Dunkle Klingen von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 8 - Riven ----------------- Am Rande der Wüste hört das Voidwesen abrupt auf durch den Sand zu schießen. Anscheinend sind sie schon nah genug an der nächsten Stadt, weshalb sie sich nicht zeigen kann. “Vielen Dank, es ist mir eine Ehre die Königin der Xer´sai getroffen zu haben.” sie verbeugt sich und lächelt ehrlich. Rek´sais Blick bleibt gefährlich und durchdringend, aber irgendwie konnte sie spüren, dass sie ihr ebenfalls dankt. Mit einem Schwung schultert sie ihre Tasche und sieht auf ihren neuen Stein auf dem Arm. Es ist ein seltsames Gefühl diese neue Kraft in sich zu spüre, die beinahe ihren eigene Willen hat. Riven ballt ihre Faust und sieht gerade aus. Hinter ihr steht die Sonne schon über dem Horizont und da sie nur die halbe Nacht geschlafen hat, fühlt sie sich dementsprechend müde. Erschöpft schwingt sie ihre Tasche über die Schulter und stapft durch den Sand in Richtung der Stadt. Dort wird sie vielleicht auch eine Unterkunft finden in der sie sich bis zur Mittagszeit ausruhen kann und neue Kraft schöpfen. Es ist eine kleine Ortschaft mit hellbraunen Häusern und flachen Dächern, die Fenster sind winzig klein und vor den Türen spielen die Kinder auf dem staubigen Boden. Je weiter sie hinein geht, desto mehr Stände und kleine Händler säumen den Weg. Sie kauft sich einen Beutel Datteln, die mit der besten Qualität soweit sie sieht. Eine Unterkunft hier zu finden wird auf jeden Fall schwierig. Riven zieht sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und sucht sich eine ruhige Ecke. Dort schließt sie die Augen und lässt ihre Müdigkeit sie übermannen. Wie lange sie schlief, das weiß sie nicht wirklich. Die Sonne steht nun hoch am Himmel. Mittagszeit. Die Kriegerin öffnet müde den Beutel Datteln und kaut sie genüsslich. Sofort kommt die Kraft wieder zurück und ein Schluck Wasser wirkt Wunder. Irgendwo in ihrem Beutel ist der Stein, mit dem sie wieder zurückkehren kann. Nur ist es auch sicher, nach Hause zu gehen? Laut ihrer Vision ist anscheinend gerade der Teufel los in Demacia. Es ist nicht ihre Angelegenheit, aber ihre Neugier siegt. Der Teleportstein setzt sofort seine Wirkung ein, es ist wie immer ein seltsames Gefühl, durch Raum und Zeit zu reisen. Die Steine sind so teuer, dabei liegt nur ein einfacher Zauber auf ihnen. Er zerbröselt zwischen ihren Fingern auf den Marmorboden unter ihren Füßen. Das hier ist die große Eingangshalle von Demacia, so viel Prunk und Stuck gibt es sonst nirgends ihrer Erkenntnis nach. Den Sand in den Stiefeln sucht sie mit ihren Augen die umgebenen Räume ab, es ist alles in bester Ordnung. Dafür ist es besonders still heute. Riven schultert ihre Tasche und geht in Richtung des Crownguards-Turms. Dort dürfte Lux sein, die bald ihren Angriff zu fürchten hat wenn sie der Vision glauben schenken soll. Die vielen Stufen erschöpfen sie, sodass sie kurz stehen bleibt und am Treppengeländer Luft holt. Gerade in diesem Moment hört sie ein lautes Kreischen von dem Turm über ihr. Daraufhin folgt ein Beben, dass sie von den Füßen gerissen hätte, wenn sie sich nicht am Geländer festgehalten hätte. Was ist hier los? Treten die Ereignisse schon ein? Hastig stürmt sie die Stufen hinauf und steht im mittleren Gang. Geradeaus weiter ist die große hölzerne Tür aufgesprengt und Rauch steigt auf. Riven zieht ihr Schwert und wirft die Tasche achtlos auf den Boden. Vor ihr ist der Raum in der Vision, bunte Glassplitter liegen überall verteilt. der aufgemalte Kreis ist verwischt, und in dessen Mitte Lux kniet. Ihr Zauberstab glüht in verschiedenen Farben auf und schafft eine Schutzkugel um die Zauberin. “Was ist hier denn verdammt noch mal los?” Das Schwert schützend gezückt steht sie im Raum und sieht sich um. Über ihr am Kronleuchter sitzt das Mädchen. Die langen Haare hängen ihr wild ins Gesicht, welches von seltsamen