The decisions we make von Victualia ================================================================================ Kapitel 21: the reunion ----------------------- Bevor Sakura jedoch das Dorf verlassen konnte, musste sie Ino Bescheid geben, dass sie für eine Weile nicht hier sein würde, sodass die Blondine sich um die Instandhaltung ihrer Wohnung kümmern konnte. Und soweit die Haruno wusste, traf sich ihre Freundin heute mit ihrem ehemaligen Genin-Team im Barbeque-Restaurant, was, wenn die rosahaarige Frau genau darüber nachdachte, nicht sonderlich verwunderlich war. Chouji neigte schon immer dazu viel zu essen, wenn es seine Zeit erlaubte, und sowohl Ino, als auch Shikamaru und Asuma waren dazu gezwungen, ihrem fülligen Teammitglied zu folgen, wollten sie nicht zurückgelassen werden. In diesem Fall würde man Team 10 bereits in ihrem Stammrestaurant finden, selbst wenn es noch früh am Morgen war. Immerhin war der Akimichi-Clan dafür bekannt zu jeder Tageszeit Hunger zu verspüren. Und Sakura wusste aus eigener Erfahrung, dass speziell dieses Restaurant ein ausgezeichnetes deftiges Frühstück servierte, auch wenn dies Chouji wohl eher weniger interessierte. Aber immerhin mussten die anderen Mitglieder des Genin-Teams 10 ja ebenfalls etwas essen. Und auch wenn Ino mal wieder eine ihrer Diäten durchlief, ließ sie es niemandem in ihrem näheren Umfeld durchgehen, das alltägliche Frühstück auszulassen. Für einige Menschen schien es heuchlerisch erscheinen, doch das kümmerte die Yamanaka herzlich wenig; Ino ging schon immer ihren ganz eigenen Weg, ohne auf die Meinung der anderen besonders viel einzugehen. Und diese Eigenschaft schätzte die Haruno ungemein an ihrer besten Freundin. Gerade als sie das Restaurant betrat, fiel ihr auf, dass das »Team-Treffen« wohl schon eine ganze Weile andauerte, denn sowohl Shikamaru, als auch Ino waren bereits mit ihrem Essen fertig und warteten nur noch auf Chouji und Asuma. Letzterer war allerdings auch schon bei seinem letzten Bissen angelangt, währenddessen der Akimichi noch voll und ganz in sein Frühstück vertieft schien. Es war kein sehr schöner Anblick, das musste Sakura zugeben. Bevor die Haruno sich jedoch zu ihnen gesellen konnte, erreichten sie bereits die Worte ihrer besten Freundin: »Solltest du nicht schon längst weg sein, Breitstirn?« »Ich wollte dich nur noch schnell bitten, dich um meine Wohnung zu kümmern, während ich weg bin«, erklärte die Rosahaarige ihr plötzliches Auftauchen. Diese Aussage erregte nun auch Shikamarus Aufmerksamkeit, der sich zwar nur minimal regte, doch diese Bewegung reichte aus, dass Sakura es bemerkte. Und auch Asuma wandte sich ihr nun zu. Wenn auch nur aus Neugierde. »Lass mich raten: Wieder einer deiner Kurzurlaube?«, fragte Ino, noch immer mit dem Rücken zu ihr, nach. Sakuras Blick schwengte kurz zu dem Nara herüber, ehe sie erwiderte: »Nicht ganz. Diesmal werde ich wohl für längere Zeit wegbleiben.« »Weißt du«, sagte die Blondine nun anklagend, »Für eine Kunoichi, die für ihre Profession lebt, nimmst du in letzter Zeit ganz schön viel Urlaub. Auch finde ich dein ganzes Verhalten äußerst fragwürdig. Du im Gesamten hast dich vollkommen verändert. Und ich weiß, dass es nichts mit deinem Team zu tun hat.« Der Blick, den sie nun Shikamaru zuwarf, hielt länger an. So lange, dass nicht nur Asuma es bemerkte, sondern auch Chouji, der vorher voll und ganz in sein Frühstück vertieft gewesen war. Alle Blicke des ehemaligen Teams 10 lasteten nun auf ihr, nur Inos nicht. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund stimmte sie das wehmütig. Sie und die Yamanaka hatten sich vor so vielen Jahren kennengelernt und waren immer irgendwie miteinander verbunden gewesen. Sei es durch Rivalität oder Freundschaft. Und nun hatte sie das Gefühl, dass es langsam aber sicher auseinanderbrach. Und Sakura wusste, es war ihre Schuld. Denn es stimmte, sie hatte sich verändert. Nicht nur ihre Denkweise, sondern auch ihr Verhalten. Vor allem ihr Verhalten. Und genau deshalb versprach sie der Yamanaka auch, dass sie reden würden, sobald sie zurückkam. »Und wann bitte soll das sein?«, fragte die Blondine nun aufgebracht. »In drei Wochen«, erklärte die rosahaarige Kunoichi, »Dann bin ich wieder da. Und wir werden über alles reden. Bis dahin … halt hier die Stellung, Ino-Tussi.« »Worauf du dich verlassen kannst. Breitstirn.«   * * *   Der Weg nach Yugakure verlief größtenteils ruhig, dank der bereitgestellten Route seitens des Hokage. Tsunade-shishou hatte ihre ehemalige Schülerin hauptsächlich durch unbewohntes Land geleitet, um das Risiko eines unerwarteten Zusammentreffens mit irgendwelchen zwielichtigen Gestalten zu vermeiden. Seien es nun abtrünnige Shinobi oder einfache Banditen, die Sakura für ein leichtes Ziel halten würden. Doch zum Glück geschah nichts dergleichen. Die Haruno traf auf keinerlei Hindernisse, die ihre Anreise in irgendeiner Art und Weise verzögert hätten. Und das war auch ganz gut so. Denn obwohl Sakura nun unterwegs war, um ihren Liebhaber aufzusuchen, konnte sie nicht umhin auch Wut zu empfinden, dass es ihm nicht früher möglich gewesen war, ihr eine Nachricht zukommen zu lassen. Sie wusste, dass es egoistisch von ihr war, so zu denken, doch sie konnte sich dessen nicht erwehren. Nicht, wenn sie seine Worte von damals ernst nahm. »Wenn ich dich mir nehme, dann will ich alles von dir.