Zum Inhalt der Seite

Der Schwarze Weg des Shinobi

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ohne Sera

„Ich soll WAS?!“

Sera war schockiert.

Schockiert, fassungslos, entsetzt, ungläubig, perplex, empört und einfach...

Schockiert.
 

Da stand sie nun mit ihrem Team vor dem Gebäude des Hokage, fühlte sich wie ein kleines Baby, dass ihrer Familie gegenüberstand. Die Bändigerin spürte mehr als deutlich die Blicke von Naruto, Sakura, Kakashi, Mako und sogar Sasuke -in dem Fall sogar erst Recht Sasuke- auf sich und das gefiel ihr nicht im Geringsten.

Kein einziges Stück.
 

„Du hast uns gehört.“, sagte Kakashi mit fester, ernster Stimme, die Sera nicht gewohnt war.

„Du wirst nicht mit im Krieg kämpfen.“

Dieser Satz traf sie wie ein Schlag ins Gesicht, ein Tritt in den Bauch, ein Schuss in den Kopf und...

mehr Metaphern fielen ihr im Moment nicht ein, aber das war auch nicht nötig, denn der fassungslose, erstarrte Blick der Bändigerin sprach Bände.

Zunächst hatte sie angenommen, sie hätte sich verhört, halluziniert oder Wahnvorstellungen gehabt, denn diese Erklärungen waren weitaus und SEHR VIEL plausibler, doch dem war nicht so.

Sera hatte sich keineswegs verhört.
 

Immerhin war sie blind, nicht taub. Ihre Ohren waren weitaus besser als die eines jeden Shinobis.
 

„Das ist ein Scherz. Ihr... nimmt mich doch gerade alle auf den Arm, oder Naruto?“, fragte sie ungläubig und sah zur Gruppe, ihr Blick völlig verwirrt und perplex.

„Sakura, Mako? Sagt mit bitte, dass Kakashi Sensei mich gerade auf den Arm nimmt.“

Sie wartete voller Ungeduld auf eine positive Antwort, doch diese sollte nie kommen.

„Nein, Kakashi Sensei nimmt dich nicht auf den Arm.“, sagte Naruto ernst und machte einen Schritt auf sie zu, denn der Fuchsninja hatte schon mit so einer Reaktion gerechnet.

„Du wirst nicht am Krieg teilnehmen und mit Sasuke Konoha verlassen.“
 

Es vergingen mehrere Sekunden, ehe sie seine Worte realisierte und es schlag wie eine Bombe in ihrem Gehirn ein.

„WAS?!“, schrillte sie nun, konnte ihre Ruhe nicht länger wahren lassen, als sie ihren blinden Blick durch die Menge gleiten ließ, als würde sie nach Anzeichen eines gemeinen Scherzes oder wenigstens eines Missverständnisses suchen. Doch Sera wurde schnell enttäuscht.

„Der Krieg findet in zwei Wochen statt und so lange wollen wir dich in Konoha nicht sehen.“, sprach Mako fest und bei seinen Worten verengten sich die eisblauen Augen der Brünette, die schließlich zur Antwort ansetzte.
 

„Nein.“, sagte sie knapp und traf auf Stille.

„Nein, ich werde mich nicht verstecken und dieses Mal ist es mir egal, wie ihr davon denkt.“

Sasuke sagte kein Wort, beobachtete bloß stillschweigend das angespannte Geschehen und fragte sich, ob Sera es tatsächlich schaffen würde, sie umzustimmen, denn er wusste eines;

Sie konnte sich wehren, so viel sie wollte, aber wenn sie es nicht schaffen sollte, das Team mit Wörtern umzustimmen, dann hatte sie so gut verloren.

„Warum würdet ihr mir sowas überhaupt erst vorschlagen? Was soll das bitte?“
 

„Es ist die Prophezeiung.“, antwortete Naruto bedrückt. „Was ist damit?“

„Sie sagt... dass du... also-“

„Der Prophezeiung nach wirst du im Krieg sterben und das werden wir nicht zulassen. Ganz einfach.“, erklärte Mako an Stelle von Naruto.

„Wie... was?! Das stand in der Prophezeiung? Dass ich sterbe und mehr nicht?“
 

Naruto wollte es ihr sagen, es ihr so gerne erklären, dass sie theoretisch sterben musste, um Zuko zu schwächen, dass nur ihr Tod diesen Bastard stoppen würde, doch er durfte es nicht.

