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Fall into the Sky

Soukoku Short Story Collection
Autor:   Weitere Fanfics des Autors

Erstellt:
Letzte Änderung: 09.04.2019
nicht abgeschlossen (60%)
Deutsch
9065 Wörter, 20 Kapitel
Hauptcharaktere: Osamu Dazai, Chūya Nakahara
Trigger-Warnungen: SVV

You acted first, you could have walked away
With broken parts and things you can't replace

(Black Veil Brides)


Dazai und Chuuyas Geschichte hat begonnen, als sie beide in die Unterwelt Japans gezogen worden waren, doch sie endete nicht, als Dazai wieder ans Tageslicht trat.


Für meinen wandelnden Verbandskasten Cypher, weil irgendwo müssen wir unsere feels ja lassen. ♥

---

Die Trigger-Warnungen gelten für folgende Kapitel:
→ SVV: Stitch these wounds with me tonight

Edit: Die Kapitel sind jetzt in die Reihenfolge gebracht, in der sie in der Timeline der Serie stattfinden würden, also ist ab jetzt das Kapitel ganz unten nicht zwingend das neuste.

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
~komplette Fanfic~ V: 04.09.2016
U: 09.04.2019
Kommentare (26 )
9065 Wörter
Kapitel 1 Here's to your perfect weapon E: 14.02.2018
U: 22.02.2018
Kommentare (1)
656 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 2 I never meant to be the one who kept you from the dark E: 06.09.2016
U: 12.09.2016
Kommentare (1)
255 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 3 Your apathy is just a living flaw E: 02.08.2018
U: 02.08.2018
Kommentare (1)
252 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 4 Your eyes sing despair E: 14.02.2018
U: 22.02.2018
Kommentare (1)
533 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 5 Gently rest your weary head E: 04.09.2016
U: 10.09.2016
Kommentare (1)
416 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 6 Stitch these wounds with me tonight E: 04.09.2016
U: 10.09.2016
Kommentare (1)
440 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 7 No one can tell you who you are E: 21.06.2017
U: 23.07.2017
Kommentare (2)
404 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 8 Crack bones with blind aggression E: 13.10.2016
U: 16.10.2016
Kommentare (2)
717 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 9 Showing every scar as your badge of honor E: 02.08.2018
U: 02.08.2018
Kommentare (1)
716 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 10 Like birds whose wings are broken you live without direction E: 02.08.2018
U: 02.08.2018
Kommentare (1)
240 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 11 This razor cuts the pain right out, we're bound until the end E: 02.11.2016
U: 09.11.2016
Kommentare (2)
428 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 12 He clenched his fist and said a prayer E: 02.11.2016
U: 09.11.2016
Kommentare (2)
604 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 13 Quiet as I watch you falling E: 18.06.2017
U: 22.07.2017
Kommentare (1)
270 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 14 Remember I am human E: 02.08.2018
U: 02.08.2018
Kommentare (1)
536 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 15 A fake sense of safety will ignite in you E: 06.04.2019
U: 07.04.2019
Kommentare (1)
345 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 16 I stare at the sun and it burns my heart E: 08.04.2019
U: 09.04.2019
Kommentare (1)
347 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 17 So hear my voice remind you not to bleed E: 14.02.2018
U: 22.02.2018
Kommentare (1)
737 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 18 It's what we hide with every lie E: 13.10.2016
U: 16.10.2016
Kommentare (1)
492 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 19 It's all just smoke and mirrors E: 04.09.2016
U: 10.09.2016
Kommentare (3)
318 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 20 Partners in crime will leave their mark E: 06.04.2019
U: 07.04.2019
Kommentare (0)
359 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  halfJack
2020-12-30T14:27:50+00:00 30.12.2020 15:27
Ein Verrat, welcher Art auch immer, lässt eine Person zwangsläufig an Glaubwürdigkeit einbüßen. Ein Doppelagent, der von Beginn an nur auf einer Seite stand und nur so tat, als würde er dem Gegner die Treue schwören, begeht im Grunde keinen Verrat. Doch das trifft nicht auf Dazai zu. Er hat die Seiten gewechselt und das ruft in anderen Menschen Misstrauen hervor, auch wenn es lediglich ein Verrat am Gegner war. Umso erstaunlicher ist es, was für eine wichtige Rolle ihm in der Detektei zugebilligt wird, obwohl ihm unterschwellig keine große Verantwortung zufällt. Es wundert mich beispielsweise nicht, dass man später Kunikida und nicht Dazai den Posten des Leiters übertrug.
