Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 40: Silent Snow ----------------------- Als Sasuke sich plötzlich eine Hand über die Augen legte und leise brummte klingelten bei Naruto die Alarmglocken. „Geht es dir gut?“ erkundigte er sich deshalb sofort. „Meine Augen.“ krächzte Sasuke und nahm seine Hand von den Augen. Der Vampir erstarrte. „Was ist damit?“ Naruto wurde panisch. Immerhin waren die Augen eines Uchihas extrem empfindlich und die Reaktion von Sasuke ließ nichts gutes ahnen. „Ich kann nichts mehr sehen.“ meinte der Uchiha. Obwohl Sasuke seine Augen offen hatte war alles um ihn herum pechschwarz. Er konnte seine Umgebung von einer Sekunde auf die andere nicht mehr sehen. „Das ist schlecht.“ bemerkte Naruto. „Was du nicht sagst.“ knurrte Sasuke während er versuchte aufzustehen. „Warte, ich helfe dir.“ bot der Uzumaki an und half seinem besten Freund sich auf das Sofa zu setzen. „Kannst du meine Eltern informieren?“ meinte Sasuke. Er fühlte sich in diesem Moment so hilflos und wollte seine Eltern gerne um sich haben. Vielleicht würde ihm ja besonders seine Mutter helfen können. Immerhin war sie ja Ärztin, kannte sich also in diesem Gebiet aus. „Natürlich. Bin gleich wieder da.“ nickte Naruto, bevor er aus der Wohnung verschwand. Obwohl Sasuke keine Minute warten musste kam ihn diese Zeit so unendlich lange vor. Er hätte nie gedacht, dass der Verlust seines Augenlichts seine anderen Sinne so extrem beeinflussen würde. Da es in der Wohnung vollkommen still war konnte Sasuke gut die Zeiger der Uhr hören und begann die Sekunden zu zählen. Was war nur so plötzlich mit seinen Augen los? Warum konnte er nichts mehr sehen? Mit der Zeit wurde dem Vampir das Geräusch der tickenden Uhr furchtbar unangenehm, weshalb er seine Augen schloss und versuchte auf andere Gedanken zu kommen. Sofort tauchte das Bild von Sakura vor seinem inneren Auge auf. Würde er wirklich nie wieder ihr wunderschönes Gesicht sehen können? Nach all den langen Jahren sah Sasuke durch Sakura endlich wieder Licht in seinem Leben und nun sollte es für immer erlöschen? Er fasste sich ans Herz. Seit Sakura vor einigen Tagen sein Büro verlassen hatte litt Sasuke unter einem erdrückenden Gefühl in der Brust. Stand dies vielleicht im Zusammenhang mit seinem jetzigen Zustand? Kaum hörte Sasuke Schritte hob er seinen Kopf und wusste mit welch einem besorgten Gesicht seine Mutter ihn gerade ansah. „Was ist genau passiert?“ erkundigte sie sich. „Ich hatte plötzlich einen stechenden Schmerz in meinen Augen und kann nun nichts mehr sehen.“ antwortete der Angesprochene. „Hast du deine Augen in letzter Zeit besonders beansprucht? Dein Sharingan häufiger verwendet?“ fragte Mikoto weiter und sah sich die Augen ihres Sohnes genau an. Ein grauer Schleier hatte sich über die Seelenspiegel von Sasuke gelegt. „Nicht mehr als sonst.“ gab Sasuke zurück. „Komisch.“ bemerkte die Fürstenmutter mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Was fehlt ihm denn?“ wollte der sichtlich besorgte Fugaku wissen. Seine Frau drehte sich zu ihm um. „Sasuke leidet glücklicherweise nur unter einer vorübergehenden Erblindung und sein Augenlicht sollte im Verlauf der nächsten Stunden wieder zurückkehren.“ antwortete Mikoto. „Aber was ist der Grund dafür?“ wollte Sasuke wissen. „Da du das Mangekyō Sharingan besitzt sind deine Augen extrem anfällig für emotionale Reize und je öfters du dein Mangekyō Sharingan aktivierst, desto schwächer wird dein Sehvermögen.