Slavery - Adiccted to you von CrazyAuthors ================================================================================ Kapitel 9: Anders als vorgestellt --------------------------------- Während meines Arbeitstages bemerkte ich, dass es der Drache vollkommen auf mich abgesehen hatte. Wahrscheinlich war es deswegen, weil ich am vergangenen Tag trotzig war. Vielleicht war es auch, weil sie allgemein etwas gegen mich hatte. Ich wusste es nicht. Es fing damit an, dass sie meinte, dass ich zu spät zur Arbeit angetreten sei. Zur Strafe konnte ich die ganze Entreé zuzüglich aller Gänge im Hause blitz und blank saugen und putzen. Ausdrücklich wurde Kiara und Sayu darauf hingewiesen, dass sie mir nicht helfen durften. Doch irgendwie konnte mir der Drache diesmal nicht die Stimmung verderben. Im Gegenteil. Die Begegnung mit Neji hatte mich so motiviert, dass ich es ihm zeigen wollte. Unbedingt. Er sollte ganz genau sehen, dass ich nicht die Frau war, die er sich vorstellte. Dummerweise klappte mein Vorhaben nicht so, wie ich es mir selber vorstellte. Immer wieder lugte ich auf mein brandneues iPhone 7, welches Neji mir einfach so geschenkt hatte. Wann zum Teufel meldete er sich? Hatte er nur geblufft? Aber dann hätte er mir doch das Handy nicht gegeben. Oder?   „TenTen?“, rief mich eine Stimme in der Realität zurück. Ich schreckte auf und sah in die Augen von Kiara.   „Spinnst Du?“, sagte ich aufgebracht.  „Entschuldigung. Ich dachte, Du würdest mich sehen, wenn Du in meine Richtung guckst. Verzeih mir, dass ich mich geirrt habe und so erfahren muss, dass meine Freundin erblindet ist.“ Unwillkürlich verdrehte ich meine Augen, als ich sie von oben nach unten begutachtete. Wieder hatte sie sich bis aufs äußerste gestylt und wirkte gleichzeitig so, als würde sie so von Natur aus aussehen. Zwar legte ich nicht so ein Wert aufs Aussehen, bei Neji aber konnte ich es mir durchaus vorstellen, dass er eine Begleitung schätzte, die nicht gerade mit Hoddie und Sneakers zu Geschäftsgesprächen ankam und ich war genau dieser Typ Frau.  „TenTen? Was ist heute nur los mit Dir? Warum gaffst Du mich wie ein Spanner an?“  „Ähm … ich finde nur, dass du gut aussiehst“, antwortete ich ehrlich. Kiara zog eine Augenbraue nach oben und sah mich skeptisch an.  „Okay! Also TenTen. Ich dachte Du wüsstest, dass ich auf Kerle stehe!“  „Nein, so meinte ich es auch gar nicht!“, sagte ich hektisch und schlug mit den Händen umher.  „Und wie dann?“, fragte sie mich erneut.   „Kiara. Ich brauche Deine Hilfe!“ *~* Sobald ich fertig war mit der heutigen Arbeit, von der ich wegen der Schrubberei am Boden Rückenschmerzen davontrug, rannte ich sofort in das gemeinsame Schlafzimmer von Kiara, Sayu und mir, wo Kiara schon einiges für mich bereit stehen hatte – sowohl Schminkzeug als auch hochhackige Schuhe, die Sie oftmals wegen der Arbeit trug – und wartete auf mich. Sayu staunte nicht schlecht, als sie ebenfalls dazu stieß und sah, dass ich mich auf einmal fürs Schminken interessierte.  „Wer bist Du und was hast Du mit TenTen angestellt?“, fragte sie erstaunt.   „Ich habe gar nichts angestellt, okay?“  „Mir hast Du aber heute Mittag etwas ganz anderes erzählt!“, tadelte Kiara mich, die nicht von meiner Spontanität begeistert zu sein schien.  „Was ist passiert?“, fragte Sayu auf einmal besorgt. Ich verdrehte die Augen.  „Na gut, die Kurzfassung. Ich hatte heute Morgen mit Neji geredet und er wollte, dass ich seine Begleitung für Geschäftliches bin. Dafür bekomme ich etwas Geld!“, erklärte ich in der Kurzfassung. Sayus Augen wurden groß: „Du willst Dich prostituieren?