Nun ist Dazai also im Licht angelangt und verbirgt sich dennoch in den Schatten. Er zieht die Vorhänge zu, als hätte er nie aus der Dunkelheit entkommen wollen. Als wäre sie ihm angemessen. Noch viel wichtiger aber: Du bietest hier einen sehr bitteren Grund für Dazais Weggang, der absolut nichts Positives beherbergt und über einen bloßen Verrat hinausgeht.
Ich verstehe Chuuyas Wut und habe mehrfach geschrieben, dass ich mich wundere, warum Dazai gegangen ist und dass es sich anfühlt, als hätte er Chuuya im Stich gelassen. Nach der Interpretation in diesem Kapitel tat er es weder für Chuuya noch für die Detektei, weder aus idealistischen Gründen gegen die Mafia und für die Gerechtigkeit, sondern einfach bloß, um es leichter zu haben. Es geht nicht einmal um Angst, sondern nur darum, die Bande zu kappen, sich nicht mehr schuldig zu fühlen, wenn er sich verletzte oder gar zu töten versuchte, um keinen Grund mehr zum Leben zu haben, indem er das bislang Wichtigste aufgibt, um es - den Selbstmord - endlich im wahrsten Sinne des Wortes durchziehen zu können.
Wie erbärmlich und bedauernswert, dass er es, sollte dieser Grund für ihn zutreffen, am Ende dennoch nicht schafft; dass er nun sogar noch suizidaler wird und die Schatten in ihm wachsen, je näher er dem Licht kommt.
Ich hätte nicht gedacht, dass er seine Entscheidung bereut und sie für einen Fehler hält. Das ist eine sehr tragische Szene ...
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 15:12
Das ist ein sehr guter Punkt. Dazais Existent mag zwar wichtig für die Detektei sein, aber tatsächliche Verantwortung trägt er nicht. Wie auch? Es wäre ziemlich unverantwortlich von Fukuzawa jemandem zu vertrauen, den er nicht komplett einschätzen kann. (Side note, aber mir gefällt der Gedanke, dass jemand aus der Detektei – Atsushi oder Kunikida, zum Beispiel – von Akutagawa oder Chuuya genau damit konfrontiert wird: "Er ist schon einmal zum Verräter geworden. Warum sollte er es nicht noch einmal tun?")
Dazai ist ein sehr tragischer Charakter. Das wird mir besonders dann bewusst, wenn ich versuche, zur Abwechslung mal etwas Fröhliches zu den beiden zu schreiben und am Ende dennoch in Trauer abdrifte. Ich kann mir bei ihm nicht vorstellen, dass er nur von Ideologie getrieben wird oder ein allzu tiefer Sinn hinter seinem Entschluss steht, auch wenn Dazais Handlungen mit Sicherheit im Regelfall mehr Bedeutung beinhalten als die des Normalbürgers. Aber er ist egoistisch, und wenn ein Verrat bedeuten kann, dass er es endlich einfacher hat, ist es einen Versuch wert.
Von:  halfJack
2020-12-30T11:11:51+00:00 30.12.2020 12:11
Es gibt ein Sprichwort, basierend auf einem Zitat von Rochefoucauld, das lautet: "Weder der Sonne noch dem Tod kann man ins Gesicht blicken." Damit ist gemeint, dass die Vorstellung vom Tod für viele zu schrecklich ist, um sich damit auseinanderzusetzen, dem Tod also ins Antlitz zu blicken, wie man auch nicht direkt in die Sonne schauen kann. Es ist zu schmerzhaft. Dann gibt es aber auch das Sprichwort: "Wer Angst hat vor dem Tod, hat auch Angst vor dem Leben." An beides musste ich bei diesem Kapitel denken.
