Ein Neko für einen gestressten Leader von Pragoma ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Deidara musste bei Sasoris Worten leicht schmunzeln, eine alte Weisheit und gar nicht mal so dumm, wie er fand. Dennoch verstand er den Rothaarigen, konnte nachvollziehen, dass dieser lange alleine war. "Ich hätte gern erst etwas Fisch und dann die Milch", ging er nicht weiter auf den Rothaarigen seinen Alleingang ein, schenkte ihm stattdessen ein Lächeln und richtete sich ganz vorsichtig etwas auf. Billigend brummend nahm er den Fisch herunter und reichte ihn Deidara mit einem Set von Besteck. "Wie du meinst." Auf das Lächeln hin lächelte auch er, stupste sein Ohr an und klaute ihm ein Stück. "Scheinst aber heute Mittag keine Probleme zu haben, hm?" "Probleme, was denn für Probleme, hm?", blickte der Neko beim Fisch essen zu dem Rothaarigen auf, merkte erst viel später, dass dieser ihm ein Stück geklaut hatte und puffte ihn in die Rippen. "Diebstahl, sie haben mich meines Fisches beraubt", kicherte Deidara leise, wollte so ein wenig die seltsame Stimmung kitten, ja sogar ein wenig seinen Danna anfassen. Dem war er sich aber noch nicht ganz klar, tat es mehr unbewusst aus einer Laune heraus. "Blitzmerker", schmunzelte Sasori nur und schnipste sanft sein Ohr an, strich mit dem Daumen darüber. "Na, ich dachte, dass dich die Tischmanieren nicht gerade begeistern... oder auch einfach, dass über dich geredet wurde... ich weiß ja nicht." Er umgriff sein Ohr und schaute nachdenklich. "Itachi schien dir wohl gesonnen." "Meine Tischmanieren können sich durchaus sehen lassen, ich wurde da schon ziemlich gut erzogen, hm", erwiderte Deidara leise, wackelte mit den Ohren und versuchte so das frech Schnipsen zu unterbinden, zeigte so, dass es ihm Spaß machte. Jedoch schaute er gleich wieder ernster, der Name Itachi ließ ihn komisch bis seltsam gucken. "Naja ich kenne ihn nicht, aber er scheint sehr ruhig zu sein und das gefällt mir. Es macht ihn sympathisch", nickte der Neko leicht und wackelte erneut mit seinen flauschigen Ohren. "Sympathisch, hm..." Sasori brummte nur und strich sich den Mantel glatt. "Und mit den Tischmanieren meine in die Anderen, nicht di-" Es klopfte, Kakuzu steckte seinen Kopf durch die Tür. "Hidan braucht dich, Sasori." Schnaubend und mit einem kurzen Blick zu Deidara, richtete er sich auf, knurrte ein "Was denn nun schon wieder", strich Deidara noch kurz übers Ohr und war verschwunden. Kakuzu sah ihm noch hinterher, dann lehnte er sich lässig in die Tür und starrte Deidara an, die Arme vor der Brust verschränkt. "Du scheinst gut mit ihm zu stehen", meinte er kühl. "Na, wer weiß, wie lange noch." Hämisch kichernd zog er die Türe zu und trat ans Bett, sein Blick ging über das Bett, den Neko und blieb an der Kanne Milch auf dem Tisch hängen. "Ich geb dir ne Woche, ehe du ihm überdrüssig wirst und er dich zu ner Marionette macht. Eigentlich schade~..." Er griff mit einer peitschenden Bewegung seiner Hand nach Deidaras langem Haar und zog es zu sich, strich mit dem Daumen darüber. "Selbst ein solch hübsches Exemplar wie du wird nur noch der tote Abglanz von Ewigkeit sein, wie er selbst." Er grinste. Deidaras Ohren wackelten freundlich gesonnen vor sich hin, er sah den Rothaarigen mit leicht schief-gelegten Kopf an und schmunzelte wegen des leisen Brummens. Sein Schwanz schwang ebenfalls mit und irgendwie freute sich der Blonde, dass Sasori so...so...naja eben so war, wie er