Ein Floh für alle Felle von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, Vaters Testament und ein Flohgeist) ================================================================================ Kapitel 5: Der Nagel auf den Kopf --------------------------------- Inu Yasha fasste kurz an seinen linken Arm. Ja, angebrochen. Lästig. Das würde zwar heilen, aber zumindest im Augenblick würde er gegen den steinernen Riesen damit kaum einen Blumentopf gewinnen. Tessaiga funktionierte nicht und ehe sein Halbbruder eingriff würde es hier in der Kieswüste schneien. Erst einmal neigte der nicht zu Rettungsmissionen, wenn man nicht gerade Rin hieß, und zum Zweiten galt es als ehernes Gesetz unter Dämonen sich nicht in den Kampf eines Anderen einzumischen. Zumindest unter hochrangigen. Er sollte sich schnell irgendetwas einfallen lassen, ehe dieser Yamaton ihn noch mehr verletzen konnte. Immerhin war es ihm gelungen dessen rechtes Auge zu beschädigen. Aber ein Klauenangriff gegen Stein war ziemlich schmerzhaft und brachte wenig ein. Ach, wieso war sein schönes Tessaiga auf dieser Insel verhext? Der steinerne Krieger musterte den kleineren Kontrahenten. „Gibst du auf, Inu Yasha? Ich bin der Stärkere, das wirst du nun, nach deinem Glückstreffer, erkannt haben.“ Der und Glückstreffer, ja, dachte Sesshoumaru. Davon konnte er ein Lied singen, seit er diesen überaus törichten Einfall hatte, sich in einem Kampf gegen den Jungen in seine wahre Gestalt zu verwandeln, eine Idee, die ihn für so einige Zeit seinen linken Arm gekostet hatte. Aber woher hatte er auch zu diesem Zeitpunkt nach seinen bisherigen Erfahrungen wissen sollen, dass Tessaiga den als seinen Herrn anerkannte, auch ohne die Windnarbe ein interessantes Schwert war, und eben der törichte Bastard der Liebling der Glücksgöttin? Inzwischen wusste er, dass Inu Yashas Talent in einem Kampf den Nagel auf den Kopf zu treffen nahezu perfekt war – vor allem, wenn Dämon berücksichtigte wie ziellos diese Schläge im Allgemeinen waren. „Keh, ja, du bist groß und aus Stein, na und? Geh mir jetzt besser aus dem Weg,“ gab der Halbdämon prompt zurück. Ah, natürlich, Tessaiga. Es war immer noch ein Schwert, auch, wenn er die Windnarbe nicht bekommen würde. Aber es war aus Metall. Mal antesten, ob er damit den grauen Körper seines Gegners zumindest erschüttern könnte. Oder, noch besser, zerschlagen. Wenn nicht, müsste er sich etwas anderes einfallen lassen, das hatte doch noch immer geklappt. Yamaton schüttelte ein wenig den massiven Kopf. „Du hattest Glück. Du bist der Erste, der mich verletzte. Aber dein Glück endet hier, denn nun spiele ich nicht mehr. Es wird rasch vorbei sein.“ „Da sind wir zum ersten Mal einer Meinung.“ Der Halbdämon wich etwas zurück und duckte sich ab. Tessaiga, ja, das war eine Option, und er musste sich darauf verlassen, dass ihn sein Feuerrattengewand schützte. Denn der Kerl würde wieder mit der steinernen Faust zuschlagen, damit war der anscheinend stets durchgekommen. Nun ja, so lange der nicht sein Schwert zog. Dann wurde es kritischer. Aber das war womöglich auch für diesen Riesen schwer und würde den entsprechend ermüden. Das wäre doch ein guter Grund es nicht zu benutzen. Myouga holte tief Atem, als die Faust Yamatons erneut auf seinen jungen Herrn zuschoss. „Oh je!