“  „Er hat mir versprochen mich nicht weiter anzurühren“, wehrte ich ihre Argumentation ab, obwohl ich innerlich selbst der Überzeugung war, dass Sayus Unterstellung Neji gegenüber stimmte.   „Okay! Aber was verspricht er sich? Zudem? Was willst Du denn mit dem Geld anstellen?“, fragte Sayu erneut. Ich wusste genau, was ich damit wollte. Meine Mundwinkel zuckten nach unten, als ich wieder daran denken musste.  „Ich dachte, dass ich vielleicht genug zusammen bekomme, damit ich mich richtig behandeln lassen kann“, gestand ich. Kiara und Sayu sahen sich fragend an und rangen mit Blickkontakt darum, wer als Nächstes etwas sagen sollte. Schlussendlich ging Kiara auf mich zu und hockte sich vor mich hin. Dabei sah sie mich eindringlich an.  „Es ist aber nicht bewiesen, dass die Art von Krebs, woran deine Mutter starb, vererbbar ist und vor allem, dass Du es hast.“  „Aber es ist auch nicht bewiesen, dass ich es nicht habe. Zudem habe ich erst letztens ein Bericht gesehen, dass Brustkrebs und Eierstockkrebs ähnliche Symptome haben. Erinnerst Du dich an meine Bauchschmerzen vor ein paar Monaten?“ „Ja, aber da hast Du doch gesagt es sei eine Magenverstimmung?“, sagte Sayu nach kurzem Überlegen.  „Die Magenverstimmung war in Wirklichkeit ein gutartiger Knoten“, berichtigte ich meine Aussage. Um niemanden direkt in die Augen zu schauen, stand ich auf, um aus meiner Nachttischschublade ein paar Augenblicke später meine Tabletten rauszuziehen, die ich zwangsweise einnehmen musste. Kiara und auch Sayu rissen überrascht die Augen auf und sahen mich so an, wie ich nicht angeschaut werden wollte.  „Bitte guckt nicht so. Es ist schon frustrierend genug!“, sagte ich barsch. „Entschuldigung!“, kam es aus dem Munde der beiden.  „Also willst Du mit dem Geld den Knoten entfernen?“, fragte Sayu noch einmal.  „Nicht nur den Knoten. Ich Lass mir sowohl die Brust als auch die Eierstöcke irgendwann amputieren“, sagte ich so emotionslos, dass es mich nicht wunderte, dass die beiden mich mit großen Augen ansahen. Ich wusste jedoch, was ich tat, weil ich mich, wenn keiner es mitbekam, im Internet und bei Arztpraxen darüber informiert hatte. Um diese Art von Krebs zu besiegen, musste man halt zu solchen Maßnahmen greifen. „Und was ist, wenn Du mal Kinder bekommen willst?“, fragte Kiara.  „Darum werde ich mir Gedanken machen, wenn es soweit ist. Können wir endlich mit dem Unterricht anfangen, MAMA?“ Ich betonte das letzte Wort besonders, sodass beide wussten, dass das Thema für mich beendet war. Sowohl Kiara, als auch Sayu lächelten mich schwach an: „Gerne doch!“ *~* Es vergingen Tage und Wochen, bis Neji sich zum ersten Mal meldete. Die Anspannung war so groß, dass mein Magen beinahe rebellierte. Vor allem deswegen, weil ich nicht wusste, wie ich mit dem Druck zu lügen, um mich aus dem Anwesen zu schleichen, umgehen sollte.  Ich war ein ehrliches Individuum, das noch nie wegen so einer großen Sache gelogen hatte.  Schon gar nicht gegenüber meinen Arbeitgeber. Das würde nicht einfach werden. Selbst die Unterstützung meiner Leidgenossinnen machte die Sache nicht besser. Eher das Gegenteilige war der Fall. Direkt nach der ursprünglichen Arbeit, die sich eine gute Stunde mehr hinzog als üblich, verschwand ich ins Zimmer. Dort griff ich sofort nach dem bereits gepackten Rucksack, öffnete die Fenster, und stieg auf die Fensterbank. Kurz blickte ich nach unten, um sicher zu sein, dass ich mich noch im Erdgeschoss befand, was ich im Nachhinein ziemlich irre fand. Ich formte meine Augen zu Schlitzen, damit ich durch die Dämmerung etwas sehen konnte. Die Luft war rein und der Alarm der Hyuugas würde in 5 Minuten eingeschaltet werden, da der Herr keinen Besuch mehr