gerade war. Eine genaue Beschreibung fand er dafür nicht, reagierte aber umso mehr auf das Klopfen an der Tür und sah wie der Zombie seinen Kopf durch die Tür steckte, nur um Sasori zu holen. Was der Weißhaarige wohl von ihm wollte und wieso grinste dieser Narbenträger ihn so hämisch an? Deidara legte die Ohren an, reagierte mit Vorsicht und rutschte ein wenig mehr an die Wand. Die Worte Kakuzus machten ihm Angst, er biss sich auf die schönen und geschwungenen Lippen,sah jeder Bewegung dieses Monsters genaustens hinterher. Deidara wollte ausweichen, sich der Worte wegen die Ohren zuhalten und spürte dabei einen ziehenden Schmerz an seinem Kopf, wie dieser sich über die gesamte Kopfhaut und zu der entstandenen Beule verbreitete. Jaulend vor Schmerzen wimmerte der Neko auf, kniff die Augen zusammen, entging dem Grinsen des Vernarbten und betete innerlich, dass er sich endlich zurückzog, dass sein Danna wiederkam. Sasori stritt sich derweil mit Hidan um Details einer Mission und ahnte nichts Böses, schließlich wusste er, dass Kakuzu niemals sich in sein Zimmer und an Deidara herantrauen würde. Kakuzu lachte leise auf, genoss den Anblick und zog ihn näher zu sich. "Ich frage ihn mal, ob ich deine weiche Haut haben kann, wenn er sie dir abzieht", schnurrte er frivol und packte ihn fest am Hintern, zog ihn nahe an sich, dass Deidara sein fauliges Fleisch riechen konnte. "Und wehe, du sagst dem Fuchskopf etwas von unserer kleinen Unterhaltung. Es sei denn, du willst schon jetzt zur Schlachtbank. Und wenn du mir nicht glaubst, schau doch mal im Keller nach." Seine dunkle Zunge, feucht und glänzend fuhr ihm über die Schläfe, dann ließ er ihn los und war aus der Tür. Zitternd hielt der Neko die Augen auch weiterhin geschlossen, hörte das Lachen seines Gegenübers, spürte dessen Körper schon fast an dem seinigen und zuckte panisch in sich zusammen. Der Kerl machte ihm wirklich so eine Angst, dass sich sein Puls fast überschlug, seine Lippen vor entsetzen bebten und er sich komplett verspannte. "I-ich...werde..n-nichts...sagen", stotterte und stammelte er zeitgleich, verzog bei dem Geruch von faulem Fleisch sein hübsches Gesicht und wollte seinen Kopf wegdrehen. Ein erneuter Schmerz durchfuhr ihn, seine Haare waren noch immer in Kakuzus Hand gefangen, machte nicht den Anschein, das sie so rasch nachließen. Etwas Feuchtes ließ ihn erschrocken fiepsen,sich ekeln und langsam wurde dem Neko übel. Er hörte zwar noch was der Zombie im wegen des Kellers sagte, sank aber bei dessen weggehen auf die Knie und zitterte wie Espenlaub. Hin und her überlegte Deidara, wollte sich selbst ein Bild machen und war drauf und dran diesen Keller zu suchen. Leicht angesäuert um Hidans Streitigkeiten kam Sasori zurück und fand den Blonden auf dem Flur vor. "Wo willst du denn hin?", fragte er, verschränkte die Arme vor der Brust und sah ganz danach aus, als wollte er nun eine verdammt gute Erklärung dafür haben, dass Deidara sich einfach aus dem Raum machte, ohne Bescheid zu geben. Der Blonde zuckte im Flur unter Sasori seinem so plötzlichen Erscheinen zusammen, blickte diesen vage lächelnd an. "Klo, ich wollte aufs Klo", murmelte er leise, hoffte, er würde ihm das abkaufen und kniff unterstützend die Beine zusammen. "Ist auch wirklich ganz dringend, hm", log der Neko weiter. Sasori hob eine Augenbraue. "Wie du meinst. Aber die Toilette ist in der entgegen gesetzten Richtung." Er wies mit dem Daumen über seine