Am Ende kommt alles anders... von --Lucy-- (...wie wirst du mit allem fertig?) ================================================================================ Kapitel 4: Volltreffer ---------------------- Am nächsten Morgen schien mit Naruto soweit wieder alles okay zu sein. Er sagte nichts zu dem Thema von gestern, schien es regelrecht meiden zu wollen, denn er tat so, als wäre nichts gewesen und war vollkommen der Chaot, der er sonst auch immer war. Ob das von gestern wohl noch sehr an ihm nagte? Auch wenn er versuchte es zu verstecken, sich benahm wie sonst immer, so konnte der Blondhaarige mir in dieser Sache nichts vormachen. Denn sein Lächeln erreichte seine Augen nicht. Nur zu gerne würde ich ihn fragen, mit ihm darüber reden, wenn er es denn auch wollte, aber ich hielt mich zurück. Ungern möchte ich Dinge wieder hoch holen, die vielleicht passiert waren und an die er nicht erinnert werden möchte, oder gar versuchte, sie zu verarbeiten. Was auch immer davon zutraf, er würde es mir sicher irgendwann einmal erzählen. Davon war ich überzeugt. Die Freundschaft mit Naruto war damals ein Balsam für meine Seele. Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte und ich ebenfalls für ihn. Wir hatten zwar unsere Höhen und Tiefen, welche unsere Freundschaft mehr als nur einmal auf die Probe gestellt hatte, doch wir hatten sie Anfangs trotz allem erfolgreich überstanden. Das Schicksal hatte allerdings noch anderes mit uns vor, was mein Herz immer und immer wieder schmerzen ließ. Damals, wie heute. Gedankenversunken starrte ich aus dem Fenster. Dicke grauen Wolken verdeckten vollkommen den sonst so schönen blauen Himmel. Der Regen prasselte unaufhörlich auf die Erde nieder und die Leute liefen eilig die benässten Wege entlang, trugen Regenschirme in allerlei Farben bei sich und schützten sich so vor dem Nass werden. Innerlich dankte ich meinem Vater gerade tausendfach. Er hatte mir gestern Abend noch mitgeteilt, das es heute regnen sollte und es wohl besser wäre einen Schirm mitzunehmen. Heute Morgen dann stand er mit meinem roten Regenschirm in der Hand an der Tür, damit ich den ja nicht vergessen konnte, was ich wirklich beinahe getan hätte. Lächelnd hatte ich ihm noch ein Küsschen auf die Wange gegeben, ihm einen schönen Tag gewünscht und bin aus dem Haus geeilt. So kam ich dann zum Glück relativ trocken, zusammen mit Naruto, den ich bei mir mit unter dem Regenschirm laufen ließ, an der Haltestelle an. Durch die Spiegelung des Fensters konnte ich Hinata beobachten, die heute irgendwie noch stiller war als sonst. Gedankenverloren starrte auch die Blauhaarige nach draußen und schien gar nicht richtig anwesend zu sein. Ob irgendetwas vorgefallen war? Die Ansage des Busfahrers riss mich aus meinen Gedanken. Ich nahm meinen Rucksack und meine Sportsachen und folgte den anderen nach draußen. Wortlos schnappte sich Naruto meinen Schirm, wobei ich erst etwas sagen wollte, als er diesen öffnete, seinen Arm unter meinen schob und mir ein schwaches Lächeln zuwarf. Das sollte wohl ein Versöhnungsversuch sein und dagegen hatte ich absolut nichts. Hinata, die neben uns stand, lächelte ebenfalls und zusammen machten wir uns auf den Weg in die Schule. An diesem Morgen stand kein Sasuke wartend vor den Türen. Wahrscheinlich war er schon im Klassenzimmer und sie konnte es ihm nicht verübeln. Immerhin regnete es ziemlich stark und sie würde ehrlich gesagt auch nicht unbedingt so gerne im Regen stehen und warten. Wir drängten uns durch die Schülerschar hindurch zu unseren Spinden. Ich legte mein Sportzeug hinein, welches ich erst für die vierte Stunde brauchen würde, sowie meinen Regenschirm und machte mich dann auf den Weg in den Klassenraum. Im vorbeigehen verabschiedete ich mich noch von den beiden, welche ich später in der zweiten Stunde zu Biologie wiedersehen würde. Bei dem bloßen Gedanken grauste es mich schon, da ich Orochimaru in diesem Fach hatte. Der Kerl war einfach nur merkwürdig und verdammt streng. Sein Liebling schien