Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 13: Dämon oder Mensch? ------------------------------ Nur mit übergroßen Anstrengungen schaffte es Terra noch zu seiner Wohnung. Sein Anzug war längst wieder in der Kette verschwunden, welche wie durch ein Wunder im Kampf nicht beschädigt wurde. Eine Blutspur führte von seinem Balkon in sein Schlafzimmer. Vollkommen entkräftet sank Terra zu Boden. Sein Blick trübte sich fortwährend und nur mit bloßer Willensanstrengung verhinderte er, dass er ohnmächtig würde. Zuerst musste er seine Wunden heilen, dann erst konnte er sich ausruhen. Sich auf eine noch stärkere Welle der Erschöpfung vorbereitend, entfesselte er seine allerletzten Kraftreserven. Nur langsam schlossen sich seine Wunden, während er immer schwächer wurde. Als die Magie ihre Arbeit getan hatte, setzte Terra sich mühsam auf und sah in den Spiegel. „Verflucht!“, murmelte er, seine Stimme kaum mehr als ein flüstern. Die Verletzungen die ihm vom Sailor Team zugefügt wurden, waren kein bisschen verheilt, nur die Blutungen hatten endlich aufgehört. Warum das so war, konnte er jedoch nicht sagen. Möglicherweise konnte seine Magie die Wunden nicht heilen, weil andere Magie sie verursacht hatte. Um ihn herum wurde alles schwarz. Als letztes fiel sein Blick auf die Wanduhr. In nahezu fünf Stunden, musste er schon wieder aufstehen, sollte er dann noch leben hieß das… dann sank er endgültig zu Boden und rührte sich nicht mehr… „Ihr habt ihn also entkommen lassen?“ Artemis zeigte ihnen sein Unmut mit jeder Silbe die er aussprach. Nachdem sie alle wieder zu sich gekommen waren, hatten sie sich sofort zu Reis Tempel begeben. Dort trafen sie sich mit Luna und Artemis um ihnen alles zu erzählen und sich zu beratschlagen. „Hatschi!“, machte Minako plötzlich. Sie saß dick in mehrere Decken eingepackt auf dem Boden und putze sich die triefende Nase. Noch immer war sie völlig durchgefroren, aber mit Hilfe eines Feuers im Kamin und der dampfenden Tasse Tee die ChibiUsa ihr nach und nach einflößte, ging es ihr schon einigermaßen besser. Ami sah sie beschämt an. „Es tut mir Leid Minako. Das war alles nur meine Schuld.“ Minako schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Da konntest du ja nichts für.“, sagte sie und nieste erneut in ihr Taschentuch. ChibiUsa verabreichte ihr noch etwas Tee. Luna hatte sich bisher noch nicht geäußert. Reihum betrachtete sie nachdenklich ihre menschlichen Freunde. Niemand von ihnen schien verletzt zu sein. Zwar waren sie alle ziemlich erschöpft, doch Minako war offenbar die einzige die es etwas härter getroffen zu haben schien. „Ich finde es jedoch ziemlich erstaunlich, dass ihr alle unverletzt davon gekommen seid.“, tat sie ihnen ihre Gedanken kund. Rei sah betreten zu Boden. Die anderen schwiegen. „Ist irgendwas?“, fragte Artemis. „Nun ja… wir sind eigentlich nicht unverletzt geblieben. Es ist wohl eher so, dass dieser Mann uns geheilt hat.“, sprach Rei. Noch immer starrte sie auf ihre Knie. Luna runzelte die Stirn. „Obwohl ihr ihn angegriffen habt und euch somit nicht gerade dankbar verhieltet, war er trotzdem so freundlich euch zu heilen?“ Rei nickte. „Ich habe ihn gesehen, kurz bevor er verschwand.“ Nachdenklich erhob Luna sich und kletterte auf Bunnys Schoß. Sofort begann sie Luna am Kopf zu kraulen. Artemis kuschelte sich an Minako. „Ich finde es ziemlich merkwürdig wie ihr euch verhalten habt. Was war los mit euch? Ihr seid doch sonst nicht so …undankbar und greift jemanden an der euch geholfen hat, nur weil er mysteriöse Kräfte hat.“ Betreten sahen sie alle zu Boden. Die Wahrheit war, dass so recht niemand von ihnen wusste was in sie gefahren war. Vor allem Rei wunderte sich ziemlich über sich selbst. Sie wusste selbst natürlich nur zu gut, dass sie manchmal etwas launisch sein konnte und Bunny band ihr dies immer liebend gern auf die Nase. Doch in diesem Moment erkannte sie sich selbst nicht wieder. Fast war es so, als hätte jemand anderes durch sie gehandelt oder sie beeinflusst… Artemis beendete ihren Gedankenwirrwarr. "Ich werde aus diesem Kerl einfach nicht schlau.“, sagte er. „Erst hilft er euch, dann greift er euch an und dann hilft er euch erneut.“ Ratlos schüttelte er den Kopf. „Dieser Mann hat uns aus reiner Notwehr angegriffen.