« Und das Gleiche hatte er ihr zugesprochen. Er hatte ihr versprochen, dass er sie wie eine Gleichberechtigte behandeln würde. Dass sie seine Partnerin sein würde. Doch so fühlte sie sich nicht. Im Moment fühlte sie sich wie seine Untergebene, die springen musste, sobald ihr Meister nach ihr verlangte. Natürlich wusste sie, worauf sie sich eingelassen hatte, als sie sich Itachi hingegeben hatte. Und sie konnte auch verstehen, dass er sie beschützen wollte, doch über sechs Monate Funkstille trieben sie buchstäblich in den Wahnsinn. Die Ungewissheit, ob er überhaupt noch lebte, trieb sie in den Wahnsinn. Er trieb sie in den Wahnsinn. Und so viel Macht sollte niemand über einen anderen Menschen besitzen. Und doch war es so. Zumindest in ihrem Fall. Ob es auch ihm so schwer fiel, ihr fern zu bleiben, würde sich allerdings noch herausstellen.   Er hatte sie bereits gespürt, seit sie das kleine Dorf betreten hatte, hielt jedoch nicht in seinen Bewegungen inne. Es waren bereits drei Tage vergangen, seit er seine Krähe nach Konohagakure geschickt hatte. Und wie es aussah, hatte sie ihren Auftrag mehr als zufriedenstellend ausgeführt. Dass er keine Bestätigung für ihre Ankunft erhalten hatte, verstand er. Immerhin durfte der Hokage nicht dabei ertappt werden mit einem Nukenin Schriftverkehr zu führen. Und nun hatte Itachi die Gewissheit, dass die Godaime Sakura erlaubt hatte, sich mit ihm zu treffen. Es war schon zu lange her, dass er die rosahaarige Schönheit bewundern konnte. Dass er sich mit ihr unterhalten konnte. Dass er ihre weiche Haut unter der seinen spüren durfte. Er hatte damit gerechnet, dass er sie vermissen würde, sollten sie sich eine Zeit lang nicht sehen können. Doch in diesem Ausmaß hatte er es nie erwartet. In letzter Zeit plagten ihn nachts Alpträume. Furchteinflößende Träume, in denen er lediglich ihre bereits erkaltete Leiche auffand. Träume, in denen er zu spät kam, sie nicht mehr retten konnte. Und er konnte nichts anderes tun als schweißüberströmt aufzuschrecken und zu hoffen. Zu hoffen, dass keine ihrer Missionen so fatal endete, dass er sie verlor. Dass er die Hoffnung verlor, sie noch ein letztes Mal sehen zu können. Nie hätte er gedacht, dass er in seinem Leben noch einmal so fühlen würde. Dass er sich so sorgen würde. Und nie hätte er erahnen können, dass es Sakura war, die diese Gefühle und Emotionen in ihm auslöste. Doch das tat sie. Mit all den ihr offenstehenden Möglichkeiten, mit all den Opfern, die sie bereit war für ihn einzugehen, bewies sie ihm, dass sie es wert war. Dass sie es wert war, von ihm als sein höchstes Gut behandelt und geschätzt zu werden. Und auch ohne diese Opferbereitschaft ihrerseits konnte er sich nur schwerlich vorstellen von ihr abzulassen. Dafür blieb ihm zu wenig Zeit. Zeit, die er nun einmal nicht hatte, weil er getan hatte, was getan werden musste. Und allmählich begann eben jene Zeit gegen ihn zu laufen. Der Uchiha wurde jäh aus seinen bekümmernden Gedanken gerissen, als eine junge Frau mit rosanen glänzenden Haaren den improvisierten Trainingsplatz betrat. Er hatte gar nicht bemerkt, wie schnell sie zu ihm aufgeschlossen hatte, war er doch viel zu sehr in seine eigenen Gedankengänge vertieft gewesen. Doch nun, als er sie sah, konnte er nicht umhin seinen Blick über ihre überaus weibliche Gestalt gleiten zu lassen, konnte nicht umhin, diese langen elfenbeinfarbenen Beine zu bewundern, die kaum von dem kurzen Yukata verdeckt wurden. Er konnte kaum den Blick von ihnen ablassen, während er das Muskelspiel bestaunte, während er sich daran erinnerte, wie sich diese muskulösen Schenkel um ihn geschlungen hatten. Er konnte kaum den Blick von ihr lassen. Denn er wusste, würde er dies tun, würde sie ihm entgleiten. Seine Selbstbeherrschung. Sie würde wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, wenn er die Augen von ihr abwendete. Also tat er es nicht. Und es schien für einen kurzen Moment so als würde auch sie in diesem Bann gefangen sein. Doch mit einer Geschwindigkeit, die er nicht erwartet hatte, geschweige denn darauf gefasst gewesen war, stand sie unmittelbar vor ihm. Erst wusste er nicht, wie ihm geschah, doch in diesem kurzen Augenblick, in dem er verwundert und bewundernd zugleich dreingeblickt hatte, hatte sie bereits ihre Hand erhoben und auf seine Wange niedersausen lassen. Und es war keine normale Ohrfeige gewesen. Iie, diese war mit Chakra fusioniert gewesen, sodass seine Zähne nur so aufeinanderschlugen und einen unangenehmen dumpfen Schmerz in