Auf der einen Seite steht da die Angst und Unsicherheit Dazais, die bereits im vorigen Kapitel angesprochen wurden. Ich habe mich oft gefragt, ob er seine Selbstmordversuche überhaupt ernst meint. Wenn er sich insgeheim davor fürchtet, dann wohl in erster Linie deshalb, weil ihm das Leben solche Schrecken bereitet, sogar noch größere als der Tod selbst. Auf der anderen Seite könnte der Tod die Erlösung von allem sein. Die Sonne, in der schließlich alles verbrennt und erlischt. Eine Befreiung von allen irdischen Qualen. Ich kann es gut nachvollziehen, sollte Dazai diesen Gedanken beruhigend finde. Sozusagen als letzten Ausweg, um den Schatten zu entkommen, aber auch als Vollendung im Moment des höchsten Glücks, wie in jenem Augenblick, in dem er Chuuyas Lachen hörte. Doch gestorben ist er damals nicht. Chuuya ist für ihn die alles verschlingende Sonne, aber genauso wenig, wie er sich ihm gestellt hat, genauso hat Dazai es nicht geschafft, dem Tod ins Auge zu blicken.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 14:59
Beide Sprichwörter kannte ich noch nicht, aber sie gefallen mir sehr gut – und sie passen gut zu dem Kapitel.
Ich konnte mir bei Dazai nie vorstellen, dass er seine Selbstmordversuche ernst meint. Jemand, der so geschickt darin ist, Leben zu beenden, würde bei sich selbst nicht versagen, wenn es ihm ernst wäre. (Ich frage mich auch immer noch, ob es nicht auch an seiner Fähigkeit liegen könnte: ningen shikkaku, nicht länger dazu imstande, ein vollständiger Mensch zu sein. Vielleicht kann Dazai gar keinen richtigen Tod mehr erfahren, weil er kein richtiger Mensch mehr ist?)
Letztlich hat Dazai es tatsächlich nicht geschafft, sich Chuuya oder dem Tod zu stellen, aber vielleicht wird ihm eines von beidem irgendwann möglich sein.
Von:  halfJack
2020-12-30T10:19:51+00:00 30.12.2020 11:19
Beim ersten Lesen habe ich dieses Kapitel anders empfunden als jetzt im Kontext der restlichen Fragmente. Es klang für mich, als wäre das alles eine Perspektive, aus der Dazai auf eine noch etwas in der Ferne liegende Zukunft blickt, die er erwartet. Mittlerweile jedoch erscheint es mir fast so, als wäre es eine Momentaufnahme von seiner Flucht. Ein Augenblick, in dem er noch an die Vergangenheit denkt und sich besinnt, dass ihm immer bewusst gewesen sei, Chuuya irgendwann zurückzulassen. Tatsächlich "zurückzulassen" und nicht etwa "zu verlieren", denn am Anfang kam es mir vor, als sei der Verlust von Chuuya etwas, das Dazai ungewollt ereilen würde. Als sei die Tatsache, dass dieser "nicht ewig an seiner Seite bleiben würde", wie eine unheilvolle Ahnung, gegen die nichts ausgerichtet werden kann. Dabei hat Dazai diesen Weg selbst gewählt. In diesem letzten Satz steckt keine Wertung, darum empfinde ich die Wortwahl mittlerweile eher so, als würde Dazai an etwas Bedauerliches, aber Unvermeidliches denken.
Ich kann verstehen, dass Chuuya sauer auf ihn ist. Wieso war es für Dazai nicht genug, Chuuya an seiner Seite zu haben? Hat er sich von ihm losgesagt, um die Angst, ihn zu verlieren, nicht mehr spüren zu müssen? Oder erkannte Dazai, dass Chuuya ihm nicht genug war, weil er die Angst nicht lindern konnte und sich Dazai auch bei ihm nicht mehr sicher fühlte? Ich möchte mir nicht ausmalen, dass Chuuya für ihn an Bedeutung verlor oder er sich dachte, er käme auch gut ohne ihn klar. Sein Verhalten deutet allerdings darauf hin, wenn Dazai das permanente Gefühl der Unsicherheit nicht mehr aushielt und schließlich davor floh, obwohl es ihn danach offenbar genauso wenig in Ruhe ließ.
Eigentlich müsste er sich doch nur wirklich und ernsthaft umbringen, um dieser Furcht zu entkommen. Dass ihm der Gedanke, er könnte davon jedoch bis ins Grab verfolgt werden, Übelkeit beschert, erinnert mich an den Monolog von Hamlet: "Was im Todesschlaf für Träume kommen mögen, das muss uns zögern machen." Vielleicht ist das der Grund, warum es scheint, als hätte Dazai nie mit voller Absicht versucht sich umzubringen, weil er nicht weiß, was ihn danach erwartet. Und weil er sich genau davor fürchtet.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 14:59
(Mein erster Gedanke beim erneuten Lesen des Kapitels war buchstäblich: "Wow, viele Flüchtigkeitsfehler auf einem sehr kurzen Text, Hut ab.")
