Written in the Scars (of Our Hearts) von yezz ================================================================================ Kapitel 33: Speed of Sound -------------------------- Auch wenn Senbonzakura über Blut sang, zog Byakuya es nicht, während sie die Banditen überrumpelten. Er tröstete Senbonzakura mit der Erinnerung, dass es unehrenhaft wäre, solch eine noble Klinge gegen unwürdige Gegner zu ziehen. Und sie waren unwürdig. Wahrlich. Wenn er sie nun ansah, fragte sich Byakuya, wie sie überhaupt vorgehabt hatten, die Karawane zu übernehmen. Nur 3 der Banditen trugen überhaupt ein Katana oder eine andere offensichtliche Waffe. Mit Hakuda hatte man sie während eines Wimpernschlags ausgeschaltet. Byakuya und die Ninja hatten das Meiste der Arbeit erledigt, bevor der Rest des Teams überhaupt zu ihnen gestoßen war. Der Anführer der Personenschützer warf den letzten Gefangenen ohne Umschweife in den Kreis von knienden Banditen. Er fluchte und blickte zu ihr hinauf, aber rührte sich beim Anblick der Shinigami mit ihren Zanpakutō nicht vom Fleck. Die Pferde der Karawane wieherten nervös. Ihre Hufe stapften unruhig, da sie mitten auf der Straße angehalten hatten. Fensterläden von den geschlossenen Läden bewegten sich, als Anwohner die Bretter zur Seite schoben, um zusehen, woher dieser Aufruhr kam. In Senbonzakuras Summen hallte ihre Unruhe wider. Die Luft des Distrikts war wie eine gespannte Bogensehne und Byakuya schlussfolgerte, dass sie dies so schnell wie möglich erledigen und dann wieder aufbrechen sollten. „Das ist der Letzte von ihnen, Kommandant“, berichtete einer der Aufklärer mit einer atemlosen Verbeugung. Byakuya nickte anerkennend. „Hole die Papiere vom Fuhrmann und überprüfe, dass nichts verloren gegangen ist“, sagte Byakuya zu ihm. Er verbeugte sich erneut tief und folgte Byakuyas Befehl. Byakuya lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die elendige, murrende Bande von Dieben. Sie waren alle ähnlich angezogen. Schwarze Wollkleidung , die viel von ihren Köpfen und Gesichtern bedeckte, als würden sie Ninja spielen. Diese Kostümierung sprach von einer entnervenden Menge an Organisation. Wie auch immer, das war das Einzige, was wirklich interessant an ihnen war. Es war fast kein Reiatsu zu spüren, nur ein Hauch der von der Schande und der Wut ihrer Niederlage genährt wurde. Wenn nicht einer von ihnen einen Mantel trug, der Reiatsu dämmte, konnte Byakuya noch nicht einmal verstehen, wie sie in der Lage waren, sich zwischen den Distrikten zu bewegen. Byakuya wandte sich zu dem Kommandanten der Personenschützer um. Sie hatte eine Hand auf die Schulter des Fuhrmanns abgelegt, vielleicht um ihn von dem Schock zu beruhigen. Sie war viel größer als der gedrungene, breitbrüstige Mann. „Bist du immer noch in Besitz des Kidō-Schlüssels, Fuhrmann?“, fragte er in seine Richtung. Der Fuhrmann zog an einer goldenen Kette, die in den Falten seines Kimonos versteckt war und zeigte den Anhänger. „Ja, mein Herr!