Vini - Der Weg der Sklavin von CeBe13 (Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel) ================================================================================ Kapitel 47: Die Reise 14 (Ein guter Tausch) ------------------------------------------- Die Woche vergeht wie im Fluge, er nutzt jede Gelegenheit um bei den Fürsten von Uster zu sein und schenkt Darla jedes Mal ein Lächeln. Er beglückwünscht York, als dieser ihm erzählt, dass er noch in diesem Jahr die Verbindung mit Darla durch die Verlobung festigen wird und lässt mit keiner Geste oder Silbe erkennen, dass er Darla von früher kennt, und der Plan für eine Auflösung der Verbindung bereits abgelaufen ist. Dann kommt der Freitagabend und er verkündet seinem Vater, dass er nach dem Treffen mit dem Fürst noch ins Gasthaus will. Sein Vater nickt ihm nur zu. Er weiß, dass sein Sohn nach dem Tod von Gunn immer noch ein schlechtes Gewissen hat. Er ist nur froh, dass Liam sich im Normalfall in Arbeit und nicht im Wirtshaus ablenkt und so nickt er nur als Liam sich für diesen Abend ins Wirtshaus begibt. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass sein Sohn am nächsten Morgen pünktlich zum Frühstück und gut arbeitsfähig ist, und die Diskussion über die Zeiten in denen er weg ist zu nichts anderem führen, als dass er geht ohne sich abzumelden. Liam sieht seinen Vater davonreiten und bindet sein Pferd neben dem von Djoser an und betritt den Schankraum. Er bestellt sich einen Whisky und schüttet ihn als keiner auf ihn achtet in den Spucknapf. Drei weitere folgen schnell hinter einander in den Spucknapf und nur einer für den notwendigen Geruch wird getrunken. Dann erwidert er das Lächeln einer der jungen Dirnen. Die Frau ist nicht viel älter als er und scheint noch nicht allzu lange in dem Metier zu arbeiten, denn ihr Lachen berührt ihre Augen als Liam ihr einen guten Wein spendiert und sich selbst einen weiter Whisky genehmigt. Er flüstert ihr ins Ohr, dass er ihr viel mehr als nur den Wein bezahlen würde wenn sie mit ihm zusammen die Nacht verbringen würde und sie lässt sich von ihm vermeintlich verführen. Auf dem Weg zu den Hinterzimmern zeigt der Wirt der Dirne unauffällig nach links. Liam torkelt ein wenig und küsst die Frau, die ihn nach links ziehen will auf den Hals und öffnet die rechte Tür.  Er nimmt sofort war, dass er richtig ist, doch lasst er es sie nicht merken und zieht sie ganz bis durch die Tür und tritt diese zu. "Mein Täubchen, soll ich an deinen Federn zupfen?" Er öffnete ihre Bluse und erst dann reagiert er auf den Anblick der sich ihm bietet. "Was ist das denn, sind wir nicht alleine, ich zahle für eine Nacht, nicht um dich zu teilen." Die junge Frau versucht Liam aus der Tür zu schieben, doch in diesem Moment schreit Djoser. "Das ist der Kerl, der mich verprügelt hat." Liam wird schlagartig nüchtern. "York, was machst du denn mit diesem Gauner...im Bett?" Djoser zieht die Waffe aus der Tasche und der Schuss betäubt das Gehör der Anwesenden. Er greift nach seiner Kleidung und nimmt nur aus den Augenwinkeln war, dass Liam zusammen bricht. Dann ergreift er die Flucht. Liam lässt sich auf den Erben von Uster fallen und verhindert damit, dass dieser Djoser folgt oder fliehen kann. Der Schmerz in seinem Knie lässt keinen Zweifel daran, das Djoser getroffen hat und Liam sinkt zu Boden. Wie durch einen Schleier nimmt er war, dass York ihn auf sein Pferd setzt und dieses zur Burg von Fürst von Uster führt. Die junge Dirne reitet mit ihm und verhindert, dass er vom Pferd fällt. Dann wird er von zwei Dienern in ein prunkvoll eingerichtetes Zimmer gebracht und er hört wie der Name Giles gerufen, ja geschrien wird. "Was ist passiert? Ich brauche meine Tasche. Gib mir die Schere. Oh mein Gott." "Doktor, wird er wieder?" "Das weiß nur Gott." "Giles, ich will eine Antwort." "Mein Fürst, die Kugel hat das Knie durchschlagen und es steckt Stoff und die Kugel im Knie. Ich weiß nicht ob meine Heilkünste dazu reichen. Ich würde vorschlagen das Bein über dem Knie zu amputieren." Das Wort 'amputieren' dringt durch den Schleier aus Schmerzen und Liam schreit. "Nein, eher sterbe ich als ein Krüppel zu sein." "Giles, du hast ihn gehört. Das Bein bleibt dran." In den nächsten Tagen pflegt Darla den kranken, und immer wenn Giles nicht dabei ist wäscht sie seine Wunde mit Weidenrindensud und verbindet sie mit Aloa Vera. Am dritten Tag steht Giles in der Tür und beobachtet Darla ohne, dass sie etwas merkt. Er sieht, wie sie einen Apfel nicht von oben nach unten, sondern waagerecht