TMNT - Eine neue Ära beginnt von oOSaeko ================================================================================ Kapitel 1: Mikeys Verschwinden ------------------------------ ‚Noch sind wir nicht am Ziel, Captain. Was sollen wir tun? Der Meteoritenschauer wird immer schlimmer und die Brocken immer größer. Bald können wir das Schiff nicht mehr steuern und es wird zerstört werden‘ ‚Lass das meine Sorge sein. Haltet den Kurs weiter und steigt in die Rettungskapseln‘ ‚Aber Captain! Sie wissen doch genau, dass wir nicht genug für alle an Bord haben. Wir-‚ ‚Ich bin der Captain dieses Raumschiffes und ich will, dass meine Crew heil von Bord kommt. Und jetzt geht.‘ „Ein Captain geht immer mit seinem Schiff unter und solle es noch so ein schrecklicher Tod sein“ synchronisierte der älteste der Turtles, während dieser vom Boden aufsprang. Einen Arm in der Luft, während die freie Hand in die Hüfte gestemmt wurde richtete er seinen Blick in Richtung Decke, ehe ein tiefes Seufzen hinter ihm ertönte. „Man Leo, was findest du nur an dieser beknackten Serie?“ wollte Raphael von seinem Bruder wissen, während er in seinem Sitzsack saß, oder eher halb darin lag und den Kopf in den Nacken gelegt hielt. Mit leicht verengten Augen drehte sich der Anführer zu seinem Bruder um, beide Hände nun in die Hüften gestemmt und den Kopf leicht zur Seite geneigt. „Die Serie ist nicht beknackt. Es geht darum, wie der Kapitän des Raumschiffes-„ begann Leonardo, wurde jedoch sogleich von Raph unterbrochen. „Ja ja, wie der Kapitän als Anführer seine Crew beschützen möchte. Bla bla bla. Du identifizierst dich selbst nach drei Jahren noch mit diesem Kerl und schaust dir die Episoden Tag ein Tag aus an. Kein Wunder, dass dir der Titel des Anführers heute noch zu Kopf steigt“ meinte der Jüngere der beiden, ehe er sich erhob und seinen Nacken knacken ließ. „Aber bitte. Nur hör auf alle Texte nach zu sprechen“ meinte er und sah in Richtung Labor, in welchen Donatello bereits wieder fleißig am herumwerkeln war. Doch eines fiel dem Ninja auf, was ihn die Stirn runzeln ließ. Leonardo hingegen wollte gerade etwas auf seine Worte erwidern, ehe er seinen Blick bemerkte und die Arme verschränkte. „Was ist los, Raph?“ wollte er nun von seinem Bruder wissen. Dieser sah ihn an, legte seine Hand demonstrativ an sein Ohr und schloss die Augen. „Hörst du das nicht?“ fragte er Leonardo, welcher nun still da stand. Seine blauen Augen erkundeten die Kanalisation in welcher sie bis heute noch lebten, ehe er mit den Achseln zuckte. „Ich höre rein gar nichts“ kam es schließlich von ihm. „Na eben. Das ist es ja. Es ist zu ruhig…. Wo steckt Mikey?“ fragte Raphael nun nach und Leonardo fiel es wie Schuppen von den Augen. Wenn eines hier Gang und Gebe war, dann war es Mikey’s nervtötendes Herumgeplärre, welches sie sich Tag für Tag anhören mussten. „Stimmt. Jetzt wo du es sagst… Hast du Mikey heute schon gesehen?“ fragt der Ältere nun nach, während er überlegte wo der jüngste der Brüder abgeblieben sein konnte. „Nope, ich nicht. Hey Donnie!“ rief der Jüngere der beiden nun in die Richtung des Technikers, welcher vor Schreck durch den Ruf beinahe sein Reagenzglas fallen ließ. Tief ausatmend richtete er den Blick zu seinen Brüdern, bevor er das eben genannte Glas zurück in die Halterung steckte und zu den beiden ging. „Was ist denn? Ich hab zu tun, das wisst ihr doch“ meinte er mit einem tiefen Seufzen, was jedoch sofort verstummte, als er Raphaels nicht gerade freundliche Miene sah. Bevor dieser jedoch wieder auf hundertachzig sein konnte sprach Leo die Frage aus, welche den beiden auf der Zunge lag. „Hast du Mikey heute schon gesehen, Donnie? Hier scheint er ja nirgendwo zu sein. Es ist viel zu ruhig dafür.“ Einen Augenblick überlegte der Größere der drei Brüder, einen Finger an seinem Kinn und den Blick nach oben gerichtet. „Hm… Jetzt wo du es erwähnst. Ich hab ihn heute Morgen kurz gesehen, dann hat er sich sein Skateboard geschnappt und war weg. Ich hab aber nicht nachgefragt wo er hin wollte. Es liegt ja eigentlich nah, dass er sich wieder eine Pizza holen will oder einfach nur kindisch über die Dächer brettern“ meinte die Schildkröte mit der violetten Maske nun, bevor er die Arme hinter den Kopf verschränkte und die anderen beiden ansah. „Aber dass er noch nicht zurück ist …. Ob ihn wer gesehen hat?“ fragte er nun und schwieg hinterher genauso wie die anderen beiden. Immerhin wussten sie nur zu gut wie leichtsinnig der Jüngste der Turtles war. „Booyakasha!“ konnte man über den Dächern New Yorks vernehmen, ebenso wie einen Schatten, welcher über jene huschte doch schnell wieder verschwand. „Hm. Hier war es doch irgendwo. Ach ja, genau. Da sind ja die Blumenkästen.“ Erneut war der Schatten zu sehen, welcher schnell in einer Gasse verschwand und auf der Feuertreppe eines Wohnhauses wieder erschien. Leise klopfte es am Fenster, ehe es sich öffnete. Ein junges Mädchen, mit aschblonden und zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren lächelte ihrem Gegenüber entgegen, bevor sie ihn mit ihren braunen Augen ansah. „Mikey. Du bist wieder da“ kam es von ihr, bevor sie einen Schritt zur Seite machte, um dem Jüngsten der Turtles Einlass zu gewähren. Mit geschlossenen Augen und einem Grinsen im Gesicht schnappte sich Mikey sein Skateboard und sprang sogleich in das Zimmer hinein. „Klar bin ich da. Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich jeden Tag besuchen komme“ sagte er, nachdem das Board seinen Platz an der Wand fand und er sich selbst auf den Boden neben dem Bett setzte. Das junge Mädchen setzte sich auf eben jenes und schloss mit einem leisen Seufzen die Augen. „Du siehst heute viel besser aus, als die letzten Tage. Ist etwas Gutes passiert?“ wollte Mikey sogleich von ihr wissen, als er in ihr Gesicht sah, welches eine gesunde Farbe an den Tag legte. Noch zu gut konnte er sich erinnern, wie sie die letzten Tage aussah. Ihr Gesicht blass, dunkle Augenringe und ihr Körper schon fast zu schwach um aufzustehen. Ungern erinnerte er sich an dieses Bild, weswegen er den Kopf für einen Bruchteil der Sekunde schüttelte und sie wieder mit seinen großen blauen Augen ansah. Leise lachend nickte seine Gegenüber und sah ihn an, nachdem sie seine Frage gehört hatte. „Ja, ich habe neue Medikamente bekommen. Zwar schlagen mir die ein wenig auf den Kreislauf, aber immerhin scheinen sie zu helfen… Auch wenn ich nicht wirklich erfreut bin nun noch mehr zu nehmen“ kam von ihr und ihr eben noch lächelndes Gesicht wandelte sich in seichte Enttäuschung, was Mikey natürlich nicht beibehalten wollte. „Oh, Tammy. Aber sieh es mal positiv. Zwar musst du jetzt mehr nehmen, aber wenn sie doch helfen dann brauchst du bald vielleicht gar keine mehr nehmen“ versuchte er die Blondine mit einem Grinsen aufzumuntern, was augenscheinlich auch half. Erneut war ein leises Lachen von ihr zu hören, bevor sie sich zu ihm auf den Boden sinken ließ und die Beine an ihren Körper zog. „Stimmt, da kannst du Recht haben… Aber ich möchte nicht weiter darüber reden, in Ordnung? Du wolltest mir doch weiter von dir und deinen Brüdern erzählen. Du hast es mir versprochen“ sagte sie nun und sah Mikey an, welcher nun eine leichte Schnute zog und sich den Nacken rieb. Natürlich wusste er, dass er nicht sonderlich viel von sich und seinen Brüdern, ebenso wie seinem Aufenthalt preisgeben durfte, aber was sollte Tammy schon tun? Sie konnte noch nicht einmal alleine nach draußen, geschweigenden jemandem etwas böses tun. „Nun jaaaa“ zögerte er nun ein wenig, sah sie aus dem Augenwinkel heraus an, nachdem er den Kopf etwas zur Seite gesenkt hatte, und lächelte schließlich. „Das, was wir sind hab ich dir letztes Mal ja schon erklärt. Mit dem Mutagen und dem Ninja Dasein“ begann er nun, stützte sich auf seinen Händen ab und lehnte sich etwas nach hinten. „Nun, das sind wir alle vier und unser Sensei ist Meister Splinter. Er war damals ein normaler Mensch, bis er mit dem Mutagen in Berührung gekommen ist und nun ist er eine Ratte. Aber noch immer ein hammermäßiger Kämpfer. Er macht uns vier immer fertig, selbst wenn wir gemeinsam gegen ihn antreten“ lachte die Schildkröte, während Tammy ihm aufmerksam mit einem Lächeln zuhörte. Zu Anfang hatte es ihn stark gewundert, dass die Blonde keine Angst vor ihm hatte oder gar als Monster ansah, doch war er sehr froh darüber. Immerhin hatte selbst April damals von ihnen Angst, als sie Donnie zum ersten Mal begegnete. „Und Meister Splinter ist euer Lehrer, ja? Dann muss er ja wirklich sehr viel Wissen und auch Können, wenn er euch beigebracht hat mit den Waffen umzugehen und auch die Techniken zu lernen“ kam von ihr, während sie ihren Kopf auf den Knien bettete und die Augen schloss. „Und er ist also auch ein Mutant… Eigentlich mag ich Ratten nicht besonders, aber er kann ja nur nett sein, wenn du es schon bist“ lächelte sie, woraufhin Mikey mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen lachte und sich den Hinterkopf rieb. „Klar ist er nett. Wir sind eigentlich alle nett…. Nun ja, bis auf Raph, wenn er mal wieder einen schlechten Tag hat.“ Den letzten Satz beinahe schon gemurmelt wandte er den Blick zur Seite, bis ihm schließlich eine Idee kam und er auf die Beine sprang. Durch die plötzliche Bewegung nehmen Tammy zuckte diese etwas zusammen und sah schließlich zu Mikey auf. Dieser grinste breit, beide Arme angewinkelt und die Fäuste auf Schulterhöhe, während er selbst etwas vorgebeugt dastand. „Du musst alle einmal kennenlernen. Sicher wirst du sie mögen. Bei uns ist auch immer was los und-„ stoppte er plötzlich, sah Tammy an und ließ die Arme hängen. „Oh ja… Du kannst ja nicht raus“ meinte er schließlich mit einer leichten Enttäuschung in der Stimme, ehe er sich auf die Knie fallen und den Kopf hängen ließ. „Und ihnen kann ich auch nicht so einfach sagen, dass ich einen Menschen kennengelernt habe. Wenn ich an das mit Karai denke…“ murmelte er und stieß ein tiefes Seufzen aus. „Mikey…“ begann Tammy, rutschte etwas zu dem Größeren und lehnte sich an dessen Schulter. „Sei nicht enttäuscht davon. Immerhin müsst ihr immer auf der Hut sein und dürft nicht so einfach jemanden trauen. Wer weiß, was sonst alles passieren könnte. Sie könnten euch jagen, versuchen gefangen zu nehmen und an euch experimentieren. Aber ich würde ihnen gerne versichern, dass ich nie etwas in der Art tun würde“ fuhr sie fort und wurde immer leise, ehe sie sich wieder aufrichtete und begann zu husten. Sogleich gingen die Alarmglocken bei dem Älteren los. Er sprang auf die Beine, hob Tammy hoch und legte sie vorsichtig ins Bett. Sich neben dieses nun setzend legte er das Kinn auf die Matratze, nachdem er die Blonde zugedeckt hatte und sah sie an. „Das weiß ich doch, Tam. Und die anderen sicherlich auch, würden sie dich kennen“ sagte er, die Hand auf ihre gelegt und die Augen geschlossen. „Sie würden dich bestimmt auch kennenlernen wollen, wenn ich sie nur von dir überzeugen könnte, aber… nachts können wir bei dir nicht auftauchen und tagsüber ist es für mich schon zu gefährlich über die Dächer zu dir zu kommen… Wenn Splinter das herausfindet“ jammerte er nun leise, bevor er eine warme Hand auf seinem Kopf spürte, welche ihn dort streichelte. Die Augen nun wieder geöffnet sah er in das Gesicht der Jüngeren und erwiderte das Lächeln sogleich, welches sie auf den Lippen hatte. „Er wird es bestimmt nicht heraus finden. Und wenn es für dich zu gefährlich ist, solltest du es nicht zu oft tun, Mikey. Ich will nicht, dass dir etwas passiert“ sagte sie, drehte sich zur Seite und umschloss die Hand der Schildkröte mit ihrer. „Und, habt ihr eine Spur von Mikey gefunden?“ fragte der ältere der Turtels nach, nachdem sie sich auf dem Dach wieder trafen. Donatello landete gerade auf seinen Beinen, nachdem er über das Dach nebenan gesprungen war und seufzte tief. „Nein, ich hab keine einzige Spur von ihm. Nicht einmal gehört habe ich ihn“ sagte der Größere und verschränkte die Arme vor der Brust, während eine Hand ihren Platz an seinem Kinn fand. Raphael, welcher kurz nach Leonardo auf dem Dach angelangt war blieb am Rand dessen in der Hocke und sah zu seinen beiden Brüdern. „Sicher hat er wieder irgendetwas angestellt und wurde erwischt. Kann ich mir bei ihm gut vorstellen“ meinte er, jedoch konnte er die leichte Besorgnis in seiner Stimme nicht unterdrücken. „Mikey sollte eigentlich nicht zu übersehen oder gar zu überhören sein“ murmelte der Anführer und dachte ebenso nach. Die Augen geschlossen und mit dem Fuß auf den Boden tippend kam Raphael schließlich eine Idee. „Dass uns das nicht früher eingefallen ist! Wir rufen ihn einfach auf dem T-Phone an“ sagte er und holte sogleich das Handy heraus, welches Donatello vor drei Jahren für die Truppe erfunden hatte. Der Techniker der drei jedoch schüttelte kurz den Kopf, stemmte eine seiner Hände in die Seite und sah zu seinem Bruder. „Das habe ich schon versucht, bevor wir los gegangen sind. Er hat sein T-Phone in seinem Zimmer gelassen, was mir noch ein wenig mehr Sorgen bereitet. Ich meine, wir reden hier von Mikey. Er hat das T-Phone immer bei sich, selbst um uns einfach nur zu nerven.“ Mit halb geöffneten Augen sah die Schildkröte mit der roten Maske zu seinem größeren Bruder und schob das T-Phone wieder ein, bevor er nun vom Rand des Daches sprang und die Arme verschränkte. „Und was mach wir jetzt? Immerhin rennt Shredder noch immer frei herum, selbst wenn die Kraang nun Geschichte sind. Er ist immer noch ein übler Gegner, auch wenn ich es nur ungern zugebe“ sagte Raphael, woraufhin Leonardo sich nun zu Wort meldete. „Mikey mag zwar ein wenig übermütig sein, aber dennoch weiß er, wann er aufzupassen hat und wann nicht. Erinnere dich nur mal an die Dimension X, als Mikey auf eigener Faust hinein ist. Er hat sich besser geschlagen, als wir drei zusammen“ sagte der Schwertkämpfer, woraufhin Donatello und Raphael nur kurz nickten. „Ja, du hast Recht. Aber dennoch kann er doch nicht einfach so vom Erdboden verschwunden sein“ meldete sich Donnie nun wieder und drehte sich einmal um 180 Grad, bevor er gerade aus zum Ende des Daches lief. „Dennoch ist er wie ein Hund der immer wieder abhaut. Donnie, sobald er zurück ist verpasst du ihm einen Chip“ sagte Raph, während er seinem Bruder hinterher sah und schließlich den Blick auf die Straßen von New York richtete. Es war nur zu gut zu erkennen, dass die drei sich gewaltige Sorgen machten. „Da muss ich dir mal Recht geben. Es wäre wirklich sinnvoll ihn irgendwie orten zu können. Aber da sollten wir erst einmal beiseite schieben und unseren Bruder wieder finden. Und das am besten wohlauf“ sagte der Anführer nun und sah zu seinen beiden Brüdern. „Ich werde mich weiter um die Dächer kümmern und die Augen offen halten. Raph, du suchst am besten noch einmal die Gassen und Seitenstraßen ab. Donnie, du gehst in die Kanalisation und hältst dort dir Augen offen. Vielleicht hat er ja nur einen weiteren Ort gefunden, an dem er herumbrettern kann“ sprach er. Kaum den Satz beendet verschwanden alle drei. Donnie sprang vom Dach und geradewegs in einen Gullideckel, bevor er diesen hinter sich schloss und durch die Gänge der Kanalisation ging. Raphael verschwand in der ersten Seitengasse und hielt dort die Augen offen. Sowohl auf den Straßen, als auch auf den Treppen, die an jedem der Wohnhäuser angebracht waren. Leonardo sprang über die Dächer, hielt Ausschau nach dem Jüngeren und erhaschte jede noch so kleine Bewegung, die er aus dem Augenwinkel sehen konnte. Langsam hoben sich die Augenlider und zwei hellblaue Augen kamen zum Vorschein. Die Hand noch immer von der des Mädchens gehalten hob Mikey langsam seinen Kopf, bevor er gähnte und schließlich zu Tammy sah, welche ruhig im Bett lang und schlief. Mit einem Lächeln auf seinem Gesicht sah er sie einen Moment lang an, bevor er sich leise erhob und seine Hand sachte aus der ihren befreite. Dass er einschlafen würde war von seiner Seite aus nicht geplant, doch fühlte er sich bei der Blonden einfach zu wohl, dass er wach bleiben könnte. Doch ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er schon viel zu spät dran war. Sieben Stunden fehlte er nun schon und sicherlich würden die anderen schon bemerkt haben, dass er nicht anwesend war. „Mist. Jetzt muss ich mich aber beeilen“ meinte er leise, um Tam nicht zu wecken. Noch einen kurzen Blick zu der Schlafenden und die Decke über ihren Körper gezogen lächelte er ihr entgegen. „Ich komme morgen wieder. Versprochen“ versprach er leise flüsternd und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er sich zum Fenster begab und sein Skateboard unter den Arm klemmte. „Schlaf schön, Tammy“ waren seine letzten leisen Worte, bevor er das Fenster öffnete, auf die Treppen sprang und es hinter sich schloss. Tief seufzend schloss er für einen Moment die Augen, ließ den Kopf hängen und schwang sich schließlich über das Geländer, um auf den Boden und anschließend durch einen Gullideckel in die Kanalisation zu gelangen. Dort schwang er sich auf sein Skateboard und bretterte die Gänge entlang, bis er zu dem Versteck und Zuhause der Turtels gelangt war. Über das Sofa springend, da er dachte seine Brüder saßen darauf und sahen wieder eine Serie, grinste er breit, streckte die Arme aus und ließ das Board fallen. „Bin wieder da!“ rief er und wunderte sich sogleich, dass alles viel zu still war. Er hatte mit Gemecker Seitens Raphaels gerechnet, da er genau vor dessen Sicht landen würde. Ebenso wie Geschrei von Donatello, weil dieser durch das laute Rufen von Mikey seine Reagenzgläser hätte fallen lassen. Und auch von einem Vortrag seines älteren Bruders, welcher in Ruhe seine Serie sehen wollte. Doch all dies blieb aus. Verwirrt sah er sich um, dreht sich einmal um seine eigene Achse und runzelte etwas die Stirn, ehe er eine leichte Schnute zog. „Wo sind denn alle hin?“ fragte er sich nun selbst und zuckte sogleich zusammen, als er einen Schlag auf den Hinterkopf spürte und eine Stimme hinter sich vernahm. „Michelangelo. Wo warst du?“ wollte Meister Splinter von dem Jüngsten wissen, welcher nun auf dem Boden saß und sich den Kopf rieb. Mit Tränen in den Augenwinkeln jammerte Mikey ein wenig, bevor er den Mut aufbrachte und zu seinem Vater aufsah, welcher nicht gerade freundlich drein blickte. „Ich… war nur ein wenig Skateboard fahren“ sagte er nun, woraufhin Splinter eine Augenbraue hoch zog und die Arme hinter dem Rücken verschränkt hielt. „Sieben Stunden lang? Deine Brüder haben sich bereits Sorgen um dich gemacht. Und auch ich hatte die schlimmsten Befürchtungen“ sagte der Sensei, ehe sich Mikey vor ihn hin kniete und zu Boden sah. „Michelangelo… Ein Ninja lügt niemals. Besonders lügt er niemals seine Brüder, Verbündete oder seine Familie an. Wo also hast du gesteckt?“ fragte er noch einmal nach, jedoch ohne Nachdruck. Sein Blick tat dies schon ganz allein, weswegen die Schildkröte mit der orangenen Maske auch schnell einknickte. Auch, wenn er wusste, dass es mächtigen Ärger geben würde. „Ich… Ich habe jemanden besucht“ gab er schließlich kleinlaut zu, den Kopf leicht zur Seite gedreht und somit das etwas verwunderte Gesicht seines Senseis nicht sehend. „Sie… ist krank und hat niemanden sonst. Sie freut sich doch immer so, wenn ich sie besuchen komme. Und man kann ihr wirklich vertrauen“ sprach er weiter und rechnete schon mit der schlimmsten Standpauke aller Zeiten, da er sich einem anderen gezeigt hatte und auch – wie es heraus zu hören war – von ihnen erzählt hatte. Doch Splinter blieb ruhig, sah zu ihm herab und seufzte schließlich leise. „Ruf deine Brüder an und sag ihnen, dass du zurück bist. Dann erzählst du uns alles“ sprach er, während er sich bereits wieder abwandte und in das Trainingszimmer verschwand. „Sag mir Bescheid, wenn sie zurück sind. Ich werde solange meditieren.“ Als sich die Tür hinter dem Sensei geschlossen hatte sah Mikey noch einige Zeit verwundert zu dieser, ehe er breit grinste und in sein Zimmer lief, um das T-Phone zu holen. „Wow. Er ist gar nicht sauer. Vielleicht klappt das alles ja dann doch. Ich muss sie nur ganz gut davon überzeugen und…. Erst einmal anrufen“ sprach er mit sich selbst, bevor er auch schon eine Textnachricht an seine Brüder schickte. Nachdem Mikey die Nachricht an seine Brüder gesendet hatte konnte man eine halbe Stunde später bereits ein lautes Krachen hören, was den Jüngeren in seinem Zimmer zusammen zucken ließ. Er wusste nur zu gut, was gerade passiert war. Raphael und die anderen beiden waren zurück und der Träger der roten Maske war stink sauer auf den Kleineren. Schwer schluckend erhob er sich von seinem Bett, welches noch immer zugemüllt von einigen Pizzaschachteln, ebenso wie Papiere von diversen Riegeln und halb vergammelten Pizzaresten war. Die Tür einen Spalt öffnend lugte er heraus und sein Verdacht von eben bestätigte sich, als er Raph mitten im Raum stehen sah. Dieser sah sich um, sein Gesicht von Wut verzerrt und die Hände zu Fäusten gebildet. „Wenn ich den in die Finger kriege. Einfach abzuhauen und so mir nichts, dir nichts eine Nachricht zu schicken. Und wir suchen uns dumm und dämlich“ fauchte er, während Donnie und Leo versuchten ihn zu beschwichtigen. „Jetzt beruhig dich Raph. Du kennst Mikey doch. Außerdem hätte dennoch was passiert sein können. Sei doch lieber froh, dass er heil wieder hier ist“ begann der Größere der Turtles, die Hände etwas erhoben und links von Raphael stehend, während Leo rechts von ihm stand und ebenfalls die Hände etwas erhoben hatte. „Richtig. Und deine Wut macht es nun auch nicht besser. Hinterher verschwindet er noch länger wie damals, als wir mit April auf der Farm waren. Das wäre auch beinahe schief gegangen“ erinnerte sich der Ältere. Leise knurrend und brummend blieb der rotmaskierte Turtle weiterhin an Ort und Stelle stehen, mit eben jenen wütenden Gesicht, bevor er tief ausatmete und die Arme hängen ließ. Diese nun verschränkt sah er sich um und schnaubte leise. „Bitte. Aber wenn er das noch einmal macht werde ich ihm mit meinen Sais zeigen was eine Schildkrötensuppe ist“ murrte er, ehe er sich in seinen Sitzsack sinken ließ, welcher auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Leo und Donnie waren sichtlich erleichtert, dass Raph sich langsam wieder beruhigte. Auch Mikey, welcher die drei beobachtet hatte war darüber froh und öffnete die Tür nun gänzlich, bevor er zu seinen Brüdern ging und grinste. Jedoch nicht so frech und selbstsicher wie sonst, sondern eher entschuldigend und voller Schuld. „Heeeey….“ begrüßte er die drei, hob die Hand und seufzte tief, bevor er Kopf und Arme hängen ließ. „Es tut mir leid. Aber ihr hättet mich nicht suchen müssen. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen und-„ stoppte er nun und wurde sogleich von Raphael zu Boden gedrückt. Sich auf den Panzer des Kleineren setzend drückte er Mikey’s Kopf mit der Faust gegen den Boden und sah ihn an. „Du Idiot! Weißt du was hätte passieren können?! Ich würde dir am liebsten den Panzer über den Kopf ziehen!“ schrie Raph ihn vorwurfsvoll an, während Mikey leise jammerte und winselte. Doch lange sollte dies nicht anhalten, als auch schon die Tür zum Trainingsraum auf ging und Splinter heraus trat. „Was ist hier schon wieder los?“ fragte er mit kraftvoller und lauter Stimme. Auch ihm ging das Gezanke mit der Zeit auf die Nerven, was die anderen vier sogleich als Vorwarnung ansahen und sich in einer Reihe hinknieten. „Tut uns leid für die Störung, Sensei“ kam es synchron von den Brüdern, während sie den Blick zu Boden gerichtet hatten. Die Augen geschlossen und sich die Schläfe massierend trat die Ratte zu den vieren heran, die Arme hinter dem Rücken und den Kopf erhoben. „Ihr solltet froh sein, dass Michelangelo wohlbehalten zurück ist, auch wenn er euch Kummer bereitet hat“ sagte er und zog Raphael eines mit dem Stab über, woraufhin dieser ein lautes „Au!“ von sich gab und sich den Kopf hielt. „Wieso bekomm ich eine und die anderen nicht?!“ wollte er nun wissen, verstummte aber sogleich als er den Blick Splinters sah. Ohne ein weiteres Wort begab sich der Sensei in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle, bevor er den Jungs deutete sich zu ihm zu setzen. „Michelangelo hat uns etwas zu erzählen.“ Sich gegenseitig ansehend, nachdem Mikey bereits aufgestanden war, sahen sie deutlich verwirrt drein, ehe sie es ihm gleich taten und nun versammelt am Tisch saßen. Einige Zeit verging, welche in Schweigen gehüllt war. Die drei Brüder, welche vor kurzem noch den Suchtrupp gebildet hatten sahen erwartungsvoll zu ihrem jüngsten Bruder, während dieser stumm auf den Tisch sah. Die Hände hatte er auf seinen Knien, die Schultern etwas hochgezogen und erinnerte an einen kleinen Jungen, welcher eine Menge Ärger bekommen hatte. Als sich Splinter jedoch räusperte, nachdem dieser sich seinen Tee zubereitet hatte, zuckte Mikey zusammen und hob den Blick. Kurz zu dem Sensei und schließlich zu seinen Brüdern sehend holte er tief Luft und schloss die Augen. „Nun…. Wieso ich weg war…. Also ich…“ begann er und überlegte, wie er am besten anfangen sollte. Doch fand er es für das Beste ganz von vorne anzufangen. „Ich gehe seit einigen Tagen, oder nun schon seit ein paar Wochen, jemanden besuchen“ fing er schließlich an zu erzählen, den Blick wieder auf den Tisch gerichtet. „Und weiter? Wen willst du denn schon besuchen? April? Casey?“ fragte Raph nun sichtlich ungeduldig, da er es nicht sonderlich leiden konnte, wenn man solange für eine Erklärung brauchte. „Lass ihn doch einmal ausreden. Wieso sollte er sich heimlich davon schleichen, wenn er die beiden besuchen will?“ fragte Donnie nun, bevor er wieder zu seinem Bruder sah, um zuzuhören. Kapitel 2: Rettung naht! ------------------------ Schnelle Schritte platschten durch die Gassen, als durch die Pfützen gerannt wurde, welche sich durch den strömenden Regen gebildet hatten. Das fahle Licht der Straßenlaternen erleuchteten nur wenig der Umgebung. „Bleib endlich stehen, Kleines!