seinem Kiefer hinterließen. Doch er konnte froh sein, sie hätte ihm auch mit Leichtigkeit eben diesen brechen können, das war ihm bewusst. Von der Wucht des Aufpralls war sein Kopf leicht zur Seite geruckt, weswegen er sie nun aus seinen Augenwinkeln betrachtete. Er nahm ihre harten Gesichtszüge wahr, die ihn regelrecht zu verachten schienen; er nahm die noch immer erhobene Hand wahr, die nun, da sie ihre Arbeit getan hatte, eine andere Position einnahm als zuvor; und er nahm ihre so faszinierenden Iriden wahr, die vor Emotionen nur so funkelten. Und in diesem einen Moment begriff er, was er ihr all die Monate zuvor angetan hatte, begriff, dass er es wieder in Ordnung bringen musste, wollte er, dass sie ihn nicht verließ. Und er wusste, dass dieser eine Moment die einzige Möglichkeit sein würde, sie zu überzeugen nicht zu gehen.   Sie hatte nicht erwartet, dass es sie so beeinflussen würde, ihn nach all diesen Monaten endlich wiederzusehen. Doch sie hatte sich geirrt. Kami hatte sie sich geirrt. Kaum dass sie ihn vor sich stehen sah, getränkt von Schweiß und mit glühend roten Augen, die er gierig über ihre Gestalt hatte wandern lassen, so, als könnte er jedes noch so feine Detail ihres Körpers in seinem Gedächtnis abspeichern, war eine Sicherung in ihr durchgebrannt. Sakura hatte sich in einer Geschwindigkeit bewegt, von der sie noch nicht einmal geahnt hatte, das sie sie besaß, dass es ihr selbst unwirklich vorkam, währenddessen sich ihre Hand auch schon auf Kollisionskurs mit seiner Wange befand. Das Klatschen rang durch die Luft, prallte von den umliegenden Bäumen und Büschen ab, ging ihr durch Mark und Bein. Und ihr ganzer Körper vibrierte beinahe vor unterdrückten Emotionen. Sie war nicht nur wütend, sie war fuchsteufelswild. Sie war nicht einfach nur enttäuscht, sie war todunglücklich. Und sie war vor allem nicht nur glücklich, sondern geradezu freudetrunken. Sie konnte es nicht anders ausdrücken, als in einem ungestümen Ausbruch von Gefühlen, die sich in einer einzigen impulsiven Handlung zusammenballten. Zu etwas Aggressivem. Zu etwas Ursprünglichem. Als er sie nun mit diesem blutroten feurigen Blick musterte, konnte sie nicht umhin das Ungestüm an Gefühlen und Empfindungen in sich zu vergraben. Niemals würde sie ihm freiwillig ihre größte Schwachstelle preisgeben. Niemals würde sie zugeben, das eben jene Schwachstelle durch ihn nur noch hervorgehoben wurde, denn gleichermaßen war er ihre größte Stärke. Und das würde sie niemals auch nur ansatzweise diesem wunderschönen Mann vorwerfen. Ob er es nun wahrgenommen hatte, dass sich seine Iriden ihr nun als Mangekyou Sharingan offenbarten, oder auch nicht, war ihr gleich. Sie liebte seine Augen gleichermaßen; in welcher Form sie sich ihr auch zeigten, sie verspürte keine Furcht, keine unheilvolle Angst, die seine Feinde empfinden mögen. Es war beinahe irrwitzig, wie wohl und zufrieden sie sich in seiner Nähe fühlte. Ganz gleich wie bedrohlich und markerschütternd todbringend er sein konnte – und bei Kami, das konnte er sein –, die Haruno fühlte sich nie von ihm eingeschüchtert. Denn sie kannte auch eine andere Seite von ihm. Die Seite, die aus Liebe zu einem Dorf, seinen eigenen Clan auslöschte; die Seite, die aus Liebe zu seinem Bruder, jenen verschonte und jeden bedrohte, ihm in seiner Abwesenheit auch nur ein Haar zu krümmen; die Seite, die etwas für sie empfand, das sich so rein anfühlte, dass es beinahe unwirklich erschien. Und genau aus all diesen Gründen konnte sie sich ihm nicht verwehren, als er sie bei dem Handgelenk packte, das vor ein paar Sekunden noch unweigerlich dazu beigetragen hatte, ihn zu verletzen, wenn auch nicht schwer, und sie mit einem Ruck so nah an sich heranzog, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten und ihrer beider Oberschenkel aneinanderstießen. So ehrfurchtgebietend er auch wirken mochte, konnte sie sich nicht erwehren nur seinen heißen Atem wahrzunehmen, der wie köstliche Peitschenhiebe über ihre Lippen strich. Die rosahaarige Kunoichi konnte nichts dagegen tun, sie wollte ihn küssen. Und sie wollte, dass er es genauso sehr begehrte. Ihr Blick wanderte immerwährend zwischen seinem glühenden Blick und seinen so verlockenden Lippen hin und her, bemerkte nur flüchtig die, wie in Stein gemeißelten, Gesichtszüge, die absolut keinen Spielraum für Interpretationen ließen. Und mit einem letzten Blick auf diesen vollends perfekten Mund, stürzte sie sich geradezu auf den Mann, den sie so rücksichtslos begehrte, der sich unbemerkt und ungewollt in ihr Herz geschlichen hatte, den sie liebte. Zu ihrem Erstaunen und Glück erwiderte er ihren wilden Kuss nicht minder leidenschaftlich, denn sogleich stahl sich seine warme Zunge in ihren Mund und focht mit der ihren. Seine starken Arme schlangen sich um ihren Körper, als könnten sie es nicht erwarten, jeden einzelnen Zentimeter eben dieses auf ein Neues zu erkunden und sich einzuprägen. Die Haruno