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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Der Schwere Weg

Er wusste, dass sie träumte, als er ihr Zimmer betreten hatte.

Seras Atem ging unregelmäßig, ihre Augenbrauen waren zusammengezogen und ihr Gesicht wirkte unglücklich, ängstlich… panisch.

Und der Uchiha hasste es aus tiefstem Herzen, sie so zu sehen.
 

Er setzte sich leise neben ihrer schlafenden, überirdischen Gestalt und beobachtete sie mit ungewohnt wehmütigem Blick, während sie immer schwerer atmete.

Das letzte Mal, als er ungefragt in ihr Zimmer getreten ist und ihre schlafende Gestalt beobachtete, hatte er vor, sie so hart zu nehmen, bis sie nicht mehr laufen konnte.

Damals wollte er Sex mit ihr.

Sehr, sehr harten Sex ohne Regeln, ohne ihr Einverständnis, er wollte sie einfach zwingen, ihn so sehr zu wollen und an sich binden, bis sie ihn anflehen würde, nie wieder zu gehen.
 

Und jetzt… war er derjenige, der innerlich flehte.

Sasuke war derjenige, der flehte, sie wieder gesund und glücklich, ja sogar als kalte Rächerin ohne Gefühle zu sehen, mit der er deutlich besser umgehen konnte.
 

„Mh… Hör auf...“

Das Herz in seiner Brust vibrierte, der Zorn und das Fluchmal auf seiner Halsbeuge sorgten für zischende Flammen in seinem Körper, der Hass stieg und stieg ohne ein Ende zu finden.

„Es t-tut weh… Zuko-“
 

„Sera.“

Natürlich durfte er sie nicht wecken, so wurde ihm das verboten, da sie leider das Geschehene verarbeiten musste.

Ohne zu merken, wie er zitterte, legte er stumm seine Hand auf ihre heiße Stirn, spürte ebenfalls das Beben ihres kleinen Körpers, als er sie berührte.
 

Obwohl er sie bereits mehrere Nächte für sich erklärt hat, so fühlte es sich eigenartig an, sie auch nur irgendwie anzufassen, denn seiner Meinung nach… verdiente er es nicht.

Nicht, dass er sie vorher verdient hatte, sowohl ihm als auch dem Monster in ihm kümmerten sich nicht, ob er sie haben durfte oder nicht, er wollte sie, also hat er sie genommen, immer und immer wieder.

Aber jetzt… fühlte er sich noch schäbiger.

Dreckiger.
 

Denn er hat es zugelassen, dass seiner Bändigerin DAS angetan wurde.

Nicht einmal davor konnte er sie bewahren, so jämmerlich hatte er als Shinobi, als Kamerad, als Freund, als Liebhaber, als Ehemann versagt.

Wie wohl sein Neffe über ihn denken würde?

Um ehrlich zu sein, wollte Sasuke es gar nicht wissen…
 

Der Abtrünnige war nun in den vergangenen acht Tagen jede Nacht bei ihr gewesen, hatte immer neben ihr gesessen und mit zitternder Hand ihre Stirn, Wange oder ihren Kopf berührt -oder gestreichelt?- und zu seinem Schock schien das wirklich zu helfen.

Vielleicht bildete er es sich ein, aber Sera wirkte wirklich ruhiger, wenn er bei ihr war und Sasuke hatte das Gefühl, als könnte er ihre Alpträume dämpfen.
 

Genauso, wie sie es als Genin bei ihm getan hat.

Genauso, wie die wunderschöne Genin Sera Masumi es getan hat…

Immer.
 

„Fuck...“

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„Was tust du hier allein?“
 

Itachi lief zu seinem jüngeren Bruder, der stumm am Balkon lehnte und in die weite Ferne starrte, seine Gedanken waren ein wahres Wirrwarr von unbeschreiblichen Emotionen.

Mit seinem Bruder hatte er sich ausgesprochen und auch sein Team war wieder vollständig.

Allerdings traute er sich nach einer Woche immer noch nicht recht, sich seiner Bändigerin zu nähern, aus Angst, sie würde Furcht vor seiner Anwesenheit oder seinen Berührungen empfinden.
 