“ Interessant. Es war unmöglich zwischen den Distrikten umherzuwandern, wenn man nicht über ausreichend Reiatsu verfügte. Die Magie der Barriere-Ariale war offensichtlich in ihrer Beschaffenheit. Wie konnte sonst ein Reisfeld plötzlich von einem furchteinflößenden Wald voller großer Kiefern abgelöst werden? Es war nicht natürlich. Die meisten Anwohner hatten einfach das Gefühl, dass die Grenzen um sie herum seltsam, dunkel und unheimlich abweisend waren. Doch es war die Magie, die sie warnte, sich davon fern zu halten. Die Magie hielt sie an Ort und Stelle. Eine kühne Seele, die versuchte, die Grenze zu überschreiten, würde sich orientierungslos und krank fühlen. Alles, was sie an der wenigen Energie hatten, würde ihnen ausgesaugt werden, bis sie ohnmächtig wurden oder, im schlimmsten Falle, starben. Ausreichend Reiatsu machte eine Person den Effekten gegenüber immun. Eine Seele, die stark genug war, konnte Personen in der Nähe beschützen. Das war der Grund, warum jeder, der die Reise zur Akademie schaffte, auch automatisch eine Chance auf die Eintrittsprüfung erhielt. Und auch, warum fast jeder, der die Reise schaffte, auch akzeptiert wurde. Und auch, warum in den meisten Fällen die von weiter außerhalb in Gruppen zur Akademie kamen. Die brauchten das Doppelte an Kraft, um diese Distanz zu überwinden. So effizient dieses System war, die Seelen in ihren zugewiesenen Distrikten zu halten, es wäre beinahe das Todesurteil für die Wirtschaft der Seireitei gewesen. Folglich haben anerkannte Händler von der Zentralkammer ‚Schlüssel‘ erhalten. Adlige Familien hatten ebenfalls die Autorität, eine begrenzte Anzahl von ihnen zu vergeben, doch sie mussten alle sorgfältig auf einer nummerierten Namensliste aufgeführt werden, die die Zentralkammer erhielt. Also wer hat all diese Seelen von Distrikt zu Distrikt getragen? Jemand mit einem Reiatsu, das strahlte, wie ein Leuchtturm. Byakuya überflog ihre Gesichter. Die Meisten hatten ihre Köpfe gebeugt, doch ein paar blickten ihn trotzig an. Er wählte denjenigen aus, der ihm am Wahrscheinlichsten vorkam und hielt den Blickkontakt. Als der Bandit nicht wegblickte, forderte Byakuya zu wissen: „Hast du einen gestohlenen Schlüssel in deinem Besitz? Wer hat ihn dir gegeben?“ Etwas passierte mit dem Blick des Mannes, was Byakuya nicht einzuschätzen wusste. Senbonzakura brummte warnend. Byakuya war schneller als fast alles. Doch bisher hatte er auch noch nicht den Schall übertreffen können. Als also der Schrei ‚für Shiba-dono‘ ausbrach, konnte Byakuya sie nicht stoppen. Versteckte Klingeln blitzten im Mondlicht, als die gesamte Gruppe von Banditen überraschend und ohne zu zögern Seppuku beging. Er fing nur ein Handgelenk ab – brach es dabei sogar. Byakuya huschte zum Nächsten, doch es war bereits zu spät. Als er den Arm des Banditen zurückzog, verursachte es nur, dass das Blut wild hervorsprudelte und den Tod noch hässlicher machte, als es notwendig war. Niemand sonst war schnell genug gewesen, um überhaupt zu reagieren. Zumindest hatten sie einen Gefangenen. Byakuya richtete sich von der ungeschickten Hocke auf, die er angenommen hatte. Er zog die Kapuze von seinem Mantel aus dem Gesicht und wischte sich das Blut von der Wange. Dabei blickte er auf den einzigen überlebenden Banditen hinab. „Shiba?“ Der Mann hatte sein verletztes Handgelenk umfasst und starrte auf das Messer hinab, als überlegte er, seine Tat mit der linken Hand zu wiederholen. Byakuya trat es von ihm weg. „Es ist zu spät für einen ehrvollen Tod“, erinnerte Byakuya den Mann. „Das Schicksal hat deinen Beweggrund bereits betrogen.