spürte, wie raue Fingerspitzen über die Außenseite ihres Oberschenkels strichen, wie keinen Moment später eben jene Finger zupackten und ihr rechtes Bein anhoben, sodass sie es Itachi um die Hüfte schlingen musste. Durch diese Position rutschte ihre Kleidung nach oben und sammelte sich um ihre Taille, was Itachi die Möglichkeit bot, die Schleife an der Vorderseite zu öffnen. Und Sakura wusste, an dieser Vereinigung würde nichts Liebevolles seinen Platz finden. Es würde keine langsamen Bewegungen geben, keine triefend verführerischen Zungenspiele, die die Vorfreude auf das Kommende nur so anfachen würden. Dies hier würde schnell und hart werden. Und sie hätte es sich bis auf den Tot nicht anders gewünscht. Sie liebte Itachis gefasste, leidenschaftliche Gesinnung, doch sie begehrte mindestens ebenso sehr seine wilde, kompromisslose Seite, die er viel zu selten auslebte. Und genau aus diesem Grund kostete sie jeden einzelnen unbarmherzigen Kuss, jede ungestüme Berührung bis zum Äußersten aus.   Itachi machte sich nicht die Mühe, ihr den Yukata über die Schultern zu streifen, viel zu sehr war er von der Tatsache in Beschlag genommen, sich in ihrer feuchten Wärme zu versenken. Er begehrte sie so sehr, dass er sich nicht einmal darum scherte, ob ihre Kleidung in Mitleidenschaft gezogen wurde, weswegen es ihm auch nichts ausmachte, sie kurzerhand hochzuheben, sodass sie beide Beine um ihn schlingen musste, um nicht zu fallen, und sich mit ihr auf den kalten Waldboden zu begeben. Es machte ihm nichts aus, dass er mithilfe eines Kunais kurzen Prozess mit ihrem BH machte, sodass er endlich die cremig weiche Haut ihrer Brüste in ihrer vollen Pracht betrachten und berühren konnte. Gierig beugte er sich vor, um sich der einen Spitze zu widmen, die bereits von der umliegenden Luft und der Kälte des Bodens hart geworden war. Und er konnte das leise Aufstöhnen nicht unterdrücken, das seiner Kehle entsprang, als er endlich wieder ihre köstlich süße Haut schmeckte. Wie weich und doch unnachgiebig sie war. Wie warme Seide umspielte sie seine Sinne, und er konnte nur noch daran denken, sich in ihr zu vergraben. Die ganzen Eindrücke dieses Aufeinandertreffens schienen ihn beinahe vollkommen einzunehmen, sodass er nur noch in dem Gedanken gefangen war, sie endlich wieder nur für sich zu beanspruchen. Er wusste, sie hatte sich niemand anderem hingegeben, während all der Monate, sonst würde sie nun nicht so inbrünstig und aufrichtig auf ihn reagieren. Sie wölbte sich seinen Berührungen so weit entgegen, dass es ihm beinahe schmerzhaft erschien. Und die Laute, die ihren leicht geschwollenen Lippen entkamen … Es war wie Musik in seinen Ohren. Und es nahm ihn so sehnlich ein, dass es ihm schwer fiel überhaupt einen klaren Gedanken formen zu können. Doch das brauchte er im Moment auch gar nicht, denn das Einzige, das er brauchte, war unter seinem Körper begraben, wand sich leidenschaftlich unter seinen Händen und Lippen, genoss, welche Sehnsucht er in ihr entfachte, in der Erwartung auf die Erlösung. Und die würde auch nicht lange auf sich warten lassen, denn als der Uchiha sich in der Versuchung etwas von der schmerzlichen Erregung zu lindern an ihrem heißen Schoß rieb, löste sich aus Sakuras Kehle ein so verzweifeltes Stöhnen, dass er es nicht länger aushielt, wollte er sich nicht selbst in den Wahnsinn treiben. Also öffnete er kurzerhand mit leicht zittrigen Fingern seine Hose und zog sie nur so weit herunter, dass es ihm ermöglicht wurde ohne Konsequenzen in sie einzudringen. Und auch bei Sakuras letztem Kleidungsstück, welches ihm den Blick auf ihre feucht glänzende Weiblichkeit verwehrte, hatte er nicht die nötige Geduld es ihr vollends abzustreifen; er brachte es lediglich fertig, es ihr über ein Bein zu streifen, sodass es noch an ihrem anderen Fußgelenk baumelte. Doch das spielte nun keine Rolle mehr. Er versenkte sich, vor Lust knurrend und mit einem einzigen Stoß, bis zum Anschlag in ihr, was ihr einen erschrockenen Aufschrei entlockte. Doch er konnte nicht aufhören. Er konnte nicht aufhören in sie zu stoßen, bis sie vor Lust seinen Namen in die Welt hinausschrie. Er konnte nicht aufhören, ihre warme, feuchte Enge um seinen harten Schaft fühlen zu wollen. Er konnte vor allem nicht damit aufhören, dieses Verlangen in sich spüren zu wollen, dass sie nur ihm gehörte, dass nur er sie so berühren durfte. Sie gehörte ihm.   