Es tut weh von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 12: Schwere Entscheidung -------------------------------- Chiaki saß noch immer rechts neben Maron's Bett, Miyako links und Noyn war am Bettende. Wieso konnte sie nicht einfach die Augen öffnen? Wieso konnte es nicht wieder der Nachmittag sein, kurz vor ihrem Unfall, nur dass Chiaki sie rechtzeitig erreichen konnte? Miyako sah ihre beste Freundin einfach an und strich ihr weiter über die Hand. Da ging plötzlich die Tür auf. Alle sahen hin und Miyako's Eltern kamen herein. Miyako erkannte sofort dass ihre Mutter sehr geweint hatte. Ihre Augen waren immer noch rötlich und das Make-up war leicht verschmiert. "Mama? Papa?" ,fragte sie und kam zu ihren Eltern. "Miyako, wir müssen mit dir reden." "Waren es gar nicht Maron's Eltern im Flugzeug?" ,fragte sie hoffnungsvoll. Nun drehte sich auch endlich Chiaki zu den anderen um, lies aber nicht Maron's Hand los. "Doch. Sie waren es." ,sagte Himuro und strich Miyako sanft über die Wange. Sakura ging nun zu Maron ans Bett wo vorhin noch ihre Tochter stand. Alle sahen zu ihr, als sie sachte Maron's Hand nahm und ihr danach über die Wange strich. "Maron, falls du mich hören kannst, wollte ich dir nur sagen, dass es mir schrecklich leid tut. Deine Eltern wollten zu dir, doch das Flugzeug ist abgestürzt. Sie sind tot." Miyako's Mutter schluchzte wieder. "Mama, wieso sagst du ihr das jetzt?" ,fragte Miyako und strich sich eine Träne weg. "Miyako ... hör zu ..." ,begann ihr Vater und drehte sie wieder zu sich. Doch die Worte konnten irgendwie nicht so leicht aus ihm heraus. "Maron's Eltern hatten ein Testament. Und ... Und darin haben sie ... sie haben veranlasst, dass wenn sie sterben sollten wenn Maron noch minderjährig ist, wir ... also ... deine Mutter und ich ... naja ... wir sind nun Maron's Vormund." "Okay, gut. Dann ist sie nicht nur meine beste Freundin sondern auch Schwester. Das ist doch gut oder? Ich meine, wenn sie aufwacht hat sie wieder Eltern." "Das ist noch nicht alles." "Was denn noch?" Stille. Sakura strich sich die Tränen weg und sah Maron traurig an als sie leise sagte: "Verzeih uns." Chiaki sah sie geschockt an und dann wieder zu Herrn Toudaiji. Sein Blick wurde leicht wütend und er schüttelte den Kopf. "Das ist nicht Ihr Ernst?" ,sagte er plötzlich laut. Noyn sah zu ihm sowie auch Miyako und ihr Vater. "Was ist denn Chiaki?" ,fragte das Mädchen und verstand nichts mehr. "Sie wollen die Maschinen abschalten die Maron am Leben erhalten? Sind sie verrückt?" Miyako sah wieder zu ihrem Vater und der Schock stand ihr nur ins Gesicht geschrieben. Auch Noyn konnte das nicht glauben. Hatte Chiaki recht? "Papa ... Sag mir die Wahrheit." "Miyako wir haben lange mit dem Arzt geredet. Maron geht es sehr schlecht und sie reagiert nicht mehr. Sollte dieser Zustand bis morgen anhalten, gibt es keine Hoffnung mehr für sie. Deine Mutter und ich wollen sie doch nicht leiden lassen wenn sie schon fort ist." "Das ist sie nicht!" ,schrie Miyako. "Maron lebt und sie wird ihre Augen aufmachen. Sie wird wieder wach werden und euch allen zeigen dass ihr Unrecht hattet!" "Glaubst du es ist leicht für uns? Maron ist wie unsere eigene Tochter und jetzt mussten wir vom Arzt hören, dass sie schon mehr tot als lebendig ist. Es tut mir leid aber es geht nicht anders. Wir können sie doch nicht ewig an den Maschinen lassen wenn sie nie wieder zurückkommt." Miyako sah ihren Vater weinend an als dieser ebenfalls weinte. Sie sah den Schmerz in seinem Blick und wusste doch dass er recht hatte. Aber sie wollte es nicht wahr haben. Keiner von ihnen. "Das lass ich nicht zu. Sie werden sie nicht umbringen." ,sagte Chiaki nun und sah wütend zu Herrn Toudaiji. Sakura strich sich wieder eine Träne weg als sie Maron ein sanftes Küsschen auf die Stirn gab und wieder zu ihrem Mann kam. Anschließend nahm sie ihre Tochter in den Arm und sagte liebevoll: "Wir kommen morgen wieder. Und wer weiß, vielleicht ist sie dann wach." Miyako nickte und ging nun schweren Schrittes mit ihnen mit. Noyn verabschiedete sich noch von Maron und sah zu Chiaki als er sagte: "Wenn die Zeit kommt, lass sie bitte gehen. Es bringt nichts zu kämpfen, wenn der Kampf längst verloren ist." Chiaki sah ihn an und wusste in seinem inneren dass er recht hatte. Aber er gab Maron nicht auf. Er liebte sie. Sie