“ Der Bandit hatte mit den anderen in einem Kreis gekniet. Nun lagen 15 Körper um ihn herum. Blut breitete sich in einer dunklen, dickflüssigen Lache von den Leichen aus. Dampf stieg in die kalte Luft hinauf. Das jugendliche Gesicht des Überlebenden sah im Mondlicht blass und gebeutelt aus. Er sah so aus, als würde er sich in dem Schock verlieren, vielleicht auch vom Schmerz seiner gebrochenen Knochen oder dass er nicht in der Lage gewesen war, seinen Kameraden bei ihrer letzten Tat der Rebellion beizuwohnen. „Arbeitest du für Kukaku Shiba?“, fragte Byakuya wieder, dieses Mal ein wenig schärfer, in der Hoffnung, so eine Antwort aus dem Mann zu bekommen. „Ist es die törichte Loyalität zu ihrer Rebellion, die den Tod von so vielen deiner Kameraden verursacht hat?“ Der Mann blinzelte mehrfach, als würde er aus einem Traum erwachen. „Nein“, sagte er, sein Gesicht gewann eine Spur von Trotz wieder. „Ich diene Kaien Shiba.“ „Kaien Shiba ist tot“, informierte Byakuya den Mann. Der Bandit stöhnte wegen dem Verlust, also fühlte Byakuya den Drang, zu erklären. „Shiba wurde vor vielen Jahrzehnten im Kampf getötet. Wem auch immer du dienst, es ist nicht Kaien Shiba.“ „Nein“, beharrte der Mann. „Ich habe ihn und seinen Kommandanten mit eigenen Augen gesehen.“ Shibas Kommandanten? Aber das war… „Ukitake? Ein Verräter? Nein, das ist nicht möglich“, sagte Byakuya fest. Doch nach alldem, was am Sōkyoku Hügel geschehen war, stellte Byakuya fest, dass er unsicher war. Er drängte das Gefühl schnell zurück. Immerhin wäre das Letzte, was Ukitake tun würde, Eigentum der Kuchiki zu beschädigen. Er war selbst adlig und noch viel wichtiger, er himmelte Rukia an. Doch Ukitake hatte Shiba niemals ersetzt. Byakuya hatte immer gedacht, dass es aus Kummer war, doch… Konnte er wirklich noch am Leben sein? Hatte Kaien Shiba mit der Beschreibung des Kagemas übereingestimmt? Da er eine Entscheidung getroffen hatte, wandte er sich zu den Ninja der zweiten Division um. „Wie vereinbart kannst du alle Überlebenden zu Kommandant Soi Fon führen.“ Zu seinem Team sagte er: „Alle die sich freiwillig melden, folgen der Karawane den restlichen Weg zur Seireitei, um deren Sicherheit zu garantieren. Der Rest kehrt zur Division zurück. Es wird eine Nachbesprechung am Morgen geben.“ „Was ist mit den Körpern, Kommandant?“ „Durchsucht sie nach einem Schlüssel und lasst sie als Warnung zum Verrotten zurück.“ Ein lauter Chor „Ja, Kommandant!“ hallte von den Wänden des Distrikts zurück. Das Letzte, was Byakuya sah, als er in den Shunpō überging war, wie Seichi Abarai an der Schulter eines Ninjas hing und sich auf der Straße übergab. Dieser junge Mann musste wirklich seinen Magen unter Kontrolle bekommen. Renji fand Ichigo an den grasbewachsenen Hängen des Kanals. Ichigo lag im gemähten Gras, abgestützt von seinen Ellbogen. Mit Kopfhörern in seinen Ohren blickte er finster auf das schwarze Wasser hinaus. Der Mond stand hoch am Himmel. Die kalte Luft roch nach kommendem Schnee und Abgasen. Da er wusste, dass es nicht gut sein würde, sich an Ichigo heranzuschleichen, ließ er sich einfach neben ihn sinken. Allerdings außerhalb seiner Schlagreichweite. Er zog seine Knie an und spürte das kalte Gras