Selbst die Mönche hatten Mako gebeten, es ihr niemals auch nur mit einem Wort zu erwähnen.

Die Bändigerin würde nämlich ohne mit der Wimper zu zucken für den Frieden sterben und das würde er niemals zulassen. Nie. Niemals im Leben würde er es ihr erlauben, einfach zu sterben.

Eher gefriert die Hölle zu einem Eispalast.

„Was für eine alberne Vorhersage soll das sein? Es muss doch stehen, wieso, weshalb, warum ich angeblich sterben soll!“, forderte sie und stieß auf taube Ohren.

Es sprach keiner ein Wort und die Brünette schüttelte mit leiser Abwehr den Kopf.
 

„Nein.“, wiederholte sie schlicht. „Ich WERDE mit euch kämpfen.“

Die viel zu ruhige Stille ließ ihr Inneres zusammenziehen, doch sie ignorierte es einfach.

„Das ist mein Recht und das kann mir keiner von euch nehmen. Ich bin die ultimative Bändigerin, demnach liegt mir das Kämpfen und das Sorgen für den Frieden im Blut. Ich werde es nicht zulassen, dass man mir dieses Recht nimmt, denn es ist meine Entscheidung.“
 

Naruto biss fest die Zähne zusammen, denn Seras Worte waren noch ernster, noch wütender, als er befürchtet hatte, doch was hätte er sonst erwarten sollen?

Er hätte noch heftiger reagiert an ihrer Stelle.
 

„Wie könnt ihr sowas von mir verlangen? Vor allem du, Mako. Ich habe drei Jahre wie eine Wahnsinnige trainiert, habe an mir gearbeitet und jetzt, wo es ernst wird, werde ich abgeschoben?“ Ihr Augen verengten sich vor wütender Trauer.

„Für wie schwach müsst ihr mich halten?“

„Hör auf, Sera.“, befahl der Feuerbändiger fest. „Keiner hält dich für schwach und ich am wenigsten. Nur spricht die Prophezeiung für sich und dein Tod ist keine Option.“

„Aber-“
 

„Würdest du einen von uns in den Krieg gehen lassen?“, fragte er plötzlich und sah das überraschte, sorgenvolle Blinzeln der blinden Brünette.

„Wenn rauskäme, dass Naruto sterben wird, sollte er in den Krieg ziehen, würdest du ihn gehen lassen?“

Ihre Arme zuckten bei dieser eindringlichen Frage und jeder kannte ihre Antwort darauf, auch wenn die Bändigerin es nicht aussprechen wollte. Mako schloss darauf nur seine harten Augen.

„Unsere Antwort gleicht eins zu eins deiner, Sera.“, meinte er nur, doch das langte ihr nicht.

Sera war es völlig gleichgültig, was ihre Antwort darauf wäre, denn sie würde niemals fliehen!

Und schon gar nicht mit Sasuke!
 

„Ich werde nicht fliehen. Das ist mein letztes Wort, ob ihr es nun akzeptiert oder nicht.“
 

Ihre ruhige Stimme sollte durch die harte Entschlossenheit gestützt werden, denn sie meinte es ernst. Todernst. Nichts auf der Welt könnte sie davon abhalten, in den Krieg zu ziehen, denn schließlich wollte dieser Madara Uchiha Naruto und Sakura für seine Macht missbrauchen.

Was für eine Freundin wäre sie, wenn sie da einfach nur abhauen würde!

Das könnte sie nicht...

Sera wäre körperlich dazu gar nicht fähig, sie alle einfach im Stich zu lassen.

Sakura konnte gar nicht sprechen und musste wie Naruto gegen ihre Tränen ankämpfen.
 

„Das war leider keine Bitte...“, meinte Kakashi plötzlich.

„Sondern ein Befehl.“

Sie weitete entsetzt ihre Augen und ballte ihre Hände zu noch festeren Fäusten.

„Das ist mir egal!“, spie sie plötzlich uncharakteristisch, worauf Kakashi nur seine Augen schloss.