Schulter. Dann ging er am Blonden vorbei und zog die Tür hinter sich zu. Er hatte Kopfschmerzen und nun wirklich keine Lust auf Moralpredigten bei einem Neko. Sollte er doch gehen. Spätestens, wenn er Hidan über den Weg lief, würde er schnellstens hierher zurückkommen. Er setzte sich an den Tisch und bearbeitete den Entwurf der nächsten Marionette. Die Teile dafür lagerten im Keller, das Rohmaterial war bereits zerlegt. Leider war die ganze Prozedur immer eine blutige Sauerei, die in der rostigen Dusche des Kellers stattfand und nicht gerade appetitlich aussah. Und der Karbolgeruch dort unten schlug sogar ihm selbst manches Mal den Atem weg. Aber wenn er arbeiten wollte, musste er wohl oder übel gleich noch mal dort hinunter. Deidara war erstaunt, dass sein Danna ihn alleine auf die Toilette ließ, nicht mal vor der Tür warten wollte und ihn ziehen ließ. Die perfekte Gelegenheit doch noch nach dem Keller zu sehen, die Neugier zu befriedigen und hoffen, dass der Zombie vielleicht doch gelogen hatte. Die Tür fand der Blonde ziemlich schnell, öffnete sie leise und hinter ihr erstreckte sich eine lange steinerne Treppe, schmal und mit jeden Schritt stockte einem bei der dünnen Luft der Atem. Dicke Spinnweben an den Decken, zentimeterdicker Staub an den spärlichen Lampen, die die langen und scheinbar endlosen Gänge des Kellers erstrahlten. An den Wänden sammelten sich kleine Tropfen von Wasser, Schimmelpilze wuchsen und übersäten den Boden, von toten Ratten, die einst hier lebten, gezeichnet und überall der Geruch von Verwesung. Ekelhaft, wie der Neko fand und doch schritt er weiter, setzte mutig einen Fuß vor den anderen und sah sich in dem Gewölbe um. Der Geruch wurde schlimmer, Deidara musste die Nase zuhalten und schritt um die Ecke, sah eine alte Dusche, welche nicht mehr ganz so neu war, rötlich schimmerte. Zitternd schritt er näher, hielt sich noch immer die Nase zu und riskierte sogar einen Blick auf das, was sich darin befand. Der Blonde glaubte sich in einem schlechten Film zu befinden, kniff unter all den abgetrennten Körperteilen die Augen zusammen und hielt sich den Mund zu, um nicht noch laut zu schreien. Für einen Toilettenbesuch brauchte der Neko für Sasori aber ziemlich lang. Schulterzuckend rollte er die Pläne auf und klemmte sich unter den Arm, stieß die Tür zum Keller auf und ging herunter, ungeachtet des Gestanks pfiff er durch die Zähne und trat herüber zur Dusche. Unbarmherzig griff er mit dem freien Arm hinein. "Na, meine Hübschen~", schnurrte er zufrieden. "Jetzt wollen wir euch doch mal waschen und aushöhlen, dass noch schöne neue Marionetten aus euch werden." Deidara hinter dem Vorhang stehend sah er nicht. Er erwartete ihn schließlich auch nicht hier. Schritte die von der Treppe ausgingen ließen Deidara heftig zucken, sich hinter dem Vorhang verstecken und er dachte schon, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Deutlich hörte er die Stimme des Rothaarigen, was er sagte und allein das, ließ ihn von neuem erschaudern und zittrig die Hand vor den Mund halten. Nicht schreien, alles nur nicht schreien, wies er sich gedanklich immer wieder an und kniff vor Panik wieder die Augen zusammen. Eine Bewegung hinter dem Vorhang ließ ihn aufmerken. "Entweder bekomme ich langsam Paranoia oder jemand muckt da hinter dem Vorhang...", murmelte er für sich. Aber er schüttelte nur den Kopf. "Werde ich wohl wieder nur selbst gewesen sein..." Seufzend nahm er einen Kopf, band sich eine Schürze um, setzte sich auf den Hocker und riss den Unterkiefer ab, ein Messer blinkte, Blut tropfte zu Boden. Wenig später Schnitzgeräusche, wobei der Rothaarige leise pfiff, ein Knacken, als er den hölzernen, neuen Unterkiefer in die ausgeweidete Kopfform mit einpasste und stumpfe Kugeln gegen die bereits erloschenen Augäpfel ersetzte. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Dann raschelte es erneut. "Wer auch immer es ist, sollte jetzt herauskommen", meinte Sasori ohne Aufzuschauen, mehr im Scherz über sich selbst, als im Ernst. Mal ehrlich, wer sollte sich denn auch so was hier anschauen wollen...? Dieser dämliche Vorhang würde ihn noch verraten, wackelte immer wieder verdächtig hin und her und doch merkte der Akasuna zu Deidaras Glück erst mal gar nicht. Vorsichtig lugte der Blonde dahinter vor, hielt sich immer noch die Hand vor den Mund, schluckte schwer und rang mit dem Gefühl zu erbrechen. Sein Magen drehte sich ganz langsam um, immer wieder musste er bittere Galle schlucken, dem Drang widerstehen, aus dem Keller und aufs Klo zu flüchten. Er hatte schon Blut gesehen, aber das hier….es übertraf wirklich alles, war ein Szenario aus einem schlechten Horrorfilm. Himmel ihm war schlecht, alles hob, senkte und drehte sich und alles zusammenpressen der Lippen half nichts mehr. Was raus musste, musste raus und als er noch Sasoris Stimme hörte, dass ihn nun doch bemerkte, rannte der Neko mit vorgehaltener Hand einfach aus dem Keller raus. Sasoris Augen hoben sich gerade, als die geschmeidigen Schritte eilig über die Treppe hallten und erwischten noch mit einem Blick eine blonde Haarsträhne. Der bearbeitete Kopf kullerte zu Boden und der Rothaarige rannte blitzschnell hinter dem Blonden her, rief seinen Namen. Im Flur sah er sich um. Wo war der Neko hin? Würgegeräusche klangen aus der Toilette, er wischte sich die Hände an der bereits arg befleckten Schürze ab und klopfte an die Tür. Sein Gesicht war eine Maske aus Ausdruckslosigkeit. Mitten im Übergeben klopfte es an der Türe und Deidara zuckte heftig in sich zusammen, hob rasch seinen Kopf und wischte sich den Mund mit Krepppapier ab. Zittrig und wieder leicht wankend öffnete er die Tür, sah den Rothaarigen an, wie dieser mit blutverschmierter Schürze vor ihm stand und ihn seltsam gleichgültig anstarrte. Der Blonde traute sich nichts zu sagen, klammerte sich stattdessen ängstlich an die Türklinke und versuchte einigermaßen ruhig zu atmen. Sasori verschränkte stumm die Hände vor der Brust und sah ihn an. Dann sah er die Ringe unter den Augen des Blonden und dessen Schockblässe, griff an ihm vorbei zum Wasserhahn, füllte ein Glas mit Wasser, hielt seinen Nacken und hielt ihm das Glas weiterhin stumm an die Lippen. Die greifende Hand ließ den Neko erneut in sich zusammenzuckten, sich mehr und mehr an die Tür drücken und wollte dieser mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, ausweichen und entziehen. Am liebsten hätte er unter der Hand in seinem Nacken laut geschrien, doch Deidara war sich sicher, hier keine Hilfe zu bekommen - von niemandem, nicht mal von diesem Itachi oder Tobi. "I-ich...ich will nichts...t-trinken", stammelte und schob er gleichzeitig das Glas von seinen Lippen, blickte den Rothaarigen flehenden Blickes an und versuchte sich innerlich zu sammeln. Der flehende Blick wurde von Sasori nur mit stummem Vorwurf erwidert und kühl stellte er das Glas ab, bedeutete ihm mit einer knappen