Heaven's falling von Pichichi ================================================================================ Kapitel 1: Gestrandet --------------------- Pichichi proudly presents: Heaven's falling Episode I - Gestrandet Als Poe Dameron an jenem Morgen in seine X-Wing einstieg, nutzte er die Gelegenheit sich auf dem grünen Planeten auf dem sich die Basis des Widerstands befand, umzusehen. Die Sonne schien von einem azurblauen Himmel hinab auf den grünen, stark bewaldeten, friedlich aussehenden Planeten. Er wartete darauf, dass die Mechaniker hinter ihm endlich damit fertig würden den Droiden der sein Co-Pilot sein sollte im Heck seiner Maschine unterzubringen. In den letzten Wochen waren die Kämpfe gegen die Erste Ordnung um einiges intensiver geworden. Entsprechend war es inzwischen üblich, dass jeder noch so kleine Transportflug des Widerstandes zu seinem Schutz von mindestens fünf Kampfjets begleitet werden musste. Bislang war der Tag nicht anders gelaufen als die anderen davor. Die einzige Ausnahme wurde gerade hinter ihm untergebracht, denn sein Freund BB-8 würde heute nicht mit ihm fliegen. Der kleine, runde orange-weiße Droid hatte am Vortag einen kleinen Treffer durch ein Trümmerteil eines vor ihnen explodierten TIE-Jäger kassiert und war noch bei den Technikern die den kleinen Schaden, den er an seiner linken Seite genommen hat, zu reparieren. Das bedeutete allerdings, dass Poe heute eine ihm unbekannte R2-Einheit hinter sich hatte. Es war nichts worüber man sich Sorgen machen müsste, schließlich hatte er seinen Ruf als bester Pilot des Widerstands nicht umsonst, aber man wusste nie so genau wie der Droid sich verhalten würde. BB-8 war seinen Flugstil gewöhnt, die R2 Einheit hinter ihm nicht. Ein paar Stunden später war der Transport erfolgreich auf einem felsigen, roten Planeten gelandet und komplett mit den Ersatzteilen, dem Sprit, Essen und allem anderen was der Widerstand so brauchte, beladen. Poe hatte den Flug zu dem Planeten im Luiisaa-System bereits für verdächtig unauffällig befunden. Es war ungewöhnlich, wie einfach alles geklappt hatte. Dass er mit seinem Gefühl gar nicht so weit danebengelegen hatte, zeigte sich als der Konvoi den Planeten wieder verließ. Sie waren allesamt gerade an einem Asteroidenfeld in der Gegend vorbeigeflogen und in der Vorbereitung auf den Sprung in den Hyperraum, als hinter einem weiß leuchtenden Planeten ein mittelgroßes Kampfschiff der Ersten Ordnung, mitsamt eines aus etwa fünfundzwanzig Maschinen bestehenden Geschwaders an TIE Jägern im Anhang, vor ihnen auftauchte. Poe, der Kommandant des Widerstands-Geschwaders war, orderte seine Leute direkt in einem Kampfposition, um das eigene Transportschiff zu decken und ihm die Möglichkeit gab in den Hyperraum zu entkommen. Und dann brach die Hölle über allen aus. Der dunkelhaarige Pilot liebte den Adrenalinausstoß, den ein guter Kampf mit sich brachte. Vielleicht war das auch einer der Gründe warum er ein so erfolgreicher und respektierter Pilot im Widerstand war. Seiner Ansicht nach konnte man die Erwartungen, die an einen gestellt wurden nur dann übertreffen wenn man das liebte was man tat. Also zögerte er keine Sekunde in die Schlacht einzusteigen, obwohl sein Geschwader klar in der Unterzahl war. Er konnte stolz auf seine Kameraden sein, denn diese lieferten einen großartigen Kampf und hatten in unglaublicher Geschwindigkeit schon mehrere Gegner abgeschossen. Er selbst zählte momentan sechs abgeschossene Schiffe mit dem siebten schon vor Augen. Poe machte einen harten Schlenker nach links, rollte seine Maschine einmal über und setzte sich mit einer weiteren geschickten Bewegung hinter seine Beute. Der Macht sei Dank hatte der Droid hinter ihm noch nicht protestiert oder irgendwie versucht Einfluss auf seine Bewegungen