An Hamlets words of wisdom ist definitiv etwas dran. Wenn das Leben schon so furchteinflößend ist, wie schrecklich muss dann erst der Tod sein? Da bleibt man lieber in seinem halbwegs sicheren Leben gefangen, auch wenn man dort genauso wenig zur Ruhe kommt.
Ursprünglich sollte der Text gar nicht die Möglichkeit zur Doppeldeutigkeit zulassen, aber mir gefällt der Ansatz sehr, jetzt, wo du mich zum Nachdenken angeregt hast. Da ich die Kapitel nicht in der zeitlichen Reihenfolge schreibe, sondern immer so, wie mich die Muse gerade küsst, ist mir hier noch nicht aufgefallen, dass es im Kontext anders wirken kann. Ich bin gespannt, was für ein Eindruck entsteht, wenn die restlichen Kapitel dazukommen.
Von:  halfJack
2020-12-28T16:36:38+00:00 28.12.2020 17:36
Ich wüsste gern, was zwischen diesem Kapitel und "Quiet as I watch you falling" passiert ist. Ich habe beide Fragmente eben erst hintereinander gelesen und mich im ersten Moment gewundert, ob die nicht ausgetauscht werden sollten. Denn im vorigen Text wird Akutagawa bereits erwähnt, obwohl dessen Aufnahme in die Mafia erst hier richtig zur Sprache kommt. Mit dem Abschluss dieses Fragments und der Tatsache, dass Dazai bereits gegangen ist, wird das allerdings hinfällig. Teils wäre es sogar passender, auch das nachfolgende Kapitel diesem hier voranzustellen. Da deine One-Shots allerdings sämtlich für sich allein stehen können und verschiedene Zeitspannen umfassen - manchmal nur Momentaufnahmen, manchmal Rückblicke nach bereits Geschehenem - ist eine absolute Ordnung ohnehin nicht möglich und nicht entscheidend.
Ich wüsste einfach gern, wie es dazu kam, dass Dazai die Mafia schließlich verließ. Deine Interpretation hierzu würde mich interessieren, darum hoffe ich, dass du an dieser Stelle noch etwas einfügst.
Die Idee, dass Akutagawa seinen Mantel von Dazai erhielt, der ihn wiederum von Chuuya bekam, stammt von dir selbst und nicht aus dem Original, oder? Daran erinnern kann ich mich jedenfalls nicht. Mir würde das an Chuuyas Stelle genauso gegen den Strich gehen. Das ist immerhin kein ungewolltes Geschenk, dass man zu Weihnachten bekam und schließlich vergisst, um es unbemerkt an den nächsten weiterzureichen. Dieser Mantel ist etwas Offensichtliches, von dem Dazai weiß, dass Chuuya ihn an Akutagawa erkennen und verletzt sein würde. Wahrscheinlich wollte Dazai sich absichtlich von allem lösen, um zu zeigen, wie wenig er darauf angewiesen ist. Oder er sah in Akutagawa tatsächlich sich selbst, wie Chuuya das vermutet hat, und gab ihm deshalb den Mantel. Ich hätte ansonsten angenommen, dass der Mantel nicht wirklich existiert, sondern von Akutagawas Fähigkeit erschaffen wurde.
Es spricht für Chuuyas noch immer vorhandene Menschlichkeit, dass seine Eifersucht sich in Mitleid wandelt und er nach Dazais Verschwinden sogar versucht, mit Akutagawa zu sprechen, bevor er auf dessen Abwehr stößt. Letztlich wurden sie beide zurückgelassen.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 16:07
Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich dir das gar nicht beantworten. Zwischen dem Schreiben der beiden Kapitel ist zu viel Zeit vergangen. Ich muss noch mal schauen, ob das letzten Endes in der Reihenfolge Sinn ergibt, sobald alle Kapitel fertig sind. Genauer beleuchten, warum Dazai nun gegangen ist, werde ich aber noch.
Das mit dem Mantel habe ich mir teilweise ausgedacht. Es ist so, dass derjenige, der ein neues Mitglied rekrutiert, ihm ein Kleidungsstück von sich gibt. Deswegen wird Akutagawas Mantel von Dazai sein. Dazai hat seinen Mantel damals von Mori bekommen und trägt ihn auch dann noch, als Akutagawa Teil der Mafia geworden ist. Dass der Mantel, der an Akutagawa vererbt wurde, ihm von Chuuya geschenkt wurde, habe ich mir nur ausgedacht. (Von wo soll Dazai sonst ordentliche Kleidung bekommen?)
