Sieben von Frozen_Fairy (ein Märchen/Fantasy AU mit Konoha, Kuroo, Kenma, Bokuto & Akaashi) ================================================================================ Kapitel 4: Die traurige Prinzessin ---------------------------------- Eigentlich dauerte es auch gar nicht lange, bis ich mich im Schloss zu Hause fühlte. Manchmal traf ich meinen Bruder. Der meinte, dass ich mich ziemlich verändert hatte und so richtig strahlte. Nur weil ich in der Nähe eines Adligen war? Das war doch Quatsch, aber Bokuto war sowieso dafür bekannt, dass er gerne Mist redete. Aber es stimmte schon. Es ging mir gut. Zum ersten Mal im Leben hatte ich eine Art Aufmerksamkeit und jemand fand es gut, was ich machte. Vielleicht brachte mich das zum Strahlen, das konnte sein. Heute kam zumindest auch die Aufregung hinzu. Denn es war der Tag, an dem die Prinzessin anreiste. Ich teilte die Nervosität mit dem Prinzen und stand daneben, als wir im Hof auf die Kutsche warteten. In der Hand trug ich einen Krug Wasser und ich sollte der Prinzessin den Mantel abnehmen. Für ihren Aufenthalt würde ich auch ihr persönlicher Diener sein. Und dann war es so weit. Eine dunkelrote Kutsche mit mehreren schwarzen Pferden fuhr in den Hof ein. Sie hielt genau vor uns an. Vor unseren Augen stieg ein Mädchen in einem schwarzen Kleid aus, das mit roten Rosen verziert war. Sie war wunderschön, wie ich mir eine Prinzessin vorgestellt hatte. Ihr Haar wurde von dunklen Haarwurzeln aus immer heller. Das fand ich wirklich aufregend. Sie war so anders, als die Menschen, die ich bisher kannte und wirklich schön. Aber sie wirkte traurig. Für einen Moment hätte ich fast meinen Einsatz verpasst und lief eilig auf sie zu. „Wollt Ihr etwas trinken, Hoheit?“, fragte ich, doch mit einer Handbewegung lehnte sie den Krug ab und reichte mir in der nächsten den Mantel. Sie würdigte mich kaum eines Blickes und ging auf Kuroo zu. „Meine Prinzessin! Ich bin so glücklich, dass du gut angekommen bist!“, sagte dieser fröhlich und zog sie in die Arme. Die Prinzessin jedoch schob seine Hände weg. „Ja, das bin ich“, sagte sie und blickte ihn ziemlich skeptisch an. „Alles in Ordnung?“, fragte der Prinz daraufhin verblüfft und blickte auf sie herab. „Es geht schon“, sagte sie und wandte sich ab. Es schien wirklich seltsam. Ich hatte das Gefühl, sie wären ein Paar, aber sie verhielten sich gar nicht wie eins. Anscheinend war diese Ehe doch arrangierter, als ich dachte. Vielleicht hatte ich mir nur für Kuroo gewünscht, er würde die Prinzessin wirklich lieben und sie ihn. Doch anscheinend hatte sie der Verlobung nicht freiwillig zugestimmt, so wie Kuroo das berichtet hatte. Und das war irgendwie traurig. Was wollte er mit einer traurigen Prinzessin? Ich nahm mir vor, möglichst nett zu ihr zu sein, dass sie sich nicht schlecht fühlen musste, während ich beobachtete, wie Kuroo versuchte, sie zu trösten. „Geh weg“, sagte die Prinzessin allerdings immer wieder, bis er sie schließlich erschöpft losließ. „Du bist nicht mehr wie an dem Tag, als ich dich kennen gelernt habe“, sagte sie schließlich leise, worauf Kuroo mit einem geschockten „Was!?“ reagierte. Ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz und es ich hatte den Eindruck, dass es mir nicht zustand, dieses Gespräch mitzuhören. Langsam ging ich zurück in mein Quartier, aber es dauerte nicht lange, bis Kuroo folgte. # Ich saß auf dem Bett, als Kuroo wie ein Häufchen Elend hereinkam. Ich sagte nichts, nur wusste ich, dass er so normalerweise nicht aussah und diese Seite nur mir zeigte, warum auch immer. Die Tatsache, dass er mir einfach vertraute, wunderte mich immer noch. Trotzdem beschloss ich ihn zu trösten, so gut wie ich konnte. Allerdings wusste ich nicht sehr gut, wie das ging. „Kenma sagt ich sei so anders, sie mag mich nicht mehr“, sagte Kuroo und schaute mit leerem Blick in den Raum. „Kenma?“, fragte ich verwundert nach. Zuvor hatte ich diesen Namen noch nie gehört. „Na, die Prinzessin!“, sagte Kuroo und umarmte mich einfach. Vorsichtig klopfte ich ihm auf die Schulter. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte, denn ich kannte die Prinzessin ja nicht. „Das tut mir leid“, sagte ich schließlich, glaubte aber, dass das richtig kühl sowie oberflächlich klang. Jedoch war ich in dem Moment am meisten von der Umarmung verstört und ich konnte mich nicht aus dieser befreien, um den Prinzen nicht zu kränken. „Mir tut es leid, dass ich ihr einen Antrag gemacht habe, um dann so behandelt zu werden“, sagte er schließlich, man konnte ihm aber ansehen, dass er die Worte bereute. „Warum tut sie das?“, fragte er daraufhin und sah mich mit großen Augen an. „Ich weiß es nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß, hatte dann jedoch eine Idee, „soll ich sie fragen, mein Prinz?“ Ich wollte ihm schließlich helfen, damit er nicht mehr so traurig war. Dadurch, dass ich auch als Kenmas Diener ausgewählt wurde, konnte ich vielleicht etwas herausfinden. „Das wäre so lieb von dir, Konoha!“, sagte er strahlend und drückte mich fest an sich. Ich hatte das Gefühl er würde mich nicht mehr loslassen, aber dachte mir, dass es wohl sicher nur die Umarmung war, die er gern seiner Prinzessin gegeben hätte. Da diese nicht wollte, musste ich jetzt dafür herhalten. Von diesem Standpunkt aus gesehen, war es also in einer gewissen Weise in Ordnung. Hoffentlich. „Du kannst mich jetzt loslassen“, sagte ich dann aber doch nach einem Moment möglichst höflich. Er jedoch blickte mich an und grinste. „Und wenn nicht?“, sagte er und hielt mich weiterhin fest. Im Grunde verstand ich überhaupt nicht warum. Aber dann blickte er mich so lange an und für einen Moment drohte ich wirklich, in seinen Augen zu versinken… „Das würde die Prinzessin sicherlich nicht so gerne sehen“, erwiderte ich hastig und schaute weg, mit leicht roten Wangen. Was zum Teufel war das denn gewesen? Ich spürte, dass Kuroo mich losließ und war sichtlich erleichtert. „Entschuldige“, sagte er schließlich und wandte sich ebenfalls ab. Irritiert blickte ich ihn an. Unsicher spielte ich mit meinem Ring, den ich so gut wie immer an einer Kette auf der Brust trug, seitdem Kuroo ihn mir geschenkt hatte. Nicht, dass es deswegen war, weil Er ihn mir geschenkt hatte, vergessen wir das… aber…seitdem eben. Und weil ich Angst hatte, jemand würde ihn mir stehlen, wenn ich ihn nicht bei mir trug, aber das war eine andere Geschichte. Manchmal zog ich ihn auch aus. „Ich werde mit deiner Prinzessin reden“, sagte ich schließlich nochmal nachdrücklich und lehnte mich zurück, während Kuroo mir nochmals dankte und sich aus dem Raum bewegte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)