Vini - Der Weg der Sklavin von CeBe13 (Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel) ================================================================================ Kapitel 63: VErgangenheit - Verwirrung -------------------------------------- Oz steht hinter ihr am Schreibtisch. „Vini, wenn du in Schottland bei deiner Mutter blieben willst werde ich alleine zurück reisen, doch ich vermisse meine Willow.“ „Sir ich komme zurück bei euch bin ich zuhause. Sie umarmt ihre Mutter und folgt Oz zur Kutsche das Mädchen schläft friedlich und Vini blickt zu den Jungen in der Wiege. Er hält ihr die Kutschtür auf wie ein Gentleman seiner Dame und gibt ihr die Hand zum Einsteigen. Dann verabschiedet er sich von Miss Fraser. „Sie können stolz auf ihre Tochter sein. Ihre Tochter hat ein gutes Herz und den Samen dazu haben sie gelegt.“ Dann senkt er seine Stimme, so dass es nur Vinis Mutter hört. „Die Sehnsucht danach sich einem anderen Menschen unterzuordnen und sich ihm zu schenken, ganz und gar ist auch die Sehnsucht danach geliebt zu werden vollkommen, mit allen Facetten und die Bereitschaft sich für andere auf zu opfern.“ Sie nickt und blickt auf ihre Tochter und die Enkel und lächelt. Die Reise ist lang und für Vini und die Kinder beschwerlich. Besonders Johanna weint oft und so hält Vini sie ganz oft im Arm. Sie ist ganz in Gedanken und träumt als das Mädchen kurz nach einer Pause zu weinen anfängt. Vini blickt auf das Kind, öffnet das Kleid und legt das Kind an ihre Brust und stillt ihren Hunger. Oz blickt aus dem Fenster um ihr eine bisschen Raum zu lassen und singt mit seiner tiefen melodischen Stimme. „Sind so kleine Hände, winzige Finger dran, darf man nie darauf schlagen, die zerbrechen dann. Sind so kleine Füße, mit so kleinen Zeh'n. Darf man nie drauf treten, könn' sie sonst nicht geh'n.“ Vini blickt ihn unter den langen Wimpern an. Seine Züge entspannen sich etwas und er scheint in einer anderen Welt zu sein als er weiter singt. „Sind so klare Augen, die noch alles seh'n. Darf man nie verbinden, könn'n sie nichts versteh'n. Sind so kleine Seelen, offen und ganz frei. Darf man niemals quälen, geh'n kaputt dabei.“ Leise wiederholt er die letzte Zeile. Vini legt das Kind näher an sich und schläft ein die Schwangerschaft und Geburt hat Spuren hinterlassen und Vini weiß nicht ob sie mit den Veränderungen an ihren Bauch und der Brust klar kommen wird. Sie weiß vom Dienst an Willow, dass die Haut sich nicht komplett zurück zieh weshalb sie die ganze Schwangerschaft über nur gerade genug gegessen hat um sich und das Kind zu versorgen doch dann blickt sie in die großen braunen Augen von Johanna und weiß es war richtig. Am späten Abend nach über 10 Tagen kommen Sie am Anwesen der Familie Rosenberg an. Willow begrüßt sie herzlich und strahlt Vini an „Darf ich die kleine Süße mal halten?“ Sie blickt auf das Kind und nickt dann. „Ja Madam.“ Sie legt Johanna in Willows Arm und lächelt. Willow nimmt es vorsichtig und trägt das Mädchen auf dem Arm ins Haus, während Oz die Wiege mit Johannes trägt. „Diese Türe wird immer offen sein.“ Vini blickt ihr wie erstarrt nach. „Vini komm rein. Es ist nicht ihr Zuhause sondern eine offene Türe.“ Vini folgt durch die Tür und blickt auf Johanna und zögert, dann holt sie tief Luft und folgt Willow und Oz. Als sie in der vertrauen Umgebung ist fällt die Maske der starken Frau von ihr ab und sie schluchzt. „Madam ich weiß nicht ich hab so Angst um die kleine ich weiß nicht ob ich eine gute Mutter sein werde ich bin doch so jung und ganz ohne Mann, und ich bekomme keine Verbindung zu Johannes. Die Hebamme sagt, dass er mein Kind ist und ich liebe ihn auch, doch es ist ganz anders als zu Johanna.