Tattoos von Ashlee-Fey ================================================================================ Kapitel 8: SPRAYT ----------------- Sprayt war langweilig. Sie hatten nichts zu tun. Das hieß alle hatten was zu tun, nur er nicht. Border las Anordnungen. Wie immer. Sixx schlief und erholte sich von einer Verletzung. Sein anderer Bruder war noch auf der Krankenstation. Und er hatte nichts zu tun. Schlafen kam nicht in die Tüte. Dazu war er viel zu aufgeregt. Vielleicht hatten seine Brüder recht und er war nicht in einen aufwachstank gesteckt worden sondern in einen Tank voller Lachgas und anderen Drogen. Er war schon immer anders gewesen als seine Brüder. Schon als sie alle noch winzig waren und grade mal einen Blaster hatten halten können, begann er sich die Haare zu färben. Er wollte sich nicht nur von seinen Brüdern durch seinen Charakter unterscheiden, sondern auch durch sein Aussehen. Sein Ausbilder belächelte ihn, tat aber nichts um ihn aufzuhalten. Er strich sich durch die Haare. Zu dem blond hatte er nun lila Strähnen. Er grinste sich im Spiegel an. Dann überlegte er. Es war noch nicht perfekt. Irgendetwas musste er mit seinem Gesicht machen. Da hatte er die Idee. Ein Tattoo musste her. Doch was? Es musste etwas persönliches sein. Aber er wollte sich nicht seine Nummer, oder irgendeinen dämlichen Spruch tätowieren lassen. Das war nicht sein Stil. Vielleicht seinen Namen? Er nickte seinem Spiegelbild zu. Sein Name war perfekt. In leuchtendem Rot. Er lachte leise. Ob der Tätowierer noch auf hatte? Sprayt guckte auf sein Chrono. Es war 1900. Er zuckte mit den Schultern und machte sich auf den weg. Noch hatte er Zeit. „Ich will ein Tattoo!“ rief er, kaum, dass er den Laden betreten hatte. Der Tätowierer blickte ihn an. „Ich will Feierabend.“ Sie lachten. Dann setzte sich Sprayt auf einen der Stühle. „Was für ein Tattoo willst du denn?“ fragte ihn der Tätowierer. „Meinen Namen unter dem Auge!" Der Tätowierer hob eine Augenbraue. „Willst wohl noch mehr auffallen, was? Dabei genügen deine Haare schon aus." Der Tätowierer wuschelte ihm durch die Haare und Sprayt streckte ihm die Zunge heraus. „Da willst du das Tattoo hin? Ich dachte unter dem Auge. Ob du so lange die Klappe halten kannst?" Sprayt seufzte theatralisch. „Ich will es in Rot. Schaffen wir es heute oder soll ich morgen wiederkommen?" Der Tätowierer blickte auf die Uhr. Dann nickte er. „Das schaffen wir heute. Wann musst du zu Hause sein?” Sprayt schnaubte. „Um zehn wird das Licht gelöscht. Um elf beginnen sie sich sorgen zu machen. Sie werden mich aber erst morgen als vermisst melden. Wir haben Zeit.” „Na gut. Beginnen wir.“ Sprayt wollte die Augen aufhalten, doch es gelang ihm nicht. Die Nadel tat nicht weh, doch sie so nah an seinem Auge zu sehen, erschreckte ihn. Also schloss er die Augen. Schlief sogar ein. Am nächsten Morgen erwachte er weil der Tätowierer ihn schüttelte. „Komm Junge, du musst heim.“ „Wie spät ist es?“ „Morgen.“ Sprayt riss die Augen auf. Dann fluchte er. Er packte seinen Helm und rannte zurück in seine Baracke. Kaum war er dort angekommen, baute sich Border vor ihm auf. „Wo warst du schon wieder?“ „Guten Morgen, sarge. Morgen Singer. Morgen Sixx.“ Sixx schüttelte nur den Kopf und half seinem verletzten Bruder sich hinzusetzten. Dann sprach er leise mit ihm. Border stieß Sprayt an. „Wo. Warst. Du?” fragte er ihn erneut. Sprayt strich sich durch das Haar. „Sorry Sarge ich hatte etwas zu erledigen.“ Er deutete auf sein Gesicht. Border stutzte. „Ist das dein Ernst?“ Sprayt nickte. „Cool was?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)