erwartete. Das war ein eindeutiger Nachteil, denn so musste ich mich, direkt wenn der Alarm ausgeschaltet wurde, ins Haus schleichen. Sayu sagte mir zwar zu, für mich dann morgens den Alarm auszuschalten, aber ich wusste, dass sowohl sie als auch Kiara Morgenmuffel waren, wie es im Buche stand. Darüber machte ich mir aber später Gedanken. Erst einmal stieg ich aus dem Fenster und schlang mich in Schleichschritt um die Hauswand herum. Dabei hatte ich mich leicht gebückt, sodass ich mich unter den Fensterbänken keiner sehen konnte. Irgendwie fühlte ich mich schon etwas wie im Spionagefilmen. Es fehlten nur noch der schwarze Tarnanzug und die Nachtsichtbrille. Da ich wusste, wo die Kameras waren, umging ich diese gekonnt, bis ich beim Hinterausgang, wo die Mülleimer standen, angelangt war und ihn auf den Nachbar Grundstück sah. Er begutachtete mit Adleraugen die Uhr, als er dann zu mir aussah. Ein Lächeln hatte er dabei nicht im Gesicht.  „Komm TenTen, beeile Dich! Ich habe bereits im Auto Makeup Artist, Friseuse und Stylistin sitzen“, erklärte Neji schnell, was mich innerlich fluchen ließ. Heute Morgen hatte ich mich extra geschminkt, wie es mir Kiara gezeigt hatte. Natürlich und trotzdem elegant. War etwa die ganze Tortur, was mir Kiara und Sayu beigebracht hatten umsonst gewesen. Oder war es deswegen, dass etwas von meinem Makeup verwischt war. Wie dem auch sei. Ich schmollte, als ich Neji hinterhertapste. Er bemerkte meine sinkende Laune und fragte: „Ist was?“ Ich wiederum fühlte mich gerade, als ob ich mich erneut vor ihm zum Affen gemacht hatte, weswegen ich, wenn ich es offen und ehrlich zugeben würde, noch verlegender fühlte als in diesem Moment schon. Deswegen schüttelte ich erst den Kopf. Als mir auffiel, dass er wegen der Dunkelheit wohl ebenfalls nur meine Umrisse sehen konnte, antwortete ich ihm trotzdem: „Nein, nichts!“ Meine Antwort klang etwas barsch, weswegen ich mich nochmals verfluchte. Ich war eben keine gute Lügnerin und man ahnte sofort, wenn mich etwas bedrückte, wenn man mich näher kannte. Kurz hatte es den Anschein, dass auch Neji sah, dass etwas mit mir nicht stimmte. Entweder ignorierte er es oder ich hatte mich geirrt. Jeden Falls sagte er nichts weiter dazu. Stattdessen öffnete er stumm die Tür der Limousine – die übrigens weiß war – und ließ mich zuerst hinein. Ich hatte keine große Zeit die Limousine zu bemustern, weil ich eh schon spät dran war. Zudem zupfte schon die Erste der drei Frauen an mir herum und fing an meinen Pandaknoten auf zu rupfen. „Aua! Das tut weh!“, beschwerte ich mich. Sie hatten jedoch kein Erbarmen.  „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“, grinste die Stylistin, mich begutachtend und mir die ersten Stoffmuster entgegenhaltend.  „Äh! Ich habe schon etwas!“, kommentierte ich und kramte in meiner Tasche, als schon von ihr kam: „Das ist aber bestimmt zerknüllt. Wir stoppen kurz in meinem Atelier. Dort habe ich genau das passende für Dich. Der knallig rote Overall von Dolce Gabbana oder doch das grüne Cocktailkleid von Visage. Was sagst Du Anna?“ Sie richtete sich an die Blondine neben ihr, die mich ebenfalls mit skeptischen Blicken bemusterte. „Den Overall. Der kommt in wenigen Wochen auf den Markt und wir bekommen einen Zuschuss, wenn wir diesen vorzeitig promoten. Aber die Augenbrauen von ihr gehen gar nicht!“ Ich sah beide sauer an. Diese Hochnäsigkeit und Arroganz konnte ich gar nicht ausstehen. Außerdem-  „Hallo? Ich sitze direkt vor euch, also redet nicht von mir in der dritten Person. Aua!“, beklagte ich mich erneut, als die dritte, ein kurzhaariges schmales Püppchen nochmals an meine Haaren herumzupfte. War das denn zu fassen?  „Neji! Das war so nicht abgemacht!“ Er aber grinste schwach: „Was denn? Lehn dich zurück und genieße es einfach!“ Wie soll man so etwas genießen? Das war doch eher zum Heulen und Weglaufen! Die Limousine fuhr los und ich befand mich im schlimmsten Albtraum meines Lebens. *~* Es dauerte geschlagene anderthalb Stunden, bis wir endlich am Ziel angekommen waren. Anna und Mai, so hießen die Make up Artistin und die Stylistin bestanden darauf unbedingt im Atelier anzuhalten, wo ich tatsächlich diesen roten Fummel und High Heels anbekam, die mich fast so groß werden ließen, dass Neji mich nur noch wenige Zentimeter überbrückte. Ich hatte zwar geübt mit High Heels zu gehen, jedoch waren sie nie so hoch gewesen. Ob das gut ging? Ich wagte es schon zu bezweifeln, als ich aus dem Auto stieg und auf den roten Teppich stand. Schon ging das Blitzlichtgewitter los, weswegen ich mit meinen Augen blinzeln musste. Worauf hatte ich mich nur eingelassen? „Sag nichts. Einfach Lächeln und vorbeigehen. Dann sind wir gut aus dem Schneider!“, erklärte mir Neji und hielt meine Hand, während er seine andere lässig in die Tasche seines Smokings steckte. Ich tat wie geheißen und trat langsam voran, weil Neji oft anhielt, um kurz ein paar Leute ein „Hallo!“ zu zuflüstern. Ich konnte kaum glauben, wen ich alles zu Gesicht bekam. Hideo Ochi, Morihiro Saito und Hiroshi Tada. Alles waren sie Profisportler in Kampfsport. Sind wir etwa – ich blickte nach vorne und sah tatsächlich das Schild über mir: The Dom Stadion. Ich konnte es kaum fassen. Als ich heimlich ferngesehen hatte, hatte ich dieses bei einem Kampf flüchtig gesehen. Und heute stand ich direkt davor. Es war ein überwältigendes Gefühl.  „Hey Neji!“, kam schon der nächste bekannte Kampfsportler entgegen. Der Weltmeister in Ringen, Schwergewicht, Sato Kaito. Er schlug bei Neji ein, der die Geste schwach grinsend erwiderte.  „Und? Hast Du etwa wieder eine neue am Start?“, fragte er und bemusterte mich funkelnd.  „Scheint so“, antwortete Neji knapp und sah ihn mit undefinierbaren Blick an. „Hey Kleine! Falls Du etwas Spaß braucht, kannst Du Dich gerne bei mir melden!“, zwinkerte er mir zu, was ein Kreischen von hinten entfachte, was mich zusammenzucken ließ.  „Wir sehen uns doch diesmal beim Aftershow Party. Ich muss mich doch noch erkenntlich zeigen wegen dem Seitenhieb, den Du mir gezeigt hast.“ Ich erinnerte mich an den Hieb und bekam große Augen. Hatte Neji etwa den Weltmeister trainiert? Ich glaubte es kaum. Neji ließ alles kalt und nickte nur, als er mit mir weiter ging. Der Eingangsbereich war genauso pompös ausgestattet wie draußen. Kaum befanden wir uns dort, bekam ich schon ein Krabbencocktail und Champagner gereicht. Den Champagner lehnte ich ab, nahm aber den Cocktail gerne an und nippte daraus. Es schmeckte hervorragend. Dann auch schon zog mich Neji behutsam zu die Stufen nach oben, wo zwei Securityleute standen, die grimmig dreinschauten. Diese Männer wollte ich nicht nachts begegnen. Das war mein Gedanke, als Neji schon den beiden zunickte und stumm mit mir weiterging. „Gut! Wir haben den ersten und nervigsten Teil des Abends überstanden. Wir gehen jetzt hinauf in den VIP-Bereich. Wichtig ist, dass Du dir namentlich zwei Personen behältst, weil sie auf jeden Fall mit Dir reden werden. Ryo Kudo und Ren Tai. Die sind Manager und Trainer in verschiedensten Kampfsportarten. Am besten nickst Du alles ab und bejahst, wenn sie sich wieder aufprotzen wollen. Ich hab dir Bilder und Daten per Handy schicken lassen. Hast Du sie bekommen?