Written in the Scars (of Our Hearts) von yezz ================================================================================ Kapitel 24: By your Leave ------------------------- Das Sex-Museum war... nicht annähernd so erregend, wie man es sich vielleicht erhofft hatte, entschied Renji, während er verwirrt seinen Kopf schief legte und ein Diorama von Rehen, die sich begatteten, anschaute. In diesem Bereich war der höhlenartige, staubige Raum gefüllt mit vögelnden Tierpräparationen. Die vorherige 'Ausstellung' war gefüllt von menschlichen Schaupuppen in verschiedenen Stellungen... einige davon wirklich faszinierend, da seltsame Dinge aus Nippeln und Schwänzen wuchsen... und ja... Doch Renji verstand nun, warum der Taxifahrer davon ausgegangen war, dass sie Unfug anstellen wollten. Der ganze Ort war dunkel, roch modrig und es war offensichtlich ein beliebter Treffpunkt von Randalierern. Glaskästen waren eingeworfen worden und einige der Statuen waren entmannt worden... oder man hatte sich in anderer Weise daran zu schaffen gemacht. In einer Weise, über die Renji nicht allzu sehr nachdenken wollte. Da waren leere Bierflaschen in den Ecken und Müll auf dem Boden. Seltsam interessant, doch 'nicht ausgesprochen erregend', wie Byakuya gesagt hatte, nachdem sie durch einen engen Gang gefüllt mit Statuen aus Stein entlang gegangen waren, die Penisse und Vaginen gezeigt hatten. Einige so abstrakt, dass sie auch Pilze oder Schalen oder was auch immer hätten sein können. „Man, dieser Ort...“, sagte Renji und schüttelte den Kopf. „Ich weiß noch nicht einmal...“, er ließ die Worte ausklingen, da er nicht wusste, was er sagen sollte. „Vielleicht wird es besser“, Byakuya war neben Renji stehen geblieben und folgte seinem Blick. Renji starrte ratlos auf eine Anzahl von toten, staubigen, ausgestopften Tieren. „Ich muss gestehen, ich hatte darauf gehofft, dass es etwas mehr... erotisch ist.“ Renji nickte. Da waren ein paar Replikate von Holzschnitten gewesen, die an der Wand gehangen hatten, aber... offen heraus, Byakuya hatte eine bessere Sammlung. Und viele von ihm waren Originale. Außerdem war hier auch nicht viel außerhalb der 'Norm'. Renji bemerkte einen ernsthaften Mangel von Kerl-Mit-Kerl-Aktionen. Da waren ein paar, hier und dort verstreut – nun ja, wenn man ehrlich war, hatte der Manga-Laden wesentlich aufregenderes Zeug. Vielleicht war dieser 'Gai'-Raum, der noch ausstand etwas? „Das ist eine Enttäuschung“, sagte Byakuya. „Ich weiß nicht“, Renjis Mundwinkel hoben sich zu einem kleinen Grinsen. „Es ist privat. Es ist dunkel. Wir könnten unsere eigene Sex-Geschichte machen.“ Byakuya ließ ein kleines, schnaubendes Lachen durch seine Nase heraus. Es klang sowohl angewidert als auch ein bisschen amüsiert. „Kannst du an nichts anderes denken?“ „Nicht wirklich“, gab Renji mit hochgezogenen Augenbrauen zu. Doch dann zuckte er ernst mit den Schultern. „Ich hasse es nur, den Weg hierhin zu vergeuden.“ „Da ist eine kleine Stadt die Straße hinunter“, sagte Byakuya. „Ich habe Schilder auf der Landstraße gesehen, die besagten, dort wäre ein Onsen. Vielleicht sollten wir uns das ansehen.“ Ohne Zweifel eine Ferienstadt. Doch es klang vielversprechend. Renji nickte. „Sicher, lass es uns mal anschauen. Vielleicht finden wir einen Bücherladen.“ „Du würdest für mich bei einem Bücherladen Halt machen?“, Byakuya klang wirklich überrascht und berührt. „Würdest du dich nicht zu Tode langweilen?“ „Heh, so sehr liebe ich dich, Baby.“ Sie gingen eine lange, gewundene Straße entlang, die sich einen Berg hoch schlängelte. Ein einfaches Auto brauste vorbei, zwang sie ins hohe Gras im Graben auszuweichen. Über ihren Köpfen färbten sich die Blätter in helles Gelb, Orange und Rot. Im Gestrüpp blühte der Klee und Streifenhörnchen huschten durch das Laub, suchten hektisch nach Eicheln für ihren Wintervorrat. Die Nachmittagssonne schien gesprenkelt durch die Baumwipfel und der Wind brachte den Duft von kommendem Regen und verrottendem Laub mit sich. Was Renji an Aizen denken ließ... Mit einem Blick zu Byakuya entschloss sich Renji, dass er seine Zweifel an dem kommenden Krieg zur Seite schieben musste. Er musste nicht nur wegen all dem verrückten 'Heirats'-Kram