“ Willow nimmt ihre Hand und streichelt sie zärtlich. „Ich habe nicht viel Ahnung von den Wegen der Göttin, doch ich glaube dass Darla ihre Macht genutzt hat um ein Mädchen aus der einen Nacht hervorgehen zu lassen. Du hast dich ihr widersetzt und dein Kind in Schottland in einem Steinkreis geboren.“ „Ja, Johanna ist mein Kind und soll selber entschieden ob sie der Göttin dienen wird.“ Oz mischt sich ein. „Ist euch eigentlich klar, dass der Junge der Erbe von Angel und damit von Dexter Textilien sein kann wenn Liam ihn anerkennt?“ Vini blickt panisch zu ihm auf. „Nein, das kann er nicht machen.“ „Er kann und wie ich ihn einschätze wird er es tun wenn es dein Wille ist. Du hast 2 Kinder geboren, du sagst, dass Johanna ein Kind der Göttin ist, dann ist ihr Bruder vielleicht das Kind, das bei dir bleiben wird, oder das Kind was sein Erbe wird.“ Vini legt den Kopf auf den Tisch und weint während Oz seine Gedanken in verschiedene Richtungen lenkt. Sie kann sich nicht vorstellen ihre Kinder gegen Darla und die Göttin und Liam zu verteidigen. Sie hatte sich schon die ganze Schwangerschaft darauf gefreut ihre Tochter im Arm zu halten, dass sie sich nicht vorstellen kann sie abzugeben. Sie sieht die kleine Hand des Jungen nicht, der in der Wiege liegt und sich nach ihr streckt. Oz hebt ihn hoch und legt seine Arme um den kleinen Körper während in seinem Kopf ein Plan heranreift. „Er muss es nicht erfahren.“ „Was?“ Willow sieht ihren Mann entsetzt an. „Du willst ihm seinen Erben vorenthalten?“ „Es wäre eine Möglichkeit. Josephs Frau hatte wieder eine Fehlgeburt. Johannes würde auf dem Hof groß werden und Vini könnte ihn sehen und ihm eine Amme sein.“   Was zuerst wie ein irrer Akt der Verzweiflung klang entwickelte sich in meinem Kopf zu einer perfekten Lösung für alle. So wuchs mein Kind als Sohn des Dieners auf.“ Darla sieht ihre Grany verwirrt an. „Johannes, der Sohn des Dieners ist mein Vater.“ „Ja, das ist er, du bist ein Kind der Göttin. Die Macht des Kreises hat deinen Vater vor Darla verborgen, doch du wurdest in einem ganz normalen Haus geboren und Darla hat dich gespürt.“ Das Mädchen sieht die Greisin mit ganz anderen Augen und Viktoria erklärt weiter. „Pat hat irgendwann mal die originalen Unterlagen gesehen und mir gedroht damit zu Ray zu gehen und ihn damit zu konfrontieren, dass es einen leiblichen Sohn von Liam gibt, der Ansprüche auf das Unternehmen geltend machen könnte.“ „Warum erzählst du es mir jetzt?“ „Ich habe es Ray gesagt, ich wollte endlich die Wahrheit sagen.“ Darla wird still und hängt ihren Gedanken nach. „Ray hat mich in den Arm genommen und mir meinen Frieden gegeben.“ „Inwiefern?“ „Mr. Dexter wusste von dem Jungen und er hat vorgesorgt. In den Unterlagen wird Johannes Fraser als unehelicher Sohn von Liam Dexter und Viktoria Fraser namentlich genannt. Es wird aber ausgeschlossen, dass er das Unternehmen erbt.“ „Dann hatte Pat gar nichts gegen dich in der Hand?“ „Doch, meine Angst vor dem was passieren könnte. Es war immer meine Angst vor der Zukunft, die mir ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung so schwer gemacht hat. Damals wie heute wollte ich nicht, dass andere unter meinen Entscheidungen leiden.“ In der Stille, die sich ausbreitet ist die leise Stimme des Mädchens zu hören. „Du und ich haben darunter gelitten, dass du dich nicht entschieden hast.“ „Ja, diese Erkenntnis wollte Mr. Dexter mir damals schon vermitteln, doch ich habe ihn nicht verstanden. Du hingegen begreifst es sofort. „ Das Mädchen nimmt die faltige Hand der Greisin, sie spürt wie die Kraft schwindet und legt ihren Arm um ihre Großmutter. „Das hat er mir geschrieben, der Brief war bei Ray und er ist an mich, doch irgendwie auch an dich. Darla nimmt den Brief aus der zitternden Hand. Sie erkennt die altmodische gestochen scharfe Handschrift und sogar das Papier mit dem Siegel.   