Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 35: Der Vierte Ninjaweltkrieg (2) ----------------------------------------- Naruto kämpfte neben seinem Vater, dem vierten Hokage schon seit Stunden in diesem chaotischen, mörderischen Krieg und hatte es zwar geschafft, vier der Bijus, unter ihnen auch Kurama, in den Griff zu kriegen, allerdings war Madara einfach zu weit weg. Und immer, wenn sie an ihn herankamen, tauchten diese verfluchten Monster und etliche dieser verdammten Zetsus wie aus dem Nichts auf! Die Gedanken des blonden Fuchsninjas waren inzwischen wie abgeschaltet, denn das Töten der Feinde, all die Kampfschreie, die vielen lauten Geräusche und der ganze Rauch benebelten allmählich seine Sinne. Doch dann geschah etwas Plötzliches. Und sein Herz machte einen gewaltigen Schlag gegen seine Rippen. Nein… das konnte nicht sein. Narutos Körper verkrampfte, sein Atem stockte und seine Augen waren weit aufgerissen, als hätte er dem Tode ins Gesicht geblickt, was seinem Vater natürlich schnell aufgefallen war. „Was ist mit dir, Naruto?“ Das Sprechen war ihm unmöglich und er begann zu zittern, als er völlig schockiert in die Ferne blickte, während das Herz in seiner Brust zu einem stechenden Schmerz wurde. „Sera...“, hauchte er unter Schock, während sein Körper bei der Erkenntnis zu beben begann. „SERAAA!“ Wut, Angst, Trauer, Unglauben, Schock- All diese Gefühle materialisierten sich gerade in Narutos Herz und für einen Moment fiel es ihm schwer, seinen Körper aufrecht zu halten. „Naruto, was ist los?!“, fragte der Hokage der vierten Generation verunsichert, als er die blanke, verbitterte Trauer in den roten Fuchsaugen seines Sohnes erkannte. „Sie ist tot...“, knurrte Naruto nur. „SERA IST TOT!“ Für Naruto war die Welt stehen geblieben und auch der Krieg fand in seinem Kopf nicht länger statt. Er dachte nur an sie, nahm nur noch das Bild der toten Bändigerin vor seinem inneren Auge wahr. Naruto konnte einfach nichts anderes, als sie sehen, nur an sie zu denken. Sera… Sera..! SERA! Sein Körper bebte, als sei er von einem wütenden Erdbeben erschüttert worden und sah nicht, wie bestürzt sein reanimierter Vater ihn anblickte, als sein Sohn kurz davor war, wie ein qualmender Vulkan auszubrechen. „Du musst dich jetzt beruhigen!“, rief der blonde Hokage ihm resigniert zu. „Kakashi ist bei ihr und was auch immer du jetzt fühlen magst, er hat geschworen, sein Team zu beschützen. Also vertraue darauf.“ „Papa… ich spüre sie. Wir sind miteinander verbunden, verstehst du?! Sie ist meine Familie und ich spüre es so deutlich, dass es mir wehtut! Sie ist tot!“, sagte Naruto panisch. „MEINE BESTE FREUNDIN IST TOT!“ „Komm wieder zu dir!“, befahl Minato nun lauter, legte schließlich seinen Arm auf die bebende Schulter seines weinenden Sohnes, der noch nie so viel Angst und Schmerz in seinem Leben gefühlt hatte. Minatos Blick wirkte sanft, ernst und entschlossen, als er sprach. „Vertraust du Kakashi etwa nicht?“, fragte er nun ruhig und traf den überraschten, fragenden Blick seines jungen Sohnes und lächelte ihm beruhigend zu. Diese Frage hatte Naruto getroffen und er presste seine Lippen zu einer schmalen Linie und schloss seine vertränten, roten Fuchsaugen, versuchte wieder zu sich zu kommen. Ein weiteres Schaudern ergriff sein Inneres und er Schluchzte verkrampft, denn sollte sie wirklich von ihm gegangen sein… würde er sterben. Naruto würde im wahrsten Sinne des Wortes sterben, denn ein Leben ohne sie war für ihn undenkbar gewesen. Doch sein Vertrauen in Kakashi spendete ihm einen kleinen Hoffnungsschimmer und er versuchte daran zu glauben, dass sein Sensei sie beschützen würde. Sera… bitte… Geh nicht. „Ich vertraue ihm.