Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 33: Wo ist Terra? ------------------------- Am nächsten Tag war schon fast unverschämt gutes Wetter. Wolkenlos lag der blaue Himmel über der Stadt, die Sonne schien warm und hell herab. Für Ami war dies ein gutes Zeichen. Obwohl sie die Nacht über vor Nervosität kaum geschlafen hatte, war sie kein bisschen müde, als sie aus dem Bett aufstand. Vorsichtig öffnete sie die Fenster ihres Zimmers. Direkt vor dem Glas saßen ein paar Tauben und Ami wollte sie nicht verschrecken. Dies schien die Vögel jedoch wenig zu interessieren, sie flatterten trotzdem davon und ließen ein paar Federn im Winde wehend zurück. Tief atmete Ami die Morgenluft ein und versuchte damit ihre Nervosität ein wenig herunter zu spielen. Es gelan ihr nur mäßig. Was sie vorhatte entfachte in ihr ein kribbelndes Gefühl wie vor einer Prüfung. Ami blinzelte nachdenklich hoch zur Sonne. Egal was Terra ihr heute sagen würde, all das was sie in letzter Zeit so beschäftigte, würde heute ein Ende finden. Sie hoffte, dass es auch im guten Sinne enden würde. Ihr Blick fiel auf eine paar Blätter Papier, die auf ihrem Schreibtisch lagen. Ami ging hinüber zu dem Tisch und nahm die Zettel zur Hand. Ihre Augen huschten flink über die Notizen welche sie sich gestern Abend gemacht hatte. Im Grunde waren es alle Gedanken und Ängste der letzten Tage gewesen. Beim Schreiben war ihr aufgefallen, dass es sie sehr erleichtert hatte alles aufzuschreiben, was ihr durch den Kopf ging. Die Zeilen wurden automatisch immer mehr und mehr. Und diese Worte und Gedanken auf dem weißen Blatt Papier, hatten in ihr den Entschluss verstärkt zu Terra zurück zu kehren. Ami überlegte, ob sie nicht einfach immer ihre Gedanken aufschreiben sollte, wenn sie Probleme oder Sorgen hatte. Offenbar half es einem die Dinge viel klarer zu sehen. Eine willkürliche Melodie summend verschwand Ami im Bad unter der Dusche. Das heiße Wasser nahm ihr nach und nach die restliche Anspannung, es fühlte sich an, als würde diese wie eine Flüssigkeit aus ihrem Körper herausfließen. Noch eine ganze Weile stand sie entspannt mit geschlossenen Augen unter dem Strahl und genoß die Wärme ihres Elementes, welches an ihrem Körper hinablief. Schließlich drehte Ami zufrieden seufzend den Wasserhahn zu und verließ die Duschkabine. Sie schnappte sich ein Handtuch von der Heizung und trocknete sich damit zuerst die Haare, dann den Körper. Zum Schluss band sie sich das Handtuch um, verknotete es vor ihrer Brust und trat zum Spiegel. Er war beschlagen, sie konnte nur ihre Silhouette erkennen. Ami wischte mit ihrer Hand den Spiegel frei und betrachtete sich selbst. Ihre Haare waren durch das Abtrocknen ziemlich wirr. Schnell griff sie nach einer Bürste um sich zu kämmen. Als sie zufrieden war, ging sie in ihr Zimmer und schaute nachdenklich in ihren Kleiderschrank. Die Wahl was sie anziehen sollte, fiel ihr heute viel schwerer als sonst. Ami wollte Terra auf angemessener Art begegnen, doch was würde ihm gefallen? Schließlich entschied sie sich für ein Outfit was schon seit einer ganzen Weile in ihrem Schrank hing, ohne das sie es bisher angezogen hatte. Skeptisch betrachtete Ami ihr Spiegelbild. Sie trug ein weißes Hemd, dessen Ärmel