lilafarbenen Auswüchsen bedeckt ist. Die Füße sind wie Krallen eines Vogels, die sich um das Holz klammern. Ihre Finger haben lange Nägel so spitz wie kleine Nadeln. Das hat sie schon gesehen, aber nicht sie selbst inmitten dieser Situation. “Lux, kannst du mir sagen was hier los ist?” “Wohl eher sollt ihr mir sagen was hier ist!” Die Stimme des Mädchen ist markerschütternd und seltsam verzerrt. “Du bist...mutiert.” erkennt Riven. Fast wie in einer gruselig schlecht geschriebenen Geschichte. “Daran ist der verdammte Noxus Schuld! Und ihr verdammten Demacier mit eurer Wissenschaft! Verflucht seit ihr!” Die Gestalt springt vom Kronleuchter herab. An ihrer Hüfte baumeln zwei funkelnde Dolche, so spitz dass sie jemanden mit einem Schnitt die Adern aufschlitzen und verbluten lassen können. Riven hebt ihr Schwert höher. “Verschwinde von hier, das ist nicht meine Angelegenheit. Hier sind andere Mächte am Werk die wir nicht unterschätzen sollten!” Das Brüllen des Mädchens hallt durch die Gänge. Lux steht langsam auf und sieht die niedergestreckten Priester in hellen Kutten ihrer Zeremonie. Langsam mit einem hellen Leuchten verwandelt sich ihr Äußeres und ihre Haare werden lang und lilafarben. Der Zauberstab wird beinahe schwarz und ihr Gesicht verzieht sich boshaft. “Wen haben wir denn da, du störst einfach meine Zeremonie und erwartest dann, dass wir dir Antworten geben können? Verschwinde von meinem Schloss!” Lux zielt mit ihrem Stab auf die Brust der Einbrecherin. “Nein, das werde ich nicht!” sie krümmt sich unter Schmerzen und verzieht dabei seltsam ihr Gesicht. “Geh da weg, du weißt nicht was das ist!” weißt Riven Lux an. “Ich bin keine ungeschützte kleine Prinzessin mehr, ich weiß was ich tun kann!” faucht diese sofort zurück. Nun gut, dann soll sie doch tun was sie will. Auf einmal hört die seltsame Einbrecherin auf sich zu winden. Lux zielt weiterhin auf die Gestalt, ihrem Gesichtsausdruck nach bereit zu allem. Die Arme sind mit lila Geschwüren bedeckt die sich langsam hinab du den Beinen winden. Am Hals pulsiert ihre Halsschlagader und ihre Augen bekommen ein rotes Glühen. Die gekrümmte Haltung und die extremen Verformungen lassen sie wie ein Mischwesen aus Vogel und einem Raubtier. “Ihr habt mich dazu gemacht, nur weil diese verdammte Magie der Fremden verwendet werden sollte!” “Welche Magie? Meinst du den Vorfall von der letzten Auseinandersetzung?” Rivens Halskette wird schlagartig glühend heiß, je mehr sich die junge Frau verwandelt. Die Stimme wird immer verzerrter und abartiger. “Es ist verboten und schwarze Magie, und ich dachte mit einem Einbruch in das Labor aus dem die Substanz stammt komme ich an Ergebnisse. Nun bin ich hier und will euch alle zerstören. Also los, kommt her und versucht mich doch zu töten!” Lux schießt eine lilafarbene Kugel, die sie sofort an Grund und Boden festhält. “Du gehst nirgendwo hin. Verrate mir, was soll das Ganze?” Die Augen der Einbrecherin rollen hinter und werden pupillenlos. “Da ist etwas faul, wir sollten sie töten.” meint Riven und Lux nickt. “Mach es schnell, bevor ein noch größere Unheil entstehen kann.” Ihre Klinge fährt wie Butter durch den Hals. Das Blut strömt auf den Boden herab und breitet sich in einer breiten Lache aus. Es umschwemmt ihre Schuhe, während sie schweigend sich ansehen. “Meinen Erkenntnissen nach hat das alles mit einem Konflikt in Ionia zu tun, ich werde zu der Wurzel des Übels reisen müssen.” Die Zauberin regt sich nun und lässt die Verwandlung verfliegen. “Ich fürchte, da diese hier aufgetaucht ist, kann es gut sein, dass es längst angefangen hat und wir zu spät kommen werden.” “Du meinst den Krieg um die Magie? Ich habe alles gesehen und nun ist es mir klar. Wir müssen schneller handeln!” Einige Wachen stehen in der zerbrochenen Tür, sehen das Blut und ihre Prinzessin. “Ist mit ihnen alles okay?” sofort stürmen sie hinein, doch Riven hält ihnen das