“ ertönte eine Stimme, welche zu Hun gehörte. Dem Anführer der Purple Dragons. Den Blick über ihre linke Schulter werfend sah das junge Mädchen wie sich der Abstand der Truppe immer mehr verringerte. Schwer schluckend umklammerte sie eine Rolle aus Pappe, presste diese eng an ihren Körper und rannte weiter, solang ihre Beine sie trugen. Ihre Lungen fühlten sich an, als würden sie jeden Moment platzen, ihren Brustkorb zersprengen. Sie fühlte, wie die Kraft in ihren Beinen sie langsam immer mehr verließ, weswegen sie kurzer Hand in eine Gasse einbog. Sich dort hinter einem der Müllcontainern versteckend sank sie die kalte und nasse Steinmauer herunter, die Rolle weiterhin umklammert und die Augen schließlich geschlossen. Sie versuchte ihre Atmung zu beruhigen, hielt sich die Hand über Nase und Mund, um keinen Ton von sich zu geben und betete innerlich, dass diese Kerle verschwinden würden. Die Purple Dragons jedoch waren hartnäckig, wenn sie etwas wollten. Schnell hatten auch sie die Gasse erreicht, in welche das junge Mädchen abgedriftet war. Nun mitten in dieser stehend sahen sich die vier Männer nach ihr um. Hun, welcher ruhig stehen blieb, verschränkte die Arme vor der Brust und lauschte in die Stille. Lange dauerte es nicht, bis er sich mit einem siegessicheren Lächeln zu einem der Container drehte und diesen kurzerhand zur Seite trat. Zum Vorschein kam das junge Mädchen, welches durch das plötzliche Verschwinden ihres Versteckes aufschrie und zu dem Größeren aufsah. Schwer schluckend presste sie sich an die Wand, ihre Atmung noch immer schwer und mit kurzen Aussetzern. „Haben wir dich. Sei ein braves Mädchen und gib mir die Rolle. Dann passiert dir vielleicht nichts“ kam es von Hun, welcher nun den Arm ausstreckte, um die Rolle an sich zu nehmen. Doch dachte das junge Mädchen gar nicht daran ihm diese zu überlassen und schob sich weiter an der Mauer entlang, um sich langsam zu erheben. Nun auf wackelnden Beinen stehend schüttelte sie den Kopf ein wenig. „Niemals“ brachte sie leise heraus, ehe sie die Augen zusammen kniff und erneut auf ihre Knie sank. Hun’s gerade noch lächelnde Miene verzog sich sogleich in eine wütende. Die Hand, welche eben noch ausgestreckt war, bildete sich zur Faust und verschwand schließlich in seiner Hosentasche. „Du hast es nicht anders gewollt, Püppchen“ sprach er nun, ehe ein Fingerschnippen ertönte und die übergebliebenen drei Männer nun von links, rechts und frontal auf sie zu schritten. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht die Finger knacken lassend machten sie sich sogleich bereit sich die Rolle mit Gewalt zu holen, doch ehe sie dem jungen Mädchen auch nur ein Haar krümmen konnten, fanden sich alle drei schon an der gegenüber liegenden Mauer, was Hun stutzen ließ. „Was zum“ murrte er und sah zu seinen Männern, bevor er sich um 180 Grad drehte und den Blick zu dem Schatten richtete, welcher sich in der Ecke der Gasse befand. Noch ehe er erkennen konnte, was dort war, wurde er sogleich zurück geworfen und fand sich rücklinks auf dem nassen Boden wieder. Seine schwarze Sonnenbrille, welche Hun bis eben noch auf der Nase getragen hatte, fand sich nun einen Meter neben ihm auf dem Boden, während er sich selbst langsam wieder aufraffte und sich mit der Hand über das Gesicht fuhr. Doch noch ehe er stehen konnte blitzte etwas im Schatten auf und kurz darauf schlangen sich Ketten um den Körper des Anführers, welche diesen erneut zu Boden warfen. Kaum dies getan wurde sich auch schon wieder um die anderen drei gekümmert, welche mit einem lauten „Booyakasha!“ angegriffen wurden. Einer von ihnen bekam einen Tritt direkt in den Magen und fand sich an der Mauer wieder, während ein weiterer einen Schlag mit der Handkante in den Nacken bekam und zu Boden ging. Der dritte im Bunde, welcher zu seinen Kollegen sah und langsam zurückwich, sich umdrehte und davon rennen wollte. Doch auch er kam nicht ungeschoren davon. Ein gezielter Wurf mit einem Gullideckel brachten auch diesen zu fall und ließen ihn sich nicht mehr rühren. Nur Hun, welcher sich versuchte aus den Ketten der Kusarigama zu befreien. Doch bevor ihm dieses gelang bewegte sich die Gestalt auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Auf ein paar Beine sehend wanderte sein Blick weiter nach oben und blickten schließlich in ein grünes und breit grinsendes Gesicht einer Schildkröte. „Du hast aber nachgelassen, Hun. Wenn ich mich so an damals erinnere“ begann die Schildkröte und neigte den Kopf etwas zur Seite. „Und einfach so Mädchen zu jagen und auch noch verhauen zu wollen geht ja mal gar nicht. Haben wir euch nicht schon Anstand eingeprügelt?“ fragte er und zog schließlich mit Ruck an einem der Griffe seines Kusarigamas, woraufhin Hun mit einer Drehbewegung aus der Kette befreit wurde, jedoch eher wacklig auf den Beinen zum stehen kam. „Du widerlicher Mutant. Hat man dich noch immer nicht ausgeräuchert“ knurrte Hun, als dieser sich wieder etwas gefasst hatte und zu Michelangelo sah. Leise schnaubend hob er seine Fäuste und schob sein Bein etwas zurück, um in Angriffsposition über zu gehen. „Dann mach ich eben erst dich fertig und hole mir dann, was mir zusteht. Das Püppchen rennt so schnell nicht mehr weg“ grinste er nun, während Mikey die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte und zu dem jungen Mädchen sah, welches noch immer an der Wand lehnte. Die Augen geschlossen und die Rolle weiter in ihren Armen, während es so schien, als würde sie nichts um sich herum mehr mit bekommen. „Nicht so lange ich da bin. Du hattest gegen uns vier schon keine Chance, und heute auch nicht mal gegen mich allein“ grinste er Hun nun entgegen, bevor er seine Nunchakus zur Hand nahm und sich ebenfalls bereits zum Angriff machte. Je eines der Enden in seinen Händen drehte er die Nunchakus, ehe eines der freien Enden seinen Platz unter seinem Arm fand, während das andere nun herunter hing, nachdem Mikey seien Arm ausgestreckt hatte. „Komm nur her und ich zeig dir was kämpfen heißt“ meinte er, dieses mal jedoch mit einer ungewohnten ernsten Miene. Doch Hun ließ sich davon nicht beeindrucken und spurtete sogleich los, um den Maskenträger anzugreifen. Gut zwei Meter vor ihm in die Luft springend setzte er zu einem Airkick an, welchen Mikey jedoch mit einer Gegenattacke parierte. Sein Kusarigama greifend umschlang die stählerne Kette sogleich das Bein des Purple Dragon Anführers und riss diesen zu Boden, als Mikey an der Kette zog. Hund jedoch fing sich mit den Händen ab und streckte die Arme durch, sodass er der Schildkröte einen Tritt ins Gesicht verpassen konnte. Da Michelangelo damit nicht gerechnet hatte taumelte dieser ein wenig zurück und schüttelte den Kopf, während Hun die Kette von seinem Bein abschüttelte und sogleich erneut zum Angriff ansetzte. Auf den Turtle zusprintend holte er mit dem rechten Arm aus, um einen Schlag zu ergattern, welchen Mikey jedoch mit seinem linken Arm parierte und mit dem rechten Knie in Hun’s Bauchpartie traf. Sich leicht krümmend musste der Schwarzhaarige husten, doch fing er sich schnell wieder und schwang sein Bein im halbkreis, um Mikey zu Boden zu bringen. Dieser reagierte jedoch schneller als es dem Anführer lieb war und sprang in die Lüfte, ehe er mit einem lauten „Kyah!“ nach unten stürmte. Sein Bein ausgestreckt traf er Hun direkt im Gesicht, woraufhin dieser zurück taumelte und schließlich mit dem Rücken auf den Boden fiel. Schnell hatte Mikey sich über ihn begeben, sein Knie auf dem Brustkorb des Anführers und ihm die Klinge seines Kusarigamas an den Hals haltend, während sein Gesicht nur wenige Zentimeter von Hun’s entfernt war. „Und jetzt verschwinde, bevor ich mich vergesse und dir noch schlimmeres antu. Haben wir uns verstanden, Hun?“ fragte Mikey in leisem um dennoch ernsten Ton in der Stimme, ehe er von dem Purple Dragon Anführer abließ und sich aufrichtete. Dieser erhob sich schnellstens, hielt sich seine nun gebrochene Nase und knurrte gefährlich, bevor er ohne ein Wort mit seinen Männern in der Dunkelheit verschwand. Ihnen hinterher sehend stieß der Orangemaskierte einen tiefen Seufzer aus, bevor er seine Waffen wieder verstaute und sich nun um das Mädchen kümmerte, welches beinahe schon leblos auf dem Boden saß. Die Rolle, welches sie bis vorhin noch eng umklammert hielt war nun neben sie gerollt und ihre Schultern hingen schlaff herunter, während ihre Arme locker in ihrem Schoß lagen. Schnell reagierte Michelangelo und lief zu dem blonden Mädchen, ehe er sich vor sie kniete und den Kopf etwas anhob, welchen sie hängen ließ. „Sie ist ja glühend heiß“ murmelte er, nachdem er die Temperatur an ihrem Gesicht spürte und auch die rot glühenden Wangen im fahlen Licht der Laternen vernahm. Lange überlegte er nicht und hob sie kurzerhand auf die Arme, nachdem er die Rolle, welche sie regelrecht mit ihrem Leben beschützt hatte, in seinem Panzer verstaute. „Schön durchhalten, ja? Du kommst wieder auf die Beine. Kannst du mich hören?“ fragte er und sprang über die Feuerleiter hinauf auf das Dach, ehe er über dieses zum nächsten rannte. Er musste sie schnell ins Trockene bringen und am besten nach Hause. Doch wie sollte er herausfinden, wo sie wohnte? Während er weiter überlegte, was er nun mit ihr machen sollte, hob sich der Kopf des jungen Mädchens jedoch ein wenig, während sie mit halb geöffneten Augen zu Mikey sah. Als er dies bemerkte sah auch er zu ihr und seufzte erleichtert, bevor er sie angrinste. „Du bist also wach. Das ist sehr gut. Du musst wach bleiben, ja?“ sagte er und richtete den Blick nun wieder gerade aus, während er weiterhin von Dach zu Dach sprang. „Du musst mir jetzt bitte auch sagen, wo du wohnst, damit ich dich ins Warme bringen kann“ sprach er weiter und erntete nur Schweigen ihrer Seits, ehe ihr Kopf wieder an seiner Schulter lehnte und ihre Augen sich schlossen. Ihr Arm jedoch deutete nach Westen, direkt auf eines der Wohnhäuer in denen auch April lebte. „….203…. Dritter Stock….“ kam es schließlich leise von ihr, doch Mikey verstand und nickte, bevor er auf das Dach links von ihm wechselte und schließlich auf dem Bürgersteig der Wohnhäuser landete. Diesen nun entlang gehend achtete er auf die Hausnummern, bis er vor der genannten stand und die Treppe hinauf kletterte, welche an jedem der Wohnhäuser angebracht wurde. „Ist nicht weit von April weg“ murmelte er leise, eher zu sich selbst, bevor er im dritten Stock angekommen war und durch das Fenster in ein schlicht eingeräumtes Zimmer sah. Ohne weiteres öffnete er das Fenster, bevor er in das Zimmer stieg und das Mädchen sogleich in das Bett legte. Das Licht anschaltend sah er sich für eine Sekunde im Zimmer um, konnte jedoch nur einen Tisch, einen einfachen Kleiderschrank und ein Doppelbett mit Nachtkästen sehen, bevor er wieder zu der Blonden sah. Erst jetzt sah er, wie blass sie war. Die Haare klebten ihr im Gesicht vom Regen und ihre Wangen waren vom Fieber gerötet, während ihre Atmung flach war. Sich auf die Zunge beißend überlegte er einen Moment, doch konnte er jetzt nicht einfach verschwinden. „Leise wie ein Ninja“ murmelte er zu sich, ehe er an die Tür trat und diese einen Spalt öffnete. In die Dunkelheit der Wohnung lauschend schlich er sich durch diese, um das Badezimmer aufzufinden, nachdem er keinen Mucks hörte. Ob das Mädchen alleine hier wohnte? Oder gerade nur alleine war? Vielleicht schliefen die anderen Personen aber auch schon, weswegen Mikey sich noch leiser bewegte, als er es sonst tat. Nachdem er nun zuerst im Wohnzimmer und schließlich in der Küche gelandet war, hatte er erfolgreich das Bad gefunden und durchwühlte dort unaufgefordert die Schränke in der Hoffnung, dass er etwas für das blonde Mädchen finden konnte. Das Fieber war hoch, sowie es damals bei Donnie der Fall war, weswegen die Schildkröte wusste, nach was sie suchen musste. Schnell hatte er eine Schüssel gefunden, welche er mit kaltem Wasser füllte und einen Waschlappen hinein legte. Im Spiegelschrank über dem Waschbecken hatte er einige Medikamente gefunden, dessen Etiketten er nun las und schließlich ein fiebersenkendes Mittel fand und mit sich nahm. Die Schüssel und das Mittel nun in den Händen verließ er das Bad so leise, wie er es betreten hatte und ging geradewegs zurück in das Zimmer seiner Patientin und stellte die Schüssel auf dem Nachttisch ab, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Langsam setzte er sich auf den Rand des Bettest und drückte den durchnässten Waschlappen aus, bevor er mit diesem über ihr Gesicht tupfte. Erneut in das Wasser tunkend und auswringend faltete er ihn dieses mal in der Mitte und legte ihn auf ihre Stirn. „Dich hat es wohl ganz schön erwischt“ meinte er im leisem Ton, bevor er die Flasche mit Paracetamol in die Hände nahm und versuchte den kindersicheren Verschluss zu öffnen. Als ihm dieses nach einigen Versuchen nicht gelang runzelte er die Stirn und zog und zerrte an dem Verschluss, bis er ihn schließlich aufbekommen hatte. Oder besser gesagt aufgebrochen hatte. Die Lippen aufeinander pressend und den kaputten Verschluss ansehend zuckte er mit den Schultern und sah zu der Blonden, bevor er seine Hand unter ihren Nacken legte und sie somit etwas aufrichtete. Ihr einen Schluck von dem Mittel in den Mund fließen lassend schluckte sie dieses und hustete daraufhin. Doch hatte sie sich schnell wieder gefangen, nachdem Mikey ihren Kopf zurück ins Kissen sinken ließ und ihre Decke hoch zog. „….Danke….“ flüsterte sie leise, während sie ihre Augen halb öffnete und Mikey mit einem schwachen Lächeln ansah. „Wärst du nicht gewesen, wäre sonst etwas passiert.“ Als das junge Mädchen nun mit ihm sprach richtete Mikey den Blick zu ihr und grinste nur auf ihre Worte hin, bevor er die Hände etwas hob. „Ach schon gut. Ich konnte ja auch nicht einfach zu sehen wie sie dich verhauen. Aber wieso haben sie dich denn eigentlich verfolgt?“ wollte er wissen. Bevor sie jedoch antworten konnte hob der Turtle seinen Kopf und sah zur Tür, nachdem er hörte, wie sich die Haustür öffnete. Sogleich sprang er vom Bett auf und lief zum Fenster, um zu verschwinden, sah jedoch noch einmal zu der Blonden hinüber. „Weißt du… Das erzählst du mir morgen ja?“ sagte er nun mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Und dann geht es dir auch wieder etwas besser, sonst kümmere ich mich weiterhin um dich“ sagte er und sprang aus dem Fenster auf die Feuertreppe, während sich die Blonde aufrichtete. „Warte. Wo willst du hin?“ fragte sie, nachdem sie sich etwas hoch geschoben hatte und nun aufrecht da saß. „….Wie heißt du?“ fügte sie hinten dran, ehe Mikey sie einige Sekunden schweigend ansah und schließlich lächelte. „Michelangelo, aber jeder nennt mich Mikey“ antwortete er ihr auf ihre letzte Frage. „Morgen sprechen wir weiter, ja? Ich muss jetzt wirklich nach Hause“ sagte er und hob die Hand zum Abschied, bevor er in der Dunkelheit verschwand. „Mikey…. Danke für alles“ murmelte sie und lächelte seicht, während ihr Blick noch eine Weile auf das Fenster gerichtet war. „Was hätte ich denn tun sollen? Ich konnte sie doch nicht einfach den Purple Dragons überlassen und auch nicht einfach im Regen sitzen lassen“ sagte Mikey nun, ehe er den Blick hob und zu seinen Brüdern und Splinter sah, welche ihm aufmerksam zugehört hatten und sichtlich verwundert drein blickten. „….Du hast Hun allein in die Flucht geschlagen?“ fragte Raph nun, welcher als erstes seine Sprache wieder gefunden hatte. Mikey, welcher die Frage nicht ganz recht verstand nickte daraufhin nur und sah zu Spliner, welcher die nächste Frage äußerte. „Und das Mädchen? Wie lange besuchst du sie schon?“ wollte er wissen, schloss die Augen und trank von seinem Tee, welcher inzwischen kalt geworden war. „Ich…. Seit genau 18 Tagen“ gestand er nun, ehe Donnie sich neben ihn gesellte und ihn aus den Augenwinkel heraus ansah. Die Augen zu Schlitzen verzogen und ihn etwas mit den Ellenbogen anstoßend. „Über zwei Wochen also, huh? Ihr geht es doch sicher schon wieder besser, wieso also?“ fragte er und Leo, sowie auch Raphael verstanden die Anspielung ihres Bruders und konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Hat unser kleiner Bruder etwa eine Freundin?“ wollte Leonardo nun wissen, den Arm auf den Tisch gelegt und sich darauf etwas vor beugend. „Was? Nein! Sie ist nicht meine Freundin!“ rief der Jüngere sogleich, die Arme in die Luft geworfen und sich mit Ruck zurück lehnend, ehe er sich auf dem Boden wieder fand. Lachen ertönte von seinen Brüdern, ehe Mikey sich langsam wieder erhob und sich seinen Kopf rieb. Das Kinn auf die Tischplatte legend sah er mit leicht verengten Augen zu den anderen dreien und schnaubte leise. „Ihr seid wirklich fieß… Ihr seid doch nur neidisch, weil ihr niemanden außer April und Casey besuchen könnt. Und selbst die kommen lieber hier her“ schmollte der Kleinere nun und verkroch sich gänzlich unter dem Tisch, was nur zu Folge hatte, dass die drei Brüder lauter lachten. Auch Splinter konnte sich ein Schmunzeln über dieses Thema nicht verkneifen, stand jedoch auf und beugte sich etwas nach unten, um Mikey ansehen zu können. „Du musst aber aufpassen, Michelangelo. Du weißt, dass es böse enden kann, wenn du tagsüber an der Oberfläche umher rennst“ sagte der Sensei, bevor er sich wieder aufrichtete und der Turtle mit der orangenen Maske wieder heraus kroch. „Ja, Sensei. Das weiß ich und ich pass ja auch auf. Ich bleibe nur auf den Dächern und im Schatten. Mich hat noch nie wer gesehen“ versicherte er ihm, woraufhin Splinter mit einem Nicken ins Dojo verschwand. „Ich hoffe es für dich, mein Sohn. Und nun geht bald schlafen. Ich möchte keinen Laut mehr hören“ sagte er und schloss die Tür hinter sich. „Hai, Sensei“ kam es synchron von den Brüdern, bevor Raph seinen Arm um die Schultern des Jüngeren legte und ihm mit dem Finger in die Wange piekte. „Und du gehst also Tag ein Tag aus zu der Kleinen? Die muss es dir ja wirklich angetan haben“ meinte er, während sich auch Leo zu den beiden gesellte und lächelte. „Nun ja, nach drei Jahren scheint auch unser Mikey erwachsen zu werden und sich für Mädchen zu interessieren“ meinte er und sah zu dem leise lachenden Donatello, welcher die Hand auf Mikey’s Kopf legte und seine nicht vorhandenen Haare durchwuschelte. „Jetzt müssen wir aber bald aufpassen, dass er uns nicht abhanden kommt, wenn es so weiter geht“ sagte der größte der Turltes, während Mikey sich mit halb geöffneten Augen sich die Sticheleien anhörte und schließlich die Arme hob, um seine Brüder von sich zu bekommen. „Ach seid doch still. Sie ist einfach nur eine Freundin die halt keinen hat. Ihre Eltern kümmern sich ja auch einen Dreck“ murmelte er und ließ sich in Raphaels Sitzsack sinken, was dieser ausnahmsweise zuließ. „Was meinst du damit, Mikey?“ fragte Leo nach, während auch die anderen beiden still geworden waren. „Nun…. Sie ist jeden Tag in ihrem Zimmer, ganz allein und keiner sieht auch nur einmal nach ihr, außer der Arzt, der einmal in der Woche kommt“ sagte er und legte den Kopf in den Nacken, nachdem er seine Beine ausgestreckt hatte. „Ihre Eltern sind den ganzen Tag weg, kommen irgendwann in der Nacht nach Hause und kümmern sich nur um sich selbst, obwohl es Tam so schlecht geht“ murmelte er und schloss die Augen. Am liebsten wäre es sofort wieder los gerannt, um an ihrer Seite zu sein und sie ein wenig aufzumuntern. „…Aber da ihr ja nun von ihr wisst, könnt ihr morgen doch mit kommen“ sagte er nun wieder mit einem Grinsen im Gesicht um seine Sorge um die Blonde zu verschleiern. Die Beine nun angewinkelt und im Schneidersitz sitzend, die Hände im Schoß und mit großen Augen zu seine Brüdern sehend, wartete er gespannt auf die Antwort. „Mit kommen? Wir?“ fragte Donnie und sah zu Leo und Raph, welche sich gegenseitig ansahen und ihren Blick ebenfalls zu Donatello wandern ließen. „Na ich weiß nicht. Tagsüber ist es nicht gerade sicher für uns und erst recht nicht, wenn wir in einer Gruppe sind“ sagte der Anführer nun und sah in das schmollende und bettelnde Gesicht des Jüngeren. „….Na schön. Jetzt hör auf uns so anzusehen. Aber wir müssen vorsichtig sein“ seufzte Leo nun tief, während der Rotmaskierte Mikey aus seinem Sitzsack stieß und sich selbst hinein setzte. „Tagsüber mal raus zu kommen seit langem ist ja auch mal wieder was. Und dann sehen wir auch gleich in wen sich unser Mikey verguckt hat“ grinste er, nachdem Raph seine Arme verschränkt hatte und Donnie sogleich wieder das Grinsen anfing. Auch Leo konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, während Mikey auf der Seite liegen blieb und vor sich hin brummte. „Gut, dann gehen wir morgen zusammen. Aber jetzt sollten wir wirklich schlafen gehen, bevor Splinter uns wieder einen Vortrag hält“ meinte Leonardo, ehe er sich auch schon auf den Weg in sein Zimmer machte. Die anderen waren wohl gleicher Meinung wie der Älteste und begaben sich ebenso in ihre Zimmer, um eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Mikey wünschte seinen Brüdern noch eine Gute Nacht, bevor er seine Tür schloss und sich auf sein Bett fallen ließ. Den Blick an die Decke gerichtet dacht er noch ein wenig nach, bevor ein Lächeln sein Gesicht zierte und er die Augen schloss. „Morgen lernst du meine Brüder kennen und dann bist du erst recht nicht mehr alleine. Uns wird man nicht mehr los“ murmelte er und drehte sich zur Seite, bevor er langsam ins Land der Träume abdriftete. Kapitel 3: Kennenlernen ----------------------- „Kommt schon! Aufwachen! Es wird Zeit!“ rief der jüngste der Turtles, während er an die Türen der anderen klopfte und schließlich voller Euphorie durch das Versteck sauste. Sich das Skateboard schnappend bretterte er auch sogleich durch den Raum, während Leo mit einem Gähnen die Tür öffnete und sich das linke Auge rieb. „Mikey. Es ist sechs Uhr morgens“ ließ er ihn wissen, während auch ein schlapper Donatello sein Zimmer verließ. Den Kopf und die Arme schlaff hängen lassend und die Augen weiterhin geschlossen. „Früher war er es, den man nicht aus dem Bett bekommen hat“ murmelte er leise und stützte sich schließlich gegen den Panzer des Älteren, ohne weitere Muskeln beanspruchen zu müssen. Donnie kurz ansehend grinste Mikey ihnen nur breit entgegen und zuckte mit den Achseln. „Sie ist aber schon wach und ich will, dass sie euch schnell kennenlernt“ meinte er, sprang von seinem Board und landete direkt vor seinen beiden Brüdern. „Ja ist ja schon gut“ meinte Leo nun, sich den Nacken reibend und weiterhin Donatello stützend, welcher bereits wieder eingeschlafen war. „Du holst Raph aber. Ich will nicht der Grund dafür sein, wenn er mehr als nur grantig reagiert, wenn er jetzt schon geweckt wird“ sagte er und stieß dem Größeren leicht gegen den Bauchpanzer, woraufhin dieser leicht zusammen zuckte und ein leises Grummeln von sich gab. Der Kleiner der drei salutierte seinem Bruder und Anführer, ehe er auch schon zu Raphael’s Zimmer flitzte und wie wild gegen die Tür hämmerte. Als noch immer kein Mucks zu vernehmen war öffnete er diese und sprang kurzerhand auf den Panzer des Älteren, während dieser auf dem Bauch lag und das Gesicht im Kissen vergrub. Durch das plötzliche Gewicht auf ihm öffnete er jedoch die Augen einen Spalt und drehte den Kopf, um in das grinsende Gesicht Mikeys zu sehen und sogleich zu knurren. „Runter! Weißt du verdammt nochmal wie viel Uhr es eigentlich ist?“ fragte er den Jüngeren, welcher nickte. „Klar. Genau 6:03 Uhr“ antwortete er ihm, ehe er sich auch schon auf dem Boden wieder fand und Raphael sich in Richtung Wand drehte. „Wenn du nicht gleich deinen Hintern hier raus schaffst zerteile ich dich mit meinen Sais in kleine Stücke“ murrte er. Man konnte deutlich merken, dass Raph garantiert ein Morgenmuffel war. Schmollend sah der Kleinere der beiden nun auf den Panzer seines Bruders, die Arme verschränkt und etwas schmollend, während er nach dachte. „Ach bitte, Raphie. Tam ist schon wach und ganz alleine in der großen Wohnung. Außerdem will sie euch doch kennenlernen“ meinte er und lächelte schließlich wieder kindlich wie eh und je, während er sich nun im Schneidersitz hinsetzte und sich mit den Armen zwischen den Beinen am Boden abstützte. „Sie will doch auch wissen, wie stark und mutig du bist. Und was für ein besserer Anführer du im Gegensatz zu Leonardo sein würdest“ sagte er in der Hoffnung, dass es wie damals noch klappen würde. Immerhin wusste jeder, dass Raph nicht gerade gut darauf zu sprechen war, dass der Älteste der Turtles zum Anführer ernannt wurde. „Und was interessiert es mich? Ich will schlafen, verdammt noch mal“ murrte er weiterhin, ehe er sein Kissen auf seinen Kopf drückte und versuchte weiter zu schlafen. Mikey schmollte sichtlich der Tatsache hingegen, dass es bei Raph wohl nicht mehr zu klappen schien und seufzte tief. „Bitte, Raphie. Die andren beiden sind auch schon wach… Oder du kommst nach“ schlug er nun vor, da er so schnell wie möglich wieder bei dem jungen Mädchen sein wollte. Ein leises „Ich komm nach“ brummte Raph schließlich unter dem Kissen hervor, was dem Jüngsten wohl schon reichte und er wieder auf seine Beine sprang. „Ich lass dir die Adresse da“ sagte er schließlich und verließ nun endlich das Zimmer, was Raph sich wieder entspannen und weiter schlafen ließ. „Raph kommt nach! Aber wir können uns schon-„ stoppte Mikey nun, als er Leo und Donnie auf dem Boden sitzen sah, aneinander gelehnt und die Augen geschlossen, während Donnie seinen Mund leicht geöffnet hatte und Leo seinen Kopf an der Schulter des Größeren lehnte. „Und da sind sie wieder eingeschlafen. Das ist doch wirklich unglaublich“ murrte der Kleinere leise, tat es aber mit einem Achselzucken ab, ehe er etwas zum schreiben suchte und die Adresse seiner neuen Freundin aufschrieb. Dann würden eben alle drei nach kommen und er würde sich um Tammy solange kümmern. „Miss Chase. Ich kann Ihrer Bitte nicht nachkommen. Sie wissen doch genau, wie es um Ihre Gesundheit steht und auch, was ihre Immunität angeht. Es wäre nur eine Frage der Zeit, wenn Sie draußen herum tollen, auch wenn ich nachvollziehen kann wie es ist, wenn man als junges Mädchen keine richtige Kindheit hatte und draußen herum toben kann.“ Ein älterer Mann, Mitte fünfzig, stand neben Tammys Bett, ordnete einige Tabletten und Spritzen wieder in seine schwarze Tasche ein, während er mit ihr sprach. „Aber“ begann die Blonde, wurde von dem Arzt jedoch unterbrochen. „Miss Chase, Sie möchten doch auch wieder gesund werden. Doch dauert dies noch eine Weile, bis die nötigen Medikamente aschlagen und wir diese erst einmal gefunden haben. Es wäre lebensmüde, wenn Sie nicht auf mich hören würden. Und nun würde ich Sie bitten sich auszuruhen. Schlafen Sie und nehmen Sie pünktlich ihre Medikamente. Ich werde nächste Woche noch einmal nach Ihnen sehen“ verabschiedete er sich indirekt, ehe er auch schon das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Tammy sah ihm hinterher, bevor eines ihrer Kissen den Weg zur Tür fand und an dieser abprallte. „Als würde es mir je besser gehen. Lieber renne ich draußen herum und sterbe früher, als hier zu versauern“ sagte sie leise mit Tränen in den Augen, ehe sie ihren Blick auf die Bettdecke richtete. Einige Zeit blieb sie regungslos sitzen, starrte ihre Hände an, welche locker in ihrem Schoß lagen und dachte nach, ehe sie die Decke zur Seite schob und die Beine aus dem Bett schwang. Einen Moment an der Bettkante verweilend atmete sie tief durch, bevor sie sich langsam erhob und zum Fenster trat. Sich dort am Fensterbrett abstützend sah sie auf die Straße, welche sie durch das Eckfenster sehen konnte und lehnte ihre Stirn an die kühle Scheibe. „Wenigstens hält mich Mikey nicht für sterbenskrank und behandelt mich wie einen Menschen“ murmelte sie leise, während ihre Augen geschlossen waren und sie den Geräuschen der Stadt lauschte, ehe sie das Fenster öffnete und sich selbst auf die Fensterbank setzte, um die nicht ganz so frische Luft einzuatmen. Immerhin fand sie die Luft New Yorks besser, als die abgestandene in ihrem Zimmer. „Tamara! Komm sofort vom Fenster weg und leg dich wieder zurück ins Bett. Hast du denn nun ganz den Verstand verloren, meine junge Dame?