Das Geschenk von KazuhaToyama ================================================================================ Kapitel 1: Das Geschenk - am Valentinstag ----------------------------------------- Eindringlich und mit erhobener Augenbraue musterte ich den Mann vor mir. Seine Haare glänzten seidig. Kurz rümpfte ich mit der Nase und rollte mit meinen Augen. Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich wieder auf den Mann vor mir. Der leichte Wind wehte und ich hätte schwören können seinen Geruch in meiner Nase wahrzunehmen. Sein maskuliner, würziger Duft benebelte meine Sinne und für einen Moment hätte ich ihn aus den Augen verloren. Ich beobachtete ihn wie er galant über die Strasse schritt und mich nicht zu bemerken schien. Mit der Kapuze auf dem Kopf und einem gewissen Abstand folgte ich ihm. Wenn es stimmt, was Naruto mir erzählt hat, dann kann sich dieser verdammte Uchiha auf was gefasst machen! Das Naruto so neugierig war und mir so ziemlich alles erzählte, konnte für mich sehr vorteilheilt sein. Der grossgewachsene Mann steuerte auf ein Café zu und betrat dieses auch. Bevor ich ebenfalls eintrat, wartete ich zuerst einige Sekunden und erst nachher folgte ich ihm ins Innere des Cafés. Der Geruch von Kuchen und frischem Kaffee drang mir in die Nase und ich hätte beinahe genüsslich aufgeseufzt, hielt mich aber zurück und fixierte den Mann, der etwas weiter entfernt an einem Tisch sass und auf jemanden zu warten schien. Laut den Informationen von Nartuo wusste ich, dass der Schwarzhaarige sich mit jemanden treffen wollte und noch dazu hatte Naruto mir erzählt, dass es sich um diesen jemand um eine weibliche Person handelte, die ich angeblich kannte. Wer genau es war, wusste er nicht oder wollte es mir nicht verraten und deswegen war ich hier und versteckte mich hinter meiner Kapuzenjacke und einer schwarzen Sonnenbrille, um nicht von ihm erkannt zu werden. Ich liess mich auf einen Stuhl weiter weg von ihm nieder, sodass ich ihn von meinem Platz aus gut im Blick hatte und alles mitverfolgen konnte, was passieren wird. Ich wartete und wartete, aber noch immer war keine Person in Sicht auf die Sasuke zu warten schien. Seit einer halben Stunde sass ich hier und starrte in der Richtung zum Uchiha, um ja nicht zu verpassen was passierte. Aber er sass nur da, hatte sich einen Kaffee bestellt und schlürfte diesen gelassen, während die Person mit der er sich treffen wollte noch immer nicht auftauchte. Ob sie ihn versetzt hatte? Nein, wer würde Sasuke Uchiha schon versetzen. In dem Moment, als ich dachte, dass niemand mehr kommen würde, betrat eine blondhaarige, junge Dame das gemütliche Café und steuerte direkt auf den Uchiha zu. Da konnte doch nicht sein, ich musste mich versehen haben. Ino war seine heimliche Verabredung? Ich konnte es kaum glauben, das musste doch ein Missverständnis sein. Ich liess mich tiefer in dem Stuhl sinken und beobachtete wie sich die Yamanaka auf dem Stuhl gegenüber Sasuke niederliess und ihn freundlich lächelnd begrüsste. Er erwiderte ihren Gruss mit einem leichten Nicken. War es etwa, dass was ich dachte? Traf sich Sasuke etwa hinter meinem Rücken mit einer meiner besten Freundinnen? Aber Ino würde so etwas niemals tun, obwohl sie früher auch für Sasuke geschwärmt hatte, hatte sie nach einiger Zeit nichts mehr von ihm gewollt. Vor allem als ich mit dem gutaussehenden Uchiha zusammenkam, hatte sie sich niemals in unsere Beziehung eingemischt und andere männliche Freunde gefunden. Gerade heute, an Valentinstag traf sich Sasuke mit Ino und nicht mit mir, was sollte das? Die Angst packte mich. Was war, wenn Sasuke mich gleich darauf verlassen würde um mit Ino ein glückliches Leben zu führen? Oder er mich weiterhin heimlich belog und sich heimlich mit Ino traf? So viele, beunruhigte und mir angstmachende Fragen schlichen sich in meinem Kopf