Vini - Der Weg der Sklavin von CeBe13 (Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel) ================================================================================ Kapitel 52: Vergangenheit - Wut ------------------------------- "Darla hatte die ganze Nacht in ihren Träumen mit den Geistern der Vergangenheit gehadert und es schien ihr, als wäre die Zeit, die ihr Darla und Viktoria gezeigt haben genauso real wie das Frühstück im Gasthaus in dem sich übernachteten. Mit dunklen Rändern unter den Augen klettert sie in die Kutsche. "Kind du siehst müde aus, soll ich heute Pause machen?" Die Sorge der alten Frau ist ehrlich gemeint und Darla schon versucht das Angebot an zu nehmen. "Es gibt kein Zurück mehr, es geht nur vorwärts, weiter hinein und dann hin durch." Sie schlägt sich die Hand vor den Mund und blickt erschrocken auf. "Das war nicht das was du sagen wolltest, doch es ist so. Du hast dich verändert und jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich werde dir zeigen wie es weiter gegangen ist und warum es so ist, dann auch für mich gibt es kein Zurück mehr."   Liam steht Wut schnaubend in der Tür. Der Brief von Vini hat ihn verletzt und wütend gemacht. Er hakt die Leine in Williams Ring und dieser hat Mühe seinem Herrn zu folgen. Er weiß, dass er nichts falsch gemacht hat und trotzdem heute Nacht wahrscheinlich vor Schmerzen wimmern wird. Selten hat er seinen Herrn so zornig erlebt. Während der Fahrt zu Willow und Oz kniet er still an die Beine seines Herrn gelehnt. Dann hält die Kutsche und er beeilt sich seinem Herrn zu folgen.  "Vini." Liam steht in der Tür und brüllt durchs Haus. Oz, der ihn hat kommen sehen blickt zu ihm. "Liam, was ist los?" "Dieses verdammte Weib hat den Verstand verloren." Oz blickt zu Vini, die frech grinsend langsam die Treppe runter kommt. "Was ist los?" Vini bleibt auf der Treppe stehen und blickt provokant auf Liam herab. Ehe Liam antworten kann unterbricht Willow den aufkeimenden Zwist bevor er in eskaliert. "Angel, was ist?" "Das lass ich mir nicht nachsagen." Er hält Willow den Brief hin, doch ohne ihn zu lesen streicht sie über sein Gesicht. "Geht zu Vini nach Hause. Das geht nur euch was an. Lass uns daraus. " Unter Aufbietung seiner gesamten Selbstbeherrschung stapft Angelus über den Hof zu dem kleinen Haus am Bach und Vini rennt ihn nach. Er betritt ihr Haus  vor ihr und kaum dass er drin ist führt er William zu einem Küchenstuhl. "Rüber beugen und festhalten. Du darfst schreien." Er zieht sich den Gürtel aus der Hose und schlägt mit voller Kraft über den Rücken seines Williams. "Das Vergehen verlangt nach einer harten Strafe. William wird sie an meiner Stelle erhalten." Er zieht der Gürtel erneut über den Rücken auf dem sich die erste Strieme bereits rot und deutlich zeigt. Vini zuckt zusammen, wie weggeblasen ist ihr freches Grinsen. Sie steht starr und bleich vor ihrem Seelenmaster. Aus der provokanten Stimme ist ein leises winseln geworden. "Master nicht in meinem Haus, bitte das meinte ich doch mit der Frage in meinen Brief." "Damals hat nur deine Bitte ihn zu verschonen gereicht. Hast du denn nichts dazu gelernt?" Vini senkt den Blick. "Doch ich hab dazu gelernt ich weiß, dass alles Folgen hat, auch die einfache Frage in dem Brief." "Frage? Hast du wirklich nichts gelernt?" Vini ist inzwischen komplett verwirrt und starrt den Master ihrer Seele entgeistert an, so hat sie ihn noch nie erlebt. Liam packt Sie am Kinn. "Du wirst dich mir morgen Abend freiwillig hingeben oder ich vollziehe die komplette Strafe an William." Die junge Frau blickt ängstlich auf und weicht vor der Härte in den sonst so samt weichen Augen zurück. Liam wendet sich dem Sklaven der über den Stuhl gebeugt auf sein Züchtigung wartet zu. "William wie hoch ist die Strafe für Lügen?" Der Sklave fällt neben seinem Herrn auf die Knie und antwortet mit