Handbewegung, ins Zimmer zurück zu kehren und zwar sofort. Dann ging er vor, riss die Schürze herunter und warf sie in die Ecke. Als Deidara durch die Tür war, schloss er sie hinter ihm ab und lehnte sich mit verschränkten Armen daran an. "Was denkst du, denke ich jetzt wohl von dir, hm...?", flüsterte er leise. Unter dem vorwurfsvollen Blick, welcher sich in seinen Rücken bohrte, trottete der Blonde nur langsam zurück in Sasoris Zimmer und drehte nervös dabei seine Daumen. Warum sagte er nichts, griff ihn nicht an oder häutete ihn gleich hier auf dem Flur? Deidara verstand nicht, tapste aber in das Zimmer und war vorerst erst mal froh alleine in diesem zu sein. War die anfängliche Nettigkeit nur vorgespielt, das Lächeln und Spielen nur gelangweilt aufgesetzt? Lag ihm am Ende gar nichts an ihm? Der Blonde kauerte sich auf den Boden, schloss seine Augen und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu. Reden wollte er nicht, hörte zwar die Stimme, aber war nicht gewillt dieser noch zu antworten. Der Blonde sperrte sich, also zog er ihn mit sanfter Gewalt wieder hoch und strich seine Hände von den nieder gelegten Ohren. "Ich rede mit dir, Deidara. Was hat dich geritten, dass du in den Keller hereinspazierst, mir vorher noch derart schamlos ins Gesicht lügst, und dann dich wunderst, warum ich so reagiere?" Er nahm seine Wangen und sah ihm tief in die Augen. "Schau mich an und sag mir, warum du das getan hast, Deidara." Ängstliche blaue Augen sahen den Rothaarigen an, schlossen sich verkrampft und wollten ihn nicht ansehen, nicht diese falsche Sorge - nichts von alledem, was sich heute und davor abgespielt hatte. Heftig schüttelte Deidara den Kopf, wimmerte leise auf und zog wie irre an seinen Händen, wollte diese erneut an seine Ohren legen und der leisen und bedrohlichen Stimme entkommen. Er erinnerte sich an die Worte des Zombies, dass er Sasori ja nichts sagen sollte und das tat er jetzt auch. "Ich war neugierig, hm. Nichts weiter", log er den Akasuna wieder an, dabei immer noch die Augen geschlossen, stark zitternd und leise wimmernd. Heftiger als gewollt ließ Sasori ihn los. "Ich wusste, dass ein Neko nur Ärger bringen wird. Nicht nur lügt er einmal, nein, gleich noch ein zweites Mal lügt er mir mitten ins Gesicht..!" Jetzt ernsthaft wütend machte er eine wischende Handbewegung. "Ich war freundlich und alles. Habe dir Freiheit angeboten und gelassen. Und du schleichst dich in den Keller, versteckst dich da noch umso schamloser vor mir, was soll ich davon bitte halten?!" Er holte die Hand zum Schlag aus, nahm sie aber zuckend zurück und griff stattdessen nach dem Spielzeug und schmetterte es an die Wand. "Geh! Zu Hidan, Kakuzu, wer auch immer es war! Geh! Raus! Leck dem die Füße, dem du mehr vertraust! Scher dich aus meinem Blickfeld!" Die Wut wich einer Trauer, die tief von verletzten Gefühlen sprach und mit genau dieser Miene riss er die Tür auf. Und draußen war er. Mit einem leisen Plumps und verzogenem Gesicht ging Deidara beim loslassen zu Boden, blickte kurz zu Sasori auf und in dessen mehr als wütendes Gesicht. Man konnte deutlich das Pochen der Schläfe erkennen, wie das Blut durch seinen Körper rauschte, sich zu tosenden Wellen türmte und noch größerem Ärger Platz machten. Gedanklich gab er zu gelogen zu haben, nicht aber laut vor dem Rothaarigen. Er hatte Angst, Angst vor Kakuzu, davor, dass dessen Worte stimmten, doch gerade hatte er mehr Angst vor dem Rothaarigen. Wie