und wollten nicht verschwinden, sondern in meinen Gedanken umherschwirren. Aber Sasuke würde das auch niemals machen, so sehr hatte ich mich doch nicht ihn ihm getäuscht. Wir hatten so eine schöne Zeit zusammen, die war doch nie und nimmer nur gespielt, das musste einfach ein Missverständnis sein, anders konnte ich mir das nicht so einfach erklären. Ich schaute weiterhin zu den Beiden rüber und versuchte angestrengt mitzubekommen, was sie besprachen. Ich hatte Glück, dass heute im Café nicht so viel los war als üblich und konnte einigermassen verstehen, was sie redeten. »Ach was! Sie wird es nicht herausfinden und wenn, dann wird sie ganz schön überrascht sein. Glaub mir.« Das war Ino, die sprach und was ich da hörte, gefiel mir überhaupt nicht. »Sie ist klug. Sie wird es bemerken und so wie ich Naruto kenne, kann er nichts für sich behalten.« Die Eifersucht schlich sich quälend langsam in meiner Bauchgegend ein. Es fühlte sich an wie ein Stich im Herzen. Mein Herz schien gleichzeitig zu schmerzen und wie wild zu klopfen, dass ich Angst hatte jemand könnte es mitbekommen, was in mir vorging. In Sekundenschnelle durchlief mein Kopf die schönen Momente mit Sasuke durch. Wie wir so viel Spass gemeinsam hatten und uns gegenseitig aufzogen um den anderen spielend zu ärgern. Als Versöhnung gab es immer einen dieser sanften und zugleich leidenschaftlichen Küsse, die ich so sehr liebte. Verletzt legte ich meine Hand auf meiner Brust, dort wo mein Herz war. Es fühlte sich an, als ob ein Scharfschütze mich ins Visier genommen und auf mich geschossen hätte. Meine Kehle war so unendlich trocken, das ich schon fast nicht mehr schlucken konnte ohne mich dabei anzustrengen. Bei jedem Atemzug schmerzte mein Herz umso mehr und als ob das nicht genug wäre, wurde mir schlecht. Ich brauchte nichts mehr zu hören. Wollte nichts mehr hören. Ich stand ruckartig auf und einige Gäste, einschliesslich Sasuke und Ino, blickten auf und sahen mich an. Ich verschwand eilig aus dem Café und steuerte auf eine Gasse neben dem Café zu. Verzweifelt lehnte ich mit dem Rücken gegen die harte, kalte Wand und seufzte tief durch. Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Ich schloss ermüdend die Augen und seufzte nochmals tief durch. Ich trat langsam aus der Gasse und schritt den Weg nach Hause an. Bei Sasuke … »Danke für deine Hilfe, Ino«, sagte ich freundlich und zahlte die Rechnung für die zwei Kaffees. »Kein Problem. Ich hoffe ihr wird es gefallen.« Ino lächelte und packte ihr Handy in ihre Tasche. Ich erhob mich vom Stuhl, sie tat es mir gleich und wir verliessen das Café. Vor dem Café hielten wir nochmal an. »Weisst du, vorhin sagte ich ja, dass sie es nicht herausfinden wird, aber du hast Recht. Sie ist klug. Und sie kann wirklich misstrauisch sein, das wurde mir eben klar, also versuch nicht aufzufliegen, Sasuke.« Ich nickte zu Kenntnis. Sie hatte Recht, Sakura war klug und skeptisch. In den letzten Tagen hatte ich selbst mitbekommen, dass sie sich anders verhielt und ich glaubte, sie schöpfte Verdacht. Ino verabschiedete sich von mir und entfernte sich vom Café und mir. Ich seufzte auf. Ich hoffte sehr, dass Sakura bis heute Abend nichts bemerken wird und keine Fragen stellen wird, sonst flog ich auf. Am Abend bei Sakura … Nachdem ich das Café verlassen hatte, begab ich mich direkt zu Sasukes Wohnung. Ich sass auf seinem Sofa, auf dem wir so oft zusammen Filme geschaut hatten und nun wartete ich auf ihn. Und ich wollte ihn zur Rede stellen, sobald er durch die Wohnungstür spazieren wird. Ich werde die Wahrheit rausfinden, die er vor mir zu verheimlichen versuchte. Ich hasste Lügen, das wusste Sasuke genau, also wieso sagte er mir nicht die Wahrheit? Ich verstand das einfach nicht. Tief seufzte ich auf und schloss für einen Moment meine Augen. Seit Tagen konnte ich nicht mehr richtig schlafen, da