“ sagte Mikoto. Sasuke nickte. Er wusste was das bedeutete. Früher oder später würde der Tag kommen, an dem Sasuke für immer sein Augenlicht verlieren würde. „Was ist ein Mangekyō Sharingan?“ klinkte sich Naruto nun in das Gespräch. „Eine stärkere Form des normalen Sharingans, welches auch unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert wird.“ erzählte Sasuke die Kurzfassung. Dabei drehte er sein Gesicht in die Richtung, in der Fugaku stand. Fugaku räusperte sich leise. Die Uchihas machten schon immer ein großes Geheimnis um ihr Erbgut, das Sharingan. Niemand der nicht ein Uchiha war sollte je genaue Informationen über diese Waffe erhalten. Selbst Naruto nicht, auch wenn er der beste Freund von Sasuke war. Zwar versuchte der neugierige Naruto noch mehr über dieses mysteriöse Sharingan herauszufinden, doch Fugaku und Mikoto lenkten das Gespräch geschickt in eine andere Richtung. Sasuke befand sich derweilen wieder in seiner Gedankenwelt. Aber dieses Mal konnte er sich Sakura nicht mehr vorstellen, so sehr er es auch versuchte. Alles war schwarz und vollkommen dunkel. Kälte breitete sich in seinem Körper aus. Es war genau wie damals...kurz nachdem Kohana gestorben war. Nein. Dieses Mal war es viel schlimmer! Noch nie hatte sich seine Einsamkeit so schmerzhaft angefühlt. Wieder drang dieser unerträgliche Klang der Uhr in sein Gehör. Sasuke verzog das Gesicht. Tick. Tack. Tick. Tack. Dieses Geräusch wurde immer lauter, bis Sasuke weder Naruto noch seine Eltern mehr hören konnte. Auf einmal befand sich der Vampirfürst nicht mehr in seinem Wohnzimmer. Stattdessen saß er auf einem Stuhl und starrte in das Gesicht von Kohana. Er hielt ihre Hand, welche so schrecklich kalt geworden war. Warum erinnerte er sich plötzlich wieder an die Ereignisse kurz vor Kohanas Tod? Sasuke hatte doch alles getan, um sich nie wieder daran erinnern zu können. Er hatte dafür sogar Teile seines Gedächtnisses gelöscht. Im Hintergrund hörte er wieder diese grässliche Uhr. Sie sollte endlich aufhören zu schlagen! „Du darfst nicht sterben, Kohana.“ flehte er. Ihre Uhr sollte nicht stehen bleiben. Niemals. „Es tut mir leid.“ meinte Kohana. Mehr hatte sie nicht zu sagen? „Warum lässt du mich dich nicht in einen Vampir verwandeln?“ fragte Sasuke verzweifelt. Damit könnte er immerhin ihr Leben retten! „Ich verbiete es dir mich zu verwandeln!! Hast du mich verstanden?“ antwortete das Mädchen zischend und versetzte Sasuke damit einen Stich ins Herz. Sie würde also lieber sterben, anstatt ein Vampir zu werden. Warum tat sie ihm das an? Warum quälte sie den Mann, den sie liebte? Mit jeder Minute musste Sasuke mitansehen, wie das Leben mehr und mehr aus Kohana wich. Schließlich hob sich ihre Brust ein letztes Mal, bevor es still wurde. Die Uhr blieb stehen...es war Mitternacht. Die Zeit der Vampire hatte begonnen. Plötzlich drehte sich Sasuke zur Seite und er stand auf, ging einige Schritte. Er spürte wie sich seine Augen veränderten. Eine unglaubliche Kraft durchströmte seinen Körper. Über seine Wangen lief Blut. Auf einmal spürte Sasuke eine Berührung an seinen Wangen. Nur eine Person berührte ihn so zärtlich. „Sakura.“ Wie kam sie hierher? Es waren doch seine Erinnerungen. „Wo bist du?“ fragte er und tastete nach ihr. „Ich bin hier! Direkt an deiner Seite, dort wo ich hingehöre.