Und um ehrlich zu sein, wusste der Rächer nicht, ob er es ertragen würde.

Er wusste nicht, ob er dieses Gefühl aushalten könnte.
 

Gehörte Sera ihm überhaupt noch?

Hat sie ihm je wirklich gehört?

War sie denn noch ‚seine‘ Bändigerin?

Wenn man ihm diese Fragen stellen würde, hätte er sofort eine Antwort parat, keine Frage.

Für ihn würde Sera immer ihm gehören, darüber musste er gar nicht lang nachdenken.
 

Aber sie…

Sie würde ihn nicht länger wollen.

‚Ich liebe dich‘, hallten die Worte der Rächerin noch immer in seinem Kopf, allein die Erinnerung an diese sanften, bestimmenden Worte ließe sei Herz schneller rasen.

Diese eine Erinnerung bewirkte so viel bei dem Rächer, dass es schon als lächerlich gelten sollte, wirklich, denn immerhin war er doch kein Kind mehr.
 

War es Liebe?
 

Sasuke wusste eine Sache auf jeden Fall ganz genau.

Für keinen Mensch auf der Welt hatte er je solch intensive, heiße, sehnsuchtsvolle Emotionen empfunden, Sera Masumi hatte sein vollstes Spektrum an Gefühlen eingenommen.

Sei es in seinem Herzen oder seinem Verstand, schon seit Jahren war er von der blinden Bändigerin besessen.

Und sogar noch mehr, seit er wusste, dass sie mit jeder Faser ihres Wesens nur ihm gehörte.
 

Sasuke hatte gesehen, wie sie um seinen ‚Tod‘ getrauert hat.

Die Rächerin, die ihn all die Jahre gehasst hat, die ein grausames Training hingenommen hat, um ihn eines Tages umzubringen, hat geweint… wie noch nie zuvor.

Sasuke hatte sie nie auf so schreckliche Weise weinen gesehen, nie hätte der abtrünnige angenommen, dass die Rächerin Sera Masumi auf solche Weise um ihn trauern würde…
 

Es war ihm schwergefallen, sie im Dunkeln tappen zu lassen.

Sasuke hatte es richtig wehgetan -woran er sich einfach nicht gewöhnen konnte, so intensive Gefühle zu empfinden- sie in diesem Zustand zu lassen und den Kampf mitanzusehen.

Er würde nie vergessen, wie enorm sein Entsetzen war, als sie sein Blut gebändigt hat, doch… genau damit hatte er gerechnet.

Sasuke wusste schon als Genin, dass Sera -und das hat ihn schon IMMER sowas von genervt und richtig aufgeregt- keine Angst vor dem Tod hatte und diesen mit einem Lächeln akzeptieren würde, um ihre Familie zu retten.
 

Und durch dieses Wissen konnte er sogar einen Gegner wie Zuko überraschen und ihn mit seinem Chidori durchbohren und verdammt, hatte Sasuke das genossen.

Er hatte es richtig genossen, Haut, Fleisch und Knochen mit seiner Hand zu durchbrechen, ja Sasuke hatte unfassbare Befriedigung dabei empfunden, ihm den Todesstoß zu verpassen.

Schade, dass er ihn nicht noch länger foltern konnte…
 

Doch Sasuke wusste, dass keine Folter der Welt ihn jetzt beruhigen könnte, denn was auch immer geschehen war…

Zuko hatte es geschafft.
 

Er hatte Sera das angetan, wovor sie sich am meisten fürchtete.

Und verdammt, er konnte sie oder auch sich nicht einmal damit trösten, dass es alles ein Gen-jutsu war, denn gerade Sasuke wusste, dass das Gen-jutsu ein Tausend Mal grausamer sein konnte, als jede Realität.

Noch dazu wusste der Rächer nicht, was GENAU der Bastard ihr angetan hat…

WIE er Sera wehgetan und traumatisiert hat.
 

Sie würde -und das wusste er genau- nie wieder wie früher werden und auch, wenn sein inneres Monster von der dunklen, gebrochenen Bändigerin ganz fasziniert war…

So gab er zu, dass er sich nach dem Mädchen sehnte, das sie eigentlich war.