bis zu den Ellenbogen hochgesteckt waren. Darüber ein dunkleblaues, fast schon schwarzes Top und einen kurzen Rock in der selben Farbe wie das Top. Dazu trug sie schwarze Stiefel, welche ihr knapp bis unters Knie reichten. Ami hoffte das sie Terra so gefallen würde. Zum Schluss ging sie noch in die Küche und bereitete sich ein schnelles Frühstück zu. Ihre Mutter war wie immer bereits auf Arbeit. Ami war also daran gewöhnt sich selbst zu versorgen. Außerdem passte es ihr ganz gut, dass sie alleine war, so konnte sie in Ruhe ihre Gedanken ordnen. Nicht dass sie das nicht schon die ganze Nacht getan hätte, aber so wie bei einem Vokabel-Test ging sie ihre Worte in Gedanken immer und immer wieder durch. Als sie fertig war, stellte sie das Geschirr in die Spüle, schnappte sich die Notizen und ihre Handtasche und betrat den Außenflur. Auf die Sekunde genau erwischte Ami den Bus und ließ sich auf einen freien Sitz fallen. Keine fünfzehn Minuten später, stand sie vor dem Gebäude in dem Terra wohnte. Langsam sah sie an dem Haus hinauf. Ihr Blick blieb an einem Balkon im obersten Stockwerk hängen, von dem sie wusste, dass er zu Terras Wohnung gehörte. Plötzlich meldete sich die Nervosität mit voller Wucht wieder zurück. Alle Gedanken die Ami sich zurecht gelegt hatte, waren von einem Moment auf den anderen aus ihrem Kopf verschwunden. Ami sah auf ihre Hand, welche noch immer die Notizzettel hielt. Beunruhigt registrierte sie, dass die Hand zitterte. Der Pager um ihr Handgelenk erschien ihr auf einmal viel zu eng und sie lockerte ihn ein wenig. In ihrem Körper spürte sie nur noch das Nervöse Kribbeln in ihrem Bauch und hörte den Schlag ihres eigenen Herzen. "Na los doch Ami. Tu es endlich. Geh einfach zu ihm hoch und rede mit ihm. Wenn du es jetzt nicht tust, wirst du es niemals schaffen.", versuchte sie sich innerlich selbst Mut zuzusprechen. Doch sie konnte sich nicht bewegen. Ihre Beine versagten ihr den Dienst, bewegten sich keinen Millimeter. Aus ihrer zitternden Hand lösten sich die Notizzettel und fielen auf den Boden. Ami bemerkte es nicht einmal. Warum war es nur so schwer? Schon hatte Ami sich umgedreht und wollte nun doch wieder gehen, als auf einmal ein Bild an ihrem geistigen Augen vorbeizuckte. Sie sah Terra vor sich, wie er sie mit traurigem Blick ansah. Tief Luft holend ballte Ami ihre Hand zur Faust und wandte sich wieder der Glastür zu. Es war nicht fair jetzt zu gehen, sie musste die Sache Terra zu Liebe durchziehen. Entschlossener als kurz zuvor betrat sie die Eingangshalle und nahm den Fahrstuhl in die oberste Etage. Oben angekommen wandte sie sich nach links und ging leisen Schrittes auf Terras Tür zu. Vor der Tür stockte sie noch einmal. Rasch hob sie die Hand um noch einen letzten Blick auf die Notizen zu werfen, nur um sich selbst zu beruhigen. Überrascht bemerkte sie, dass sie die Zettel gar nicht mehr in ihrer Hand hielt. Verwundert sah sie den Flurz entlang ob die Zettel irgendwo auf dem Boden lagen, jedoch ergebnislos. Schulterzucken wandte Ami sich wieder der Tür zu. Vielleicht war es besser so. Wie hätte es auch ausgesehen, wenn sie von dem Zettel abgelesen hätte. Kopfschüttelnd wunderte sich Ami über ihre eigenen Gedanken. "Konzentriere dich!", mahnte sie