klarer Stimme. "Herr, jede Strafe ist gerecht. Die Strafe eines gnädigen Herrn für einen Sklaven der gelogen hat sind 50 Schläge." Angelus atmet tief durch und streicht über die zwei Striemen. "Ich werde morgen von neuem beginnen." Auf dem Weg zur Tür wendet er sich ihr noch einmal zu und in seinen Augen liegt Wut und etwas dass sie nicht deuten kann. Seine Drohung hingegen ist eindeutig. "Morgen Abend freiwillig oder ich vollziehe die Strafe." "Master, was habt ihr vor?" "Ich werde dir zeigen was es heißt sich freiwillig hinzugeben." In der Tür wendet sich Liam noch einmal um. "Freiwillig bedeutet frei und willig. Du wirst ohne die Kette um deinen Hals erscheinen." Dann fällt die Türe zu und Vini starrt ihm nach. Ihr Schrei verhallt lautlos und ungehört in ihrem Zimmer während Liam mit William in die Kutsche steigt. Sie sieht im Abendlicht die zwei Striemen rot und blau auf der hellen Haut und weiß, dass sie wie schon so oft dafür verantwortlich ist, das andere leiden. Schutz suchend kauert sie sich in der Ecke am Boden zusammen und greift nach der Kette um ihren Hals, doch ihre Hand bleibt leer und sie erinnert sich, dass sie ihre Kette um den Hals des Mannes legte, der sie ihr gab. Verzweifelt und am Ende der Kraft heult sich in den Schlaf. Am Boden liegt ihr Brief. Willow, die beobachtet hatte wie Angelus den Hof verlassen hat geht zu Vini in das kleine Haus am Bach setzt sich zu ihr und nimmt sie in den Arm. Den am Boden liegenden Brief streicht sie glatt und liest.   *** Brief   Master Ich hoffe ihr habt gestern Abend euren Spaß gehabt. Ich wollte, dass ihr die Einsamkeit spürt, wie ich sie ohne euch spüre, doch ihr habt mir gezeigt dass ich es nicht Wert bin, dass ihr euch mit meinen Gefühlen auseinander setzt. Ihr habt mir gezeigt dass ihr immer ein Master seid, auch wenn ihr mir anderes gesagt habt. Und so frage ich euch als Master: "Warum bin ich nicht fähig andere zu beschützen vor anderen warum konnte ich das Kind Joseph nicht retten warum?" Vini PS. Wenn ihr mir mich nicht wollt werde ich als Hure im Wilde Rose mein Geld verdienen. Vielleicht finde ich jemanden dem ich etwas Wert bin. ***   Als Vini die Wärme eines anderen Menschen spürt wird sie wach. Sie blinzelt, erkennt ihre Herrin und blickt erschrocken auf. Ihren Versuch sich auf die Knie zu drehen unterbindet Willow und hält sie fest im Arm und streichelt sie weiter. "Was hat es mit dem Brief auf sich? "Miss ich fragte in den Brief warum ich das Kind von eurem Diener Joseph nicht retten konnte." Willow hält sie fest und spielt mit den kurzen Stoppeln die sich anfühlen wie das weiche Fell einer Katze. "Du hast nie erzählt was in der Nacht passiert ist, vielleicht wird es Zeit, dass du darüber redest." Vini lässt sich festhalten und erzählt ihrer Herrin von der Nacht.   ##Ich klopfte an die Tür von Mr McDonald und ging dann vor der Tür auf die Knie. Meine kurzen Locken nass so wie Hose und Jacke, ich war den ganzen Weg durch Sturm und Regen geritten und hatte Dust immer härter angetrieben. Mr McDonald war anscheinend nicht zuhause sodass Master Angelus selbst öffnet und ich dachte noch: ‚Alles wird gut.‘ "Vini komme rein, was ist passiert? William kümmre dich um Dust, sie scheint verletzt." Er erfasste die Situation mit einem Blick und handelte schnell und effizient. "Master Verzeihung die Störung doch es gibt Anlass dazu. Es geht um Josephs Frau, das Baby kommt nicht raus wir brauchen Darla." Er starrte mich entsetzt an. "Darla ist in Irland es dauert zu lange, fast 2 Wochen sie zu ..." Meine Angst ließ mich alle Hemmungen abwerfen. "Master ich sah die Herrin des Waldes auf dem Weg zu euch. Dust hat gescheut, ist mir durchgegangen und hat sich verletzt, deshalb erreiche ich euch erst so spät. Ich weiß dass sie hier ist. Warum versteckt ihr sie?" Seine Augen weiteten sich und seine Haut wurde fast weis. "Bist du dir