Liebe und andere schöne Dinge von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 14: Anfang April 20X2 Teil 2 ------------------------------------ Georg wurde durch das Piepsen seines Handys geweckt. “Du sollst es nachts lautlos machen”, murmelte Conny neben ihm und kuschelte sich noch mehr in ihre Bettdecke. “Entschuldige”, antwortete Gregor schuldbewusst. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihm das sagte. Und trotzdem vergaß er es immer wieder. Er warf ihr nochmal einen schuldbewussten Blick zu. Als er sah, wie sie dort lag, trat ein Lächeln auf seine Gesichtszüge. Er liebte sie so sehr. Mit seinem verliebten Lächeln im Gesicht wand er sich seinem Handy zu, das auf dem Nachttisch lag. Er erkannte, dass er eine Nachricht bekommen hatte und öffnete diese neugierig. Kaum dass er erfasst hatte, was er dort las, saß er aufrecht im Bett. Mit einer Hand griff er nach Conny und schüttelte sie verrückt. “Conny, Conny!”, schrie er schon regelrecht. “Was ist los?”, fragte die junge Frau, die wieder eingeschlummert war und setzte sich panisch auf. “Hier!” Gregor hielt ihr das Handy unter die Nase, auf dem man ein Foto erkannte. “Was?”, fragte Conny erneut und riss ihrem Ehemann das Telefon aus der Hand. “Das ist … ist das etwa?” Mit großen Augen sah sie auf. Gregor nickte mit leuchtenden Augen. “Unsere Nichte!” Conny blinzelte ihn an, ehe sie auch wieder auf das Handy sah. Sie las den Text, den Mario gemeinsam mit ein paar Fotos von einem kleinen, noch leicht verschrumpelten Baby mit schwarzen Augen versandt hatte. “Nya. Das ist wirklich ein schöner Name”, stellte sie fest, während sie mit leuchtenden Augen die Fotos begutachtete. “Oh ja, das finde ich auch.” Gregor rutschte neben seine Ehefrau und sah mit ihr gemeinsam auf den Bildschirm. Gregor grinste breit. “Ein Mädchen also.” Conny lachte auf. “Ja, ein Mädchen.” Sie sahen sich lächelnd an. Gregor griff nach ihrer Hand und drückte diese sanft. “Wollen wir gleich hinfahren?” Die Jüngere lachte und schüttelte den Kopf. “Heute Nachmittag vielleicht, aber jetzt sollten wir ihnen erstmal Zeit zu dritt lassen. Es scheint ja eine Weile gedauert zu haben.” Sie las erneut die Nachricht und konnte es kaum glauben. Der Termin war doch eigentlich erst in ein paar Tagen … aber manche Kinder wollten eben schon früher auf die Welt kommen. Das suchten sie sich ganz selber aus. ~~~ Elsa hatte abends recht gehabt. Es war ihre Fruchtblase gewesen, die geplatzt war. Zum Glück war der Weg zum Auto nicht mehr weit gewesen. Mario war zuerst durchgedreht, hatte nicht gewusst, was er tun sollte. Zum Glück war Elsa recht ruhig geblieben. Was aber auch daran lag, dass die Wehen noch nicht eingesetzt hatten. Mario war schon fast zum Krankenhaus gerast, hatte die Tempolimits zum Großteil ignoriert. Und darüber war dann Elsa froh gewesen, denn die Schmerzen hatten angefangen. Im Krankenhaus war es dann erst etwas langsam voran gegangen. Die Fruchtblase war zwar schon geplatzt, aber es dauerte trotzdem noch ein wenig. Um 4.12 Uhr morgens hielten sie dann aber endlich ihre Tochter in den Armen. Elsa war erledigt, aber auch glücklich. Und Mario konnte es nicht glauben. Da war sie, ihre kleine Tochter. Das kleine Wesen, das sie überrascht hatte, plötzlich da gewesen war und sofort ihre ganze Liebe gehabt hatte. Und nun wo sie tatsächlich hier war, gähnte und sie aus diesen dunklen Augen anblinzelte, da war die Liebe für sie nur noch größer geworden. Mario saß neben Elsa, die nach der ganzen Anstrengung endlich eingeschlafen war. Er streichelte sanft über ihre Haare, während er seinen Blick kaum von dem Bettchen wenden konnte, in dem Nya lag und selbst ebenfalls vor Erschöpfung endlich eingeschlafen war. Mario selbst war nicht müde. In ihm sprudelte das Adrenalin nur so und hielt ihn wach. Doch er war auch glücklich, einfach nur glücklich. Er stand auf und griff nach seinem Handy. Es war kurz nach halb sieben, als