Sasuke zu sein und auch Karin schien er nicht abgeneigt zu sein. Urks. Die tat sich nämlich- ziemlich offensichtlich, mit Augen klimpern und zuckersüßem Getue, bei ihrem Biolehrer ein schleimen. Abartig. Die erste Stunde zog sich so zäh wie ein Kaugummi und irgendwie kam es mir so vor, als würde die Stunde nie enden wollen. Mein Blick glitt aus dem Fenster. Immer noch schwebten die dunklen, grauen Wolken bedrohlich über der Stadt und der Regen hatte eindeutig noch um eine Spur mehr zugenommen. Na toll. Gelangweilt blickte ich mich im Klassenraum um. Mindestens die Hälfte der anderen Schüler sahen genauso gelangweilt aus wie ich. Ein Junge mit braunen Haaren hatte seinen Kopf auf seinen Armen gebettet und schlief erst einmal eine Runde. Shikamaru, so war glaube ich sein Name. Er ist ein kleines Genie und auf Platz Eins der schlausten Schüler der Schule. Deswegen sagten die meisten Lehrer wohl auch nichts, wenn er im Unterricht schlief. Sein Sitznachbar war Kiba, der sich gerade umdrehte und einer Braunhaarigen mit Panda Zöpfen einen Zettel zuschmiss. Diese fing ihn geschickt auf und las ihn auch sogleich. Ein Grinsen bildete sich auf ihren Lippen und freudig schrieb sie zurück. Dann flog der Zettel auch schon wieder zurück und das ganze Spiel ging wieder von vorne los. So konnte man sich auch seine Zeit vertreiben. Ihr Blick glitt weiter und blieb bei einem Schwarzhaarigen Jungen hängen. Dieser hatte wirklich starke Ähnlichkeit mit Sasuke, was sie vorhin feststellen durfte, als dieser sich umgedreht und auf eine Frage seines Hintermannes, ein Junge mit kurzen roten Haaren, geantwortet hatte. Sie wusste die Namen der beiden nicht, doch scheinbar schienen sie sich schon länger zu kennen. Zumindest hatte es so stark den Anschein. . . . Gemächlich packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg zum Biologie Raum. Davor standen schon ein paar Schüler, unter anderem auch ihr Freund Naruto, der bei seiner Cousine Karin und Sasuke stand. Innerlich fluchte ich. Keine zehn Pferde würden mich jetzt dazu bringen, da rüber zu gehen. Deshalb stellte ich mich mit gebührendem Abstand, gefühlte vier Meter entfernt, an die Wand und wartete. Doch eigentlich hätte ich es besser wissen müssen. Der Blondschopf bemerkte mich natürlich und rief ein lautstarkes "Sakuraa!" durch die Gänge, winkte und grinste dabei auch noch so unverschämt. Verdammter Naruto! Ging das vielleicht noch lauter? Als Antwort zeigte ich ihm nur den Vogel und kramte dann mein Handy aus der Hosentasche. Keine Anrufe in Abwesenheit, keine neuen Nachrichten. Nichts, mit dem man sich einmal kurz hätte ablenken können. Ich hörte Schritte, die eindeutig in meine Richtung kamen und hob verwundert den Blick und ehe ich es überhaupt richtig realisieren konnte, hatte sich ein gewisser Blondschopf schon meinen Arm geschnappt und zog mich hinter sich her. Ich blinzelte ein paar Mal und begriff dann was er vorhatte. Doch nicht mit mir. Nein, auf gar keinen Fall! Abrupt bremste ich ab und verwirrt schaute Naruto über seine Schulter zu mir. Störrisch verengte ich meine Augen. Mit einem "Vergiss es!" riss ich meinen Arm los und verschränkte sie an meinem Bauch. "Och komm schon, Sakura-chan! Das muss endlich ein Ende finden und das weißt du auch. Ihr könnt euch nicht ewig anfeinden." Oh, und wie sie das konnten! Das letzte was ich wollte, war mit dieser Zicke wieder Frieden zu schließen. Sollte sie doch zur Hölle fahren! Verächtlich schnaubte ich und zeigte somit, was ich von seinem Ach so tollen Plan hielt. Nämlich gar nichts. Stur starrte ich ihm in seine klaren blauen Augen, welche mich ratlos anblickten. "Bitte?" Fragte er kleinlaut und mit etwas Hoffnung in der Stimme, doch ich würde mich nicht weg bewegen. Da konnte er noch so lange warten. Karin und sie, das ging einfach nicht mehr. Zu viel war vorgefallen und das würde sich nie wieder reparieren lassen. "Wie gesagt, vergiss es. Eher friert die Hölle zu, als das sie und ich jemals wieder Freunde werden." Hinter ihm