Und ich schlief ein mit Musik. von Anwysitna ================================================================================ Kapitel 1: Sechs... ------------------- Musik. Musik in meinen Ohren. Ich wollte sie nicht hören. Wollte nicht wissen, wer gestorben war und wer lebte. Wollte nicht wissen, ob die Spielemacher sich neue Gemeinheiten überlegen würden, damit mehr von uns starben. Wollte nicht wissen, ob ich bald gegen die Menschen kämpfen musste, die mich jetzt beschützten. Wollte nicht wissen, wie lange ich noch zu leben hatte. Wir saßen um ein Lagerfeuer herum, weil die Nacht kalt war, waren in der Überzahl, wenn unsere Gegner uns fänden. Still lauschten wir der bekannten Melodie, die jeden Abend ertönte. Ich schaute mir die Gesichter an, die am Himmel erschienen, dachte über die Menschen nach, die noch lebten. Acht. Anfangs waren wir vierundzwanzig gewesen. Zwei von jedem District, ein Junge und ein Mädchen. Wir waren die Spielfiguren eines Spieles um Leben und Tod. Die Menschen, die wir vor einigen Monaten gewesen waren, sind nun Tribute. Tiere. Killer. Unbarmherzig. Und dennoch liebend und leidend. Wir hatten uns unser Schicksal nicht ausgesucht, nein, allein ein kleiner Zettel in einer gläsernen Box bestimmte unser restliches Leben. Mein ganzes Leben hatte ich Angst vor dieser Veränderung gehabt. Mein ganzes Leben bestand nur noch aus dem Tod. Endlich hörte die Musik auf und ich konnte mich wieder auf die stillerer Umgebung um mich herum konzentrieren. In der Ferne ein paar Vögel. Früher habe ich diese Art von Stille geliebt, aber nun war sie bedrohlich. Leise prasselte das Feuer dahin. Ich hielt meine Hände vor mir, genoss die Wärme und atmete kurz tief durch. Das zerbrach die Stille. Neben mir fing Joe an zu gähnen. Wir waren alle müde, aber das war nunmal so. Betti wirkte blass und krank wie immer, lag auf seinem Schoß. Die beiden waren aus dem selben District, wahrscheinlich kannten sie sich schon davor gut…oder auch besser. Kurz hustete Betti. Sie war zum Sterben verurteilt, weil uns niemand Medizin geschickt hatte. Joe war der Einzige, der auf diese Spende hoffte. Sechs. Bald wäre unsere Gruppe zu fünft. Zu fünft würden wir nach Bettis Tod losziehen, um die beiden anderen lebenden Tribute zu finden. Es war wie ein Jagdzug, doch musste es das sein? Was wäre, wenn wir uns weigern würden, uns gegenseitig umzubringen? Was wäre, wenn wir uns gemeinsam gegen das Spiel und die Regierung stellen würden? Warum halten wir uns überhaupt an die Spielregeln? Ich würde so gerne mit den anderen reden, aber dann wäre ich tot, bevor ich mit meiner Ansprache fertig wäre. Die anderen denken nicht mehr. Nur warum tue ich es noch? "Langsam solltet ihr schlafen, ich übernehme die erste Wache." Louis stand auf, ging ein paar Schritte und fuhr sich kurz durch die Haare. Das war die einzige Geste, die von seinem Leben in District 2 übriggeblieben war. Kurz blieb sein Blick an mir hängen, gleichgültig wie immer, dann setzte er sich wieder zum Feuer hin, weil es Nachts immer eiskalt wurde. Dafür war es tagsüber zu heiß für eine ausgiebige Suche nach Essen. Ein typisches Wüstenklima, damit wir besonders litten. Sonst wäre das Spiel viel zu langweilig. Ich legte mich in den von der Nacht ausgekühlten Sand und versuchte ein wenig zu dösen. Schlafen konnte ich nicht, dazu war alles hier zu unheimlich. Kapitel 2: Fünf... Vier... -------------------------- Sanft weckten mich die Strahlen der aufgehenden Sonne. Wie um alles in der Welt hatte ich nur einschlafen können?! Ich öffnete die Augen und starrte in einen der schönsten