er eine Nachricht an ihre Familien und Freunde versandte. Sie sollten wissen, dass Nya auf der Welt war. Und er wollte es in die Welt hinausschreien. ~~~ Elsa wachte durch ein leises Wimmern auf. Sie öffnete blinzelnd ihre Augen und erkannte gleich darauf ihren Ehemann, der durch den Raum lief, in seinen Armen ein kleines etwas, auf das er leise und beruhigend einsprach. In dem Moment waren alle Erinnerungen wieder da. Ihr Baby war auf der Welt, Nya war endlich bei ihnen. Da blickte Mario zu ihr. Als er erkannte, dass Elsa aufgewacht war, lächelte er strahlend. Er sah auf das kleine Bündel in seinen Armen. “Deine Mama ist wach”, sagte er leise dazu. Erneut ertönte ein leises Wimmern, das eindeutig aus seinen Armen kam. Elsa lächelte ebenfalls und streckte ihre Arme aus, als Mario auf sie zukam. Dieser legte ihr Nya in die Arme, ehe er sich neben sie auf die Bettkante setzte. “Ist es nicht unglaublich?”, fragte sie leise, während sie sanft über Nyas Köpfchen streichelte. “Das ist es wirklich”, antwortete Mario und legte seine Hand auf ihren Unterarm. Gemeinsam sahen sie ihre Tochter an und konnten es einfach nicht glauben. ~~~ Abends waren sie alle erschöpft. Sie hatten noch viel Besuch gehabt. Die frischgebackenen Großeltern, die ihr erstes Enkelkind unbedingt sehen wollten. Gregor und Conny, wo ersterer eindeutiger aufgeregter war als Conny. Sie hatten einen kleinen Teddy dabei, den sie ihrer Nichte als erstes Kuscheltier schenken wollten. Damit waren sie leider zu spät gewesen, denn sowohl Daichis als auch Hongos hatten ein Kuscheltier dabei gehabt. Elsa und Mario hatten sich nur leise seufzend angesehen. Wenn das so weitergehen würde, würde Nya in Kuscheltieren versinken. Zu der Babyparty, die Maja für ihre beste Freundin veranstaltet hatte, hatten sie auch schon genug Sachen geschenkt bekommen. Auch Maja und Viktor waren da gewesen, die Rothaarige hätte es sich nie nehmen lassen, ihre beste Freundin und deren Kind zu sehen. Aber es war auch sehr schön gewesen. Elsa hatte sich wirklich gefreut. Aber nun war sie froh, dass sie ihre Ruhe hatte. Es war einfach anstrengend gewesen. Und sie war froh, auch etwas Zeit mit ihren beiden Liebsten zu verbringen. Mario wusste, dass er sich jetzt dann auch bald von seiner Ehefrau und ihrer Tochter verabschieden musste, denn auch er musste irgendwann einmal nach Hause. Er war nun seit gestern Abend hier im Krankenhaus, schon fast 24 Stunden. Schlaf hatte er eigentlich keinen bekommen. Es war wirklich an der Zeit. ~~~ Zwei Tage später durften Elsa und Nya wieder mit nach Hause. Mario war ganz aufgeregt mit der Babyschale gekommen. Er konnte es kaum erwarten, sie endlich alle zu Hause zu haben. Alleine war es in der Wohnung doch nochmal etwas anderes, als wenn Elsa daheim war. Sie warteten auf den Arzt, der die Abschlussuntersuchungen vornahm, sich nochmal mit ihnen unterhielt und sie anschließend entließ. Gemeinsam setzte sie Nya das erste Mal in ihre Babyschale. Wie klein sie darin aussah. “Ich glaube ja, dass sie noch rein wächst”, murmelte Elsa. “Das hoffe ich doch”, fügte Mario dazu. Er beobachtete, wie Elsa die letzten Gurte schloss, diese nochmal anzog und dann aufstand. “Los geht es”, gab er von sich und griff nach dem Griff der Babyschale, um Nya aus dem Raum zu tragen. Über seiner anderen Schulter trug er Elsas Kliniktasche, die Gregor geholt und bei ihrem ersten Besuch mitgebracht hatte. Elsa lief neben ihm, immer einen besorgten Blick auf Nya. Im Auto setzte sie sich nach hinten, um auch dort einen Blick auf ihre Tochter zu haben. Zuhause angekommen, stiegen sie aus, Mario nahm wieder die Babyschale und gemeinsam gingen sie zu ihrer Wohnung. Elsa schloss auf und trat ein, gefolgt von Mario. “Willkommen zu Hause, Nya”, gab er dabei von sich. Elsa lachte leise und trat zu ihnen. “Willkommen zu Hause”, sagte auch sie und sah zu ihrer Tochter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)