konnte ich gerade Orochimaru heraneilen sehen. Mit einem mürrischen Blick schloss er das Klassenzimmer auf. Ich warf Naruto noch einen letzten warnenden Blick zu und ging an ihm vorbei in das Klassenzimmer. Zurück ließ ich einen ratlosen Blondschopf, der sich seufzend durch die Haare fuhr und einen Blick zu seinem Freund warf. Karin war bereits verschwunden. Der Schwarzhaarige zuckte nur kurz mit den Schultern. Verstehe einer die Frauen. . . . "Okay Mädels, zur Aufwärmung lauft ihr mir erst einmal zehn Runden, danach spielen wir Völkerball. Los, los! Bewegt euch." Allgemeines seufzen war zu hören und nacheinander setzten sich alle in Gang. Hinata und ich liefen gemütlich nebeneinander her, als sich uns nach kurzer Zeit ein braunhaariges Mädchen anschloss. "Hey ihr beiden." Grüßte sie und wir beide erwiderten den Gruß freundlich. Das Mädchen neben Hinata schien keine großen Probleme mit dem laufen zu haben, denn selbst nach der sechsten Runde war sie noch nicht einmal aus der Puste. Ihr selbst machte das Atmen doch schon leicht Probleme und Hinata schien das ganze ebenfalls nicht sehr anzustrengen. So ein Mist. Ich musste wirklich einmal an meiner Kondition arbeiten. Immerhin hatte ich mich für Tennis eingetragen und da brauchte man definitiv eine bessere Ausdauer, als wie ich sie derzeit vorwies. "Tenten? Machst du nebenbei Sport?" Ihr Blick richtete sich auf mich, bevor sie in meine Richtung nickte. "Jupp! Ich habe als Nebenfächer Schwimmen und Volleyball, das macht beides total Spaß. Geschwommen bin ich schon immer gerne und das jetzt hier jede Woche weitermachen zu dürfen, finde ich absolut spitze. Außerdem laufe ich jeden Morgen eine gewisse Strecke, um mich Fit zu halten. Die haben hier so viele Sportangebote, das ich mich echt nicht wirklich entscheiden konnte." Verlegen lachte sie, was auch mir ein Lächeln entlockte. "Und du?" "Tennis. Ich wollte mal Etwas neues ausprobieren. Allerdings ist meine Ausdauer echt mies." Lachend wandte die Braunhaarige ihren Blick nach vorne, wurde langsamer und blieb stehen. Ich hatte gar nicht bemerkt, das wir die zehn Runden schon fertig hatten. "Wenn du magst, dann kannst du gerne mit mir laufen. Wir können auch langsam anfangen, da ich mittlerweile doch schon eine ganz schön lange Strecke laufe." Überlegend nickte ich. "Das wäre super." Dann müsste ich wenigstens nicht alleine laufen und hatte jemanden, der mir Feuer unterm Hintern machte. "Wie steht's mit dir Hinata?" Verwundert wandte die Schwarzhaarige ihre Aufmerksamkeit auf Tenten. Scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet gefragt zu werden. "Gerne." "Supi, dann würde ich sagen, fangen wir morgen früh an. Halb neun am Tor?" Wir nickten beide zum Einverständnis. "Da ja nun endlich alle fertig sind, gehen wir zu Völkerball über. Sakura, Karin, wählt eure Teams." Wuhu, na das konnte ja noch spaßig werden. Ich ließ ihr den Vortritt, nachdem sie mich schon so wunderbar mit einem bösen Blick bedacht hatte. Wie zu erwarten nahm sie gleich als Erstes die blonde Yamanaka in ihr Team auf. Ich wählte Hinata und sie ein schwarzhaariges Mädchen namens Emi. Ich konnte sie nicht leiden. Wir waren zusammen im Tennis Team und verstanden uns absolut gar nicht. Ständig gab sie ihre Meinung zu allem möglichen kund, sei es manchmal noch so unwichtig und vor allem, wenn ihr etwas nicht passte. Sie benahm sich wie ein verwöhntes Gör und es wunderte mich wirklich, das sie diese Sportart ausübte. Nicht das ihr hinterher noch ein Fingernagel abbrach. Das wäre doch sicherlich der absolute Weltuntergang für sie. Ich wählte als nächstes Tenten und ein Mädchen mit weißen Haaren und leicht gebräunter Haut in mein Team auf. Sie sah ziemlich nett aus und als ich sie nach ihrem Namen fragte, stellte sie sich als Mabui vor. Nach kurzem hin und her hatten wir dann unsere Teams komplett. Zeit zum Spielen. "Okay, noch einmal die Regeln für die, die sie vielleicht nicht kennen. Am Anfang wählt ihr einen König, der im gegnerischen Außenfeld steht