“ ertönte ihre Stimme. Der Uchiha riss seine Augen auf. Er hatte Sakura von sich gestoßen und dennoch sah sie ihren Platz an seiner Seite? Warum? Sie wollte ihn hassen. „Aber ich kann dich nicht sehen...meine Augen.“ meinte Sasuke. „Du musst sie nur aufmachen.“ sagte Sakura. „Mach deine Augen auf!“ Sasuke schreckte hoch und schnappte nach Luft. Es war wirklich so einfach gewesen? Die Augen öffnen und plötzlich konnte er wieder sehen? Mikoto bemerkte als Erste die Veränderung an ihrem Sohn. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie. „Ja. Mir geht es gut.“ antwortete der Angesprochene. Nun drehten sich auch Fugaku und Naruto zu Sasuke um. „Sasuke, deine Augen.“ bemerkte Naruto. Sie glänzten wieder und hatten ihre pechschwarze Farbe zurück. „Hmn. Ich kann wieder sehen.“ meinte Sasuke. „Mehr oder weniger.“ Seine Sicht war noch etwas verschwommen, doch langsam klärte sich sein Blick wieder. Er setzte sich in Bewegung und schnappte sich einen Schlüssel für einen seiner unzähligen Wagen. „Wo willst du hin?“ erkundigte sich Fugaku. „Du solltest in deinem Zustand wirklich nicht Auto fahren.“ sagte Mikoto besorgt. „Du könntest jederzeit wieder erblinden.“ versuchte sie Sasuke ins Gewissen zu reden. „Ich muss gehen!“ Mehr sagte Sasuke nicht, bevor er seine Wohnung verließ. „Was ist nur mit ihm los?“ seufzte Mikoto. „Das sind bestimmt die Hormone. Verliebte verhalten sich doch immer merkwürdig.“ lachte Naruto und kassierte sich umgehen eine Kopfnuss von Fugaku. „Halt deinen Mund.“ brummte der braunhaarige leise. „Verliebt?“ wiederholte Mikoto überrascht. „In wen ist Sasuke verliebt?“ Sie sah zwischen den Männern hin und her. Einen strengen Blick warf sie ihrem Ehemann zu. Was wusste Fugaku, was sie nicht wusste? „Es ist nichts!“ versicherte Fugaku. Er wollte, dass Sasuke persönlich mit Mikoto über dieses Thema sprach. „Du verheimlichst mir etwas.“ knurrte Mikoto finster. Es gab nichts, was die Vampirin mehr hasste. In dieser Sache war sie wirklich streng. „Sasuke wird die ganze Sache aufklären. Sei jetzt also nicht sauer auf mich.“ versuchte Fugaku die Stimmung zu beruhigen. Dabei stieß er Naruto mit dem Ellenbogen gegen den Arm. Er sollte auch etwas dazu sagen. „Ähm...Nehmen sie mich nicht ernst, Mikoto-san.“ stammelte der Uzumaki. „Immerhin bin ich im Moment nicht der richtige Ansprechpartner wenn es um Gefühle geht.“ Naruto senkte seinen Blick. Er dachte an Hinata. „Naruto-kun...“ Die Stimme von Mikoto wurde ganz weich. „Machen Sie sich keine Sorgen um Sasuke. Dieses Mal wird alles anders.“ Naruto hob seinen Kopf und grinste breit. Du schafft es, Sasuke! „Hast du dich jetzt schon für ein Kleid für unsere Verlobung entschieden?“ erkundigte sich Neji interessiert. Er und Hinata saßen gerade beim Dinner im Esszimmer der Hyuga Residenz. „Ja.“ nickte Hinata. In zwei Tagen würden sie und Neji sich verloben. In vier Tagen wäre sie seine Frau. Die Beiden wären dann für die Ewigkeit durch den heiligen Bund der Ehe miteinander verbunden. Vampire heirateten schließlich nur ein einziges Mal. „Welche Farbe hat es?“ wollte Neji wissen. „Schwarz.“ antwortete sie. „Das ist aber keine Farbe für eine glückliche Braut.“ bemerkte der Hyuga ernst. Hinata sah ihn überrascht an. „Ich weiß nicht was du meinst.“ sagte Hinata und lächelte etwas. „Natürlich bin ich glücklich.“ Ihr Lächeln wurde verzweifelte. Sie war unglücklicher denn je. Immerhin würde sie durch ihre Heirat Naruto für immer verlieren. Neji legte sein Besteck ab und stand auf. Er ging den langen Holztisch entlang, ließ dabei eine Hand über die Tischplatte geleiten. „Ich habe mir geschworen, dass ich dich niemals zu etwas zwingen werde.