“ wisperte er. Wann würde der Schmerz oder die Todesangst zu groß werden und sich der Halbdämon in eine Mordmaschine verwandeln? Leider hatte er sich damit Sesshoumaru wieder in Erinnerung gebracht, der nach seinem Fell griff und den Winzling von seiner Schulter auf den Kies schnippte. Der Hundedämon war unmerklich angespannt. Er hatte Inu Yasha in den vergangenen Monaten des Öfteren kämpfen gesehen, nicht zuletzt gegen sich selbst, aber einmal war es ihm nur gelungen, den bewusstlos zu schlagen, als der sich verwandelt hatte. Und das hatte damals mit Tokejin eine Weile gedauert. Jetzt trug er selbst nur Tenseiga, und das nicht einmal gebrauchsfähig, – das konnte hart werden, falls sich der Mischling verwandelte. Das würde vermutlich nicht mehr lange dauern, Vaters mächtiges Blut übernehmen um das Halbblut zu schützen. Die Faust hatte Inu Yasha zwar verfehlt, da dieser auf die Seite gesprungen und abgerollt war, aber einer der steinernen Füße hatte ihn bei dem Ausweichmanöver getroffen. Mutmaßlich hatte nur das Feuerrattenmaterial verhindert, dass sein Oberschenkel durch den Tritt verletzt oder angebrochen wurde. Den linken Arm benutzte er auch nicht mehr. Aber aufgeben würde der Bastard nie, das hatten er selbst und auch dieser unsägliche Naraku erfahren. Verflixt, dachte Inu Yasha, so konnte das nicht weitergehen. Jeder Schlag oder Tritt, den er abbekam, würde ihn verletzen – und er wusste zu was er dann wurde. In diesem wahnsinnigen Zustand würde er zwar Yamaton besiegen, dann aber auf die nächsten Leute losgehen, die hier herumstanden. Leider wären das Myouga und Sesshoumaru. Wer war denn nur auf die dämliche Idee gekommen Tessaiga zu neutralisieren? Vater? Der musste doch am ehesten gewusst haben, was das bedeutet. Er brauchte eine Erleuchtung, und das rasch. Tessaiga, ja, klar. Immer Tessaiga, dachte er, und zog das Schwert, obwohl der Griff in seiner Klaue wieder fast schmerzhaft prickelte. Nein, seine Klinge war nicht funktionstüchtig, sie blieb auch klein und rostig. Tja. Die Faust des steinernen Riesen fuhr empor und fiel donnernd auf den Platz, an dem der Halbdämon eben noch gestanden hatte. Tatsächlich war er empor gesprungen, hatte dabei die geblendete Seite Yamatons ausgenutzt und trieb im Vorbeispringen sein Schwert in das gesunde Auge. Die einzigen verletzbaren Stellen im Stein. Unverzüglich zuckte der Gigant zurück. „Der schwächere Kämpfer von euch hat mich besiegt“, sagte er und es klang kein bisschen unfreundlich, wenngleich Inu Yasha lieber in Distanz blieb. „Ihr dürft weitergehen. Das nächste Portal liegt hinter mir.“ „Die nächste Prüfung?“ erkundigte sich der Halbdämon, schob jedoch sein Schwert zurück. Das Prickeln war doch recht unangenehm in der Hand, fast wie eine Verbrennung. Das musste so ähnlich wie bei Sesshoumaru sein, wenn der Bannkreis diesen abwies. „Ich weiß nicht, was dort ist. Ihr wollt jedoch zu der Burg. Ich bin einer der Wächter.