und Bälle auffangen kann, die daneben gehen. Der König darf, wenn er den Ball gefangen hat, die Gegner versuchen abzuschießen oder den Ball zu seinem Team beziehungsweise Teammitglied im Außenfeld werfen. Wurde jemand abgeschossen und der Ball nicht aufgefangen, muss derjenige ins Außenfeld, kann sich aber versuchen frei zuschießen. Sind alle Spieler einer Seite draußen, muss der König ins Innenfeld. Dieser hat drei Leben und kann versuchen einen Mitspieler wieder ins Spiel zu bringen. Ist das passiert, muss der König wieder ins Außenfeld. Das Spiel ist dann beendet, wenn der König alle seine Leben verloren hat. Alles soweit verstanden?" Synchrones nicken der ein oder anderen oder zustimmendes Gemurmel erfolgte. "Sakura, wer wird euer König sein?" "Tenten." Verwundert schaute diese mich an, zuckte dann aber mit den Schultern und begab sich ins gegenüberliegende Außenfeld. Da die Braunhaarige wohl über viel Ausdauer verfügte, war sie die perfekte Wahl. "Karin, wer ist euer König?" Die Rothaarige schien kurz zu überlegen, bevor sie Emi auf unsere Seite schickte. "Also schön, da alle bereit sind, lasst uns anfangen!" Anko pfiff einmal und warf dann den Ball nach oben. Dass das Match nicht ganz fair verlaufen würde, hätte ich mir eigentlich schon denken können. Denn das gegnerische Team hatte es voll und ganz auf mich abgesehen und so hetzte ich die ganze Zeit nur von der einen Seite zur nächsten und wich aus oder fing Bälle auf. Ich war fix und fertig, das Laufen hatte schon seine Spuren bei mir hinterlassen, dennoch konnte ich doch den einen oder anderen Treffer landen und das andere Team reduzierte sich nach und nach immer mehr. Mehr schlecht als Recht fing ich den Ball auf, der mich sonst voll im Gesicht getroffen hätte und warf ihn im hohen Bogen zu Hinata. Sie sollte gefälligst versuchen sich wieder frei zuschießen. Zum Glück gelang es ihr auch und lächelnd kam sie wieder in das Feld gejoggt und stellte sich neben mich. Weiter ging es und wieder musste ich einem herannahendem Ball ausweichen, was diesmal ganz schön knapp war, denn das Mädchen hatte erst in Richtung Hinata gezielt und dann blitzschnell in meine. Emi schaute mich wütend an, schien sich dann aber doch um zu entscheiden und zielte auf Mabui.. Diese stand zu nahe an ihr dran und daher versuchte sie auch die Weißhaarige abzuschießen, doch diese fing den Ball mit Leichtigkeit, drehte sich schnell um, holte aus und schoss den Ball in Richtung Karin. Da diese gerade nicht aufgepasst hatte, wurde sie ziemlich hart am Kopf getroffen und viel mit einem lauten Schmerzensschrei nach hinten um. Ich versuchte den aufkommenden Lachanfall zu unterdrücken, indem ich meine Lippen schon beinahe schmerzhaft aufeinander presste und wandte mich nach hinten um, um meinen belustigten Gesichtsausdruck zu verstecken. Ehrlich, sie war selber Schuld, was passte sie aber auch nicht auf? Normalerweise lachte man nicht über Leute die sich verletzten, allerdings sah das ganze einfach zu komisch aus. Innerlich gab ich Mabui eine glatte Zehn für diesen Wurf. Langsam beruhigte ich mich, also drehte ich mich wieder zu den anderen um. Der Rothaarigen wurde soeben hoch geholfen und von Emi und unserer Sportlehrerin mit den Worten „Ihr könnt jetzt gehen“ in das Krankenzimmer geschleppt. In der Umkleide gratulierte ich der Weißhaarigen für ihren gelungenen Wurf, welche daraufhin leicht Rot um die Nase wurde und meinte, das sie das eigentlich so nicht geplant hatte. Ich versicherte ihr, das Karin das schon überleben würde und sie sich keine Sorgen machen bräuchte. "Du solltest ab jetzt trotzdem auf dich aufpassen." Kam es überraschenderweise von Ino und wir drehten uns verwundert zu ihr um. "Karin wird das sicherlich nicht auf sich sitzen lassen." Erklärte sie ihre Worte, marschierte dann an uns vorbei und im stillen musste ich ihr wohl oder übel recht geben. Da würde definitiv noch etwas kommen. Denn Karin konnte verdammt nachtragend sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)