teilt und die beiden Teile neben das Knie legt. Dann spricht sie die Worte in der alten Sprache und legt zerkaute Kamille in die Wunde. Sie gibt ihm einen Sud aus Baldrian und Schafsgarbe zu trinken. "Göttin, nimm‘ dich seiner an, er ist ein guter Mensch." "Ich hätte nicht gedacht, dass der Fürst eine Priesterin der alten Religion an Bett eines kranken ruft." Darla dreht sich erschrocken um. "Er weiß es nicht. Wüsste er es, er würde mich auf dem Scheiterhaufen verbrennen." "Keine Angst, dein Geheimnis ist bei mir sicher." "Giles, ihr seid der Arzt des Fürsten, wird Liam gesund werden?" "Das weiß ich nicht, wenn ich das Bein am ersten Tag abgenommen hätte, würde er wahrscheinlich zumindest überleben, doch so...? Das Fieber steigt und ich warte jeden Tag auf den Wundbrand." Er zeigt auf die Kamille und Weide. "Jetzt weiß ich zumindest warum er noch nicht eingesetzt hat." Darla hört den schweren Schritt des Fürsten und entfernt die Apfelhälften. Sie und Giles verbeugen sich als er den Raum betritt. "Giles, du weißt was auf dem Spiel steht, also was empfiehlst du?" Darla sieht den Schmerz über das Gesicht des  jungen Arztes huschen, doch dann fast dieser allen Mut zusammen. "Erfüllt ihm einen letzten Wunsch mein Gebieter." "So sei es." "Liam Dexter, der Arzt hat mir geraten dir einen letzten Wunsch zu erfüllen, da du sterben wirst. Was ist dein letzter Wunsch?" "Ich will nach Japan, und ich werde nicht sterben." "Mein Wort ist Gesetz, ich lasse dich noch heute auf ein Schiff nach Japan bringen. Ob du stirbst oder nicht liegt in Gottes Hand." Dann wendet er sich den Wachen zu. "Bringt den Quacksalber fort. Er wird sterben an dem Tag, an dem uns die Nachricht vom Tod von Liam Dexter erreicht. " Giles lässt sich ohne Gegenwehr abführen. "Mein Fürst, ich würde ihm gerne eine Frau mit geben, die ihn auf der Reise pflegt, wenn es in eurem Sinne ist." "Darla, es dauert mich, dass du nicht Fürstin werden wirst, du hast ein gutes Herz und einen Blick für das notwendige. Veranlasse alles was notwendig ist, dass, ihn jemand begleitet." "Wie ihr es wünscht mein Fürst." Der Herrscher von Uster verlässt das Zimmer und Darla ist mit Liam allein. "Ich weiß, dass du das ganze geplant hast. Ich weiß nicht wie, doch York hat seinem Vater erzählt, dass er einen Mann am Wassertrog sah, der schwer verprügelt worden war. Er hat dem Mann angeboten seine Wunden zu pflegen und der Mann habe sich ihm genähert. Die Dirne hat bestätigt, dass der Fremde York geritten hat, wie ein Hengst die Stute reitet. York konnte es nicht bestreiten, doch hat er immer noch behauptet dass er etwas Gutes getan hat, weil er dem geprügelten half. Er verteidigte sogar dessen Schuss auf dich in dem er sagte, der Mann hätte dich als den Identifiziert, den ihn verprügelt habe. Dann kam dein Vater und es veränderte sich das Bild. Dein Vater erkannte das zweite Pferd als eines  aus seinem Stall. Der Fürst glaubt jetzt, dass der Mann wohl ein Pferdedieb war. York war einem Betrüger und Dieb auf den Leim gegangen und hatte dann auch noch unsittlich mit ihm verkehrt und dich als Gast beschuldigt einen wehrlosen verprügelt zu haben. Sein Vater war mehr als verärgert. Er wurde zornig und ließ York keinen anderen Ausweg um seine Ehre zu wahren, als in ein Kloster gehen. Ich konnte die Heirat mit seinem Bruder ohne Komplikationen ablehnen, da er und meine Schwester schon seit Jahren befreundet sind. Meine Schwester wird Fürstin von Uster und ich werde erstmal meine Ausbildung zur Priesterin und Hüterin weiter führen. Du sagtest, ' ein Leben für ein Leben' ich kann meines nun leben, wie ich es für richtig erachte. Ich bete zu der Göttin, dass dein Leben nicht der Preis ist." Liam lächelt und drückt ihre Hand. Seine Stimme ist kaum mehr als ein krächzen. "Ein guter Tausch." Dann dämmert er wieder weg. Darla erklärt der Dirne die bei Liam war was sie auf der Überfahrt zu tun hat und welchen Lohn sie dafür erhält, und dass es einen Bonus gibt, wenn sie Liam lebendig zurück bringt. Die junge Frau überlegt nicht lange. Das Angebot von Darla ist mehr als sie in den letzten 5 Jahren verdient hat und der Bonus doppelt so viel. Dafür wird sie auch Verbände wechseln und die Matrosen zahlen bestimmt auch noch für ihre Dienste. So wird Liam, nachdem er sich von seinem Vater verabschiedet hat auf einen schnellen Segler gebracht und keiner der Menschen am Steg erkennt den Mann, der auf der Hafenmauer sitzt und zu sieht wie sein einziger Freund zum Sterben nach Japan fährt.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)