zurückkommen, Byakuya hatte auch geschworen, ihn zu degradieren, wenn er sterben sollte. Und Renji wollte es wirklich nicht herausfordern, ob Byakuya sein Versprechen hielt. Vor ihnen lag eine kleine Stadt. Es war eine Mischung aus modernen Läden, die die Straße säumten und Minka, traditionelle Bauernhäusern, mit abgeschrägten, strohgedeckten Dächern, die fast bis zum Boden gingen. Da waren einige Leute in der sonntäglichen Abendsonne. Ein kleiner Bauernmarkt war in der Nähe der Hauptstraße errichtet worden. Als sie näher kamen, riefen die Händler ihnen zu, dass sie saisonalen Kürbisgewächse probieren sollten oder ein Glücksanhänger für den Schrein oder einen Strauß wilder Kikyou, dunkelblaue Ballonblumen, kaufen sollten. Spontan hielt Renji vor dem Blumenmädchen an und streckte ein paar Yen hervor. „Wie viel?“ Sie fischte ein paar Münzen aus seiner Hand und gab ihm die Blumen. Der Strauß beeinhaltete noch ein paar weiße Blumen, die Renji nicht kannte und ein paar Nadeshiko, mit ihren hell-lavendelfarbenen, ausgefransten Blüten. Renji schob sie Byakuya in die Hand. „Wild“, sagte er. „Wie ich.“ Byakuya nahm die Blumen und begutachtete sie. Begann sofort, sie neu und kunstvoller anzuordnen. „Tatsächlich sogar sind das traditionelle Herbstblumen für Ikebana und... gewöhnliche Gräser.“ Bei dieser Andeutung, dass es vielleicht nicht gut genug war, begann Renji etwas in sich zusammenzusinken, bis er sah, dass Byakuya Mühe hatte, ein Lächeln zu unterdrücken. Er rieb sich den Nacken, grinste und errötete. „Oh, also dann mehr wie wir?“ „Ja und ich liebe sie“, sagte Byakuya und roch daran. Als Byakuya in Renjis Augen blickte, konnte dieser ein 'Und ich liebe dich auch' darin sehen. Ein großes, breites Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Ohne noch etwas zu sagen, gingen sie weiter die Straße entlang. Renji hatte die Hände hinter seinem Kopf verschränkt, fühlte sich wie der glücklichste Kerl auf der Welt. Sie gingen an einem Laden vorbei, der angab, 'Antiquitäten' zu verkaufen. Renji hielt für einen Blick ins Fenster an und bemerkte: „Einiges von diesem Zeug ist moderner als das, was du in der Soul Society findest.“ „Durchaus“, stimmte Byakuya zu, blickte dabei in den Laden. „Lass uns hineingehen. Ich sehe ein entzückendes Tansu, dass vielleicht in den Kriegsraum passen könnte.“ Renji war sich nicht sicher, was der Kriegsraum war, doch er vermutete, dass es im Anwesen sein musste. Während Renji die Tür für Byakuya aufhielt, fuhr er fort: „Ich habe darüber nachgedacht, ihn umzudekorieren. Erst nachdem du... ich meine, nachdem ich so viele Dinge im Offiziersquartier ersetzt habe, habe ich bemerkt, wie viele Räume in der Division und im Anwesen immer noch unbestreitbar nach dem Geschmack und dem Stil meines Großvaters eingerichtet sind. Es wird Zeit, sie zu meinem Eigentum zu machen.“ Das klang für Renji nach einer guten Idee, besonders da Großvater scheinbar ein Arschloch war. „Aber wie bekommst du das Zeug nach Hause?“ „Wenn ich irgendetwas kaufen möchte, rufe ich Eishirō an“, sagte Byakuya und holte sein Handy heraus. Renji nickte, doch er hatte noch nie wirklich vollständig die Funktionsweise der Senkaimons verstanden. Er wusste, dass Leute tot sein mussten, um hindurchzugehen und selbst dann benötigten sie einen Höllenschmetterling, um ihre Seele zu beschützen. Doch Objekte? Konnte eine Truppe Diener vom Anwesen einfach ein Möbelstück in das Land der Toten schleppen oder mussten sie es auf irgendeinem Altar verbrennen und es auf der anderen Seite abholen? Irgendwann musste er mal Shuu fragen, wie er das mit dem Motorrad hinbekommen hatte. Eine Glocke bimmelte, als sie eintraten. Im Inneren des Ladens war es dämmrig, doch es roch angenehm nach Staub und Holzpolitur, wie in einer alten Bibliothek. Eine alte Frau schaute auf, als sie eintraten und ihre Augen wurden groß. Sie griff an ihre Brust und atmete tief ein. „Ist es Zeit zu gehen?“, fragte sie Byakuya, den sie scharf fokussierte. „Noch nicht ganz, Obā-san“, sagte Byakuya. „Wir sind mehr interessiert an deinen Möbelstücken.“ Etwas daran ließ sie lachen. „Ah, meine alten Dinge! Du würdest nicht glauben, wie viele Geister von diesem Laden angezogen werden! Vielleicht könnte dein Freund für mich sauber machen, während ich dir meine besten Stücke zeige?