Majutzu Gakuen von Tombstone ================================================================================ Kapitel 7: Das erste Date – Wer ist Honne wirklich? --------------------------------------------------- Der Tag des Duells zwischen Rika Nonaka und Yusei Fudo war gekommen. Fast die gesamte Schülerschaft hatte sich in der Arena eingefunden. In einer separaten Loge saßen sogar die Präsidentin und die Vizepräsidentin des Studentenrates, zusammen mit der Direktorin. Und zumindest Sakuya sah sich sehr genervt den Kampf an. „Warum um alles in der Welt weicht der Kerl immer nur aus?“ fragte die Präsidentin, tippte ungeduldig mit dem Finger auf ihrem Unterarm. „Damit testet er die offensiven Qualitäten seiner Gegnerin, junge Dame. Kein anständiger Kämpfer würde seinen Gegner ohne gründliche Analyse angreifen. Und Rika-chan hat sich nicht ausreichend über ihn informiert. Darum gehen all ihre Zauber und Angriffe ins Leere.“ erklärte die Direktorin, sah wie Yusei erneut einem Schwerthieb von Rika entging, indem er die Rasur einsetzte. „Die Rasur funktioniert in etwa so, Senpai: zuerst annulliert er den Luftwiderstand um sich herum, danach tritt er für jeden Schritt 10 mal auf. Dadurch sieht es aus, als würde er verschwinden.“ erklärte Chigusa, verfolgte interessiert jeden einzelnen Schritt des Blonden. „Und du glaubst noch immer nicht, dass Fudo-kun dein großer Bruder sein soll?“ „Nein, Sensei. Auch wenn wir vielleicht die gleichen taktischen Fähigkeiten haben und vielleicht auch die gleichen Vorlieben, was das Fernsehen angeht.“ gab die Schwarzhaarige zu, wandte sich nicht von diesem Schauspiel ab. Langsam war Rika am Ende mit ihrem Latein. Yusei war ihr immer nur ausgewichen, mal mit Rasur, mal trat er einfach nur zur Seite. Und das schlimmste war, dass es sie tierisch aufregte, das sein rechtes, violettes Auge die ganze Zeit leuchtete. „Wird wohl Zeit, dass ich den Kampf endlich beende.“ meinte Yusei schließlich, ging in Position, legte seine Hände nur knapp übereinander. „Ka-Me… Ha-Me…“ Diesen Moment nutzte Rika um ihn noch einmal anzugreifen. Sie erschuf um ihn herum eine Reihe von Magie-Kreisen, aus denen sogleich Feuerbälle schossen. In dem Moment, in dem die Fäuerbälle ihn trafen, verschwand er einfach wieder, erschien mit einer leuchtenden Kugel zwischen den Händen hinter ihr wieder. „Kame-Hame-Ha X3!“ rief er, schoss einen Strahl aus blau-weißer Energie auf seine Gegnerin. Ungläubig sah das gesamte Publikum, wie die gleißende Energie das Mädchen erfasste, gegen die Begrenzung der Arena drückte. Es war, als würde der Strahl über Minuten bestehen bleiben, Rika gar nicht mehr gehen lassen wollen, doch schließlich waren es nur Sekunden. Als sich der Strahl auflöste, war von Rikas Schul-Uniform nicht mehr viel übrig, im Grunde nur noch ihr weiß und grün gestreiftes Höschen. Mit leerem Blick sank sie auf die Knie, kippte bewusstlos vorne über. „Das war‘s…“ meinte Yusei nur, verließ die Arena. Auf dem Weg zurück zum Wohnheim wurde Yusei von allen Mädchen nur so umschwärmt, zumindest beglückwünschten sie ihn zu seinem herausragenden Sieg. Nun, so herausragend fand er seinen Sieg nun nicht, da Rika zwar über eine herrausragende Kontrolle über ihr Mana hatte, selbiges jedoch äußerst schwach war. „Okay Mädels, Schluss für heute! Geht nachhause und lasst Yu-kun in Ruhe!