ich die ganze Zeit über diese Sache mit Sasuke und wie sich im Café herausstellte Ino nachdenken. Ich war zutiefst verletzt und das werde ich ihm auch zeigen, nicht mit Tränen. Spät am Abend kam Sasuke endlich nachhause. Ich hörte, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde und wie er mit schweren Schritten eintrat. Ich hörte ihn seufzen und, ich wusste nicht warum, aber das machte mich nur noch wütender. »Sakura, ich dachte mir schon, dass du hier bist«, gab er nur von sich und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Sein herrlicher Duft kam mir entgegen und ich schloss für eine Millisekunde genüsslich die Augen. Kurz darauf schlug ich meine Lider wieder auf und blickte zu ihm auf, beobachtete wie er zur Küche schritt und sich ein Glas Wasser einschenkte. »Ach ja?«, erwiderte ich ihm gleich darauf zurück und konnte nicht verhindern meine Augenbraue skeptisch in die Höhe zu ziehen. »Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, dass du hier bist.« Mein rechtes Auge begann leicht zu zucken und die heisse Wut in mir fing an richtig zu rasen. »Ach, ehrlich? Wieso denn?« Sasuke antwortete nicht darauf und sah mich aus tiefschwarzen Augen an. »Ist etwas?«, fragte er monoton. Nun, wie sollte ich sagen, dass ich alles herausgefunden habe und er mir endlich die Wahrheit sagen konnte. Ich seufzte. »Sag du es mir«, verlangte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Seit Tagen hatte ich dieses ungute Gefühl in mir und kam nicht damit klar. Seit Tagen versuchte ich es zu verdrängen. Seit Tagen schleppte ich Sasukes Valentinstaggeschenk mit mir umher. »Was meinst du?« Er machte mich so wütend, dass ich einfach nur verzweifelt aufseufzen konnte. Ich versuchte mich zu beherrschen, erhob mich und blickte ihm streng und voller Zuversicht in die Augen. Er schien auf eine Antwort zu warten. Ich traute mich nicht meine Feststellung preiszugeben, sonst wäre alles aus. Ich schnappte tief Luft und mit voller Stärke und Mut entgegnete ich ihm seinen Blick. »Ich weiss es, Sasuke. Du musst mich nicht weiter anlügen und Spielchen mit mir spielen.« Sasuke überlegte und zog eine Augenbraue in die Höhe, was an ihm leicht überheblich wirkte, fiel mir auf. »Du und Ino trefft euch heimlich miteinander und als ich euch heute ihm Cafè sah, konnte ich das einfach nicht fassen«, sprach ich weiter und überraschenderweise klang meine Stimme standhaft und zitterte nicht. Doch die stechende Eifersucht in mir wurde immer stärker, gleichzeitig fühlte ich mich noch verletzter als zuvor, da ich es nun angesprochen hatte, gab es kein Zurück mehr. »Weisst du, dass hätte ich ehrlich niemals von dir erwartet. Ich habe dir so sehr vertraut und dass du mich so hintergehst, hat mich mehr als nur getroffen.« Ich sprach weiter und immer weiter, sodass Sasuke gar keine Chance hatte etwas darauf zu erwidern. »Es besteht kein Zweifel daran, wie sehr ich dich liebe. Immer noch liebe und schon so lange Zeit und als du mir damals gestanden hast, dass du meine Gefühle erwiderst, was das der schönste Augenblick meines Lebens. Und in all der Zeit hätte ich niemals gedacht, dass es für mich jemanden anderen geben wird und ich hatte gehofft, dass es dir genau so ergeht. Aber da habe ich mich wohl getäuscht.« »Sakura.« »Damit das klar ist, ich bin wütend und gleichzeitig sehr enttäuscht von dir, weil ich das niemals, nie- nie- nie- niemals in Betracht gezogen hätte, dass sowas passieren würde und dann auch noch mit Ino!« »Saku-« »Nein, Sasuke, ich weiss wirklich nicht was ich davon halten soll, ich kann nur sagen, wenn du mit mir unglücklich bist, dann hättest du es mir viel früher sagen sollen, und dann hätten wir die Sache in Ruhe regeln können.« Ich seufzte tief und sah wieder zu Sasuke auf, der sich zweifelhaft ein Lachen unterdrücken wollte. »Was ist?