„Ich bin kein kleines Mädchen mehr, dass beschützt werden muss! Ich bleibe!“
 

„Dir wird gar keine Wahl bleiben, Sera.“

Sera verharrte in ihrer Position, sah mit ängstlichem Misstrauen zu ihrem Sensei.

„Was... meinst du, Kakashi Sensei..?“, fragte sie vorsichtig und da sprach er das aus, was Sera den Atem von der Lunge geschlagen hatte.

„Wir haben ein Jutsu auf dich angewendet, das dich mit Sasuke verbindet.“, erklärte er knapp.

„Wo auch immer er hingeht, wirst du ihm folgen. Du wirst dich nicht ohne seine Erlaubnis zu weit von ihm entfernen dürfen und dich von ihm beschützen lassen. Ihr beide werdet gemeinsam sozusagen eine eigene Mission antreten und nicht im Krieg involviert sein.“
 

Zur Statue versteinert blickte sie mit starren, geweiteten Augen zu ihrem Team.

Ihr Atem war angehalten, ihre Gliedmaßen bewegungslos und ihr Ausdruck schockiert, denn dieser Satz war zu viel gewesen. Diese Situation war doch einfach nur verrückt.

Das konnte nicht wahr sein. Es musste sich hierbei um einen bösen Traum handelt.

Niemals... So etwas würden sie nicht tun. So etwas derartig gemeines, hinterhältiges, dreistes, verräterisches, unfaires würden sie ihr nie im Leben antun. Niemals...

Oder...?
 

„Wa-“ Sie blinzelte noch immer ganz perplex.

„Was sagt ihr...?“

Naruto und Sakura sahen sich voller bitterer Entschlossenheit an, jedoch wagten sie es nicht, ihr persönlich die Antwort zu geben. Das mussten wohl oder übel die Älteren übernehmen...

„Es tut mir Leid.“, meinte Kakashi nur, doch Sera schüttelte nur ablehnend den Kopf.

„Nein... das könnt ihr unmöglich getan haben. Ihr lügt.“

Es war mehr ein verzweifelter Versuch, es sich selbst einzureden, wenn auch nur vergebens.

„Das war's, ich habe genug von dem Unsinn. Wenn ihr mich brauchen solltet, ich gehe trainieren.“

Die blinde Bändigerin machte Kehrt und lief bereits ihre ersten, getroffenen Schritte, ignorierte dabei das Zittern ihres aufgebrachten Herzens.
 

Zum ersten Mal wollte sie weg. Weg von ihrem Team und wirklich allein sein, ihren Kopf wieder frei kriegen. Sie musste trainieren, ganz dringend und Sera hatte vor, Kiba zu fragen, ob er vielleicht Lust hätte, ihr Trainigspartner zu sein.

Doch ihre Pläne wurden mit nur einem Wort unterbrochen.
 

„Sera.“, sagte Sasuke plötzlich mit fester und dennoch schlichter Stimme.

Doch das war es nicht, das Sera den Schock ihres Tages verpassen sollte.

„Stopp.“

Ihr Körper hielt urplötzlich Inne, ihre Beine wirkten mit einem Mal schwer wie Stein und tatsächlich; Die Bändigerin hatte gestoppt.

Sie hatte angehalten, ohne dass sie es wollte.

„Was zum...?!“

Ihre Beine zitterten, als die Bändigerin gegen die Regungslosigkeit ihrer scheinbar versteinerten Gliedmaßen ankämpfte, doch es war ihr einfach nicht möglich!

„Komm her.“

Was bildete er sich nur ein?!

Niemals!
 

Ihr Körper drehte sich gegen ihren Willen um und sie riss schockiert ihre Augen auf, als sie doch tatsächlich auf den schwarzhaarigen Uchiha zulief. Sera versuchte verkrampft sich gegen diesen Zwang zu wehren, versuchte mit aller Kraft dagegen anzukommen, aber es war zwecklos.

Ihr Gesicht spiegelte ihren Schock, Irritation, Wut, Unglauben, Anstrengung und noch vieles mehr wieder, das eisige Blau ihrer Augen glitzerte durch die Tränen, die sich vor lauter Gefühle gebildet hatten.
 

„Stopp.“

Und sie stoppte, stand wieder vor ihrem Team, dem sie einen fassungslosen, betrogenen Blick zuwarf. Nur ein Mal mussten Kakashi, Sakura und Naruto sich diesem Blick stellen;

Undzwar als sie herausgefunden hat, dass Sasuke Naruto töten wollte und sie es ihr verschwiegen hatten. Nur wirkte die Bändigerin irgendwie... noch wutentbrannter.