Sakura wusste nicht mehr, wo oben und unten war, als Itachi sich immerwährend in ihrer Weiblichkeit versenkte. Sie wusste nur, dass sie so glücklich war, wie schon lange nicht mehr. Ihn wahrhaftig vor sich zu haben, ihn in sich zu spüren, während er ihrer beider Lust stillte: Es war überwältigend. Die Rosahaarige konnte gar nicht all diese Gefühle einordnen, die sie in diesem Moment empfand, deswegen konnte sie es nur als »überwältigend« beschreiben. Und das war es wirklich. Überwältigend. In all seinen Facetten und Raffinessen. Als die Haruno dann spürte, wie sich auf einmal alles in ihr zusammenzog, nur um sich Augenblicke später in einer Explosion aus Empfindungen zu entladen, die sie alles übermächtig wahrnehmen ließ, konnte sie nicht anders als ein Ventil zu finden, ein Ventil, welches sie alles hinausschreien ließ. Zum ersten Mal bemerkte sie, wie kalt der Waldboden wirklich war, und wie warm sich Itachis Körper im Gegenzug anfühlte. Sie spürte das kühle Gras in ihrem Nacken, wie kleine Äste und Steine sich in ihre weiche Haut gruben, wie sie ihre Fingernägel in Itachis weiche Haut grub. Sie konnte jede einzelne Bewegung seinerseits mit ihrem nackten Leib mitverfolgen, konnte deutlich spüren, welche Anstrengung es ihm bereitete, sich zurückzuhalten, damit sie ihren Orgasmus genüsslich auskosten konnte. Doch das wollte sie nicht. Sie wollte, dass sie gemeinsam diesen Höhenflug erlebten. Zusammen. Denn nichts bereitete ihr mehr Lust und Befriedigung, als zu erfahren, dass auch er auf den höchsten Wolken schwelgte. Dass sie ihn dazu bringen konnte, seine Hüllen fallen zu lassen. Und genau deshalb beugte Sakura sich zu seinem Hals vor, konnte mit einiger Anstrengung erkennen, wie sein Puls raste, ehe sie ihre Lippen an jene empfindliche Stelle haftete. Zuerst ganz leicht. Doch als sie Itachis Keuchen vernahm, ließ sie kurz ihre Zunge hervorschnellen, genoss den salzig männlichen Geschmack seiner Haut, bevor sie sich erneut an dieser Stelle festsaugte. Doch diesmal fester. Und dies war der Moment, in dem sie seine raue Hand in ihrem Nacken wahrnahm, wie er sie mit aller Kraft an sich gedrückt hielt, als seine Stöße immer unkontrollierter erfolgten. Sie saugte so fest sie konnte, bemerkte noch nicht einmal, dass sie auch etwas Chakra dabei einsetzte. Doch sie registrierte, wie Itachi beinahe schmerzhaft ihren Nacken umfing und sie an sich presste, wie er ein so tiefes Stöhnen ausstieß, dass es ihr eine Gänsehaut bescherte. Und dann spürte sie die Wärme, die sich von ihm ausgehend in ihr entlud. Die Rosahaarige ließ höchst widerstrebend von ihm ab, wollte sie ihn doch noch länger und intensiver verwöhnen, doch sie war einfach zu müde. All die Aufregung und das Gefühlschaos – dieser Liebesakt – schwebten nun wie eine ermüdende Wolke über ihr, und sie ließ sich einfach von ihr einlullen. Sie spürte noch entfernt, wie Itachis mittlerweile ruhiger Atem stetig über ihren empfindlichen Hals strich, wie sein nackter Leib sie einhüllte wie eine schwere Heizdecke. In diesem Augenblick bedarf es keiner Worte, und keine Worte hätten ausdrücken können, was sie die vergangenen Monate durchgemacht hatten. Dieser Augenblick gehörte nur den beiden Geliebten, die sich nach so langer Zeit wieder in die Arme schlossen und ihre Zweisamkeit genossen.   * * *   Zärtlich wurde Sakura aus ihrem erholsamen Schlaf gerissen. Sie spürte, wie Itachi langsam aber stetig in sie glitt. So sanft, dass es beinahe den Anschein hatte, er hätte Angst, sie dabei zu zerbrechen. Und vielleicht mochte er damit sogar Recht behalten, denn sie fühlte sich wunderbar benutzt. Ihre Glieder glichen Wackelpudding, so schlapp fühlte sie sich. Doch es war ein köstliches Gefühl, das sie sonst nur selten erlebte, immerhin verdiente sie ihren Lebensunterhalt damit schwierige Missionen auszuführen. Und genau deshalb genoss sie es umso mehr von ihm umsorgt zu werden. Auch wenn sie sich in seiner Gegenwart ebenso gern stark geben wollte, konnte sie sich doch diese kleine Schwäche eingestehen, denn immerhin zeigte auch er ihr die gesamte Bandbreite seines Wesens. Also genoss die Rosahaarige jeden einzelnen gefühlvollen Stoß, den der Uchiha ihr schenkte, schmolz bei jeder zarten Berührung seiner starken Hände dahin, schätzte jeden leidenschaftlichen Kuss, mit dem er sie bedachte. Doch als die Zeit gekommen war, ihr Liebesspiel auf die nächste Ebene zu heben, verweigerte er ihr dieses Vergnügen. Aufbäumend wand sie sich unter seinem starken Körper, der sie eisern unter sich gefangen hielt. Klagelaute verließen ihre vollen Lippen ob der süßen Folter, die er sie damit unterzog. Und schlussendlich brach etwas in ihr, das sie zuvor noch dazu veranlasst hatte, seinen stummen Anweisungen Folge zu leisten. Die junge Haruno hielt es schließlich nicht mehr aus und folgte ihrem eigenen Begehren. Das taube Gefühl war schon längst aus ihrem Körper gewichen, hatte sich stattdessen in ein Buschfeuer verwandelt, so sengend war ihre Sehnsucht. Das Verlangen, Itachi so heißblütig wie zuvor zu erleben war unbändig in ihr verwurzelt, dass es sie selbst ein wenig erschrak. Und doch konnte sie nicht dagegen angehen. Sie konnte nur versuchen, es ihm gleichzutun, ihn in einen Zustand zu versetzen, der es ihm nicht erlaubte über seine weiteren Schritte nachzudenken – einfach zu handeln. Und genau deshalb ließ sie es sich auch nicht nehmen, Gebrauch von ihren Fähigkeiten als Kunoichi zu machen und eine kleine Menge Chakra in ihre Bewegung einfließen zu