“ keifte wenig später eine Frau, welche in Tammys Zimmer getreten war und sie sogleich vom Fenster regelrecht wegzerrte. Ihre Hand um das Handgelenk ihrer Tochter geschlossen, schloss sie das Fenster und führte die Blondine zum Bett, ehe sie diese auf die Matratze drückte und mit strenger Miene zu ihr herunter sah. „Du hast Doktor Hopkins doch gehört, oder nicht? Du hast im Bett zu bleiben und vorallem nicht diese verpestete Luft hier einatmen. Du weißt genau wie es um deine Gesundheit steht“ keifte die Frau weiterhin, während Tammy dies schweigend über sich ergehen ließ. Den Blick zu Boden gerichtet biss sich das junge Mädchen auf die Zunge, um kein bissiges Kommentar von sich zu geben, wie sie es beinahe immer machen wollte, wenn ihre Eltern einen Vortrag über ihre Gesundheit hielten. Leise vor sich her murmelnd schüttelte die ältere Frau den Kopf über Tammys Verhalten und stellte den gebrachten Tee auf den Nachttisch ab, bevor sie einen tiefen Seufzer von sich ließ. „Du weißt doch, dass es gefährlich ist. Wenn du dir nun etwas einfängst, und sei es nur ein Schnupfen…“ begann sie und sah wieder zu ihrer Tochter, welche sich zurück ins Bett gelegt und von ihrer Mutter weggedreht hatte. „Dreh mir nicht den Rücken zu, wenn ich mit dir spreche“ sprach ihre Mutter nun etwas lauter und sichtlich empört, dass ihre Tochter sie regelrecht ignorieren wollte. Doch noch immer kam kein Laut von der Blonden, welche auf ihr Kissen starrte und die Decke bis zum Kinn hoch gezogen hatte. „Du willst es wohl einfach nicht verstehen“ murmelte die dunkelblonde Frau und schloss die Augen für einen Moment, bevor sie wieder zur Tür marschierte. „Hör bitte einfach auf das, was der Arzt und wir dir sagen. Wir wollen dich noch eine lange Zeit bei uns haben“ sprach sie, bevor sie die Tür hinter sich schloss. Das Gespräch von Tammy und ihrer Mutter lauschend verhielt sich Mikey ruhig, während er auf der Treppe saß und an der Wand unter Tammy’s Fenster lehnte. Dass es so schlimm um ihre Gesundheit stand hatte der junge Turtle nicht gedacht, doch wurde er nun eines besseren belehrt. Den Blick zu Boden gerichtet wartete er darauf, dass ihre Mutter das Zimmer verlassen hatte und erhob sich ein wenig, indem er sich hinkniete und etwas über den Fenstersims lugte. Als er nur die Blonde in ihrem Bett erkennen konnte zog er das kleine Stück eines Astes aus dem Fensterrahmen und öffnete dieses sogleich wieder, nachdem es von Tammys Mutter geschlossen wurde. Das junge Mädchen eine Weile schweigend ansehend beschloss er schließlich gänzlich hinein zu kommen und sich ihrem Bett zu nähern, bevor er sich auf dessen Rand nieder ließ und seine Hand auf die Schulter der Jüngeren legte. „Hey, Tam. Da bin ich wieder“ sagte er so fröhlich wie immer. Schließlich wollte er nicht, dass sie wusste, dass er schon länger da war als gedacht. Als das Mädchen die Berührung an ihrer Schulter spürte, dachte sie zuerst, es sei erneut ihre Mutter und setzte bereits dazu an etwas zu sagen, als sie die Stimme des Mutanten hörte und sich auf den Rücken drehte. „Mikey“ sagte sie nun mit einem seichten Lächeln auf den Lippen, ehe sie sich aufrichtete. „Da bist du ja wieder. Wie geht es dir?“ wollte sie sogleich wissen, woraufhin Mikey grinsen musste. „Ach mir geht es wie immer, du kennst mich doch. Aber was wichtiger ist, wie geht es dir? Auf jedenfall siehst du noch immer besser aus, als bei unserer ersten Begegnung“ grinste er ihr entgegen, was Tam leise zum lachen brachte. „Mir geht es gut, jetzt da du wieder da bist. Der einzige, der mich normal behandelt“ sagte sie und legte ihre Hand sogleich auf seine, welche auf der Matratze ruhte. Dennoch konnte sie ein leises Seufzen nicht unterdrücken und senkte den Blick erneut. „Mein Arzt war heute wieder da. Und wie immer hat er mir das selbe erzählt und wieder neue Tabletten da gelassen. Ich will langsam nicht mehr, Mikey“ murmelte sie leise, kaum hörbar, bevor sie sich nach vorne lehnte und ihr Gesicht in die Halsbeuge der Schildkröte vergrub. „Irgendwann muss ich täglich hunderte von Tabletten und Medikamenten nehmen, die nicht helfen. Ich will raus. Raus aus dem Zimmer und endlich mal ein normales Mädchen sein.“ Mikey sah die Jüngere an, nachdem diese sich an ihn gelehnt hatte und sprach. Er konnte sie nur zu gut verstehen. Als seine Brüder und er damals nicht an die Oberfläche durften war das beinahe genauso, wie er fand. Immer nur das selbe sehen, Tag für Tag und nichts machen können, weil es zu gefährlich war. „Tammy“ setzte er an, bevor er seinen Arm um den schmalen Körper der Blonden legte und ihr sanft über den Rücken strich. „Ich kann dich verstehen. Sehr gut sogar. Wenn ich dir nur helfen könnte“ sprach er und wurde zum letzten Satz hin leiser, während sein Blick zu Boden gerichtet war und er das Mädchen in seinem Arm etwas dichter an sich heran zog. Er mochte es gar nicht, wenn sie so verzweifelt und traurig war. Mikey mochte ihr Lächeln und ihr Strahlen, welches sie damit ausstrahlte. Die Augen langsam schließend lehnte er seinen Kopf an ihren und verweilte eine Zeit lang in dieser Position, während er ihr weiterhin über den Rücken strich und Trost spendete. „Wenn ich es dir doch sage, Raphael. Wir müssen die Straße hier links runter, um zu dem Haus zu kommen“ sagte Leo, welcher seinem Bruder gegenüberstand und seinen Arm in die angegebene Richtung ausstreckte. „Und ich sage dir, dass wir rechts lang müssen. Ich bin glaube ich öfter als du hier unterwegs, Leonardo“ sagte der Kleinere der beiden in genau dem selben bissigen Ton wie sein Bruder und deutete in die entgegengesetzte Richtung. Fünfzehn Minuten ging dieser kleiner Streit bereits, während Donnie seine Hand flach auf dem Gesicht liegen hatte und den Kopf schüttelte. „Jungs…“ versuchte er zum gefühlten hundertsten Male die Aufmerksamkeit der beiden zu bekommen, doch erneut ohne Erfolg. „Du bist so ein arroganter Holzkopf! Du denkst auch, dass du immer alles besser weißt“ sagte der Anführer nun und beugte sich etwas in Raphaels Richtung, während dieser es ihm gleich tat und ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. „Ich denke nicht nur, dass ich es besser weiß, sondern ich weiß, dass ich es besser weiß. Nur weil du zum Anführer ernannt wurdest kennst du noch lange nicht alles“ konterte Raph und tippte mit dem Finger an den Brustpanzer des Größeren, was diesen zum knurren brachte. Donatello reichte es jedoch langsam, weswegen er auf die beiden Streithähne zuschritt und beiden kurzerhand mit seinem Kampfstab eine verpasste. „Ihr habt beide Unrecht. Und wenn ich nun bitten dürfte, können wir endlich zu Mikey? Es ist bereits nach Mittag und er wartet sicherlich schon auf uns“ sagte der Violettmaskierte, bevor er seinen Stab zurück an seinen Panzer platzierte und seine Hand in die Hüfte stemmte. „Wenn ihr euch die Adresse mal genau anseht, dann könnt ihr vielleicht was erkennen. April woht in der selben Straße, nur in der Nummer 235“ sagte der Größte der dreien, bevor er auch schon von zwei großen Augenpaaren angesehen wurde. Leise brummend drehten sich die beiden nun voneinander weg und murrten leise vor sich hin, bevor die kleine Truppe nun den Weg zum Apartment einschlug. „Da ist es. Da oben ist auch Mikeys Skateboard“ sagte Leo und deutete die Feuertreppe hinauf, auf welchem das Board des Jüngeren lag. „Na dann wollen wir doch mal nett hallo sagen, wenn sie uns denn schon kennenlernen will“ meinte Donnie und sprang sogleich mit einem Lächeln auf die Treppen, bevor er diese nach oben stieg und erst einmal durch das Fenster blickte. Die anderen beiden taten es ihm gleich, während Raph links über Donnies Schulter hinein sah und Leonardo von rechts. „Wie niedlich das aussieht“ meinte der Größere sogleich, woraufhin Raph eine Augenbraue nach oben zog und den Kopf leicht zur Seite neigte. „Na ich weiß ja nicht. Es ist ein wenig komisch, genauso wie es mit April und dir damals war“ meinte er nun, ehe Leo leise seufzte. „Ist doch egal. Lasst uns rein“ sagte der Anführer nun und klopfte gegen den Fensterrahmen, ehe er in das Zimmer stieg. „Hallo ihr zwei“ grüßte er sogleich und hob die Hand etwas, um eine Winkbewegung anzudeuten. Mikey, welcher bis eben noch mit Tammy im Arm da gesessen war, drehte den Kopf zu seinen Brüdern und grinste, bevor auch die Blondine zu ihnen sah. „Da seid ihr ja endlich. Ihr habt euch ganz schön Zeit gelassen“ meinte der Jüngste der Brüder und sah zu Tam, welche sich etwas von ihm abstützte und die drei Schildkröten ansah. „Darf ich vorstellen, das sind meine Brüder. Der große in lila ist Donnie. Der, der das T-Phone erfunden hat und uns auch den Shellracer gebaut hat“ begann Mikey und erhob sich vom Bett, um sogleich hinter Donatello aufzutauchen und ihm die Hand auf die Schulter zu legen. Die andere Hand ruhte auf der Schulter von Raphael, welcher mit verschränkten Armen und misstrauischer Miene dort stand. „Und das hier ist Raphael. Er ist ein bischen eigen und flippt schnell aus. Aber eigentlich ist er ziemlich harmlos“ grinste er und duckte sich, um einem Schlag zu entkommen. Sogleich tauchte er neben Leonardo auf und schlug diesem freundschaftlich auf den Panzer. „Und das ist Leo. Er ist unser Anführer und ältester Bruder. Der, der sich mit Raph immer in die Wolle kriegt“ lachte er und sah schließlich zu seinen Brüdern, um mit beiden Armen auf Tammy zu deuten. „Und das meine lieben Brüder ist Tamara Chase. Oder Tammy“ sagte er und ließ sich wieder neben der Blonden aufs Bett sinken. „Hallo Tammy. Freut uns endlich den Grund kennenzulernen, wieso Mikey immer verschwindet“ meinte Leo mit einem Lächeln auf den Lippen, während sich Raph etwas im Zimmer umsah und gegen das Fensterbrett lehnte. „Freut mich ebenso, Leonardo. Mikey hat mir schon viel von euch erzählt“ lächelte die Jüngste der Anwesenden, bevor sie zu Donatello sah. Dieser hatte sich währenddessen zu den Beiden am Bett begeben und beugte sich etwas vor, um Tam ins Gesicht zu sehen. Die Stirn etwas gerunzelt gab er ein leises „Hm“ von sich und neigte den Kopf von einer Seite zur anderen, was Tammy etwas zurück weichen ließ. „…..Alles in Ordnung?“ fragte sie nun vorsichtig und erntete ein Kopfschütteln Seitens Donatello. „Naja, bei mir ja. Aber bei dir scheint nicht alles in Ordnung zu sein“ sagte er und kniete sich nun vor sie auf den Boden. „….Blasse Haut, geweitete Pupillen, flacher Atem…“ zählte er auf und hielt die Hand an ihre Stirn. „…Und leicht erhöhte Temperatur.“ Sein Blick wanderte von Tammy auf ihren Nachttisch, bevor er sich diesem widmete und die Medikamente beäugte. „Ähm, Donnie? Was machst du da?“ fragte Mikey nun sichtlich verwirrt, während sich nun auch die anderen beiden zu ihnen gesellten. „Ganz schön viele Medikamente für ein kleines Mädchen wie dich“ meinte Raphael, welchem die Menge ebenfalls nicht entgangen war. Den Blick gesenkt nickte sie etwas und seufzte leise, bevor sie sich nun wieder an Michelangelo lehnte. „Ja ich weiß… Es werden von Woche zu Woche mehr, aber…. Es heißt ich brauche sie“ sprach sie nach kurzem Zögern, während sie den Arm des Orangemaskierten auf ihrer Schulter spürte und sich ein seichtes Lächeln auf ihren Lippen widerspiegelte. „Du brauchst sie? Kein Mensch braucht so viele Medikamente. Es sei denn du hast jede Krankheit, die es auf der Erde gibt“ meinte Donnie sichtlich geschockt darüber und sah zu der Blonden, während er einige der Dosen mit Tabletten in den Händen hielt. „Sorry, ich weiß schon, dass wir uns grad ein paar Minuten kennen, aber…. Will dich jemand umbringen? Wenn du die weiterhin nimmst, dann dauert es nämlich nicht mehr lange“ meinte er nun und erhob sich wieder, ehe er einen leichten Tritt von Leo bekam. Ihm war nicht entgangen, dass es dem jungen Mädchen bereits schon unangenehm war, da brauchte der Drittälteste nicht noch so etwas von sich geben. Als Donnie nun leise jammernd erneut auf dem Boden saß, sah Leo nun zu der Blonde herüber und lächelte sanft. „So, und Mikey ist also dein Retter in Not, richtig? Er hat uns bereits von eurer ersten Begegnung erzählt und-„ stoppte der Turtle in blau, als er von Tam unterbrochen wurde. „Ist schon gut, Leonardo. Du musst nicht extra das Thema wechseln“ lächelte sie ihm schwach entgegen. „Mikey sagte mir bereits, dass Donatello sich wohl gleich darum Gedanken machen würde, sollten wir uns je begegnen. Es ist ja auch kein all zu großes Geheimnis. Mein Immunsystem ist nicht das Beste und wird von Mal zu Mal schlimmer. Die Medikamente bekommen ich wöchentlich von meinem Arzt. Seit einigen Jahren geht das nun schon so und… es gibt einfach keine Besserung. Aber Mikey ist ja seit einiger Zeit immer hier und lenkt mich ein wenig von dem Alltagstrott ab“ lächelte sie dem Jüngsten nun entgegen, welcher sich mit einem Grinsen im Gesicht den Hinterkopf rieb. „Das Immunsystem ist also nicht stabil, verstehe“ meinte der Technikfreak, welcher auf dem Boden im Schneidersitz saß und seine Beule ignorierte, die seinen Kopf zierte. „Aber diese ganzen Medikamente… Das kann nicht gut sein und erst recht nicht für das Immunsystem. Es kann herumfliegende Viren und Bakterien höchstens eindämmen, aber nicht komplett von dir fernhalten“ murmelte er weiterhin, ehe Raph die Augen verdrehte und durch das Zimmer ging. „Jetzt lässt er den Onkel Doktor wieder raus hängen“ meinte er leise seufzend, während Leo ihm mit einem Lächeln zustimmte. „Aber du musst zugeben, dass er wirklich sehr oft den Nagel auf den Kopf trifft was das angeht. Du warst ja auch schnell wieder auf den Beinen, als du den Virus hattest. Und zuerst dachtest es wäre eine einfache Grippe“ meinte er und nun war es der Jüngere, welcher ihm mit einem Lächeln zustimmte. „Auch wieder wahr. Ohne unseren Hobbydoktor wäre ich sicher schon tot“ meinte er und drehte sich wieder zu den anderen, sah zu Donnie, der noch immer in seiner Gedankenwelt gefangen war und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Stimmt, Donnie spielt so gerne Doktor… Vielleicht kann er dir ja helfen“ meinte Mikey, nachdem er lange überlegt hatte und schließlich zu Tammy sah. „Du willst doch so gerne aus dem Zimmer raus und Donnie kriegt es sicherlich hin, dass dir dabei nichts passiert. Dann kannst du ja doch mal zu uns“ grinste er, wurde jedoch von Leo gestoppt, welcher die Arme auf Brusthöhe hielt. „Wow, Mikey. Donnie hat zwar wirklich oft recht mit seinen Vermutungen, aber weißt du was alles passieren kann? Wir wissen doch gar nicht was genau ihr fehlt und was bei ihr unternommen wurde“ meinte der Anführer der Turtles, woraufhin Mikey den Kopf hängen ließ. „Wir brauchen ihre Akte, dann kann ich sicher was machen“ meldete sich der Größte nun, nachdem er seine Umgebung wieder wahr nahm und sah zu Leo auf. „Dort ist ja alles genau aufgelistet und ich kann darin auch sehen, was genau die Diagnose des Arztes ist. Vielleicht kann ich anhand dadurch etwas zusammenbrauen, was ihr helfen kann“ meinte er und erhob sich vom Boden. „Und wo willst du die Akte her bekommen?“ meldete sich Raphael nun wieder. „Willst du einfach so zum Doc gehen und die Akte verlangen? Der bekommt erst einmal den Schock seines Lebens und hinterher sind wir dran. Falls du es vergessen hast sind wir Schildkröten.“ Mit verengten Augen wurde der Kleinere nun beäugt, ehe Donnie ein Seufzen von sich gab und die Arme verschränkte. „…April und Casey können helfen“ sagte er schließlich und drehte den Kopf zur Seite. „Perfekt! Die beiden holen die Akte, du braust was zusammen du wir kümmern uns solange um Tammy, bis sie nach all den Jahren endlich richtig raus kann“ grinste Mikey voller Elan und sprang vom Bett. „Und dann zeige ich dir alles und geh mit dir zu meinem Lieblingsplatz. Oh, und unser Zuhause zeig ich dir und stell dir Splinter vor und-„ wurde er nun mit leisem Lachen unterbrochen. Tammy, welche allen aufmerksam zugehört hatte und es wirklich rührend fand, was die Brüder nach so kurzer Zeit tun wollten, hob die Hande etwas und lächelte. „Beruhig dich, Mikey. Es ist wirklich alles sehr verlockend und vorallem sehr lieb, was ihr machen wollt, aber das muss nicht sein. Es wurde bereits nach 10 Jahren nicht heraus gefunden was bei mir nun anschlägt und was Besserung verschafft. Ich möchte nicht, dass ihr euch deswegen nun den Stress macht“ sagte sie und erntete ein Grinsen von Raphael, welcher bis dato noch seine finstere Miene beibehielt. „Das ist schon beschlossene Sache, Tam. Donnie und auch Mikey haben sich was in den Kopf gesetzt und das bekommt man so schnell nicht mehr los. Und da du die Freundin von Mikey bist helfen wir dir, ist doch klar, nicht wahr?“ fragte er und sah zu Leo, welcher nickte. „Richtig. Mikeys Freunde sind unsere Freunde und wenn der jenige Hilfe braucht egal bei was, wird geholfen. Und Donnie kennt sich da aus. Sicher ist er nach einigen Nachforschungen schlauer als jeder Arzt, der dich je untersucht hat oder untersuchen wird“ sagte er, während Raph’s Arm um Leos Schultern lag. „Gewöhn dich schon einmal dran. Das ist Standard, wenn man uns kennenlernt.“ Sichtlich überrascht von den Worten der Mutanten sah Tammy alle vier an, welche vor ihr Standen und lächelten. Eben jenes Lächeln deutete ihr, dass sie es wirklich ernst meinten ihr zu helfen, selbst wenn sie sich nur so kurz kannten. Tränen füllten ihre Augen, ehe die Blondine ihre Hand an ihren Mund hielt und sich auf die Zunge biss. Noch nie hatte sie so eine Hilfsbereitschaft erfahren dürfen, außer damals, als Mikey sie im wahrsten Sinne des Wortes gerettet hatte. „Ich danke euch…“ Kapitel 4: Rachepläne --------------------- „Hajime!“ ertönte die kräftige Stimme des Senseis und wies die Turtels daraufhin, dass diese zu beginnen hatten. Raphael, welcher Leo gegenüber stand zückte sogleich seine Sais und ließ diese in seinen Händen kreisen, ehe er seine Finger um dessen Griffe schlang und ein angriffslustiges Lächeln auf seinem Gesicht erschien. Sein Gegenüber erwiderte das Lächeln, ehe er mit beiden Händen nach den Griffen seiner Katanas griff und diese aus den Scheiden auf seinem Panzer zog. Beide für einen Bruchteil der Sekunde über kreuz haltend schwang er sie auseinander und begab sich in Position. „Dann lass mal sehen was unser ach so toller Anführer heute auf dem Kasten hat. Letztens haben dir meine Sais ja gezeigt wer der Bessere von uns ist“ meinte der Jüngere, bevor er sich vom Boden abstieß und geradewegs auf Leonardo zuspurtete. „Letztes Mal war ich einfach nur abgelenkt“ meinte der Größere, bevor er es seinem Bruder gleich tat. Kaum aufeinander getroffen hatten sich die Klingen der Katanas in den Zwischenräumen der Sais verhakt und ein Stärke- sowie Ausdauerkampf entfachte zwischen den beiden. „Gib doch einfach zu, dass ich der bessere Kämpfer von uns beiden bin und dir wird eine weitere Peinlichkeit erspart, Brüderchen“ kam es keck von Raphael, bevor sich beide voneinander stießen und auf den Beinen landeten, ehe sie noch ein wenig zurück rutschten. „Peinlichkeit? Du meinst so eine, wie du gleich erleben wirst nach deiner großen Klappe?“ setzte Leo zu einer Gegenfrage an und stürmte sogleich wieder auf seinen Bruder zu, welcher den Angriff parierte und einen Satz hinter seinen Bruder machte. Mit einem Kick gegen den Panzer brachte Raph den Größeren zum Taumeln und nutzte seine Chance, um ihm mit einem Roundkick die Beine unter den Füßen weg zu ziehen. Ehe Leo jedoch auf dem Boden aufkam packte er das Bein seines Bruders und warf ihn über seine Schulter hinweg gegen die Wand, an welcher der Dunklere der beiden mit dem Kopf voran nach unten sank. „Das hast du nicht getan“ knurrte er, nachdem sein Kopf den Boden berührte und er seine Augen zu Schlitzen verengte. „Und wie ich das getan hab“ grinste sein Gegenüber siegessicher und streckte ihm keck die Zunge aus, bevor er seine Katanas weg steckte und zu Raph ging. Ihm die Hand entgegenstreckend half er seinem Bruder wieder auf die Beine, nachdem dieser seine Hand ergriffen hatte, fand sich aber kurz darauf auf dem Boden wieder. Raph mit verschränkten Armen und einem frechen Lächeln auf dem Gesicht über ihm. „Wie du mir so ich dir, Bro“ erwiderte er und verfolgte nun den Trainingskampf zwischen Donnie und Mikey, nachdem er sich zusammen mit Leo vor den Baum gekniet hatte, welchen Splinter seit Jahren hier aufzog. „Hau mir doch nicht immer auf den Kopf!“ hörte man Mikey rufen, während dieser bei jedem Ausholen von Donnie nach hinten sprang, um nicht von dessen Bo-Stab getroffen zu werden. Der Größere rannte ihm jedoch weiter hinterher, holte aus und schlug zu, bevor er Mikey verfehlte. Nach einigen Fehlversuchen stieß er einen genervten Schrei aus und blieb stehen. Seinen Stab nun vor sich in einer rasenden Geschwindigkeit drehend verfolgte er jede Bewegung, die Mikey tat. Dieser jedoch sah nun seine Chance und zückte seine Nunchakus, um einen Gegenangriff zu starten. „Schön stehen bleiben“ sagte er, bevor er in die Luft sprang und seine Kusarigama-Kette in Donatellos Richtung warf, um diesen zu umschlingen und somit bewegungsunfähig zu machen. Doch durch die Rotation des Kampfstabes in Donnies Händen wurde die Kette sogleich zurück geschleudert und umschlang somit Mikey, welcher am Boden lag und sich in windeseile befreite. „Das war fieß!“ rief er, während er sich wie ein Fisch auf dem Trockenen auf dem Boden herum wälzte und Donnie auf den Jüngeren zu ging. „Du bist anstrengender zu fangen als ein Floh, weißt du das, Mikey?“ fragte der Größere mit halb geöffneten Augen. Sich auf seinen Stab abstütztend beobachtete er seinen kleinen Bruder noch eine Weile, bevor er ihm half sich zu befreien. Kaum dies getan warf der Jüngere eine Rauchbombe auf den Boden und verschwand kurzerhand, woraufhin sich Donnie verwirrt einmal um seine eigene Ache drehte. „Das ist nicht fair!“ rief er und hörte hinter sich sogleich ein „Booyakasha!“, bevor er es nun war, der sich auf dem Boden wieder fand. Das Gesicht gegen den Holzboden gepresst, während Mikey auf seinem Panzer saß und Arme, sowie Beine wie bei einem Spanferkel mit seiner Kette zusammenband. „Mach mich los! Sofort! Das ist nicht witzig!“ rief Donatello und zappelte ein wenig, während Mikey auf ihm sitzen laut los lachte. „Das ist für heute genug“ hörte man Splinter nun wieder sprechen und alle vier fanden sich nun in kniender Position vor dem Baum, während ihr Sensei vor ihnen stand. Eine lange Zeit schwieg die Ratte, während seine Söhne ihn ansahen und warteten. „Ähm… Meister Splinter, ich“ begann Donnie nun, wurde sogleich aber von einem bösen Blick des Senseis bestraft, woraufhin er den Finger sogleich wieder sinken ließ und den Mund hielt. Keiner der vieren wusste genau, was nun folgen würde. Sie hatten ihr Training absolviert, sowie er es wollte. Sie hatten sich in Grenzen gehalten und sich nicht gegenseitig die Köpfe eingeschlagen. Auch wandelte sich der Zweikampf nicht zu einem Rumble, in dem es hieß, jeder gegen jeden. Sich nun gegenseitig ansehend runzelten die Brüder die Stirn und sahen schließlich wieder zu Splinter, welcher sich kurz räusperte und gerade aus auf den Baum starrte. „Um stark und kraftvoll zu werden braucht es Jahre. Der Wille nie gebrochen, der Stolz stehts aufrecht erhaltend und das Vertrauen gestärkt“ begann er nun nach einem schier ewig währenden Schweigen und schritt auf den Baum zu, ehe er seine Pfote an dessen Stamm legte und die Augen schloss. „Die Wurzeln stark mit dem Boden verankert und durch dessen Hilfe immer mächtiger werdend.“ Noch verwirrter als vorhin schon sahen sich die Brüder erneut an, ehe Raph den Kopf schüttelte und ahnungslos die Schultern etwas hob. „Ähm, Sensei? Was genau wollt Ihr uns damit denn sagen?“ traute sich Leonardo nun zu fragen, während er den Blick wieder zu Splinter richtete. Dieser drehte sich ein wenig zu den Brüdern, sah diese aus dem Augenwinkel heraus an und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Seit Jahren seid ihr vier nun ein Team. Jeder von euch hat seine Stärken, ohne die das Team verloren wäre. Bricht ein Stück heraus ist es der Untergang für alle Teile“ antwortete er auf Leo’s Frage, was ihnen jedoch nicht viel brachte. Schweigend den Sensei ansehend neigten die vier synchron ihren Kopf leicht zu einer Seite, woraufhin die Ratte leise seufzte. „Ihr sollt auf euch aufpassen und keine Machtkämpfe austragen. Ihr seid ein Team und habt auch wie so eines zu funktionieren, ansonsten könnt ihr nicht gewinnen“ antwortete er nun in verständlicheren Worten, was ein „Aaaaah“ zu Folge hatte. „Aber das tun wir doch, Sensei“ sprach Raph nun und erntete sogleich einen finsteren Blick von Splinter. „Das tut ihr? Soll ich dich daran erinnern, was vor zwei Tagen war?“ fragte er den Rotmaskierten, welcher schuldbewusst den Blick abwandte. „Wieso sollte ich auf dich hören, Leo? Nur weil du der Anführer bist? Du weißt genau wie mir das auf den Panzer geht, das Tag für Tag zu hören, nur weil Splinter dich damals zum Anführer ernannt hat“ kam es patzig von Raphael, nachdem Leo einen passenden Plan geäußert hatte in die Lagerhalle zu kommen. „Geht das schon wieder los? Ich habe dir damals schon gesagt, dass er mich zum Anführer ernannt hat. Ich habe Splinter nicht darum gebeten, was also ist dein Problem, Raphael?“ wollte der Ältere nun wissen, während beide nun Stirn an Stirn aneinander standen. „Was mein Problem ist? Ich sehe es nicht ein, dass ich immer auf dich hören sollte. Deine ach so tollen Pläne sind sowieso nichts“ fauchte der Kleinere seinen Bruder an, ehe man ein lautes Krachen aus der Richtung der Lagerhalle hören konnte. „Ähm, Jungs? Könntet ihr eure Streitereien-„ begann Donnie, bekam aber ein synchrones „Halt die Klappe“ von seinen Brüdern, was ihn selbst leicht zusammen zucken ließ. „Ich denke, dass die beiden lieber streiten“ meinte Mikey, gerade so laut, dass Donatello dies hören konnte. Leise seufzend nickte der Größere und wandte den Blick wieder zur Halle, bevor er selbst nun einen Entschluss fasste. „Komm mit, Mikey. Wenn die beiden lieber zanken, anstatt das Mutagen aus den Händen des übergebliebenen Footclans zu holen, dann machen wir das eben selbst“ sagte der Violettmaskierte und sprang sogleich vom Dach. Mikey direkt hinter ihm her und seine Brüder zurück lassend. „Und wie genau wollen wir da nun rein kommen, Donnie? Ich meine, die denken doch sicherlich, dass jemand nach den Geräuschen kommen wird“ wollte der Jüngere der beiden nun von Donnie wissen, welcher neben dem großen Rolltor zum stehen kam und sich an die Wand lehnte. „Ich… Wir…“ begann er und dachte nach. Immerhin war es immer Leo, welcher ihnen verdeutlichte, wie sie eindringen sollten, doch waren sie nun auf sich allein gestellt. Und wenn er eines von seinem Bruder gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass es immer einen Weg hinein gab. Sich also etwas umsehend deutete er auf das Dach der Halle und sah zu Mikey. „Von oben. Dort ist ein kleiner Abschnitt eines Glasdaches. Sicher gibt es dort auch eine Luke, durch die wir hinein können. Dann müssen wir uns nur das Mutagen schnappen“ meinte er, woraufhin ein Nicken Seitens Mikeys folgte und beide sogleich auf das Dach sprangen. Als hätte Donatello es gewusst fanden sie wenig später eine Luke, die sich auch sofort öffnen ließ. Während Mikey bereits durch diese klettern wollte hielt der Größere ihn am Panzer zurück und beobachtete erst einmal das Geschehen. „Karai hat es also wirklich an sich gerissen, nachdem Shredder nicht mehr ist“ murmelte er, während auch Mikey nun nach unten sah. „Raph hatte also doch schon immer Recht mit ihr. Aber… wer ist das?