Das würde sie ihnen sehr, sehr lange nicht verzeihen.

Vielleicht sogar niemals.
 

Allerdings war ihnen dieses Opfer lieber, als dass sie stirbt und demnach mehr als nur akzeptabel.
 

„Wie konntet ihr nur...?!“, zischte sie nun voller Wut.

„Was gibt euch das Recht, mir das anzutun?! Ob ich kämpfe oder nicht, ist meine Entscheidung und mein Schicksal! Und dann bindet ihr mich auch noch an IHM?“

Sie klang durch und durch vorwurfsvoll, als sie ihre Kameraden anblitzte und Sasuke blickte finster drein, als Sera zwar über ihn sprach, ihm aber keines Blickes würdigte.

„Nicht nur, dass ich ihn nicht richtig kenne, ich vertraue ihm nicht! Wie kommt ihr darauf, ihn auszuwählen? Verdammt, macht dieses Jutsu rückgängig, Kakashi Sensei!“
 

„Sasuke wird dich nicht verletzten, Sera.“, sagte Sakura schließlich ernst.

„Sollte er versuchen dir zu schaden, wird das Jutsu ihn ausknocken, also mach dir darüber keine Sorgen. An deine Sicherheit ist nichts zu rütteln. Und solltest du dich wirklich bedroht fühlen, drück einfach auf die Kette, die ich dir geschenkt habe.“

Als ob er sie je wieder verletzen würde...
 

„Das ist mir egal! Ich werde nicht gehen und ganz bestimmt nicht mit ihm!“, schrillte sie nun.

„Mönch Gyatsu hätte es mir nicht verboten und mir meine Freiheit gelassen, also was gibt euch das Recht, einfach für mich zu entscheiden?! Ich bin auf dem selben Level wie ihr, bin genau so stark und in der Lage, zu kämpfen und für mich zu sorgen, also löst diese Bindung!“

Sie hatte Recht, das wussten die Shinobis nur zu gut. Es stand außer Frage, dass die Bändigerin eine grandiose Kunoichi und eine fantastische Kämpferin war, nicht zu vergessen, dass es ihr Recht war, frei entscheiden zu können.
 

„Nein.“, sagte Mako ruhig.

„Diskutieren ist zwecklos. Ihr werdet noch morgen abreisen.“

Als ihr blinder Blick plötzlich so verletzt und traurig aussah, konnte Kakashi sein Unbehagen und sein schlechtes Gewissen nur sehr schwer in seinem Blick verbergen und er seufzte deshalb tief.

„Es ist ja nicht so, als würdet ihr nicht helfen, Sera. Du und Sasuke werdet die Feinde, die sich von Außerhalb einschleichen, bekämpfen. Mehrere Shinobis erhalten diese Aufgabe.“, sagte er.

„Ich bin aber nicht ein einfacher Shinobi, Sensei. In meinen Adern fließt das Blut der Bändiger. Alle vier Elemente sind in meinem Körper eingeschlossen und deshalb verstehe ich nicht, wie ihr der Meinung sein könnt, mich von alldem rauszuhalten.“
 

Und wie sie das könnten und zu ihrer Enttäuschung taten sie genau das.

Es gab nichts, was Sera dazu hätte sagen können, um sie umzustimmen und mal wieder hatte sie verloren.
 

Sie hatte verloren.
 

„Wessen Idee war das? Wer von euch hat dieses Jutsu auf mich übertragen?“, fragte sie fordernd und wartete mehrere Sekunden, bin sie eine Antwort erhielt.

Eine Antwort, die sie nicht im Entferntesten erwartet hatte.

„Ich war es.“
 

Tief, kühn und mächtig; Das strahlte die Stimme des schwarzhaarigen Shinobis aus und Sera verengte ihre Augen, als sie diese sofort erkannte. „Du?!“, zischte sie.

„Es war deine Idee?!“

Er sah den eisigen Blick der Brünette auf sich ruhen und sagte nichts, gab jedoch zu, dass es ihm sehr schwer viel, nicht zur Seite zu sehen, um ihrem durchbohrenden Blick zu entkommen.
 