“ …………………………………. „Sakura, was tust du da?“ Mako und Sakura waren am Ende ihrer Kräfte, jedoch hatten sie es geschafft. In ihrer Hälfte des Schlachtfeldes waren keine einzigen Zetsus oder Monster übrig und die meisten Shinobis waren nun weiter gestürmt, um sich die restlichen Gegner vorzunehmen. Die Kunoichi hatte einige Essenspillen zu sich genommen, um ein wenig Kraft zu tanken, doch was Mako überraschte war die Tatsache, dass Sakura sich plötzlich auf den Boden kniete und ihre Hände zu einem Fingerzeichen formte. Sie wirkte so anders. Ihr rosa Haar war zerzaust, Blut klebte an ihrer Kleidung, ihr Chakra wirkte verändert und außerdem hatte sich dieses unbekannte lila Karo auf ihrer Stirn gebildet. Doch den Krieg hatte Sakura nun vergessen. Es kümmerte sie für einen Moment nicht mehr, denn es gab eine Sache, die sie unbedingt erledigen musste, ehe sie zu viel Kraft verschwendete oder sogar sterben sollte. Eine Sache musste sie um jeden Preis erledigen. „Ich werde endlich das tun, was ich seit über drei Jahren plane.“, sagte Sakura voller Entschlossenheit und spiegelte mit ihrem Ehrgeiz den Willen von Tsunade wider. Wortlos griff sie nach einer blauen Kette, die um ihren Hals gelegt war und hielt den Kristall fest in ihren Händen, als sie verschiedene, Mako unbekannte, Fingerzeichen durchführte. „Durch mein Byakogou kann es funktionieren. Es muss einfach funktionieren, Mako!“ „Was meinst du?“, fragte der erschöpfte Feuerbändiger nun völlig irritiert. Sie konnte noch nicht antworten, schloss ihre grünen Augen und konzentrierte sich angestrengt. Es dauerte eine ganze Weile und der Braunhaarige machte große Augen, als der Körper der Kunoichi urplötzlich eine so gewaltige Menge an Chakra ausstrahlte, dass er dachte, er würde träumen. Zwar wusste er schon immer, das Sakura über perfekte, enorme Chakrareserven- und Kontrolle verfügte, aber dass es so viel sein würde, hätte er nicht einmal im Traum für möglich gehalten und es wurde ihm wieder etwas klar; Sakura Haruno war definitiv die Schülerin der fünften Hokage. Es verging immer mehr Zeit und die Ungeduld machte sich in Mako breit, als die junge Kunoichi hochkonzentriert dasaß und keinen einzigen Ton von sich gab. Doch dann öffnete Sakura ihre stechenden, giftgrünen Augen, stellte sich entschlossen auf die Beine, ihr Blick voller Willensstärke und Ehrgeiz. „Lösen!“ Bestimmend holte sie mit ihrer Hand aus und zerbrach den eisblauen Kristall, indem sie den Anhänger so hart gegen den Boden schmetterte, dass die winzigen Scherben mit leisem Klirren über den Boden prasselten. Mit geweiteten Augen betrachtete Mako die unbeirrte, konsequente Handlung der Heil-nin und hatte nicht einmal den Hauch einer Idee, was soeben geschehen war. Sakura wirkte erschöpft, kalter Schweiß glänzte auf ihrer schmutzigen Stirn und ihre Augen waren glasig, da sie einfach viel zu viel Chakra verwendet hatte. Ehe sie stürzen konnte, hielt der Feuerbändiger sie besorgt auf und sah irritiert zu ihr. „Sakura, was hast du getan…?“ ………………………………….. „Ich bin also wieder in Konoha...