“ rief Kiba schließlich, als sie kurz vor Haus E angekommen waren. Schwer enttäuscht machten die Mädchen, die nicht zum Haus gehörten, Kehrt und gingen wieder ihrer Wege. „Na endlich.“ seufzte Kiba, wandte sich wieder dem Haus zu. „Sag mal Yu-kun, wie ich dich einschätze wirst du gleich unter die Dusche springen. Was dagegen wenn…“ Unverhofft wurde Kiba von Honne zu Boden gedrückt, was aufgrund des drastischen Größenunterschiedes ein wahres Wunder war. „Onii-chan hat gesagt jede Woche ein Date. Das erste Date ist in 2 Tagen, also warte gefälligst.“ „Ist ja schon gut! Geh runter von mir du Zwerg! Du bist verdammt schwer für deine Größe!“ winselte die Rothaarige. „Nix da.“ war Honnes knappe Antwort. Natürlich war Yusei als Erstes gleich unter der Dusche. Das Problem war, dass er nicht lange unter der heißen Dusche bleiben konnte, da das Wasser schon nach kurzer Zeit eiskalt wurde. Genervt, nur mit einem Handtuch um den Hüften verließ er das große Badezimmer. „Hat eine von euch das heiße Wasser abgestellt, damit ihr meinen Astralkörper begaffen könnt!?“ fuhr er die Mädchen an, stellte dabei fest, dass sie alle vor dem erloschenen Fernseher saßen. „Nee. Ich dachte du hast den Strom ausgeknipst?“ meinte Kyouka, realisierte da erst, dass Yusei nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihr stand. „Wow, echt sexy Kollege.“ „Ha ha.“ Machte der Blonde genervt, ging wieder die Treppe nach oben in sein Zimmer. Eigentlich wollte der Blonde ja nur im Keller nach dem Rechten schauen, doch was er fand war nicht so schön. Er fand ein komplettes Lager im Keller, eine Art Nachtlager. Und wer da in dem Nachtlager hauste, war ihm alles Andere als recht. „DU!“ fauchte er, worauf das Mädchen aus dem Schlaf fuhr und ihn mit ihren großen, falkengelben Augen anstarrte. „D-du?“ gab sie nur verdutzt von sich und begann fast schon zu heulen. Mit Tränen in den Augen saß Meina schon wieder in Haus E, dieses Mal war sie nicht an den Händen gefesselt, Sharona war sogar richtig kreativ gewesen mit ihren Shibari-Künsten. „Echt jetzt? Muss das verdammte Seil auch da unten einschneiden?“ meinte die Lilahaarige genervt, versuchte das unangenehme Gefühl zwischen ihren Beinen zu ignorieren. „Anders würde es keinen Spaß machen.“ lächelte Sharona, zog an einem Strick, der direkt zwischen Meinas Beine führte. Stark errötend biss sich die Lilahaarige auf die Unterlippe. „Es reicht, Rona-chan.“ „Ooch…“ machte die Blondine mit den Katzenohren nur, ließ wieder locker. „Du bist so gemein, Yu-kun. Ich würde sie so gerne bestrafen… so gerne vernaschen.“ „Rona-chan!“ ermahnte der Blonde, worauf Sharona vorerst Ruhe gab. „Also, Kamakura-san. Was machst du in unserem Keller? Und warum in Gottes Namen hast du schon wieder den Boiler und den Strom abgestellt?“ Verlegen sah Meina zur Seite, versuchte Yuseis Blicken, welcher sie mit seinen ungleichen Augen durchdringend ansah, zu entkommen. „Ich… tut mir Leid… bin wohl im Schlaf da ran gekommen.“ gab sie kleinlaut zurück. Doch dem Blonden reichte das nicht, also nickte er Sharona wieder zu, welche wieder energisch an dem Strick zog. Dieses Mal war Meina nicht vorbereitet, ihr entfloh ein spitzer Aufschrei. „Es reicht. Also, Kamakura-san? Was sollte das. Warum bist du in unserem Keller gewesen?