Davon ab war das Ziel des Ganzen wirklich, Chuuya eifersüchtig zu machen, oder zumindest irgendeine emotionale Reaktion zu erhalten.
Von:  halfJack
2020-12-28T15:53:45+00:00 28.12.2020 16:53
Dieses Kapitel hat ein paar sehr starke Sätze. Es ist weniger der Inhalt als vielmehr die Formulierung, die mich hierfür eingenommen hat. In den vorigen Kapiteln bis hierhin ist Chuuyas Hoffnung, mit Dazai für immer zusammen zu bleiben, der prägnanteste Gedanke. Es klang fast so, als hätte er sich keine andere Zukunft vorstellen können. Aber vielleicht hing er nur so verzweifelt immer und immer wieder an diesem Wunsch fest, weil er wusste, dass seine Hoffnung vergeblich war. An diesem Punkt scheint sich das alles zu drehen und das Bewusstsein darüber, wie wenig er Dazai aufhalten kann, bricht in aller Deutlichkeit über Chuuya herein.
Mir gefällt die Frage am Ende des zweiten Absatzes, ob Chuuya denn der Einzige sei, den Dazais Verschwinden treffen würde. Das liegt jedoch weniger an diesem Satz allein, sondern daran, dass du vorher ganz andere Aspekte angesprochen hast, nämlich Dazais merkwürdiges Verhalten, sein Lachen in der Nacht oder die Waghalsigkeit auf Missionen, durch die er auch andere und nicht nur sich selbst in Gefahr bringt. Der letzte Satz bricht mit dem Inhalt, weil er von den objektiven Hinweisen auf Dazais baldiges Verschwinden auf die subjektive Wahrnehmung Chuuyas umspringt, den diese Zukunftsaussicht emotional erschüttert.
Allerdings müsste Chuuya, da er Akutagawa im nächsten Absatz anspricht, wissen, dass es diesem vermutlich genauso erginge. Akutagawa wirkt abhängig, fast schon besessen von Dazai. Oder vielmehr hörig wie der Wachhund, als den du ihn hier bezeichnest. Die Verbindung zwischen Dazai und Chuuya ist weitaus stärker und dennoch wird sie scheinbar genauso leicht gekappt werden.
Den allerletzten Satz finde ich wieder deprimierend. Zwar fällt Dazai in die Dunkelheit, aber schließlich wird er sich daraus befreien und ihr entkommen. Ohne Chuuya. Es ist ein bisschen so, als hätte Dazai ihn im Stich gelassen.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 16:13
Vielen Dank, der zweite Absatz zählt allgemein zu einem meiner liebsten in den bisherigen Kapiteln. Ich würde mir vom Original wünschen, uns mehr Reaktionen der anderen Port Mafia Mitglieder zu Dazais Verrat zu geben. Die Wenigsten werden viel mit ihm zu tun gehabt haben, aber es wäre dennoch interessant zu sehen, wie ihr Standpunkt dazu ist.
Bei Akutagawa und Chuuya habe ich mich immer gefragt, welche Art Beziehung sie nun eigentlich haben. Der gemeinsame Nenner ist Dazai, klar, aber sowohl in Dead Apple als auch in Wan sieht man immer wieder, wie viel Respekt Akutagawa vor Chuuya hat. Vermutlich auch, weil Chuuya gescheit mit seinen Leuten umgeht.
Von:  halfJack
2020-12-28T15:26:03+00:00 28.12.2020 16:26
Hm, ich bin mir nicht sicher, wie ich es finde, dass du Chuuya eine Vorliebe für Italien zuschreibst. Durch den Kommentar von bzw. zu Votani kann ich ersehen, dass dir bewusst ist, dass er eher eine starke Verbindung zu Frankreich hat. Nakahara Chuuya, also das reale Vorbild, hatte eine enorme Leidenschaft für französische Dichtung. Verlaine und besonders Rimbaud beeinflussten seine Lyrik, speziell den Klang seiner Gedichte. Er weist einerseits dadaistische Züge auf, aber vor allem die Melodie seiner Worte ist bezeichnend, weshalb seine Texte häufig von Musikern vertont wurden. In Bungo Stray Dogs hat man als Tribut an diese Affinität, soweit ich mich erinnere, sogar den Namen von Rimbaud auf die Innenseite von Chuuyas Hut geschrieben. Ich glaube, das war so gemeint, als hätte Rimbaud ihm den Hut hinterlassen, so wie Chuuya die poetische Fackel übernommen und in die japanische Dichtung hineingetragen hat.