“ erklärte der Vampir ruhig. „Ich werde dir ein guter Ehemann sein und ein liebevoller Vater für unsere Kinder. Unsere Ehe soll nicht aus Zwang bestehen.“ Als Neji bei Hinata ankam blieb er stehen. Seine Hand legte er nun auf ihre Schulter. „Aber wenn es nötig ist werde ich dich zu deinem Glück zwingen!!“ Seine Worte klangen beinahe wie eine Drohung. Hinata erstarrte. Was meinte er damit? Würde er sie vor den Traualtar zerren? Sie zwingen ihn zu heiraten? „Ich kenne meine Pflichten und ich werde diese auch erfüllen.“ gab die blauhaarige zurück. Sie wollte wenigstens einmal von ihrem Vater hören, dass er stolz auf sie war. Ein einziges Mal sollte er ihr die Liebe eines Vaters schenken. Nur einmal. „Gut. Entschuldige mich bitte. Ich habe noch einen Termin.“ Neji lächelte kurz und verließ das Esszimmer, ließ Hinata allein zurück. Diese wischte sich über die feuchten Augen. Wie lange würde sie dies noch durchstehen können? Wie lange würde sie noch stillschweigend ihr Schicksal akzeptieren? Sakura saß in eine dicke Decke gekuschelt auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer. Im Fernsehen lief gerade ein Horrorfilm, welcher einer Frau wie Sakura jedoch kaum gruselte. Dafür hatte die Jägerin in ihrem Leben schon zu vieles gesehen. Außerdem konnte sich Sakura nicht wirklich auf den Film und dessen Handlung konzentrieren. Immer wieder musste sie an die Ereignisse am Nachmittag denken. An Kohanas Zimmer und an die Szenen aus Sasukes Vergangenheit. War sie wirklich in die Vergangenheit gereist? Haben diese Gespräche zwischen Sasuke und Kohana tatsächlich stattgefunden? Warum ließ sich Kohana nicht in einen Vampir verwandeln? Woran ist Kohana gestorben? Wer ist schuld an ihrem Tod? Es waren so viele Fragen, auf die Sakura unbedingt eine Antwort haben wollte. Doch die Antwort auf eine ganz bestimmte Frage hatte für Sakura oberste Priorität. Ging es Sasuke gut? Der Anblick seiner Tränen aus Blut ließ sie nicht mehr los. Merkwürdig, oder? Das Wohlergehen des Mannes, der sie ohne Grund verlassen hatte stand für Sakura noch immer an erster Stelle. Mehrmals hatte Sakura schon Sasukes Nummer gewählt und wollte ihn anrufen, hat es aber nie getan. Auch gerade hielt sie wieder ihr Handy in der Handy. Gerade als sie die Nummer von Sasuke wählen wollte klingelte es an der Tür. Vor Schreck zuckte Sakura zusammen, da genau in diesem Moment auch ein Schrei aus dem Fernsehen zu hören war. Natürlich wusste Sakura sofort wer es war und stürmte zur Tür. „Sasuke!“ Ihre Stimme klang bei seinem Anblick irgendwie erleichtert. Es ging ihm also gut und es gab keinen Grund zur Sorge! „Können wir reden?“ fragte Sasuke. Ihre Reaktion ließ in ihm einen Funken Hoffnung aufkeimen. Hatte er vielleicht doch noch eine Chance? „Ich habe auch Pizza dabei...und Disney Filme.“ meinte der schwarzhaarige weiter. „Sogar die Special Editions.“ Er hielt die DVDs in die Luft. „Glaubst du ernsthaft eine Pizza und Disney Filme machen die Sache wieder gut?“ brummte die Haruno. Obwohl sie sich innerlich über seine Geste freute hatte Sakura nicht vergessen wie sehr Sasuke sie verletzt hatte. Einen Moment lang dachte sie sogar nach ihm die Tür vor der Nase wieder zuzuschlagen. Doch schließlich trat Sakura einen Schritt zur Seite. „Komm rein.