“ „Ich… ich brauchte eine Unterkunft…“ gab sie schließlich zu, sah Yusei verzweifelt an. „Sakuya-hime hat mich aus Haus B rausgeschmissen! Sie… sie hasst mich! Sie hasst mich obwohl ich sie liebe! Ich liebe sie über alles! Sie war meine Freundin!“ „Freundin?“ widerholte Ariel schnippisch, nahm Sharona den Strick ab und warf ihn einfach auf den Boden. „Vor Jahren waren Sakuya-chan und ich auch befreundet! Sie war meine beste Freundin! Aber als ich ihr nicht mehr nützlich war, als sie merkte dass ich nicht allmächtig war und nicht alle Wunder wirken konnte, da ließ sie mich fallen! Sie ließ mich einfach im Stich! Und selbst als ich im Studentenrat war, sah sie mich nicht mehr als Freundin! Sakuya-chan denkt an niemand anderen als sich selbst, du Närrin! Niemand weis das besser als ich, du dummes Ding!“ fuhr die Silberhaarige sie an. Niemand war einen solchen Gefühlsausbruch von ihr gewohnt. „Du willst wissen woher ich das wissen will, nicht wahr? Durch Sakuya-hime hab ich eine riesige Narbe auf dem Rücken! Das war ihre Psi-Magie!“ Erstarrt sahen alle Anwesenden die Silberhaarige an. Keiner hatte geahnt, dass sie eine so emotionale Seite an sich hatte. Nach einer Weile, nachdem sich Ariel wieder beruhigt hatte, ergriff Yusei wieder das Wort. „Sag mal Honne-chan…“ begann er, wandte sich an die kleingeratene Brünette, „Wenn die Kleine arbeiten kann, darf sie dann hier wohnen?“ „Vielleicht. Kamakura-san, was kannst du?“ „Ich!?“ fuhr die Lilahaarige hoch, sah die Anderen extrem nervös an. „Ich äh… ich ähm…“ „Kennst du dich mit Elektrik aus?“ hakte Yusei nach, doch die Lilahaarige schüttelte nur mit weit aufgerissenen Augen den Kopf. „Oder mit Gas-Wasser-Montage?“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Kannst du wenigstens kochen oder nähen?“ „Äh, ja! Beides! Ich kann nähen und kochen!“ stieß Meina aufgeregt aus, in der Hoffnung es würde ihr etwas nützen. Mit gehobener Augenbraue sah Yusei wieder zu Honne. „Also? Mir stinkt es nämlich ständig kochen zu müssen. Geben wir ihr eine Chance?“ Nachdenklich legte Honne einen Finger unter ihr Kinn, legte die Stirn in Falten. „Meinetwegen. Aber wenn sie Scheiße baut, dann ist sie sofort wieder raus. Dann kann sie unter der Brücke Schlafen.“ legte die kleingewachsene Brünette schließlich ernst fest. Erleichtert seufzte Meina. Nun war es endlich soweit: An diesem Tag hatte Yusei sein erstes Date mit einem Mädchen aus Haus E. Noch an dem Abend, als die Sache mit den Dates beschlossen wurde, hatten die Mädchen Lose mit Nummern gezogen und Honne hatte eben die 1 erwischt. Den Tag hatte er nicht durchgeplant, er wollte eigentlich alles auf sich zukommen lassen. Verabredet war er von daher mit Honne am Hauptbahnhof von Shibuya und wartete dort auf sie. Er war absichtlich etwas früher da als geplant, weil er schon immer mal einen bestimmten Satz sagen wollte. Doch aus irgend einem Grund verspätete sich Honne gewaltig, und das obwohl sie im gleichen Wohnheim lebten. Auf einmal erregte eine Frau seine Aufmerksamkeit, die im Bahnhofs-Café saß und ihn zu beobachten schien. Sie schien kurze, silberne Haare und einen sexy Body zu haben. Er machte 2 Schritte auf sie zu, dann versperrte eine kleine Gruppe von Touristen den Blickkontakt. Aber als sie wieder weg waren, sah er die Frau nicht mehr. Nur die Tasse, aus der sie gerade noch getrunken hatte und etwas Kleingeld waren da, so viel konnte er auf die Entfernung sehen. Sie war spurlos verschwunden. „Hey, Onii-chan.