“, warf Makoto ein. Alles starrte sie an. Es war das erste Mal in dieser Versammlung dass Makoto überhaupt etwas sagte. Ami nickte zustimmend. Deutlich erinnerte sie sich daran, wie er seine Hand langsam sinken ließ, bevor Sailor Jupiter ihn erneut angegriffen hatte. In Makoto ging ähnliches vor. „Ich wollte das alles nicht. Ich wollte euch niemals wehtun. Warum habt ihr mich nicht einfach gehen lassen?“, erklang die Stimme des Mannes in ihrem Kopf. Ja warum eigentlich nicht? „Was ist los mit dir?“, fragte Mamoru sie besorgt. Hastig schreckte Makoto aus ihren Gedanken. „Gar nichts. Ich war nur etwas frustriert weißt du. Keiner meiner Schläge konnte ihm wirklich etwas anhaben.“ „Ja da hast du Recht, es war wirklich erstaunlich.“ Mamoru nickte. „Selbst in seinem geschwächten Zustand war der Mann noch unglaublich stark. Seiner Schwertkunst hatte ich absolut nichts entgegen zusetzen.“ „Das macht ihn nur zu einem noch gefährlicheren Gegner.“, warf Artemis ein. „Wir…hatschi…wissen doch noch gar nicht…hatschi…ob er unser Feind ist.“, brachte Minako mühsam heraus. ChibiUsa reichte ihr ein neues Taschentuch. „Stimmt. Vielleicht ist er wirklich nicht unser Feind.“, sagte sie. „Obwohl wir ihn angegriffen haben, war er stets darauf bedacht uns nicht zu sehr zu verletzen. Ist euch das nicht aufgefallen?“ Die anderen schüttelten den Kopf, nur Bunny nickte. „Wir sind alle zwar mit ein paar blauen Flecken davon gekommen, aber ich bin mir sicher, er hätte uns töten können wenn er gewollt hätte.“, meinte sie. „Ich finde das zeigt schon zur genüge, dass er ein gutes Herz hat oder?“ Böse funkelte sie Rei an. Diese sah weiterhin beschämt zu Boden. „Du hast ja Recht, Bunny.“ Endlich sah sie wieder auf. „Ich war wie besessen davon herauszufinden wer er ist. Hätte ich auf dich gehört und die anderen nicht zum Kampf ermutigt, hätten wir vielleicht auch eine friedliche Lösung finden können.“ Dankbar lächelte Bunny. „Es gibt aber noch einen Hinweis darauf, dass er gut ist.“, sagte sie. „Was meinst du?“, fragte Rei verwundert. „Nun ja mein Angriff hat ihm doch absolut nichts anhaben können oder?“ Das der Mann in Wirklichkeit gut war und deswegen ihr Angriff versagt hatte, war Bunnys letzte Hoffnung an die sie sich mit aller Macht klammerte. Sie wollte einfach nicht daran denken, was passieren würde wenn sie tatsächlich ihre Kräfte verlor. Vielleicht redete sie sich damit selbst etwas ein, aber das war ihr im Moment völlig egal. Ami ging ein Licht auf. „Du meinst…“ Eifrig nickte Bunny. „Nur ein gutes Wesen kann der Kraft des Silberkristalls widerstehen.“ Luna dachte angestrengt nach. „Na komm schon Luna, erzähl uns was in die vorgeht.“, sagte ChibiUsa und beobachtete die Katze neugierig. Seufzend sah Luna sie an. „Ich mache mir einfach sorgen. Dieser Mann ist scheinbar eine Mischung aus Mensch und Dämon.“ Reihum sah sie einer nach der anderen in die Augen. „So einen Gegner hatten wir noch nie. Wir wissen einfach nicht wie sich das auf den menschlichen Verstand auswirkt.“ „Worauf willst du hinaus Luna?“, fragte Makoto. „Mal angenommen der Dämon ist die dunkle Seite des Mannes. Was garantiert uns, dass diese dunkle Seite nicht irgendwann aus ihm herausbricht?“ Minako runzelte die Stirn. „Aber wir haben dir doch schon gesagt, dass…“ „Ihr habt uns erzählt…“, unterbrach Luna sie, „…das der Mann sich in einen Dämon verwandelt hat. Vielleicht kann er diese Kräfte für seinen Vorteil nutzen, aber wenn seine dunkle Seite in ihm ein eigenständiges, denkendes Wesen ist, könnte es passieren, dass sie den guten Teil übermannt.“ Schweigen breitete sich aus. „Wie auch immer.“, unterbrach Artemis die Stille. „Ohne nähere Informationen können wir noch nichts festlegen. Und bis es soweit ist, kann alles passieren. Sollten wir noch einmal auf ihn treffen, müssen wir unbedingt endlich herausfinden wer oder was er ist. Aber auch möglichst auf friedlichem Wege.“ Die Sailor Kriegerinnen und Mamoru nickten um zu zeigen, dass sie verstanden hatten. Das Läuten der Wanduhr verkündete ihnen, dass es bereits Mitternacht war. Erschrocken sprang Bunny auf. „Oh, nein. Wir müssten schon längst im Bett sein. Morgen haben wir doch Schule!“ Hastig verabschiedeten sie sich und liefen nach Hause um vor dem Morgengrauen noch etwas Schlaf zu bekommen. Minako blieb über Nacht bei Rei, die versprach ihr ein Mittel gegen ihre Erkältung zu geben. „So kannst du morgen wieder in den Unterricht gehen.“, grinste sie. Minako schnaubte. „Um ehrlich zu sein kann ich auf die Schule morgen gerne verzichten!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)