lassen, sodass er nun unter ihr ruhte. Dabei rutschte der Yukata, den sie noch immer am Leib trug, nun gänzlich von ihren Schultern, ebenso wie die Träger ihres einfachen BHs, den der Dunkelhaarige ihr in der Mitte zerteilt hatte. Der leichte Stoff glitt über ihre Haut, wie die zärtliche Liebkosung eines Geliebten, sammelte sich an ihren Unterarmen und ihrem unteren Rücken, streichelte sie immerwährend. Und noch während sie Itachi dabei beobachtete, wie er diesen Positionswechsel aufnahm, begann sie sich auf ihm zu bewegen, schnell und hart, drückte ihn in ihrer Begierde ihn dominieren zu wollen nieder, sodass nur sie die Kontrolle behielt. Sie begann sich zu räkeln, bis sie es vor schierer Wollust kaum mehr aushielt. Sie spürte, wie er bei jeder ihrer nachdrücklichen Bewegungen in sie glitt, sie voll und ganz ausfüllte als wäre er dazu gemacht in ihr zu sein. Und bei jedem weiteren Auf und Ab ihres Körpers konnte sie deutlich wahrnehmen, dass es auch ihm zunehmend schwerer fiel, sich im Zaum zu halten, denn auch er parierte nun ihre Bewegungen mit den seinen, stieß ohne Nachsicht in sie, sodass die Rosahaarige nicht anders konnte, als den Kopf in den Nacken zu werfen und zufrieden aufzustöhnen. Doch es war nicht genug, niemals würde es genug sein. Sakura konnte sich nur noch härter und schneller auf- und absenken als ohnehin schon, konnte diesen gewaltig aufwallenden Empfindungen nur Einhalt gebieten, indem sie in einem Anflug von Rationalität ein Ventil für all das fand. Ein Ventil, das sich in Form von Aggressivität und Unachtsamkeit zeigte. Die junge Frau spürte erst, dass sie erneut unter ihrem Geliebten begraben lag, als es schon zu spät war. Sie spürte jedoch beinahe zeitgleich, wie sich die Wut in ihrem Inneren ausbreitete. Wut ob der Tatsache, dass sie so kurz davor gestanden hatte die Wonnen eines erneuten Orgasmus auszukosten. Und Itachi war derjenige, der es ihr verwehrt hatte, der es ihr verwehrt hatte, sich diesem Gefilde der Lust hinzugeben. Sakura war so in Rage, dass sie gar nicht bemerkte, wie der Uchiha sich auf die Knie begab und sie daraufhin fest an sich zog, sodass sie nun eng umschlungen dasaßen. Ohne sich ein einziges Mal von ihr zu lösen, hatte er es geschafft, ihnen beiden das Gefühl von Gleichberechtigung zu vermitteln, und dafür war sie ihm insgeheim sehr dankbar. Der Trieb, sich dem hinzugeben, das sie beide so sehnlichst heimsuchte, veranlasste die Rosahaarige dazu, sich erneut in einem immer heftiger werdenden Rhythmus anzuheben und auf ihn niedersinken zu lassen. So ungestüm, dass sie ihre kurzen Fingernägel in seine weiche Haut trieb, sodass kleine Halbmonde entstanden, aus denen sich teilweise kleine Blutstropfen lösten, die seinen oberen Rücken benetzten. Zudem konnte Sakura nichts weiter wahrnehmen, als diesen für Itachi so markanten Duft – Sommergewitter, Kiefern gepaart mit Schweiß – und den Mann, der dahinter steckte. Der Mann, der sie immerwährend in den Wahnsinn trieb, sie heimsuchte und nicht mehr losließ. Der Mann, dem sie diese Wonne zu verdanken hatte. Die Haruno konnte förmlich spüren, wie ihr alles andere entglitt. Sie war nur noch darauf getrimmt, Erlösung zu finden; sie wollte nicht länger diese Qual in ihrem Inneren ertragen, die sie schier unzurechnungsfähig zu machen schien. »Koishii.« Sie vernahm das Wort nur noch am Rande ihres Bewusstseins, nahm wahr mit welcher Anstrengung es ausgesprochen wurde, so als würde derjenige selbst am Abgrund der Selbstbeherrschung wandeln. Sakura stockte in ihren Bewegungen, spürte die Anspannung in ihrem Körper, als sie sich dazu zwang aufzuhören wie eine Wahnsinnige Itachis seidige Härte in sich aufzunehmen. Sie verbarg ihr Gesicht, das vor unbändigem Verlangen schmerzlich verzogen war, in der Halsbeuge ihres Geliebten, schmiegte sich mit ihrem ganzen Leib an ihn, versuchte an sich zu halten, nicht noch einmal so die Kontrolle zu verlieren. Deutlich konnte sie spüren, wie er sie noch näher an sich drängte, seine raue, große Hand in ihren schweißnassen Nacken gleiten ließ und dort mit den feinen Härchen spielte. Es war so unschuldig, dass Sakura sich nichts dabei gedacht hätte, würde sie nicht deutlich seinen harten Schaft in ihrem feuchten Schoß wahrnehmen. Und doch war es seine Art sie zu beruhigen. Er machte keine tröstenden Geräusche, hielt sie nur an seinen warmen Körper gedrückt und vollführte beschwichtigende, leichte Kreise in ihrem Nacken, drehte hier und da eine Locke ihres hellen Haars ein und ließ sie dann wieder fallen. Es war das Einzige, das ihr in diesem Moment Linderung verschaffte. »Koishii.