“ Er brauchte eine Weile, bis er es verstehen, es realisieren konnte, doch die Erkenntnis traf ihn mit einer ungeheuren Wucht mitten ins Gesicht. Er war wieder da. Er war tatsächlich wieder in Konoha, atmete die rauchige Luft ein, als wäre er nie weg gewesen. Als wäre das alles überhaupt nie passiert. Doch dann weiteten sich seine Augen, als ihn eine weitere Erkenntnis traf. Eine Erkenntnis, die ihm nicht unbedingt gefallen sollte, denn wenn er hier war… Denn war sie… Unmöglich! Ein 25 Jahre alter Shinobi mit schwarzem Haar und ruhigen, schwarzen Augen war mitten auf einem Schlachtfeld gelandet und sah sich durch die verwüstete Gegend um. Unzählige Leichen lagen auf dem Steinboden verteilt, der Geruch von Rauch, verbranntem Fleisch und Blut lag in der viel zu schweren, bedrückenden Luft. Der mächtige Shinobi bemerkte durch die schier unendlichen toten weißen Zetsus und von merkwürdigen Ungeheuern, dass die Feinde anscheinend nicht im Vorteil lagen, weshalb sich ein kleines, stolzes Lächeln auf seinen Lippen breitmachte. Mit seinen analytischen Augen sah er sich weiter um, lief durch das Schlachtfeld und tötete ohne etwas zu sagen weitere Feinde, die es wagten, dem Frieden der Welt im Weg zu stehen. „Oh mein Gott...“ Er drehte sich zu der schockierten Frauenstimme und sah in die Gesichter einer rosahaarigen Kunoichi, dessen grünen Augen vor lauter Entsetzen, Unglauben und Verblüffung geweitet waren. Der braunhaarige Mann, der sie stützte, sah ebenfalls ganz und gar schockiert aus, allerdings hielt dieser es nicht für nötig etwas zu sagen. Vielmehr war es die Rosahaarige, die als erstes ihre Stimme wiederfand. „Du… wie kann das-“ Sakura schüttelte ihren schmerzenden Kopf, blinzelte mehrere Male und hielt das alles anfangs für ein Gen-jutsu, eine Halluzination oder einen Traum. Aber dem war nicht so. Es war er… „Ich kenne dich.“, sprach er an Sakura gewandt. „Du warst doch im Team von-“ „Ja.“, sagte die Kunoichi ein wenig zu hastig, ihr Blick noch immer voller Unglauben. „Wir beide sind es.“, fügte sie hinzu und sah den Shinobi verstehend nicken. „Was ist hier los? Der Krieg... Haben wir gewonnen?“ Sakura versuchte den Schock zu vergessen und schluckte, damit sie dem 25 Jährigen eine vernünftige Antwort geben konnte. „Madara konnte noch immer nicht besiegt werden. Der Kerl scheint unbesiegbar zu sein und ohne die Hilfe der Bijus haben die Jinjukräfte und die Kage keine Chance, ihn zu besiegen.“, erklärte sie also und schloss für einen Moment ihre müden Augen, kämpfte gegen die androhende Bewusstlosigkeit, die sie immer wieder einzuholen versuchte. „Ich verstehe.“, meinte der Schwarzhaarige. „Ihr solltet euch lieber ausruhen. Ihr habt schon genug gekämpft. Macht euch keine Sorgen um Angreifer, ich habe die übrigen ausgeschaltet“, sagte er mit seiner unglaublich tiefen Stimme und drehte sich um, um Mako und Sakura allein zu lassen. „Warte!“, rief Sakura ihm nach und traf seinen schwarzen, fragenden Blick. „Wohin gehst du?“ Eine kurze Stille herrschte und ein kleines Lächeln schlich sich auf seinem Gesicht. „Hn. Ich gehe und hole mir Madara Uchiha...“ …………………………………. Da saß er nun, mit der toten Bändigerin in seinen Armen und wehrte sich nicht gegen die Feuchtigkeit seiner schwarzen, verbitterten Augen. Sie war tot. Sie war gestorben, hatte in seinen Armen einfach ihr Leben verloren. Sera hatte es tatsächlich gewagt, zu sterben! Er wollte es nicht wahrhaben, konnte es einfach nicht glauben… Nicht sie. Bitte nicht sie. Sie war ein guter Mensch, hatte nie etwas schlimmes getan und war durch und durch rein. Sera war unschuldig. Doch das Schicksal war grausam und schien alles daran zu setzen, den Uchihaerben zu quälen. . . . „KAKASHI!“ Sasuke hat noch nie in seinem Leben gebrüllt. Jedenfalls nicht auf solche Weise. „Sera! Sie ist…- Sie ist...! KAKASHI!