Es war Sasuke Uchiha. Seinetwegen musste sie nun auf seine Worte hören…
 

Wieso überraschte es sie eigentlich noch? Wieso schockierte es sie noch immer, wenn er ihr Leben auf den Kopf stellte? Das war einfach nur noch lächerlich und Sera ließ nur noch ihre Schultern hängen, als sie ihr ungerechtes Schicksal akzeptieren musste...
 

„Darf ich wenigstens nach Hause und meine Sachen packen?“, fragte sie mit kalter Bitternis in der sonst so liebevollen, weichen Stimme.

Es war noch viel schlimmer als damals im Krankenhaus.

„Oder ist das jetzt auch zu gefährlich und ihr entscheidet für mich.“

Der stechende Sarkasmus ließ die Frage schärfer ausgesprochen, als sie es beabsichtigt hatte, doch die Bändigerin fand sich in einer Situation wieder, in der sie ihre Gefühle einfach nicht kontrollieren konnte, was für ihren Geschmack viel zu oft vorkam in der letzten Zeit.

„Ja.“, hörte sie Makos raue Stimme und Sera nickte mit zusammengepressten Lippen.

.

.

.

„Es tut mir Leid, Sera.“

Kakashis Stimme war ehrlich, doch das schien die Bändigerin nicht wirklich zu kümmern, denn der Verrat hatte sie zu sehr getroffen und sie zu sehr erzürnt.

„Ja...“, spie sie voller betrogener Bitternis und sah mit kaltem Blick zu ihrem Team.
 

„Mir auch.“

…..............................................
 

„Sera...“

Naruto und Sakura hatten schweigend Seras Wohnung betreten und sahen zu, wie die blinde Kunoichi ruhig und starr einen Rucksack packte. Sie sagte kein Wort, als sie packte, denn es würden nur Tränen aus ihren Augen fließen und das wollte sie gerade nicht. Und am liebsten hätte der Fuchsninja geheult, nur durfte er jetzt keine Schwäche zeigen.

„Bitte, wir wollten-“

„Nein.“, sagte sie nur und stopfte eine Wasserflasche in ihre Tasche und schloss diese energisch.

„Ich habe genug gehört. Und wie ihr sieht bin ich ein gehorsames kleines Mädchen und tue mal wieder das, was mir befohlen wird. Ist ja nicht so, als hätte ich eine Wahl.“
 

„Wir verstehen, dass du wütend bist. Aber du musst uns verstehen...“, bat die Kunoichi.

„Wir können nicht einen Krieg führen, der damit resultiert, dass du stirbst. Madara und Zuko werden absichtlich dich angreifen, weil du die ultimative Bändigerin bist-“

„Das ist mir egal!“, schrie Sera plötzlich dazwischen.

„Wenn es danach gehen würde, dann müsste Naruto auch gehen, weil er eine Jinjukraft- und demnach gefährdet ist und auch du müsstest fliehen, Sakura, weil du die beste Heil-nin bist! Wieso bin ich plötzlich soooo besonders?!“

Naruto biss sich auf die Lippen und konnte Sakura ihr Unbehagen ansehen.
 

„Ihr verheimlicht mir etwas, habe ich Recht? Ich halluziniere Dinge mit Zuko, ich habe Gedächtnislücken und jetzt kommt ihr mit irgendeiner merkwürdigen Prophezeiung an... Ihr habt wieder irgendein Geheimnis, das ihr mir nicht sagen wollt.“

Naruto zuckte kaum merklich zusammen, denn auch wenn Sera den Streit von damals vergessen hat, so schien sich ihr Herz noch wage an einen bereits geschehenen Verrat zu erinnern.

„Keine Antwort also...“, hauchte sie nur verletzt.

„Ich liege also richtig, ja?“
 

„Sera, du musst uns einfach vertrauen.“, bat Sakura eindringlich.

„Du kennst uns doch am besten. Wir zweifeln nicht an deinen Fähigkeiten, verdammt du bist einer der stärksten Shinobis, die ich kenne. Aber diese Prophezeiung...“ Sie schluckte schwer.