“ fragte er und deutete sogleich auf eine junge Frau, welche von Karai mit Adleraugen beobachtet wurde. Die junge Frau, mit dunklen lilanen Haaren, die ihr bis zur Mitte des Rückens reichten, sah mit ihren gelben, beinahe Katzenähnlichen Augen konzentriert auf den Monitor. Ihre rahmenlose Brille, welche ihr ein wenig herunter gerutscht war, schob sie mit dem Zeigefinger wieder nach oben, ehe die Stimme Karai’s hinter ihr ertönte. „Beeil dich ein bisschen. Wir haben nicht die ganze Nacht zeit“ kam es von der Nachfolgerin, während diese zu den schwarzbekleideten Personen sah. Damals waren es noch die Roboter, nachdem Shredder mit den Kraang gemeinsame Arbeit geleistet hatten, doch hatte Karai diese schnell wieder durch würdigere Menschen ersetzt, die ihre Arbeit, in ihren Augen, wirklich gut machten. „Ich mach so schnell ich kann, Karai. Es ist jedoch nicht so einfach in die Datenbank der Regierung zu kommen. Das hatte euer Baxter auch nicht geschafft“ antwortete sie, bevor sie ein leises Seufzen von sich ließ. Wie war sie nur hier hergekommen? Sie war eine einfache Studentin und jetzt versuchte sie sich in Datenbanken zu hacken. „Ich habe keine Ahnung, Mikey. Sie gehört aber sicherlich zum Footclan, wenn Karai bei ihr ist. Oder aber, sie wurde für ihre Zwecke vom Footclan herverschafft“ meinte der Violettmaskierte leise, während er sie weiterhin beobachtete. Bevor er aber weitere Vermutungen äußern konnte krachte das große Rolltor ein und flog direkt auf Karai zu, während es einige Leute des Footclans mit sich riss. Gerade rechtzeitig konnte sich Shredders Ziehtochter in Sicherheit bringen, während die junge Frau am Rechner nicht so viel Glück hatte. Zur Seite ausweichend wurde diese noch vom Rolltor erwischt und klemmte mit ihrem Bein darunter fest, während sie zu den beiden Turtles sah, die ungebeten eintraten. „Raph! Ich sagte dir, dass wir uns anschleichen sollen! Schon schlimm genug, dass die anderen beiden nicht hier sind!“ keifte Leo seinen kleinen Bruder an, welcher demonstrativ zur Seite sah und sich am Hals kratzte. „Reg dich ab, wir sind drin und ich hab gleich ein paar der Kerle erwischt. Was willst du eigentlich?“ fragte er den Größeren, welcher leise das knurren anfing. Doch als die beiden nun eingetreten waren fand sich Karai sogleich vor den beiden und hielt Leo die Klinge ihres Kurzschwertes an den Hals. „Na wenn das nicht die Turtles sind, die mir meinen Vater genommen haben“ gab Karai von sich, während Leo nach seinen Katanas griff und seine Gegenüber zurück stieß. „Karai. Er ist nicht dein Vater und er war es auch nie. Verstehst du das noch immer nicht?“ fragte er, ehe auch Raph seine Waffen gezückt hatte. „Sie wird nie irgendetwas verstehen. Sie ist bei Shredder aufgewachsen und genauso wie er“ versuchte er Leo zu erklären, welcher sich damals in die Schwarzhaarige verguckt hatte und dies bis heute noch anhielt. Bevor er jedoch noch mehr sagen konnte umzingelte ihn die Kämpfer bereits, woraufhin Raph grinste. „Und nun haben wir eine kleine Actionpause“ meinte er und fing sogleich an dem Footclan eine Lektion zu erteilen. „Erst streiten und dann einfach hinein platzen. Aber von uns reden“ seufzte Donnie leise, der noch immer mit Mikey auf dem Dach saß. Der Jüngere wartete jedoch nicht lange und sprang sogleich mit seinem lauten Ruf hinunter und zog zwei der Krieger mit seinen Nunchakus zu Boden. Der Technikfreak sah ihm mit zu Schlitzen verzogenen Augen hinterher, bevor auch er herunter sprang. Jedoch kümmerte er sich zuerst nicht um die Kämpfer des Footclans sondern um die junge Frau, welche sich noch immer erfolglos versuchte zu befreien. Seinen Bo-Stab zückend rannte er in die Richtung der Lilahaarigen und holte nebenbei aus, um einige der Ninja aus dem Weg zu räumen. „Still halten. Ich hol dich da raus“ gab er schließlich von sich, als er bei der Frau angekommen war, welche ihn wortlos ansah, ehe sich ihre Augen Stück für Stück weiteten. In ihrem Gesicht konnte man deutlich die leichte Angst erkennen, welche durch den Anblick einer riesen Schildkröte in ihr aufkam, während diese auch noch sprechen und kämpfen konnte. Als das verbogene Garagentor nun beseitigt war presste sie sich regelrecht gegen die Mauer, während sie ihren Blick weiterhin auf Donnie gerichtet hielt. Dieser grinste ihr freundlich entgegen, bevor er wieder ernst wurde und fünf der aufkommenden Kämpfer ansah. Seinen Stab mit beiden Händen umklammert schob er sein rechtes Bein etwas zurück und ließ seine Waffe sogleich kreisen. „Auch wenn ihr nun wieder aus Fleisch und Blut seid habt ihr keine Chance“ sagte er und holte sogleich mit dem Kampfstab aus, ehe das eine Ende direkt in den Magen, und das andere Ende an den Nacken der Krieger stieß. Kaum getroffen stützte sich die Schildkröte auf seiner Waffe ab und startete einen Rundumkick, welcher die restlichen beiden noch stehenden quer durch die Halle beförderte. Die Klingen der beiden Katanas hielten die des Kurzschwertes auf, nachdem Karai ihn zum wiederholten Male angriff. „Karai, verdammt noch mal. Wieso führst du weiterhin den Footclan an?“ wollte Leo von ihr wissen, doch antwortete sie ihm nur mit einem Lächeln, bevor sie von ihm abließ und einen Roundkick startete, der den Blaumaskierten zu Boden warf. „Das ist mein Erbe, Leo“ antwortete sie nun, bevor sie erneut zu einem Angriff ansetzte und ihr Schwert in den Boden rammte, nachdem Leo den Kopf gerade noch rechtzeitig zur Seite gedreht hatte. „Es ist nicht dein Erbe. Es ist eine Lüge, damit du alles aufrecht hältst“ versuchte er sie weiter auf seine Seite zu ziehen, doch brachte dies nichts. So schwer es ihm auch fiel gegen sie zu kämpfen, stützte er sich nun mit den Händen ab und hob den unteren Teil seines Körpers, um mit den Beinen direkt Karais Magen zu treffen und sie somit von sich zu stoßen. Nun wieder auf den Beinen hob er seine Katanas auf und sah zu der nun am Boden hockenden Footclananführerin. „Spar dir deinen Atem. Es ist Zeitverschwendung“ kam von ihr, bevor ein lauter Schrei durch den Raum hallte. Die Blicke der Turtles wanderten sogleich zu der Quelle des Schreis, ehe sie zu den auf dem Boden liegenden Donatello sahen. „Donnie!“ riefen die drei übergebliebenen Brüder synchron, bevor sie ihre Gegner stehen ließen und zu ihm rannten. Die Zähne zusammen gebissen hielt sich der Größere seinen Arm, dessen Blut den Boden unter ihm bereits gefärbt hatte. Neben ihm die junge Frau, welche bis eben noch vor Schock und Angst an der Mauer gekauert war. Sie drückte auf seine Hand, welche auf der Wunde lag und sah zu seinen Brüdern. „Er muss hier weg“ gab sie nur von sich, während Mikey das Mutagen eingesammelt hatte, für welches sie gekommen waren. Raphael und Leonardo fragten nicht lange nach, wer sie war und was sie hier suchte, und nickten nur, bevor der Ältere die Beine seines Bruders packte und Raphael seine Arme unter die von Donnie schob. „Ich hab endlich herausgefunden, was mich verletzt hat“ sprach Donnie, nachdem er aus seinem provisorischen Labor heraus kam und zu seinen Brüdern ging, die vor dem Fernseher saßen. Meister Splinter war im Dojo geblieben, um zu meditieren, nachdem er seine Tasse Tee getrunken hatte. „Ach ja? Was war es?“ wollte Leo nun wissen und hob den Blick von seiner Weltraumserie. „Nun, es scheint eine neue Waffe des Footclans zu sein. Eine Art Schusswaffe ohne Projektile, aber es sind auch keine Laser wie die Waffen damals von den Kraang“ erklärte er und rieb sich den Hinterkopf. Stirnrunzelnd erhob sich der Anführer vom Boden und verschränkte die Arme, während er den Kopf etwas zur Seite neigte. Donnie wusste bereits, dass seine Brüder nachfragen würden, was es denn sonst sei, weswegen er auch nicht lange wartete, um weiter zu sprechen. „Sie müssen das Mutagen, welches wir letztens aus der Lagerhalle mitgenommen haben, modifiziert haben. Ich habe die Reste an der Schusswunde untersucht und es ist eindeutig Mutagen. Währe es in meinem Arm stecken geblieben hätte es sich ausgebreitet. Es kann also gut sein, dass der Footclan den Plan der Kraang fortsetzen will und mit der neuen Waffe die Menschen zu Mutanten verwandeln möchte.“ „Wow, dass der Footclan solche Ideen hat“ kam es von Raph. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen schwieg er schließlich einen kurzen Moment, ehe er sich erhob und Donnie ansah. „Das heißt also, dass der Footclan gefährlicher als sonst ist, oder? Wenn wir mit dem Mutagen in Berührung kommen… Wer weiß, was aus uns wird“ sagte er und sprach somit auch die Gedanken der anderen aus. „Richtig… Wir könnten erneut mutieren oder komplett von der Bildfläche verschwinden“ bestätigte Donatello den Verdacht seines Bruders und ließ sich auf die Stufe sinken, welche als Sofa fungiert. Seine Gedanken schweiften nun wieder zu der jungen Frau. „Ich frage mich, was sie bei ihnen will“ murmelte er leise und legte den Kopf in den Nacken, während deine Arme auf der obersten Stufe lagen. „Das Mädchen, dass deine Wunder abgedrückt hat?“ fragte Mikey, der sich nun neben ihm auf der obersten Stufe niedergelassen hatte. Dieser erntete nur ein Nicken, bevor Donnie die Augen schloss. „Ich denke nicht, dass sie zu ihnen gehört…. Sie hat mir geholfen, nachdem ich getroffen wurde. Sie sagte mir auch, dass es die neue Waffe des Footclans ist und für uns gefährlich werden könnte. Mehr konnte sie mir nicht sagen“ sprach er weiter und seufzte tief, ehe er sich aufrecht hinsetzte. Fahles Licht viel in den kleinen Raum und erleuchtete den Inhalt, welcher aus einem Bett und einem Tisch bestand, auf welchem ein Laptop stand. Die Schritte, die durch das Zimmer hallten, wurden langsamer, bevor sie gänzlich verstummten. „Ninjas. Mutanten. Mutagen. Das wird mir alles zu viel“ murmelte die junge Frau, welche nun mitten im Zimmer stand und sich durchs Haar fuhr. Eben war sie noch in ihrem Studentenwohnheim, lernte für die Prüfungen und auf einmal fand sie sich hier wieder. Sollte für diesen Footclan illegale Dinge erledigen und sich in die Datenbanken hacken, um ihnen Zutritt zu perfekt ausgestatteten Laboratorien zu gewähren. Und dann noch diese Waffen, welche hergestellt werden sollten. „Wo bist du nur gelandet, Hayden? Das kann doch alles nur ein sehr realer Traum sein, aus dem du bald aufwachen wirst“ sprach sie weiter mit sich selbst, bevor sie zusammen zuckte, nachdem die Tür sich öffnete. Sich zu dieser umdrehend sah sie in das Gesicht der Footclananführerin und seufzte leise. „Du sollst hier nicht im Dunkeln mit dir selbst reden, sondern dich um den Zutritt kümmern. Oder soll ich erst die harte Tour an dir anwenden, wenn du nicht willig bist?“ fragte die Ältere mit einem sichtlich finsteren Blick, welcher dem von Shredder deutlich ähnelte. Die Jahre waren auch an ihr nicht ohne Spuren vorbei gegangen und Karai wurde immer mehr wie ihr Ziehvater. Rachsüchtig. Machtbesessen. Herrisch. „…Ich hab schon alles versucht. Ich komme nicht in die Datenbanken hinein. Die Regierung weiß genau, wie sie ihre Daten sichern muss, damit unbefugte keinen Zutritt bekommen“ sprach die Violetthaarige mit ruhiger Stimme, während sie die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich bin nur eine einfache IT-Studentin und kein Mitarbeiter der Regierung. Du kannst keine Wunder von mir verlangen und sollte ich doch einmal Erfolg erzielen kann das sicherlich lange dauern“ setzte sie fort und drehte sich zurück zum Fenster, um aus diesem zu sehen. „Du solltest nicht so frech sein, Hayden. Nur ein Fingerschnippen und du wärst bereits tot“ gab Karai von sich, ehe sich die Brillenträgerin an der Wand wieder fand und eines ihrer Augen zusammenkniff, während ihre Wange an die kalte Wand gepresst wurde. „Beeil dich also lieber mit deinen Versuchen, ansonsten bin ich nicht mehr so freundlich mit dir“ hauchte Karai ihr ins Ohr, ehe sie noch einmal kurz zustieß und schließlich von ihr abließ. „Morgen früh will ich den Zutritt, ansonsten war es dein letzter Tag“ sagte sie, während sie ihren Weg zur Tür fand und diese schließlich hinter sich schloss. „….Miststück“ murmelte Hayden leise und schob ihre Brille wieder richtig auf ihre Nase, ehe sie das Fenster öffnete und auf New York herab sah. Eine Flucht wäre zwecklos. Die Tür wurde bewacht und war zugeschlossen. Springen wäre ihr tot, immerhin lag das Zimmer weit oben über den Straßen und nicht einmal eine Klettermöglichkeit bot sich ihr. „Was soll ich nur tun?“ flüstert sie verzweifelt, ehe sie ihr Gesicht in den Handflächen vergrub und ihre Ellenbogen auf dem Fensterbrett abstützte. Kapitel 5: Heilung ------------------ „Wann bist du denn endlich fertig, Donnie?“ quengelte der kleinere der vier Brüder und legte seinen Kopf auf den Tisch, während er dem Größeren zusah. Dieser war sichtlich genervt von Mikey, weswegen er diesen nicht sonderlich beachtete, zumindest versuchte er dies. Doch als der Kleinere nun wieder anfing mit seinem Finger gegen die Reagenzgläser zu tippen riss der Geduldsfaden bei dem Violettmaskierten, weswegen er seine Hand packte und mit einem finsteren Blick ansah. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du bei mir nichts anfassen sollst, Mikey?!“ keifte er den Kleineren an, welcher unter der Lautstärke zusammenzuckte und eine Schnute zog. Früher hätte er wohl weiterhin mit einem breiten Grinsen umher gealbert und alles Mögliche angefasst, doch wusste er bereits, dass man Donnie damit unnötig aufregte, weswegen er sich mit einem leisen Seufzen aus dem provisorischen Labor verzog und sich zu Raphael gesellte, welcher wie immer in seinem Sitzsack saß und zusammen mit Leonardo zum gefühlt tausendsten Male die Space-Serie ansah. Nachdem sich der Jüngste neben ihn zu Boden sinken ließ richtete der Größere seinen Blick auf Mikey und zog eine Augenbraue nach oben. „Was ist los? Hat Donnie dich wieder raus geworfen?“ wollte er wissen, woraufhin er ein Nicken erntete. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht schüttelte Raphael den Kopf und sah zu Leo, welcher sich zu den beiden umgedreht hatte. „Du sollst ihn ja auch nicht immer stören. Immerhin versucht er nun schon seit Tagen eine geeignete Medizin für deine Freundin zu finden“ sagte der Anführer, während er sich etwas zurück lehnte und auf seine Arme abstützte. „Jaaaa ich weiß es ja. Aber das ist nun schon so lange her und Tammy geht es immer etwas schlechter. Langsam glaube ich, dass dieser sogenannte Arzt nicht will, dass sie jemals gesund wird“ murmelte er und sank ein wenig in sich zusammen, bis er schließlich auf dem Boden lag und den Blick gen Decke richtete. „Wer weiß, vielleicht ist er ja ein Bösewicht, welcher Tammy umbringen will…. Das soll er sich mal trauen“ knurrte er letztendlich ein wenig und schloss die Augen, ehe seine beiden Brüder leise lachen mussten. „Mikey hat es wohl wirklich erwischt, sodass er sich gleich Dinge zusammen reimt“ meinte Leo zu Raphael, welcher auf diese Worte hin nickte und die Arme verschränkte. „So wie es aussieht ja. Na, aber wenn er sich auch schon heimlich davon schleicht, nur um sie zu sehen“ grinste der Rotmaskierte, während Mikey bereits wieder eine Schnute zog. „Wisst ihr, dass ihr unmöglich seid?“ brummte er und setzte sich mit einem Ruck wieder auf, um die beiden ansehen zu können. Schreie waren zu hören. Laute Schreie, gefolgt von Poltern und das Geräusch der Klingen, welche sich kreuzten. Den Blick hebend runzelte die Lilahaarige den Kopf, während sie weiterhin auf ihrem Bett saß und nachdachte. „Was ist denn da draußen los?“ murmelte sie leise zu sich selbst, während der Lärm immer näher kam. Ein lautes Zischen, welches direkt an ihrer Tür verstummte, ließ die junge Frau aufschrecken. Wenig später jedoch öffnete sich die Tür langsam, nachdem die Geräusche verschwunden waren. Ein Paar rosafarbene Augen lugten vorsichtig in das Zimmer hinein, ehe diese die junge Frau erblickten und die Tür sich nun gänzlich öffnete. Den Boden auf dem Rücken verstauend trat die Frau ein, die Arme nun vor der Brust verschränkt und Hayden ansehend. „Du bist Hayden Penson, richtig?“ fragte das junge Mädchen, welches nun vor ihr stand. Ihre dunklen, rosanen Augen durchdrangen sie regelrecht, während ihre schulterlangen schwarzen Haare unter der Mütze des weißen Hoodies hervorstachen. „Mitkommen“ setzte sie nun an und richtete den Blick auf den Gang, welcher von den regungslosen Leuten des Footclans wimmelte. Sichtlich verwirrt sah Hayden die fremde Frau an, welche sie nun wieder mit einem Blick ansah, der keine Widerworte zu ließ. „Hörst du schlecht?“ fragte sie in einem bissigen Ton, bevor sie das Zimmer auch schon verließ. Die Lilahaarige wusste nicht so recht, ob sie der Fremden vertrauen sollte, doch hatte sie ihr den Weg frei geräumt, sodass sie von hier weg konnte. Ohne weiter groß nach zu denken folgte sie der Schwarzhaarigen nun und sah sich um, während sie dicht bei ihr blieb. „Wir müssen uns beeilen, bevor die Footclan-Prinzessin wieder hier ist“ sagte sie und rannte den Gang entlang, während Hayden Mühe hatte mit ihr Schritt zu halten. „Wieso hilfst du mir hier raus? Und wer bist du?“ wollte die Gelbäugige von ihrer Helferin wissen, doch antwortete diese nicht auf ihre Frage. „Halt die Klappe und komm einfach mit. Wir haben keine Zeit zu verlieren, oder wir sind beide tot“ kam es stattdessen von ihr, bevor sie ihre Hand um das Handgelenk der Größeren schlang und kurzer Hand durch das Fenster bretterte. Unter ihnen die befahrene Straße New Yorks, was Hayden zum schreien brachte. Sich die Augen zuhaltend war sie umso verwunderter, als sie nicht mehr viel, jedoch auch nicht auf dem Boden aufkam. „Du bist wirklich ein Weichei. Meinst du wirklich ich springe ohne irgendeine Absicherung aus einem Fenster?“ fragte die Schwarzhaarige, welche sie mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah und die Arme vor der Brust verschränkte, nachdem sie das Seil wieder aufgewickelt hatte, an welchem sie sich festgehalten und runtergleiten hatte lassen. „Reyna“ kam schließlich von ihr auf die Frage der Lilahaarigen von vorhin, bevor sie sich von ihr abwandte. „Und du solltest am besten nicht nach Hause. Sollten sie bald merken, dass du nicht mehr da bist, werden sie dich sicherlich gleich dort suchen“ sprach sie weiter, ohne Hayden ein Wort zu überlassen. „Und pass auf dich auf. Nochmal kann ich mich sicher nicht unbemerkt hinein schleichen“waren ihre letzten Worte, ehe sie in der Dunkelheit verschwand. Eine verwirrte Hayden zurück lassend. Diese sah ihr hinterher, runzelte die Stirn und strich sich eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht. „…Was zur Hölle ist da gerade passiert?“ fragte sie sich leise und schüttelte den Kopf, bevor sie sich umdrehte und ihren Blick durch die Straßen wandern ließ. „Und wo soll ich nun hin, wenn ich nicht nach Hause kann?“ „Und du meinst wirklich, dass Donnie bald eine geeignete Medizin für mich hat?“ wollte die Blondine wissen und sah Mikey an, welcher an ihrem Bettrand saß und ihr bereits erzählt hatte, dass sein Bruder fleißig in seinem Labor daran arbeitete. „Ja, ich denke schon. Immerhin ist er der Beste in diesen Dingen und da er ja schon einige Zeit daran arbeitet hat er sie sicher bald fertig. Und dann geht es dir auch schnell wieder besser“ meinte er mit einem Lächeln und sah Tammy an, welche sich sichtlich darüber freute. Sich zurück in ihr Bett sinken lassend schloss sie jedoch die Augen und legte ihre Hände locker auf ihren Bauch. „Das ist schön. Dann kann ich auch mal sehen, wie du lebst“ meinte sie weiterhin mit einem Lächeln. „Und mir New York ansehen… Hauptsache ich komme endlich aus diesem Zimmer heraus“ murmelte sie und öffnete die Augen, um an die Decke sehen zu können. „Ich werde dir alles zeigen, was du sehen willst. Du musst nur noch ein wenig Geduld haben, dann kannst du endlich nach draußen“ sagte er und grinste ihr entgegen, bevor er sich vom Bett erhob und ein wenig im Zimmer umher ging. Wenig später sah er aus dem Augenwinkel auch schon eine Bewegung, ehe er in Richtung Fenster ging und dieses öffnete. Mit leicht gerunzelter Stirn sah er sogleich in das Gesicht Donnies, welcher ihn breit angrinste und ihm ein kleines Fläschchen mit rosafarbenen Inhalt vor die Nase hielt. "Sieh mal was ich hier habe" säuselte er, stolz auf sich selbst und seine Arbeit, während er bereits in das Zimmer sprang und die Hand zur Begrüßung in Richtung Tam hob. Mikey, welcher zuerst ahnungslos da stand und das Fläschchen begutachtete, welches er nun in de Händen hielt, grinste schließlich breit und sprang einmal in die Luft, bevor er seinem Bruder um den Hals fiel. "Du bist der Beste! Weißt du das?" fragte er unter Lachen, bevor Donnie einen Kuss auf die Wange erntete. "Hallo Donnie" lächelte Tam den Violettmaskierten entgegen, während sie sich wieder aufrecht hinsetzte und den überglücklichen Mikey beobachtete. "Wieso freust du dich denn so?" fragte sie mit leicht gerunzelter Stirn, während sie ihren Kopf etwas zur Seite neigte. „Nun, er freut sich so, weil das lang ersehnte Medikament endlich fertig ist“ sagte Donnie, während Mikey weiterhin freudig im Zimmer umher sprang. Sich mit den Händen am Fußende des Bettes stützend sah der Größere Tammy an und lächelte. „Deine Akte war ganz schön lang, aber das größte Problem ist deine Immungschwäche. Sobald die vorüber ist kann dein Körper auch wieder selbstständig Antikörper produzieren und du brauchst nichts mehr zu befürchten. Dann kannst du auch ohne große Bedenken mal einen Schnupfen bekommen“ erklärte er ihr und nahm seinem Bruder das Fläschchen schließlich aus den Händen, was er mit „Hey!“ protestierte. „Durch die ganzen Tabletten und Medikamente hat sich dein Körper schon so daran gewöhnt, dass er nur noch 20% der Dosis aufnimmt und somit keine Besserung eintreten kann. Oder eher gesagt nur sehr schleichend. Die hier musst du… ich sag mal eine Woche lang regelmäßig vor dem Schlafen nehmen, damit es dir bald besser geht. Aber nur einen kleinen Schluck“ sprach er weiter und reichte Tammy die rosafarbene Flüssigkeit, welche zuerst skeptisch, dann jedoch mit einem fröhlichen Lächeln annahm. „Mikey hat wirklich nicht übertrieben. Du bist wirklich der Beste“ sagte sie und schlang die Arme für eine freundschaftliche Umarmung um seinen Hals, nachdem er sich nun neben sie gesellt hatte. „Ich danke dir. Ich danke euch allen, was ihr für mich tut“ sagte sie voller Freude in der Stimme und drückte dem Technikfreak einen Kuss auf die Wange, bevor sie von ihm abließ und wieder zu Mikey sah. „Dann können wir bald durch ganz New York und noch mehr Zeit verbringen“ freute sie sich und stellte das Fläschchen in die Schublade ihres Nachttisches, damit der Arzt und auch ihre Eltern dieses nicht vorfanden. Donnie, welcher den Mund leicht geöffnet hatte und etwas hin und her wackelte bekam keinen Ton mehr heraus, nachdem er von Tammy geküsst wurde. Mikey, welcher dies gesehen hatte, brummte leise und beleidigt vor sich hin, bevor er die liebliche Stimme der jungen Frau hörte und schließlich wieder lächelte. „Auf jedenfall! Wir gehen Pizzaessen, ich zeig dir unser Versteck und ich stell dir unsere anderen Freunde, April und Casey, vor. Ich zeig dir New York, wie du es noch nie gesehen hast und nehm dich auf meinem Skateboard mit, um durch die Straßen zu brettern“ zählte er auf und schob Donnie etwas zur Seite, welcher durch den Schub nach hinten kippte, um sich auf den Rand des Bettes setzen zu können. „Denk aber daran, dass die Genesung dennoch etwas braucht. Einen Monat mit Sicherheit, bis sie komplett auf den Beinen ist“ ließ der Größere Mikey wissen, nachdem dieser seine Sprache wieder gefunden hatte und sich aufrichtete. „Aber…. Da fällt mir ein“ begann er nun und verschränkte die Arme, während er seinen Kopf leicht schräg senkte und nachdachte. „Wir könnten, sobald die größte Gefahr vorbei ist, April und Casey fragen, ob wir wieder auf die O’Neil Farm können. Dort ist die Luft rein und perfekt zum gesund werden. Sollte der Footclan wirklich Ärger machen, so wäre Splinter ja noch da und die anderen beiden“ sprach er weiter, während Mikey ihn schon mit leuchtenden Augen und einem breiten Grinsen ansah. „Und ich kann meine Hühnchen wieder sehen!“ rief er nun und hielt sich schnell die Hände vor den Mund, nachdem von beiden Seiten ein lautes „Shhh!“ kam. Kurz darauf konnte man schon schwere Schritte im Flur hörn, woraufhin Donnie und Mikey aus dem Fenster sprangen und sich unter diesem gegen die Wand pressten. Gerade rechtzeitig, denn kaum das Fenster geschlossen öffnete sich die Tür von Tammy’s Vater, welcher sichtlich genervt aussah und sich mit der flachen Hand erst einmal über das Gesicht strich. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich keinen Lärm hören will“ brummte er leise, erschöpft von der Arbeit, bevor er seine Tochter ansah. Diese hatte sich schnell ihren Laptop geschnappt, welcher nun auf ihre Schoß lag und sah ihren Vater mit einem entschuldigenden Lächeln an. „Tut mir leid, Papa. Ich habe wohl vergessen den Ton wieder leiser zu stellen. Ich wollte dich nicht stören“ entschuldigte sie sich wie ein kleines Mädchen, was ihren Vater ein seichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. „…Ich will nur ein wenig ruhe haben, solange deine Mutter noch außer Haus ist“ sagte er und strich ihr über den Kopf, nachdem er sich an ihr Bett gesellt hatte. Er schien der nettere der beiden Eltern zu sein, so wie Mikey fand und ein Blick zu Donnie verriet ihm, dass er bestimmt das selbe dachte. Sich nun leise umdrehend und etwas über den Fenstersims lugend beobachtete der Jüngere die beiden, ehe es Donnie ihm gleich tat. Die Hände auf der Fensterbank und nur mit den Augen über dessen Rand, sah auch er zu den beiden, während ihr Vater sich rührend um die kranke Tammy kümmerte. „Ihre Mutter ist biestiger als er“ flüsterte Mikey, woraufhin der Größere nickte. „Ich hab sie ja auch schon erlebt. Sorge hin oder her, man kann mit der eigenen Tochter doch so ruhig reden wie er“ murmelte Donnie auf die Worte seines Bruders hin und seufzte schließlich. „Aber das haben wir nicht zu entscheiden“ sprach er, nachdem sich Tammy’s Vater zu ihr gesetzt hatte. „Lass uns lieber nach Hause. Ich glaube so schnell wird er nicht gehen und ein bisschen Zeit mit ihm tut ihr sicher auch gut“ ließ er Mikey wissen, welcher widerwillig nickte und sein T-Phone auf die Fensterbank legte, bevor er Donnie von der Feuertreppe in Richtung Kanalisation folgte. Sicherlich würde Tammy nach ihnen sehen und so konnte sie die Turtles erreichen. „Man, Leo. Können wir nicht endlich nach Hause? Hier ist nichts los“ sagte Raph, welcher mit verschränkten Armen zu seinem Bruder sah und tief seufzte. Vier Stunden waren sie nun schon hier oben auf dem Dach, um Ausschau nach dem Footclan zu halten. Raph, der sichtlich genervt drein blickte, ging hinter ihm auf und ab, den Blick gen Himmel gerichtet und die Sterne ansehend, welche heute durch den wolkenlosen Himmel gut zu sehen waren. Leo währenddessen blieb weiterhin am Rand des Daches, auf einem Bein kniend und seinen rechten Arm auf dem angewinkelten Bein, während sein Blick über die Straßen wanderte. Nach einiger Zeit musste er seinem Bruder mit einem tiefen Seufzen jedoch zustimmen und erhob sich, ehe er sich zu dem Rotmaskierten drehte. „Ja, ist ja gut. Aber lieber auf Nummer sicher gehen, das weißt du doch“ sagte er und erntete nur einen sehr gelangweilten Blick von dem Jüngeren. Bevor dieser jedoch etwas erwidern konnte, hörte man umkippende Mülltonnen, welche durch die Gassen rollten, gefolgt von schnellen Schritten, welche weg zu rennen schienen. „Ok, ok. Ich nehme alles zurück“ sagte Raph und hob die Arme beschwichtigend, bevor er sich mit seinem Bruder erneut an den Dachrand begab und das Geschehen beobachtete. Eine junge Frau kam aus der Gasse gerannt, im Schlepptau eine weitere Frau, welche die beiden bereits kennenlernen durften. „Hey, das ist doch die von der Lagerhalle“ sagte Raph und deutete auf die Brillenträgerin, welche von der Schwarzhaarigen hinter sich her gezogen wurde. „Und sie scheint in Schwierigkeiten zu sein. Da schau. Der Footclan“ antwortete Leo und deutete auf die Herde Ninja, ehe sich die beiden Brüder ansahen und sofort wussten, was sie zu tun hatten. Die Lilahaarige achtete darauf nicht über ihre eigenen Beine zu fallen und mit der Schwarzhaarigen Schritt zu halten, welche sie bereits zum zweiten Mal gerettet hatte. Einen Blick über die Schulter werfend weiteten sich ihre Augen, als ein Ninjastern dicht an ihrem Kopf vorbei zischte und sie von Glück sprechen konnte, dass sie ihren Kopf bewegt hatte. Einige ihrer Haarsträhnen, welche durch die Drehung in Bewegung gerieten fielen nun zu Boden, nachdem die Kanten der Waffe diese abgetrennt hatten. „Nimm die Beine in die Hand! Sonst holen sie uns noch ein!“ rief die Rosaäugige, welche einen kurzen Blick zu Hayden riskierte, sich jedoch wenig später vor einer Mauer wieder fand. Eine Sackgasse. Die Jüngere hinter sich schiebend drehte sich Reyna nun zum Footclan um, während ihre Hand sich langsam zu ihrem Bogen bewegte und sie diesen schließlich vor sich hielt. Mit ernstem Blick unter ihrer Mütze hervor lugend griff sie nach einem ihrer Pfeile, bevor sie diesen an den Bogen legte und die Sehne spannte. „Einen Schritt weiter und ihr habt jeweils einen netten Kopfschmuck“ sagte sie im gefährlich ruhigen Ton, doch ließen sich die Ninjas nicht davon beeindrucken. Nach ihren Waffen greifend sahen sie zu der Schwarzhaarigen, während sie Hayden etwas gegen die Mauer presste und schwer schluckte. Sie fühlte sich in dieser Situation hilflos und unnütz. Ihre Retterin hatte bei der Menge an Gegnern sicher keine Chance, doch sollte sich das schnell ändern. Kaum setzte der Footclan zum Angriff an fanden sich die ersten auch schon auf dem Boden, der Straße und an den Mauern wieder, ehe sich die beiden Schildkröten vor die Frauen stellten. Die Augen weiß, während sie Sais und Katanas gezückt hatten und in Richtung der Ninjas sahen. „Ist das nicht ein wenig unfair? So viele gegen zwei Frauen?“ fragte Raph, welcher seine Sais in den Händen kreisen ließ und den Griff um die Enden schließlich verstärkte. Leonardo, welcher seine Schwerter vor sich bereit hielt schüttelte etwas den Kopf. „Gut, dass wir da sind. Dann ist es ein wenig fairer“ meinte er, bevor er seinem Bruder mit einem Nicken ein Zeichen gab und beide sich schließlich auf die Ninjas stürtzen. Die Bogenschützin sah sichtlich verwundert zu den beiden Gestalten, ließ ihren Hankyu langsam sinke und blinzelte einige Male. Man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie mit allem, nur nicht mit Riesenschildkröten gerechnet hatte, welche auch noch sprechen und kämpfen konnten. Hayden, welche noch immer hinter ihr stand, trat langsam auf sie zu und legte ihre Hände auf Reynas Schultern. „Die habe ich letztens schon gesehen. In der Lagerhalle, wie ich dir erzählt habe“ sagte sie zu ihrer Retterin, welche kurz zu ihr sah und die Mutanten schließlich wieder beobachtete. „Das…. Sind Schildkröten. Kämpfende Schildkröten“ stammelte sie und wich etwas zurück, jedoch noch immer vor der Lilahaarigen, um diese vor jeglicher Gefahr zu schützen. „Schildkröten, die gegen den Footclan kämpfen und sie aufhalten“ erklärte sie der Schwarzhaarigen, doch wollte diese es nicht so recht glaube. Leo war währenddessen dabei den Gegnern eine Lektion zu erteilen, indem er einige mit gezielten Tritten und Schlägen außer Gefecht setzte, bevor er mit Raphaels Hilfe eine Großzahl der Ninjas gegen die Wand fliegen ließ. Zu seinem Bruder rennend sprang er auf den Panzer des Rotmaskierten und ließ sich von Raph in die Luft katapultieren, während er sich wie eine Schraube drehte und die Klingen seiner Katanas gut sieben Leute traf. Diese nun mit klaffenden und stark blutenden Wunden am Boden liegend widmete sich Raphael dem Rest. Auf die restlichen Ninjas zustürmend holte er mit seinen Sais aus, bevor zwei der Gegner die langen mittleren Spitzen direkt im Kopf stecken hatten. Die jenigen, welche ihm entgegen kamen bekamen gezielte Tritte gegen die Schädel, sowie in die Magen- und Rückengegend, bis sich diese ebenfalls nicht mehr rühren konnten. Nun Mitten im Schlachtfeld aus ohnmächtigen und schwerverletzten Footclanmitgliedern stehend, steckten die Brüder ihre Waffen zurück und grinsten sich gegenseitig an, bevor sie mit einem „Gib mir drei!“ einschlugen. Sich schließlich den Mädchen widmend stemmten beide je eine Hand in ihre Hüfte und sahen sie an, während Reyna noch immer schützend vor der Gelbäugigen stand und die Turtlebrüder misstrauisch beäugte. „Geht es euch gut?“ wollte Leo nun wissen, bevor dieser sich auf die beiden zu bewegte und den Blick auf die Brillenträgerin richtete. „Dich kennen wir doch. Du hast Donnie letztens geholfen“ sagte er nun, woraufhin Hayden nickte. „Und ihr uns gerade“ erwiderte sie, bevor sich Reyna dichter vor sie stellte und somit halb verdeckte. „Was zur Hölle seid ihr für Monster?“ wollte sie mit einem bissigen Ton wissen, während sie nun ihren Hankyu zur Hand nahm und einen ihrer Pfeile spannte. „Eine sehr nette Art danke zu sagen“ fand Raphael mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue. Leo hingegen hob beschwichtigend die Hände und lächelte etwas unsicher. „Kein Grund gleich die Waffe zu ziehen. Und wir sind keine Monster, sondern Mutanten… Schildkröten. Und wir tun euch nichts“ versuchte er sie zu beruhigen, doch schien dies nicht sonderlich zu funktionieren. Die Sehne weiter spannend und bereits durch die Spannung leicht mit dem Arm zuckend wartete die Schwarzhaarige nur auf eine falsche Bewegung, um ihren Pfeil abzufeuern. Dazu sollte sie jedoch nicht mehr kommen, als sie den Bogen schließlich fallen ließ und sich mit schmerz verzerrtem Gesicht die linke Schulter hielt. Sich regelrecht mit den Fingern in diese krallend sackte sie auf die Knie, die linke Hand auf dem kalten Asphalt und die Augen zusammen gekniffen. Zwar war dies gerade keine freundliche Begegnung, doch läutete bei den Brüdern sogleich der Alarm und beide versammelten sich um die Schwarzhaarige. Auch Hayden kniete sich zu ihr herunter, die Hand an ihrem Rücken und zu ihrer Schulter blickend. „Sie muss von einem der Ninjasternen getroffen worden sein. Die Kerle verwenden seit einiger Zeit Gift an diesen“ sagte sie zwar ruhig, jedoch konnte man in ihren Augen langsam aufkommende Panik erkennen. Reyna hatte sie gerettet und wegen ihr hatte die Schwarzhaarige nun das Gift des Footclans abbekommen. Sich gegenseitig ansehend schüttelte Raphael heftig den Kopf, doch achtete Leo nicht darauf und hob die Verletzte kurzerhand auf seinen Rücken. „Du scheinst dich ja gut mit den Foots auszukennen“ meinte er an Hayden gewandt, während er Raphaels Versuche ihn zur Vernunft zu bringen ignorierte. „Komm mit. Wir versorgen sie und dann geht es ihr bald besser“ sagte er schließlich, woraufhin Hayden zögernd Nickte. Sie wollte, dass es der Bogenschützin wieder besser ging und aus irgendeinem Grund vertraute sie den Gestalten vor ihr. Den Bogen ihrer Retterin aufhebend folgte sie dem Blaumaskierten schließlich, welcher Reyna auf dem Rücken in Richtung Versteck brachte. Der Jüngere der beiden Brüder blieb noch einige Zeit an Ort und Stelle stehen, die Augen zu Schlitzen verengt und seinem Bruder nachsehend. „Als würde man gegen eine Wand reden. Wie ich das doch hasse“ brummte er, bevor auch er sich in Bewegung setzte und zurück in ihr Geheimversteck verschwand. Kapitel 6: Gefahren ------------------- „Mhm… Mhm… So ist das also“ konnte man Donnie murmeln hören, während er auf seinem umgebauten Hocker, welcher nun Rollen an den Füßen hatte, von einer Seite zur andere Rollte. Sich letztendlich an seinen Tisch rollend mixte er verschiedenfarbige Flüssigkeiten zusammen und stellte den Glasbehälter schließlich über eine kleine Flamme, während Mikey im Schneidersitz am Eingang zu seinem Labor saß. Den Kopf von links nach rechts neigend beobachtete er seinen Bruder, während sein Blick ab und zu auf der Schwarzhaarige viel, welche auf drei zusammengestellten Kisten lag, die gepolstert wurden. Wieder zu Donnie sehend, als dieser das Glasgefäß von der Flamme nahm, rollte dieser zu der Liegenden und betrachtete ihre Wunde an der Schulter, welche sich in ein leichtes dunkellila, beinahe schon schwarz verfärbt hatte. „Gut, noch nicht zu spät“ murmelte der Violettmaskierte erneut zu sich selbst, rollte zurück und zog eine Spritze mit der Flüssigkeit auf, ehe er sich wieder zu Reyna schob und vorsichtig mit der langen dünnen Nadel um die Wunde herum stach und die Flüssigkeit an die betroffenen Stellen brachte. „Du wirst wohl doch irgendwann der weltbeste Arzt, Donnie“ grinste Mikey, nachdem sein Bruder die Spritze beiseite gelegt und ihre Wunde verbunden hatte. Mit einem Lächeln sah Donnie zu den Kleineren und rieb sich den Hinterkopf. „Ach was. Ich bleibe lieber bei dem wissenschaftlichen Kram“ sagte er und seufzte leise. „Jetzt braucht sie erst einmal ein wenig Ruhe“ fügte er hinzu und erhob sich von seinem Stuhl, bevor er Mikey brüderlich über den Kopf wuschelte und zu der Brillenträgerin sah, welche etwas hilflos auf der Stufe saß. „Geht das schon wieder los“ seufzte Donnie nun leise, die Hand flach auf seinem Gesicht und die Augen geschlossen. Raphael, welcher sich schon wieder mit Leo in der Wolle hatte, hielt sein Haustier in der Hand, während er seinem Bruder den Rücken zuwandte. „Du weißt genau wie Splinter reagiert, sobald wir hier wieder Fremde mitbringen. Soll ich dich an Timothy erinnern? Oder Casey?“ fragte er, den Blick leicht nach hinten gewandt, um Leo aus dem Augenwinkel heraus ansehen zu können. Mit dem Finger strich er nebenbei über den kleinen Kopf des schildkrötenähnlichen Monsters, welche er damals von Magdomar mitgenommen hatte. Chompy, wie er das Kaiju Jungtier getauft hatte, war seither nicht viel größer geworden und passte noch immer locker in Raph’s Hand, weswegen es sogleich leicht in seinen Finger biss und daran knabberte. „Und? Was hätten wir den tun sollen? Sie einfach oben liegen und langsam sterben lassen? Du hast Donnie doch selbst gehört, wie gefährlich dieses Gift ist“ sagte er zu seinem Bruder, während er mit dem Arm in Richtung Labor und somit auf Reyna deutete. „Und sie hätten wir auch nicht einfach alleine lassen können, wenn sie nicht einmal weiß wohin. Der Footclan ist für uns zwar nicht mehr so gefährlich wie damals, aber für die Menschen schon“ sprach er weiter, woraufhin Raph mit den Augen rollte und sich letztendlich zu ihm drehte. Chompy auf seine Schulter setzend schritt er auf den Anführer zu und tippte mit dem Finger auf seine Brust, drängte ihn somit etwas zurück und sah ihn mit einem Raphael-typischen und finsteren Blick an. „Mensch und Footclan hin oder her. Wenn es danach ginge müsstest du halb New York hier runter bringen. Oder gleich noch besser, die ganze Welt? Und falls du es vergessen hast… Wo haben wir die das erste Mal gesehen? Richtig, beim Footclan. Bei deiner ach so geliebten Karai!“ sprach der Rotmaskierte und wurde von Satz zu Satz lauter, ehe ein leises Räuspern von der Seite ihn wieder wissen ließ, dass sie nicht allein waren. „Ich gehöre nicht zu diesem Footclan“ kam es schließlich leise, beinahe schon kleinlaut von der Lilahaarigen, während diese auf ihre Hände sah, die sie in ihrem Schoß zu Fäusten gebildet hatte. „Ich bin eine einfache Studentin…. Und Reyna gehört auch nicht zu ihnen. Sie hat mich aus ihrem Versteck geholt und gerettet“ sagte sie, bevor sie den Blick nun hob und die Finger an den rechten Brillenbügel legte, bevor sie diese abnahm und leise seufzte. „Sie ist weg?! Wie zum Teufel konnte das passieren?!“ schrie Karai regelrecht, nachdem ihre Ninjas von der Flucht Haydens berichteten. Aus dem Thron aufspringend, in welchem Shredder zu seiner Zeit stets gesessen war, konnte die Schwarzhaarige ein Knurren nicht unterdrücken, ehe sie auf und ab ging. „Wir sind ihr gefolgt und haben sie in den Straßen wieder gefunden. Ein Mädchen mit einem Bogen war bei ihr“ sprach einer der schwarz Gekleideten, welcher ebenso wie die anderen vor Karai knieten und demütig zu Boden sahen. Als der Anhaltspunkt mit dem Mädchen viel, hielt die Footclanprinzessin sogleich in ihrer Bewegung inne und sah zu ihren Untergebenen, bevor sie die Arme verschränkte. „So? Mit einem Bogen sagst du?“ fragte sie und lächelte schwach. Sie wusste nur zu gut, um wen es sich dabei handelte. Ihre Schritte hinter den Thron zum Fenster führend blieb sie vor diesem stehen und sah hinaus. „Richtig…. Ein Mädchen mit einem Bogen… und zwei der Turtles“ bestätigte er und zuckte sogleich zusammen, als Karai mit der Faust gegen das Fenster schlug. „Die Turtles…“ fauchte sie leise, während das Lächeln schwand und ihr Blick sich verfinsterte. „Diese abscheulichen Mutanten mischen sich doch überall ein… Sucht das Mädchen und bringt sie zurück. Was ihr mit den anderen anstellt ist mir egal“ sagte sie, ehe sie sich wieder den Ninjas zuwandt. „Tiger Claw! Rahzar!“ rief sie schließlich, bevor einige Sekunden später die beiden auch schon eintraten. „Ihr beiden kümmert euch um die Turtles. Ich will nicht, dass sie erneut einen Plan durchkreuzen. Bringt sie um, wenn es sein muss“ sagte sie, woraufhin die beiden nickten und zusammen mit dem übergebliebenen Footclan verschwanden. Zwar erinnerte sich Karai noch zu gut an die kurz anhaltende Romanze, welche zwischen Leonardo und ihr damals entstanden war, doch war dies vorbei, als die Turtles ihren Vater gestürzt hatten. Hamato Yoshi würde sie niemals als ihren leiblichen Vater anerkennen, selbst wenn er dies immer wieder versuchte. Leise knurrend ließ sie sich nun wieder in den Thron fallen, stützte den Kopf auf den Handrücken und überschlug ihre Beine, während sie nachdachte. "Hey Leute. Sie wacht langsam wieder auf" kam es von Mikey, welcher weiterhin die Schwarzhaarige im Auge behielt. Als diese sich jedoch langsam bewegte und Anstalten machte aufzuwachen erhob er sich vom Boden und wandte sich seinen Brüdern zu, ehe er zu diesen rannte und sich auf die oberste Stufe, direkt hinter Raph's Sitzsack, setzte. "Na großartig. Dann haben wir gleich noch ein Problem mehr" jammerte Raph ein wenig, den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, bevor er sein aufgeschlagenes Comic-Heft auf das Gesicht legte. "Das größte Problem wird aber erst einmal Splinter sein, wenn er herausfindet, wer hier unten ist" murmelte Donnie, welcher in Richtung Labor ging und sich ein wenig über die Schwarzhaarige beugte. Diese öffnete langsam ihre Augen, sah sich mit verschwommenem Sichtfeld um, bis sie eine schemenhafte Gestalt über sich erblickte. Die Stirn leicht gerunzelt setzte sie sich langsam auf, die Hand an ihrer Stirn und die Augen schließlich wieder geschlossen zog sie die Luft scharf ein. "Du solltest noch ein wenig liegen bleiben" drang die dumpfe Stimme an ihr Ohr, ehe sie ihren Kopf etwas hob und in das sich aufklarende Gesicht des Violettmaskierten sah. Kaum hatten sich die Kanten geglätten weiteten sich ihre Augen ein wenig und sie schreckte zurück, was sie schließlich von den Kisten fallen ließ. „Ganz vorsichtig“ sagte Donnie sogleich, nachdem er etwas zusammen gezuckt war und schließlich die Hände etwas nach oben hielt. Sich zu der Schwarzhaarigen nun gesellend half er dieser auf und sah sie an. „Ist alles ok mit dir? Wie geht es dir? Tut deine Schulter noch weh? Hast du Schmerzen?“ fragte er sie sogleich aus, die Hände noch immer an ihrem Arm, nachdem er ihr auf geholfen hatte. Kurz den Kopf geschüttelt sah Reyna nun wieder zu ihm, befreite sich aus seinem Griff, jedoch etwas harscher als gewollt, und machte einige große Schritte zurück, während ihr Blick misstrauisch auf den Größten der Turtles ruhte. „Alles bestens…“ murmelte sie und hielt sich sofort die Hand an die Schulter, welche zu ihrer Verwunderung gar nicht mehr schmerzte. Jedoch spürte sie den leichten Druck der Bandage, weswegen sie tief seufzte und ein leises „Danke“ hervor presste. „Na immerhin kann sie danke sagen. Das ist ja schon mal etwas“ meinte Casey, welcher zusammen mit April gerade hinein kam und von den beiden Stufen sprang, um die mitgebrachten Tüten auf den Boden abzustellen. „Casey, sei nett“ mahnte April ihn, bevor sie zu Donnie ging und diesen kurz anlächelte. Nun den Blick auf die Schwarzhaarige gewandt nickte sie zur Begrüßung, da sie noch keine Hand frei hatte. „Hi, ich bin April O’Neil“ stellte sie sich vor, bekam aber nur einen stummen Blick als Antwort. Der Techniker der Brüder nahm ihr die braune Papiertüte schließlich ab und räumte den Inhalt dieser sogleich auf seinen Tisch. „Perfekt. Alles was ich brauche“ murmelte er nun wieder gänzlich in seinem Element. Immerhin hatte er noch eine Patientin, die er versorgen musste. Auch wenn es nicht all zu gefährlich für Hayden zu sein schien konnte er ihre Kratzer und Wunden nicht einfach ignorieren. Kaum das neue Desinfektionsmittel in der Hand schnappte er sich auch sogleich Klebestreifen und Mull, bevor er zu der Lilahaarigen trat und sich neben diese setzte, um ihre Wunden zu versorgen. Sich wortlos von der mutierten Schildkröte verarzten lassend sah Hayden ihm genauestens zu und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Du bist wohl Wissenschaftler und Arzt in einem, kann das sein?“ fragte sie schließlich, nachdem sie sich ihren nun verbundenen Arm ansah und den Kopf etwas zur Seite neigte, um Donnie letztendlich anzusehen. Dieser grinste ein wenig, sodass seine Zahnlücke zum Vorschein kam, ehe er sich den Nacken rieb. „Naja, man lernt was man muss. Und bei uns ist das ja schon ein Muss sowas zu können“ meinte er und erntete ein freundliches Lächeln. „Nicht jeder schafft es so professionell“ lobte die Lilahaarige ihn, ehe sie in Richtung des Jüngeren sah, ebenso wie die Schwarzhaarige, als das T-Phone klingelte. Als er seines bei Tammy gelassen hatte, hatte er sich inzwischen dies von Leo ausgeliehen, damit sie ihn erreichen konnte. Das Telefon schnell aus seinem Panzer herausholend sah er auf das Bild, welches ihn selbst zeigte und ging dran. „Hallo Tammy“ freute er sich sie zu hören, jedoch schwand sein Lächeln, als er leises Schniefen hörte. „Tam? Tam, was ist los?“ fragte er sogleich, ehe er den Lautsprecher des T-Phones betätigte. „Mikey… Bitte komm sofort her und hol mich. Meine Eltern…“ begann sie und man konnte deutlich heraus hören, dass sie mit ihren Tränen kämpfte. Die dumpfe Stimme ließ darauf schließen, dass sie unter ihrer Decke lag und dort telefonierte. Den Blick sichtlich verwundert sah er zu seinen Brüdern, ebenso wie zu den beiden Frauen und seinen Freunden, während alle das Gespräch mithörten. „Was ist mit deinen Eltern, Tam?“ wollte Leo nun wissen, nachdem er sich näher zu Mikey gesellt hatte, damit das junge Mädchen an der anderen Leitung auch ihn hören konnte. Ein ungutes Gefühl machte sich in jedem von ihnen breit, als sie das beinahe schon weinende Mädchen am Telefon hörten. Zwar kannten sie Tammy noch nicht all zu lange, doch wussten sie alle bereits, dass sie nie ohne Grund weinen oder gar so verzweifelt klingen würde. „Ich hab sie gehört, Leo. Meine Eltern… und der Doc…“ sprach sie weiter mit zittriger Stimme. „Bitte, holt mich hier weg… Ich bitte euch“ brach sie nun in Tränen aus, woraufhin Mikey sich auf die Zunge biss und Leo sein T-Phone in die Hand drückte. Sogleich hatte er sich sein Board geschnappt und war in nächster Sekunde verschwunden. Selbst die Rufe halfen nicht ihn zurück zu halten. „Oh. Da war Papa wohl zu lange da“ meinte das junge Mädchen. Nachdem ihr Vater gegangen war hatte sie sich aus dem Bett erhoben, um am Fenster nach Donatello und Michelangelo zu sehen. Doch waren beide nicht mehr da, was sie sich schon dachte. Ihr Vater war gut drei Stunden bei ihr gesessen, hatte mir ihr über banale Dinge gesprochen, wie schon lang nicht mehr. Mit einem Lächeln war sie gerade dabei das Fenster gänzlich zu schließen, als sie den grünen Gegenstand sah, welcher einem Schildkrötenpanzer ähnelte. „Mikey, du bist mir einer“ murmelte sie, nahm es jedoch an sich und schloss das Fenster, ehe sie sich wieder ins Bett setzte. Das T-Phone noch eine Weile ansehend legte sie es schließlich zur Seite und legte sich hin, den Blick an die Decke gerichtet und leise vor sich her summend. Sie musste sich selbst eingestehen, dass seit einiger Zeit, trotz ihrer Gesundheit, alles um sie herum schön zu sein schien, seit sie Mikey getroffen hatte. „Die Urkunde…. Mikey hat sie immer noch“ kam ihr schließlich in den Sinn, als sie sich an den Abend vor einiger Zeit erinnerte. Weswegen sie gejagt wurde, weswegen sie draußen war und weswegen Mikey sie retten musste. Tief seufzend jedoch bildete sich erneut ein Lächeln auf ihren Lippen. Sicher hatte er die Rolle sicher verwahrt, sodass sie diese bald wieder an sich nehmen und ihrem Vater überreichen konnte. Während sie weiter nachdachte und ihre Gedanken immer wieder zu der jüngsten Schildkröte wanderten, merkte sie wie ihre Lider langsam schwerer wurden und sie letztendlich eingeschlafen war. Dumpfe Rufe und leises Krachen weckten die Blondine, woraufhin diese schweren Herzens ihre Augen öffnete und unter ihrer Decke hervor lugte. Leicht verwirrt und noch im Halbschlaf erhob sie sich und gähnte, während sie mit ihren Fingern durch das leicht zerzauste Haar fuhr und den Blick Richtung Tür wandte. „Was ist denn da los?“ fragte sie sich, bevor sie die Decke zur Seite schlug und mit langsamen und wackligen Beinen zur Tür ging. Ihre Hand langsam an die Klinke legend drückte sie diese nach unten und öffnete die hölzerne Tür einen Spalt, woraufhin die Stimme ihres Vaters einen Tick lauter wurde. Durch den sich nun eröffneten Spalt lugend konnte sie ihren Mutter im Wohnzimmer sitzen sehen, den Kopf zur Seite gedreht und die Augen geschlossen, während Tammy’s Vater vor ihr auf und ab ging. Die Stimme erhoben und mit den Armen umher fuchtelnd. „Verdammt, Linda! Wie kannst du ihr das antun? Sie ist deine Tochter verdammt nochmal“ sprach er, woraufhin seine Gegenüber nur schwieg. „Mister Chase, beruhigen Sie sich doch. Ihre Frau hat nur gehandelt, wie es eine Mutter in so einer Zeit für besten halten würde. Wie würden Sie denn-„ wurde er schließlich vom Vater unterbrochen, welcher mit dem Finger auf den Arzt deutete und auf diesen zuschritt. „Sie haben einmal komplett den Mund zu halten. Das ist auch noch meine Tochter und-„ wurde dieser nun unterbrochen, während die Mutter nun das Wort erhob. „Tamara ist nicht deine Tochter, John“ sagte sie mit leisen Worten. Die Augen etwas geweitet hielt der Mann in seiner Bewegung inne, bevor er den Blick zu ihr wandte und die Hand senkte, die eben noch auf den Doktor zeigte. „….Bitte was?