“ Er sah wieder zu ihr und verengte seine Augen zu verbitterten Schlitzen, als er in ihr verletztes Gesicht blickte, dessen Augen nun für immer geschlossen sein sollten. Erinnerungen der damaligen Genin schossen ihm vor Augen. Ihre erste Begegnung. Der erste gemeinsame Kampf. Der Moment, als sie ihm von ihrer Blindheit erzählt hatte. Als sie das erste Mal um ihn geweint hatte. Ihre angenehme Wärme. Als Sera ihn zahllose Male lächelnd umarmt hatte. Wie sie ihn lächelnd immer zur Gruppe zog. Das erste Mal, als er sie tanzen gesehen hat. Ihre Anwesenheit, als sie stundenlang im Wald des Schreckens für ihn da war. Wie sie für ihn gegen die Feinde gekämpft hat. Ihr Lachen, als sie im Krankenhaus ihre Schmerzen versteckte. Ihre Wärme, wenn sie ihm zu nahe kam. Ihr Duft, als sie damals in seinen Armen eingeschlafen war. Die traurigen, verzweifelten Worte, als sie ihn angefleht hat, sie nicht zu verlassen. Ihre Liebe, die ihm all die Selbstbeherrschung stehlen konnte. Sera. „Du bist nicht tot… nein, nein, das kann nicht sein, nicht du!“ Immer und immer wieder redete er es sich ein, denn der Shinobi wollte und konnte es einfach nicht verstehen, es nicht akzeptieren. „KAKASHI!“ „Sasuke..?!“ Der Jonin war aufgetaucht und rannte zu seinen Schülern, der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er Sera in Sasukes Armen liegen sah. Urplötzlich begann ihr Körper zu zucken und ehe sich die beiden Shinobis versahen, strömten eigenartige Lichter in rot, blau, grün und gelb aus ihrem toten Körper, zischten in den regnerischen Himmel und zerteilten sich am höchsten Punkt. Das himmelblaue, verschnörkelte Mal unter ihrem Auge begann sich Millimeter für Millimeter aufzulösen und als Kakashi ihre Stulpen gelöst hatte, bemerkten sie, dass auch die Male auf ihrem Arm verschwanden. Sasuke und Kakashi sahen völlig entsetzt und ungläubig aus und sie beide wussten, was geschehen war. Das Elementschakra hatte ihren Körper verlassen. Sie war endgültig tot! „Oh mein Gott…!“ Es traf Kakashi wie ein harter Schlag mitten ins Gesicht, als er seine leblose, schrecklich zugerichtete Schülerin still daliegen sah. Er sprach kein Wort und eilte augenblicklich zu ihnen, kniete sich zu den Chunins und verengte seine Augen vor lauter Schock. „Sie ist… Seras Chakra-“ „Leg sie sofort auf den Boden, Sasuke.“, befahl der Jonin streng, entledigte sich seiner Halbhandschuhe und krempelte seine schwarzen Ärmel hoch, während Seras Körper abgelegt wurde. Kakashi schaffte es, ruhig zu bleiben und konnte das Zittern seiner Hand relativ gut kontrollieren. Das Herz des Silberhaarigen vibrierte in seiner Brust, als er seine Hand bereit ausstreckte, ehe er Sasuke noch einen ernsten Blick zuwarf. „Hör mir jetzt gut zu, Sasuke. Vielleicht können wir sie retten, aber das muss jetzt alles schnell gehen.“, warnte er ihn mit gepresster Stimme. Alles. Der Schwarzhaarige würde im wahrsten Sinne des Wortes alles tun! „Beatme sie, wenn ich es dir sage.“ Wortlos nickte der Uchihaerbe, der es eigentlich immer ablehnte, Kommandos durchzuführen. Er würde einfach alles tun, um sie wiederzukriegen. Tief Luft holend schloss Kakashi seine Augen und schien sich zu konzentrieren. Es vergingen einige Sekunden, die Sasuke so schrecklich lange vorkamen, in denen er einfach nur Seras Gesicht betrachtete und dabei seinen Kiefer verhärtete. Er wollte es immer noch nicht wahrhaben. Es sollte ihm einfach nicht gelingen. Kakashi öffnete wieder seine Augen und sein Schüler weitete leicht seine eigenen, als er in seinen beiden Augen das Mangekyo Sharingan aufleuchten sah. Die Hand des Jonins schwebte über Seras Oberkörper und zu Sasukes Verwirrung begann diese silbern zu blitzen, als würde er das zischende Chidori verwenden. Der 20 Jährige riss entsetzt seine Augen auf, als Kakashi plötzlich seine blitzende Hand in Seras Brust verschwinden ließ und ließ einen erstickten Laut frei. „Kakashi, was…?!