Aber wie auch immer, Italien könnte aufgrund des Weines, seines exzentrischen Lebensstils und dem Pomp der Kirchen ebenso gut zu ihm passen. Alighieri kommt in der Serie aber nicht vor, oder? Falls nicht, dann finde ich es echt cool, dass du gerade Dante als Mafiaboss ausgewählt hast. Jemand Besseres fiele mir auch nicht ein.
Mir kommt es ziemlich bedauernswert vor, dass sich Chuuya vorstellt, nach Italien fliehen zu können, quasi noch mal von vorn anzufangen, gerade in einem Land, in dem die Untergrundorganisation solch eine Macht besitzt und teilweise sogar staatliche Unterstützung erhält. In solch einem Land könnte man nicht in Ruhe und Abstand vor der kriminellen Vergangenheit leben. Es würde ihn einholen, das weiß er wahrscheinlich selbst. Umso trauriger finde ich seine Wunschvorstellung.
Du hast die Bilder der Umgebung sehr wirklichkeitsnah und schön heraufbeschworen. Obwohl ich noch nie in Italien war, wurde ich davon nostalgisch. Darum spielt es auch keine Rolle, ob man Italien vor Frankreich hinterfragt. Das hier war einfach ein stimmiges und ungemein atmosphärisches Kapitel.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 14:09
Je mehr ich über den tatsächlichen Nakahara Chuuya erfahren habe, desto häufiger habe ich mich gefragt, ob ich nicht vielleicht doch auf Frankreich umschwenken möchte. Einfach, um näher an der Vorlage zu bleiben und deckungsgleich mit dem zu bleiben, was man auch im Manga/Anime sieht. Letzten Endes habe ich mich dann doch (aus eher egoistischen Gründen) dagegen entschieden, zumal Chuuyas eigentlich Vergangenheit eh alles zunichtgemacht, was ich mir überlegt habe.
Ich weiß so gut wie nichts über Frankreich. Das erste und letzte Mal, dass ich dort war, war als Kind im Disney Land vor zwanzig Jahren, und ohne persönliche Bindung fällt es mir schwer, über Orte zu schreiben. Zu Italien habe ich diesen Bezug und war auch oft genug dort, um die Atmosphäre einzufangen, deswegen bleibe ich in meinen Geschichten wohl dabei.
Deswegen freut es mich auch sehr, dass dir Italien dennoch vertraut vorkam. Hätte ich Frankreich als Schauplatz gewählt, wäre mir das nie gelungen.
Alighieri kommt nicht im Original vor, nein. Ich habe ihn allerdings in einen englischen Soukoku One Shot eingebaut und mag ihn so sehr, dass ich ihn vielleicht auch hier einbauen werde, wenn das Setting es erlaubt.
Von:  halfJack
2020-12-28T14:54:49+00:00 28.12.2020 15:54
Blutsbruderschaft, obwohl die beiden schon etwas älter sein dürften, auf die Idee kann auch nur Dazai kommen. ^^
Ein bisschen dachte ich, es sei vielleicht besser, wenn es hier eine kleine Rückschau oder ähnliches gegeben hätte, weil so eine Aktion eher zu Kindern passt. Andererseits habe ich im Moment kein rechtes Empfinden dafür, wie alt die beiden zu diesem Zeitpunkt überhaupt sind. Außerdem spricht Dazais leichter Sadismus und Humor aus seiner Forderung, zumindest darauf bezogen, dass er weiß, wie wenig Chuuya Schmerzen ausstehen kann und sich nicht selbst verletzen möchte. Dass Chuuya es dennoch tut, sogar gern tut, weil er damit eine Verbindung zwischen sich und Dazai schaffen kann, ist irgendwie echt niedlich.
Weniger niedlich ist hingegen die Tatsache, dass wir wissen, dass Dazai diesen Schwur gebrochen hat ...
