Sometimes Silence is... von Lauren_Leaves (...the loudest Scream) ================================================================================ Kapitel 2: I can't run, can't run although I try ------------------------------------------------ ~ Michiru ~   Langsam erwachte sie am nächsten Morgen und setzte sich am Bettrand. Geschlafen hatte sie kaum, obwohl die Künstlerin endlich mit ihrer Familie vereint war, schien sie sich doch unwohl zu fühlen. Es war so ungewohnt…sich keine Gedanken mehr darum machen zu müssen, wie und wo die nächsten Feinde auftauchen könnten…sich nicht mit den anderen zusammen zu setzen um Pläne zu erstellen....immer für den Kampf bereit zu sein und immer damit rechnen musste das sie … oder schlimmer, Haruka ihr Leben opfern würde.   Tokyo jedoch, war in diesem Moment so unglaublich weit entfernt. Sie war nicht mehr dort, selbst wenn eine neue Gefahr bestünde ... Nein sie war hier, als eine normale junge Frau die nach einer langen Zeit wieder bei ihrer Familie war...keine Kriegerin mehr...die die Welt vor dem Bösen rettete. So schnell würde sie diese Stadt nicht mehr besuchen wollen. Das alles lag nun hinter ihr, jedoch hatte sie ein unglaubliches Glück, das sie nie alleine war... nicht während den zwei Jahren und auch nicht jetzt. Das einzige weswegen sie dem Bösen fast schon wirklich dankbar war, war Haruka. Vielleicht lag es auch daran, das die Blonde das erste mal nach einer so langer Zeit nicht wie gewohnt neben ihr schlief, ihre Hand hielt...sie nicht sanft wach küsste... Wie es ihr wohl gerade ging? Michiru nahm sofort ihr Handy vom Nachtkästchen und schaute auf das Display – Nichts. Noch keine Antwort von ihrer Liebste, aber das beunruhigte die Künstlerin nicht, bestimmt schläft sie noch, dachte sie.   „Michiru, Liebes bist Du schon wach? Kommst Du runter zum Frühstücken?“ riss plötzlich eine freundliche Stimme sie aus ihren Gedanken. „Ja, ich mach mir nur noch eben frisch“ antwortete die türkishaarige und stand sofort vom Bett auf. Sie wollte sich gerade ins Bad begeben als ihr ein schrecklicher Gedanke kam, was wenn gerade eben dies eine weitere Falle des Bösen war? Das sie einem im Glauben ließen das sie endgültig besiegt wurden doch in Wirklichkeit nur darauf warteten bis sie am schwächsten waren, weil sie glaubten sich in Sicherheit zu befinden? Es war schließlich nicht das erste Mal das sie glaubten, das es dass Ende sei...   Gedanken verloren lief sie ins Bad, machte sich fertig und begab sie letztendlich an den Frühstückstisch das so liebevoll gedeckt wurde. Ihre Mutter holte noch schnell den Kaffee aus der Küche während ihr Vater die Zeitung zur Seite legte als sich seine Tochter mit an den Tisch setzte. „Hast Du gut geschlafen, Liebes?“ erkundigte sich ihre Mutter nachdem sie sich auch setzte. „Ja, das habe ich! Danke der Nachfrage“ antwortete sie freudig. Sie nahm sich vor die Zeit die ihr mit der Familie noch blieb, so gut es eben möglich war zu genießen. Wer weiß wann sie wieder zurück nach Tokyo ziehen musste? Dies konnte nicht das Ende sein... „Wie konnten wir je damit einverstanden gewesen sein, das Du für eine so lange Zeit fort zogst?“ sagte ihre Mutter mit einem leichten seufzen. „Du bist schon so groß geworden, ich hab das Gefühl das wir eine menge verpasst haben.“ erzählte sie weiter als sie für alle den Kaffee einschenkte. Hätte Michiru die Wahl gehabt, sie wäre nie von hier weggezogen... nicht freiwillig...und nicht wegen der Mugen Schule. Dafür lebte sie zu gerne hier und liebte ihre Eltern zu sehr. „Tokyo ist bestimmt eine gefährliche Stadt, ich meine nicht nur diese Gefahr, vor dem uns die Sailorkriegerinnen gerettet haben, sondern auch nachts auf der Straße? Da waren doch sicherlich auch gefährliche Typen unterwegs?