zwischen seinen nackten Füßen. Er sagte nichts. Nach einigen harten Blicken nahm Ichigo endlich die Kopfhörer aus den Ohren und sagte: "Dass du mir nachgelaufen bist, lässt dich nur noch mehr wie mein Freund aussehen." "Ich dachte, dir wäre scheißegal, was die Leute von dir denken." "Ist es mir auch", Ichigo schäumte vor Wut. Er starrte Renji für eine lange Zeit an, sah aus, als würde er nach einer Ausrede für einen Kampf suchen, doch Renji bot ihm die Gelegenheit nicht. Stattdessen beobachtete er einfach das Wasser und das Leuchten der Stadtlichter. Es war so vieles anders, hier in der Welt der Lebenden. Die Straße war so hell, dass Renji kaum die Sterne sehen konnte. Er konnte ein wenig von dem Beat von Ichigos Musik durch die kleinen Lautsprecher hören, sie pulsierte mit dem Verkehr der Straßen auf dem Hügel. Nach einer langen Zeit seufzte Ichigo. "Wie hast du es herausgefunden?" "Was herausgefunden?", fragte Renji. Er blickte zu Ichigo hinüber, der schnell wegschaute. In dem silbrigen, elektrischen Lichter der entfernten Straßenlampe, dachte Renji, ein Hauch von Röte auf Ichigos Wangen zu sehen. „Du weißt schon“, Ichigo zuckte mit den Achseln. „Zeug. Wie du und Byakuya.“ Renji gluckste. „Ich habe Byakuya und mich nicht herausgefunden. Noch nicht mal annähernd“, Renji schüttelte den Kopf bei dem Gedanken, doch er blickte Ichigo erneut von der Seite an. „Aber, fragst du, wie ich herausgefunden habe, dass ich verliebt bin oder was meine Vorlieben im Bett sind?“ Ichigo machte einen kleinen, überraschten Laut, den er schnell wieder runterschluckte, um dann wieder sein 'cooles' Gesicht aufzusetzen. „Was auch immer.“ „Nun ja, das Zweite ist einfach. Ich habe es versucht“, sagte Renji. „Aber, weißt du, ich hatte da schon irgendwie Glück. Ich meine, Inuzuri ist ein absolutes Scheißloch, doch niemand schert es, wer wen fickt. Und es ist seltsam einfach, einen Partner zu finden, wenn es kalt, regnerisch oder eng ist. Und wir Kinder haben viel Mist gemacht. Es war eine beruhigende Sache zwischen uns. Denn draußen...“ Draußen war die dunklere Seite von Sex und das genaue Gegenteil von Liebe und Zuneigung. Renji blickte wieder zu Ichigo. Dieser hatte aufgegeben, die Sache cool abzutun und beobachtete Renji nun neugierig. Renji entschied, dass Ichigo vermutlich all das nicht hören brauchte, also schob er die Erinnerung achselzuckend zu Seite. „Wie auch immer, du wirst schnell erwachsen, wenn Triebtäter überall um dich herum sind.“ „Also... du, ähm, hast – Jungs und Mädchen ausprobiert?“ Es war lächerlich goldig, wie Ichigo sich seinen Weg durch die Frage gestammelt hatte. Renji musste mit Mühe den Drang hinunterkämpfen, Ichigo durch die Haare zu wuscheln. „Ja“, sagte er einfach bestätigend. „Aber, weißt du, heutzutage bevorzuge ich erwachsene Männer und Frauen.“ Ichigo nickte, doch dann platzte unerwarteterweise heraus: „Aber wie zum Teufel kannst du das in der Soul Society sagen? Ich meine, Tōshirō sieht wie 10 aus, vielleicht 13 wenns hochkommt. Doch er ist, keine Ahnung, aber nicht 10.“ Renji dachte darüber einen Moment ernsthaft nach, doch dann entschied er, dass er keine richtige Antwort darauf hatte. „Ich weiß es nicht. Ich muss auch hundert Jahre wie ein Kind ausgesehen haben.