“ Ich nickte nur und sagte nichts weiter dazu. Ich erinnerte mich bei den Bildern an einen Asiaten, der Jackie Chan erstaunlich ähnelte und einen etwas breiteren, glatzköpfigen Mann mit Brille.  „Und noch etwas. Egal was passiert. Weiche nicht von meiner Seite!“ Diese Aussage war für mich eher eine Drohung anstatt eine Bitte. Ich hatte jedoch nicht vor heute Abend von Nejis Seite zu weichen, deswegen ließ ich die Anmerkung, die ich äußern wollte im Hinterkopf. Ich wollte genießen, dass ich von lauter Idolen umgeben war und da würde eine Diskussion alles zunichtemachen. Gleich als wir noch etliche Leute begrüßt hatten, kam uns auch schon der Manager Ryo Kudo entgegen, mittleren Alters, der Jackie Chan Doppelgänger. Er schob seine Sonnenbrille zurecht, wahrscheinlich um cool zu wirken und begrüßte Neji: „Hyuuga-Sama! Es freut mich, dass Du meine Einladung angenommen hast.“ Er drehte sich zur Kellnerin an der Bar und schrie, um die Distanz zwischen den beiden überbrücken zu können.  „Bitte Sake für 4 Personen! Alles geht auf mich!“, schrie er schon. Ich überlegte kurz wer außer mir und Neji noch die vierte Person sein soll, als ich schon einen Arschgrabscher verspürte, was mich aufzucken ließ. Ich drehte mich um, um ihm die Meinung zu geigen, als ich auch den Mann erkannte. Etwas klein geraten, Glatze, Schmolllippen. Das war der Trainer Ren Tai. „Hey Neji. Sato steht schon in den Startlöchern. Hast Du Lust zu wetten?“   „Ich verzichte!“, antwortete Neji knapp und emotionslos. Unbewusst wohl schlang er seinen Arm um meine Taille. Ich bemühte mich derzeit nicht rot anzulaufen. Ren richtete seinen Blick lüstern auf mich, als er sich auch schon wieder an Neji wand und grinste: „Warum? Schiss?“  „Ich wette nicht, wo der Sieg nicht zu 100 % feststeht!“, antwortete Neji ehrlich. Dafür erntete er empörte Blicke der beiden anderen Männer – Ryo war mittlerweile mit Sake ausgerüstet – als wir uns in Richtung des Plätzes bewegten. „Wie kannst Du so etwas sagen. Sato hat hart trainiert?“   „Das schon, aber er hat immer noch Defizite von seiner Verletzung von vor zwei Jahren, wo Kid ihn am Fußknöchel angegriffen hat! Und der Gegner heute ist nicht ohne!“ Nun schaltete ich mich ein: „Zuzu Tran hat zwar eine wahnsinnige Tretkraft, was Sato Kaito zum Nachteil werden kann, aber dennoch ist er technisch noch etwas unsauber. Wenn man bei den letzten zwei Kämpfe seine leichten Verfehlungen der Schläge sieht, denke ich schon, dass Sato es schaffen kann.“ Die anderen drei Männer in der Runde sahen mich undefinierbar an und ich musste ein belustigtes Grinsen unterdrücken. Ich liebte Kampfsport selbst einfach zu sehr und da mein Meister den Kampfsport näher war als so manch anderer hier im Raum, kam auch ich so mit diesem in Kontakt. „Die Kleine hat Recht. Sato macht Zuzu fertig! Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss mein Schützling durch den Kampf führen“, sagte Ren und grinste mir noch einmal zu. Ich erwiderte es nicht sondern richtete mich, sobald der Schleimbeutel weg war, gleich an Neji.  „Er hat mich unsittlich berührt!“, sagte ich empört.   „Und Du hast Dich angemessen verhalten. Ruhig Blut! Ryo kommt wieder!“ Augenblicklich zauberte ich erneut ein Lächeln ins Gesicht, welches meine Augen nicht erreichten. Ich war schon richtig sauer, dass Neji diese Unverschämtheit einfach absegnete. Unbewusst kam mir sein Kontrollzwang in den Sinn, den er mir schon den ganzen Abend offen zur Show stellte. Lange konnte ich nicht darüber nachdenken, als mir schon Ryu ein Becher mit warmen Sake reichte. „Ah! Ich trinke nicht!“, sagte ich schnell.   „Oh! Entschuldige, das wusste ich nicht. Aber Sie haben Recht. So eine schöne Frau darf sich nicht mit Alkohol verderben!