-“ „Beruhige dich.“, unterbrach er ihn. „Ich kann durch mein Magekyo durch Objekte und Menschen fassen. Diese Fähigkeit werde ich mir zunutze machen und versuchen, ihr Herz zum Schlagen zu zwingen.“, erklärte er und sah konzentriert zu seiner versunkenen Hand, als würde er nach etwas suchen. Wieder vergingen einige, quälend langsame Sekunden. Und er hatte es gefunden. Kakashi hielt das stille, warme Herz der Bändigerin in seinen eigenen Händen. Und Seras Körper machte einen gewaltigen Ruck. „Beatme sie!“ Ohne zu überlegen hielt Sasuke ihr die Nase zu, führte seinen Mund an ihren und blies ihr so viel Sauerstoff zu, wie er nur konnte, sah dabei zu ihrer sich hebenden Brust, die wieder sank, als er von ihr abließ. Und das wiederholte er immer und immer wieder. Sasuke versiegelte immer wieder ihre trockenen, weichen Lippen mit seinem leicht zitternden Mund und versorgte ihren viel zu ruhigen Körper mit seiner Luft und spürte, wie die leblose Bändigerin unter ihr wieder zu zucken begann. Kein Puls. Durch sein Chidori war Kakashi in der Lage, Seras Herz kleine und fast schon zu heftige Stromschläge zu verpassen, die mit einem kleinen Summen ihren Körper immer wieder dazu zwangen, heftigst zu zucken und jedes Mal wenn das geschah, schloss Sasuke seine Augen. „Komm schon, Sera. Mach deine Augen auf!“, zischte Kakashi, der noch mehr Strom in ihr Herz pumpte, seine Augen zu entschlossenen, furiosen Schlitzen verengt. Niemals würde er es ihr erlauben, einfach unter seinem Schutz zu sterben. Niemals würde er es zulassen, dass sie ihn auch noch verlässt. Denn das war sein Schwur gewesen, als er sein Team kennengelernt hatte, es war der Schwur, den er zu Beginn an ablegte und es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, sie alle zu beschützen. Nach allem, was er mit Team 7 durchgemacht hat, nach allem, was geschehen war, lehnte es der Jonin mit jeder Faser seines Körpers ab, die kleine Bändigerin auch noch zu verlieren. Das war seine einzige Lebensaufgabe gewesen. Eher würde er sein Leben geben, eher würde er in der Hölle schmoren. Denn wenn es jemand gab, der das Leben verdient hatte, denn war es Masumi Sera, die wahrscheinlich mutigste, stärkste Heldin, die er kannte. Kein Puls. „Wach auf!“, schrie Sasuke wütend und beatmete sie wieder mit verengten, roten Augen. „Hörst du mich? Wach. AUF!“ Ein totes Zucken diente als Reaktion darauf und Sasuke verengte seine furiosen Augen. Sein irrer Blick irrte wie wahnsinnig umher, als ihm plötzlich die blaue Kristallkette von Sakura auffiel und es kam ihm die Idee. Energisch entriss er den eisblauen Diamanten aus der Kette, hielt ihn in seiner geballten Faust und konzentrierte eine enorme Ladung an Chakra in ihm, was einige Sekunden beanspruchte. Nicht zu viel, sonst explodiert ihr Körper..! „Kakashi.“, sprach der Shinobi plötzlich und reichte dem Jonin den mit Chakra geladenen Kristall, der aussah wie ein Stück Himmel und nicht zu den grauen, regnerischen Wolken passte. Der Kristall hatte haargenau dieselbe Farbe wie die Augen der Bändigerin. „Führ ihn in Seras Herz. Vielleicht… vielleicht hilft es.