“ „Seltsam“, entschied Ichigo. Danach verfielen sie für eine Weile wieder ins Schweigen. Ein Schiff bewegte sich langsam durch den Kanal und sie beobachteten den Fortschritt stromabwärts. Wiedereinmal aus dem Blauen sagte Ichigo: „Ich mag Rukia, aber ich weiß nichts über Liebe.“ Renji nickte. „Darüber würde ich mir nicht so viele Gedanken machen.“ Er wollte sagen, dass Ichigo mit 15 alle Zeit hatte, um das noch herauszufinden. Doch ein Kind wie er? Hatte er? Ichigo war bereits in der Hölle und zurück gewesen und nun war da noch eine weitere Bürde, die die Soul Society ihm auf die Schultern gelegt hatte. Zumindest würde Rukia auf der anderen Seite auf Ichigo warten. Sie liebte ihn, auch wenn er im Kampf scheiterte und, wenn Renji eins wusste, dann dass Rukia einen Weg finden würde, um die Regeln zu brechen, sodass Ichigo sich an sie erinnern würde. „Ja, aber wie wusstest du es?“, fragte Ichigo, nahm einen Kieselstein auf, zog seinen Arm zurück und warf ihn dann kraftvoll in Richtung Fluss. Er segelte durch die Luft und landete mit seinem sanften, entfernten Platschen. „Scheiße, wenn ich das wusste“, gab Renji zu. „Ich hatte nicht vor, mich in Byakuya zu verlieben. Ich meine, ich wusste, dass er heiß ist und ich wollte mit ihm schlafen, aber... nun ja, es ist nicht wirklich passend, oder? Und, scheiße, ich hätte mir einen weniger... komplizierten Typen nehmen können.“ „Oder jemand, der lächelt“, bot Ichigo an. „Du weißt schon, jemals.“ Renji lachte. „Ja, da hast du es.“ „Also... war es keine Wahl?“, fragte Ichigo. „Es kam einfach so über dich oder so? Wie in den Büchern?“ „Ich weiß nicht, was du für Bücher liest“, sagte Renji. „Aber, ich denke. Tatsächlich hat mich Kenpachi aus Versehen da reingeredet.“ „Kenpachi? Was zum... Warst du high?“ „Nein, besoffen“, sagte Renji mit einem Grinsen. „Und ja, ich weiß. Nicht der beste Typ für einen romantischen Ratschlag, aber weißt du, genau das war es. Er redete, als wäre alles, was ich brauche, einen guten Fick und ich bemerkte... nun ja, ich denke, ich habe gemerkt, dass ich mehr als das wollte.“ „Und Byakuya gibt dir das?“, Ichigo klang ein Stück weit verblüfft. Er blickte zu den Sternen hinauf, also suchte er nach einer Antwort. Da er sie dort nicht fand, blickte er wieder zu Renji und zog an seinem Ohr, als er fragte: „Weiß er überhaupt, wie man kuschelt?“ „Nicht wirklich gut“, gab Renji mit einem Kopfschütteln zu. „Aber, weißt du, wir arbeiten daran.“ Ichigos Mund bewegte sich einen Moment, bevor er endlich sagte: „Darf ich sagen, dass ich dich und ihn niemals zusammengesteckt hätte? Ich hätte niemals gedacht, dass du... nun ja, ich meine, wenn ich dich mit einem Typen zusammentun müsste, dann hätte ich Kira oder vielleicht Hisagi gesagt.“ „Shuu machts leider nur mit Kerlen, wenn er betrunken ist“, sagte Renji. „Und, überhaupt, er ist komplett in Matsumoto verschossen. Es ist schade, denn ich wäre ganz sicher darauf angesprungen. Kira... ja, nun ja, ähm...“ Renji wollte nicht wirklich in die ganze Sache mit Gin eintauchen, denn es war extrem gruselig und um ehrlich zu sein, ging es Ichigo nichts an. Also versuchte er nicht zu erröten, während er sagte: „Nun ja, weißt du, er ist... offen für alles, ähm, wir haben ein paar mal rumgemacht, sicher. Aber in der Akademie hatte er Momo hinterher geschmachtet und dann... war da ziemlich schnell jemand anderes.