Sonnenaufgänge, die ich je gesehen hatte. Orange. Das war meine Lieblingsfarbe. Neben mir bewegten sich die Körper, setzten sich einer nach dem anderen auf und streckte die steifen Glieder. Es sagte weder jemand 'Guten Morgen', noch fragte wer, ob alle gut geschlafen hatten. Warum sollten wir etwas beschönigen, das nicht schön war? Doch heute war die Stimmung auf einem Tiefpunkt angelangt. Betti lag wie immer auf Joes Schoß, ich hätte keinen Unterschied bemerkt, wenn er nicht geweint hätte. Sie war tot. Wir waren immer noch nicht losgegangen, um wie geplant Nahrung und die anderen Tribute zu suchen. Benedikt hatte sich angeboten, Joe zu helfen, ein Grab zu errichten. Seit Stunden lief er durch den Sand, suchte Steine, die er in einem Oval um eine Mulde legte, die Joe mit seinen Händen ausgrub. Daneben lag Betti in der Sonne und Joe schaute sich immer wieder um, damit man ihren Körper nicht einfach abholte, so wie die anderen Toten. Ich hätte den beiden gerne geholfen, doch Louis sagte mir, dass das Männerarbeit war. Er war der Anführer unser kleinen Gruppe, er bestimmte, er konnte am besten kämpfen. Immer höher stieg die Sonne und ich konnte die Anspannung der Anderen förmlich spüren. Wir brauchten wirklich dringend Wasser und Essen, sollten endlich aufbrechen, damit wir nicht auch noch starben, anstatt eine Tote zu begraben, die anschließend von den Spielemachern wieder ausgebuddelt wurde. Dieses ganze auf den Flieger aufpassen, war vollkommen sinnlos. Immer wieder stöhnte jemand, als Benedikt neue Steine herbeischleppte, knallrot im Gesicht, mit verbissenem Blick. "Leute es reicht jetzt!", meldete sich Louis zu Wort. "Wir brauchen Wasser und Essen, falls ihr beide das wieder vergessen habt." Joe sagte nichts, sondern legte Bettis Körper in die Mulde und deckte sie mit Sand und Steinen zu. Seine Lippen bewegten sich die ganze Zeit, auch wenn ich kein einziges Wort hören konnte. "Fertig?" Louis klang schon ziemlich gereizt. "Fertig ist man nie", gab Benedikt eine Antwort. Er taumelte etwas benommen zu uns her und legte sich dann in den Sand. "Wir müssen jetzt weiter." Louis ging nicht auf Benedikts Antwort ein, sondern schnappte sich seine Tasche und marschierte los. Bis auf Benedikt folgten ihm alle sofort. Wir mussten als Gruppe zusammenhalten. "Ohne mich." Benedikt blieb weiterhin liegen. Dann rollte er auf die Seite und übergab sich. Der klassische Sonnenstich. Joe hielt mit seiner dunklen Hautfarbe einiges mehr an Hitze aus, aber Benedikt... Ich hatte kaum jemanden gesehen, der trotz harter Arbeit, die es nunmal in District 9 gab, so blass war wie er. "Ogott Benedikt!", quiekte Marzia, das jüngste Mitglied unserer Gruppe los. Schnell lief sie los zu ihm und ließ achtlos ihren Rucksack zurück. Benedikt war der einzige Mensch, dem sie derzeit vertraute, weil beide aus demselben District kamen. Langsam reichte es Louis. Wütend ballte er die Fäuste, schaute immer wieder zu der Axt, die er seitlich am Rucksack befestigt hatte, hin. "Steh endlich wieder auf und komm her, Pussy!", fing er schließlich zu brüllen an. "Geh doch einfach!", kam es ebenso laut von Benedikt zurück. "Lass mich einfach in Ruhe mit deinem blöden Getue!" Ich konnte gar nicht schnell genug schauen, als Louis mit erhobener Axt auf ihn zurannte. Eine gefühlte Sekunde später stieß Marzia einen ohrenbetäubend hohen Schrei aus, rannte von Louis weg auf Joe und mich zu. Louis stand auf. Immer noch mit erhobener Axt schaute er hinunter auf den Sand. Dorthin, wo Benedikt lag. Oder auch seine Leiche. Manchmal passierte das. Manchmal hielten wir als