Ja, in seinen Fantasien wollte Sasuke sie brechen, sie besitzen, sie dominieren, er wollte sie all die Jahre für immer für sich behalten und nie wieder frei lassen, denn Sera…

War für ihn immer ein Engel.

Ein wahrhaftiger, blütenreiner Engel ohne Dunkelheit oder Hass.
 

Und das Monster, zu dem er geworden ist, wollte genau diesen perfekten Engel mit seiner Dunkelheit beflecken, wollte sich selbst beweisen, dass er absolute Macht über sie hatte.

Der Gedanke an einen gebrochenen, wunderschönen Engel, den er dominieren und zum schreien bringen konnte, war schon viel zu lange die dunkelste, finsterste Fantasie des Uchihas und absolut erregend.
 

Aber… er könnte sie doch nicht… Sasuke konnte sich nicht mehr vorstellen, sie zu…

In seinen Fantasien kam das Wort ‚Vergewaltigung‘ nie wirklich vor, allein der Gedanke, dass er ihr etwas so grausames antun würde, sorgte für Übelkeit bei dem Uchiha.
 

Zuko hatte es geschafft.

Und Sasuke schwor, dass er ihn eines Tages im Jenseits jagen, ihn finden und ihn lynchen-, ihn mit seinen Innereien füttern und erwürgen würde…

Denn das hatte Sera nicht verdient.

Seine Bändigerin hatte fucking genug durchgemacht und jetzt mussten alle mit dem Gedanken leben, dass Zuko es geschafft hatte, ihr sogar das anzutun.
 

„Was machst du hier?“

Sasuke zuckte kaum merkbar zusammen und schaute zu seinem Bruder, mit dem er bereits über alles gesprochen hatte und aus irgendeinem Grund war auch sein Hass Itachi gegenüber richtig gesunken.

Seit sie zusammen ihre Eltern ein letztes Mal sehen durften, war der Rächer in Sasuke wieder besänftigt worden und auch wenn es höchstwahrscheinlich an den Überresten eines echten Lebens war, so fiel es Sasuke überraschend leicht, sich seinem großen Bruder wieder zu öffnen.
 

Denn er hatte erfahren, dass dieser eigentlich gestorben wäre, wenn Sera ihn nicht gerettet hätte.

Itachis Tod hat ihn anscheinend zu einem wahrhaftigen Psychopaten gemacht und Sasuke war froh, dass er diese Erfahrung kein zweites Mal durchmachen müsste.

Jetzt nämlich musste er dafür sorgen, dass Team 7 wieder zu sich käme, er musste dafür sorgen,dass Sera…

Dass Sera schnell ihre Heilung finden könnte.
 

„Sasuke. Wieso gehst du nicht zu deiner Frau?“

Tage waren vergangen und Itachi, der sich an sein altes Leben wieder vollkommen erinnern konnte dank der Hilfe von Kouichi und Mönch Gyatsu.

Es war eigenartig zu Beginn, das gab der ältere Uchiha gern zu, allerdings hat er sich recht schnell daran gewöhnt und es kam Itachi so… unnatürlich fremd, Sasuke und Sera so zu erleben.
 

Liebe sah er nach wie vor zwischen ihnen, keine Frage, allerdings…

War dieses gewisse Etwas fort beziehungsweise, es konnte nie erst erschaffen werden.

„Sie ist nicht meine Frau, Itachi. Und ich nicht ihr Mann.“

Sasuke hatte sie nicht verdient und wollte nicht als ihr Ehemann versagt haben, sie zu retten.

Der Rächer konnte es nicht ertragen, sie so jämmerlich enttäuscht zu haben, es… tat weh.
 

„Was redest du da? Das Jutsu wird bald schon umgekehrt werden und ihr werdet Eltern. Sasuke, deine Frau braucht dich in einer so grausamen Zeit.“, belehrte Itachi ruhig und doch fordernd, wirkte wie der große Bruder, den Sasuke all die Jahre hätte brauchen können.

Zwar war es noch ein wenig merkwürdig wieder Kontakt zu dem älteren Uchiha zu haben, jedoch wusste Sasuke, dass es genau so sein sollte.