“ „Momo? Huh. Ich hätte nicht gedacht, dass der Typ eine heterosexuelle Ader hat.“ „Unterschätze Kira nicht, Mann“, sagte Renji warnend. „Er ist eiskalt. Wabisuke tritt dir in den Arsch.“ „Ok, ich nehme dich beim Wort“, sagte Ichigo. Renji schielte im Mondlicht zu Ichigo. „Denke ja nicht, dass du jemanden nur vom Anschauen her kennst, ja? Das ist nur dumm.“ „Ich denke das nicht!“, keifte Ichigo. Dann nach einem Moment kaute er auf seiner Unterlippe und fragte: „Aber Yumichika, richtig?“ Renji musste zustimmen. „Total. Aber es macht ihn nicht schwach. Geh ruhig und versuche es, wenn du so denkst. Du wärst nicht der Erste. Es ist schon fast ein Begrüßungsritual in der Elften.“ „Hast du?“ „Was, versucht gegen Yumichika zu kämpfen? Nein. Ich bin vielleicht bescheuert, aber ich habe Stärke niemals an dem gemessen, was vor mir stand. Ich hatte Rukia, die mich eines besseren belehrt hatte. Noch Jahre vor Yumichika. Außerdem kann nur ein Idiot das Reiatsu nicht spüren, dass aus dem Kerl rauskommt.“ Ichigo sah ein wenig verletzt aus, sagte aber dann: „Das ist nicht meine Stärke, ok?“ „Oh, richtig. Tut mir leid.“ Ichigo legte sich in das Gras und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Er starrte zu den Sternen hinauf. „Glaubst du, dass sie ohne uns Don Kanonjis 'Ghost Bust' geschaut haben?“ „Ich hoffe mal nicht.“ Tatsächlich hoffte Renji, dass alle zu beschäftigt waren, über Ichigo zu tratschen, um sich überhaupt an diese dumme, peinliche Show zu erinnern. „Ja, ich bin sicher, Paps hat sie aufgenommen.“ Aufgenommen? „Warte, was?“ „Ja, du weißt schon, Festplatte. Sodass wir es uns später anschauen können“ Renji fragte sich, ob es ihn zu einer schlechten Person machte, weil er sich wünschte, dass die Arrancar aufkreuzten und alle Aufnehmvorrichtungen in ganz Karakura Town zerstörten... „Du bist überzogen mit Blut, Byakuya, wo bist du gewesen? Ist etwas passiert?“, fragte Ukitake, als er die Tür zu seinem Ugendō, das Häuschen am See, aufschob. Es war spät, viel zu spät für gesellschaftliche Verpflichtungen, doch Byakuya hatte den Anderen gesagt, dass sie ohne ihn zur Division zurückkehren sollten. Es schien, als hätte Byakuya auch das Abendessen unterbrochen. Kyōraku und Rukia waren da, saßen auf dem Boden um einen niedrigen Tisch herum, auf dem ein dampfender Topf mit etwas stand, dass sehr Reichhaltig roch. "Bitte entschuldigt die Störung..." "Nein, nein, bitte komm herein, Byakuya", wandte Ukitake ein, doch er warf seinem Partner einen Blick über die Schulter zu, den Byakuya nicht lesen konnte. "Ich werde eine weitere Schale Tee holen. Wir machen Platz für dich. Rukia ist hier und Shunsui auch. Ich befürchte, du hast Orihime verpasst. Sie ist bereits zu Bett gegangen." "Ich möchte euren Abend nicht stören", sagte Byakuya. "Ich komme nur gerade vom Rukongai. Wie du bemerkt hast, bin ich kaum für ein Abendessen gekleidet. Vielleicht könnten wir kurz vor die Tür gehen und..." "Quatsch", sagte Kyōraku, als er herankam, um die Tür weiter aufzuhalten und Ukitake hindurchschlüpfte, um eine weitere Schale und anderes Geschirr zu holen. "Was ist ein bisschen Blut zwischen Freunde?" Byakuya zog den blutbespritzten Mantel aus