Ein Ende und ein neuer Anfang von Blue_Eye ================================================================================ Kapitel 17: Erste Nacht in Black Town ------------------------------------- Als sie auf den Motel Parkplatz fuhren, wartete Chris schon auf sie. »Da sind wir.« sagt Max, kaum das sie ausgestiegen waren. »Ganz offensichtlich. Ich hab hier euren Zimmerschlüssel. Euer Zimmer hab ich bereits gezahlt.« sagte Chris mit einem Lächeln und reichte Max den Schlüssel. »Das ist echt nett von dir. Vielen Dank. Hilfst du uns noch, unsere Sachen in unser Zimmer bringen?« fragte Chloe. »Klar. Als Gruppe unterstützt man sich doch gegenseitig.« antwortete er und begann damit, den Karton mit den Bilder von der Ladefläche zu heben. Max und Chloe nahmen jeweils Taschen und Max ging vor um auf zu schließen. Das Zimmer war schlicht, aber schön. Ein Doppelbett, ein großer Kleiderschrank, eine Kommode mit einem Fernseher darauf und ein standardmäßig eingerichtetes Bad. Max legte die beiden Taschen ab und meinte »Es ist ein schönes Zimmer.« Überrascht, das keine Erwiderung kam, drehte sie sich um. Sie stand alleine im Raum und die Tür war zu. Plötzlich wurde es draußen Hell und aus dem geschlossenen Bad wer die Dusche zu hören. Verwirrt und Panisch sah sie sich um. Mit einem Mal spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie schrie auf und sprang panisch über das Bett und versteckte sich dahinter. »Max? Was ist los mit dir?« fragte eine Stimme und als Max hin sah, erkannte sie, dass es Chloe war. Sie und Chris standen im Raum, die Tür war offen und sie sahen Max besorgt an. Max sah sich um und alles schien wieder gut zu sein. Chris ging auf sie zu und reichte ihr ein Taschentuch »Du musst beim Sprung über das Bett wohl ungünstig gelandet sein. Deine Nase blutet.« Max sah ihn überrascht an und eilte ins Bad um in den Spielgel zu sehen. Tatsächlich blutete ihre Nase. »Es ist nur, weil ich heute so wenig getrunken habe. Da passiert so was ab und zu mal.« log Max um Chris nicht weiter zu verunsichern. »Wenn du meinst. Dann räumen Chloe und ich mal weiter eure Sachen rein und danach gehen wir alle essen. In der Kommode ist eine Mini Bar. Bedien dich, es geht auf mich.« sagte Chris und ging mit Chloe raus, wobei er sie mehr raus schob. Max wusch sich am Waschbecken das Blut aus dem Gesicht. Anschießend befolgte sie Chris Rat, ging zu Mini Bar und nahm sich ein kühles Wasser raus. Das kühle Nass, welches ihren Hals runter floss, erfrischte sie. Während sie überlegte, was das vorhin zu bedeuten hatte, gingen Chloe und Chris zum Wagen zurück. »Ich mache mir Sorgen um Max. Ist es wirklich, weil sie zu wenig getrunken hat? Es schien fast so, als hätte sie eine Panikattacke oder so. Ist das schon Mal vorgekommen?« fragte Chris besorgt. »Nein, es ist noch nie vorgekommen und wenn sie sagt, sie hat zu wenig getrunken, dann ist dass so.« antwortete Chloe gereizter als eigentlich gewollt. »Schon gut. Ich mach mir ja nur Sorgen. Das ist alles.« sagte Chris und hob abwehrend die Hände. »Ich weiß. Ich mach mir ja auch Sorgen. Trotzdem sollten wir ihr vertrauen. Wenn sie sagt, es liegt am zu wenigen trinken, dann ist das so. Wenn es was andres wäre, würde sie es uns ja wohl sagen.« meinte Chloe, nun etwas weniger gereizt. »Ja, da hast du wohl recht.« sagte Chris. Während sie den Rest der Sachen in das Zimmer räumten, sprachen sie kein Wort. Max sahs während dessen im Schneidersitz auf dem Bett und trank ihr Wasser. »Gut. Wir dürften dann alles haben. Lasst uns Abendessen gehen.« sagte Chloe und brach damit die Stille. »Ok. Ich hab einen Burgerladen in der Nähe gesehen. Wenn ich möchtet, können wir da hin. Essen geht auf mich.« meinte Chris. »Gerne. Das ist sehr großzügig. Aber können wir das wirklich annehmen? Das Motel hast du auch schon gezahlt.« gab Max zu bedenken. »Das mache ich gerne. Im Gegenzug muss ich nicht alleine Reisen. Ihr könnt es also annehmen, finde ich. Ich bin schon mal draußen. Kommt nach, wenn ihr so weit seid.« sagte Chris mit einem Lächeln und verließ das Zimmer. Chloe ging zu Max und strich ihr mit einer Hand übers Gesicht. »Ist wirklich alles ok?