Break Up von KaitoTemari ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Mache ich mir Gedanken, oder machen die Gedanken mich? An diesem einen Abend war Masaru noch etwas herausgerutscht, ein „Ich mag dich“. Zuerst war ich geschockt, doch er schickte gleich ein „Du bist cool“ hinterher. Somit wurde es zu einem „Ich mag dich, du bist cool“ und die Ernsthaftigkeit der ersten Hälfte des Satzes wurde genommen. Trotzdem hatte ich etwas Herzklopfen. Ein paar Tage später schauten wir wieder einmal gemeinsam fern. Doch plötzlich geschah etwas Unerwartetes: Masaru küsste mich. Vorsichtig und mit Herzrasen erwiderte ich seinen Kuss, so aufgeregt war ich schon lange nicht mehr. Aber es fühlte sich gut an. Nach dem Kuss herrschte Stille und wir verloren kein Wort mehr darüber. Tage später, dieses Mal war ich bei ihm auf dem Zimmer, fragte er mich dann, was zwischen uns laufen würde. Natürlich hatte ich mir bis dahin Gedanken gemacht, aber der Schmerz meiner vorherigen Trennung saß noch in mir und ich war mir nicht sicher, ob ich wieder Vertrauen fassen konnte, ob ich für eine Beziehung bereit war. Somit vertagte ich meine Antwort. Die Woche darauf war die letzte Woche des dritten Semesters und danach würde ich Masaru nicht sehen, da er weit weg von mir wohnte. Sowohl von meinem Zuhause aus als auch von der Stadt, in der ich meine Praktika absolvierte, betrug die Entfernung ein bis zwei Stunden. Somit musste ich ihm jetzt eine Antwort geben, wenn etwas aus uns werden sollte. Und das wollte ich! Er war ein sehr netter und lieber Junge und ich hatte mich in ihn verliebt. Wir verbrachten wieder einen Abend miteinander und ich erzählte ihm, dass ich mit ihm zusammen sein möchte. Er freute sich über meine Antwort und wir wurden ein Paar… Diese ereignisreiche Zeit, in der alles durch eine unbekannte Kraft, die ich gerne Schicksal nannte, in eine bestimmte Richtung gelenkt wurde, konnte man nur schwer in Worte fassen. Warum hatten wir begonnen, etwas miteinander zu unternehmen? Was hat mich dazu gebracht, mir nicht mehr so viele Gedanken zu machen und alles mit Masaru einfach auf mich zukommen zu lassen? Darauf kannte ich keine Antwort. Aber eines wusste ich genau: Dieses dritte Semester konnte der Beginn einer wunderschönen Zeit werden, eine Zeit, die ich sehr genießen würde. Die neue Praktikumsphase brach an und ich konnte Masaru nur am Wochenende sehen. Gleich eine Fernbeziehung zu haben hatte mir etwas Angst gemacht, da meine vorherige Fernbeziehung ebenfalls nicht so gut ausgegangen ist. Aber ich hatte mir fest vorgenommen nicht mehr an die Vergangenheit zu denken um meinen neuen Lebensabschnitt zu genießen! Das erste Wochenende kam Masaru zu mir nach Hause und er lernte meine Familie kennen. Aufgrund meiner vorherigen Beziehung war diese etwas skeptisch, aber im Grunde genommen lief das erste Treffen gut. Er konnte sich gut mit meiner Mutter unterhalten und auch mein Vater, der eher etwas ruhiger war, konnte er Worte entlocken. Mit meinem kleinen Bruder hatte er überhaupt keine Probleme, das hatte ich aber auch nicht erwartet. Das Wochenende darauf fuhr ich das erste Mal zu ihm. Ich war wirklich sehr nervös davor, seine Familie und seine Freunde kennen zu lernen. Doch ich merkte schnell, dass diese Nervosität nicht nötig war: Seine Familie war dermaßen locker, das hatte mich echt überrascht. Verglichen mit meinem Zuhause hatte man hier mehr Freiheiten und ich erkannte, dass auch die Erziehung lockerer gehandhabt wurde. Als unangenehm empfand ich diese Umstände nicht. Am gleichen Abend lernte ich beim Karaoke auch ein paar seiner Freunde kennen. Ich war ja eher der Mensch, der sich eher zurückhaltend verhielt und nicht gleich eingliedern konnte, aber es klappte trotzdem gut, mich mit ihnen zu unterhalten. Während der folgenden Wochen stritten wir uns öfters, zum Beispiel ging es darum, dass er sehr viel mit seinen Freunden machte und sich kaum bei mir meldete. Das verletzte mich und ich hatte das Gefühl, dass Masaru nicht einlenken wollte. Als wir uns endlich aussprachen erkannte ich, dass er Vorurteile aus seiner vorherigen Beziehung nicht abgelegt hatte. Seine vorherige Freundin wollte ihn immer kontrollieren und wollte, dass er viel Zeit mit ihr verbrachte. Ich machte Masaru klar, dass ich nicht so war und dass er diese Vorurteile mir gegenüber ablegen musste. Er stimmte mir zu und meinte, dass er das versuchen würde. So vergingen die Wochen und das vierte Semester stand an. Es freute mich, dass ich Masaru nun endlich wieder unter der Woche täglich sehen konnte! So war ich weniger einsam! Es folgten Wochen, in denen wir fast jeden Abend miteinander verbrachten. Wir schauten viele Filme und Serien und Masaru übernachtete auch oft bei mir. Wir rückten immer näher zusammen und hatten viel Spaß. Wenn am Wochenende mal etwas anstand wie zum Beispiel eine Kirmes unternahmen wir auch dann etwas miteinander. Einmal hat er mir an einem Schießstand ein süßes Plüschtier geschossen, das hat mich sehr gefreut. Ein anderes Mal waren wir zusammen mit Kouhei in einer Pachinko-Halle. Ich hatte dort zwar nicht viel gewonnen, aber es machte mir trotzdem viel Spaß. Als mein Bruder die Abschlussfeier seines Vereins hatte besuchte mich Masaru ebenfalls. Es war ein lustiger Abend, getanzt hatten wir allerdings nicht, da wir uns einig waren, dass tanzen nichts für uns war. Wir konnten es einfach nicht so gut, genau genommen waren wir einfach schlecht. Die letzten Wochen des Semesters waren dann leider durch Lernen geprägt, da zum Schluss hin Klausuren anstanden… Die gemeinsame Zeit wurde reduziert, da ich zuvor schon wenig zum Lernen gekommen war. Das bereute ich allerdings nicht, da ich viel Spaß zusammen mit Masaru hatte! Und so ging auch wieder das vierte Semester rum. Ein Semester, mit dem wir noch mehr aneinander gewachsen sind. Ich war froh, dass ich Masaru hatte! Ich hatte viel Spaß und auch wenn es mir schlecht ging war er für mich da. So viel Liebe wurde mir entgegen gebracht, das machte mich wirklich glücklich… Im Leben geht es nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)