sich selbst. Nach einer kurzen Weile die sie einfach nur vor der Tür stand, hob sie die Hand...hielt noch einen Moment inne...und klopfte. Nichts passierte. Ami wartete noch einen Moment, dann hob sie die Hand und klopfte erneut. Etwas lauter dieses Mal. Doch wieder passierte nichts. Es war totenstill auf der anderen Seite der Tür. Vielleicht hatte er das Klopfen nur nicht gehört? Doch auch als Ami auf die Türklingel drückte, blieb alles ruhig hinter der Tür. Verwirrt wollte Ami noch ein letztes Mal auf die Klingel drücken als sie endlich Schritte hören konnte. Mit laut pochendem Herzen lauschte Ami auf die Geräusche. Kurz vor der Tür stoppten die Schritte und sie konnte das Knarren des Türnknaufes vernehmen. Dann endlich öffnete sich die Tür...hinter ihr. Ami wandte sich um und sah in das Gesicht eines dunkelhaarigen Mädchens, etwa in ihrem Alter. "Hallo!", sagte das Mädchen freundlich, trat auf den Flur und schloss hinter sich die Tür. An ihrem Arm hing eine Einkaufstasche in der Ami Schwimmsachen erkennen konnte. "Guten Tag.", antwortete Ami etwas irritiert. "Wolltest du zu Terra?", fragte das Mädchen und verstaute ihren Schlüssel in ihrer Tasche. "Ja, eigentlich schon. Aber er scheint nicht da zu sein." "Stimmt er ist früh am morgen abgereist. Er hatte eine Reisetasche dabei. Ich habe ihn gesehen als ich grade den Müll rausbrachte.", sagte das Mädchen im Plauderton. "Oh!", machte Ami überrascht. Abgereist? "Wann war das?" "Hmm lass mich überlegen, dass muss so gegen 7:00 Uhr gewesen sein." "Weisst du wohin er wollte oder wie lange er fort sein wird?" Bedauernd schüttelte das Mädchen den Kopf. "Nein keine Ahnung tut mir Leid. Ich kenne ihn ja auch nicht richtig. Hab mich nur mal auf dem Flur mit ihm unterhalten. Aber er ist süß." Ami fühlte tief in sich einen kleinen Stich...fast wie...Eifersucht? Nachdenklich sah das Mädchen sie an. "Dich habe ich hier doch auch schon mal gesehen. Sag mal...bist du vielleicht seine Freundin?" Ohne das sie etwas dagegen tun konnte wurde Ami knallrot im Gesicht. "Ich äh..." Das Mädchen lachte. "Ach vergiss es. Geht mich ja auch nichts an. Jedenfalls ist er nicht da. Du wirst dein Glück ein anderes Mal versuchen müssen. Einen schönen Tag noch." Und damit verschwand sie in Richtung Treppenhaus. In Amis Kopf wirbelten die Gedanken. Terra war abgereist? Wohin? Und Warum? Und wieso grade jetzt? Gedankenversunken verließ Ami das Gebäude wieder und sah auf ihre Uhr. Es war noch nicht einmal ganz 9:00 Uhr. Wenn es stimmte was das Mädchen sagte, hatte Ami Terra um zwei Stunden verpasst. Wohin konnte Terra nur so früh morgens hinwollen? Und dann auch noch mit Reisetasche? Ihr Blick fiel auf die Knöpfe an ihrem Pager. Vielleicht hatte sie noch eine andere Möglichkeit ihn zu erreichen. Wenn sie ihn anfunkte, konnte sie sich mit ihm irgendwo verabreden, denn sie wollte auf jedenfall heute noch mit ihm sprechen, solange sie den Mut dazu noch hatte. Dummerweise war ihr Pager noch nicht aktualisiert worden. Aber das ließ sich ja schnell beheben. Ami drückte auf einen Knopf und aus dem Lautsprecher erklang die Stimme von Luna. "Ami. Was ist los?" "Guten Morgen Luna, entschuldige das ich dich so früh störe aber ich muss dich um einen Gefallen bitten." "Worum