“ Sasuke hätte bestimmt die ganze Nacht vor ihrer Tür gestanden, wenn sie ihn nicht hereingebeten hätte. Damit Sasuke sich den Mantel ausziehen konnte nahm ihm Sakura die Pizzen und DVDs ab, ging damit schon einmal ins Wohnzimmer. „Laut dem Wetterbericht soll der Winter dieses Jahr recht früh beginnen.“ erzählte Sakura mit einem kurzen Blick aus dem Fenster. Warum sie diese irrelevant Information nannte wusste sie auch nicht so recht. Vielleicht um die Stimmung aufzulockern? „Ja, habe ich auch gehört. Angeblich soll es bereits heute Nacht den ersten Schnee geben.“ meinte Sasuke und ging auf Sakura zu. Dabei sah er kurz zum Fernseher. Sasuke mochte keine Horrorfilme. Ihm war das Geschrei zu lästig. Er sah sich weiter um und musste feststellen, wie unglaublich wohl er sich in Sakuras Wohnung doch fühlte. Hier war alles so persönlich eingerichtet und jeder Zentimeter spielte ihre Persönlichkeit wieder. Nun fixierten seine Augen Sakura. Würde er den Tag wirklich erleben, an dem er ihre Schönheit nicht mehr sehen konnte? Wie würde Sakura reagieren? Würde sie ihren Platz noch immer an seiner Seite sehen? Als sich Sakura zu ihm umdrehte waren ihre grünen Augen voller Tränen. „Ich hasse Winter.“ schluchzte sie. „Und am meisten hasse ich dich, du verdammter Idiot.“ zischte die Jägerin. „Dazu hast du auch allen Grund.“ stimmte ihr Sasuke zu. „Warum hast du das getan?“ fragte Sakura. „Warum hast du mich einfach so abserviert?“ rief sie vorwurfsvoll und krallte sich in seinem Oberteil fest. „Ich dachte es wäre das Beste für dich.“ sagte der Uchiha. „Falsch gedacht.“ Sakura boxte mehrmals gegen seine Brust. „Das ist mir nun klar geworden.“ meinte Sasuke und legte seine Arme um ihren Körper. Zwar versuchte sich Sakura aus seiner Umarmung zu befreien, doch ihr Widerstand war zwecklos. Sasuke würde sie nie mehr loslassen. Nie mehr! „Durch dich sehe ich endlich wieder Licht.“ Er strich ihr mit einer Hand über den Kopf. „Du bist mein Licht.“ hauchte Sasuke und hob ihr Kinn an. Zärtlich strich er mit seinen Lippen über ihre. „Ich habe die letzten Tage Qualen erlitten, die ich kein zweites Mal erleben möchte.“ gestand der Vampir. „Mir ging es nicht anders.“ flüsterte Sakura und streckte sich Sasuke entgegen. Ihre Lippen berührten sich in einem zögerlichen Kuss. Nie war das Band zwischen ihnen so stark gewesen wie in diesen Moment. Plötzlich hob Sasuke die junge Frau kurzerhand hoch und warf sie sich über die Schulter. „Sasuke!!!“ quiekte Sakura, welche wild mit den Beinen strampelte und auf seinen Rücken einhämmerte. „Spar dir eine Energie. Wir haben eine lange Nacht vor uns.“ meinte Sasuke und steuerte das Schlafzimmer von Sakura an. Genug der sentimentalen Worte! Sasuke würde Sakura nun auf seine Art zeigen wie sehr er sie vermisst hatte und wie sehr er von der schönen Jägerin abhängig war. Mit einem klopfendem Herzen ließ sich Sakura nach hinten in die Matratze sinken, während sich Sasuke über sie beugte. Ihre Kleider lagen bereits auf dem Boden verteilt und es lag dieselbe feurige Stimmung in der Luft, wie bei ihrer ersten gemeinsamen Nacht. Seine Küsse bedeckten jede freie Stelle ihrer weichen Haut. Wie immer begann ihr Körper unter seinen Zärtlichkeiten zu beben. „Ich spüre deine Wut auf mich.