« fragte sie vorsichtig. »Lass uns bitte essen gehen. Wir reden später, ok?« sagte Max und sah sie flehend an. Chloe nickt und reichte Max eine Hand, um ihr vom Bett zu helfen. Beide verließen das Zimmer, Max schloss ab und zu dritt gingen sie essen. Es war ein ruhiger Abend und in dem Laden war gar nicht mal so viel los. Jeder aß einen Burger, doch während dessen lag ein Tuch aus schweigen auf ihnen. »Morgen beginnt der Markt um 8 Uhr. Wir sollten rechtzeitig da sein, um schon mal auf zu bauen.« sagte Chris und brach damit das schweigen. »Verstehe. Wir werden uns einen Wecker stellen. Am besten wir frühstücken so gegen 7 Uhr, beziehungsweise, treffen wir uns um 7 am Diner, ein paar Straßen weiter.« meinte Chloe. »Das ist eine gute Idee.« stimmte Chris zu. Max schwieg und auch die anderen beiden sagten nichts weiter. Chris bezahlte die Rechnung. Max verließ schon den Laden, als Chloe sich an Chris wand. »Vielen Dank, für das Abendessen. Ich werde heute Abend mit Max reden. Über ihre Alpträume. Ich weiß nicht, was auf uns zu kommt, aber kann ich dich anrufen, wenn etwas passiert?« fragte Chloe und die Sorge um Max war deutlich in ihren Augen zu lesen. »Klar. Ich lass mein Handy auf laut. Wenn also was ist, werde ich erreichbar sein. Auch wenn wir erst seit kurzem eine Gruppe sind, seit ihr beide mir schon ans Herz gewachsen. Wenn ich helfen kann, helfe ich gerne.« sagte Chris und lächelte. Chloe umarmte ihn und sagte »Danke.« »Kein Ding und jetzt geh. Deine Freundin wartet auf dich.« sagte er, streichelte ihr über den Rücken und ließ sie los. Sie löste sich, grinste ihn an, nickte und verließe den Laden. »Lass uns zum Berg fahren, Max.« sagte Chloe, nahm Max Hand, lächelte und ging mit ihr zum Auto. Beide stiegen ein und fuhren zum Fuß des Berges. Dort angekommen, parkte Chloe, beide stiegen aus und gingen über einen Pfad nach oben. Die Sonne war schon untergegangen und die ersten Sterne waren bereits zu sehen. Während sie unterwegs waren, fühlte sich Max beobachtet. Doch wenn sie sich umdrehte, war da niemand. Am Wegesrand kamen sie an einer Bank vorbei, auf der eine Person saß. Die Person war so sehr vermummt, dass Max nicht erkennen konnte, wer es war. Als sie ein Stück entfernt waren, tippte Max, Chloe auf die Schulter. »Seltsame Gestalt, die da auf der Bank saß, findest du nicht auch? So ganz vermummt.« meinte Max. Chloe sah zu der Bank und dann zu Max. »Max. Welche Gestalt meinst du?« fragte sie. Als sich Max umdrehte, war da keine Gestalt mehr. »Ich schwöre dir, da war eine Gestalt. Sie saß da.« sagte Max. Sie sah Chloe flehend an. »Ok. Dann lass uns mal lieber weiter gehen, Max.« meinte Chloe und sah Max besorgt an. Max nickte nur und ging an ihr vorbei. Besorgt sah Chloe ihr nach und ging dann auch weiter. Sie überlegte, was sie sagen könnte, doch sie wollte Max nicht unter druck setzen. Chloe hatte Angst, dass sie sich dadurch verschließen würde und nichts über ihre Träume erzählen würde. Schweigend gingen sie daher weiter, biss sie bei einer Aussichtsplattform, welche ein natürliches Plateau auf dem Berg war, ankamen. Von dort aus, hatte man einen traumhaften Blick auf die Stadt. Der Himmel war klar und so konnte man die Sterne und den Mond gut erkennen. Chloe nahm Max Hand und genoss den Augenblick. »Es ist so schön hier.« sagte Max. »Stimmt. Ein wirklich schöner Ort.« antwortete Chloe. Eine Weile standen sie so da. Dann hielt Chloe es nicht mehr aus. »Möchtest du mir jetzt von deinen Träumen erzählen.« fragte Chloe. »Nein, das möchtest du nicht.« sagte eine Stimme, die Max vertraut war. Sie zuckte zusammen, ließ Chloes Hand los und wich einen Schritt zur Seite aus. »Shit. Die Träume müssen echte hart sein, wenn die bloße Erwähnung dich schon zusammen zucken lässt. Tut mir Leid, dass war mir nicht bewusst.« meinte Chloe. »Was? Nein, es ist die Stimme. Die aus meinem Traum.