dieser zuckend die Hand hob, sie aber dann doch wieder senkte und ihn kaum merklich erleichtert ausatmen ließ. Er hatte sich schon auf eine schallende Ohrfeige gefasst gemacht, wurde stattdessen aber wüst beleidigt und aus dem Zimmer geworfen. Toll, nun stand er mitten auf dem Flur, nicht wissend wohin und den Andren ausgesetzt. Hinzu kam, dass sein Spielzeug auch kaputt war, am Boden zusammen mit dem Bummelkissen im Zimmer des Rothaarigen lag. Langsam, Schritt für Schritt tapste er ins Badezimmer, schloss hinter sich die Tür ab und rutschte weinend an der Tür auf den Boden runter, legte den Kopf auf den Knien ab und blickte wimmernd ins Leere, in eine ungewisse Zukunft , die ihm nur noch mehr Angst machte. Stunden noch danach rauschte Sasori wie ein Tiger im Käfig in seinem Zimmer auf und ab. Wut überflutete die Zuneigung, Trauer mischte sich hinein, wurde mit Genugtuung überschwemmt, ehe die Wut wieder hervor brodelte und sofort. So konnte das nicht gehen. Er sah zum Spielzeug hin, hob die abgebrochene Troddel auf, drehte sie in den Fingern. "Ruhig, Akasuna, ruhig... Du hast dir einen Neko aufschwatzen lassen und die sind nun mal launisch. Argh! Ich hasse es!", haderte er mit sich selbst und riss irgendwann die Türe auf. Sein Gewissen, den Neko allein unter diesen Irren zu lassen, biss ihn mit scharfen Zähnen und fertig war er mit dem Blonden sowieso noch nicht! Auf dem Weg an der Toilette vorbei hörte er ein Geräusch. Eines, welches er im Leben nicht mehr hören wollte. Ein zweites Wimmern ließ ihn herumdrehen, eine Hand an die Tür legen. Dort verharrte er eine Weile, schweigend und noch immer hadernd mit sich selbst. Dicke Tränen rollten über Deidaras Gesicht, das Haar hing wirr in der Gegend herum, seine Augen waren vom weinen stark gerötet. Immer und immer wieder hallten die Worte Sasoris in seinem Kopf, ließen ihn von neuem schluchzen und leise wimmern. Nicht mal auf ein Hämmern und Klopfen hatte er reagiert, nur gezuckt und gebetet, sie mögen weggehen und ihn in Ruhe lassen. Nicht mal Tobi wollte er hereinlassen, traute diesem einfach nicht und wollte auch nicht so fertig gesehen werden. Irgendwann entschied der Rothaarige sich, an die Tür zu klopfen, hob den Knöchel, ließ ihn sinken. Ging ohne ein Wort wieder, verpasste dem blöd kichernden Hidan eine blutige Ohrfeige und verschwand im Konferenzraum. Kurz darauf schaute Kakuzu aus seinem Zimmer hervor und grinsend klopfte er an die Tür. "Du bist ein braves Kätzchen", schnurrte er durch die Tür hinein. "Sasori so fertig zu sehen, ist wahrhaft ein schöner Anblick. Wenn er jetzt noch den Leaderposten aufgibt und dich ganz fallen lässt..." Er lachte. "Komm schon raus, miez, miez, ich zeig dir, wozu Nekos geboren werden." Der restliche Satz klang scharf und herrisch. Deidara hörte ein Kichern, reagierte jedoch nicht, blieb weiterhin zitternd am Boden des Badezimmers sitzen und rührte sich kein Stück. Erst, als es klopfte, hob der Neko seinen Kopf, hörte die deutlichen und herrischen Worte des vermeintlichen Zombies. Er wollte ihm zeigen zu was er geboren wurde? Ungläubig blinzelte der Blonde, wackelte mit den Ohre und stand nur langsam auf. "W - was meinst du denn damit, für was wurde ich geboren, hm?" Leichtsinnig wie manche Nekos waren, legte er schon die Hand auf die Klinke, wartete auf eine Antwort. Kakuzus Lachen war grässlich. "Natürlich Betthäschen, du dummes Tier." Er hämmerte gegen die Tür. "Nun mach schon