“ Kakashi nickte, entnahm mit seiner freien Hand den Anhänger und benutzte wieder die Fähigkeit seines Magekyo Sharingans, um mit seiner zweiten Hand wieder in Seras Brust einzudringen. Mit fast schon schmerzverzerrter Grimasse schob Kakashi den Kristall in das Herz der Bändigerin, worauf ein gewaltiger Ruck ihres Körpers folgte. Schnell streckte Sasuke Zeige- und Mittelfinger vor der Brust aus und konzentrierte sich auf sein Chakra, das er in der Kette versiegelt hatte. „Lösen!“ Die darin enthaltene Energie strömte sofort direkt in ihr Herz, breitete sich über ihren gesamten Körper aus und als Kakashi einen weiteren Blitz losließ, zuckte Seras Körper noch fester, noch heftiger zusammen. Noch immer kein Puls. Sasuke zitterte immer mehr, beatmete die Bändigerin verzweifelt, die Tränen hatten seine Sicht nun völlig verschleiert und er war so kurz davor, einfach aufzugeben. Denn egal was sie taten, Sera zeigte kein einziges Lebenszeichen und die Bitternis wollte Besitz von ihm ergreifen, wollte ihm klarmachen, dass sie nichts mehr retten konnte. Denn Sera war tot. Endgültig. Es war vorbei. Vielleicht wollte sie ihn so bestrafen, denn jeder wusste, dass er es verdient hätte. Es war in dem Moment, als er ihren Mund zum gefühlt tausendsten Mal mit seinen feuchten Lippen versiegelte, als Kakashis aufgewühlte, beinahe hysterische Stimme die Stille brach. „Sasuke, stopp!“ Sasuke verharrte in seiner Position, seine Lippen auf ihren, traute sich nicht zu regen aus Angst, er würde etwas falsches tun. „Ihr Herz...“ Puls... Kakashi hatte es gefühlt. Das Herz in seiner Hand hatte sich bewegt. Seras Herz hatte in seiner Hand geschlagen, sich von allein bewegt... Schnell entzog er seine Hand von Seras Körper und beäugte sie fiebrig und dann hörten sie beide es. Seras Herzschlag. Sasuke spürte danach ihren Atem, der sich mit seinem verschmolz, riss seine Augen auf und löste sich von ihren Lippen, um sie voller Hoffnung, Erwartung, Panik, Hysterie und Angst anzublicken. Sein Sharingan analysierte genaustens ihre liegende Gestalt, ging sicher, dass es sich hierbei nicht um einen Traum oder ein Gen-jutsu, sondern um die blanke Realität handelte. Und tatsächlich. Seras Herz schlug. Sera atmete. Sera lebte. „W...Wer i-ist d...“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Hauchen, als sie mit zitternden Atem zu sprechen begann. Es war mehr als deutlich, dass ihr gesamter Körper entsetzlichen Schmerzen ausgeliefert war. „Wir sind es. Dein Lieblingssensei und Sasuke.“, lächelte Kakashi und dieses Mal konnte er nicht nach oben sehen. Der Jonin ließ es zu, dass einige Tränen aus seinen schwarzen Augen traten und lächelte voller Erleichterung, als er die Stimme seiner Schülerin hörte. Ein buchstäblicher Planet war ihm von Herzen gefallen und der Jonin erinnerte sich an keinen Moment in seinem Leben, in dem er so glücklich gewesen ist. „Wir müssen zurück nach Konoha. Sakura muss dringend Sera heilen.“, sagte der ältere Ninja plötzlich und schloss für einen Moment seine rot glühenden Augen, konzentrierte sich, nur um sie kurz danach wieder blitzend zu öffnen. „Susanoo!“ Zu Sasukes Überraschung tauchte ein gewaltiges, strahlend blaues Susanoo von den Ninjas auf und der Schwarzhaarige sah mit erhobenen Augenbrauen zu dem großen Wesen, das zum Flug bereit vor ihnen stand. Kakashi bemerkte den irritierten Blick seines Schülers sofort. „Lange Geschichte, die ich dir später erzählen werde. Trag du Sera. Ich bringe uns zurück nach Hause-“ „Mei...ne A-Augen...“, hörten sie plötzlich das leidende Krächzen der Bändigerin und beide Shinobis wirkten mehr als nur alarmiert, als sie in ihr schmerzverzerrtes Gesicht sahen. „Brennen. A-Augen brennen… Feu...er..!