„Wieso mit diesem Uchiha? Was sollte diese Sache? Ich vertraue ihm nicht und dann schickt ihr mich mit dem Mann los, der uns verraten hat, ganz abgesehen davon, dass er euch beide töten wollte?! Ihr verlangt von mir das Unmögliche, verdammt-“
 

„Sera, deine Erinnerungen an Sasuke sind weg, das weißt du, echt jetzt.“, sagte Naruto.

„Sein Fluchmal ist weg und er ist auf unserer Seite. Wir vertrauen ihm und du würdest es auch tun, wenn du ihn nicht vergessen hättest. Und außerdem hat Sakura dir doch erklärt, wie es läuft. Solltest du dich bedroht fühlen, dann wird es ihm schlecht ergehen.“

Zufriedenstellend war es nicht, doch das spielte natürlich keine Rolle.

Sie wurde nicht nach ihrer Meinung und/oder ihrem Einverständnis gefragt.

„Dazu hattet ihr nicht das Recht.“
 

Das wussten sie natürlich und sie stritten es auch nicht ab. Jedoch war es Narutos Pflicht, sie zu beschützen und da war ihm jedes Mittel recht, auch wenn sie ihn hassen sollte...

Sie biss sich vor lauter verzweifelter Wut auf die Lippe, denn ihre blauen Augen wurden ihr allmählich zu feucht.
 

„Es tut uns Leid...“

…...................................
 

„Also dann. Ich würde sagen, dass ist ein begrenzter Abschied.“

Wie am Tag zuvor war Kakashis Team vor dem Haupttor von Konoha versammelt, nur stand Sera dieses Mal nicht allein, sondern neben Sasuke vor ihrer Gruppe.

Sie antwortete nicht auf Kakashi Senseis Worte, sah beinahe wie ein trotziges Kind aus, dessen zitternden Augen einfach zur Seite schauten.

Mako schaffte es meisterhaft, seine Gefühle zu verstecken, was bei Naruto und Sakura allerdings ganz anders aussah. Denn das Paar war kurz davor, in Tränen auszubrechen.
 

„Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht, Sera. Wir sehen uns ja bald wieder.“, lächelte Kakashi.

„Das kannst du nicht wissen.“

Ihre verengten Augenbrauen lösten sich und die Trauer war kurz davor, ihre Fassade zu bröckeln.

Allein der Gedanke daran, dass sie alle ihr Leben lassen würden...

„Wir haben die Produktion der weißen Zetsus gestoppt und viele Shinobis jagen die übrig gebliebenen. Keine Sorge, was uns bevorsteht, ist mit einem Krieg gar nicht zu vergleichen. Es wird ein normaler Kampf stattfinden, mehr nicht. Also hör auf zu heulen.“, meinte Mako nur.

„Schön, denn kann ich ja bleiben, wenn es nicht so gefährlich ist-“
 

„NEIN.“, unterbrach er sie dennoch. „Das wirst du nicht!“

„SCHÖN!“, kochte Sera schließlich über. „Denn lüg mich nicht an, Mako!“

Das war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie Mako angeschrien hatte und nein;

Es tat ihr nicht Leid.
 

„Ich lüge nicht! Mein Gott, du kannst einen verdammt nochmal so wahnsinnig machen! Wieso hörst du nicht einfach ein einziges Mal auf uns und tust ausnahmsweise das, was man dir sagt?!“

„Das wirst du wohl nie erfahren, da du mich ja sowieso nie nach meiner Meinung fragst!“
 

„Hey hey, bitte nicht zu viel Aufregung.“, unterbrach Kakashi die kleine Auseinandersetzung.

„Zumindest der Abschied soll friedlich verlaufen, also bitte.“

Sera spürte förmlich, dass Kakashi Sensei sie gerade anlächelte und wusste auch, dass er seine Arme für sie offen hielt. „Na komm schon, Sera.“
 

Sie wollte nicht. Für eine Umarmung war sie definitiv zu aufgebracht, zu wütend und zu verletzt.

Ja, es war ein Abschied, aber den hatte sich Sera ganz sicher nicht selbst ausgesucht, also würde sie auf keinen Fall einfach hingehen und ihren Sensei umarmen, der die einfach wegschicken wollte.

Auf. Gar. Keinen. Fall!
 