Allein für seinen Neffen würde er alles versuchen, wieder normal zu werden.

So fern man hier von ‚normal‘ sprechen konnte.
 

„Ich kann nicht. Sie wird mich nicht sehen wollen.“

Wie denn auch? Wie sollte er sich bei ihr blicken lassen?

Immerhin… wäre er beinahe genauso ein Monster geworden wie Zuko.

Beide hatten viel zu oft dunklen, harten Sex gehabt und Sasuke wollte ihr nicht… die Erinnerungen an ihre Nächte zurück ins Gedächtnis rufen, denn er wusste, dass sie automatisch an diesen toten Bastard denken würde.
 

Und er wollte nicht, dass sie an Zuko dachte.

Sasuke wollte nicht, dass er derjenige war, der sie dazu brachte, sich an seine grausamen Taten zu erinnern. Er wollte sie nicht an… ihre Vergewaltigung erinnern-
 

Vergewaltigung.

Sera wurde vergewaltigt.

Von Zuko. Von diesem dreckigen Bastard wurde sie doch tatsächlich einfach…

-vergewaltigt.
 

Sein Körper fühlte sich taub an, ein blitzender Schmerz riss durch sein Inneres, als ihn dieses schreckliche Wort wie ein hinterhältiger Jäger aufs grausamste jagte.

Die Art Schmerz, die Sasuke empfand, war nicht in Worte zu fassen, dafür gab es einfach keine.

Er war es nicht gewohnt, so viel zu fühlen, Sasuke war es nicht gewohnt, so sehr zu verzweifeln.

Und es machte ihn krank.
 

Sasuke machte es verflucht krank, nicht die Zeit zurückdrehen zu können, denn Sera…

Sera hatte das nicht verdient…
 

„Der Sasuke, den ich kenne, hätte keine Sekunde gezögert.“

Itachis Worte waren hart und fordernd, zeigten keine Zweifel an seine Überzeugung.

„Du hast es zwar vergessen, aber ich nicht. Du und Sera, ihr teilt eine so enorme Verbindung, dass du es mir nicht glauben würdest, sogar wenn ich es dir mit dem Tsukuyomi zeigen würde. Ihr beide… Verdammt, Sasuke, als sie mich damals bekämpft hat, wusste ich von der Art und Weise wie sie von dir spricht, dass ihr am Ende zusammen sein werdet.“
 

Itachi hatte schon damals unglaublichen Respekt und Dankbarkeit dafür, dass die Bändigerin auf seinen Bruder aufpasst, empfunden.

Sie wurde zu ihrer Familie, war seine Schwägerin, die Frau seines Bruders und die Mutter seiner ungeborenen Nichte und seines Neffen.

Er liebte die Bändigerin wie seine kleine Schwester und hatte versucht, für sie da zu sein, doch er wusste, dass ein Teil von ihr Sasuke bei sich wollte.
 

Sicher, sie würde es jetzt bestimmt nicht zugeben, aber Itachi kannte Sera nun seit drei Jahren -die letzten Jahre des Jutsus ungezählt- und wusste, wie sie für ihre Familie empfand.

Sasuke war ihre große Liebe, das konnte jeder damals deutlich sehen allein durch die Blicke, die sich das Paar versteckt und heimlich zugeworfen hat.
 

„Es ist meinetwegen geschehen-“

Sasukes Stimme war ein ersticktes Wispern, als er diesen Satz aussprach.

„Das alles ist meine Schuld. Wenn ich nicht gewesen wäre, dann-“

„Du redest Unfug.“, kam Itachi ihm zuvor, sein Blick ernst und hart.

„Niemand außer Karin und Zuko haben diese Geschehnisse zu verantworten und du solltest das inzwischen längst begriffen haben, Bruder.“, sagte er und klang zu weise für sein Alter.
 

„Was würdest du tun, wenn es Izumi passiert wäre?!“, fragte der Rächer wütend auf sich selbst.