“ Mit gequältem Ausdruck kniff die Bändigerin ihre Augen zusammen und Sasuke und Kakashi wirkten völlig schockiert, als eine Unmenge von Blut aus ihnen trat und wie eine Tränenwelle über ihrem Gesicht floss. Der jüngere Ninja bemerkte, wie ihre Arme zuckten und wusste, dass sie sich ihre Augen zuhalten wollte, es jedoch wegen zu starken Schmerzen nicht schaffte. Stattdessen tat er es wortlos und bedeckte ihre geschlossenen, blutenden Augen mit seiner flachen Hand und übte ein wenig Druck aus, um ihr irgendwie zu helfen. „Der Blitz hat anscheinend deine Augen sehr in Mitleidenschaft gezogen.“, schloss Kakashi mit unangenehmen Nachdruck in der Stimme, als die junge Chunin immer weiter stöhnte. „Halt sie fest Sasuke, wir fliegen nachhause.“ Das musste er ihm ganz sicher nicht zwei Mal sagen und Sasuke hob daraufhin die nasse, halbwache Chunin auf seine Arme, stieg dabei auf das blaue, leuchtende Susanoo. Sein roter Blick war immerzu auf die keuchende Bändigerin gerichtet und er sah überrascht zu, wie sich das himmelblaue Mal unter ihrem Auge und auf ihren Armen breitete, während das Susanoo des Jonins zunächst Guy abholte, ehe er den Weg nach Konoha ansteuerte. „Was um Gottes Willen ist mit der kleinen Sera geschehen?!“, fragte der schwarzhaarige Sensei voller Schock, doch Sasuke schenkte dem Gespräch der Jonins keinerlei Aufmerksamkeit. Viel mehr fokussierte er sich auf sie. Auf Sera, aus dessen Augen immer mehr Blut trat und es mehr als offensichtlich war, das sie gerade unter enormen Qualen litt. „Mei...ne Aug-ARGH!“ Sie bekam keine richtigen Sätze zu Stände und Sasuke übte mit halb kontrolliertem, halb verzweifeltem Blick mehr Druck auf ihnen aus, während sein Atem immer schwerer wurde. „Wir sind gleich bei Sakura. Halt noch so lange durch, gleich… gleich ist es vorbei.“ Es fiel der Bändigerin sehr schwer, nicht dem Wahnsinn zu verfallen, denn die ganze Situation war wie ein brennender Alptraum. Sera dachte, man hätte ihr glühende, scharfe Scherben in die Augen gerammt und mit tausend Nadeln auf ihnen eingestochen und dann Lava hineingegossen. Ganz zu schweigen davon, dass ihr Körper vor lauter Schmerz so gut wie regungslos war, denn es fühlte sich an, als wäre sie kurz davor in Flammen gestanden. Ja sogar das Herz in ihrer Brust schien wehzutun und das Innere der Bändigerin zu zerquetschen. Es war schrecklich. So unglaublich schrecklich, denn Sera dachte, sie würde brennen… Die kühlen Regentropfen spendeten der zitternden Brünette zumindest etwas Trost und schafften es, die schreckliche Hitze ihres Körpers ein wenig zu dämmen und auch die stützende Hand des Uchihas auf ihren Augen machten ihr die Lage ein wenig erträglicher. Das alles geschah, als wäre es ein brutaler, viel zu realistischer Alptraum, doch leider war dem nicht so, denn das war die harte Realität. Ihr Atem ging stockender und die Shinobis wurden immer ungeduldiger, denn der Rückweg kam ihnen so verdammt lang vor. „Nicht mehr lange, Sera.“, versicherte Kakashi ihr mit ernster, besorgter Stimme. „Gleich sind wir da...“ …………………………………. Der Krieg war vorbei. Madara Uchiha wurde endgültig besiegt und von den reanimierten Shinobis waren bloß zwei Bändiger und Minato Namikaze übrig geblieben. Zusammen mit den Bändigern stand er neben seinem Sohn und wirkte ganz und gar erleichtert, denn es war endlich vorbei. Der Krieg war offiziell beendet. Für eine Lange Zeit herrschte Stille und der Schock saß tief bei vielen Ninjas, als sie zu dem Schwarzhaarigen sahen, der keineswegs außer Puste zu sein schien. Durch ihn hatten sie gewonnen. Wäre er nicht gewesen, dann wäre es ihnen noch ganz sicher nicht gelungen, den wahnsinnigen Soziopathen zu vernichten, doch das war nicht das einzige, was jeden Anwesenden hier zu schocken schien. Es war die Tatsache, dass er überhaupt da war, denn das war unmöglich. Schließlich war er… Er war… „Sera...