“ fragte ihre Mutter besorgt nach und die ehemalige Kriegerin erinnerte sich plötzlich daran, wie Eugeal auf sie schoss, weil sie wusste das sie ein Talisman besaß. Das letzte was sie hörte war Haruka's Stimme die verzweifelt ihren Namen schrie...bevor sie aufhörte zu atmen...doch das hatte sich für immer in ihr Gedächtnis gebrannt. Für einen Augenblick schien sie sich in ihrer Erinnerung verloren zu haben. „Liebes?“ rief ihre Mutter sanft, als merkte das ihre Tochter etwas abwesend schien. Michiru musste sich nun überlegen was sie darauf antwortete. Das war eben diese Gefahr, warum sie beinahe ihre Tochter verloren hätten... und nicht weil es böse Menschen auf den Straßen gab. Doch...das konnte sie ihr nicht sagen. „Nun, in der Gegend wo ich gewohnt habe war es eigentlich sehr ruhig, abends lief die Polizei regelmäßig Patrouille“ erzählte sie um ihre Mutter zu beruhigen. Diese wiederum schaute zu ihrem Mann. „Wie konnten wir das nur zulassen?“ fragte sie ihn erneut und die Künstlerin musste nun schmunzeln. Sie liebte ihre Mutter einfach dafür, das sie ihr immer wieder zeigte wie sehr sie geliebt wurde...und dennoch überkam ihr ein beklemmendes Gefühl.   Nachdem Frühstück wollte sie am Stand spazieren gehen. Sie liebte es dem Meer zuzuhören, es gab ihr Sicherheit und es war so ruhig und friedlich, anders als sie es erwartete. Wie sehr wünschte sie ich doch, sich ihre Eltern...oder wenigstens ihre Mutter sich zu offenbaren, die Wahrheit erzählen zu können was in Tokyo tatsächlich vorgefallen war. Was sie erlebte, doch dieses Geheimnis konnte sie nur mit ihrer Liebste teilen...doch Haruka würde sie sobald nicht sehen.   ~ Haruka ~   Erschrocken öffnete Haruka ihre Augen als sie ein Geräusch hörte, das nun endgültig ihren unruhigen Schlaf nahm. Sie hörte ein lautes klirren, als wenn jemand durch leere Glasflaschen stolziert. Die Sportlerin stand sofort von ihren Bett auf..erst dann fiel es ihr wieder ein... wo sie sich befand. Ihr Herz, es pochte so stark...doch Angst war etwas, das sie leugnete.  Sie beruhigte sich, atmete tief ein „Jetzt ist die Zeit gekommen!“ sagte sie zu sich und griff nach ihre Tasche um ein paar frische Sachen raus zu suchen, am liebsten würde sich die Sportlerin unter eine warme Dusche stellen, doch obwohl sie zuhause war, traute sie sich das nicht.   Haruka nahm all ihren Mut zusammen, drehte mit ihrem wertvollen Schlüssel ihre Zimmertüre auf und lief die Treppen hinunter. Sie lief in die Küche, wo sie ihn vermutete und blieb im Türrahmen stehen. Und dort saß ihr Vater auch, breitbeinig am Küchentisch und mit wieder eine Falsche in der Hand. Die Ehemalige Kriegerin wusste bei diesem Anblick selber nicht mehr genau, auf was sie noch hoffen konnte.. Auf ein Gespräch? Ein vernünftiges das nicht erneut eskalieren würde? Nein... nicht unter dieser Voraussetzungen. Nun bemerkte auch er, das seine Tochter beobachtend an der Küchentür stand. „Verflixte Scheiße!! das war doch kein Traum gestern.. “ sagte er offensichtlich Enttäuscht und trank nun aus Trotz einen Schluck aus seiner Falsche. Haruka wusste genau, das sie die Ruhe bewahren musste...auf keinen Fall durfte es eskalieren. Sie wollte ihm zeigen wie sehr er ihr mit seiner Reaktion verletzte... „Vater -“ begann die junge Frau ruhig zu sprechen. Atmete tief ein, bevor sie ihren Satz fortsetze..  „Ich werde nicht lange hier sein, mach Dir keine Sorgen...sobald ich eine andere Unterkunft finde, werde ich wieder verschwinden..“ versuchte sie ihm zu erklären.   Nein, das war wirklich nicht nur der einzige Grund, warum sie hier war... Sie wollte nicht erneut davor weglaufen...wie sie es vor 2 Jahren tat... Nein, sie wollte diese Angelegenheit so nicht verdrängen...sie wollte es klären, es richtig stellen... Reden, einfach nur reden...