“ Was hieß, dass da wohl noch einige Kämpfe und andere Probleme vor ihnen lagen. Lästig. Sesshoumaru wartete nur kurz, aber da sich der steinerne Riese wieder in den Kies legte, seine Augen schloss, wohl um sie zu regenerieren, und schließlich verschwand, ging er weiter, sicher, dass sein Halbbruder wieder an seine Seite käme. Prompt machte Inu Yasha auch den Sprung, warf dem Loch im Boden, wo Yamaton versunken war aber noch einen Blick zu. Irgendwie hatte er gehofft, dass er mal ein „Gut gemacht“ zu hören bekam, aber das war ja anscheinend zu viel verlangt. Mist. Das mit seinem linken Arm war ärgerlich, aber natürlich würde er kein Wort darüber verlieren. Morgen wäre der schon wieder heil. Wo war eigentlich dieser Floh? Ah, da kam er angesprungen, „Also doch Prüfung, Onkelchen“, meinte der Jüngere der Hundebrüder triumphierend. „Tödliche Prüfungen, Inu Yasha-sama“, korrigierte der Ex-Berater. „Verliert Ihr, ist das Euer Ende.“ Hatte der denn nie zugehört? Was musste Sesshoumaru denn von seiner, Myougas, Erziehung halten? Oder gar die Herrin, die ja deutliches Interesse an dem Halbdämon gezeigt hatte? Schön, er war alt und vergaß manches, aber er war sicher: nie zuvor hatte ein Mensch oder Halbdämon bei ihr etwas zu essen bekommen. Vielleicht war ihr eine gewisse Ähnlichkeit zum verstorbenen Inu no Taishou aufgefallen, das würde einen Teil davon erklären. Auf jeden Fall besaß der Junge die ungelenke Höflichkeit, die sein Vater einst gezeigt hatte, als er zum ersten Mal der Fürstentochter aus dem Schwebenden Schloss begegnete, angelernt und doch ungeübt, aus guter Familie, aber höfisch unerfahren. Der alte Fürst, ein knurriger, wenngleich überaus mächtiger, Hundedämon hatte Wert darauf gelegt, dass seine künftige rechte Hand, denn das war sein Taishou, sein Feldherr, auch seine Erbin kennen lernte. Was er damit erreichen wollte blieb sein Geheimnis, aber immerhin hatte er die wachsende Nähe der Beiden nicht nur geduldet, sondern sogar gefördert. Und es war ihm vergönnt gewesen noch die Geburt eines Enkels zu erleben. Tja. Denn genau da lag das Problem. Myouga warf einen raschen, wie er hoffte unauffälligen, Blick, auf den Rücken des potentiellen Erben der westlichen Länder. Der Blutabstammung nach könnte Sesshoumaru der Fürst werden – allerdings stand ihm da seine Mutter als Regentin im Weg. Erst nach deren Tod könnte er das Erbe einfordern, müsste sich dann jedoch mit Allen messen, die ihm in die Quere kamen. Nun gut, das sollte für ihn mittlerweile machbar sein. Anders sähe es nur aus, wenn der verschwundene Fürstenring auftauchen würde. Natürlich in seiner Hand. Damit wäre er derjenige aus der Blutlinie, der von seinem Großvater als Erbe gewünscht wurde, und automatisch ranghöher als seine Mutter, ergo er konnte in der Tat Fürst werden und die Regentin ausbooten, genauer, ihr den Rückzug in das entfernte Sommerschloss mehr als nahelegen. Ob er das überhaupt wollte war dahin gestellt. Anscheinend zog der Kerl lieber durch die Lande, statt in einem Schloss zu sitzen und die routinemäßige Verwaltung zu erledigen, mit Beratern zu sprechen. Wobei, das gab Myouga zu, er selbst nicht verstand, wie dieser Jaken sich schon quasi als Fürstenberater sehen wollte. Der hatte doch noch nie an einer Regierung teilgenommen und keine Ahnung davon, wie schwer und riskant solch ein Posten war. Moment. Hatte diese Kröte nicht einmal von sich gegeben, er wäre irgendwo König gewesen? Na, wenn die ihn rausgeworfen hatten, war der sicher nicht besonders fähig. Er merkte auf, da Inu Yasha sagte: „Nicht schon wieder!