Kakashi erkannte das Gefühlschaos in ihren blinden Augen und wartete auf seine sentimentale, gutherzige Schülerin und er sollte nicht enttäuscht werden-

Sera war zu ihm geeilt und versteckte schweigend ihr Gesicht in seiner Brust, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Nein, sie versuchte still zu bleiben, als sie sich an seine Weste krallte, versuchte den letzten Rest ihres Stolzes zu bewahren und ruhig zu bleiben.

Ein kleines Schluchzen durchzuckte ihren kleinen Körper in Kakashis Armen und natürlich;

Sie hatte versagt.
 

„Heey, nicht weinen.“, lächelte Kakashi unsicher unter seiner Maske und spürte, wie auch Naruto, Sakura und Mako die Bändigerin in die Arme schlossen.

„Ehrlich mal, jedes Mal diese Rumheulerei, wenn wir uns mal nicht sehen, echt jetzt! Könnt ihr das mal nicht einfach lassen? Wie willst du denn mal heiraten, wenn du es keine zwei Wochen ohne uns aushältst?!“ Auch Naruto vergoss bittere Tränen, denn er konnte Sera einfach nicht weinen sehen.
 

Sasuke sah wie immer still zu und musste innerlich seufzen.

Denn wenn es eines gab, was sich in seiner Abwesenheit nicht geändert hatte, dann war es die Übersentimentalität seines Teams. Er konnte es nie ausstehen, wenn Sakura und Sera weinten.

Es war nervig und störte ihn gewaltig.
 

Urplötzlich spürte er, wie sein Arm gepackt und sein Körper zur Gruppe gezogen wurde und ihm wurde klar, dass Sakura dafür verantwortlich war.

Auch, wenn sie noch wütend auf ihn war, so änderte das nichts an der Tatsache, dass er dennoch zu ihrem Team, zu ihrer Familie gehörte und verdammt, sie machte sich natürlich auch um Sasuke fürchterliche Sorgen. „Passt auf euch auf.“, sprach Sakura an ihren schwarzhaarigen Kamerad gewandt, dem es anfangs schwerfiel, von so viel Gefühlen konfrontiert zu werden.

„Klar doch. Uns wird nichts geschehen.“, murrte er nur an Sakuras Ohr.
 

„Wir meinen es ernst, Mistkerl. Achtet gut auf euch und lass Sera nicht aus den Augen, echt jetzt.“

„Hn. Pass du lieber auf, dass du keine Blödheiten anstellst, du Loser.“

Ein kleines Lächeln lag auf Narutos Lippen und er hielt dem Schwarzhaarigen plötzlich seine Hand hin, was Sasuke anfangs etwas überrascht hatte. Der Blick des Fuchsninjas war aufrichtig, ehrlich und der blonde Shinobi schien keine Panik darüber zu verspüren, dass Sasuke nun mit Sera allein reisen würde.

Nein, er misstraute dem Schwarzhaarigen kein bisschen und vertraute ihm die wichtigste Person seines Lebens an.
 

Naruto vertraute Sasuke.
 

Sasuke hielt seine Hand vor und schlug ein, ein kleines Grinsen umspielte seinen Mund.

Ja, Naruto war in der Tat sein bester Freund und das würde wohl gar nichts mehr auf dieser Welt ändern können.

„Lass dich nicht umbringen.“, meinte er nur.

„Pah! Als ob, echt jetzt!“

Die letzten Abschiede wurden ausgesprochen und Mako fiel es so schrecklich schwer, die weinende Sera, die schluchzend ihre Arme um seinen Hals geschlungen hatte, loszulassen.
 

Für Sera war dieser Abschied mit Abstand der schlimmste ihres Lebens gewesen, denn die bittere Angst um das Leben ihrer Kameraden hatte ihr Inneres gelähmt und beinahe zerstört.

Sie konnte nichts dagegen tun und es kostete all ihre Kraft, von Naruto, der sie noch einmal umarmen wollte, loszulassen. Das war so unfair, so ungerecht und nicht akzeptabel!
 

„Achte immer darauf, dass du nicht zu viel Chakra verschwendest, ja?“, bat Sakura mit zitternder Stimme an ihre Freundin gewandt. „Und… haltet euch immer warm. Spricht nicht mit Fremden...“

Sera kaute die Innenseite ihrer Wangen und nickte, als Sakura sie fest drückte.
 

„Wirst du uns irgendwann verzeihen?“, fragte der Fuchsninja und küsste ihre Stirn.