auf~", schnurrte er. "Oder ich muss dich holen?" Gleich darauf ertönte Hidans Stimme. "Meinst du, Sasori wird morgen weg sein?" Kakuzu erwiderte bärbeißig. "Natürlich. Dann kann er das Vieh wenigstens nicht schreien hören. Bestimmt heult er wie ein Wolf, wenn wir ihm seine Eingeweide danach schön verpackt als Geschenk hinlegen." Er klopfte wieder, tat so, als hätte er nie mit Hidan gesprochen und mit honigsüßer Stimme. "Nun komm schon raus, miez, miez,miez, miez..." Hidan lachte gehässig. Betthäschen, was...? Das hörte sich ähnlich wie heißes Kätzchen an, machte Deidara wieder unsicher und er entfernte sich rasch von der Tür. "Ich möchte aber nicht rauskommen", murmelte der Neko eingeschüchtert, setzte sich wieder auf den Boden, legte den Kopf auf die Knie und schützend die Arme über den Kopf. Er traute hier mittlerweile niemanden mehr, jeder hier machte ihm Angst und er wollte nur noch weg, weg von all diesen Verrückten. Kurz darauf kam Sasori wieder, sah die zwei Idioten vor der Toilette locken und Miezen, lüsternes Funkeln in ihren Augen. Mit einem wütenden Knurren ging er auf sie los, ließ seine Wut und seinen Schmerz an ihnen aus, prügelte, bis ihr Blut auf dem Boden schmierige, helle Schlieren zog, auf dem sie nachher schlitternd sich trollten, mit gehässigen Kommentaren und verächtlichem Spucken, worauf der Rothaarige ihnen ein Kunai hinterher warf. "Deidara, komm bitte raus da", wandte er sich dann ruhig und leise an die noch immer verschlossene Tür. "Geh zumindest zurück ins Zimmer." Lautes Poltern und einige Male ein dumpfes Scheppern ließen Deidara heftig zucken, damit rechnen, dass gleich die Tür aufflog und allesamt hineingestürmt kamen. Doch dem war nicht so, stattdessen folgte ein Klopfen, darauf die Stimme Sasoris, welche ungewöhnlich komisch für den Blonden klang. Sollte er wirklich herauskommen, dazu wieder in die Höhle des Löwen? Genau betrachtet, hatte er gar keine andere Wahl, wollte lieber dort sein, als hier. Geduldig wartete der Rothaarige, bis die Tür sich zögerlich öffnete. Ein wenig schuldbewusst musterte er Deidaras verweintes Gesicht, hob die Hand, wartete kurz, strich ihm dann über die Wange, und ließ ihn dann aber auch in Ruhe, ging vor ins Zimmer. Dort hatte er eben noch auf dem Tisch Deidaras kleine Kunstwerke abgestellt, da sie ihm beim Umhertigern im Weg gestanden hatten, eine kleine tröstliche Bataillone aus kleinen Lehmtierchen. Er ging zum Fester hin, legte die Unterarme auf das Fensterbrett und sah, innerlich seufzend nach draußen. Nur sehr zögerlich kam Deidara aus dem Bad heraus, zuckte unter der streichelnden Hand an seiner Wange kaum merklich zusammen und war froh, dass er fürs erste in Ruhe gelassen wurde. Langsam tapste er in Sasoris Zimmer, erkannte dort am Tisch seine Tonfiguren und starrte diese kurz an. Wieso hatte er diese aufgehoben, warum standen sie da, als würden sie erinnern, was gestern noch war? Sagen tat der Neko dazu nichts, rollte sich stattdessen in der Ecke zu einer Kugel zusammen, beobachtete dabei alles sehr aufmerksam und spitzte die Ohren. Eine Weile hielt Sasori diesen fragilen Frieden auch aufrecht, dann aber hob er ein wenig den Kopf und fragte gegen die Fensterscheibe. "Was hat Kakuzu dir gesagt...?" Er wollte reinen Tisch haben, seine Arbeit war nämlich ein recht gut gehütetes Geheimnis gewesen und er wusste, dass Nekos normal sich nicht in unterirdische Gänge trauten. Es sei denn, sie suchten etwas Bestimmtes