„Als ihr Ehemann und Kamerad ist es doch deine Pflicht, sie zu schützen, oder nicht? Also sag mir, würdest du auch so denken, wenn du an MEINER Stelle wärst?!“

Der Augen des Älteren zuckten und ja, er stellte sich gerade tatsächlich vor, wie es wäre, wenn diese schreckliche Misshandlung auch seiner Frau angetan worden wäre…

Vor allem ähnelten sich Izumi und Sera vom Charakter, dementsprechend war diese grausame Vorstellung noch authentischer.
 

„Dass Sera das angetan wurde, ist für mich grausam genug, Sasuke.“, sprach Itachi tief.

„Sie gehört genauso zu meiner Familie wie Kouichi, Izumi und du. Ich weiß, du kannst das nicht recht nachvollziehen, doch es ist trotzdem nunmal so.“

Der Blick des Abtrünnigen zuckte kurz, jedoch blieb er hart und fordernd, wartete ungeduldig auf die Antwort seines älteren Bruders.
 

„Ich kann dir nicht sagen, wie genau ich mich verhalten würde, wenn ich an deiner Stelle wäre, Sasuke. Es wäre verlogen, dich in dem Bereich mit Lügen zu füttern.“

Beide wusste, dass das nicht Itachis Stil war, jemandem Honig ums Maul zu schmieren oder gar zu lügen, wie auch Sasuke war er sehr direkt und sagte immer, was ihm durch den Kopf ging, wenn er gefragt wurde.
 

„Aber eines weiß ich ganz sicher. Ob nun Sera, Sakura oder Izumi, ich würde niemals aus Schuldgefühlen oder Angst nicht an ihrer Seite bleiben.“
 

Es war dieser Satz, der Sasuke hart gegen die Brust traf, die Ehrlichkeit biss ihn förmlich das Herz zusammen, denn auch wenn Itachi es nicht aussprechen musste, so wusste er…

Dass er Sera gerade allein ließ.
 

Er ließ sie allein, obwohl er genau das gar nicht wollte.
 

„Sie wird mich nicht sehen wollen, Itachi.“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, seine Stimme dick und brennend vor Schuld.

„Sera und ich, wir haben… zu viel-“

Er wollte die Worte nicht aussprechen, doch das musste er gar nicht, da Itachi verstand.

Natürlich.
 

„Zuko und ich, in einigen Punkten gleichen wir uns! Sie wird an IHN denken, wenn sie mich sieht, Itachi! Und ich will das nicht mehr, fuck, ich würde sterben, damit sie endlich diesen Bastard vergisst.“

„Sterben?“, fragte Itachi bitter und hart.

„Meinst du wirklich, dass man so einfach davonkommt, Sasuke? Glaubst du, der Tod wäre eine angenehme Lösung?“, fragte er.

„Nein… Nein, so meinte ich das nicht-“

„Ich kann dir sagen, dass es genau so NICHT ist.“, unterbrach er seinen Bruder zischend.
 

„Zwar kann ich dir nicht sagen, ob sie an Zuko denken wird, wenn du zu ihr gehst, ich kann dir nicht sagen, wie sie sich verhalten wird, aber Sasuke, dein Tod würde nicht nur gar nichts ändern, sondern du würdest deine Frau, die Mutter deiner Kinder allein lassen.“

Dieses Mal tropfte der Vorwurf in seiner Stimme, kein Stück von Erbarmen war herauszuhören. „Dein Leid will ich mir nicht einmal vorstellen, Bruder, aber da musst du durch. Denn egal, wie groß dein Schmerz sein mag, sie leidet mehr und gerade WEIL du sie liebst, wirst du das Richtige tun.“
 

Itachi befahl ihm nicht, zu ihr zu gehen, das brauchte er auch gar nicht.

Denn Sasuke wollte mit jeder Faser seines Daseins zu ihr, er brauchte sie wie die Luft zum Atmen und wollte nicht, dass sie litt oder auch nur irgendeine Art von Schmerz erfuhr.

Doch leider arbeitete das grausame Schicksal gegen sie beide, wie er fand.
 

„Ich weiß, dass du sie liebst, ob nun als Rächer, als Monster oder als Sasuke. Und mir ist bewusst, dass gerade jetzt deine Gefühle verrückt spielen und deshalb mache ich dir jetzt ein Angebot.“

Sasuke wurde hellhörig und blickte seinen Bruder, sein Blick fragend und vorsichtig.