“ fragte er, als er seine Sprache wieder gefunden hatte und seine Frau wiederholte das eben gesagte, woraufhin Tammy’s Vater in den Sessel sank. Er konnte nicht fassen, was er dort hörte. Tamara sollte nicht seine Tochter sein? Sein kleines Mädchen, welches er großgezogen und sich um sie gekümmert hatte. Leicht mit den Kopf schüttelnd fuhr er sich durch das kurze braune Haar, sank etwas in sich zusammen und schwieg ebenso wie die anderen beiden. Tammy, welche alles mit angehört hatte, konnte in diesem Moment nur mit der Stirn runzeln. Ihr Papa sollte nicht ihr Papa sein? Und was sollte ihre Mutter getan haben? Und wieso war der Arzt nun schon wieder da? Fragen über Fragen sausten ihr durch den Kopf, ehe sie die Tür wieder schloss und sich mit der Stirn gegen das kühle Holz lehnte. Die Augen geschlossen murmelte sie leise und schüttelte den Kopf etwas. „Das ist sicher nicht real. Das ist bestimmt nur wieder ein Traum“ murmelte sie, bevor sie sich zurück in ihr Bett begab und sich hinlegte. Es wäre nicht das erste Mal, dass das junge Mädchen solche Träume hatte. Mal harmlos wie dieser, jedoch auch mit schlimmeren Inhalt, an welchen sie sich nicht erinnern wollte. So schloss sie wieder die Augen und versuchte zu schlafen. Beinahe wie wild an das Fenster hämmernd stand Mikey nun vor jenem, nachdem er so schnell es ging zu Tammy gerannt war. Noch schwer atmend von dem Spurt über die Dächer beobachtete er das Bett, ehe sich die Decke etwas bewegte und Tammy hervor kam. Die Augen rot von ihren Tränen und leicht geschwollen öffnete sie schnellen Schrittes das Fenster, bevor sie sich sogleich gegen die Brust des Älteren lehnte und herzzerreißend begann zu weinen. „Tam“ murmelte Mikey, verletzt von diesem Anblick welcher sich ihm bot, ehe er die Arme um die Kleinere schlang und diese somit fest an sich drückte. Nie hatte er gedacht, dass es ihm so das Herz zersprengen würde das junge Mädchen weinen zu sehen, doch wurde er eines Besseren belehrt. Sich langsam an der kühlen Mauer herunter lassend behielt er die Blondine weiterhin in seinen Armen, strich ihr übers Haar und lehnte seinen Kopf an ihren, während sie auf seinem Schoß kauerte und das Gesicht an seinem Brustpanzer vergrub. Noch eine ganze Weile blieben die beiden dort sitzen. Tammy in den Armen Mikeys, während dieser sie beruhigend streichelte und sie leicht hin und her wiegte. Als ihre Tränen nun etwas versiegten drückte sie sich ein wenig von ihm ab, wischte sich ein paar der noch laufenden Tränen vom Gesicht und richtete den Blick zu Boden. „Es tut mir leid, Mikey“ murmelte sie, erntete jedoch ein Kopfschütteln Seitens Mikeys, welcher seine Hand an ihre Wange legte. „Du musst dich für nichts entschuldigen“ sagte er mit einem seichten Lächeln auf den Lippen, bevor er sich wieder erhob. „Wir packen das Nötigste und dann nehme ich dich mit“ sprach er weiter, woraufhin nun ein seichtes Lächeln auf den Lippen der Jüngeren erschien. Mit einem Nicken betraten beide das Zimmer und packten ein paar Klamotten ein . Zwar wollte der Ältere der beiden nur zu gerne wissen, was Tam so aus der Bahn geworfen hatte, doch würde sie sicher noch darauf zu sprechen kommen. Nun wollte er erst einmal für sie da sein, ihrer Bitte nachkommen und sie von hier weg holen. Die kleine schwarze Tasche nun gepackt nahm Mikey diese an sich und sah zu der Blondine, welche zu ihm schritt und nach seiner Hand griff. Die Stirn an seine Schulter lehnend hielt sie die Augen für einen Moment geschlossen, um nicht erneut zu weinen anzufangen. „Es wird alles wieder gut, Tammy. Das verspreche ich dir“ versicherte er ihr, bevor sie sich auf seinem Rücken wieder fand. Die Arme über seinen Schultern und sich somit an ihm festhaltend sah sie ihn nun an. „Ich hoffe es… Aber bezweifle es“ murmelte sie, ehe sie ihm einen Kuss auf die Wange gab. Die Wangen leicht gerötet sah er sie noch einige Sekunden lang an, bevor er aus dem Fenster auf die Feuerleiter stieg und noch einmal überprüfte, ob Tammy auch guten Halt hatte. Als sich dies bestätigt hatte setzte er zum Sprung an und verschwand auf dem Dach, ehe er in Richtung Versteck rannte. Kapitel 7: Tapetenwechsel ------------------------- Leise hörte man die Musik, welche sich mit dem Geräusch des laufenden Motors und des Gangwechsels vermischte. Die getönten Scheiben ließen nur wenig Sicht in den Innenraum des Vans, worüber Donnie froh sein konnte. Von Casey einen schwarzen Hoodie tragend, dessen Kapuze er sich übergezogen hatte, behielt er die Hände am Lenkrad, während er der ruhigen Straße in Richtung O’Neil Farm folgte. Die Sonnenbrille sollte ihn vor neugierigen Blicken schützen, welche von entgegenkommenden Fahrern kommen könnten. Neben ihm auf dem Beifahrersitz saß Hayden, schob sich ihre Brille etwas zurecht und studierte die Karte, während sie ihm Anweisungen gab, in welche Richtung er fahren sollte. Als die Straße jedoch nur noch in eine Richtung ging, faltete sie die Karte zusammen und drehte sich etwas nach hinten, um zu den anderen sehen zu können. „Alles in Ordnung bei euch dort hinten?“ wollte sie wissen, eine Hand auf dem Sitzt, um sich in der leicht ungünstigen Position halten zu können, ehe sie zu der noch immer fertig aussehenden Tammy sah. Die ganze Fahrt über hatte die Jüngste nichts gesprochen, ihren beinahe leeren Blick nur zu Boden gerichtet und nicht von Mikey’s Seite gewichen. Dieser hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt, während er sich gegen das kühle Blech des Partybusses lehnte und versuchte Tammy Sicherheit zu geben. „Wie vor der Fahrt schon“ antwortete Leo ihr schließlich, welcher mit dem Rücken gegen der Lehne des Beifahrersitzes lehnte. Den Kopf etwas hebend und somit die Lilahaarige ansehend hielt er die Arme verschränkt, während er eines seiner Beine angewinkelte. „Tam hat noch immer nichts gesagt, aber ihrem Zustand scheint es noch gut zu gehen. Die Atmung hat sich ein bisschen vertieft, aber das ist sicher nur das Stickige hier drin“ meinte er und wedelte für einen Moment demonstrativ mit seiner Hand. Noch immer wusste die Truppe nicht, was mit der Jüngsten los war. Wieso sie so sehr am Boden war und nicht einmal mehr zuhause sein wollte. Sie konnten nur von Glück sprechen, dass Donnie ihr mit ihrer Gesundheit helfen konnte. Den Mundwinkel leicht verziehend, während sie zu Tammy sah seufzte Hayden leise. „Die Arme. Es muss was Schreckliches sein, wenn sie nicht einmal mehr bei ihren eigenen Eltern sein möchte“ vermutete sie, das Kinn auf ihre Handfläche gestützt und den Blick schließlich auf das Bodenblech gerichtet. Donnie sah in den Rückspiegel und somit ebenfalls kurz zu der Blondine, bevor er seinen Blick wieder auf die Straße richtete. „Ich bin mir sicher, dass wir bald herausfinden werden, was los ist. Gebt ihr ein bisschen Zeit. Sie wird schon anfangen zu reden, wenn ihr danach ist“ meinte der Getarnte, doch machte auch er sich Sorgen um die Kleinere. Die Lilahaarige, welche seinen Worten gelauscht hatte, sah zu ihm und nickte kurz, ehe sie sich wieder normal in den Sitz setzte und den Kopf gegen die Scheibe lehnte. „Da wirst du Recht haben“ murmelte sie und schloss die Augen. Mikey hatte den dreien zugehört, seinen Blick bis jetzt jedoch nicht von Tammy abgewandt und strich sanft über den Arm der Jüngeren neben ihm. Sie selbst hatte vor zwei Minuten die Augen geschlossen, ihren Kopf an seine Schulter gelehnt und schien ein wenig zu dösen, während noch immer vereinzelte Tränen ihren Weg über die Wangen suchten. „….Was könnte das schlimmste sein, dass ihr hätte passieren können?“ fragte der Jüngste der Turtles nun, woraufhin Leo, ebenso wie auch Raphael und Hayden sich zu ihm drehten. Auch Donnie sah erneut in den Rückspiegel und sah ihn mit leicht gerunzelter Stirn an, bevor er um die leichte Kurve fuhr. „Was meinst du?“ wollte Raph nun wissen, welcher Mikey gegenüber saß, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und Chompy in der Kuhle, welche seine Beine gebildet hatten, nachdem er sich in den Schneidersitz gesessen hatte. „Sie hat geweint… Ich habe sie noch nie so gesehen. Es war fast so, als wäre in ihr etwas zerrissen, als ich sie im Arm hielt“ sprach der Orangemaskierte, den Blick zu Boden gerichtet und seinen Kopf gegen das Metall lehnend. „Beinahe wie bei uns damals, als wir dachten, Splinter wäre nicht mehr“ fügte er hinzu, ehe es für einige Zeit still im Van wurde. „Es kann viele Auslöser haben, Mikey. Schwer zu sagen, was wir vermuten“ sagte Leo, lehnte sich wieder zurück und sah ebenfalls nach unten, während Raph auf das kleine Monster sah, welches in seinem Schoß schlief. „Je nach Psyche. Leute, die eine schwächere Psyche haben, können wegen Kleinigkeiten anfangen“ sprach der Zweitälteste. „Und die Jenigen wiederum, welche einen stärkeren haben, weinen nicht einmal, wenn jemand stirbt“ fuhr der Anführer seinen Satz fort. „Wir finden das schon noch heraus und werden ihr dann irgendwie helfen. Wichtiger ist jetzt wohl erst einmal, dass es ihr nicht noch schlechter geht und du schön bei ihr bleibst. Eine Stütze kann sie in ihrem Zustand gerade sicherlich brauchen“ fing Raph nun wieder an und sah schließlich aus der Windschutzscheibe bereits das Wäldchen, welches zur Farm führte. „Richtig, da muss ich ihm mal Recht geben. Und sobald wir angekommen sind wird ihr die frische Landluft auch gut tun“ nickte Leo und schloss die Augen. Leise seufzend nickte Mikey auf die Worte seiner Brüder hin und drückte Tammy, welche nun gänzlich eingeschlafen war, enger an sich. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie echt ohne uns fahren“ konnte man Casey jammern hören, während er auf der untersten Stufe lag und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hielt. April, welche gerade dabei war die leeren Pizzaschachteln aufzusammeln warf dem Schwarzhaarigen einen kurzen finsteren Blick zu, bevor sie die bereits achte aufstapelte. „Du könntest auch mal aufhören zu jammern und mir hier helfen, Casey. Du weißt genau wie eng der Van meines Vaters ist und das Mädchen braucht die Landluft gerade mehr als wir“ sagte sie und sah zu Splinter, der ihr die Kartons abnahm und in die Küche brachte. Ihm hinterher sehend seufzte sie leise und stemmte die Hände nun in die Hüfte, während sie zu Casey sah. „Außerdem können wir nicht einfach ‘Urlaub‘ machen und Meister Splinter hier allein mit dem Footclan lassen. Was wenn sie wieder etwas vorhaben? Oder die Purple Dragons wieder ihr Unwesen treiben?“ fragte sie weiter, ehe der Ältere sich leicht genervt aufsetzte und sie ansah. „Ist ja gut, Feuerlöckchen. Kein Grund mir gleich einen Vortrag zu halten“ sagte er und rieb sich den Nacken, ehe er sich gänzlich erhob und eher widerwillig dabei half das Versteck nach langer Zeit wieder aufzuräumen. „So eine Motivation habe ich selten erlebt, muss ich schon sagen. Da staunt man wirklich, wie gerne man seine Heimat und Freunde beschützen will. Respekt“ kam es von Reyna, welche gerade dabei war mit einem Besen durch zu fegen. Zwar hatte sie nicht wirklich vorgehabt hier zu bleiben, doch konnte sie die Hilfe auch nicht einfach an sich vorbei ziehen lassen. Natürlich, zuerst hatte sie einen Schock bekommen, nachdem sie die Turtles sah, doch hatte sie auch schnell bemerkt, dass diese nichts Böses vor hatten. Auch die Ratte, welche sich als Splinter ihr gegenüber vorgestellt hatte, schien mehr oder weniger umgänglich zu sein, auch wenn die ganze Situation hier noch recht unangenehm für die Schwarzhaarige war. „Mit ihm leider Gewöhnungssache. Er freut sich nur über Dinge, die er mit seinem kindlichen Leichtsinn sofort und auf der Stelle erledigen kann… Und meistens dann demoliert zurück kommt“ sagte April mit einem Lächeln auf den Lippen, was selbst der Bogenschützin ein seichtes Schmunzeln bescherte. Casey, welcher widerwillig zuhören musste, verengte die Augen zu leichten Schlitzen und sah zwischen den beiden Frauen hin und her. „Sehr nett wie über mich gesprochen wird“ murmelte er und warf achtlos die Videokassetten von Mikey in einen Karton. „Aber du musst zugeben, Casey, dass die beiden gar nicht so falsch mit ihren Worten liegen. Oder muss ich dich erst an die unzähligen Male erinnern, in denen meine Söhne dir zur Hilfe eilen mussten?“ fragte Splinter in einem ruhigen Ton, während er hinter dem Schwarzhaarigen stand. Dieser, welcher mit dem Sensei nicht gerechnet hatte und noch immer panische Angst vor Ratten hatte, zuckte erst einmal mit einem lauten Schrei zusammen, ehe er einen großen Satz nach vorne machte und Splinter ansah. Dieser, ebenfalls zu Casey sehend, hielt seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt und hob eine Augenbraue über die Reaktion des Kleineren, ehe er an ihm vorbei in Richtung Dojo ging. „Ich werde mich nun um den Baum kümmern. Ich danke euch, dass wieder etwas Ordnung hier rein kommt“ sagte die Ratte, ehe auch schon die Schiebetür sich hinter ihm schloss. „Ich komm damit noch immer nicht klar…“ meinte Reyna, stützte sich etwas auf den Besen und sah die geschlossene Tür an. „….Was sind das jetzt nochmal für Dinger? Humane Schildkröten und eine humane Ratte?“ fragte sie, bevor ihr Blick zu April wanderte, welche sich den restlichen Kartons widmete. Mit einem Nicken bestätigte sie ihre Worte jedoch. „So in etwa. Meister Splinter war damals ein Mensch und wohnte mit seiner Frau Tang Shen und Tochter Miwa in Japan als Hamato Yoshi. Er verlor beide durch ein Feuer, welches durch Shredder und dem Kampf zwischen ihnen um Splinters Frau entfacht wurde, bis er schließlich hier her nach New York kam“ begann April zu erzählen und zog den Müllsack zu, bevor sie diesen zur Seite stellte. „Hier hat er sich dann vier Babyschildkröten geholt, kam aber mit dem Mutagen in Berührung, als er sich gegen einige Gestalten zur Wehr setzte. Auch die Schildkröten kamen damit in Berührung und so entstanden Splinter, Leonardo, Raphael, Donatello und Michelangelo. Splinter hat sie seit damals als Söhne aufgezogen und auch als solche behandelt“ sprach sie weiter und sah mit einem Lächeln zu Reyna, welche ihr gelauscht hatte. „….Wow, das ist mal eine Geschichte...“ murmelte sie, ehe die Schwarzhaarige den Blick wieder zum Dojo richtete. „Die Ratte kann einem ganz schön leid tun. Erst seine Familie verlieren und dann ein Rattendasein bekommen. Versteckt im Untergrund wie ein Monster“ murmelte sie weiter, während sich April neben sie gesellte. „Naja, dafür hat er uns und seine Söhne. Und seine Familie ist nicht komplett ausgelöscht… Miwa lebt ja noch“ sagte die Rothaarige, verlor aber kein Wort darüber, wer Miwa eigentlich war. „Aber genug davon. Splinter wird wohl schon sauer genug sein, wenn er das nun auch noch heraus findet“ lachte sie, um das Thema nun zu wechseln. „Lass uns weiter aufräumen und den Kerl hier ein wenig auf Trap halten. Ansonsten können wir uns gleich wieder sein Gejammere anhören“ meinte sie und stieß den Besen etwas an, damit dieser zur Seite rutschte und Reyna etwas nach vorne flog. „Hey!“ rief sie, den Blick verfinstert, bevor sie doch lächeln musste. Mit der Strohseite des Besens leicht aber bestimmt auf April’s Kopf schlagend setzte sie ihre Fegearbeit fort. „Ich hab sie hoch ins Zimmer gebracht“ sagte Mikey, nachdem er die letzten beiden Stufen mit einem Sprung nahm und sich zu den anderen ins Wohnzimmer gesellte. „Sie wird sicher noch ein wenig schlafen, bis sie wieder zu uns runter kommt. Sie hat immer so einen festen Schlaf“ sprach er weiter, um seine Sorge um sie ein wenig zu überspielen. Sich über die Lehne des Sofas werfend blieb er mit dem Kopf herunter und den Beinen über die Lehne hängend liegen und schloss die Augen. Raph, welcher im Sessel saß, sah zu ihn und stützte seinen Kopf auf den Handrücken. „Man Mikey, mach dir nicht so viele Gedanken. Das passt nicht zu dir“ kam von dem Älteren der beiden, während Chompy von Raph’s Schulter kletterte und auf den Boden plumste. Dort einige Sekunden auf dem Hintern sitzend schüttelte er den Kopf und richtete sich wieder auf, um zu Mikey zu tapsen. Diesen mit dem Kopf etwas anstupsend machte er einen leisen, aber dennoch hohen Laut, woraufhin der Jüngere zu dem Kaiju sah. „….Ihr habt ja Recht, aber was soll ich denn machen?“ fragte er, ließ sich vom Sofa rutschen und fand sich auf dem Boden wieder, während er die Hand auf Chompy’s Panzer legte und mit einem Finger über seinen Kopf strich. „Richtig. Wenn man jemanden mag, dann macht man sich eben Sorgen. Besonders wenn man verliebt ist“ meinte Donnie mit einem Lächeln, welcher mit zwei Ofenhandschuhen bekleidet zwei ofenfrische Pizzen ins Wohnzimmer brachte und Mikey kurz angrinste. Dieser warf dem Älteren einen kurzen Blick zu und ließ den Kopf schließlich wieder auf den Holzboden sinken. „So wie ich mir eben immer Sorgen um April gemacht habe.“ Die Pizzen auf dem Tisch abstellend setzte er sich auf den Boden zu seinem jüngere Bruder, bevor er diesem leicht auf die Schulter boxte. „Aber dennoch solltest du dich nicht so hängen lassen, Mikey. Im Moment kann niemand ihr helfen, solange wir nicht wissen was los ist“ sagte Leo, welcher sich auf das Sofa setzte und sich – ebenso wie Raphael – ein Stück der Pizza nahm. „Immerhin hat sie gerade nur dich zur Aufmunterung. Und wer von uns kann jemanden schon so gut zum lachen bringen wie du?“ fragte er und biss sogleich ab. „Das stimmt. Manchmal nervst du zwar, aber zum lachen bringst du jeden“ stimmte Raph zu und biss ebenfalls in die Pizza hinein. Chompy währenddessen kletterte auf den Kopf des auf dem Bodenliegenden und streckte den Hals etwas in Richtung Essensduft, bevor er von Donnie auf den Tisch gehoben wurde und sich über eines der heißen Stücke her machte. Die Worte seiner Brüder schienen Mikey jedoch wieder auf den richtigen Pfad zu bringen, weswegen er sich erhob und nun vor dem Tisch saß. „Ihr habt ja Recht. Aber… ich mag es weniger als gar nicht, wenn sie sich so schlecht fühlt, dass sie sogar weinen muss“ sagte er und nahm sich ebenso ein Stück der Pizza. Dieses verschlang er aber nicht sofort, wie es für ihn üblich war, sondern starrte es erst eine Weile an, bevor er begann den Belag herunter zu zupfen. Der Anblick ihres kleinen Bruders konnten selbst die anderen langsam nicht mehr ertragen, konnten sie doch nachvollziehen, wie er sich in diesem Moment fühlen musste. Hilflos, um zu helfen, wenn es einer geliebten Person schlecht ging und schier nichts zu helfen schien, selbst wenn man den Grund nicht wusste. „Das mag keiner, Mikey. Es ist immer schwer jemanden gebrochen und am Boden zu sehen“ kam es von der Brillenträgerin, welche bis eben noch die Küche auf Vordermann gebracht hatte und nun hinter dem Sofa stand. „Am liebsten würde man alles auf sich selbst abwälzen, damit es dem anderen wieder besser geht und man das Lächeln wieder sehen kann oder alles in der Macht stehende tun, damit alles Schlechte verschwindet“ sprach sie weiter und lächelte dem Jüngeren entgegen. „Aber das was sie jetzt am meisten braucht bist du. Jemand, der ihr Halt geben kann und jemand, der für sie da ist, wenn sie jemanden braucht. Man kann noch so schlimme Dinge erleben, solang nur eine einzige Person da ist.“ Die Unterarme nun auf der Lehne abstützend neigte sie den Kopf etwas zur Seite und konnte ein Lächeln auf Mikey’s Gesicht entdecken. Sich noch ein Stück der Pizza schnappend und somit zwei in den Händen haltend, sprang er nun auf die Beine und grinste schon wieder. „Und genau deswegen mag ich euch alle so gern“ sagte er, bevor er auch schon die Treppen hinauf stürmte und verschwand. Dem jüngsten Turtle hinterher sehend schwiegen alle vier eine Weile, bevor leises Lachen von ihnen kam und Hayden sich neben Leo auf das Sofa setzte. „Dafür hat man Freunde und Brüder. Er hat aber lange gebraucht, um das zu verstehen“ meinte Raph und verschlang den Rest seines Pizzastückes, bevor er sich noch eines nahm. Zu seinem Leidwesen griff er jedoch genau nach diesem, welches Chompy sich herausgepickt hatte und bekam sogleich einen Biss in den Finger, woraufhin der Rotmaskierte leise aufjaulte. „Ist ja schon gut, sorry“ murmelte er und steckte sich den leicht blutenden Finger in den Mund. „Ich würde mal sagen, dass dein kleines Haustier langsam wirklich zuschnappen kann, Raph“ lachte Leo leise, als er seinen Bruder ansah. Donnie hingegen konnte nicht anders als das kleine Monster zu loben, indem er ihm den Kopf tätschelte. Nebenbei brach er in Gelächter aus, da er nie gedacht hatte, dass ein kleines handgroßes Monsterchen Raph je zum jammern bringen konnte. „Da brennt ja Licht in der alten Hütte. Dort war doch schon seit Jahren keiner mehr“ murmelte eine leise Stimme, während eine dunkle Gestallt auf einem der Äste saß und in Richtung O’Neil Haus sah. Die Beine ein wenig baumeln lassen wippte der Kopf leicht von einer Seite zur anderen, während man auf dem Rücken der Person einen langen Gegenstand ausmachen konnte, welcher länger war, als die Gestalt selbst groß war. Schließlich zuckte sie kurz mit den Achseln, bevor die Gestalt sich vom Ast abstieß und im Gebüsch unter ihr verschwand. Durch den Schutz der Nacht war es ein Leichtes für sie sich zu verstecken, weswegen die Person auch wieder aus dem Gebüsch kam und sich die Kleidung von haftenden Blättern befreite. „Ich sollte das im Auge behalten. Nicht, dass wieder so jemand wie ‘Der Finger‘ hier herum rennt. Das kann ich gerade weniger als gar nicht gebrauchen“ murmelte die Person, bevor sie auch schon einen Schuss hörte und einige Waldvögel in die Luft flogen. „Wenn man vom Teufel spricht“ murmelte sie, die Hand am Ende des langen Gegenstandes und mit schnellen Schritten tiefer in den Wald rennend. Die Brüder und Hayden waren gerade dabei ein wenig Fern zu sehen, während Mikey den Abend über bei Tammy verbrachte und versuchte sie ein wenig aufzumuntern, als Raphael einen dumpfen Knall in der Ferne hörte und den Blick vom TV abwandte. „Habt ihr das gehört?“ wollte er wissen und erhob sich aus dem Sessel, um direkt zum Fenster zu gehen und aus diesem heraus zu sehen. Doch erkennen konnte er nichts, außer der Dunkelheit, vereinzelte Sterne und das fahle Licht des Vollmondes, während einige Hühner umher gackerten. „Setzt dich wieder hin, Raph. Das war doch nur in dem Film“ meinte Donnie, während er auf den Bildschirm deutete. Die Szene zeigte bereits seit einigen Minuten eine Passage, in der wild umher geschossen wurde, um die Tochter eines Bankers zu retten. Doch der Hitzkopf konnte noch unterscheiden, ob ein Geräusch aus dem Fernseher oder von draußen kam, weswegen er im Sichtfeld der anderen dreien vorbei ging und sein Weg nach draußen führte. „Als ob so ein Knall aus dem Fernsehen kommt“ murmelte er leise vor sich hin. Nun mitten auf der Wiese stehend sah er sich um, lauschte in die Dunkelheit und schloss die Augen, doch blieb alles still. Die Arme vor der Brust verschränkt seufzte er leise und öffnete seine smaragdgrünen Augen wieder, seinen Blick Richtung Wald gerichtet. Hatte er sich das wirklich nur eingebildet? „Ich halluziniere wohl doch schon“ meinte er zu sich selbst und wollte gerade wieder ins Haus verschwinden, als er einen erneuten Knall hörte, welcher sich dieses Mal auch wie ein Schuss anhörte. „Wusste ich es doch!“ sagte er schließlich und rannte sogleich in den Wald hinein, direkt in die Richtung, aus der der Schuss kam. Mitten im Wald kam der Rotmaskierte zum stehen, sah auf den Boden und erblickte einige Hülsen, woraufhin er sich in die Hocke begab und eine von ihnen aufhob. Nicht weit davon entfernt waren einige Blutstropfen, welche eine Spur bildeten. Dieser folgend sah sich Raph um, die Hände an seinen Sais und seine Umgebung genauestens im Blick haltend. Hier schoss jemand mit scharfer Munition und das sicherlich nicht nur zum Spaß. Nun galt es noch heraus zu finden, ob der Schütze oder das Gejagte sein Feind war. Nachdem er gefühlt zehn Stunden im Wald umherwanderte bereute Raphael es bereits los gegangen zu sein. Als er schon aufgeben und zurückkehren wollte, hörte er jedoch weitere Schüsse, gefolgt von kurzen Schreien und Klirren, als würde Metall auf Metall treffen. Sofort nahm er die Beine in die Hand und rannte in die geglaubte Richtung, ehe er zwei Personen erkennen konnte. „Bigfoot? The Finger?“ fragte er ein wenig überrascht, während die beiden sich eng umschlugen an einen Baum gepresst hatten und den Blick zu dem Turtle richteten. „Die Schildkröte!“ kam es sogleich von dem damaligen Bigfootjäger, bevor er wieder gerade aus zu zwei weiteren Personen sah. Ein Mann mit einem langen braunen Mantel, einem schwarzen Cowboyhut und einem schwarzen Schal, welcher über Mund und Nase reichte, stand vor ihm. In der Hand ein Gewehr, welches direkt auf eine junge Frau mit braunen Haaren zielte. Um ihn herum bereits zahlreiche Patronenhülsen, während der Lauf des Gewehres vom letzten Schuss noch rauchte. „Helfen“ hörte man Bigfoot sagen, während sie in Richtung des jungen Mädchens deutete und zu Raph sah. Dieser verstand sogleich, was sie von ihm wollte und zückte seine Sais, während der unbekannte Mann auch schon das Gewehr zu einem erneuten Schuss ansetzte. Bevor der Mutant jedoch zum Angriff starten konnte, löste sich der Schuss aus dem Gewehr und verfehlte den Kopf des Mädchens nur knapp, da diese mit der Klinge ihrer Waffe das Projektil ableiten konnte. „Finger! Weg! Von! Bigfoot!“ konnte man sie im unfreundlichen Ton rufen hören, bevor sie sich vom Boden abstieß und geradewegs auf den Kerl zu rannte. Von ihm nur ein leises Lachen. Den Griff ihres Schwertes fest mit der Hand umschlossen zog sie dieses aus der langen Scheide heraus, bevor sie diese fallen ließ und mit dem Nodachi auf den Mann los ging. Ihre hiebe wirkten unkontrolliert, beinahe nur wie Herumfuchteln und doch hatten sie etwas Genaues und Treffsicheres an sich, was Raphael mit leichter Verwunderung beobachtete. Eine Person mit einer Waffe, die länger als der eigene Körper war hatte er noch nie gesehen. Besonders keine Frau, welche neben dem langen Schwert zierlicher aussah, als sie war. Doch war der Turtle nicht der einzige, der sichtlich erstaunt über den Angriff war, sondern auch der vermummte Mann, welcher mit Müh und Not die Hiebe mit dem Lauf seines Gewehres konterte. Lange hielt er diesen aber nicht Stand und zu ende war es, als die junge Frau mit einem Hieb den Lauf traf und wie Butter durchtrennte. Mit einem Tritt in den Magen brachte sie ihren Gegner schließlich zu fall und kniete sogleich auf seinem Brustkorb, während die Klinge ihres Langschwertes neben seinem Kopf in der Erde steckte. Ihr Gesicht nah an seinem, während ihre lila leuchtenden Augen ihn regelrecht durchbohrten. „…Niemand wird Bigfoot jagen, solange ich hier bin. Renn um dein Leben, wenn es dir lieb ist oder ende als Krokodilfraß“ raunte sie ihm ins Ohr, woraufhin der Mann auf dem Boden das Mädchen von sich stieß und die Flucht ergriff. Sie hingegen erhob sich, sah dem Mann hinterher und schob die nun noch halbe Waffe mit dem Fuß zur Seite, bevor sie tief seufzte und die Scheide ihres Schwertes aufhob. „Amanda geschafft!“ kam es freudig von Bigfoot, welche zu ihr gerannt war um sie in die Arme nahm. Auch ihr neuer Gefährte, The Finger, welcher sie damals jagte, kam zu den beiden und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. „Das war wirklich knapp. Der Kerl hat mein Jagdmesser einfach zerstört!“ kam es empört von ihm, nachdem die Braunhaarige wieder auf ihren Beinen stand. „Das war auch kein Mensch. Nicht nach der Statur und den Händen nach“ meinte sie und strich sich ihre Klamotten zurecht, welche aus einem weinrot-weiß gestreiften Pullover bestand. Darunter ein dunkelgraues T-Shirt, welches man durch den halb offenen Reißverschluss des Pullovers sehen konnte. Darunter eine helle Jeansshort, ebenso wie weiße Strümpfe, die bis zur Mitte ihrer Schenkel gingen. Doch merkte die junge Frau, dass sie nicht nur zu dritt waren. Sogleich war ihre Hand wieder am Griff ihres Nodachis, aus dem Augenwinkel heraus zu Raphael sehend und das Schwert ein wenig aus der Scheide ziehend, bevor sie blitzschnell dessen Klinge an den Hals der Schildkröte vorfand. Raphael, welcher mit der Reaktion gerade nicht gerechnet hatte, fand sich nun an einem Baum wieder, den Blick auf die 1,80 Meter Klinge gerichtet, bevor er dieser bis zum Ende folgte und Amanda schließlich ansah. Diese wiederum blinzelte einige Male, neigte den Kopf etwas zur Seite und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Wie niedlich. Eine sprechende Riesenschildkröte“ meinte sie und steckte kurzerhand ihre Waffe zurück, bevor sich diese wieder auf ihrem Rücken fand. „Sicher einer deiner Freunde, oder?