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 14:04
Die beiden sind hier definitiv schon etwas älter, aber gerade weil es Dazai ist, schien es mir dennoch nicht komplett abwegig. (Zu Beginn des Schreibprozesses habe ich mir mal eine kleine Timeline gemacht, vielleicht sollte ich die posten…)
Wäre die Szene zu einer Zeit abgelaufen, als beide noch jünger waren, wäre der leichte Sadismus, den Dazai hier an den Tag legt, vermutlich fehl am Platz gewesen. Mir gefiel die Vorstellung eines ernsten Versprechens getarnt hinter kindlicher Naivität, vor allem in Kontrast dazu, dass Dazai seinen eigenen Schwur letzten Endes bricht.
Von:  halfJack
2020-12-28T14:47:00+00:00 28.12.2020 15:47
Das hier ist ein extrem kurzer Teil deiner Sammlung und zudem einer, der nach meinem Empfinden leider keinen so starken Gedanken beherbergt wie die anderen. Das Selbstbewusstsein von Dazai verunsichert seine Gegner; er kann derart überlegen auftreten, weil er ihre Aktionen analysiert und voraussieht. Andererseits schert er sich auch bloß einfach nicht darum, was mit ihm geschieht, und legt es sogar darauf an. Die Idee dahinter ist naheliegend, weshalb ich es besser gefunden hätte, wenn du das in ein anderes Kapitel als Teilfragment eingebunden hättest. Alleinstehend wirkt die Pointe nicht so stark und etwas repetitiv.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 14:02
Da bin ich ganz bei dir, wenn ich ehrlich bin. Ich wusste beim Schreiben in etwa, wo ich hin wollte, konnte das dann aber doch nicht so umsetzen, wie ich es mir vorgestellt habe. Den Vorschlag, es stattdessen in ein anderes Kapitel einzubinden, finde ich allerdings ganz gut. Bevor ich weiterschreibe wollte ich ohnehin noch einmal alles durchgehen, um wieder reinzukommen, aber der kurze Teil hier wird sich in einem längeren Kapitel vermutlich besser machen. Danke dafür!
Von:  halfJack
2020-12-27T01:14:06+00:00 27.12.2020 02:14
Das bekannteste Bild des echten Nakahara Chuuya zeigt ihn mit einem Hut, und tatsächlich soll er die meiste Zeit einen getragen haben. Es war sicherlich eine andere Zeit, in der er lebte; fast könnte man sogar vermuten, eine Zeit, in der es einfach normal war, einen Hut zu tragen. Aber ich glaube, dass das bei ihm nicht unbedingt zur Norm gehörte, sondern Ausdruck seiner extravaganten Persönlichkeit war. Mir gefällt es, wie darauf in BSD geachtet und dieser Aspekt sogar auf Schuhe und Kleidung übertragen wurde, obwohl es sicher auch humoristisch gemeint war. Was du hier nun allerdings als weitere Interpretation aus dieser Tatsache herausholst, dass nämlich Chuuya auf seine Kleidung achtet, sich in noble und teure Klamotten wirft und somit seinen Körper nicht mehr oft unbekleidet zeigt, um Dazai nicht allein zu lassen und ihn sich "normaler" fühlen zu lassen, wenn er seine Narben bedeckt, das ist eine interessante zusätzliche Deutung.
Bei Dazai sind es nur Bandagen, die anderen den Anblick ersparen sollen, die jedoch gleichzeitig ein Schutzwall sind. Und wiederum spiegelt sich diese Intention in Chuuya durch dessen extravagante Bekleidung.
Ich frage mich, warum es Dazai manchmal überkommt und er Chuuya seine Verletzungen so offensiv unter die Nase reibt. Es passt zu ihm, dass er das tut, obwohl er weiß, wie sehr er Chuuya damit belastet. Ebenso passt es zu Chuuya, dass dieser mit einem zynischem Scherz reagiert. Insbesondere bei dieser Aussage, da Shikoku und Hokkaido so extrem unterschiedlich aussehen, dadurch erscheint es erst recht so, als würden beide sich darauf einigen, einander nur Unsinn und Lügen zu erzählen. Das ist eine bittere Szene, die eher die Distanz zwischen ihnen zeigt als ein vermeintliches Vertrauen, das man hinter Dazais Offenheit bzgl. dem Zeigen seiner Wunden vielleicht vermuten würde.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 14:01
Ich sehe das ähnlich, vor allem, wenn man Bilder von Nakahara mit anderen literarischen Vorbildern der BSD Charaktere vergleicht. Der Hut wirkt bei ihm zwar nicht fehl am Platz, aber ich denke, es war alles andere als üblich. Für mich haben Hüte immer etwas Elegantes, selbst wenn der Hut an sich nicht der schickste ist. Aber man steckt ein wenig mehr Aufwand in sein Aussehen, sobald man einen Hut aufsetzt, und genau dieses Mindset konnte ich mir bei Chuuya gut vorstellen.