zu nehmen, die sich standardmäßig immer irgendwo in der Nähe der physischen Grenzen des Schiffs bewegten. Mit dem glänzenden schwarzen Schiff direkt vor ihm und genau in seinem Fadenkreuz war es ein einfaches Ziel für den 33-jährigen. Er brauchte genau einen Schuss, um seinen Gegner ins Nirvana zu befördern. Als das Schiff direkt vor ihm explodierte, machte er eine erneute Bewegung nach links, um zu drehen und einem seiner Kameraden, der einen TIE Jäger direkt hinter sich hatte, zu helfen. Aber bevor der Kommandant des schwarzen Geschwaders eingreifen konnte, verschwand Schwarz Fünf in einem Feuerball. Poe konnte nur erschreckt den grazilen Bewegungen des schwarzen Schiffs hinterherschauen. Dieses hatte nun Schwarz Drei ins Visier genommen. Der Pilot des Schiffes schien echt gut zu sein, dachte sich Poe. Aber da er Herausforderungen schon immer mochte und es nicht in Frage kam, dass dieses Schiff noch einen seiner Kameraden abschoss, machte er sich sofort an die Verfolgung des Gegners. Er steuerte seine X-Wing direkt hinter den TIE-Jäger hinter Schwarz Drei und versuchte es schnellstmöglichst mit ein paar gezielten Schüssen zu vernichten. Unglücklicherweise war sein Gegner in der Lage diesen auszuweichen. Aber Poes Aktion hatte zumindest einen Teilerfolg gebracht, denn der Jäger drehte und folgte nun ihm statt Schwarz Drei. Der Pilot konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Hallo dann die kleiner Hurensohn. Möge der bessere Pilot gewinnen“, murmelte er und stürzte sich in den Kampf. Während also alle anderen sich mit den übrigen Jägern beschäftigten, vertiefte sich der Anführer des schwarzen Geschwaders in einen persönlichen Zweikampf mit dem Jäger direkt vor ihm. Die Proteste des Droiden hinter ihm wurden jede Minute lauter, da er das Schiff noch näher an seine Grenzen bringen musste als vorher und dem Droiden damit einiges an Arbeit machte. Er musste zugeben, dieser Pilot der Gegenseite war ganz gut. Er hatte schon eine Menge an guten Piloten bei der Ersten Ordnung in seinen zahlreichen Kämpfen gesehen, aber keinen wie ihn. Poe wusste, dieser Luftkampf würde sicher kein rasches Ende nehmen, denn beide waren sehr gut in der Lage dem Beschuss des jeweils anderen auszuweichen. Über Funk gab Schwarz Zwei einen letzten Aufschrei aus, bevor er in einem Feuerball verschwand. Das sorgte dafür, dass Poe für den Bruchteil einer Sekunde die Aufmerksamkeit verlor. Typisch für die Erste Ordnung war das schon genug, um getroffen zu werden. Poe hatte noch ein Ausweichmanöver machen können, so dass die wichtigen Teile des Schiffs nicht getroffen wurden. Dafür wurde die R2-Einheit hinter ihm mit einem Schuss zerstört. Der Pilot dankte der Macht dafür, dass BB-8 ausgerechnet heute nicht dabei war. Er hätte sich niemals verziehen, wenn es seinen kleinen Freund getroffen hätte. Ohne Co-Pilot, der das Schiff im Hintergrund stabilisierte, war sein Schiff nunmehr aber nicht mehr so gut manövierbar wie vorher. Der Kampf ging noch einige Zeit weiter und der Widerstandskämpfer wurde langsam genervt. Das war unmöglich. Er war Poe Dameron, die Nummer eins unter den Piloten des Widerstands und er war nun schon seit fast zehn Minuten in einen Zweikampf mit einem einzigen TIE-Jäger verwickelt. Und in diesen hatte er das Scheiß Schiff gegenüber nicht ein einziges Mal getroffen. Da ein Ende nicht abzusehen war, musste er also wieder einen Gang zulegen. Also entschied er sich für ein neues Manöver um sich hinter das Schiff zu setzen. Er drehte rechts ab und ging dann in einen Kollisionskurs zu dem anderen Schiff, um hinter diesem zu wenden. Unglücklicherweise war sein Gegenüber von dem Fakt, dass die X-Wing direkt auf ihn zuflog entweder überhaupt nicht beeindruckt oder er dachte Poe würde bluffen, denn es interessierte sein