„Nein.“, meinte sie nur, war nicht fähig, mehr dazu zu sagen.

„Bitte.“

„Nein!“, motzte sie traurig und schluckte schwer, als sie von ihm abließ.

„Das werden wir ja sehen. Sobald du wiederkommst, stürmst du doch sowieso wieder in unsere Arme, echt jetzt.“, lachte der Fuchsninja unter Tränen.

Ein letztes Mal tätschelte Kakashi nun den Kopf von Sasuke und Sera, als wären sie noch seine kleinen Genins von damals und schaute wieder erst hoch, bevor er zu reden begann.
 

Gott, dieses Team machte Kakashi zu einem emotionalen Wrack!

Ehrlich, seit wann war er bitte so sentimental?
 

„Geht keine Risiken ein und kämpft immer bedacht, wie ich es euch beigebracht habe. Habt ihr verstanden?“

Sasuke und Sera nickten daraufhin wortlos und Kakashi lächelte.

„Na schön.“, meinte der Jonin dann.
 

„Bis in zwei Wochen...“
 

Schweren Herzens drehte Sera sich schließlich um und begann, mit Sasuke an ihrer Seite, ihren neuen Weg zu gehen und schluckte den riesigen Kloß im Hals runter.

Trotz ihrer Sichtlosigkeit wagte sie es nicht, zurückzuschauen und konzentrierte sich beim Gehen so lange auf die Vibrationen der Erde, die ihre Freunde verursachten, bis sie nicht länger zu spüren waren. Und als die Bändigerin ihr Team nicht länger durch die Erde spürte, wurde ihr nun klar;
 

Sie war mit Sasuke Uchiha allein…

……………………………………………….
 

Happy new yeaaaar!

Mein kleines Geschenk für euch zum Jahresanfang hahaha

Ich hoffe doch, ihr seid nicht zu verkatert, um anständig zu lesen ;D

Na, was habt ihr schönes gestern gemacht?

Wir waren beim Chinesen und haben und am Buffet vollgefressen und danach zu Hause ein bisschen abgedanced. Mein Gott, war das ein Abenteuer gestern :D

Und mein Schwager hat sooo leckere Cocktails gemacht mmmmmh!

Ach, was ich noch zum Kapitel sagen wollte:

Das alles war komplett spontan und ich hoffe wirklich, es hat euch gefallen.

Manchmal fällt es mir echt schwer, Sasuke im Charakter beizubehalten, aber naja, die Beurteilung überlasse ich denn mal euch hahahah

Nochmal ein frohes neues Jahr an euch und ich hoffe, ihr setzt eure neuen Vorsätze in die Tau um ;)
 

liebe grüße

eure dbzfan



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lula-chan
2017-12-13T18:26:29+00:00 13.12.2017 19:26
Tolles Kapitel, wenn auch etwas nervenaufreibend.
Klar, dass Sera da ausflippt, würde ich auch. Man fühlt sich bei so einer Aktion einfach übergangen und verarscht. Wenigstens hatten sie sich am Ende wieder einigermaßen lieb und haben sich anständig von einander verabschiedet. Gruppenkuscheln, wie süß. Klar, dass Sasuke auch von jemandem zum mitmachen genötigt wurde.

LG
Antwort von:  Fifi-Uchiha
14.12.2017 01:18
MEINE FRESSE, BIST DU FLEISSIG! *.*
Yess, Sera ist sehr wütend und kann natürlich die Beweggründe der anderen nicht verstehen.
Aber du kennst sie ja, sie liebt sie alle dennoch und sorgte sich sehr und ja, natürlich wird Sasuke zum Kuscheln genötigt, halloooooo?
Anders gehört es sich doch nicht hahahaha

liebe grüße und DANKE für deine Kommis <3
dbzfan!
Von:  LadyUchiha
2017-09-01T08:05:39+00:00 01.09.2017 10:05
Kurzer Einwurf, ich finde es schrecklich, dass Sera so zu Sasuke ist 😩 Du quälst mich!


Ähm, Spoiler?
.
.
.


Bin gespannt, wie sie sich wieder annähern werden :)
Antwort von:  Fifi-Uchiha
01.09.2017 11:46
Uhuhuhu, na DAS wird dir gefallen 😉😉


Zurück