über die schmerzlichen Jahre ihrer Kindheit...über den Grund warum sie verschwand. Natürlich hätte sie ihm nicht die Wahrheit sagen können, aber irgendwas... Insgeheim wollte auch sie ihre Liebste beweisen das auch ihr Familienleben in Takt war, auch wenn es Probleme gab. Das die ehemalige Kriegerin wie immer, alles im Griff hatte... Ein lautes Klirren, von einer Flasche das neben ihr an der Wand zersprang riss sie gewaltsam aus ihren Gedanken. Ihr Vater warf mit voller Wucht sein Bier nach ihr. Unfähig etwas zu tun oder zu denken...den Schock ins Gesicht geschrieben stand die junge blonde Frau fassungslos da. „DU kleines MISTSTÜCK!!“ schrie er sie an, erhob sich und ging auf seine Tochter zu. „Du glaubst wohl, das Du für zwei Jahre einfach so verschwinden kannst, ohne ein Wort zu sagen und dann kommen und gehen kannst, wie es Dir passt?!!“ Noch immer stand die Ehemalige Kriegerin gebannt da...sie sah es kommen, jedoch verweigerte ihren Körper jegliche Befehle. Er holte aus und schlug sein einziges Kind erbarmungslos ins Gesicht. Die Junge Frau nahm diese Ohrfeige stumm hin...sie bleib stehen, sah ihn nur an... ...es durfte nicht soweit kommen. Ihr Körper war wie gelähmt...die Angst, die sich nun nicht mehr leugnen lies... kontrollierten ihr Handeln und bestimmten ihre Gedanken..  Es war nichts neues...doch nein soweit dürfte es dieses mal nicht kommen.. Es folgte auch sofort der zweite Schlag, mit der Faust ins Gesicht...damit verdeutlichte er nur mehr seine Verachtung gegenüber ihr.. Die Sportlerin konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten, als der dritte Schlag folgte und sie fiel auf den Boden.   Einen Augenblick lang, betrachtete er sie in dieser Position, als ob er einen Sieg errungen hätte..  „Dir werde ich's Zeigen !! Du undankbares Stück!!“ schrie er sie an während er nach ihr trat... Immer und immer wieder... Sie keuchte und er trat immer härter zu...als wäre sie ein lästiges Insekt gewesen, das einfach nicht sterben wollte... „Wie kannst DU es wagen?! Nach 2 Jahren einfach wieder in meinem Haus zu spazieren?!“ tobte er. Die junge Frau am Boden stöhnte vor Schmerzen, jedes Mal aufs Neue als er mit der Spitze seines Schuhes ihren Körper berührte. Das war alles an dem sie in diesen Moment denken konnte...an den Schmerz den sie verspürte und nicht nur den, an ihren Körper. Ihr Vater hatte eine unglaubliche Wut in sich, er trat unwillkürlich auf das ein, was ihm vor die Füße lag... „Feiges Stück!!“ beschimpfte er sie immer wieder, während er an Haruka seine komplette Wut ab lies.. Nach eine Weile, als auch seine Kraft ihn zu verlassen schien, ließ er von ihr ab. Er sah mit voller Verachtung zur seiner Tochter hinunter, als läge es nicht an ihm...als wäre er nicht der Grund dafür, warum sie nun keuchend auf den Boden lag. „Deine Mutter hätte Dich nie gebären dürfen!! Du hättest Streben sollen! Nicht Sie“ sagte er anschließend leise.. kühl und bestimmt..doch immerhin noch so laut, das Haruka das mitbekam...nein, an diese Worte zweifelte sie nicht.   Ihr durchfuhr eine große Dankbarkeit, als sie hörte wie er nach seiner Jacke griff und durch die Vordertür verschwand.   Sie war die stärkste Kriegerin, eine Kriegerin unter dem Stolzen Zeichen Uranus!  Sie liebte den Sport, auch in Tokyo trainierte sie ihren Körper täglich... Schwächen hatte sie keine... nicht für ihre Mitstreiter, nicht für Michiru... Doch nun lag sie dort, verletzt unfähig sich zu bewegen... Ihre einzige Schwäche, ihr einziger Feind den sie nicht besiegen konnte.. Egal wie Stark sie war.. ganz gleich wie oft und hart sie trainierte... Gegen ihn hatte sie nie eine Chance, denn er alles was von ihrer Familie übrig blieb.  Tränen liefen gegen ihren Willen über ihre Wangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)