“ Diese Aussage bezog sich auf die drei schwarzen Portale, die sich vor den unwilligen Besuchern zeigten. Der Halbdämon fuhr fort, sicher, dass er gleich wieder gefragt werden würde, wohin er gehen wolle - nur, um dann prompt ignoriert zu werden: „Ich denke ...“ „Lass das.“ Da Sesshoumaru bemerkte, dass er verwirrt angesehen wurde, ergänzte er: „Man soll nur tun, was man kann.“ „Keh! Dann würde ich an deiner Stelle das Kämpfen sein lassen, ehe deinem Arm wieder mal was passiert.“ „Wir können das auch gern sofort klären.“ Ach du je! Myouga rang geistig vier und tatsächlich zwei Hände, da die Anderen gebunden waren. Zwar hatten die Schwerter der beiden Chaoten ihre magische Macht verloren, aber aus Stahl und scharf geschliffen waren sie immer noch. Und auch mit der Klaue konnten sich diese zwei Irren an die Kehle gehen. Was sollte da ein armer, alter Flohgeist nur machen? So meinte er mit einer zittrigen Stimme, die nur zu sehr an die weiße Fahne eines Zivilisten erinnerte, der sich plötzlich im Kreuzfeuer zweier feindlicher Armeen sieht: „Äh, wenn die jungen Herren vielleicht an den Befehl Eures mächtigen Vaters denken würden, dass Ihr zu zweit bei dieser Ruine ankommen sollt, um Euer Erbe in Empfang zunehmen? Ihr wollt doch die Hinterlassenschaft, die Euer Herr Vater sicher unter Mühen dort deponiert hat, erhalten?“ Das führte unverzüglich dazu, dass er sich unter dem eisigen Blick aus gleich vier goldfarbenen Augen wiederfand. „Sag mir nie, was ich tun soll“, knurrte der Ältere. „Sag mir nie, ich soll mich beruhigen, DAS macht mich wütend“, meinte Inu Yasha gleichzeitig. Ach, warum waren sie sich nur einig, wenn es gegen arme alte Flohgeister ging? Danke, Herr! Myouga warf einen anschuldigenden Blick auf den Boden, wie er hoffte, in die Unterwelt, stammelte jedoch tapfer weiter. „Seht Ihr, Ihr wollt Beide doch sehen, was der verehrte Herr Euch hinterlassen hat. So müsst Ihr auch gemeinsam dort eintreffen. Und möglichst rasch, denn ich vermute doch, dass Ihr diese Insel schnell wieder verlassen wollt ...“ Darauf konnte er Gift nehmen, dachten die Halbbrüder in außergewöhnlicher Eintracht und sprangen, ebenso selten wortlos einig, in das mittlere Portal. Myouga hechtete gerade noch unter Flüchen, die gewiss für keines Hundes Ohr bestimmt waren, hinterher.   Das Unbekannte, das das Trio erwartete, war dunkel. Und kalt. Und nass, wie Myouga unverzüglich feststellte. „Inu ...“ brachte er noch hervor ehe er in dem stinkenden Wasser versank. Mit seinen zwei Armen wild rudernd kam er wieder an die Oberfläche. Er konnte doch nicht schwimmen! „Inu Yasha!“ keuchte er, in der sicheren Überzeugung, der ältere Hundebruder würde ihn nicht einmal wahrnehmen, wenn er dessen Namen direkt in sein Ohr schreien würde. Der Jüngere neigte doch zu gewisser Hilfsbereitschaft und wäre womöglich sogar schon wieder abgeregt nach dem Zornausbruch zuvor. Etwas legte sich um ihn und der Floh wollte bereits aufquietschen, ehe er erkannte, dass es die vertraute Klaue eines Hundedämons war. Inu Yasha setzte ihn sich auf den Kopf: „Du kannst nicht schwimmen?“ „Nein, danke, Inu Yasha-sama!