geht es?" "Mein Pager muss noch auf den von Terra eingestimmt werden. Jetzt sofort.", sagte Ami und hoffte dass sie nicht zu fordernd klang. "Jetzt sofort? Hört sich an als wäre dir das sehr wichtig." Ami lächelte. "Ja. Das ist es." In ihrem Geiste konnte sie die schwarze Katze mit dem Kopf nicken sehen. "Also gut. Wir treffen uns in der Spielhalle. Ich bringe Bunny mit. Bis gleich." Mit einem Piepsen wurde die Verbindung unterbrochen. Etwa eine halbe Stunde später betrat Ami die Spielhalle. Hier trafen die Freunde sich sehr häufig. Es war gewissermaßen ein zweiter Treffpunkt neben dem Hikawa-Tempel. Geführt wurde die Spielhalle von Motoki, eines alten Freundes der Gruppe und dem Bruder von Unazuki, Terras Chefin. Doch sie war noch aus einem anderen Grund wichtig. Unter einem Sailor-V Spielautomaten befand sich ein geheimer Raum mit einem Hochleistungscomputer aus dem Reich des Mondes. Luna und Artemis hatten diesen Raum einst erschaffen, als sie noch auf der Suche nach der Prinzessin Serenity gewesen waren. Von hier aus konnten Luna und Artemis das Sailor Team über Bildschirme hinweg koordinieren und mit Daten über die Feinde versorgen. Zudem war dies die Zentrale-Funkstation für die Sailor Pager. Suchend sah Ami sich um, doch Luna schien noch nicht da zu sein. Dafür kam Motoki auf sie zu. "Ami. Lange nicht gesehen." Grinsend hielt er ihr die Hand hin. Ami ergriff sie und lächelte. "Stimmt. Ein paar Wochen sinds bestimmt schon." "Vermutlich hat dich die Lernerei wieder voll in Anspruch genommen was?" "Könnte man so sagen. Das...und andere Dinge.", antwortete Ami ausweichend und sah sich noch einmal in der Halle um. Noch waren nicht besonders viele Menschen hier. Die meisten wollten lieber das gute Wetter genießen. "So?", fragte Motoki neugierig. Doch als er keine weiteren Erklärungen erhielt, zuckte er nur mit den Schultern und fragte: "Wartest du auf die anderen?" Nickend setzte Ami sich auf einen Sitz vor irgendein Spiel. "Ja. Also zumindest auf Bunny. Wir wollten uns hier treffen." In diesem Moment ging die Schiebetür auf und Bunny betrat die Spielhalle, mit Luna auf dem Arm. "Hallo Ami, hallo Motoki.", sagte Bunny und gesellte sich zu ihnen. Luna maunzte begrüßend. "Hallo Bunny. Schön, dass du auch mal wieder hier bist." "Tut mir Leid. Ich war viel beschäftigt in letzter Zeit.", sagte Bunny zerknirscht. "Wohl mit Mamoru was?", fragte Motoki sie grinsen. "Bunny wurde rot und drehte das Gesicht weg. "Ich weiß gar nicht was du meinst.", behauptete sie. Motoki und Ami lachten auf. Auch Luna sah aus als müsste sie lachen. "Apropros.", sagte Motoki und sah Ami an. "Sag mal stimmen die Gerüchte die ich höre? Mit dir und dem neuen Angestellten von Unazuki?" Ami sah ihn überrascht an. "Woher...?" "Na von Unazuki natürlich. Von wem sonst? Also stimmt es?", fragte Motoki neugierig. "Ich...bin mir noch nicht sicher...ich muss noch mit ihm darüber reden..." Motoki nickte verstehend. "Achso. Naja ich wünsche es dir auf jedenfall. Soweit ich es von Unazuki erfahren habe, scheint er ein sehr anständiger Kerl zu sein." "Ja. Das ist er wohl.", erwiderte Ami. Ihr Blick war so verträumt in die Ferne gerichtete. Luna und Bunny blinzelten sich zu. Offenbar hatte Ami endlich eine Entscheidung