Gruppe nicht genug zusammen, um uns nicht gegenseitig zu töten. Irgendwann wäre das sowieso passiert, spätestens dann, wenn die anderen zwei Tribute tot wären, hätten wir uns bekriegen müssen. Obwohl, warum mussten wir das eigentlich? Waren wir echt nur die Figuren in einem Spiel und keine selbst denkenden Menschen mehr? Jetzt dachte ich schon wieder zu viel nach. Der Axthieb war das Stichwort für eine Gruppenauflösung. Ich packte Marzias Hand und fing an, um mein Leben zu rennen. Wortlos hielt das Mädchen mit mir Schritt, auch wenn Tränen über ihre Wangen rannten. Ein wenig verlangsamte ich das Tempo, da uns Louis überraschenderweise nicht folgte. Ich hatte Marzia nicht zurücklassen können. Immer weiter ging die Reise, auf einen Wald zu, der am Horizont auftauchte. Hier konnte man sich besser vor Louis verstecken. Neben mir hörte ich Joes angestrengtes Schnaufen, anscheinend hatte er sich uns beiden angeschlossen. Sein Messer hatte er eingesteckt, derzeit musste ich keinen Angriff von ihm zu befürchten. Kurz nickte er mir zu und ich zurück. Das war so etwas wie eine stille Übereinkunft. Kapitel 3: Drei... ------------------ Wir hatten uns auf einer kleinen Lichtung im Wald niedergelassen. Hier hatten wir fürs Erste genug Schutz vor den anderen Tributen. Marzia schlief tief und fest, die hatte es gut. Ich hatte mir geschworen, auf sie aufzupassen und deshalb nicht zu schlafen. Ein wenig ärgerte mich diese mütterliche Eigenschaft, aber was konnte ich schon dagegen tun? Eigentlich wollte ich allein sein und mir einen klaren Kopf verschaffen. Wie würde es jetzt weitergehen? Aber Joe blieb wach und ging auch nicht schlafen, als ich ihm sagte, dass ich auf ihn aufpassen würde. Er saß neben mir auf einem Stein, den Kopf mit der linken Hand aufgestützt, mit der rechten malte er Kreise auf den Waldboden. "Echt beschissen, diese Spiele", murmelte er nun. Ich fragte mich, ob er mit mir geredet hatte oder nur mit sich selbst. Er drehte sich zu mir um. "Ich weiß nicht, wem ich hier trauen kann und wem nicht. Die, denen ich so richtig vertraut habe, sind tot." "Und mir vertraust du nicht?" Ein wenig beleidigt schaute ich ihn an. "Ich kenne dich kaum. Du vertraust mir doch auch nicht vollständig." Ich dachte kurz nach. "Stimmt auch wieder." "Aber ich vertraue dir zumindest so viel, dass ich dir etwas anvertrauen möchte." "Und was wäre das?" Kurz schwieg er, dann begann er zu reden. "Mich hält nichts mehr hier. Ich wollte Betti und Benedikt beschützen und beide sind gestorben." Ich wollte ihn etwas fragen, aber er redete weiter. "Wirst du mich umbringen, wenn wir beide das hier überleben?" Das kam ziemlich überraschend für mich. "Warum willst du nicht mehr leben?", fragte ich traurig. "Das habe ich dir doch gerade gesagt." "Warum?" Er ging nicht darauf ein. "Wirst du mich töten?" Jetzt reichte es mir langsam. "Warum können wir nicht einfach alle nein zum Kampf sagen? Uns einfach nicht an die Regeln halten? Wer zwingt mich, dich zu töten..." Joe hielt mir den Mund zu. "Sag so etwas nicht." Vorsichtig kramte er einen Block aus seiner Tasche, blickte sich um und schrieb einen Satz. Ich beugte mich vor und las ihn. 'Der Wald hat Ohren.' Verwirrt schaute ich ihn an. Er deutete auf den Block und ich verstand. Überall gab es hier Kameras, die alles aufzeichneten, was passierte. Ich langte nach dem Block und schrieb das auf, was ich sagen wollte. 'Ich bin als Tribut doch schon praktisch tot. Denken die echt, dass wir hier in der Arena keinen Widerwillen zeigen?' Dann reichte ich ihn Joe zurück, der den Satz kopfschüttelnd las, etwas schrieb und mir anschließend den Block reichte. 