„Durch mein Tsukuyomi kann ich dir die Erinnerungen an dein altes Leben wiedergeben. Zwar wird das natürlich nichts an deine Schuld und deine Liebe für Sera ändern, aber… vielleicht wird dir klar, wie viel du ihr bedeutest. Vielleicht wird dir klar, dass du alles für sie bist.“
 

Sasuke war, um es ganz kurz zu fassen, einfach baff.

Der Rächer, das Monster, ja der abtrünnige Shinobi sah aus, als stünde er vor einer Legende, einem Leben, das sich so fern anfühlte, dass er fast nicht daran glaubte.

Zwar fürchtete sich ein Teil in ihm davor, allerdings wollte Sasuke es.

Er wollte sich erinnern, wollte wenigstens einen Teil seines altern Charakters zurück, einfach nur um für sie besser da sein und Sera besser zur Seite stehen zu können.

Denn er war nunmal ein Rächer und nach den letzten 4 Jahren würde es lange dauern, bis er wieder normal und zu sich kommen würde.
 

Es wäre leichter und nicht mehr ganz so kompliziert, Sera zu… verstehen.

Ja, Sasuke könnte es definitiv einfacher haben, sich ihr zu stellen und ihr unter die Augen zu treten, vielleicht würde die Erinnerung an die Frau, die ihn über alles liebte, ihn stärker machen…
 

„Nein.“

Monster, Rächer und Sasuke antworteten mit einer Stimme, klangen dabei ernst und sicher.

„Nein… So will ich das nicht.“

Er wollte es nicht einfacher haben, Sasuke wollte verdammt nochmal mit eigener, jetziger Kraft der blinden Bändigerin beweisen, dass er es… konnte.

Er wollte ihr zeigen -aus welchen Gründen auch immer- dass er es wert war, bei ihr zu bleiben, wollte es ihr und sich selbst beweisen, dass er es sogar in seiner jetzigen Verfassung schaffen würde.
 

Der Uchiha könnte den einfachen Weg nicht akzeptieren und sah nicht das kleine, stolze Lächeln seines Bruders, der mit dieser Antwort irgendwie sogar gerechnet hätte.

Sasuke war nie der Typ gewesen, der den einfachen Weg wählte und außerdem…

Wenn sie leiden müsste, dann er auch.

Er würde sie nicht allein lassen.
 

„Izumi und vor allem Kouichi werden sehr stolz auf dich sein.“, lächelte er ruhig.
 

„Tu das Richtige. Ich weiß genau, wie grausam es ist, sich seiner Angst zu stellen, aber...“

Itachi legte seine Hand auf Sasukes Schulter, sein Lächeln war aufbauend und gab dem Uchiha Mut, den er nun für die nächsten Wochen brauchen würde.
 

„Gib dein bestes.“

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„Was ist hier los?“
 

Naruto, Kakashi und Sakura standen vor ihrer Tür und sahen aus, als befänden sie sich vor der Höhle des Löwen, ihre Blicke wirkten unsicher und vorsichtig.

Neun Tage waren nun vergangen und Sera… benahm sich eigentlich gar nicht so unnormal.
 

Zwar hatte sie viel geweint und sich die ersten Tage abgeschottet, aber…

Sie weigerte sich, einem verdammten Gen-jutsu zu erlauben, ihre Gedanken zu vergiften.

Der Missbrauch und die Folter war nie wirklich passiert und Sera tröstete sich damit, tröstete sich mit der Tatsache, dass Zuko darauf zurückgreifen MUSSTE, um sie irgendwie zu brechen.
 

Sogar nach Narutos und Sakuras Tod hat sie, auch wenn sie den Verstand verloren hat, nicht aufgegeben und etwas gefunden, das sie am Leben hielt, unabhängig davon ob etwas harsches wie Rache ein guter Grund war oder nicht.

Und Zuko wollte sie nicht erlauben, sie zu traumatisieren und kämpfte wie eine Löwin gegen den Wahnsinn.
 