getroffen. Motoki klopfte Ami auf die Schulter. "Ich drück dir jedenfalls die Daumen. So ich muss jetzt weiter arbeiten. Bis dann ihr beiden.", sprachs und machte sich davon. "Ihr beiden. Ts, als wenn ich gar nicht da wäre.", maulte Luna beleidigt. "Naja offiziell gesehen bist du auch keine richtige Person. Bei uns gilst du nun mal als Tier. Aber als sehr intelligentes.", versuchte Ami die Katze zu beschwichtigen. Bei dem Wort ´intelligent´ setzte Luna sich stolz auf. "Das will ich auch meinen." "Also was gibt es Ami? Luna sagte etwas von deinem Pager?", warf Bunny ungeduldig ein. "Ja." Ami nahm ihren Pager vom Handgelenk hob ihn sich vor das Gesicht. "Ich will, dass er auch auf Terra eingestimmt wird." "Aha?", machte Bunny und grinste. Ami sah sie schief an. "Was denn? Irgendwann müssen wir das doch sowieso machen oder nicht? Immerhin gehört er ja jetzt zum Team.", sagte sie ausweichend. "Klar doch...aber...ist das der einzige Grund?", fragte Bunny überneugierig und piekste Ami in die Seite. "Hör auf damit Bunny.", beschwerte sich Ami künstlich. Dann sah sie traurig zu Boden. "Ehrlich gesagt: es steckt noch mehr dahinter." Lunas Ohr zuckte und sie betrachtete Ami interessiert. "Und was?", fragte sie. "Ich wollte heute morgen mit Terra sprechen. Doch er war nicht da. Ich dachte, mit dem Pager kann ich ihn erreichen und mich irgendwo mit ihm verabreden. Es wird Zeit das wir gewisse Dinge klären." Bunny schlug Ami strahlend übers ganze Gesicht so hart auf die Schulter, dass diese nach vorne taumelte. "Klasse. Das ist unsere Ami, die wir kennen und lieben. Ich bin stolz auf dich." "Danke Bunny.", brummte Ami und rieb sich die Schulter. "Ich finde es auch gut, dass ihr euch endlich aussprechen werdet. Auf die Dauer kanns einfach nicht so weiter gehen mit euch.", sagte Luna und sprang Bunny vom Arm. "Passt auf das niemand guckt!" Ami und Bunny sahen sich vorsichtig um. Außer ihnen waren nur noch zwei Kerle im hinteren Bereich der Spielhalle und die waren völlig mit einem Rennspiel beschäftigt und wandten ihnen den Rücken zu. "Alles klar schnell.", sagte Ami. Luna huschte unter den Sailor-V Spielautomaten und betätigte einen kleinen Knopf an der Unterseite. Leise surrend glitt der Automat nach hinten und offenbarte eine Treppe die in den Keller führte. Zum Glück war der Rennspielautomat sehr laut und die beiden Kerle hörten es nicht. Flink huschten Ami, Bunny und Luna nach unten und der Automat rutschte wieder an seinen alten Platz. Der Raum am Ende der Treppe war groß, quadratisch und am Ende befand sich ein Computer mit drei großen Bildschirmen. Neben der Tastatur befand sich eine kleine leuchtende Platte und auf diese legte Ami ihren Pager ab. Luna setzte sich vor die Tastatur und gab mit ihren Pfötchen Befehle in den Computer ein. In einem blauen Licht aufleuchtend, aktivierte sich die Platte und der Pager schwebte ein paar Zentimeter in die Luft, bevor er in dem Kraftfeld zum stehen kam. Auf dem Display des Pagers erschienen winzige Symbole, wie ein Code, der eingegeben wurde. Am unteren Ende der Reihe mit den Knöpfen materialisierte sich ein weiterer Knopf. Mit diesem würde Ami in der Lage sein, nun auch Terra zu erreichen. Luna gab einen letzten Befehl ein und die Platte deaktivierte