sicher?" "Ja Master ich bin sicher bitte wo finde ich sie?" Er schloss seine Augen und wurde ganz ruhig. "Ich werde mit dem Fuchs reiten. Du kannst mit William und der Kutsche nachkommen." "Master, ich bin schneller, lasst mich reiten." Er hat bereits die Chaps umgeschnallt und den schweren Mantel angezogen. "Tue was ich dir sage." Damit verließ er das Haus in Richtung Stall und kurze Zeit später sah ich ihn vom Hof galoppieren. Nie hätte ich gedacht, dass er so halsbrecherisch über den Zaum geht, doch der Fuchs schien mit ihm zu fliegen und binnen Sekunden schluckte der Regen seine Gestalt. Nass und durchgefroren rannte ich in den Stall und wollte sofort los, doch William hatte noch nicht mal angespannt. In meiner Wut brüllte ich ihn an. "Beeile dich wir müssen ihm nach, soll ich dir Beine machen und zeige was Eile heißt?" William zeigte auf die Kutsche und den bis auf Dust leeren Stall. "Es liegt nicht mehr in unserer Hand, doch wenn es auch beliebt mich für mein Versagen zu strafen steht es euch zu mich zu züchtigen Madam Vini." Ich war versucht William ins Gesicht zu schlagen und als William meine Hand nehmen wollte um mich ins Haus zu geleiten schrie ihn panisch an. "Fass mich nicht an." In meiner Verzweiflung schwang ich mich trotz des langen blutigen Kratzers auf Dust und rammte ihr die Hacken in die Flanken. Ich wollte raus doch meine Kraft verließ mich und als Dust stieg fiel ich vom Pferderücken direkt in Williams Arm. Er trug mich ins Haus und bettete mich vor dem Feuer. Mit geübten Handbewegungen zog er mir die nasse Kleidung aus, bis es nichts mehr gab was meine Wunden verbergen konnte. Er gab keinen Kommentar dazu ab sondern handelte wie sein Herr, schnell und effizient. In die Küche bereitet er Tee und Brot sowie einen Rest Suppe. Während er darauf wartete, dass sie warm wurde holte er Tücher und die Salbe aus dem Schlafzimmer. Er rieb meinen kalten Körper trocken und die Wunden mit der Salbe ein. Ich lag wie erstarrt und beobachte ihn misstrauisch. Doch seine Handlungen schienen sicher wahrscheinlich wurde er selber schon gehandelt, so dass er wusste, was mir half. Das lange Nachthemd war warm und verhüllte meinen Körper und gab mir ein Stück Sicherheit und Schutz. Sein Arm hielt mich und er flöste mir Tee ein. Der Tee weckte meine Lebensgeister und meine Wut auf Mr. Dexter, doch er nicht da so fokussierte ich meine Wut auf den einzigen Menschen den ich erreichen konnte und schrie ich William an. "Er hat mich belogen, er hat mich hier gelassen und dabei sollte ich doch bei Josephs Frau sein. Jetzt hocke ich hier mit einem nichtsnutzigen Sklaven und bin zur Untätigkeit verdammt." Er berührte mich am Bein und wartete gehorsam darauf sprechen zu dürfen, von ihm war alles Selbstvertrauen, dass er beim Zubereiten des Tees und beim einsalben der Wunden gezeigt hatte abgefallen. Er lag demütig wartend vor mir auf den Knien. "William verzeih mir es war falsch so zu reagieren, was möchtest du mir sagen?" "Miss Vini das bedeutet es Sklave zu sein. Ihr habe die Entscheidung abgegeben und er hat angenommen. Das ist es, was ein Sklave ist. Ihr habt keine Macht und keine Möglichkeit mehr selber etwas zu tun. Ihr seid nur noch sein." Er senkte den Kopf zu Boden. "Entschuldigt die Dreistigkeit mit der ich meinen Herrn entehre, doch ist es das was ihr sein wollt?" Seine Frage riss mich aus der Müdigkeit, die meinen ganzen Körper erfasst hatte und ich stand auf. "Ich werde zurück reiten." Mit diesen Worten schickte ich William raus, zog das Nachthemd aus und legt die nassen Sachen wider an. Ich konnte nicht mehr klar denken, ich wollte doch nur Josephs Frau helfen und alles andere wurde nebensächlich. Der Regen war noch stärker geworden und als ich den Stall betrat war ich schon wieder durchnässt und kalt. Was mich dort erwartet führte mir den Unterschied zwischen William und mir