So blieb sie immer bei Naruto und Sakura, suchte insgeheim auch Sasukes Nähe, hatte mit Mako und Itachi ruhige Gespräche geführt, war mit Ino auch shoppen gegangen.

Jedoch…

Wurde sie jeden Tag mindestens zwei Mal von ihrem Wahn überwältigt.

Und jetzt gerade war es ein genau solcher Moment.
 

„Sera duscht.“

Narutos Worte waren trocken, bitter und monoton, woraufhin Sasuke verwirrt blinzelte.

„Und..?“, wollte er mehr wissen, doch das schien auch irgendwie schon alles zu sein.

Als er jedoch Sakuras Blick traf, wusste er, dass etwas mehr dahinter steckte.
 

„Sera duscht seit drei Stunden.“
 

Sein Herz pumpte und seine Augen zuckten, denn ja…

Ihnen war allen klar, warum.

Sera war jetzt seit drei verdammten Stunden da drin und Naruto, der bereits zehn Mal angeklopft und nur ein ruhiges ‚Ich bin gleich fertig, Naruto!‘ von ihr bekommen hat, war kurz davor, durchzudrehen.

„Du musst da rein, Sasuke.“, waren Kakashis ruhigen Worte.

„Wenn das so weitergeht, wird sie sich ihre Haut wund schrubben...“
 

„Ich weiß.“, sagte der Rächer hart und schluckte, seine schwarzen Augen lagen auf der Tür.

„Bitte geht. Ihr solltet euch ein wenig ausruhen. Ich...“

Seine Hand ruhte auf der Türklinge, sein Blick war fest, sicher und irgendwie zaghaft, ehe er den letzten Satz aussprach.
 

„Ich rede mit ihr.“

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Der Schmutz war weg und doch fühlte sie sich dreckig.
 

Sera hatte drei Flaschen Duschcreme benutzt und ihren Körper blind und hektisch in der Dusche mit der dickflüssigen Creme eingerieben, war sichergegangen, vor allem ihre Brüste, ihren Hals, ihren Nacken, ihre Halsbeuge und… ihren Intimbereich zu säubern.

Wenn sie sich nicht gerade eingerieben hat, hat sie wie eine Wahnsinnige ihre Haut geschrubbt, um sicherzugehen, Zukos Berührungen für immer zu vernichten.
 

Sie spürte nicht den Schmerz ihrer aufgescheuerten, geröteten Haut, bemerkte nicht das Brennen der Duschcreme auf ihr und hoffte bloß, alles geschehene vergessen zu können.
 

Sera kam eigentlich wirklich gut mit der erfahrenen Folter klar, doch… manchmal übernahm ein so derartig widerliches Gefühl sie, dass sie sich erst gewaltvoll übergab…

Und dann das Bedürfnis hatte, sich sauber zu machen.

Die ersten zwei Stunden hatte sie verbittert und angeekelt vor sich selbst geweint, ohne ihre Tränen dabei richtig anzuerkennen.

Weinen fühlte sich immer noch so fremd an, doch nach zwei Stunden wurde sie abgestumpft und konzentrierte sich darauf, jegliche Berührung von Zuko wegzuschrubben.

Immer wieder verweilten ihre Hände an ihrem Dekoltee und ihrem Hals, doch seine Berührungen schienen sich in ihren Körper gebrannt zu haben…
 

„Endlich.“

Erst, als die vierte Flasche leer war, war Sera halbwegs zufrieden und stieg aus der Dusche, ihr Körper zitterte ein kleinen Wenig, ohne dass sie es wirklich bemerkte.

„Ich komme g-gleich, Naruto!“

Blind tastete sie sich bis zu einer Bodylotion -Kiwi, wie sie schnell bemerkte- und verteilte die wohlig duftende Creme über ihren Körper.

Augenblicklich spürte sie das Brennen auf ihrer Haut, die sie wund geschrubbt hatte, der Schmerz entlockte ihr fast ein scharfes Zischen.

Sogar ihre Fingerkuppen brannten von der Creme und Sera fragte sich, wie lange sie wohl geduscht hatte…
 

Wenn sie nicht gerade in der Dusche stand, ertrug die blinde Bändigerin es nicht, ohne jegliche Kleidung und völlig entblößt zu sein, ja sie hasste es richtig.