sich wieder. Sanft landete der Pager wieder auf der Oberfläche. Ami nahm ihn an sich und schnallte ihn wieder um ihr Handgelenk. Mit klopfenden Herzen betrachtete sie ihn. Nun konnte sie Terra bestimmt erreichen. "Willst du ihn gleich ausprobieren?", fragte Luna und sprang vom Tisch herunter. Ami nickte. Ihr Finger schwebte dicht vor dem Knopf. "Was ist?", fragte Bunny und sah sie besorgt an. "Nun drück schon drauf." Noch einmal holte Ami tief Luft, dann betätigte sie den Knopf und der Bildschirm des Pagers wurde schwarz... Stille. Keiner sprach. Nicht einmal zu atmen wagte jemand. Alle starrten auf den kleinen Bildschirm , jedoch...nichts passierte. Verwirrt drückte Ami noch einmal auf den Knopf, mit dem selben Ergebnis. "Irgendwas stimmt nicht Luna." Kurz dachte die Katze nach. "Vielleicht braucht das Gerät eine Weile um den Code richtig anzunehmen. Du solltest es vielleicht später noch einmal versuchen." Seufzend ließ Ami sich auf einen Stuhl fallen. Irgendwie hatte sich heute das Schicksal gegen sie verschworen. Bunny betrachtete Ami nachdenklich und jetzt fiel ihr erst die Kleidung von ihrer Freundin auf. "Sag mal du hast dich heute ja so hübsch angezogen. Das kennt man ja gar nicht von dir.", sagte Bunny. Gleichzeitig klatschte sie sich die Hand vor den Mund und beeilte sich im nächsten Moment zu sagen: "Also nicht dass du nicht immer hübsch aussehen würdest...aber ich...äh...das sollte jetzt nicht heißen das...ähm...ach verdammt." Mit hochrotem Kopf tippte Bunny mit der Fußspitze auf dem Boden rum. Ami lachte. "Schon gut Bunny. Ich habe es nicht falsch verstanden. Keine Sorge." Kichernd stand Ami wieder auf, drehte eine Pirouette und sah Bunny und Luna gespannt an. "Sehe ich wirklich hübsch aus?" Bunny nickte eifrig und Luna sagte: "Ja das tust du. Wobei du natürlich nicht viel auf die Meinung einer Katze geben solltest. Wir tragen für gewöhnlich keine Kleider.", erwiderte Luna verschmitzt und zwinkerte ihr zu. "Nein, im Ernst. Bunny hat Recht. Du siehst wirklich sehr hübsch aus heute." Lächelnd lehnte Ami sich an die Wand. "Danke ihr zwei." In diesem Moment schien Bunny ein Licht aufzugehen, zumindest sah sie so aus. Grinsend kam sie ganz nahe an Amis Gesicht heran. "Sag mal Amilein, dass hat doch nichts mit Terra zu tun, dass du dich so schick gemacht hast, ooooder?" Kalt erwischt bekam Ami schon wieder einen roten Kopf. "Also...ehrlich gesagt doch." "Ahaaaaa?", machte Bunny und sah sie überaus neugierig an. "Was hattest du denn genau vor?" "Hör auf Bunny.", ermahnte Luna sie. "Das geht dich wirklich nichts an." Doch Ami schüttelte den Kopf. "Schon gut Luna." Fest sah sie Bunny in die Augen und sagte: "Ich wollte heute mit ihm reden, um das zwischen uns endlich aus der Welt zu schaffen." "Ja das habe ich mir mittlerweile auch schon gedacht.", sagte Bunny grinsend. "Aber warum dieses Outfit, das verstehe ich nicht." Seufzend ließ Luna den Kopf hängen. "Hoffnungslos." Ami kniete sich neben die Katze und fing an sie zu streicheln, was Luna mit einem tiefen Schnurren kommentierte. "Ich weiss auch nicht, ich wollte ihm einfach gefallen. Das ist alles." "Genau Bunny. Darauf hättest sogar du kommen können.", sagte Luna und schielte zu Bunny hinüber. Diese plusterte die