« sagte Max und ihre Stimme zitterte. Chloe war unsicher was sie mit dieser Information anfangen sollte, vor allem, weil sie keine Stimme gehört hatte. Es schien ihr am sinnvollsten, Max zu umarmen, damit sie sich beruhigen konnte. Gerade als sie dies tun wollte, hielt sie mitten in der Bewegung inne. Max sah sie überrascht an und es dauerte einen Moment, bis sie verstand. Die Zeit wurde angehalten. Leicht Panisch sah sich Max um und erblickte erneut die vermummte Gestalt. Diese Gestalt stand am Rande des Plateaus und näherte sich ihr nun. »Was willst du von mir?« schrie Max. »Ich will dich warnen. Wenn du so weiter machst, wirst du so enden wie ich.« sagte die Stimme und entblößte ihr Gesicht. Es war Max, die ein Loch in der Stirn hatte. Max unterdrückte ein Würgen. Es dauerte, bis sie sich gefangen hatte. »Werde ich erschossen?« fragte sie vorsichtig. »Ja, aber ob du stirbst, ist eine andere Frage.« sagte die andere Max. »Ha, nur weil du versagt hast, muss sie das nicht auch.« sagte eine Stimme. Eine Frau Mitte Vierzig betrat den Platz. »Ich bin auch eine Max, nur aus einer weiter entfernten Zukunft. Ich habe mich damals für einen anderen Weg entschieden und ich bin heute noch sehr Glücklich. Deshalb musst du auch nicht zu ihr werden« erklärte die ältere Variante von Max und klang dabei sehr hochnäsig. »Klar. Erzähl ihr doch noch mehr. Darf ich dich daran erinnern, dass ich das Resultat deiner Reden bin?« fragte die tote Max. Sie fiehl auf die Knie, hielt sich die Ohren zu und schrie so laut sie nur konnte »LASST MICH IN RUHE!«. Ihr Körper wurde schwer, so als würde sie im Boden versinken. Die Welt um sie verschwamm und an stelle der Aussichtsplattform, trat nun ein Meer. Max stand auf der Wasseroberfläche, so als wäre es ein normaler Boden. Die Wellen um sie herum, ebbten langsam ab und die Wasseroberfläche wurde ruhig. Überall waren Fenster, welche in der Luft zu schweben schienen und hinter denen die unterschiedlichsten Varianten von Max zu sehen waren. Max wollte jedoch nur eins. So schnell wie möglich nach draußen. Panisch rannte sie los, doch egal wie lang sie rannte, es schien kein Ende zu nehmen. Atemlos blieb sie stehen. »Ich will hier raus.« wimmerte Max und brach weinend zusammen. Eine Hand streichelte über ihren Rücken. Es tat gut und mit der Zeit versiegten die Tränen. Als Max auf sah, erblickte sie ein genaues Ebenbild von sich. Es war, als wäre es ein Spiegelbild. »Wer bist du?« fragte Max »Ich bin du.« antwortete Spiegel Max. »Warum bist du hier?« »Ich kam zufällig hier vorbei und hab dich gesehen.« »Wo bin ich hier?« »Das ist eine Welt, die durch deine Kraft geschaffen wurde. Hier siehst du jede Entscheidung, die du durch deine Kraft geändert hast und wie es aussieht, wenn du sie nicht geändert hast. Es ist ein Raum in dem aller möglichen alternativen Realitäten von dir zusammen laufen.« »Habe ich das alles geschaffen?« »Jede Max ist du und du bist jede Max. Alles was du seit dem erhalten deiner Kräfte getan hast, haben sie getan und umgekehrt. Alles was je passiert ist, aus deiner Sicht gerade passiert, und dir je passieren kann oder wird, formt diesen Ort. Doch letztlich ist Zeit an diesem Ort nicht vorhanden, weshalb man sagen könnte, dass alles, was du siehst zur selben Zeit passiert. Alles ist eins und eins ist alles.« »Warum passiert mir das?« »Das kann ich dir leider nicht beantworten.« »Wie komme ich hier wieder Raus?« »Möchtest du den wirklich wieder Raus?« »Ja, ich will zurück zu Chloe. Ich liebe sie über alles und ich brauche sie jetzt mehr den je.« sagte Max und sah ihr Spiegelbild flehend an. »Wenn das so ist, bringe ich dich wieder in deine Welt. Zufällig weiß ich, wo wir dafür lang müssen.« sagte Spiegel Max, stand auf, lächelte freundlich und reichte Max eine Hand. Max nahm sie und stand auf. Ihr Spiegelbild gab ihr ein Handzeichen, ging vor und Max folgte ihrem Spiegelbild. Nach einer Weile, kamen sie bei einer Tür an. »Wenn ich durch die Tür gehe, bin ich wieder in meiner Welt?« fragte Max. »Ja, so ist es.« antwortete Spiegel Max »Danke, dass du mir den Weg gezeigt hast.« sagte Max »Kommst du mich irgendwann mal wieder besuchen?« »Irgendwann vielleicht.« antwortet Max. »Ich würde mich auf jeden Fall freuen.« sagte Spiegel Max und umarmte Max. Dann öffnete sie eine Tür und Max ging hindurch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)