“ fragte sie nun Bigfoot, welche daraufhin nickte. „Das sind die, die Bigfoot damals vor mir beschützt haben“ kam es schließlich von ‘The Finger‘. „Das Amanda. Beschützer von uns“ sprach Bigfoot wieder mit einem breiten Lächeln, während sie ihre große Hand auf den Kopf des Mädchens legte, welches neben dem Weibchen sehr spärlich aussah. Kapitel 8: Annährung -------------------- Stille herrschte im Raum. Nur das gleichmäßige und ruhige Atmen der beiden konnte man hören, während sie ruhig im Bett nebeneinander lagen. Die Blicke an die Decke gerichtet, während die Hände beider auf ihren Bäuchen lagen. Tammy und Mikey hatten lange über das gesprochen, worüber die Blondine so aufgebracht war und er konnte es nachvollziehen. Langsam erhob sich Tammy jedoch, nachdem sie bemerkt hatte, dass es draußen bereits dunkel geworden war. Den Blick aus dem Fenster gerichtet behielt sie ihre Hände im Schoß, nachdem sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr gestrichen hatte. Mikey sah zu ihr, nachdem sie sich aufgesetzt hatte und tat es ihr gleich, jedoch nur halb. Mit den Unterarmen auf der Matratze abgestützt neigte er den Kopf etwas zur Seite. „In New York kann man die Sterne nicht so gut sehen“ meinte sie nach langer Zeit der Stille zwischen den beiden. „Die Häuser sind viel zu dicht beieinander und die Abgase vernebeln alles.“ Mikey verstand erst nicht recht, was sie gerade wollte, doch folgte er ihrem Blick und lächelte schließlich. Mit einem Nicken bestätigte er ihre Worte und saß nun aufrecht neben ihr. „Da hast du recht. Und hier hat man nichts im Weg“ meinte er und dachte kurz nach, bevor er zu Tam sah. „Willst du nach draußen und dir den Sternenhimmel richtig ansehen?“ wollte er nun von ihr wissen, woraufhin die Blonde ihn ansah und mit einem seichten Lächeln nickte. Sich aus dem Bett erhebend reichte der Größere ihr die Hand und lächelte Tammy mit geschlossenen Augen entgegen, ehe ihre Hände ineinander lagen und die Jüngere sich ebenfalls aus dem Bett begab. Draußen angekommen behielt Tam ihre Arme hinter dem Rücken, ihre Finger ineinander und den Blick in den Himmel gerichtet, während sie neben Mikey herging. Dieser hatte seine Arme hinter dem Kopf verschränkt und streckte die Beine beim Gehen in einem 90 Grad Winkel aus, als wäre er ein Zinnsoldat, was Tammy im Augenwinkel sah und leise lachen musste. „Ich wusste gar nicht, dass du nun ein Ninja und ein Soldat bist“ lächelte sie und wandte den Kopf in seine Richtung, um in das verwirrte Gesicht des Größeren zu sehen. Man konnte ihm deutlich anmerken, dass er den Vergleich mit einem Soldaten nicht sonderlich verstand, weswegen sie den Kopf etwas zur Seite neigte und ihn anlächelte. „Soldaten heben die Beine auch immer so wie du gerade“ klärte sie ihn nun auf und drehte sich um 180 Grad, um vor ihm hergehen und ihn dennoch ansehen zu können. „Ach das meinst du“ lachte er nun und nickte mit einem Grinsen im Gesicht. „Tja, da kannst du mal sehen. Ich bin eben ein Allrounder, was das alles anging“ lobte er sich selbst und deutete mit dem Daumen auf seinen Brustpanzer, ehe er sie wieder mit einem Lächeln ansah. „Ja… Ein Allrounder bist du auf jedenfall“ sagte sie und blieb stehen, was auch Mikey dazu veranlasste, da sie noch immer vor ihm stand. Erneut kam ein verwirrtes Blinzeln von dem kindlichen Turtle, als er seine Gegenüber ansah, welche den Kopf zur Seite hängen ließ und die Augen geschlossen hielt, jedoch mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Ich danke dir, Mikey“ kam es schließlich von ihr, ehe sie ihre Arme um den Größeren schlang und Tammy ihren Kopf an seine Schulter lehnte. Einige Sekunden blieb Mikey noch verwirrt und regungslos stehen, bevor auch er seine Arme um den Körper der Kleineren schlang und den Kopf an ihren lehnte. „Dank mir doch nicht. Ich hab dir doch gesagt, dass ich für dich da bin. Und was ich verspreche halte ich auch“ sagte er, ebenfalls mit geschlossenen Augen und genoss ebenso wie sie gerade die Zweisamkeit, während der Wind leise durch die Blätter der Bäume raschelte. Leises Seufzen war vom Dach aus zu hören, während im Haus selbst noch reichlich geredet und gelacht wurde. Man konnte fast meinen, dass dort unten eine kleine Party stattfand, doch nach der langen Zeit, in denen die Turtles Bigfoot nicht gesehen hatten war auch einiges passiert. Nur Amanda fühlte sich fehl am Platz, weswegen sie sich auf das Dach des O’Neil Hauses geflüchtet hatte und dort nun lag. Die Sterne beobachtend hielt sie ihren Arm unter ihrem Kopf, während die andere Hand auf ihrem Bauch lag. „Ach, hier oben hast du dich verschanzt“ durch brach schließlich eine Stimme die Stille, was Amanda aufsehen ließ. Raphael kurz einen Blick schenkend richtete sie diesen jedoch wieder gen Himmel. „Wieso bist du nicht unten bei den andren?“ fragte Raph schließlich, ehe er neben ihr Platz nahm und einen seiner Arme auf dem Knie ablegte, den Blick gerade aus gerichtet. „Keine Lust“ kam es knapp von der Braunhaarigen, welche nun die Augen schloss und schwieg, jedoch nicht all zu lange, als sie das Seufzen Seitens Raphaels hörte. „Ich bin nicht gut im Umgang mit andren. Also lass ich euch lieber allein“ sagte sie schließlich und legte ihren Arm, der eben noch auf ihrem Bauch lag, über ihre Augen. „Das ist die dümmste Ausrede, die ich je gehört habe. Da hat ja selbst Leo bessere, wenn er allein sein will“ lachte der Ältere, bevor Amanda etwas kaltes an ihrem Hals bemerkte und zusammen zuckte. Den Arm ruckartig von ihren Augen nehmend und zur Seite rutschend sah sie die kalte Dose, welche ihr von Raph an den Hals gehalten wurde und seufzte leise, bevor sie sich aufsetzte und diese nahm. „Das ist keine Ausrede“ sagte sie, den Blick auf das Etikett der Cola gerichtet und mit dem Daumen darüber streichend. „Früher oder später halten sie alle Abstand von mir, weswegen auch immer. Oder wieso meinst du lebe ich bei Bigfood im Wald? Weil es mir Spaß macht?“ fragte sie nun und sah zu der dunkelgrünen Schuldkröte, welche die Braunhaarige ansah und sichtbar nachdachte. „Vielleicht willst du einfach nur deine Ruhe haben?“ vermutete er schließlich und sah wieder gerade aus. „Weiß ich doch nicht, wieso du bei den beiden lebst. Ich kenn dich nicht und bin auch kein Hellseher“ meinte er etwas schnippisch, bevor er aus seiner Dose trank. Amanda erwiderte darauf nichts, öffnete ihre Dose und trank einen kleinen Schluck daraus, während beide nun schweigend nebeneinander saßen. Die Stille zwischen ihnen wurde unangenehm und Raph überlegte schon wieder zurück zu gehen, doch hatte er auch keine Lust darauf bei dem Lärm dort unten dabei zu sein. Wie er die Stille jedoch durchbrechen konnte wusste er ebensowenig, weswegen er gerade den Mund öffnete, um irgendetwas von sich zu geben, als er Amandas Stimme hörte. „Sorry wegen vorhin im Wald“ entschuldigte sie sich bei ihm, die Dose neben sich abstellend und ihre Kapuze abnehmend, während Raphael sie mit gerunzelter Stirn ansah. Als die Braunhaarige diesen Blick an ihm sah musste sie leise lachen und schüttelte mit einem kaum sichtbaren Lächeln den Kopf. „Dass ich dir die Klinge an den Hals gehalten habe, falls du es schon vergessen hast. Ich dachte eigentlich nicht, dass du schon an Demenz leidest“ meinte sie scherzend, woraufhin der Rotmaskierte die Augen etwas verengte und leise brummte. „Tzk. Sicher nicht. Und wofür entschuldigen? Du bist so oder so keine Gefahr, sonst hätte ich locker den Spieß umgedreht“ meinte er und trank sein Getränk aus, während Amanda die Arme verschränkte und eine Augenbraue hoch zog. „Ach, so ist das? Der feine Herr ist aber ganz schön von sich überzeugt, kann das sein? Ich würde dich doch schon zu Boden kriegen, ohne mein Nodachi überhaupt aus seiner Scheide zu ziehen mit deinen kleinen Gäbelchen“ konterte sie frech und deutete mit einer Kopfbewegung auf seine Sais, was Raphael erneut zum brummen brachte. „Sieh mal, Mikey. Der große Wagen“ sagte die Blonde, während sie neben dem Älteren im Gras lag und die Sterne beobachtete. Den Arm ausgestreckt deutete sie auf das Sternenbild, während ihre Augen weiterhin die hellen Punkte absuchten und Mikey leise lachte. „Du hast gute Augen. Ich muss den immer suchen und dann ist die Nacht auch schon vorbei“ meinte er und folgte ihrem Finger, bis auch er das Sternenbild nun sah. „Ach, gute Augen“ lachte Tammy leise und sah zu ihm. „Sicher verstecken sich die Sterne nur vor dir, damit du sie nicht findest. Sterne sind ganz gemeine Dinge und wollen jeden ein wenig ärgern, weißt du?“ lachte sie erneut über ihre eigene Erzählung, weswegen auch Mikey mit einstimmte und sich schließlich zur Seite drehte. Den Kopf auf der Hand abgestützt sag er sie mit einem Lächeln an und schüttelte etwas den Kopf. „Das kann auch gut sein. Immerhin kann ich sehr nervig sein, wie meine Brüder immer sagen. Wieso sollten sich die Sterne also nicht auch vor mir verstecken?“ fragte er mit einem Grinsen im Gesicht. Tam lächelte weiterhin, sah ihn an und drehte sich ebenso zur Seite. Ihren Arm unter ihrem Kopf hielt sie ihren Blick schließlich auf den Bauchpanzer des Älteren gerichtet und schüttelte etwas den Kopf, bevor ihre Hand ihren Platz an Mikeys Brust fand. „Du bist nicht nervig. Etwas aufgedreht, aber nicht nervig“ sagte sie und strich mit dem Daumen leicht über den rauen Panzer, welcher die Zeichen der zahlreichen Kämpfe an sich trug. „Außerdem kann man nicht immer ernst sein und braucht auch mal Abwechslung und Spaß, nicht wahr? Ansonsten endet man irgendwann als verbitterte Person.“ Ihren Worten lauschend sah Mikey sie an, schwieg und blinzelte einige Male, während er den Mund leicht geöffnet hatte. Er hatte nach sich all den Jahren immer für nervig gehalten, nachdem er es beinahe jeden Tag von seinen Brüdern selbst gehört hatte. Doch so wie sie es ihm gerade anvertraute hatte er es noch nie gesehen, doch gefiel ihm dieser Standpunkt, weswegen er wenig später auch schon wieder lächelte. Etwas darauf erwidern konnte er jedoch nicht, obwohl er es wollte, da sich Tammy schon näher an ihn heran getraut hatte und sich regelrecht an ihn kuschelte. Die Wangen leicht gerötet starrte der Ältere sie beinahe an, bevor er wie von selbst die Arme um sie schlang. „Ändere dich nicht, Mikey“ murmelte sie gegen seine Schulter, bevor sie den Blick etwas hob und ihn anlächelte. Dieser hatte jedoch nicht vor sich irgendwie zu ändern und dachte auch nicht einmal daran, doch bevor er ihr dies sagen konnte hatte sich die junge Schildkröte gänzlich versteift. Seine Augen weiteten sich ein wenig, während er die Lippen der Blondine auf seinen spürte und seine Gesichtsfarbe von grün nun gänzlich zu purpurn wechselte. Als sie nun wieder von ihm abließ lachte sie leise, nachdem sie sein Gesicht sah und wandte sich langsam aus seinen Armen, um aufstehen zu können und zurück zum Haus zu gehen. Den verwirrten Mikey zurück lassend lag dieser noch immer im Gras, den Blick gerade aus gerichtet und versuchte zu realisieren, was gerade geschehen war. Sich letztendlich mit einem Ruck aufsetzend sah er in Richtung Haus, in welchem Tammy gerade verschwunden war und tastete mit seinen Fingern an seine Lippen, bevor ihm klar wurde, dass sie ihn tatsächlich geküsst hatte. Mit einem breitem Lächeln auf dem Gesicht, welches zu einem freudigen Grinsen wurde, streckte er die Arme in die Luft und ließ sich zurück fallen, bevor er das lachen anfing. „Sie hat mich geküsst… Sie hat mich wirklich geküsst“ murmelte er, bevor er den Blick gen Himmel richtete und wie ein Honigkuchenpferd lächelte. „Na was ist nun? Ich warte, bis das kleine Mädchen mich zu Fall bringt“ kam es von Raphael, welcher mit seinen Sais ausgerüstet Amanda gegenüber stand und bereits einige Schrammen abbekommen hatte. Deutlich zu sehen an seinen Armen, welche aufgeschürft waren, ebenso wie sein Panzer und Gesicht, welche einiges an Dreck aufwiesen. Doch auch bei der Braunhaarigen konnte man deutliche Spuren erkennen, welche durch den bereits eine Stunde dauernden Kampf entstanden waren. Ihren Pullover hatte sie bereits ausgezogen. Das schwarze Shirt an einigen Stellen zerrissen, während ihre Jeansshorts und Strümpfe ebenso wie Raphaels Gesicht voller Erde war. In einer Hand hielt sie ihr Nodachi, während die Spitze der Klinge auf dem Boden zu finden war. Mit der freien Hand wischte sie sich über den Mundwinkel, nachdem sie einen Schlag der Schildkröte kassiert hatte und ihn mit zu Schlitzen verengten Augen ansah. „Ach, die kleine Schildkröte will es jetzt also wirklich wissen? Gut, dann mach ich nun eben Ernst“ meinte sie mit einem frechen Lächeln auf den Lippen, ehe sie den Griff des Schwertes mit beiden Händen umklammerte. Den Oberkörper leicht nach rechts gedreht, um das 2 Meter lange Schwert schwingen zu können, rannte sie auf den Turtle zu. Zu seiner Verwunderung schneller als zu vor, weswegen er gerade noch zur Seite springen konnte. Damit hatte die junge Frau jedoch gerechnet, drehte sich und schwang die Klinge somit auf den Größeren zu. Die Augen etwas geweitet durch die Reflexe der Braunhaarigen hob er seine Sais und blockte somit den Hieb ihres Schwertes. Ein schiefes Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Rotmaskierten, bevor er die Klinge nach oben drückte und seine Sais, deren Spitzen sich überkreuzten und die Schwertklinge einschlossen, somit in Richtung Griff rutschten und Amanda keine Chance ließen ihr Schwert zurück zu ziehen. Das Schwert deutete nun gerade nach oben, während Raphaels Gesicht nah an dem der Braunhaarigen war. Seine grünen Augen sahen in ihre Lilanen, während er weiterhin grinste. „Ich sehe mich noch immer nicht am Boden“ sprach er leise, während er ihr noch immer keine Chance zur Flucht ließ. Der ernste Blick und die zusammengebissenen Zähne seiner Gegenüber wandelten sich in ein Lächeln, ehe der Druck gegen seine Sais etwas nachließ und Amanda den Kopf leicht neigte. „Stimmt. Noch bist du nicht am Boden“ flüsterte sie ihm entgegen, bevor ihre Lippen für einen Bruchteil der Sekunde auf seine trafen und sich Raphaels Augen weiteten. Den Moment der Ablenkung nutzte die Braunhaarige und zog ihr Nodachi mit einem Ruck aus den Fängen des Größeren und trat ihm sogleich die Beine weg, sodass er auf seinem Panzer landete. Sie selbst fand sich auf seinem Bauch sitzend wieder, das Schwert neben Raphael auf dem Boden und die Hand weiterhin an dessen Griff, während sie sich zu ihm beugte und leise lachte. „Sowas bringt dich also aus der Fassung?“ fragte sie, woraufhin sie ein Knurren erntete. Den Kopf zur Seite gedreht und die Wangen leicht gerötet verfluchte sich Raphael bereits selbst, dass er erneut auf so etwas herein gefallen war. Nur zugut konnte er sich an die Lektion von Meister Splinter erinnern, bei welcher er von ihm abgeleckt wurde. Doch wollte er das nicht auf sich sitzen lasse, weswegen er sie nun wieder ansah und ein schiefes Grinsen sich auf seinem Gesicht abbildete. „Du küsst also gerne Leute um zu gewinnen, huh? Oder einfach nur aus Spaß?“ wollte er nun wissen, ließ ihr jedoch keine Zeit zum antworten, als sich seine Hand auch schon in ihrem Nacken wieder fand und sie herunter zog. Nun waren es seine Lippen, welche ihren Platz auf den von Amanda widerfanden und sie küsste. Als hätten sie die Plätze getauscht weiteten sich nun Amandas Augen, während sich ihr Körper nicht mehr regte. Kapitel 9: Kurze Einblicke -------------------------- „Lasst mich los! Ihr sollt mich los lassen, verdammt!“ hallte es durch die Halle, während Fishface und Dogpound durch das Tor schritten. In ihren Klauen je den Arm eines jungen Mädchens, welche mit ihren Beinen zappelte, um herunter zu kommen. Unbeeindruckt davon seufzte der ehemalige Chris Bradford leise und sah zu Fishface, welcher ebenso genervt drein schaute wie er selbst auch. „Was ist das für ein Geschrei? Ich habe gesagt keine Kinder“ kam es von Shredder, welcher hinter Baxter Stockman, noch in seiner Menschenform, stand und auf den großen Tank sah, der das Mutagen enthielt. „Dieses hier kann euch aber sicher von Nutzen sein, Shredder. Diese Rotzgöre hat einige Roboter des Footclans alleine erledigt“ kam es von Fishface, welcher mit diesen Worten nun die Aufmerksamkeit von Shredder erhielt. Dieser sah zu dem Fisch, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, ehe er zu den beiden trat. Baxter währenddessen lachte leise und schüttelte den Kopf. „Ein Kind, ich glaub es nicht. Das ist doch gleich-„ stoppte er schließlich, als er den finsteren Blick Shredders sah und widmete sich sogleich wieder seiner Arbeit. Das Mädchen hatte inzwischen das Zappeln aufgegeben und hing regelrecht an den Armen der beiden Mutanten, während ihr Blick zu dem Mann wanderte, der vor ihr zum stehen kam. „Sie scheint bereits kämpfen zu können. Den Bogen und die Pfeile hatte sie dabei“ kam es von Dogpound, ehe dieser beides in seiner Klaue hoch hielt. Einen der Pfeile heraus nehmend betrachtete Shredder die Waffe, bevor er aus dem Augenwinkel heraus zu dem jungen Mädchen sah. „….In den Tank mit ihr“ sagte er, nahm die Waffe an sich und begab sich zurück zu Baxter. Doch kaum entfernte er sich von den dreien wieder, nachdem Fishface und Dogpound zustimmend nickten, fing das Mädchen wieder an zu zappeln. „Hey, Blechhirn! Gib mir sofort meinen Bogen wieder!“ schrie sie förmlich und zappelte mehr denn je, während die beiden Mutanten sie die Treppe hinauf brachten. „Dämlicher Köter! Mistige Fischfresse! Lasst mich los! Sofort!“ schrie sie. Mit einem Grinsen im Gesicht sah der hundeähnliche Mutant zu seinem Partner, welcher ebenso seine spitzen Zähne zum Vorschein brachte und nickte. „Bitte, wie du willst“ kam es schließlich von Chris Bradford, bevor die beiden sie fallen ließen. Die Augen geweitet sah das Mädchen direkt die grüne Substanz unter sich, bevor sie wie am Spieß schrie. Dieser Schrei hallte einige Sekunden nach dem Eintauchen in der Halle wider, während Shredder den Behälter anstarrte. Der Körper des Mädchens veränderte sich, was man daran sehen konnte, dass sie sich zusammen krümmte, bevor sie einen Weg nach oben fand und schließlich über dem Rand des Behälters hang. Hustend und keuchend schüttelte sie den Kopf, um die Substanz aus ihren Haaren zu bekommen, ehe sie etwas merkwürdiges an sich bemerkte. Beinahe, als hätte sie mehr Gliedmaßen bekommen, weswegen sie ihre Hand langsam zu ihren Kopf führe und diesen betastete. „Was soll das denn sein?“ wollte Fishface nun wissen, während er sie ansah und die Arme verschränkte. Dogpound hingegen weitete seine Augen, schnüffelte einige Male und ging schließlich auf alle Viere, bevor er kurz aufjaulte. „Katze!“ rief er, woraufhin Shredder zu ihnen auf sah. „Ihr wird kein Haar gekrümmt! Runter mit ihr!“ rief er nach oben, in seiner Hand noch immer Bogen und Pfeile, was dem Mädchen nicht entgangen war. Was mit ihr geschehen war, war ihr gerade egal, solang sie ihre Sachen wieder bekam und verschwinden konnte. Das neue Gefühl, welches ihren Körper durchströmte spornte sie an, weswegen sie sich sogleich aus dem Behälter begab und geradewegs nach unten sprang. Elegant wie eine Katze landete sie auf ihren Beinen, ehe sie blitzschnell an Shredder und Baxter vorbei rannte und ihre Waffe an sich nahm. „Los! Bewegt euch!“ kam es von Shredder, welcher mit der Schnelligkeit nicht gerechnet hatte. Dogpound und Fishface rannten so schnell es ging die Treppen hinunter und versperrten dem Mädchen den Weg, doch ließ sie sich davon nicht abhalten. Mit einem Sprung in die Lüfte fand sie ihren Weg durch ein schmales Fenster hinaus. Dort angekommen rannt sie durch die dunklen Straßen, bis sie Schutz in einer Gasse fand. Schwer atmend lehnte sie an der Wand, sank hinunter und legte ihren Bogen, sowie ihren Köcher neben sich ab, ehe sie die Augen schloss und sich ihre Atmung langsam beruhigte. „…..Was zur Hölle ist gerade passiert?“ murmelte sie zu sich selbst, bevor sie ihre Hände ansah. Die Fingernägel ähnelten Krallen, wie die einer Katze. Ihre Hände wanderten langsam zu ihrem Kopf und berührten die schwarzen und weichen Ohren, welche unter der Berührung etwas zuckten. Schließlich richtete sie ihren Blick auf den dünnen schwarzen Schwanz, welcher langsam von einer Seite zur anderen wedelte. Den Sprung aus dieser Höhe hätte auch kein normaler Mensch, besonders kein 15 jähriges Mädchen überleben können. Und den Sprung nach draußen, wer hätte diesen schaffen sollen? Ihre Finger in den Haaren vergraben und sich dort festkrallend kniff sie ihre rosanen, katzenähnlichen Augen zusammen, während sie ihre Zähne zusammen biss und den Schmerz in ihrem Kopf versuchte zu verdrängen. Es war zu viel für sie. Sie wusste nicht, was die Kerle von ihr wollten, was sie nun war und was sie nun tun sollte. Kurzerhand seufzte sie tief, nachdem das Pochen in ihren Schläfen nachgelassen hatte und zog sich die Kapuze ihres Hoodies über den Kopf, welcher ironischerweise ebenso Katzenohren auf der Mütze besaß, wie nun auch das junge Mädchen. Die rosanen Augen geöffnet sah Reyna an die Decke, nachdem sie sich auf die Stufe des ‘Wohnzimmers‘ gelegt hatte und ihre Arme hinter dem Kopf verschränkt lagen. Das Versteck hatten die drei nun komplett gereinigt und April war noch dabei den Boden im Dojo zu wischen, während Casey in Raphael’s Sitzsack saß und in den Fernseher starrte. Langsam setzte sich die Schwarzhaarige auf, zog ihre Kapuze etwas zurecht und blickte kurz zu dem Hokeyfreak, bevor sie leise seufzte und die Stirn rieb. Immer wieder kam ihr die Nacht in den Sinn, welche sie vor drei Jahren erlebt hatte und zu dem wurde, was sie nun war. Doch immerhin hatte es sie besser getroffen als die Schildkröten und Splinter. Sie selbst konnte sich noch in der Öffentlichkeit zeigen, nicht wie die anderen Mutanten, welche sie getroffen hatte. „Ich geh etwas frische Luft schnappen. Sollte April sich wundern“ meinte sie, woraufhin Casey kurz zu ihr sah und die Hand hob. „Ist gut. Sollte sie fragen sag ich es ihr. Pass aber auf den Footclan auf“ meinte er und widmete sich wieder der Serie, während Reyna das Versteck verließ und den Schienen folgte. Die Hände in ihren Taschen des Hoodies gesteckt hielt sie den Blick zu Boden gerichtet. „Sagen oder nicht sagen“ murmelte sie leise zu sich selbst und blieb vor der Leiter stehen, welche nach oben führte. „Wir scheinen ja den selben Feind zu haben und doch…. Wer sagt mir, dass sie wirklich so nett sind, wie sie tun?“ sprach sie weiterhin mit sich selbst, bevor sie die Leiter hinauf sieg und durch den Gullideckel auf die Straße gelangte. Den Kopf schüttelnd entschied sie sich schließlich dagegen jemandem etwas zu sagen. Ihren Weg auf dem Bürgersteig fortsetzend hielt sie den Blick geradeaus gerichtet, beobachtete die Passanten, welche an ihr vorbei liefen und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Seit diesem Tag war sie allein, hatte sich niemandem mehr anvertraut und doch hat sie das Bedürfnis mit jemandem darüber zu sprechen. April, Casey und Splinter kamen dabei jedoch nicht in Frage und die Turtles? Sie waren nicht hier und auch kannte sie diese nicht sonderlich. Hayden wäre wohl die einzige, doch würde sie das sicherlich nicht verstehen, wie sie sich fühlte. Tief seufzend lehnte sich Reyna gegen die Wand, zog sich die Kapuze etwas tiefer ins Gesicht, als es begann zu regnen und verweilte eine Zeit an Ort und Stelle. Erneut derselbe Ausblick. Oben auf dem Dach und den Blick über die Farm wandernd saß die Braunhaarige mit angezogenen Beinen und umschlang diese mit ihren Armen, während ihr Kinn auf ihren Knien lag. Das Nodachi zurück in der Scheide und neben ihr liegend starrte sie in die Leere, den Kopf voll von jeglichen Gedanken und vom eben Geschehenen. Doch wieder war sie einfach weggerannt, weil etwas nicht so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte. Genau dasselbe Problem hatte Amanda schon immer, weswegen sie sich in den Wald geflüchtet hatte. Leises, tiefes Seufzen entwich ihrer Kehle, ehe sie ihr Gesicht in den Knien vergrub und die Augen schloss. „Wusste ich doch, dass hier oben jemand ist“ kam es leise lachend neben Amanda, ehe sich die Schildkröte neben sie setzte und das Langschwert in die Hand nahm, um es zu begutachten. „Du hast Raph ganz schön gezeigt wo es lang geht, so wie er aussieht. Und dass du mit so einem Schwert umgehen kannst, Respekt. Das ist beinahe doppelt so lang wie du groß bist“ sprach Leo weiter, während die Braunhaarige schwieg und sich nicht regte. Als er dies jedoch bemerkte drehte er den Kopf zu ihr, legte das Schwert wieder ab und zog die Beine ebenfalls an, während er die Arme nach hinten führte und sich auf dem Dach abstützte. Den Blick geradeaus gerichtet und den langsam näherkommenden Sonnenaufgang beobachtend blieb er eine Weile schweigend neben ihr sitzen, bis sie schließlich ihren Kopf etwas hob und den Blick nach unten richtete. „Das Schwert hab ich von meinem Vater. Irgendwie musste ich mir ja antrainieren es führen zu können“ sagte sie und sah zu Leo, welcher sie ebenfalls ansah. „Von deinem Vater?“ fragte er und konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass er einem jungen Mädchen ein so langes Schwert geben würde. Doch bestätigte sie seine Frage mit einem Nicken, ehe ihr Blick gen Sonnenaufgang gerichtet war. „Mehr oder weniger…. Meine Eltern sind verschwunden, als ich noch jünger war. Einfach von einem Tag auf den anderen waren sie weg und ich allein in der Wohnung. Ich hab sie gesucht, aber nicht gefunden… also hab ich mir das Schwert angeeignet. Ich wollte es schon immer haben“ erzählte sie mit einem seichten Lächeln auf den Lippen, welches voller Trauer und Schmerz war. Dies merke Leo und konnte sich auch denken, wie schwer es für sie sein musste, auf einmal alleine zu sein. „Deswegen bist du dann hier gelandet, oder? Ohne deine Eltern bist du gegangen“ vermutete er und erntete ein Nicken. „Mama? Papa? Wo seid ihr denn?“ fragte ein junges Mädchen, welches durch das Haus ging und nach ihren Eltern rief. „Ich bin wieder zuhause!“ rief sie erneut, doch erntete sie noch immer keine Antwort, nur die Stille umschloss sie, welche das Haus hergab. Die Schultasche ließ sie auf dem Flur fallen, bevor sie in Wohnzimmer lief, doch auch hier war keine Spur ihrer Eltern zu finden. In der Küche stand der Topf noch auf dem Herd, welcher das Nudelwasser beinhaltete, das noch gekocht hatte. Als auch hier niemand zu finden war rannte das Mädchen die Treppen hinauf, sah in das Bad, ins Schlafzimmer und in ihr Zimmer, doch nirgends war eine Spur ihrer Eltern zu finden. Weder sie selbst noch eine Nachricht, wie sie diese sonst auf dem Tisch fand. Hilflos und verwirrt stand die junge Braunhaarige nun mitten auf dem Flur, sah sich um und spielte am Saum ihres T-Shirts, während sie nachdachte. Plötzlich konnte man Schreie hören, welche von den Menschen auf den Straßen kam. Den Kopf zu einem der Fenster gedreht lief sie zu diesem und sah heraus, ehe sie einige Roboter die Straße entlang laufen sehen konnte. Diese hielten Waffen in ihren Händen, während in ihren Bäuchen hirnähnliche Wesen zu sehen waren. Als diese mit den Waffen auf eine Frau deuteten, welche ein Kind an der Hand hielt, biss sich Amanda auf die Unterlippe, bevor sie ins Elternschlafzimmer rannte und das lange Schwert aus dem Schrank ihres Vaters nahm. Schnell hatte sie die Stufen nach unten überwunden und stürmte aus der Tür, die Scheide bereits vom Schwert entfernt und den Roboter in der Mitte zerteilt. Zwar hatte sie Mühe das lange Nodachi in den Händen zu halten und gar zu heben, doch schaffte sie es. Die Frau bedankte sich bei ihr, ehe sie mit ihrem Kind und Amanda lief. Die Straße entlang, weg von den Robotern, ehe sie zusammen mit anderen Leuten Schutz in einer Lagerhalle fanden. Auch einige ihrer Freunde waren hier, welche sie in der Schule kennengelernt hatte, zu welchen sie sogleich lief. „Tim. Kate. Seid ihr Ok?