« Diesmal war es nicht mehr als ein Hauchen in ihrem feuchten Haar. Sie erzitterte. Nicht etwa weil sie auf einmal die eindringliche Kälte ihrer Umgebung wahrnahm oder die leichte Brise sie erfasste, die in diesem Moment durch den umliegenden Wald wehte. Iie, dieses Beben galt ganz seiner Aussage. Koishii. Noch nie hatte er sie anders genannt, als bei ihrem Namen. Noch nie hatte er sie so eindeutig als die Seine betitelt, als in diesem Moment. Und sie konnte förmlich spüren, wie ihr Herz bei diesem Gedanken einen Schlag ausließ, nur um gleich darauf wie im Galopp weiterzuschlagen, und ihr ein Hochgefühl zu verschaffen, das auf einer ganz anderen Ebene gelegen war, als das, dass sie die ganze Zeit versucht hatte zu erreichen. Sie klammerte sich an diesen schmerzvoll bewegenden Gedanken wie an den Mann, der ihr diese Euphorie bescherte, der sie ebenso fest an sich gedrückt hielt als könne nichts zwischen sie kommen. Und in diesem Moment glaubte sie dies tatsächlich. Das Dorf. Seine Vergangenheit. Sasuke. All das spielte in diesem Moment keine Rolle. Denn sie beide hatten sich, hielten sich endlich wieder in den Armen und konnten ihre gemeinsame Zeit miteinander genießen, ohne das irgendetwas zwischen ihnen stand. Und genau darauf kam es an: Auf sie beide und ihre bedingungslose Zuneigung zueinander.   Der Schwarzhaarige spürte, wie sie langsam von ihm abließ, nicht gänzlich, aber doch soweit, dass es ihm auffiel. Doch dieser Moment der Verunsicherung löste sich schnell in Luft auf, als sie ihrer beider Stirnen aneinanderlegte, schon etwas abgekühlt, da die umliegende Luft immer harscher ihrer beider Leibe streifte. Noch trafen sich ihrer beiden Blicke nicht, da sie ihre so lebhaften Iriden geschlossen hielt, sie vor ihm verbarg, als würden sie ein Geheimnis enthalten, das bewahrt bleiben sollte. Und als sie dann allmählich ihre Augen öffnete, um ihn anblicken zu können, konnte er bereits in diesem funkelnden Smaragdgrün lesen, wie in einem aufgeschlagenen Buch. Sie schmiegte sich noch näher an ihn, ließ ihn ihre weichen Kurven und die Wärme spüren, die von ihrem erhitzten Körper ausging. Auch entging ihm nicht der leichte Rotschimmer, der sich auf ihren Wangen ausgebreitet hatte, und nun ihren vollen, roten Lippen Konkurrenz machte. All das, und das Geheimnis, das er in ihren Augen lesen konnte, ließen ihm das Herz erwärmen. Und als sie dann sprach, er ihre liebliche Stimme vernahm, wusste er, dass er genauso empfand wie sie. »Baka … aishiteru«, flüsterte sie so leise, dass er sie beinahe nicht gehört hätte, »Aishiteru, Uchiha Itachi.«   * * *   Er konnte die angespannte Atmosphäre schon wahrnehmen, bevor er sich überhaupt erst zu seiner Cousine und dem Baka gesellte, den sie ihren Freund nannte. Und diese Stimmung behagte ihm gar nicht, zumal ihm kein Grund einfiel, warum es zu solch einem Ambiente kommen sollte. Die beiden stellten das perfekte Paar dar, wenn man der Phrase »Gegensätze ziehen sich an« Bedeutung schenkte. Und genau dieser Umstand war es, der Neji daran zweifeln ließ, dass es bei dieser Zusammenkunft um sie beide ging. Das bedeutete nur eines: Der derzeitige Gemütszustand war seiner Person zuzuschulden. »Neji-nii-san.« Es war nicht üblich, dass es Hinata war, die das Gespräch einleitete, hielt sie sich doch meist im Hintergrund, doch in besonderen Fällen – wie, ihrer Ansicht nach, jetzt – stellte sie diese Eigenheit ihres Wesens hinten an. Dies bestärkte den Hyuuga nur noch weiter in dem Glauben, das dieses Gespräch seinetwegen arrangiert worden war. Obwohl er keinen Grund zur Beunruhigung sah. »Wir machen uns Sorgen um dich, Neji-nii-san«, erklärte die junge Frau dann sichtlich besorgt mit betroffenem Gesichtsausdruck. »Kleine Korrektur: Sie sorgt sich um dich. Ich? Nicht so sehr«, warf dann der Blonde neben ihr, die Aussage seiner Freundin herunterspielend, ein. Neji hatte sich bereits gewundert, warum noch kein Wort den Mund des Baka verlassen hatte. Normalerweise war er der Erste, wenn es darum ging Freunde – oder auch völlig Unbekannte – auf ihre Probleme anzusprechen, ihnen zu helfen. Das empörte »Naruto-kun!« seitens Hinata blendete der Dunkelhaarige gekonnt aus. Mit harten Augen fragte Neji knapp: »Was ist hier los?« Wobei es weniger eine Frage war, als eine Aufforderung endlich mit der Sprache herauszurücken. Der Uzumaki zuckte kurz mit den Schultern, ehe er abwinkte: »Es ist wegen der Sache mit Sakura. Hinata macht sich Sorgen, dass es dich verletzen könnte, sollte es klappen.« Wenigstens hatte er den Verstand, in der Öffentlichkeit nicht von den Plänen der Godaime zu sprechen, auch wenn er es seiner Freundin nicht vorenthalten hatte. »Du weißt, dass das streng geheime Informationen sind.« Genau wie Neji, und auch Sakura, gehörte Naruto der ANBU Konohas an, und unterstand somit auch den Regeln, die für diese galten. Wenn es sich um die höchste Sicherheitsstufe S handelte, waren sie dazu verpflichtet, gegenüber jedem, der diese nicht erreicht hatte, Stillschweigen zu bewahren. Das lernte man am ersten Tag. »Ich könnte dich dafür einsperren lassen«, erklärte Neji deshalb. Als Warnung. Der gelangweilte Blick Narutos, den er für diesen Kommentar erntete, ärgerte ihn, denn sie wussten beide, was er bedeutete. Neji konnte dem Uzumaki nicht einmal annähernd das Wasser reichen, wenn er wirklich Ernst machte. Und doch war es kein Geheimnis, dass Naruto den Älteren anerkannte und bewunderte. Diese Tatsache hatte sich selbst nach all diesen Jahren nicht geändert. Auch nicht als der Blonde all seine Kameraden mit seinen Fähigkeiten in den Schatten gestellt hatte; er akzeptierte jeden einzelnen von ihnen und beschützte sie wie sein eigen Fleisch und Blut. Es war dieser Umstand, der Neji daran glauben ließ, dass der Uzumaki eines Tages jeden Hokage vor ihm übertreffen würde. Selbst dessen Vater, den vierten Hokage. »Weiß noch jemand davon?