Gegenüber nicht im Geringsten was Poe tat. Stattdessen schoss er auf ihn mit allem was er hatte. In der letzten Sekunde vor dem Aufprall drehte er links ab und ließ damit nur, was er glaubte nur Zentimeter zwischen den beiden Schiffen. Sein Pech an dem Tag endete hier aber nicht, denn die Entfernung war etwas überschätzt gewesen und er traf das andere Schiff mit seinem Flügel. Zu seiner eigenen Überraschung und Erleichterung führte das aber nicht dazu, dass die Schiffe explodierten sondern nur, dass beide Schiffe einen Teil ihrer Flügel verloren und außer Kontrolle gerieten. Als Poe wieder zu sich kam wusste er schon durch die Schmerzen im ganzen Körper, dass er abgestürzt war. Immerhin war er nicht tot. Er sah sich kurz um und erkannte den Planeten den er bislang aber nur von oben gesehen hatte. Der Pilot schnallte sich ab und befreite sich aus seinem Schiff, welches seinen linken Flügel komplett verloren und auf der Seite zum Liegen gekommen war. Draußen angekommen wusste er aufgrund der Außentemperatur schon, dass er sich einen besseren Planeten zum Abstürzen hätte aussuchen sollen, denn es wehte ein ziemlich kalter Wind und zu seinen Füßen lag Schnee. So stand er nun im knöchelhohen Schnee und betrachtete sein stark beschädigtes Schiff. Mit diesem würde er wohl nicht mehr von dem Planeten herunterkommen. Er zog seinen Helm aus und fühlte ein warmes, kleines Rinnsal aus Blut seinen Kopf hinunterlaufen. Ein kurzer Check mit der Hand zeigte ihm aber, dass es nur ein kleiner Cut war. Einer von mehreren in seinem Gesicht. Davon und der Tatsache, dass ihm alles wehtat, schien er unverletzt geblieben zu sein. Der Widerstandskämpfer drehte sich um und nahm nun seine Umgebung näher in Augenschein. Mit Ausnahme von einigen Felsen am Horizont, war weit und breit nichts zu sehen außer einer schier endlosen, schneebedeckten Ebene und einigen Bäumen. Und Rauch? Er kletterte wieder in sein Schiff und holte sein Fernglas, welches sich in einem Seitenfach des Cockpits befunden hatte, um sich das ganze näher anzusehen. Irgendetwas schien etwa einen Kilometer entfernt von ihm zu brennen. Sein Sinn für Logik sagte ihm, dass es sicher der TIE-Jäger sein musste, der mit ihm auf dem Planeten abgestürzt war. Kurzerhand nahm er auch seinen Blaster aus dem Cockpit und ging durch den Schnee herüber zu der anderen Absturzstelle. Das andere Schiff sah um einiges schlechter aus als seins und war fast komplett zu einem Schrotthaufen reduziert. Er müsste zugeben, dass er ein wenig darüber enttäuscht war, dass der Absturz den Piloten getötet haben musste und nicht er es war, der ihn ins Jenseits beförderte. Das Cockpit war der einzige Teil des Schiffs der einigermaßen intakt aussah. In diesem Moment gewann die Neugierde Überhand. Poe trat näher an das Schiff heran und bückte sich um durch die Windschutzscheibe in das Schiff zu schauen. Dort erspähte er den Piloten, seiner Uniform zufolge den Spezialkräften zugehörig, der noch in seinem Sitz festgeschnallt war und sich nicht bewegte. Der Widerstandskämpfer kletterte geschickt auf das Schiff, öffnete die obere Lucke und sah ins Innere des kleinen Schiffes. Der Pilot bewegte sich immer noch nicht, er war also wirklich entweder tot oder bewusstlos. Seltsamerweise trug der Pilot zwar eine Uniform der Spezialkräfte, klar erkennbar an den roten Punkten, der Jäger in dem er stand hatte allerdings keinen zweiten Sitz. Normalerweise flogen die Spezialkräfte der Ersten Ordnung zu zweit. Ein Pilot und ein Schütze. Hier war zwar der Platz für einen zweiten Sitz vorhanden, aber es schien als sei der Sitz ausgebaut worden. Er entschied sich, sich nicht weiter drum zu kümmern und stattdessen das zu tun wozu er überhaupt auf die Maschine geklettert war, nämlich das Gesicht des Typen zu sehen der ihn beinahe