“ hörte er plötzlich Honnes Stimme neben sich. Irritiert sah er zu ihr, lächelte schließlich. „Oh, seit wann bist du denn hier?“ „Gerade angekommen.“ gab sie monoton zurück. Sie trug wie jeden Tag ihre Schul-Uniform, irgendwie war das ja niedlich, doch auch ein Wenig befremdlich für den Blonden. „Also? Wollen wir gehen? Wo möchtest du als erstes hin, Honne-chan? Kino? Oder in die 106 zum Shoppen?“ „Shoppen hört sich gut an. Ich brauche neue Bücher.“ Ein Dicker Schweißtropfen lief über seine Stirn. Das fing ja gut an. Neue Bücher war das richtige Stichwort, denn Honne hatte fast jedes Buch im Bezug auf Alchemie in der Buchhandlung der 106 auf Yuseis Kosten aufgekauft, weshalb er jetzt alle Taschen tragen musste. „Ich glaub, das Konzept von Dates hast du nicht ganz kapiert, oder Honne-chan? Beide haben Spaß zusammen und eventuell kauft der Kerl für das Mädchen ein paar Klamotten und so. Und dann gehen sie auch noch Essen und vielleicht noch ins Kino oder in den Vergnügungs-Park.“ „Aber… ich mag meine Klamotten?“ meinte Honne darauf ein Wenig verwundert, was man von ihr eigentlich nicht kannte. Die Augen rollend griff Yusei schließlich ihr Handgelenk und zog sie mit sich. „Komm… die Ferien stehen vor der Tür und alle Mädchen kaufen sich um diese Zeit neue Bikinis und Badeanzüge. Ich hab vorhin ein Geschäft für Sportbekleidung gesehen.“ erklärte er, führte die kleingeratene Brünette zu ebenjenem Geschäft. Es dauerte über 2 Stunden, bis Honne sich endlich entscheiden konnte. Sie beharrte fast die ganze Zeit darauf, dass ihr Schulbadeanzug für sie ausreichend wäre. Als sie schließlich aber von der Verkäuferin einen Tankini angeboten bekam, der auf der Brust ein kleines Blumenmuster hatte, genau über dem Herzen, war sie ganz hin und weg. Es war aber auch belustigend für den Blonden zu sehen, wie dieses stoische Mädchen so begeistert von einem Tankini sein konnte. Schließlich saßen sie in einem Kaffee im Einkaufszentrum, wobei Honne sich eine halbe Torte, nicht nur ein halbes Stück, sondern die Hälfte einer ganzen Erdbeertorte, bestellt hatte und sich nun darüber her machte. Amüsiert beobachtete Yusei seine kleine Begleitung bei ihrem Bemühen so viel Zucker und Fett zu sich zu nehmen. „Wo steckst du das alles nur immer hin, Honne-chan?“ „Wird direkt in Mana umgewandelt.“ platzte es aus ihr heraus. In diesem Moment erstarrte sie, legte ihre Kuchengabel beiseite. „Ich darf eigentlich nicht darüber reden. Meine Mutter hat es in ihren Aufzeichnungen streng verboten. Aber… aus irgend einem Grund habe ich das Bedürfnis, mich dir anzuvertrauen.“ Interessiert lehnte sich Yusei etwas vor, faltete die Hände ineinander. „Sag schon. Was ist los?“ „Ich bin kein Mensch, zumindest nicht wirklich… Mein Körper wurde sowohl aus Fleisch, als auch aus Lehm gefertigt. Es kostete meine Mutter fast ein Jahr, die nötigen Materialien zu beschaffen. Damit ich stabil bleibe, nutzte sie auch Lehm der Moldau, aus denen schon Rabbiner Juda Löw seinen Golem geschaffen hatte. Vielleicht hast du es nicht gemerkt, aber ich habe keinen Bauchnabel. Und zwar, weil ich eine Mischung aus Golem und… etwas anderem bin.