«, fragte der Dunkelhaarige nach, ohne die hellen Augen von Naruto abzuwenden. »Iie.« »Und ich habe es auch nur erfahren, weil Naruto-kun mir immer wieder ausgewichen ist, als es um Sakura-chan ging«, warf Hinata, ihren Freund verteidigend, ein. Es war keineswegs eine Frage des Vertrauens, denn Neji wusste, dass seine Cousine sich lediglich um ihre Freunde und Familie sorgte, doch konnte der Hyuuga nicht umhin es der Godaime zu berichten. Es war ein Verstoß des Protokolls, doch Neji ging es weniger um die Bestrafung dieser Regelwidrigkeit als den Schutz seiner Teamkollegin und Freundin. Er wusste auch, dass der Uzumaki Sakura nie willentlich schaden würde, doch auch dieser Aspekt ließ sich in der Vergangenheit nicht immer vermeiden. Ob nun unabsichtlich zugefügt oder nicht, die Konsequenz war spürbar. Denn so sehr die Rosahaarige auch versuchte diese Eigenart ihrer Persönlichkeit zu verstecken, oder gar abzustreiten, sie war ein sehr gefühlvolles Wesen. In allem, was sie tat, steckte ihr Herzblut. Und es war eben diese Eigenart, die sie so einzigartig machte. Mithilfe dieser hatte sie sich aus diesem Loch befreit, das sie als »Schwäche« bezeichnete. Neji wusste, dass es sich nicht auf ihre körperlichen Fähigkeiten beschränkte. Iie, was sie damals davon abgehalten hatte, ihren eigenen Weg als Kunoichi zu gehen, waren einerseits ihre eigenen Teamkollegen, aber auch ihre Selbstzweifel. Es war beinahe selbstverständlich, dass sie Komplexe entwickeln würde, bedachte man, mit wem sie zusammenarbeitete. Zum einen war da Hatake Kakashi, der schon mit vierzehn Jahren zum Jonin ernannt worden war, und schon von Kindesbeinen an als Genie galt. Der Sohn des Weißen Reißzahns von Konoha, der Kopier-Ninja Hatake Kakashi. Dann war da der jüngste Erbe des Uchiha-Clans, Uchiha Sasuke, der vielversprechendste aller Genin seiner Abschlussklasse, der einzige Überlebende des Uchiha-Massakers. Und dann war da Uzumaki Naruto, Jinchuuriki des Kyuubi, Sohn des ehrenwerten Yondaime und Uzumaki Kushina, voriger Jinchuuriki des Neunschwänzigen. Für den Hyuuga bestand kein Zweifel daran, dass alle drei männlichen Parteien des Team 7 zum Teil Schuld daran trugen, dass die Gedanken ihres einzigen weiblichen Teammitglieds von Unzulänglichkeit geprägt waren. Er bemängelte keinesfalls, dass sie sie in gefährlichen Situationen beschützt hatten, denn genau dieser Umstand machte ein Team aus – dass sie sich gegenseitig den Rücken freihielten –, doch vielleicht waren sie zu sehr damit beschäftigt, sie physisch vor allem Unheil zu bewahren, dass sie gar nicht begriffen, wie sehr sie die Rosahaarige damit prägten, wie sie sie mental immer weiter in die Machtlosigkeit trieben. Zudem kam noch erschwerend hinzu, dass der Hatake seine Bemühungen hauptsächlich auf die beiden Jungs konzentrierte, sei es dem Umstand zuzuschulden, dass er nicht wusste, wie er mit einem Mädchen umgehen sollte; die Fähigkeiten eines Shinobi auszubauen, war die Aufgabe eines Jonin-sensei, unabhängig des Alters und Geschlechts. Natürlich musste man auf diese Gesichtspunkte Rücksicht nehmen, denn jeder Mensch hatte seine Grenzen. Jedoch rechtfertigte das nicht die Bevorzugung der männlichen Teammitglieder des Team 7. Und genau das war es in Nejis Augen, eine Bevorzugung. Denn wenn man es aus einem außenstehenden Blickwinkel betrachtete, besaß auch Sakura das Potential Großes zu vollbringen, genauso wie ihre damaligen Teammitglieder, sonst hätte sie es nicht zum Rang eines Jonin geschafft, geschweige denn wäre in die ANBU aufgenommen worden. Es hatte erst eine ebenso begabte Kunoichi und enorme Willensstärke seitens Sakura benötigt, dass sie erkannte, dass sie es ebenso wert war, gefördert zu werden wie Naruto und Sasuke. Und nun konnte das kleine, rosahaarige Mädchen von damals, das sich immer hinter ihren Teamkollegen versteckt hatte, sogar mit den besten Shinobi ihres Dorfes mithalten, wurde darüber hinaus als »eine zweite Tsunade« bezeichnet. Neji wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als er das tiefe Timbre Narutos vernahm: »Ich weiß ja nicht, wie es mit euch steht, aber ich könnte jetzt eine große Portion Nudelsuppe vertragen.« Seine Gedankengänge hätten nicht abrupter unterbrochen werden können, als durch Narutos immerwährende Gier nach Ichirakus Ramen, soviel stand fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)