Schwert entgegen. “Bleiben sie fort von hier, wir brauchen die schnellsten Transportmittel mit denen wir nach Ionia kommen können. Das hier ist eine ernste Angelegenheit die uns auch was angeht, wenn es nicht beseitigt wird.” Riven ist todernst, was die Wache auch bemerkt. “Ja natürlich, ich lasse alles vor den Toren bereitstellen. Wir können nur unsere neuesten magischen Flieger anbieten…” “Nun machen sie hin!” brüllt Lux auf einmal und stapft in Richtung Ausgang. Auf ihr Wort rennen die Männer los. “Du hast ja Temperament bekommen…” meint Riven und steckt ihr Schwert beiseite. “Was getan werden muss, muss sein. Schnapp seine Sachen und dein Freund, der ist hier auch irgendwo. Wir treffen uns unten in fünf Minuten.” Lux lässt Riven einfach stehen. Ihr Freund, meint sie Yasuo? Wenn er hier ist, muss er sofort verschwinden. Die junge Frau nimmt ihre Beine in die Hand und stürmt zu den Gemächern, in denen sich Kata aufhalten muss. Ungeachtet reißt sie die Tür auf und bereut es eine Sekunde später wieder. Die rothaarige Frau steht mitten im Raum, Garens Hand auf der Hüfte und ihre Lippen an seinen. “Beweg deinen Arsch, wir haben was in Ionia zu erledigen!” keift Riven sie an und verschwindet sofort wieder. Yasuo muss hier auch irgendwo sein, außer er hat schon von den Ereignissen mitbekommen. Auf dem Flur kommt ihr eine bekannte junge Dame entgegen. Diese langen weißen Haare wird sie überall erkennen. “Du bist doch Zed seine Freundin, wir haben uns auf dem Fest gesehen.” spricht Riven sie an. “Ja, ich bin Syndra. Hast du Yasuo hier irgendwo gesehen Er wollte nur ein Gespräch führen gehen…” “Nein, ich suche ihn doch selbst! Verdammt, wir haben keine Zeit!” Sie packt die Magierin an ihrem Arm und zerrt sie den Gang herab. “Was hat dich denn so gestochen?” Syndra gibt es auf ihr nachzurennen und schwebt ihr einfach hinterher. “Wenn es stimmt, beginnt in diesem Moment ein wichtiger Krieg um die Magie in Ionia. Das geht nicht nur Ionia was an wenn die Vastayan wirklich wieder frei sind.” “Huh? Von denen habe ich mal gehört, meine Magie soll auf jeden Fall vergleichbar mit ihrer sein…” “Sie können das Land für sich beanspruchen und mit der Magie tun was sie wollen, fürchte ich. Wenn ein Gott mich ruft und mich beauftragt, das hier zu beenden ist es wirklich was wichtiges.” Syndra hebt fragend ihre Augenbrauen, fragt aber nicht weiter nach. Die Brücke scheint eine Ewigkeit lang zu sein, aber am Ende kann sie schon die bereitgestellten Flieger entdecken. “Wo ist Yasuo, hast du ihn gefunden?” fragt Lux und winkt sie hinein in das metallisch glänzende Flugobjekt. “Keine Ahnung, ich habe ihn auf die Schnelle nirgends finden können. Wir sollten nicht länger warten und ihn sein lassen. Es ist besser, wenn er hier bleibt.” “Wartet auf mich!” Der Rotschopf rennt über die Brücke und bleibt atemlos vor ihnen stehen. “Husch, rein da und Anschnallen!” winkt Lux und drückt einige Knöpfe. “Weißt du überhaupt, wie man so etwas fliegt?” fragt Syndra ein wenig skeptisch. “Das ist nichts, es ist vollautomatisch. Ein neues Edelobjekt aus der Zusammenarbeit mit Piltover.” Die Türen zischen leise als sie sich herabsenken. “Wenn alle angeschnallt sind geht es los. Aber der Druck ist gewaltig, macht euch gefasst!” Kata schiebt sich noch die Haare aus dem Gesicht. Riven grinst fies. “Tut mir Leid dass ich dich von der wichtigen Sache abgelenkt habe, aber auch dein Kampfgeist ist von Nöten dort drüben.” “Wenn mich keiner entdeckt, sonst bin ich geliefert.” “Das wird nicht der Fall sein, im Krieg sind Gesichter etwas flüchtiges. Außerdem brauche ich Rückendeckung wenn ich wirklich das Land retten soll.” Lux beginnt, das Flugzeug starten zu lassen. “Ein Auftrag? Wie willst du das bewerkstelligen?” fragt Kata sie. “Nun, da war so ein seltsamer Gott der meinte, dass jetzt die Zeit für ein ewiger Kampf ist und ich ihn dieses mal mit dem Gesandten des Chaos auskämpfen