dort. Deidara hob auf die Frage den Kopf, blickte träge zu dem Rothaarigen ,welcher noch am Fenster war und aus diesem raus sah. Wieso wollte er wissen was er im Keller gemacht hatte, wieso interessierte ihn das? "Kakuzu wollte mich aus dem Bad locken, mir zeigen, was man mit Nekos macht. Wozu wir geboren wurden und davor....ich kann das nicht sagen", schüttelte er hastig seinen Kopf, legte sich wieder vollends ab und zitterte wie Espenlaub. Daraufhin schwieg der Rothaarige sehr lange. Erst Stunden später riss er sich auch vom Blick nach draußen los. "Vielleicht, dass ich Marionetten herstelle? Oder dass diese Marionetten aus Leichen sind? Oder... dass ich dich vielleicht töte? So etwas, nicht?" Er lachte freudlos. "Hätte Ironie eine Gestalt, würde sie jetzt mit dem Finger auf mich zeigen und herzhaft lachen." Er schüttelte den Kopf. "Ich habe dir schon mehrfach gesagt, dass es so ist. Und ich habe dir oft gesagt, dass du mir vertrauen kannst. Und du schützt noch weiterhin diesen Idioten..." Durch die langanhaltene Stille wäre der Neko fast eingeschlafen, hob aber müde den Kopf, als der Rothaarige zu sprechen begann. "Ich hab alles gesehen, was sie machen und wie sie das machen. Es ist ekelhaft und abstoßend und so was wollen sie mir auch noch antun, hm!" Ohne es zu wollen, hatte sich Deidara selber verraten, schlug sich die Hand auf den Mund und schüttelte apathisch seinen Kopf. Er hatte es gesagt, würde nun wohl einiges zu hören bekommen, legte daher schon die Ohren an und verkroch sich zwischen seinen Beinen. Sasoris Kopf schnellte in seine Richtung wie eine Kobra und einen Moment spiegelte sich maßloses Entsetzen darin wieder. Dann aber glätteten seine Züge sich wieder und er öffnete den Mund. "Und ich habe dir oft gesagt, was ich tue. Oft genug und du hast dir nie einen Anstoß daran gefunden. Und wie war es noch gleich? 'Du bekommst, was du erwartest'...?" Theatralisch hob er die Hand ans Kinn und brummte übertrieben, als denke er nach. "Hmmm... Ja, das hieße dann ja, dass ich genau das machen soll. Wollte ja eigentlich nie einem Neko was tun, aber die Regeln besagen es ja so." Er sah ihn an und deutete mit dem Daumen nach draußen. "Geh schon mal brav vor und leg dich auf die Schlachtbank, während ich das Messer hole, ja? Auf dem Tisch daneben liegen Magazine, die dir die Wartezeit verkürzen." Er schlug mit einem wütenden Aufschrei direkt nach dem letzten Wort auf den Tisch und funkelte ihn an. "Mann! So eine Scheiße glaubst du!?" Er bekam das Tintenfass zu fassen und schmetterte es gegen die Wand. Schnaubend stand er noch eine Weile da, wie bestellt und nicht abgeholt, dann schüttelte er nur den Kopf, legte sich aufs Bett und zog den Mantelkragen bis über den Nasenrücken. Dann starrte er an die Wand, Kopfschmerzen und seine vorherigen Worte peinigten sein Bewusstsein. Deidara hatte sich mittlerweile unter dem Kissen verkrochen, dieses über die Ohren gehalten, schützend sich zusammengerollt, hoffend, er würde aufhören ihn so anzuschreien. “Ippppppppps…“ Unter dem Aufschrei des Rothaarigen unter dessen Worten, fiepste der Neko ängstlich auf, sauste in Nullkommanichts in Richtung Tür und riss diese panisch auf. Mittlerweile war ihm egal gesehen zu werden, den anderen in die Arme zu laufen. Sasori machte ihm nur noch Angst, er wollte sich verkriechen, nicht mehr herauskommen, lieber verhungern, als noch länger diesen Wahnsinn mitmachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)