“ „Ich verstehe. Aber sag mal Honne-chan, bist du glücklich?“ Einen Moment, vollkommen überrascht von dieser Frage, überlegte die kleine Brünette, antwortete schließlich mit einem leichten, ehrlichen Lächeln auf den Lippen: „Ja, bin ich.“ Überrascht von sich selbst errötete sie leicht. „Dann hast du auch eine Seele. Die macht einen Menschen aus. Also bist du ein Mensch. Und wenn du glücklich bist, dann bin ich froh, dein großer Bruder sein zu dürfen.“ endete der Blonde. Der leichte Rotschimmer auf Honnes Wangen wurde immer dunkler. „Danke, Onii-chan.“ lächelte sie. Sie konnte sich nicht erklären warum. Vielleicht lag es an dem Schlag auf den Kopf, den sie vor einiger Zeit bei der Zerstörung von Haus-E abbekommen hatte, vielleicht auch an seinem Einfluss, aber nun hatte sie das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl, dass sie wirkliche Emotionen hatte. Die Freude währte nicht lange, denn auf einmal verschwanden sämtliche Menschen aus der Umgebung, sie lösten sich einfach in Luft auf und die Umgebung nahm eine leichte Sepia-Färbung an. Misstrauisch sahen sich beide um, erhoben sich von ihren Stühlen. „Ein Bannkreis?“ fragte Yusei, aktivierte seinen Panzerhandschuh, genau wie Honne ihren riesigen Gummi-Hammer aktivierte, der sich in ihrer Haarspange befand. „Ich kann jemanden spüren. Sie kommt näher.“ meinte er, sprang mit seiner Begleitung vom Geländer herunter, eine Etage in die Tiefe. Nach einer sicheren Landung sahen sie sich einer Frau gegenüber, die einer Nonne ähnelte. „Eine Abomination, Geschöpf das entgegen des Planes des Schöpfers geschaffen wurde und ein Häretiker. Es wird mir eine Ehre sein, euch im Namen des einzig wahren Gottes vom Angesicht der Welt zu tilgen.“ lächelte die Frau, hob ihre Hand gen Himmel und schuf über sich einen Beschwörungs-Kreis. „Overloss!“ rief sie. Der Beschwörungs-Kreis wuchs beinahe ins Unermessliche, gab einer kolossale Kreatur den Weg frei, die keinerlei Unterkörper zu haben schien, dafür umso mehr Oberkörper. Auch war kein Kopf zu erkennen. „Mein himmlisches Geschöpf, vernichte den Häretiker und das Monster. Tue es, damit der Herr mich belohnen wird!“ Wie aus Reflex, noch während die gigantische Faust auf die Beiden herab raste, erschuf der Blonde einen Dolch in der gepanzerten Hand und drückte mit dem Daumen auf das Juwel am Knauf. Die Faust der Kreatur hielt regelrecht nur wenige Millimeter vor Jusei und Honne. Dann drehte sich die Zeit auf einmal zurück, immer schneller, bis zu dem Augenblick, in dem sie Beide im Café im ersten Stock saßen. Verwirrt sah sich Yusei um, sah schließlich auf seine Hand, die von dem Panzerhandschuh umgeben war und den Dolch noch immer hielt. „Onii-chan? Geht es dir gut? Warum ist dein AD aktiviert?“ „Äh… das hört sich jetzt sicher komisch an, aber ich glaub, der Dolch dreht die Zeit zurück.“ Meinte er und sah sich um. Alles war genau so wie kurz bevor sich die Umgebung in Sepia-Tönen gefärbt hatte. „Hör zu, Honne-chan, jeden Moment wird jemand einen Bannkreis erschaffen und uns angreifen. Sobald dies geschieht, verschaffst du mir bitte einige Augenblicke Zeit, ich werde einen Zauber aus schwarzer und weißer Magie wirken, einen sogenannten Orakel-Spruch. Und der braucht einen Moment um ihn zu wirken.