Wangen auf und sagte wütend: "Soll das etwa heißen ich bin blöd?" "Naja, manchmal benimmst du dich jedenfalls so als wärest dus.", kicherte die Katze. Sofort wollte Bunny eine schlagfertige Antwort geben, doch Ami unterbrach sie. "Beruhige dich Bunny. Bitte. Ich habe grade ein Problem und ich hoffe du kannst mir dabei helfen." Manchmal waren die Übergänge von Bunnys Launen wirklich erstaunlich. Von einem Moment auf den anderen wechselte sie von wütend auf hilfsbereit. "Wie kann ich dir helfen? Bunny die Superschlaue löst jeden Fall!", sagte sie übertrieben laut und salutierte. Gerade noch schaffte es Ami einen weiteren Kicheranfall zu vermeiden. Stattdessen erklärte sie Bunny die Situation. Zwar wollte sie endlich mit ihm reden, doch irgendwie schaffte sie es einfach nicht zu ihm zu gelangen. "Versuchs doch noch mal mit deinem Pager.", warf Luna ein. Allerdings blieb es bei einem Versuch. Terra meldete sich auch jetzt nicht. "Möglicherweise kann er gerade nicht abnehmen.", sagte Luna nachdenklich. "Aber warum? Wo ist er jetzt überhaupt?", fragte Ami. Luna und Bunny sahen sich an. "Nun...als wir ihn neulich besucht haben meinte er, dass er in den Ferien trainieren wollte." "Trainieren? Du meinst seine Kampftechniken?" Lunas Schnurrhaare zuckten nervös als sie sagte: "Nein nicht seine Kampftechniken. Seine Dämonenform." Ami starrte sie an. "Wie bitte?", keuchte sie. Schnell erklärte Bunny ihr, was vorgefallen war. "So ist das also." Auf ihrer Lippe kauend dachte Ami über das Gehörte nach. "Aber er hat nicht gesagt, wo er hinwollte?" Kopfschüttelnd sagte Bunny: "Er wusste es da noch nicht. Vielleicht hat er inzwischen einen Platz gefunden." Stirnrunzelnd fragte Ami die Fragen der Fragen: "Aber wo soll der sein? Unter dem Aspekt das er ziemlich auffällig ist, wenn er verwandelt ist, kann es eigentlich kein Ort in dieser Stadt sein. Zudem kommt noch seine erhöhte Stärke. Mit der könnte Terra großen Schaden anrichten, daher muss es ein Ort sein, wo möglichst wenige Menschen sind. Ich bin mir sicher, dass Terra sich das gleiche überlegt hat." "Ja, das hat er bestimmt. Also kommen nur Orte außerhalb der Stadt in Frage.", sagte Luna und sprang wieder auf den Tisch. Flink hämmerte sie auf der Tastatur herum und schließlich war auf dem Bildschirm eine Karte von Tokios Umgebung zu sehen. Weitere Eingaben folgten. Luna wollte, dass der Computer die Orte wiedergab, an denen Terra möglicherweise unter den eingegeben Umständen trainieren konnte. Nur einen Augenblick später leuchteten rote Punkte auf dem Bildschirm auf und markierten die Orte, welche der Computer für am wahrscheinlichsten hielt. Rasch zählte Ami sie durch. 9 Orte im gesamten. Sofort fasste Ami einen Entschluss: sie würde jeden dieser Orte nach Terra absuchen. Und sie fing gleich heute damit an. Kurz erklärte sie den beiden was sie vorhatte. Luna nickte und sagte: "Du solltest es trotzdem weiterhin mit dem Pager versuchen. Vielleicht antwortet er ja doch." Bunny sprang vor Freude auf dem Fleck herum. "Das klingt lustig. Ich benachrichtige die anderen. Bestimmt werden sie uns bei der Suche helfen." Damit tippte sie auf ihrem Pager rum und überbrachte den anderen die Neuigkeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)