“ bemerkte Sasuke und küsste ihren Bauchnabel. Sakura drehte ihr gerötetes Gesicht zur Seite. Es war ihr unangenehm, dass er ihre Gefühle so direkt ansprach. Aber Sasuke hatte Recht. Noch war ihre Wut auf ihn noch nicht verflogen. Dennoch tat Sakura nichts um Sasuke in irgendeiner Weise zu stoppen. Ganz im Gegenteil! Sie streckte sich ihm entgegen, so sehr sehnte sich die junge Frau nach ihm. Noch vor wenigen Wochen hätte sich Sakura solch ein Verhalten nicht zugetraut. Sie, eine berüchtigte Vampirjägerin, wollte von einem Vampir berührt werden? Dessen Küsse spüren? Aber Sasuke hatte es geschafft ihre eiserne Rüstung abzulegen. Er war in ihr innerstes vorgedrungen. Beim Anblick von Sakuras Körpers begannen die Augen von Sasuke zu funkeln. Ihre Schönheit nahm ihn immer wieder aufs Neue gefangen. Wie sollte er nur weiterleben, wenn er diese Perfektion nicht mehr sehen konnte? Zwar war seine Sehkraft wieder vollständig zurückgekehrt, doch seine Mutter hatte ihn ja gewarnt. Sasuke könnte jederzeit wieder erblinden. Er würde also zu einem gegebenem Zeitpunkt mit Sakura darüber sprechen müssen. „Du wirkst nachdenklich.“ meinte Sakura und legte eine Hand auf seine Wange. An was dachte er nur so angestrengt? Warum sah er sie mit diesem Blick an? „Keine Sorge! Meine ganze Aufmerksamkeit gehört dir allein.“ versicherte der Uchiha. Um dies zu beweisen übersäte Sasuke jeden freien Zentimeter von Sakuras Haut mit hitzigen Küssen. Zuerst lachte Sakura, bevor ein Keuchen ihren Mund verließ. Kaum hörte Sasuke den Ausstoß ihrer Erregung war der Vampir nicht mehr zu halten. Er würde auf ihrem ganzen Körper seine Spuren hinterlassen und Sakura so intensiv lieben, wie noch nie zuvor~ Es war eine ausgesprochen kühle Nacht und es wehte ein eisiger Wind. Ruki zog den Kragen seines Mantel etwas mehr nach oben. Der junge Vampir schlich durch sein altes Wohnviertel, als er vor dem Haus stehen blieb, in dem Sakura wohnte. Es brannte Licht, sie war also zu Hause. Jedoch war die Jägerin nicht alleine. Zum einem spürte Ruki die Anwesenheit eines unglaublich starken Vampirs, zum anderem stand ein sündhaft teurer Sportwagen auf einem der Parkplätze. Uchiha Sasuke Ruki biss die Zähne zusammen. Hatte er Sakura nicht das Herz gebrochen? Warum war er nun also in ihrer Wohnung? Ob Sakura ihm verziehen hatte? Wut kochte in dem violetthaarigen auf. Wie konnte Sakura nur so naiv sein? Scheinbar machte Liebe tatsächlich blind. Er musste an die Begegnung mit Raphael denken. Als Madara von der offensichtlichen Drohung Raphaels erzählt hatte, drängte der Uchiha zur Eile. Sowohl Goro, als auch Yuki sollten schnellstmöglich aus dem Weg geschaffen werden. Eigentlich war Ruki gekommen, um sich von seiner besten Freundin zu verabschieden. Immerhin gab es keine Garantie, dass er die Ausführung dieses Plans überleben würde. Noch immer wünschte sich Ruki zu sterben. So würde man ihm endlich von seinem Leid ertragen. Sakura in den Armen eines anderen zu sehen konnte Ruki nicht länger mit ansehen. Sollte er sterben würde Sakura um ihr trauern. Wenigstens als Toter würde eine Art Liebe ihrerseits spüren. „Lebewohl.“ hauchte Ruki, während er nach oben zur Wohnung von Sakura blickte. Wie gerne hätte er sie noch ein letztes Mal gesehen – Ihr wunderschönes Lachen gehört, noch ein Mal in ihre funkelnden Augen geblickt, noch ein Mal ihren lieblichen Duft gerochen. Gerade als Ruki gehen wollte schwebte ein zerbrechlicher weißer Punkt an seinen Augen vorbei. Überrascht hob er seinen Kopf und vom Himmel kamen unzählige Flocken herab auf die Erde. Es begann zu schneien, mitten im Oktober. Ruki strecke eine Hand aus und auf seinen schwarzen Lederhandschuhen landeten einige Schneeflocken. Er lächelte kurz, bevor sich der junge Mann in Bewegung setzte. Es gab wohl möglich keine friedlichere Umgebung zum Sterben, als in einer Wiese zu liegen und von Schnee bedeckt zu werden. „Du mutest dem Jungen zu viel zu!