“ In ihrem Gesicht war regelrecht zu lesen, dass sie kein Wort verstand. Doch schon färbte sich die Umgebung wieder in Sepia-Tönen und schon wusste sie, dass Yusei tatsächlich die Zeit zurückgedreht hatte. „Ich kann dir vielleicht eine Minute verschaffen. Hat sie mit normaler Magie angegriffen, oder mit Beschwörungs-Magie?“ „Beschwörung, mehr weiß ich nicht.“ Verstehend nickte Honne, rief aus ihrer Haarspange ihren Hammer und sprang vom Geländer, nur damit ihr Hammer gegen den heiligen Langstab einer Nonne prallen konnte. „Die Abomination hat also einen großen Hammer. Und wo ist der Häretiker? Ist er nicht bei dir?“ „Onii-chan ist gerade dabei deinen Bannkreis zu zerschlagen. Ich kaufe ihm nur etwas Zeit.“ Überlegen lächelte die Nonne nur, ließ mit einer Hand ihre Waffe los und erhob diese. „Overloss!“ Ein Beschwörungskreis bildete sich, wuchs in utopische Dimensionen. Zeitgleich spürten alle Beide, wie sich dort, wo Honne eben heruntergesprungen war, eine enorme magische Energie aufbaute. „DIE MACHT SELBST DIE SEELEN DER GÖTTER ZU ZERSCHMETTERN! LAGUNA-SCHWERT!“ Die Energie war nahezu grenzenlos, bewegte sich auf beide zu und schließlich zum Beschwörungskreis. Geschockt sah die Nonne empor, sah wie Yusei mit einer Art Schwert aus dunkler Energie auf den Beschwörungskreis zu sprang, mit seinem Schwert die sich eben öffnende Pforte durchschlug. Blitze zuckten auf und der Zirkel zerfiel regelrecht zu Staub. Leichtfüßig landete der Blonde hinter der Nonne und sein Schwert löste sich auf. „Ein Zauber der schwarzen Magie, der von einem Häretiker genutzt wird… ich hätte es vorhersehen müssen.“ „Genau genommen, meine Dame, ist es keine schwarze Magie. Es ist die Anrufung der Kräfte einer Wesenheit, die angeblich nur durch ihren Willen viele verschiedene Welten erschaffen hat. Ich rede vom Herrn der Albträume.“ Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen der Nonne. „Ist dem so?“ fragte sie, warf überraschend einen Energieball auf ihn, der zwar in Yusei eindrang, jedoch nichts zu bewirken schien. „War das alles?“ fragte er, trat überraschend näher und schlug der Nonne so hart mit der Faust ins Gesicht, dass diese bewusstlos umfiel. Die Umgebung nahm wieder normale Farbe an und die Menschen erschienen wieder im Einkaufszentrum, waren überrascht davon, dass da auf einmal Leute mitten unter ihnen standen, die aus dem Nichts erschienen. „Ich glaube, wir sollten lieber gehen. Wenn die Polizei auftaucht dann…“ Yusei erstarb mitten im Satz kippte einfach vorneüber. Entsetzt sah Honne dies mit an, stürmte schließlich zu ihm, ließ dabei ihre Waffe verschwinden und versuchte den Blonden wieder wach zu kriegen. „Ich bin wohl aus der Übung. Leider bin ich nicht in den Bannkreis rein gekommen.“ ertönte plötzlich eine Stimme neben ihr. Panisch sah Honne auf, erblickte eine silberhaarige junge Frau, die sich neben ihr senkte und den Blonden prüfend betrachtete. „Hm… ich denke wir sollten ihn lieber zu Setzuna-chan in die Schule bringen. Die kann ihm sicher helfen.“ meinte die Frau, sah dabei Honne an. „Wer… wer sind sie?“ „Erkläre ich dir später. Nimm einfach meine Hand.“ Sehr misstrauisch sah Honne mit an, wie die Silberhaarige ihr die Hand reichte, die andere auf Yuseis Rücken legte. Nur zögerlich nahm sie ihre Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)