musste wieder aufwachen dass beide noch eine zweite Chance bekamen. Eine Chance für einen Neuanfang. "Ich lass nicht zu dass sie dich umbringen." ,sagte er nun leise zu ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Noyn verließ das Zimmer als Chiaki sich vorsichtig neben sie auf das Bett legte und sie umarmte. Wieder sagte er leise: "Ich lass dich nicht gehen." Anschließend schloss er die Augen und schlief den restlichen Tag neben ihr. Maron zeigte keine Reaktion. Der Nachmittag verging schnell und die Nacht brach an als Miyako in ihrem Bett lag und auf die Decke starrte. Am liebsten wäre sie bei ihrer besten Freundin geblieben, aber die wusste dass Chiaki sicher dort geblieben war. Und Noyn? Wie es ihm wohl ging? Er sprach kaum etwas aber war genauso geschockt wie sie, als sie hörten dass Maron vermutlich sterben würde. Wie sollte sie das denn schaffen ohne Maron? Sie war doch ihr Fels. Und dann war das letzte Gespräch auch noch voller Hass. Warum musste Miyako auch immer so stur sein und konnte sich nicht gleich entschuldigen? Eine Träne rann hinunter und landete auf Miyako's Kissen als sie sich auf die Seite drehte und die Augen schloss. "Verzeih mir Maron." ,sagte sie noch leise bevor sie einschlief. Langsam öffnete Miyako wieder die Augen. Die Sonne schien herein und schon setzte sich das junge Mädchen auf. Sie streckte sich kurz, stand auf und verschwand im Badezimmer. Als sie zurückkam öffnete sie ihren Kleiderschrank und zog sich einen Jeansminirock an und dazu ein Türkises Shirt. Als sie gerade ihre Schleife in die Haare machte klopfte es an der Tür und sie sagte gleich: "Herein." "Guten Morgen Miyako." Als sie die Stimme erkannte drehte sie sich erschrocken um und dennoch lächelte sie als sie ihrer besten Freundin in die Augen sah. "Maron? Du bist schon wach?" "Aber natürlich. Ich bin immer wach." Miyako's Blick wurde etwas traurig. Ihre beste Freundin trug ihr Haar ganz offen. Sie war barfuß und hatte ein bodenlanges, weißes Kleid und welches dreiviertel-Ärmel hatte. "Das hier, ist nicht real, hab ich recht?" ,fragte Miyako und zwang sich wieder zu lächeln. "Was ist schon real? Das wichtigste ist, dass man doch glücklich ist, da wo man ist. Real oder Fiktion. Was auch immer." "Das ist alles ein Traum oder?" Maron kam zu ihrer besten Freundin und strich ihr sanft über die Wange als sie nickte. Es war ein Traum. Ein Traum indem wohl alles gut war. Indem Maron wieder da war. "Kommst du wieder zu mir zurück? Bitte. Ich wollte mich doch bei dir entschuldigen dass ich so ein Miststück zu dir war. Nur wegen eines blöden Kerls." "Ich war doch nie böse Miyako. Wir sind beste Freundinnen. Es ist alles gut." "Komm zurück." "Ich kann nicht." "Warum?" "Es geht einfach nicht mehr. Ich habe gekämpft. Sehr sogar. Innerlich habe ich geschrieen dass ich nicht fort will und habe mich gewehrt. Aber es war zu spät. Ich war zu schwach und leider gibt es keine Wunder." Maron rann eine Träne über die Wange und dennoch lächelte sie. "Du wirst mir so schrecklich fehlen Maron." ,sagte Miyako und begann richtig zu weinen. Da nahm ihre beste Freundin sie in den Arm und tröstete sie. "Du wirst mir auch fehlen. Aber ich werde für immer in deinen Erinnerungen bleiben und auf dich aufpassen. Versprochen." Die zwei Freundinnen hielten sich noch eine Weile fest, bis sich Miyako schließlich löste und ihre Tränen wegstrich. Sie lächelte Maron an und sagte noch: "Du und Chiaki habt toll zusammen gepasst." "Ja. Er war der Eine. Miyako, versprich mir, dass du dich um ihn kümmerst ja? Er wird es nicht wollen und sicher gemein werden, aber ... er wird dir auch unheimlich dankbar sein." Miyako nickte. Die zwei Mädchen lächelten sich wieder an als Maron ihrer besten Freundin ein sanftes Küsschen auf die Stirn gab und Miyako dabei die Augen schloss. "Ich hab dich lieb." ,flüsterte sie anschließend noch. Als Miyako ihre Augen wieder öffnete war Maron weg. Miyako riss die Augen auf. "Maron?" ,sagte leise und setzte sich auf. Doch schon erkannte sie, dass der Traum zu Ende war. War das etwa ein Abschied? Oder einfach nur ein schlechter Traum? Miyako ließ sich zurück ins Bett fallen und schloss wieder die Augen. Wenn sie wieder einschlief, träumte sie vielleicht weiter und konnte so, ihrer besten Freundin wieder nahe sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)