Am Ende greifst du auch einen sehr interessanten Punkt auf, der sich für mich ein bisschen durch die gesamte Dynamik der beiden zieht: obwohl schon ein gewisses Vertrauen da ist, lügen sie sich dennoch an, verheimlichen und können nicht vollkommen ehrlich miteinander sein, obwohl sie beide eigentlich jemanden bräuchten, bei dem das möglich ist.
Von:  halfJack
2020-12-25T16:24:00+00:00 25.12.2020 17:24
Es ist einige Zeit her, seit ich hier zuletzt etwas kommentiert habe. Ich hoffe, du schreibst bald noch ein paar weitere Fragmente deiner Sammlung.

In diesem Kapitel thematisierst du Chuuyas überlegene Stärke trotz seiner zierlichen Konstitution. Der echte Nakahara Chuuya war auch von eher jungenhafter Statur, soll sich aber oft mit anderen angelegt und Prügeleien provoziert haben, in denen er allerdings grundsätzlich verlor. Wenn man in so einem Umfeld aufwächst wie in der Mafia von Bungo Stray Dogs, dann kann ich mir gut vorstellen, dass man sich nicht nur auf Waffen verlassen will. Man führe sich die eigene Hilflosigkeit vor Augen, jemandem, der mit einer Pistole eine enorme Überlegenheit besitzt, unbewaffnet gegenüberzustehen. Ich wüsste nicht, was ich in solch einer Situation tun würde. Man kann sich mögliche Handlungen ausmalen, aber wie sieht das in der Praxis aus? Waffenlose Kampfkunst zu trainieren, um sich mit dem eigenen Körper verteidigen zu können, ist die naheliegende Antwort.
Andererseits sehe ich in Chuuyas Aggressivität auch ein Ventil, als würde er die offensive Gewalt als Kompensation nutzen. Dazai dagegen verwendet eher nach innen gerichtete Gewalt durch sein selbstverletzendes Verhalten. Doch hinter beiden Verhaltensweisen scheinen die gleichen Beweggründe zu stehen.
Ich finde es schön und traurig zugleich, dass Dazai erkennt, wie wütend Chuuya auf sich selbst und auf die gesamte Situation ist, weil er Dazai nicht immer beschützen kann. Das beruht wohl zum Teil auf Gegenseitigkeit. Traurig und schön finde ich außerdem, dass sie sich ohne viele Worte verstehen, obwohl sie beide glauben, einander nicht zu helfen.
Antwort von:  Schangia
15.02.2021 14:01
So, endlich komme ich zum Antworten! Erst einmal vielen lieben Dank für die ausführlichen Kommentare. Es freut mich immer unglaublich zu sehen, wie sehr du dich mit der Geschichte beschäftigst, auch wenn die Kapitel manchmal sehr kurz sind.
Tatsächlich war ich nach der dritten Staffel ein wenig angesäuert, weil ich mich zwar sehr darüber gefreut habe, dass die Novel zu den beiden so schnell adaptiert wurde, sie mir aber gleichzeitig auch viele Headcanons zerstört hat. Momentan versuche ich einen Weg zu finden, den Canon mit meinen Ideen zu vereinbaren. (Ich habe 2020 aber auch eigentlich nur auf Englisch geschrieben, das kommt noch dazu.) Ich will diese Sammlung aber definitiv beenden und nehme mir das für die erste Hälfte von 2021 vor!
Das hier ist tatsächlich eines meiner liebsten Kapitel, aus genau den Gründen, die du angesprochen hast. Dazai und Chuuya sind gar nicht so unterschiedlich, wie man durch ihre gegensätzlichen Persönlichkeiten annehmen möchte. Gerade weil sie in demselben Umfeld aufgewachsen sind, haben sie auch ähnliche Bewältigungsmechanismen entwickelt. Gewalt ist da naheliegend; der Unterschied ist nur, auf was man sie richtet und ob man nicht noch einen Nutzen daraus ziehen kann, indem man seine physische Stärke gleichzeitig damit erhöht.
Charaktere, die trotz ihrer schmalen Statur körperlich sehr stark sind, stehlen mir aber generell sehr häufig das Herz, deswegen musste ich das auf jeden Fall in irgendeiner Form aufgreifen.