Sehr geehrte Miss Fraser. Ich glaube, dass die Anrede Vini zu diesem Zeitpunkt und für den Anlass nicht angemessen ist. Ich habe die Entwicklung von deinen Kindern verfolgt und wie es dein Wunsch war, mich von ihnen fern gehalten. Ja, du hast richtig gelesen, deinen Kindern. Ich weiß von Johannes und der Entscheidung ihn als Sohn des Dieners auszugeben. Ich habe dir damals geschrieben, dass ich deine Entscheidung bezüglich des Kindes akzeptieren werde, so auch diese. Ich bedauere, dass du mir nicht vertraut hast doch ich kann es nicht ändern. Johannes war mein Geschenk an dich. Er war das Kind um das du nie hättest kämpfen müssen. Du hast in deiner Wut auf mich dir selbst und ihm wehgetan. Die rechtlichen Angelegenheiten kannst du in meinem Testament nachlesen, doch du sollst wissen, dass ich in ihm immer meinen Sohn gesehen habe. Ich hätte mir für ihn ein anderes Leben gewünscht, doch das lag nicht mehr in meiner Macht. Die Zukunft ist nicht fest geschrieben, sie ist das was wir daraus machen. Liam Dexter   Ps. Wenn du diesen Brief liest darfst du wissen, dass ich stolz auf dich bin, denn du hast Darla zu Ray und dem Steinkreis gebracht. Du stehst zu deinen Entscheidungen und lässt sie ihre fällen.     Darla blickt aus dem Fenster der Kutsche. "Grany, ich verstehe es nicht. Du sagtest Oz sei im Gefängnis, wie kann er da mit dir nach Schottland gefahren sein und überhaupt, was heißt es eine Fraser zu sein?" Viktoria holt Luft und will grade zu einer Antwort ansetzen als es aus Darla heraus platzt. "Wie konntest du so hartherzig sein und dein Kind weg geben. Es war dein Kind." "Ich war am Ende meiner Kraft und hielt es ganz kurz für eine gute Idee. Oz lies die Unterlagen noch am gleichen Tag durch Gillian ausfertigen und damit war es amtlich. Doch als ich am nächsten Morgen mit Johannes im Arm das Haus von Joseph dem Diener betrat ... der kleine hielt sich an der Kette fest und ich konnte ihn nicht angeben." "Jetzt verstehe ich gar nichts mehr." Die alte Frau seufzt. "Laut englischer Urkunde ist er Josephs Sohn und ich wurde seine Amme. Doch es gab noch die Urkunde aus Schottland, und darin steht sein wahrer Name und Vater." „Oh Grany du verwirrst mich.“ Die alte Frau lacht herzlich. „Es war damals für mich auch alles verwirrend. Ich hatte eine sehr ruhige Zeit nach der Hochzeit, Naja ruhig vielleicht nicht doch strukturiert und ohne große Überraschungen. Dann wurde Oz aus dem Gefängnis entlassen. Er änderte seinen Namen und lebte erst als Kutscher bei Willow, bis genug Zeit vergangen war, dass sie ihn heiraten konnte ohne das es Gerede gab. Doch mit der Rückkehr von Oz änderte sich auch mein Leben wieder Willow machte mir klar, dass sie immer nur ihren Mann geliebt hatte und ich wurde immer mehr Kindermädchen für Pat uns Sophie. Ich lehrte sie alles was ich über Kräuter und die Göttin wusste, alles was ich über den Haushalt und die Küche wusste und alles was sie mich fragten und ich nicht wusste erfragte ich bei Oz oder Gillian Mr. Dexter war zu der Zeit wieder in London und ich hielt es für eine gute Idee den Kontakt zu ihm wieder zu intensivieren. Niemals hätte ich gedacht, dass er so in meine Leben eingreift. Ich traf auf ihn und es fühlte sich an als wären nur zwei Tage und nicht zwei Jahre vergangen.“ Das Mädchen legt ihren Arm um die alte Frau und hört ihr einfach nur zu. „Mein Leben war aus den Angeln gehoben und ich blieb in dem kleinen Haus bei Willow und kümmerte mich um meine Kinder, weil dass der einzige Ort war wo ich ein bisschen Sicherheit fand.“ „Erzählst du mir davon?“ „Später meine kleine, ich bin müde.“ Das Mädchen hält die alte Frau in ihrem Arm und spürt wie deren Kräfte weiter schwinden während ihre Kraft wächst. Sie gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. In ihrem Herzen festigt sich der Entschluss die Geschichte weiter zuschreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)