'Du bist richtig dumm. Weißt du, was die mit dir anstellen, wenn du hier lebend rauskommst?' Verwirrt schaute ich ihn an. Die Chance auf Überleben war ziemlich gering. Joe nahm mir den Block weg, bevor ich etwas schreiben konnte. 'Du hast keine Ahnung, was man mit Aufständischen anstellt, wenn sie gefunden werden. Folter ist da ziemlich geläufig.' Es war, als könnte ich die Verbitterung in den Worten lesen. 'Woher weißt du das?' 'Das kannst du dir doch denken.' Kurz dachte ich nach, dann ging mir ein Licht auf. Das war ja wohl offensichtlich. Schnell schrieb ich vier Worte auf den Block. 'Du bist beim Widerstand.' 'Schnellchecker.' Ich hatte bis jetzt nur Geschichten darüber gehört. Angeblich hielt sich der Widerstand im zerstörten District 13 auf. Irgendwann würde er uns von Präsident Snow befreien, das erhofften sich zumindest einige meiner Freunde im District. Das waren bis jetzt nur wage Erzählungen gewesen. Märchen. Ich glaubte nicht an Märchen. Aber jetzt saß ein Teil des Widerstandes direkt vor mir. 'Aber dann musst du doch hier wieder lebend herauskommen', schrieb ich auf das Blatt. 'Benedikt wäre wichtiger gewesen. Es war absolut nicht geplant, dass er zu den Spielen kommt. Er war ein Genie, aber nicht was selber kämpfen und überleben betrifft. Er war viel zu selbstlos und unachtsam dafür.' 'Er war auch beim Widerstand?' Joe nickte kurz. 'Und Betti?' 'Auch. Ihre Eltern wurden von der Regierung umgebracht…sie war seitdem meine kleine Schwester.' Deshalb standen sich die beiden so nahe. Jetzt hatte ich die Antwort. Aber warum? 'Warum erzählst du mir das alles?' 'Weil du so über die Spiele denkst wie ich.' Damit hatte er schon wieder recht. Ich war einfach rebellisch und hätte mich höchstwahrscheinlich dem Widerstand angeschlossen, wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Joe war ein guter Beobachter. 'Und was machen wir jetzt?' 'Nichts. Der Plan ist schief gegangen.' 'Weil Benedikt gestorben ist?' 'Ja. Betti und ich hätten sterben sollen, aber nicht er.' 'Wie können die dir das antun?' 'Es gibt Dinge, die sind wichtiger als wir beide.' Er knüllte den Zettel zusammen, steckte ihn in seine Tasche. Still saßen wir da, über uns der Vollmond, vor uns die schlafende kleine Marzia. "Egal, was passiert, das bleibt unser Geheimnis", stellte ich die Worte in den Raum. "Geheimnisse sind gefährlich, also pass bitte auf dich auf." Es klang fast wie eine Warnung. "Ich weiß, Joe." Er rutschte ein wenig näher und ich lehnte mich an ihn. "Dir vertraue ich jetzt", meinte ich. Ein Lächeln umspielte seine breiten Lippen. Mit dem wohligen Gefühl von Wärme und Geborgenheit schlief ich ein. Kapitel 4: Zwei... Eins... -------------------------- Als ich am Morgen aufwachte, war Marzia verschwunden. Ich wusste weder wohin, noch warum. Aber vielleicht war es besser so. Hatte sie Angst vor uns gehabt? Immer wieder blieb ich bei dieser Frage hängen. Aber sie wusste es nicht, wusste weder, dass Joe einer Widerstandsbewegung angehörte, noch, dass ich auch so dachte. Es war logisch, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatte. Das war das angeborene zum Überleben wichtige Misstrauen. Ohne das ist ein Tribut so gut wie tot. Joe hatte ein kleines Feuer gemacht und den Zettel drin verbrannt. Wir hatten einen Vogel geschossen, den wir nun über dem Feuer brieten. Essen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Erst jetzt merkte ich, wie viel Hunger ich hatte. Ich hoffte, dass Joe bald den Vogel vom Feuer nahm. Das tat er auch. Mit dem Messer zerteilten wir das