“ Myouga war wirklich erkenntlich. Diese Brühe, in der sie hier gelandet waren – beim Rüssel seines Vaters, was war das hier nur für ein Ort? „Ich auch nicht,“ gab der Halbdämon zu. „Naja, ich kann mich über Wasser halten, der linke Arm macht mir doch zu schaffen. Übrigens – he, Sesshoumaru? Wo steckst du?“ schrie er in die Dunkelheit, um etwas leiser hinzuzufügen: „Onkelchen, kann der eigentlich schwimmen?“ Das konnte ja heiter werden, wenn er mit nur einem gebrauchsfähigen Arm die Beiden gleich mit nehmen sollte. „Äh, ja, ich denke schon.“ Myouga hatte keine Ahnung, aber es konnte, würde, nur fatal enden, dem mächtigen Hundedämon zu unterstellen, dass der etwas nicht beherrschte. Aus der Schwärze vor ihnen leuchtete etwas Rotes. Unwillkürlich spannte sich Inu Yasha an, der Flohgeist auf seinem Kopf krallte sich in seine Haare. Dann erkannten beide den gigantischen weißen Schemen mit rot leuchtenden Augen, der sich paddelnd näherte. „Ah, da bist du“, erklärte der jüngere Halbbruder hörbar erleichtert. „Eine Ahnung, wo wir sind?“ Nein, die hatte Sesshoumaru in keinster Weise. Immerhin war Myouga auch noch da und womöglich konnte der etwas Sinnvolles beitragen – falls sie es schafften das Land dahinten zu erreichen, auf das er zufällig gestoßen war. Er wandte sich ab um wegzuschwimmen, erkannte dann jedoch, dass der törichte Halbdämon mehr oder weniger aufrecht verharrte. Natürlich. Der konnte nicht schwimmen. Nun, womöglich schon, aber nicht mit einem nur langsam heilenden linken Arm. Myouga hatte der immerhin auf dem Kopf. Oh, es war peinlich, aber, was sollte Dämon schon machen, wenn Vaters letzter Wunsch lautete, sie sollten zu zweit an dieser Ruine eintreffen? Nun gut, wenn er selbst sein Erbe haben wollte. Und das wollte er definitiv. Missmutig wandte er sich wieder um und paddelte direkt neben Inu Yasha. Hoffentlich verstand dieser Mischling was das sollte. Tatsächlich hatte der Halbdämon verstanden, dass Sesshoumaru gerade wegschwimmen wollte, aber umdrehte. Das konnte, sollte doch nicht etwa heißen ...? Nun, es musste, und so griff er mit einer Kühnheit, ja Sicherheit, in das dichte Schulterfell, die Myouga über ihm nur ächzen ließ. Kaum, dass er festen Griff hatte, drehte der Riesenhund endgültig ab und schwamm geradewegs los, was bei den beiden Anhängseln den Eindruck erweckte, da wäre etwas, was ihnen bislang entgangen war. In der Tat erreichte das ungleiche Trio nach nur wenigen Minuten eine Insel, festen Boden. Erleichtert sprang Inu Yasha hinauf und nahm seinen „Hut“ elegant ab. Myouga war schon froh auf den Boden gesetzt zu werden und nicht fortgeschnippt. Ach, auf was hatte er sich hier nur eingelassen? Eine Tasse Tee bei Kagome erschien ihm plötzlich unglaublich verlockend. Der Halbdämon sah sich um, während der Riesenhund seine menschliche Gestalt wieder annahm – durchaus wieder trocken. Inu Yasha nahm das ein wenig missmutig zur Kenntnis, denn er war und blieb gründlich durchfeuchtet. So viel Energie zu besitzen war eindeutig ein unfairer Vorteil in unangenehmen Lebenssituationen. Egal. Diese Insel war nicht sehr groß. Und sie schwamm sozusagen auf dieser stinkenden Brühe, die seine arme Hundenase fast verätzte. Auch dort, wo er bloße Haut besaß,brannte die Feuchtigkeit förmlich. Nun