und legte ihn in Kyōrakus wartende Hand. Rukia kam unter Kyōrakus Arm zum Vorschein und blickte Byakuya mit Sorge an. Sie hob ihre Hand, als wolle sie etwas von seiner Wange reiben, doch hielt sich zurück. "Nii-sama! Bist du verletzt!?" "Nein. Wir haben Banditen eingekesselt, die eine Attacke auf eine Karawane mit Versorgungsgütern der Kuchikis geplant haben. Sie haben lieber Massensuizid begangen, als sich gefangen zu geben. Ich habe versucht, sie zu stoppen. Ich hatte nur zwei Hände und eine war zu langsam. Hätte ich von ihrem Plan und Verpflichtung gewusst, hätte ich ihnen als Vorsichtsmaßnahme all ihre Handgelenke gebrochen." Rukias Hände verdeckten bei seiner Erklärung ihren Mund. "Meine Güte!", rief Kyōraku, seine Augenbrauen waren hochgezogen. "Sieh mal einer an! Ich sehe. Er denkt wie ein Kuchiki, wie immer!" Byakuyas Augen verengten sich. Warum klang das wie eine Beleidigung? Ukitake hastete an seinen Partner vorbei, um Byakuya an die Hand zu nehmen. "Oh, was für eine schreckliche Nacht für dich! Trink etwas Tee. Deine Hände sind so kalt! Es muss draußen gefroren haben. Komm, ich bereite dir einen Platz an der Feuerstelle vor." Auch wenn Byakuya auf ein schnelles Verhör gehofft hatte, ließ er es irgendwie zu, dass er hineingezogen wurde und sein früherer Kommandant wegen ihm ein Theater machte. Er bekam Tee und eine Schale Suppe. Da waren dünne Streifen mit Rindfleisch in einem kunstvollen Berg in der Mitte und Pilze sowie Shirataki-Nudeln. Er setzte die Suppe ab, um von dem Tee zu trinken. Wie immer war Ukitakes Tee makellos – reich und dunkel. Nachdem sich jeder wieder an den Tisch niedergelassen hatte, murmelte Ukitake: "Solch eine entsetzliche Nacht." Doch dann fragte er: "Aber warum bist du zu uns gekommen?" "Weil", erklärte Byakuya. "Die Banditen behaupten, sie sind loyal gegenüber Kaien Shiba und seinem Kommandanten." Ukitake sah aus, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden. Rukia verdeckte ihr Gesicht. Kyōraku schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. "Oh, aber, aber. Ich bemitleide den Betrüger, wenn Kukaku Shiba davon hört. Du nicht auch, Herr Byakuya?" Byakuya setzte seinen Tee ab. "Nein, Kommandant Kyōraku. Ich glaube, dass Kaien Shiba lebt." "Aber... nii-sama", Rukia Byakuya einen geplagten Blick zu. "Ich weiß, dass ich ihn getötet habe." "Ja, das hast du", bestätigte Byakuya fest und legte sorgsam das aus, was ihm auf seinem Rückweg zur Seireitei in den Sinn gekommen war. "Und du hast seinen Körper zum Shiba-Clan zurückgebracht. Einen Clan, der für seine verbotene Magie in Ungnade gefallen ist." Byakuya blickte zu Ukitake. "Magie, die du gewillt warst illegal einzusetzen, um einen untergebenen Günstling am Sōkyoku Hügel zu verschonen. Du scheinst eine Geschichte damit zu haben, dabei zu scheitern die Verantwortung für deine Untergebenen zu übernehmen, Kommandant." Rukia keuchte, blickte zwischen Byakuya und Ukitake hin und her. „Was sagst du da, Nii-sama?“ Kyōraku antwortet: „Was dein Bruder andeutet, liebste Rukia ist, dass er denkt, dass die Shibas Kaien von den Toten auferweckt haben. Und er denkt, mein Partner, sein früher Kommandant, ist so weichherzig, dass er ihnen geholfen hat.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)