deutlich vor Augen. Er kniete im Joch der Kutsche und warte auf mich. "Herrin, ich werde die Kutsche ziehen. Steigt ein, er hat nie etwas von einem Pferd gesagt, mein Herr weiß was gut für mich ist." Damit stand er auf und warte auf meine Reaktion. Ihn zu sehen, wie er sich unter das Joch beugte, ohne Widerstand brachte meinen Verstand zurück und ich nahm ihm das Joch ab. "Dann bleibt mir nichts anderes übrig ich werde bleiben." Nass und frierend brach ich im Stall zusammen und obwohl ich ihn immer wieder anschrie und ihm verbot mich anzufassen trug er mich wieder ans Feuer. Ich schlug nach ihm als er mir helfen wollte das Nachthemd wieder anzuziehen. "Fass mich nicht an." Da fiel er auf seine Knie und erwartet seine Strafe. Er hatte einen direkten Befehl nicht nur verweigert sondern auch entgegen gehandelt. Ich sah trotz seiner unterwürfigen Haltung Traurigkeit in ihm aufsteigen. "William, sage mir woran du denkst." Er konnte dem Befehl nicht zuwider handeln und erzählte mir, dass er schon lange nicht mehr an seinen Vater gedacht hatte, weil es zu weh tut. Doch meine Worte hätten ihn daran erinnert wie er verkauft wurde. ‚Fass mich nicht an.‘ Das waren die Worte die sein Vater schrie als er verkauft werden sollte. ‚Fass mich nicht an.‘ Der Käufer wollte ihn mit sich ziehen doch sein Vater schrie wieder. ‚Fass mich nicht an.‘ Da lachte der Verkäufer. ‚Dein Wunsch sei mir Befehl, dich wird nie wieder jemand berühren.‘ Ich bedauerte ihn daran erinnert zu haben und zog die Knie an den Leib. "William es tut mir leid." "Miss Vini, das muss es nicht, doch was mich das Erlebte gelehrt hat, war dass ich vorsichtig mit dem bin was ich mir wünsche. Ich sah wie mein Vater mit einem Stab an dem eine Schlinge war an den Karre gebunden wurde und danach sah ich ihn nie wieder. Ich weiß dass die Schlinge dazu dient renitente Sklaven zu führen und ich gehe davon aus, dass mein Vater nie wieder eine zärtliche Hand auf seiner Haut gespürt hat." Die Vorstellung nie wieder berührt zu werden ließ mich trotz des Feuers frösteln und ich bat ihn um eine Decke. Er legt mir die Decke über und sprach weiter. "Sein Sklave zu sein heißt auf ihn zu vertrauen. Bedingungslos. Das lehrt er euch grade. Wollt ihr immer noch seine Sklavin sein. Euer Leben ganz in seine Hände legen?" "Ich wollte ihr helfen." William blickte ins Feuer. "Warum habt ihr es dann nicht?" Seine Frage ließ mich zusammen zucken und ich weinte mich in den Schlaf. Als ich die Augen wieder öffnete sah ich William an der Seite von Mr. Dexter knien, der am Feuer stand und sich wärmte. Er blickte mich nur an und fragte dann leise. "Vini du bist zu mir gekommen. Warum?" "Ich hab Hilfe gesucht." Er hielt die Hände zum Feuer. "Und bekommen, die Frau lebt doch das Kind ist tot." Ich lief panisch im Nachthemd aus dem Haus und Dust brachte mich zurück." ##   Willow hält sie fest und lässt sie weinen. "Er wusste es immer schon, du bist in deinem Herzen keine Sklavin du vertraust ihm zwar soweit dass du ihn um Hilfe bittest, doch nicht seinem Urteil was die Art der Hilfe angeht." "Er hat nicht geholfen, dass Kind ist tot." "Du hast mir mal erzählt was William dir gesagt hat. Seine Kette schützt dich und hindert dich gleichzeitig auch daran dich weiter zu entwickeln." Vini zuckt zusammen und legt die Hand auf den leeren Hals. Doch Willow lässt nicht locker. "Was waren deine Gedanken als du versucht hast das Kind zu retten?" "Ich habe mich gefragt, was Mr. Dexter tun würde." "Vini Kinder sterben bei der Geburt, das war schon immer so und das wird auch immer so sein, doch wenn du als Heilerin und als Hebamme tätig sein willst musst du deinem eigen Urteil vertrauen." Das Nicken von Vini ist Resignation und auch wenn sie noch nicht so weit ist, so schließt sie doch die Augen und in Willows Arm schläft sie beschützt ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)