“ wollte sie sogleich wissen, doch ernteten sie nur fragwürdige Blicke, als die beiden das lange Schwert in ihrer Hand sahen. Sogleich merkte Amanda, dass ihre Freunde Angst vor ihr hatten. Wollte es erklären, doch kam sie nicht dazu, als lautes Klopfen am Tor der Lagerhalle zu hören war. Die 15 Jährige biss sich auf die Unterlippe und festigte ihren Griff um das Schwert, ehe sie sich zum Tor begab. Sie konnte nicht einfach mit ansehen, wie diese Roboter den Menschen etwas antaten, gleich ob sie nun Dankbarkeit oder Furcht dafür erntete. Das Tor geöffnet stand die Braunhaarige nun vor einer Schar der Roboter, welche ihre Waffen auf sie richteten. Den Griff des Schwertes mit beiden Händen umklammert sah sie ihnen entgegen, bevor sie einem nach dem anderen zerteilte, was mit der langen Klinge einfacher ging als erwartet. Die Laser, welche ihre Waffen abfeuerten, lenkte sie mit Hilfe der Schwertklinge ab, bevor auch diese in ihre Einzelteile zerlegt wurden. Doch wurden es immer mehr und Amanda konnte nicht mehr gegen sie stand halten, weswegen sie auf die Knie sank. „Los, verschwinde! Dann rennen sie dir hinterher!“ hörte sie schließlich die Stimme ihres Freundes Tim, welcher ihr ein Stich ins Herz versetzte. Den Blick zu ihm gerichtet verriet sein Gesicht ihr, dass er es ernst damit meinte, dass sie verschwinden sollte. Nur weil sie ein Schwert in den Händen hielt und die beiden eine Gefahr in ihr sahen. Sich auf die Zunge beißend schüttelte sie leicht den Kopf, bevor sie sich erhob und losrannte. Wie vorhergesagt folgten ihr die Kraang, bis sie Amanda aus den Augen verloren. „Und dann hab ich mich eben hier her geflüchtet. Meine Eltern waren eh nicht mehr da, meine Freunde hatten Angst vor mir, nur weil ich ein Schwert in den Händen hielt, mit welchem ich sie im Übrigen beschützt hatte, und ansonsten hatte ich niemanden“ sprach Amanda, nachdem sie Leo ein wenig von sich erzählt hatte und wieso sie hier lebte. Der Blaumaskierte hatte ihr zugehört, den Blick geradeaus gerichtet und konnte nur den Kopf schütteln. „Sowas sind keine Freunde. Nur, weil jemand eine Waffe hat heißt es noch lange nicht, dass man Angst haben muss“ meinte er und seufzte tief, ehe er wieder zu ihr sah. „Aber dass du die Kraang einfach so zerstören konntest…“ meinte er, während sie ein leises Lachen von sich gab. „War wohl einfach das Adrenalin. Immerhin waren Menschenleben in Gefahr und wer weiß schon, was die mit ihnen vor hatten. Ich konnte ja nicht einfach zusehen“ sagte Amanda und ließ sich nach hinten fallen, den Blick gen Himmel gerichtet und die Wolken beobachtend. „Aber das ist Vergangenheit. Ist eben passiert und rückgängig kann man es nicht machen.“ „Aber du kannst doch nicht auch ewig hier bleiben… Wie wäre es, wenn du mit uns wieder zurück nach New York kommst, sobald es Tammy wieder besser geht und wir fahren? Immerhin werden wir keine Angst vor dir haben, nur weil du ein Schwert bei dir hast“ lächelte der Ältere, woraufhin Am ihn ansah. „Na, ihr habt ja selbst Waffen. Das wäre ein wenig komisch, wenn ihr dann Angst hättet“ lachte sie leise und schüttelte den Kopf. „Nett gemeint, aber… Bigfoot und The Finger brauchen mich hier. Raph sagte euch gestern ja, welche Gestalten hier herum rennen und-„ wurde sie nun von Leo unterbrochen. „Ach, die beiden können auf sich aufpassen. The Finger will sich neue Waffen besorgen und außerdem suchen sie sich einen anderen Wald. Du wärst also wieder alleine, wenn du hier bleibst“ sagte er und grinste Am nun ein wenig entgegen. Was sie davon halten sollte wusste sie nicht so richtig, weswegen sie ihn nur ansah und nachdachte. Kapitel 10: Zweisamkeit ----------------------- „Der Wald hier ist wirklich schön. Und so ruhig“ kam es mit einem Lächeln von der Lilahaarigen, welche die Augen geschlossen hielt und dem Pfad folgte, während Donatello hinter ihr herging und auf seinem Block herum kritzelte. Nachdem Bigfoot und The Finger gestern mit dem jungen Mädchen zu ihnen stießen wollte der Techniker der Turtles lieber den Wald erkunden und eventuelle Rohstoffe für sich finden. Während er seine Funde aufschrieb, zehnmal durchlas und letztendlich wieder durchstrich biss er sich auf die Zunge, welche aus seinem Mundwinkel sah. Hayden, welche mit ihm mit kommen wollte, da sie sich bei großen Gruppen von Leuten nicht sonderlich wohl fühlte, hielt die Hände hinter ihrem Rücken ineinander gefaltet, ehe sie den Blick über ihre Schulter warf und zu dem Größeren sah, bevor sie sich zu ihm drehte. „Was schreibst du denn da die ganze Zeit?“ wollte sie nun wissen, worauf Donnie aus seinen Gedanken gerissen wurde und sie ansah, als wäre sie etwas, was er noch nie gesehen hatte, bis er verstand was sie von ihm wollte. „Oh. Ach, nur ein paar Dinge, die ich vielleicht mitnehmen könnte“ sagte er und lachte etwas verlegen, ehe er sich den Hinterkopf rieb und den Block schließlich nach oben hielt. „Hier in dem Wald wächst eine ganz spezielle Sorte von Moos, dessen Saft ich gut für Medizin benutzen kann, weißt du“ sagte er und deutete mit dem Finger auf die entsprechende Zeile. Hayden, welche ihn mit einem Lächeln beobachtete musste leise lachen und schüttelte den Kopf, bevor sie sich wieder von ihm wegdrehte und ein paar Schritte weiter vor ging. „Du solltest nicht immer daran denken, was du herstellen oder verarbeiten kannst“ sagte sie und richtete den Blick gerade aus. „Du hast hier ein wenig Freiraum. Niemandem hier kann was passieren und Tamara geht es auch schon wieder besser, Dank deiner Medizin. Und alles benötigte haben die anderen in New York bei sich. Entspann dich also einmal“ sagte sie, bevor sie wieder zu dem Älteren sah und ihm kurzerhand den Block aus den Händen nahm. Einige Male blinzelnd sah Donnie Hayden an, verstand nicht recht, was sie von ihm wollte, bis sie seinen Block in den Händen hielt. Als er dies realisierte richtete er den Blick kurz auf seine nun leere Hand, bevor er wieder zu der Lilahaarigen sah und auf sie zu lief. „Hey, gib ihn mir zurück. Ich brauche ihn noch“ sagte er und streckte den Arm nach seinem Block aus, während Hayden ihren ebenfalls ausstreckte, jedoch weg von den beiden. „Du kannst ihn auch wieder haben, aber nicht jetzt, Donatello“ sagte sie und streckte sich selbst ein wenig, da ihr Gegenüber größer und somit auch länger war als sie. „Aber erst, wenn wir wieder zurück fahren. Jetzt entspann dich etwas und genieße es draußen an der frischen Luft zu sein“ lächelte sie ihm nun entgegen, ehe sie anfing mit den Armen zu wedeln und das Gleichgewicht nach hinten verlor. Der Block, welchen sie bis eben noch in der Hand hielt, landete im Gras, während sie sich selbst im Wasser des Baches fand, welcher in den kleinen See führte, an dem die Turtle-Brüder damals trainiert hatten. Die Arme etwas angewinkelt nach oben haltend sah Hayden an sich herunter, den Mund leicht geöffnet und die Luft für einen Moment anhaltend. „….Verdammt ist das kalt!“ jammerte sie leise, während Donnie nicht anders konnte und anfing zu lachen, während er die durchnässte Frau ansah. „Das hast du davon, dass du anderen die Dinge weg nimmst“ sagte er, ließ seinen Block jedoch unbeachtet und widmete sich stattdessen Hayden. Dieser streckte er die Hand entgegen, welche sie auch sogleich nahm und von ihm auf die Beine gezogen wurde. Doch bevor sie zum stehen kam gab der weiche, nasse Boden unter Donnies Beinen nach, was zur Folge hatte, dass er seinen Halt verlor und zusammen mit Hayden zurück in den Bach fiel. Beide nun nebeneinander im Wasser sitzend sahen sie sich an, bevor beide anfingen zu lachen. Leise summend saß sie im Gras, den Arm locker auf ihren Beinen gelegt, während sie mit der anderen durch das weiche Gras fuhr. Die Augen geschlossen lauschte sie den Vögeln und ließ den Wind durch ihre Haare wehen, ehe sie Schritte hinter sich hörte. Ihre Haare, welche ihr ins Gesicht wehten, hielt sie sich hinter ihr Ohr, bevor sie ihren Blick über die Schulter warf und mit einem Lächeln auf den Lippen Michelangelo ansah. Dieser hielt zwei Teller in der Hand, während er in der anderen versuchte zwei volle Gläser zu balancieren, als er Tammy sah und sie angrinste. „Morgen“ kam gut gelaunt von ihm, bevor er sich neben ihr ins Gras fallen ließ und erst einmal die Gläser voll Orangensaft abstellte und ihr schließlich einen der Teller reichte. Toast mit Butter und zwei Spiegeleier zierten den Teller, welchen die Blondine dankend annahm und auf ihrem Schoß platzierte. „Morgen, Mikey“ lächelte sie ihm entgegen, während dieser sich im Schneidersitz hinhockte und seine Spiegeleier auf den Toast legte. „Warst du gestern noch lange draußen?“ wollte sie nun wissen, während sie ihren Gegenüber ein wenig beobachtete und sich ein leises Lachen nicht verkneifen konnte. Mikey hingegen hob den Blick, während er das leicht flüssige Eigelb von seiner Hand leckte und Tammy ansah. Auf ihre Frage hin schüttelte er jedoch den Kopf und grinste erneut, wie er es gestern Abend bereits getan hatte. „Nein… Lang nicht mehr. Eigentlich kurz nach dir bin ich wieder rein“ ließ er sie wissen, bevor der Toast sogleich zur Hälfte in seinem Mund verschwand. „Und dann hat du mir nicht einmal eine gute Nacht gewünscht“ sagte Tammy in einem gespielt beleidigten Ton, jedoch weiterhin mit ihrem Lächeln, bevor sie sich etwas zu Mikey beugte und ihm mit dem Daumen etwas vom Eigelb aus dem Mundwinkel wischte. Aus dem Augenwinkel heraus zu ihrem Daumen sehend färbten sich seine Wangen in ein zartes Rosa, bevor er wieder zu ihr sah und schließlich grinsend seinen Nacken rieb. „Wollt ich ja, aber dann wollte ich dich doch nicht wecken. Du hast dann schon geschlafen“ sagte er. „Und Schlaf ist im Moment ja gut für dich. Mit der Medizin und allem“ sprach er weiter, während er es nun war, der Tammy beobachtete, wie sie ihren Toast aß. Ihren Bissen herunter geschluckt neigte sie den Kopf etwas zur Seite. „Macht doch nichts. Du hättest trotzdem gute Nacht sagen können. Oder bleiben können“ sagte sie und stellte den Teller zur Seite, nachdem der halbe Toast verputzt war. „Ich hätte nichts dagegen gehabt“ fügte sie lächelnd hinzu und griff nach ihrem Glas, während sie Mikey ansah und einen Schluck vom Orangensaft nahm. „Bleiben?“ fragte er nun ein wenig verwundert, schüttelte dann jedoch den Kopf und grinste wieder. „Nein nein. Dann wärst du erst recht aufgewacht, da bin ich mir sicher“ wehrte er nun ab, bevor er ein Gewicht an sich spürte. Tammy war näher an ihn heran gerutscht, das Glas weiterhin in ihren Händen und den Kopf auf Mikey’s Schulter gelegt, während sie die Augen geschlossen hielt. „Wäre ich bestimmt nicht“ meinte sie und fuhrt mit ihren Fingern etwas über das Glas, bevor sie auf dieses sah. „Sicher hätte ich noch besser geschlafen, wenn du da gewesen wärst“ fügte sie etwas leiser hinzu und nun war es ihr Gesicht, welches etwas rosa wurde. Immerhin war sie es, welche Mikey gestern geküsst hatte und leugnen konnte sie es nach den Wochen ebenso wenig, dass sie ihn wirklich lieb gewonnen hatte. „…. Bleibst du heute wenigstens bei mir?“ fragte sie nun, den Blick erhoben und Mikey ansehend, welcher sie mit großen Augen ansah. Langsam kam jedoch ein Lächeln auf seinen Lippen auf, bevor er mit einem Nicken antwortete. „Wenn du willst, dann bleibe ich natürlich“ sagte er und lehnte seinen Kopf an ihren, nachdem Tammy die Augen wieder geschlossen hatte und ihr Kopf wieder auf seiner Schulter lag. Leises Seufzen kam vom Dach, wie am Vortag schon. Wieder lag sie da, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und den Blick in den Himmel gerichtet, während sie die Wolken beobachtete. Lange hatte sie sich gestern noch mit Leonardo unterhalten. Wie es wäre, wenn sie weiterhin hierbliebe, allein und ohne Bigfoot oder The Finger. Aber auch, was passieren würde, wenn sie mit ihnen mitfuhr. Sie kannte niemanden von ihnen, konnte ihnen nicht vertrauen und wusste nicht, was sie von ihnen halten sollte. Diese Fragen und Gedankengänge ließen ihr keine Ruhe, seitdem Leo gestern zu Bett gegangen war und sie die Nacht auf dem Dach verbrachte. Müde war sie schon lange nicht mehr gewesen, doch zeigte ihr Gesicht etwas Anderes. Ihre Augen waren trüb, tiefe aber dennoch leichte Augenringe konnte man erkennen und ihr Körper sträubte sich bei jeder Bewegung, die sie tätigte. Erneut ein leises Seufzen von Amanda war zu hören, bevor sie sich doch dazu entschied die Augen ein wenig zu schließen. In den Wind lauschend hörte sie nun die Geräusche der Tiere, der Blätter der Bäume, welche sich im Wind wandten und auch leise Stimmen, welche wohl zu Tamara und Michelangelo gehörten, die unter ihr im Gras frühstückten. Einige ihrer Worte, welche Amanda aufschnappte, brachten sie ein wenig zum lächeln, ehe sie sich zur Seite drehte und über den Rand des Daches zu den beiden herunter sah. „Sie wären sicher ein niedliches Paar“ murmelte sie leise zu sich selbst, einen Arm unter ihrem Kopf, während der andere locker vor ihr lag. Mit ihrem Zeigefinger leicht auf dem Holz des Daches klopfend beobachtete sie die beiden noch eine Weile, ehe sie ihre Augen erneut schloss und versuchte etwas zu dösen. „Zum schlafen solltest du besser in ein Bett“ kam es nach einer Weile, ehe die Braunhaarige etwas auf sich spürte, was sich nach einem kurzen Blick als Decke erwiesen hatte. „Pass du lieber auf, dass du dich nicht auf deinen Panzer legst, wenn du vom Dach rutscht“ meinte sie, drehte sich auf den Rücken und sah zu Raphael auf, welcher sich neben ihr nieder ließ. „Ich leg mich nicht auf meinen Panzer. Und runter rutschen tu ich schon dreimal nicht“ konterte er und legte seine Arme auf die Knie, nachdem er seine Beine etwas angewinkelt hatte und zu Amanda sah. „Du bist wohl nicht gern bei uns im Haus, kann das sein?“ wollte er nun wissen, doch war Amanda nicht nach reden zumute. Kurz also mit den Achseln zuckend schloss sie die Augen wieder. Leise seufzend, nachdem er keine Antwort bekam, sah Raph gerade aus, über die Wiese in Richtung Wald. Eigentlich wollte er mit seinen Brüdern um diese Zeit trainieren, doch waren zwei von ihnen ja sichtlich beschäftigt gewesen. Und mit Leonardo wollte er alleine nicht trainieren. Auf Angeberei und Neckereien hatte er im Moment weniger als keine Lust. „Sorry wegen gestern. Ich weiß nicht wieso-„ stoppte er, als Amanda ihn mit einem „Schon gut“ unterbrach. Ein tiefes Seufzen von sich gebend richtete sie sich auf, zog die Beine ein wenig an und richtete den Blick auf das Holzdach. „Ist eben so und ich war auch nicht besser… Auch wenn ich es für eine Ablenkung gemacht hab“ meinte sie und erhob sich nun auf die Beine, was sichtlich schwerfällig von Statten ging. Raph, welcher dies natürlich bemerkt hatte, hielt sie am Oberarm fest, nachdem er auf den Beinen war und sah sie an, nachdem sie beinahe durch ihre nicht hörenden Beine vom Dach gefallen wäre. „Du solltest wirklich ein wenig schlafen, Am. Du siehst nicht wirklich fit aus“ meinte er, nachdem er sie kurzerhand auf die Arme genommen hatte und vom Dach sprang. Protestieren konnte sie seiner Meinung nach ja, doch war er sich sicher, dass sie nicht die nötige Kraft aufweisen könnte, um sich zu wehren. „Ich bin fit genug“ meinte sie, wie vorhergesehen. „Also lass mich runter“ fügte sie hinzu und versuchte etwas zu zappeln, sackte jedoch in seinen Armen etwas zusammen und schloss die Augen. „Du bist ja nicht einmal mehr in der Lage von mir runter zu kommen. Ich werde dir schon nichts tun, wenn du schläfst“ meinte der Größere, nachdem er in einem der Zimmer angekommen war und sie auf das Bett legte. Doch seine Worten brachten eher das Gegenteil. Mit halb geöffneten und zu Schlitzen verengten Augen sah sie den Älteren an, ehe sie die Arme verschränkte. „Nachdem du das gesagt hast denke ich eher, dass du mir etwas tust, sobald ich schlafe“ meinte sie, erntete jedoch nur ein schiefes Lächeln von Raphael, welcher die Decke über ihren kompletten Körper legte. „Hey“ murmelte sie und machte ihr Gesicht frei, ehe sie zu Raph sah, der sich auf die Bettkante gesetzt hatte. „Ich werde dir aber nichts tun. Hab ich doch gar keinen Grund dazu“ meinte er und legte seine Sais auf dem Nachttisch ab, um ihr seine Worte zu bestätigen. Einige Sekunden sah sie ihn schweigend an, bevor sich ihr Körper sichtlich entspannte und sie die Augen schloss. „Du bist ein komischer Kerl, weißt du das?“ fragte sie, lächelte jedoch schwach, ehe sie von Raphael ein „Ja, das weiß ich“ als Antwort bekam. „Und jetzt schlaf. Wird dir sicher gut tun und dann fühlst du dich gleich besser“ meinte er nun und es dauerte auch nicht lange, bis Am eingeschlafen war. Raph jedoch blieb weiterhin auf dem Rand des Bettes sitzen. Kapitel 11: Ist es Liebe? ------------------------- [size=12]Chapter 11 [/size] [size=12]Ist es Liebe?[/size] Einige Tage waren nun schon vergangen, seitdem die Turtles auf die O'Neil Farm gekommen waren, damit Tammys Genesung, Dank Donatello, schneller voranging. Die frische Luft, welche in North Hampton kein allzu großes Wunder war, hatte der Blondine auch wirklich gut getan. Zumindest war sie bereits dabei auf der Grasfläche vor der Scheune ein wenig umher zu rennen und die Hühner zu jagen, welche von ihr gackernd davonliefen. Mikey, welcher sich im Stall selbst um die Hühner kümmerte lugte ab und an aus dem Tor heraus und beobachtete Tammy dabei, wie sie wie ein kleines Kind umhertollte. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er ihr noch eine Weile zu, bevor er die Mistgabel aus den Händen legte und schließlich den Hühnerstall verließ. "Du hast aber eine Menge Spaß, kann das sein?" fragte er mit einem Grinsen in feinster Mikey-Manier, ehe Tammy nun stehen blieb und zu ihm sah. Mit einem Lächeln auf den Lippen strich sie sich die Haare hinter das Ohr, bevor sie auf ihn zu lief und vor ihm mit einem Sprung zum stehen kam. "Sicher doch. Ich habe noch nie in meinem Leben Hühner gesehen. Zumindest keine echten. Da muss ich das doch einmal ausnutzen, nachdem ich all die Zeit in meinem Zimmer verbracht hatte" meinte sie und richtete den Blick erneut zu den Federviechern, welche sich wieder beruhigt hatten und auf dem Boden nach Körnern pickten. Doch lange wollte sie nicht stehen bleiben und den Hühnern zusehen, weswegen sie aus dem Augenwinkel heraus zu dem Größeren sah und leise lachte, ehe sie ihm mit der flachen Hand auf den Brustpanzer schlug und wegrannte. „Du bist!“ rief sie mit einem Lachen, ehe sie durch die Hühner rannte, welcher laut gackernd in alle Richtungen flatterten. Erst ziemlich verdutzt blickte Mikey drein, bevor er verstand, was sie wollte. Mit einem Grinsen setzte nun auch er sich in Bewegung und rannte ihr hinterher, doch war das junge Mädchen recht schnell dafür, dass sie so lange krank und somit bettlägerig war. Nach einiger Zeit jedoch spürte der Ältere der beiden bereits, wie ihm langsam die Puste ausging, weswegen er deutlich langsamer wurde. „Hey, jetzt bleib doch mal stehen!“ rief er, ließ sein Lachen jedoch nicht verstummen, während die Blondine über ihre Schulter hinweg zu ihrem Jäger sah und ebenso lachte. „Vergiss es! Wenn ich stehen bleiben soll musst du mich schon fangen!“ rief sie ihm zu, ehe sie über ihre eigenen Beine stolperte und sich auf dem Boden wiederfand. Vor schreckt stehen bleibend sah Mikey zu ihr, die Augen vor Schock geweitet und Tammy ansehend, ehe er zu ihr lief. Diese jedoch lachte weiterhin leise, setzte sich auf und sah zu Mikey auf, ehe sie diesen anlächelte. „Guck doch nicht so, Mikey. Mir geht es gut. Ich bin doch nur gefallen“ meinte sie und erhob sich sogleich wieder, bevor sie das an sich klebende Gras von ihrer Hose klopfte und sich ihre Haare wieder ordentlich glättete. Tief und erleichtert seufzend beugte sich Mikey etwas nach vorne, ließ Arme und Kopf hängen, bevor er lächelte. „Gott sei Dank. Der Sturz hat nicht sonderlich harmlos ausgesehen“ sagte er, ehe er die Finger der Jüngeren an seiner Wange spürte und ein Kuss kurz darauffolgte, welcher ihm die Röte ins Gesicht steigen ließ. „Mach dir nicht so viele Sorgen um mich, Mikey“ lächelte sie ihm entgegen, strich mit dem Daumen über seine Wange und neigte den Kopf etwas zur Seite, während der Größere sie ansah. „Du bist ja da, da kann mir doch gar nichts passieren. Nicht einmal bei einem Sturz“ sagte sie und schlang sogleich ihre Arme um den Körper der Schildkröte, bevor ihr Kopf den Platz an seinem Brustpanzer fand. Einige Male blinzelnd sah er sie an, grinste in feinster Mikey-Manier und schloss das zierliche Mädchen in seine Arme, worin sie sogleich Geborgenheit spüren konnte. "Es freut mich, dass es dir wieder besser geht. Zumindest so wie ich das sehen kann" sagte er mit einem Lächeln, woraufhin er ein Nicken erntete. "Dank Donnie's Medizin und deiner Nähe geht es mir sogar blendend. Und ich hab mich schon lange nicht mehr übergeben müssen, wie es bei den Tabletten vom Doc der Fall war" meinte sie, doch kaum hatte sie diesen Satz gesprochen senkte sich ihr Blick wieder und sie musste an die Worte ihrer Eltern, ebenso wie diesen des Arztes denken, bevor Mikey sie von Zuhause geholt hatte. Als der Ältere dies bemerkte schwand auch sein Lächeln, bevor er ihr seinen Strohhut aufsetzte, welchen er damals schon immer auf der Farm getragen hatte und grinste sie erneut an. "Mach nicht so ein Gesicht, ja? Komm mit" sagte er und griff nach ihrer Hand, bevor er sich auch schon in Bewegung setzte und in Richtung Wald verschwand. Er konnte es einfach nicht mit ansehen, wenn die Kleinere traurig war. Im Wald angekommen hielt er am Bach, an welchem Donnie und Hayden zuvor schon das Vergnügen hatten unfreiwillig baden zu dürfen. Mit einem Grinsen sah er zu Tammy, welche sich leicht staunend umsah und Mikey's Hand weiterhin in ihrer behielt, nachdem dieser stehen geblieben war. "Der Bach ist ganz schön klar" meinte sie, nachdem sie den Blick auf diesen gerichtet hielt und sich mit einem Lächeln an Mikey lehnte. Mit einem Nicken sah auch dieser auf das Wasser des Baches, in welchem man die Fische klar und deutlich sehen konnte. "Hier haben meine Brüder und ich trainiert, als Shredder damals noch hier war und wir dachten Splinter wäre tot" sagte er, während die Jüngere zum Rand des Baches ging und sich an diesen kniete, während sie ihre Finger in das kühle Nass steckte. "Wieso dies?" fragte sie schließlich, den Blick wieder zu dem Größeren gerichtet und sichtliche Fragen in ihrem Blick. "Naja. Wir hatten viel Stress mit Shredder und auch den Kraang. Er war ein sehr gefährlicher Gegner, welcher Leo so zugerichtet hat, dass er drei Monate im Koma lag, nachdem wir mit April und Casey hier her kamen. Und Splinter hatte sich auch mit ihm angelegt und ihn hat es ebenso hart erwischt. Er war für einige Zeit sogar nicht mehr er selbst, nachdem wir nach Leo's Genesung wieder zurück nach New York kamen" erzählte er und ließ sich neben ihr im Gras nieder, bevor er eines seiner Beine an sich zog. "Aber hinterher haben wir doch wieder alles hingekriegt und sogar die Invasion der Roboter verhindert" grinste er nun, während sich Tammy an ihn lehnte. "Dann kann ich ja froh sein, dass euch soweit nichts passiert ist. Leo geht es wieder gut und Splinter auch. Und euch anderen hat es auch nicht erwischt" meinte sie und schloss die Augen, während ihre Hand auf seiner lag und sanft darüber strich. "Ach wir sind doch alle hart im Nehmen. Sonst wären wir als Mutanten heute wohl nicht mehr am Leben, so viele wie es auf uns abgesehen haben und hatten" seufzte er und drehte seine Hand, um Tammy ihre in seiner zu halten. Nickend seufzte nun auch die Jüngere, öffnete die Augen wieder und sah aufs Wasser, in dem sie die Fische und die seichten Wellen des Windes beobachtete. "Es muss wirklich hart für euch sein, besonders nur nachts raus zu können. Am Tag gibt es sicherlich sehr viel Neues und Aufregendes für euch" meinte sie und zog ihre Beine an ihren Körper, ehe sie sich an den Größeren kuschelte und lächelte. "Aber nun ist es fürs erste ja ruhig. Und hoffentlich bleibt das auch so, damit ich mir keine Sorgen um dich machen muss" sagte sie und küsste Mikey auf die Wange, woraufhin ein leichter Rotschimmer auf seinen Wangen zu sehen war. Er würde wohl noch lange brauchen, um sich an so etwas zu gewöhnen, doch würde er lügen, wenn er sagen würde, dass es ihm nicht gefiele. Er liebte die Nähe der Kleineren und liebte es ebenso sie im Arm zu halten und beschützen zu können. Und dies ließe er sich auch nicht nehmen. Noch eine Weile blieben die beiden so am Bach sitzen, genossen die Ruhe und die Zweisamkeit, ehe Mikey die leisen Rufe seines Bruders Leonardo hörte und tief seufzte. "Man, ich will nicht zurück" jammerte er leise, während Tammy leise lachen musste und sich aus seinen Armen wandte. "Wenn er dich ruft, dann ist es sicherlich wichtig. Na komm schon" meinte sie und erhob sich sogleich. Ihre Hände nach ihm ausstreckend sah Mikey zu ihr nach oben, seufzte erneut und nahm ihre Hände, bevor er sich auf die Beine stellte und nickte. Sie hatte ja Recht, umsonst würde Leo nicht nach ihm rufen, wenn nichts los wäre, weswegen sich Mikey nicht weiter dagegen sträubte und mit Tammy zurück zum Farmhaus lief. "Ich frage mich, was Leo wieder will. Ich hab heute keine Lust zum trainieren" jammerte er nun wieder wie ein kleines Kind, wie Mikey es damals schon so gern gemacht hatte, wenn Leo wieder etwas von ihm wollte, doch konnte er sich nicht immer davon drücken. "Ach Mikey. Mach dir mal keinen Kopf darüber. Sicherlich möchte er mit euch etwas besprechen oder der gleichen. Du wirst sicher bald wieder deine Ruhe haben und dann können wir noch ein wenig unternehmen" lächelte Tammy ihm entgegen, woraufhin er mit einem Grinsen zustimmte. "Ja, da wirst du wohl Recht haben. Wie du immer Recht hast" sagte er und erntete dafür sogleich einen Kuss von der Jüngeren, ehe diese den Blick wieder gerade aus richtete. Als die beiden zurückgekommen waren, konnte man Leo bereits auf dem Gras stehen sehen. Donnie und Raphael bei ihm, während man den Rotmaskierte bereits wieder meckern hörte. Tief seufzend schüttelte Mikey den Kopf, als er seine beiden Brüder streiten sah – wie es so gut wie immer der Fall war – und sah zu Tammy. „Ich werde dann mal. Sobald ich hier fertig bin komme ich wieder zu dir, ja?“ sagte er und grinste ihr entgegen, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und zu seinen Brüdern verschwand. Ihm nur stumm nickend hinterher sehend lächelte sie, bevor sie den Weg zum Haus einschlug, in welchem sie sich zu Hayden gesellte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)