung zu sein... bis auf die Tatsache, dass deine Rippen leicht durchdrücken, ist bei deinem Bauch alles okay...komisch." Weiter befasste er sich damit aber nicht, viel lieber wollte er nun ja doch einen Kuss nach so langer Absenz von ihm stehlen und das tat er auch gleich mal. In Ordnung war so gesehen auch alles, nur der Appetit war kurzzeitig verflogen und ebenso der Spieltrieb. Nun aber wo Sasori wieder da war, seinen Bauch abtastete, war die Welt des blonden Nekos wieder vollkommen in Ordnung und er lachte leise. "Das kitz...hmpff..." Seine Worte wurden einfach verschluckt, von einem Kuss gedämpft und im Keim erstickt. Ein wohliges Seufzen entrann Deidaras Kehle, ehe er die Augen langsam schloss und sich den weichen Lippen des Rothaarigen hingab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)