gut, für Sesshoumarus Nase musste es noch schlimmer sein und der sagte ja auch nichts Moment mal. Das kannte er doch? Ach du liebe Güte. Das war dann ja eine nette Patsche. Die letzten Male war er immer mit Tessaigas Hilfe entkommen. Leider war das momentan nur sehr bedingt brauchbar. Hoffentlich fiel dem Herrn Halbbruder was Nützliches ein. Myouga kaum, der angebliche Berater hatte ja noch nicht einmal bemerkt, in welchem Schlamassel sie hier steckten. Nun gut, auch Sesshoumaru wohl nicht, wobei der auch kaum je in solch einer Lage gewesen war „Äh ...“ Er drehte sich um, um zu dem Älteren zu sehen. „Wenn du eine Idee hast, wie wir hier herauskommen, wäre es ein guter Zeitpunkt damit herauszurücken. Ich schätze uns bleibt noch eine Stunde, ehe diese Insel weg ist.“ Sesshoumaru war aus gleich drei Gründen überrascht. Seit wann fragte ihn dieser vorlaute Bastard um Rat? Wo bedeutete „hier“ herauskommen? Wusste Inu Yasha etwa was los war? Unwahrscheinlich, unmöglich, eigentlich, oder? Wieso sollte die, zugegeben weiche, Insel dann weg sein? So nahm er zu dem Zuflucht, was die einfachste Lösung war: „Myouga?“ Ach du je, dachte der Flohgeist nur, von durchaus ähnlichen Gedanken, jedoch weitaus mehr Panik bewegt. Wenn Inu Yasha nicht dreinschlug, sondern nach Ideen verlangte, sah der Fall finster aus, Nicht funktionierendes Tessaiga hin oder her. Zweitens hörte sich das nach einer sehr ernsten Lage an. Drittens, und das war noch besorgniserregender, wusste der kleine Hundebruder offenbar was los war, da er schon in solch einer Lage gewesen war. Und dem Flohgeist fielen sehr wenige Situationen in dem Leben des Jungen ein, die nicht lebensgefährlich gewesen waren. Leider besaß er selbst nicht die mindeste Ahnung was los war. Da er sich aber nicht traute dem möglichen, zukünftigen Fürsten der westlichen Länder die Auskunft zu verweigern, sah er in der Dunkelheit da hin, wo er das Gesicht des Halbdämons vermutete. „Äh, womöglich wäre es nützlich, mitzuteilen, wo wir „hier“ sind? Was Euch ja wohl bekannt ist? Dann könnte man auch überlegen, wie man wieder herauskommt.“ „Oh.“ Inu Yasha war versucht sich hinter den Ohne zu kratzen, ließ das dann jedoch sein, um nicht den nächsten dämlichen Kommentar abzubekommen. „Äh, naja. Das Zeug hier, ich meine, diese Flüssigkeit, stinkt so wie damals, als ich im Magen eines Eremiten steckte. Oder dieses Berggeistes.“ Sesshoumaru schloss kurz die Augen, sah sich aber außerstande sich auch nur vorzustellen, wie man es schaffte im Magen eines Berggeistes zu landen, oder gar eines, offenbar menschlichen, Eremiten. Nun gut, es handelte sich um Inu Yasha. Wichtiger war jetzt etwas anderes: „Und wie kamst du heraus?“ Er wurde tatsächlich mal gefragt und seine Meinung angehört? „Bei dem Eremiten lag Tessaiga außerhalb und ich ließ die Scheide das Schwert rufen. Das bohrte sich durch seinen Bauch und fertig. Bei dem Berg half die Windnarbe. Aber die haben wir hier nicht und Tessaiga ist auch bei mir.“ Myouga brach der Schweiß aus. „Im Magen? Und Ihr habt keine Idee wie wir hier herauskommen?“ Nein, seiner Angst brauchte er sich nicht zu schämen. Das würde ein Rudel Wolfsdämonen in Furcht versetzen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)