besiegt hätte. Das Innenleben des TIE-Jägers war auch wenn der zweite Sitz fehlte, beengt und klein, überall hingen Trümmer und lose Kabel herum und der Rauch vom Feuer wurde langsam dichter. Das Schiff würde sicher irgendwann in näherer Zukunft in die Luft fliegen, also hatte er nicht viel Zeit. Kurzerhand schnallte er den Piloten ab, packte ihn und zog ihn, überrascht darüber wie leicht er war, aus dem Schiff in den Schnee. Nichts im Universum hatte Poe Dameron auf das vorbereitet was er sah, als er dem Piloten in sicherer Entfernung zu dem brennenden Schiff den Helm abzog der sein Gesicht bedeckte. „Das ist unmöglich“, stammelte er, als er statt wie erwartet in das Gesicht eines älteren, schlachterfahrenen Piloten oder eine hässliche Lebensform schaute, sondern in das bewusstlose, blutende Gesicht einer rotbraun-haarigen Frau Ende Zwanzig. Mit Sommersprossen auf Nase und Wangen ihrer blassen Haut sah sie sogar regelrecht unschuldig aus. Nicht einmal annähernd so, wie man sich eine kaltblütige, mörderische Spezialkraft der Ersten Ordnung so vorstellte. Wenn er aber noch einmal drüber nachdachte, Finn hatte auch nie so ausgesehen, wie man sich einen Sturmtruppler vorstellte. Ein zweiter Blick auf sie zeigte ihm, dass sie außer der Platzwunde am Kopf wohl ein gebrochenes Handgelenk hatte, denn der Winkel ihrer Handwurzel war doch etwas unnatürlich. Außerdem tropfte von an ihrem Bein gerade Blut durch ihre Uniform in den Schnee. Scheinbar hatte sie also auch eine Verletzung am Bein. Er kniete sich hin, schob ihre Haare beiseite und fasste ihr an den Hals. um nach einem Puls zu fühlen. Da er den auch direkt fand, war sie also bloß bewusstlos, nicht tot. Poe überlegte für eine Sekunde ob er sie liegenlassen und erfrieren lassen oder besser doch erschießen sollte. Doch dann fluchte der dunkelhaarige Mann. Irgendwas in ihm gab ihm ein seltsames Gefühl. Nur die Macht wusste warum, aber er sollte sie nicht zurücklassen auch wenn es der Feind war. In dem Moment machte Poe seine Erziehung für sein Zögern verantwortlich. Auch wenn seine Eltern beide Rebellen gewesen waren, hatten sie ihn doch immer wieder dazu ermahnt alle Lebensformen mit dem nötigen Respekt zu begegnen, insbesondere wenn sie unbewaffnet waren und/oder sich nicht wehren konnten. Wieso zum Henker war bloß zwischen ihm und Offizieren der Ersten Ordnung los? Erst hatte er Finn getroffen, nun diese Frau. Auch wenn niemand an seiner Loyalität zweifeln konnte, fühlte er sich unwohl. Er wusste immer noch nicht so genau was er da tat, als er die Frau hochhob, ihren bewusstlosen Körper schulterte und loszog um einen Unterschlupf zu finden. Als AN-3527 aufwachte, schien sie sich in einer Art Höhle zu befinden. Ihr Kopf, ihr Handgelenk und ihr rechtes Bein schmerzten höllisch. Sie sah an sich herab und sah dass das Bein ihres Flugoveralls und ihrer Uniform darunter bis zu ihrem Knie abgeschnitten worden war und eine Fleischwunde an ihrem Bein provisorisch bandagiert war. Dasselbe galt für ihr linkes Handgelenk, welches in eine Art Schiene aus Holz und Stoff eingewickelt war. Und der Rest ihres Hosenbeins war als Bandage um ihren Kopf gewickelt. Nachdem sie ihre eigene Situation fertig analysiert hatte, sah sie sich in ihrer Umgebung um. Es war relativ dunkel, aber sie war wirklich in einer Höhle. Und sie war nicht allein. Ein dunkelhaariger Mann saß im Halbdunkeln neben einem kleinen Feuer nur ein paar Meter entfernt. Der orange Flugoverall den er trug identifizierte ihn sofort als einen Pilot des Widerstands. Logischerweise musste er also dieser lebensmüde Idiot mit der schwarzen X-Wing sein, der sie auf dem Planeten zum Absturz gebracht hatte. Und irgendwie kam er ihr bekannt vor. “Du bist also endlich wach.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)