«, fragte ich leicht beleidigt. »Ich glaube, dass du da etwas ganz falsch verstanden hast.« Ich zog nur skeptisch eine Augenbraue in die Höhe und sah ihn skeptisch an. »Komm. Ich will dir dein Valentinstaggeschenk zeigen.« Nun deutlich verwirrt wurde ich von Sasuke hinterher gezogen. Wir landeten schliesslich in sein Zimmer. »Mein Geschenk?«, fragte ich sicherheitshalber nochmal. »Ja, dein Geschenk.« »…« Ich war sprachlos, wollte Sasuke damit etwa meinen, dass ich komplett falsch lag? Ich blinzelte und konnte nicht verstehen, was los war. »Schau in der Schublade ganz oben nach.« Ich nickte und trat mit kleinen Schritten an die grosse Kommode heran. Ich blickte über meine Schulter zu Sasuke, er nur nickte und kurz seine Mundwinkel dabei anhob. Meine Hand setzte sich in Bewegung und ich öffnete die Schublade. Leer. Die Schublade war vollkommen leer, was wollte Sasuke damit sagen? »Gefällt es dir?« »Ich verstehe nicht ganz …«, meinte ich und konnte ihm nicht wirklich folgen. »Ich denke fürs erste sollten einige deiner Sachen hier rein passen«, sagte er leicht verlegen und schaute zur Seite. Ich blinzelte einige Male, ehe ich verstand auf was er hinauswollte. Meine Augen weiteten sich und mein Mund klappte hinunter. »Du meinst … ich … bei dir?« Aufgeregt sprangen mir die Worte aus dem Mund heraus und konnte nicht einmal einen vollständigen Satz bilden. »Ja, ich will, dass du bei mir einziehst.« »Aber, ich dachte du und Ino-« »Ich habe sie nur um Rat gebeten, da mir nichts eingefallen war, was ich dir kaufen könnte und wollte sie um einen Tipp beten. Schliesslich fiel mir diese Idee ein, die mir schon lange im Kopf herumschwirrte«, erzählte Sasuke und ich glaubte ihm, schliesslich war es Sasuke Uchiha, den Mann, den ich liebte. »Gefällt es dir?«, wiederholte er seine Frage von vorhin nochmal. Ich nickte hektisch und lief auf ihn zu. Meine Arme schlingen sich um seinen Hals, während er seine um meine Taille schling. »Das ist das Beste Geschenk, das ich jemals erhalten habe«, meinte ich ehrlich und eine einzelne Träne bannte sich ihren Weg auf meiner Wange hinunter. »Ich habe auch ein Geschenk für dich, ich hoffe es wir dir gefallen.« Schüchtern lächelte ich Sasuke an und eilte ins Wohnzimmer um mein Geschenk für Sasuke zu holen. Als ich zurückkam, stellte ich mich vor ihm. Mein Geschenk hatte ich in blauem Geschenkpapier eingepackt, darauf war ein kleines Herzchen zu sehen. Mit leicht geröteten Wangen reichte ich ihm das Geschenk. Oh Gott, ich fühlte mich wie ein Schulmädchen, dass seinem Schwarm Schokolade schenkte, dabei war ich doch schon erwachsen. Sasuke öffnete es und holte erstmal eine Tafel Schokolade heraus. »Ich weiss, du magst nichts Süsses, aber Schokolade musste einfach dabei sein. Ich habe absichtlich die Bitterschokolade gekauft, die isst du doch am ehesten.« Sasuke lächelte und holte das eigentliche Geschenk heraus. Es war ein dunkel blauer Schal, auf dem am Rande sein Name in weisser Schrift geschrieben war. »Es ist nichts Besonderes, das ist mir bewusst, doch ich hoffe, dass es dir trotzdem gefällt«, murmelte ich leise. »Ich habe mir auch wirklich Mühe gegeben, ihn zu machen und was sagst du?« Voller Neugierde blickte ihn ihm nun in die Augen. »Ich mag den Schal.« Ich fing an breit zu lächeln und in mir kam so eine unglaublich schöne Wärme auf, die ich niemals vergessen würde. »Ich liebe dich, Sakura«, er sagte, dass nicht oft, er zeigte es eher und wenn er mir diese Worte sagte, so war ich immer voller Freude gefüllt und mein Herz machte dabei immer einen grossen Sprung. Es schien mir immer, als ob ich mich Tag für Tag immer mehr in Sasuke verliebte. »Ich dich auch, Sasuke« Er bückte sich leicht runter, während ich mich auf Zehenspitzen stellte und schon lagen seine Lippen auf meine und das war wohl der schönste Kuss meines Lebens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)