Fall into the Sky von Schangia (Soukoku Short Story Collection) ================================================================================ Kapitel 15: A fake sense of safety will ignite in you ----------------------------------------------------- Dazai hatte sich in seinem Leben noch niemals wirklich sicher gefühlt. Vor der Mafia nicht, danach nicht, und während seiner Zeit in den Schatten ohnehin nicht. Sein ganzes Dasein kam ihm vor wie eine endlose Jagd, auf der er vor einer Gefahr davonrennen musste, die er nicht identifizieren konnte, egal wie oft er auch atemlos versuchte, über seine Schulter zu blicken. Irgendetwas verfolgte ihn seit seiner Geburt und würde erst dann damit aufhören, sobald er seinen letzten Atemzug getan hatte. Zumindest wollte Dazai das hoffen, denn der Gedanke, diesen unbekannten Verfolger auch dann noch hinter sich zu spüren, wenn er eigentlich längst tot war, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen. Der einzige Ort, an dem er sich weniger gehetzt fühlte als sonst, war an Chuuyas Seite. Als sie noch jünger gewesen waren, hatte noch geglaubt, dass er sich neben ihm vollständig sicher fühlen konnte, denn so war es am Anfang gewesen. Wenn er neben Chuuya schlief, konnten seine Albträume ihn nicht mehr erreichen, und auch sein Verfolger wagte es nicht, sich ihm zu nähern. So war es in den ersten Jahren gewesen. Und dann, langsam und stetig, kamen seine Ängste ihm wieder näher und die Albträume begannen erneut, wenn auch weniger heftig als früher. Chuuya mochte für ihn das Licht sein, das die Schatten um ihn herum erträglich machte, aber auch er leuchtete nicht hell genug, um ihm die Sicherheit zu vermitteln, die Dazai noch nie gespürt hatte. Dennoch gab es keinen Ort, an dem er sich zumindest so gut vorgaukeln konnte, dass er sicher war. Und genau deshalb machte er sich Sorgen, dass Chuuya sterben könnte; an jedem Tag, auf jeder Mission, die antraten, und mit jedem Schritt, den er durch die Schatten lief, die sie beide umgaben. Dass der Tod für ihn selbst so ein unerreichbares Ziel zu sein schien, bedeutete nicht, dass so etwas wie Unsterblichkeit existieren konnte. Es war leicht, ein Leben oder zwei in den Schatten zu verlieren, und jedes Mal, wenn er seinen Verfolger im Rücken spürte, musste er daran denken, dass Chuuya nicht ewig an seiner Seite bleiben würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)