“ bemerkte Cordelia mit einem strengen Ton in der Stimme. Sie saß zusammen mit Madara im Wohnzimmer der Villa des Uchihas, in der auch Ruki lebte. Beide hielten eine Tasse Tee in der Hand und im Hintergrund hörte man das brennende Holz im Kamin knistern. „Er hat dem Plan freiwillig zugestimmt.“ gab Madara ruhig zurück. „Was hat dir Goro getan, dass du ihn auslöschen willst?“ fragte die interessierte Vampirin. Immerhin waren sie und Goro miteinander verwandt. „Er hat mich verraten und mich zu einer grausamen Tat angestiftet.“ erklärte Madara knapp. Mehr wollte er eigentlich nicht erzählen. Die Erinnerungen waren einfach zu brutal. Niemand, außer er, kannte die ganze Wahrheit. „Hat es etwas mit dem Anschlag auf den Uchiha Clan zu tun?“ bohrte Cordelia dennoch weiter nach. Sie konnte Madara ansehen, dass ihn etwas belastete. Warum wollte er sich ihr nicht anvertrauen? Der Angesprochene nickte nur schwach und sah zum Kaminfeuer. „Ich bin Gabriel.“ sagte er. Cordelia riss geschockt die Augen auf. Madara war der Vampir, der für die Ermordung hunderte Uchihas verantwortlich war? Er hatte rücksichtslos Frauen und Kinder getötet? „Es war eine ähnliche Nacht wie heute. Der Wind war eiskalt und hallte unaufhaltsam durch die Wälder. Unser Clan hatte sich im Schloss versammelt, um die anstehende Verlobung meines ältesten Neffen, Itachi, zu feiern.“ In den schwarzen Augen des Vampirs spiegelte sich das Feuer wieder und Madara versetzte sich in die Nacht vor 1000 Jahren zurück. „Nachdem Abendessen befand sich die ganze Familie im großen Salon. Während die Kinder ausgelassen spielten unterhielten wir Erwachsenen uns über anstehende Entscheidungen, welche die Zukunft des Clans betrafen. Goro war der einzige anwesende Vampir, welcher nicht Mitglied des Uchiha Clans war. Doch war er ein Kindheitsfreund meines Vaters gewesen und außerdem mein Mentor. Schon Wochen vorher hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, die mir schlimme Dinge zuflüsterte. In dieser Nacht war diese Stimme präsenter denn je. Sie sagte mir, dass ich die Uchihas ausrotten musste. Angeblich planten meine Familienmitglieder einen Putsch gegen die anderen adeligen Vampirfamilien, um die alleinige Herrschaft über alle Vampire auf der Welt zu erlangen. Ich war damals ein leichtes Opfer, denn mein Vater hatte meinen jüngeren Bruder Fugaku zum nächsten Fürsten bestimmt. Ein Titel, der laut dem Protokoll mir zustünde. Doch da mein Bruder und meine Schwester sich ineinander verliebt hatte gestattete mein Vater die Heirat der Beiden und durch die Geburt meiner Neffen hatte Fugaku seine Stellung gesichert. Ich hasste ihn dafür, denn auch ich liebte Mikoto!“ Die Stimme von Madara brach ab und der Vampir stand auf. „Goro muss sterben!! Entweder hilfst du mir dabei, oder aber du reist nach Sunagakure zurück.“ meinte er streng, ehe er das Zimmer mit schnellen Schritten verließ. Cordelia stellte ihre Teetasse auf dem Tisch ab. Nun musste sie sich entscheiden. Würde sie Madara folgen und genau wie er ein Mitglied der eigenen Familie töten? Hosted by Animexx e.V. 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