“  Er lachte, als er Neji das Gesöff reichte, was er stumm annahm. Was sollte diese Aussage? Ich wurde hier offensichtlich darauf hingewiesen, wo mein Platz als Frau zu sein hatte und Neji ließ es einfach zu. Oder verstand er den Wink mit dem Zaunpfahl nicht? Im Augenblick als wir uns setzten und ich versuchte mir einen Reim aus dem Ganzen zu machen, fing der Kampf auch schon an. Ich lehnte mich zurück, soweit ich es konnte, und sah gespannt dem Kampf zu, als auch schon der Kellner mit dem Essen kam - zumindest soweit man es Essen nennen konnte. Ich hatte einen Teller mit ein paar Blättern Salat und einen undefinierbaren Dip erhalten, während die Männer ein saftiges Steak erhalten hatten. Ich wusste nicht, wie es genau im VIP-Bereich dieses Gebäudes vorging, jedoch wurde mir erneut klar, dass Edelrestaurant und Zuschauerriege in einem vereint wurde und dass ich vermutlich wieder in eine Schublade gesteckt wurde. „Ich war mal so frei und habe uns etwas zu essen bestellt“, sagte auch schon Ryo, als ich die Augen zu Schlitzen formte. Ich visierte meinen Blick hilfesuchend zu Neji, jedoch nahm er sich unbekümmert einen Bissen und sah stumm zum Kampf.  „Neji? Darf ich kurz mit Dir sprechen?“, fragte ich ihn. Er sah mich stumm an, nickte jedoch und entschuldigte sich bei Ryo. Dann standen wir gemeinsam auf und verließen die Riege, damit wir ungestört reden konnten.  „Neji! Ich kann das nicht!“, sagte ich offen hinaus. Ihm schienen kurz alle Geschichtszüge zu entgleiten, jedoch kam es mir für wenige Sekunden so vor, als er sich wieder gefangen hatte.  „Wieso denkst du das?“, fragte er schließlich.   „Ich weiß nicht ob ich die Richtige dafür bin. Andere können das bestimmt besser“, versuchte ich mich von meinen Problem rauszureden, bekam aber zugleich einen Kloß im Hals, da ich das mit meiner Operation abschminken konnte. „Ich glaube aber, dass Du die Richtige dafür bist!“, argumentierte er. Mir entglitten alle Gesichtszüge. Ich dachte er wollte keine Puppe, die sich alles gefallen ließ, aber mir wurde klar, dass er genau das suchte. Eine dumme Marionette, die alles mit sich machen ließ. Diese Erkenntnis traf mich hart. Vor allem, weil ich bei dem Deal gedacht hatte, dass er wirklich nach jemand besonderem suchte.  „Dann bist du mit dieser Ansicht alleine. Leb wohl!“, sagte ich entschlossen und versuchte die Treppe so elegant wie möglich hinabzuschreiten, jedoch wurde ich von Neji aufgehalten.  „Was kann ich machen, damit Du hier bleibst?“, fragte er besorgt. Diese Sorge ließ mich beinahe weich werden. Um dies jedoch zu unterdrücken, entschied ich mich dazu wütend zu werden. „Vielleicht könntest Du Eier in der Hosen haben und mich gegen diese Mistkerle verteidigen oder mir nicht dauernd befehlen, was ich zu tun oder zu lassen habe. Du denkst, du brauchst keine Puppe, aber du benötigst genau das, die so dumm ist und diese Form von Sexismus nicht bemerkt. Und mich brauchst du nicht. Und jetzt lass mich los! Ich gehe!" Ich robbte mich von ihm los, was er zuließ. Scheinbar war er gerade sprachlos. Das nutzte ich aus um Distanz zwischen ihn und mir zu schaffen. Ich stürmte aus den VIP-Bereich an die frische Luft, wo ich schon von Fotografen befallen wurde.  „Wie stehen Sie zu Neji Hyuuga?“   „Sind Sie zusammen?“  „Wie lange sind sie schon zusammen?“ So hilflos wie ich war, drängte ich mich durch die Menge, jedoch geschah es mir eher schlecht als recht. Ich bekam keine Luft mehr. Panisch suchte ich nach einem Anker. Etwas woran ich mich halten konnte. Jedoch wurde daraus nichts, weil es mir von einer Sekunde auf die nächste schwarz vor Augen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)