Deswegen beeilte sie sich mit dem Umziehen und war froh, dass sie durch ihre Blindheit keine allzu großen Probleme damit hatte, sich einzukleiden.

Sie trug sowieso fast immer den selben Stil und fand, dass es sehr praktisch war.
 

Ganz in Gedanken zog sie sich vorsichtig ihre lockere Hose an, verhielt sich weitgehend normal, als sie es plötzlich spürte.
 

Kalte Hände, die ihr die Hose herunter rissen, große Pranken, die ihre Beine berührten trotz ihrer kläglichen Versuche, den Mann endlich von sich zu stoßen.
 

„Wirklich praktisch diese Hosen, Sissi...“, raunte seine Stimme hart und dunkel in ihrem Ohr, ihr Kopf pulsierte bei diesen plötzlichen Worten, die sich ungefragt in ihr Gedächtnis schlichen.

„Sag mir nicht, du kleidest dich für diesen dreckigen Uchiha so..?“, lachte er harsch und packte ihren Hals, schmetterte ihren kleinen Körper gegen eine harte Wand.

Oder war es ein Baum? Vielleicht sogar ein Fels? Oder war es doch der Boden?

Sera wusste es nicht, denn das Grauen, die entsetzliche Angst hatten ihr jegliche Sinne genommen, hatten sie in eine Starre der Panik verfrachtet.

„Es spielt doch keine Rolle, denn für mich musst du dich nicht besonders anziehen. Viel weniger noch, du brauchst gar nichts zu tragen, Sera...“
 

Sie wollte schreien, toben und morden, Sera wollte ihn endlich loswerden und allein sein, doch der harte Schlag gegen ihren Magen ließ sie zusammenfahren und erschwerte ihr das Atmen.

Seine Hand drückte ihren Hals immer fester während er sie küsste, seine freie Hand wanderte mit neckenden, dunklen Intentionen harsch über ihren entblößten Körper.

„Er wird dich sowieso nicht mehr wollen. Nicht, wenn ich mit dir fertig bin...“

Ihre Augen tränten und ihre Lippen zitterte, als die bereits gebrochene Bändigerin an Sasuke dachte, dem sie kurz zuvor ihre Liebe gestanden hat.
 

„Er wird sich vor dir ekeln und richtig angewidert sein. Wirklich entzückend, findest du nicht?“

Sie erstickte, hörte allerdings jedes Wort, das er sagte.

„Er wird so angewidert sein, weil ich dich unzählige Male hatte, weil ich in dir war und in dir gekommen bin, Sissi. Er wird dich dafür hassen, dass ich es immer...“

Er küsste ihren blutenden Hals.

„..-und immer...“

Ein Biss in ihrem Nacken ließ sie schreien.

„..-und immer...“

Ihre Handgelenke wurden gegen die harte Ebene über ihrem Kopf festgehalten, er achtete gar nicht auf die Tränen des Schreckens, die wie ein Wasserfall flossen.

„-Und immer wieder mit dir tun werde.“

Es folgte ein grober, harter Stoß, der sie förmlich von Innen heraus zerbrach, Sera sich fühlte, als würde man sie zerreißen.

„Bis du mir gehörst.“

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„AAAAH!“

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2017-12-07T09:48:16+00:00 07.12.2017 10:48
Schlimm ,sie kann weder die Berührungen noch die Worte von Zuko vergessen !
Ich denke nur zusammen mit Sasuke kann sie die Erlebnisse verarbeiten ,da hat Itachi schon recht !
Holen sie sich noch die Kette mit dem Augenlicht aus dem Feuerreich ?
Antwort von:  Fifi-Uchiha
07.12.2017 21:28
Naja, vergessen wird sie es niemals können, immerhin hat er ihr ja genau das angetan, wovor sie sich am meisten fürchtet. Jetzt geht es darum, damit erstmal fertigzuwerden. Und ja, Itachi hat immer Recht ;)
Sera bekommt ihre Sehkraft sowieso durch das Umkehren des Jutsus zurück, da brauchen sie die Kette nicht ^^


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