“, hauchte Naruto plötzlich, als er an seine beste Freundin dachte. „Verdammt, ich muss zu ihr! Sie… Sera ist…!“ „Beruhige dich, Kleiner.“, meldete sich urplötzlich der reanimierte Erdbändiger mit den braunen Haaren und goldenen Augen. Der Mann sah nicht älter aus als 25 und Naruto beäugte den lässig grinsenden Erdbändiger, dessen Haut ein wenig dunkler war als bei anderen ihm bekannten Ninjas. Die Stimme des Fremden war tief, rau und klang total stark und an der Weise wie der Typ gekämpft hatte, fand der Fuchsninja, dass es zu ihm passte. Er trug eine einfache, armeegrüne Hose und ein beiges Oberteil, das seine große, gebaute Statur betonte und wirkte wirklich… cool auf Naruto. Anders war es nicht zu beschreiben. Der Kerl war wirklich einfach total cool. „Was… meinst du damit?“, fragte Naruto perplex, als sich denn auch die hübsche Frau neben ihm meldete. Erst jetzt erkannte der Fuchsninja, wie schön sie eigentlich war. Die Wasserbändigerin trug eine weiße Hose und ein längeres, meerblaues Oberteil, welches mit einem weißen Gürtel um die Taille fixiert wurde. An der Hüfte war ein hellgraues Pelzcover gebunden, doch das war es nicht, was diese Frau so schön machte. Es war ihr langes, welliges, honigblondes Haar, das wie flüssiges Karamell ihren Rücken hinabfloss und die eisblauen, großen Augen, die über ihr Gesicht strahlten. Das Lächeln der Wasserbändigerin war liebevoll, sanft und warm und Naruto machte große Augen, als er eine Idee bekam, wem er gerade da gegenüberstand. „Sera ist sehr hart in nehmen und lebt natürlich.“, grinste der Erdbändiger stolz. „In dem Punkt kommt sie einfach nach mir.“ Die Wasserbändigerin lachte ein melodisches Lachen und lehnte sich an die Schulter des Erdbändigers, der lächelnd seinen Arm um ihren kleinen Körper schwang. „Naja, wir sind aber eigentlich tot, mein Lieber. Also kommt sie nicht nach uns.“ „Das zählt nicht!“, wehrte der Braunhaarige einfach ab. Naruto blinzelte verwirrt und blickte konzentriert auf die beiden Bändiger. Das braune Haar, die dunklere Haut und der trockene Humor des Erdbändigers und die Augen, die Haarstruktur und die komplette Aura der schönen Wasserbändigerin… Die zwei waren ohne Zweifel… Seras Eltern. ………………………………………. Nope, ich werde nicht viel zu dem Kap sagen. Das letzte schien euch gefallen zu haben und weil ihr so fleißig kommentiert habt, dachte ich mir, ich bin auch mal so fleißig wie ihr hahaha Ist mir doch egal, dass es fast 3:00 Uhr morgens ist, pft… Ein Shinobi braucht keinen Schlaf! ;-D Ich hoffe doch sehr, dass es euch gefallen hat und es interessiert mich wirklich, was ihr von diesem Kapitel hält. Denn verdammt, die Wiederbelebung von Sera zu beschreiben war wirklich ein Baby, das ich gebären musste :,D Und Sasuke nicht OOC zu machen ist manchmal echt die Härte! Ach ja, es folgt noch eine weitere Überraschung und nein, ich verrate euch nicht, ob diese nun positiv oder negativ sein wird. ;) Ihr dürft also gespannt sein. liebe grüße eure dbzfan PS: Ja, ich habe Akio und Sanae als Vorlage für die beiden reanimierten Bändiger gewählt, ich hoffe, ihr mögt die Idee hahaha Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)