soll. Dafür bekomme ich stärkere Kräfte, aber das hier, “ sie hebt ihren Arm mit dem schimmernden Stein aus dem Void, “ist auch ein Geschenk eines Gottes. Ich habe es noch nicht ausprobieren können.” “Deine Halskette ist auch besonders, sie strahlt eine fremde Magie aus.” meint Syndra und deutet auf Rivens Hals. “Das war ebenfalls ein Geschenk, aber ich habe sie schon länger. Irgendwie ist es wie ein Schutzstein, es hat mich vor der negativen Energie bewahrt die letztes Mal auf dem Feld benutzt wurde…” “FESTHALTEN!” brüllt Lux gegen das Rauschen der Turbinen an. Mit einem Schwung heben sie ab und fliegen hoch in die Wolken. Der Druck ist so gewaltig, dass sie nicht einen Muskel rühren kann. Es geht tatsächlich übernatürlich schnell. Normalerweise hätte es mindestens eine Dreitagesreise über See gedauert, aber diese neue Technologie schickt sie in wenigen Momenten hinüber zur Insel. Es gibt keine Fenster, vielleicht ist sie auch froh nicht ansehen zu müssen, was unten abgeht. Langsam landet das Flugzeug. “Verdammt, nie wieder!” Syndra sieht ziemlich bleich aus. “Tut mir Leid, als schnell ist das hier das einzige was wir im Angebot haben.” Lux zuckt mit den Schultern und lässt die Türen hochfahren. Draußen bietet sich ihnen der Anblick einer seltsam anderen Welt. Die Bäume sind verformt und andersfarbig, der Boden statt dem staubigen Untergrund einer alten Kampffläche wieder saftig grün bedeckt. Ein Stück weiter Weg weht eine große Rauchwolke in die Höhe. Dort scheint ein Kampf stattzufinden. “Das ist ja...krass.” meint Kata und betrachtet die fremden Blumen. “Hier ist eine sehr große Menge Magie im Spiel, das kann niemand einfach so machen…” Syndra sieht sich besorgt um. “Scheint so als ob sie geschafft haben, das Siegel hier zu brechen und die alte Schönheit zurück zu gewinnen.” Gemeinsam gehen sie in Richtung Rauches und lassen die Flugzeuge stehen. “Diese Magie hier ist so stark, ich kann nicht fassen dass Ionia das hier einfach Jahrzehnte lang versteckt gehalten hat…” Der Boden wird wieder staubig und trocken. Eine lilafarbene Feder fliegt Riven vor die Füße, dann sieht sie die Kämpfer auf dem Feld. Es sind nicht nur normale Menschen aus Ionia, sondern auch seltsame Hybriden aus Tierwesen. Ob Vogel, Fuchs oder Fischwesen, hier kämpfen gerade zwei mächtige Fraktionen gegeneinander. Nur warum? Es macht keinen Sinn, die Magie einzusperren oder sich gegenseitig umzubringen. Der Wald beginnt zu rascheln und ein riesiges Wesen, genauso verkrüppelt wie die Einbrecherin in Demacia ragt über dem Feld auf. Aus den Händen quillt dunkler Rauch. Erschrocken reißt Riven ihre Halskette ab, sie glüht so heftig dass es sich in ihre Haut einbrennt. “Verdammt, was ist das denn?” schreit Syndra und wappnet ihre Kugeln zum Angriff. “Es scheint direkt mit dem Mädchen in Verbindung zu stehen, sie meinte ja es ist wegen der Substanz vom letzten Kampf. Ich denke, es ist das Monster.” Kata zieht ihre Dolche. “Dann lass uns dem mal zeigen was wir so drauf haben. Vielleicht merken die dann, was für einen sinnlosen Kampf sie führen.” Riven aktiviert ihren neuen Ki-Stein und spürt die fremde Magie durch sie hindurchfließen. Ihre Arme werden zu fast großen Biestklauen und ihre Rüstung wird zu einer Panzerung im lila. Die Schuhe sind schick aber geben ihr genug Panzerung und Beinfreiheit. Ihre sandigen Hosen sind nun lockere Lederhosen gewichen. Die Rüstung umfasst ihren Bauch und Brust, es sieht aus als ob zwei Klauen sie von beiden Seiten umfassen würden. Das Schwert ist genauso majestätisch in den Farben des Voids, der Stein glüht hier rot wie ein riesiges Auge und gibt ihr Kraft. “Dann mal los, ich will schließlich meine Aufgabe für die Ordnung erfüllen und danach endlich mal Ruhe von der ewigen Kämpferei haben.” Sie sehen sich mit entschlossen Blicken an und laufen in Richtung des Tumults. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)