Fleisch und ich biss herzhaft in mein Stück. Stumm saßen wir nebeneinander und kauten. Immer wieder betrachtete ich ihn, wenn er gerade nicht auf mich achtete, fragte mich, was in ihm vorging. Was ließ einen Mann sein eigenes Leben opfern? War der Widerstand genauso rücksichtslos wie die Regierung? Ich hatte so viele Fragen an ihn, aber die würde ich nie stellen können. Joe stand auf, lauschte kurz und drehte sich zu mir um. So standen wir da und sahen uns an. Er war nicht hässlich, ganz im Gegenteil. Wären wir nicht hier in der Arena, sondern draußen in der Freiheit... Vielleicht würde dann alles anders kommen. Vielleicht würde er auf mich zugehen. Mich halten und umarmen. Leidenschaft in seinen Augen. Diese Leidenschaft, die man einem Tribut geraubt hatte. Diese Leidenschaft, die ich trotzdem noch in mir spüre. Und dabei kannte ich Joe kaum. Was dachte ich mir nur dabei? Links von uns erklang eine zunächst willkommende Ablenkung, doch dann wurde mir bewusst, was Geräusche in unserer Nähe bedeuten mussten. "Lauf!", hörte ich Joe schreien, dann legte sich in meinem Körper ein Schalter um und ich war wieder das Tribut. Das Tier. Jagen oder gejagt werden. Diesmal war ich die Gejagte. Ich rannte los, so schnell mich meine Beine trugen. Dort vorne lief Joe. Wenn wir uns jetzt teilten, wäre das unser Untergang. Alleine starb man schnell. Hastig folgte ich Joe, stolperte immer wieder unbeholfen, durch den Wald, riss mit dornigen Zweigen Wunden in meine Haut. Schneller! Egal wer oder was uns folgte, es holte uns ein. Ich fiel hin, als sich etwas in meinen linken Oberschenkel bohrte. Ein Pfeil. Er musste von einem Tribut sein. Ehe ich mich versah, traf mich ein zweiter Pfeil in den Rücken. Hektisch versuchte ich aufzustehen, biss unter Schmerzen die Zähne zusammen, humpelte weiter, sah schwarze Punkte vor meinen Augen. Als ich die Schreie hinter mir hörte, versuchte ich schneller zu werden, aber meine Kraft verließ mich und ich brach stöhnend auf dem Waldboden zusammen. Ich sah einen jungen Mann auf mich zukommen, konnte mich aber nicht an seinen Namen erinnern. Er würde mich jetzt töten. Ich blieb ruhig und sah dem Tod ins Auge. Der Tod schrie plötzlich los, drehte sich um, Blut an seinem Rücken, dann sackte er in sich zusammen. Hinter ihm stand Joe, der elegant herunterbeugte und sein Messer aus dem blutigen Leichnahm zog. Kurz wartete er, aber der Tod bewegte sich nicht mehr. Joe. Er hatte mich gerettet. "Scheiße." Er kam auf mich zu, musterte mich, wie ich da saß, die Hände um den Körper geschlungen. "Jake hat dich ziemlich blöd erwischt." Sanft berührte er meinen Körper. Dann half er mir, mich wieder auf den Waldboden zu legen und setzte sich neben mich hin. "Warum machst du das?", fragte ich ihn, doch dann merkte ich es selbst, schaute den Pfeil an, der in meinem Bein steckte. Den anderen sah ich nicht. "Scheiße", gab ich Joe recht. Ich spürte die Schmerzen kaum, merkte wie mein Körper langsam taub wurde. Hier in der Arena würde mich niemand heilen. "Ich wollte, dass du diejenige bist, die überlebt", flüsterte Joe leise. "Dir würde ich den Sieg am meisten wünschen", gab ich zurück. Da saßen wir nun, Joe und ich, hörten, wie die uns vertraute Melodie erklang. Ich blickte auf die Bilder im Himmel, merkte, das Joe ernsthaft eine Chance hatte, zu gewinnen, als Louis erschien. Sie waren nur noch zu dritt. Joe beugte sich zu mir vor. "Pass gut auf dich auf", flüsterte ich in sein Ohr. "Ich geb mein Bestes." Sanft küsste er meine Stirn. Und ich schlief ein mit Musik. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)