“ Renji nickte und fischte in seinen Taschen nach seinem affenköpfigen Spender von Uraharas Seelenpillen. „Ich könnte das tun.“ „Lass mich meinen nutzlosen Enkel aufwecken. Er kann dir zeigen, wo die anhänglichen Geister sind“, sagte die alte Frau. Dann verschwand sie hinter dem Vorhang in den hinteren Teil des Ladens. „Das war ungewöhnlich“, sagte Byakuya. Renji nickte, doch mit einem Blick auf Byakuya, konnte Renji sehen, was vielleicht passiert war. Der Kommandant brannte fast durch seinen Gigai hindurch. Selbst mit dem Limiter, den Byakuya trug, hatte der falsche Körper Probleme, die massive spirituelle Energie zu beherbergen. Seine wahre Gestalt begann an den schwächeren Stellen durchzuscheinen. Sie hatten Glück, dass Hollows nicht aus dem Nichts erschienen. „Einige Leute sind auch von Natur aus sensibel“, bemerkte Renji außerdem. „Ja, doch sie hatte sofort erkannt, was wir sind. Und dieser Ort zieht Geister an. Schau.“ Renji blickte sich im Laden um, plötzlich bemerkte er ein paar scheue Köpfe, die hinter einem Schreibtisch, Esstischen und Kommoden hervorschauten. Kinder. Geisterkinder. Fabelhaft, da war eine ganze Bande davon. Vielleicht sogar ein Dutzend, wie es aussah. Ugh. Warum mussten es Geisterkinder sein? Renji würde es niemals gegenüber jemanden zugeben, doch er konnte es nicht ausstehen, bei Kindern ein Konso durchzuführen. Es war nicht so, als würden sie ihm Angst einjagen, doch er hasste es, sie anzulügen, wenn sie Sachen fragten wie 'Gehe ich an einen besseren Ort?'. Oder schlimmer. 'Werde ich endlich … wiedersehen?'. Wen auch immer sie am meisten vermissten. Mutter, Schwester, Bruder, Vater... Es war herzzerreißend. Und was sollte er überhaupt sagen? Sicher, Kind. Wenn du Glück hast und dir das Schicksal dir den verschissenen Mittelfinger zeigt und dich in irgendein Scheißloch schickt, wie mich... Oh und als Bonus: Du hast keine Chance mehr, deine Lieben jemals wieder zu sehen. Mit einem tiefen Seufzen setzte sich Renji auf den Boden und lehnte sich gegen eine größere Kommode. Er warf sich die Pille ein und sprang aus dem Gigai. „Du“, sagte er zur Mod-Soul. „Versuch mich nicht, bis auf die Knochen zu blamieren.“ „Miau“, machte sie. Renji schüttelte verzweifelt den Kopf. In dem Moment tauchte der Teenager-Enkel hinter dem Vorhang auf, gefolgt von der alten Dame. Er blickte sich in dem Raum mit nur allzu wissenden Augen um. Als er vor Renji anhielt und ihn genau anstarrte, war es offensichtlich, dass der Junge nicht vollkommen menschlich war. Und doch hätte er als einer der Schüler durchgehen können, mit denen Renji zur Highschool ging. Er hatte gerade, kurze, schwarze Haare, vom Schlaf zerzaust und den langen, schlaksigen Körper von männlicher Pupertät. Er war barfuß, trug abgeschnittene Short und ein T-Shirt mit ein paar rätselhaften Zeichen darauf, die nach Renjis Ansicht vielleicht eine Art Chemie- oder Mathematik-Scherz sein konnten. Doch da war er sich nicht sicher. Das Kind runzelte über sie die Stirn, seine Augen hellten sich aber auf, als er die Mod-Soul anschaute, die mittlerweile stand und seine Hände inspizierte, als wäre es das Unglaublichste auf dieser Welt. Das Kind schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, warum du mich aufgeweckt hast, Oma. Du hast zwei Shinigami im Laden und... ein zusätzliches... miauendes Ding in einem Körper. Die Sache ist die, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass sie die verdammten Gören sehen können! Ich gehe zurück ins Bett!“ Damit stampfte er an seiner Großmutter vorbei, wieder in den hinteren Teil des Ladens. Huh. Das erinnerte Renji irgendwie etwas an Ichigo. Offensichtlich fand das Byakuya auch so. „Ihr Enkel ist unhöflich.“ Die Großmutter rang mit den Händen, während Renji sich auf den Weg machte, dorthin wo sich die Geisterkinder versteckten. Sie waren zusammengekauert zwischen einigen Regalen und starrten zu ihm auf, wie sie früher selbst große Yakuza-Schläger in Inzuri angeglotzt hatten. Ein paar der Jungs begannen 'Bitte nicht' zu murmeln. Scheiße. Konnte das noch schlimmer werden? Er zog Zabimaru. Falls das Geräusch von gezogenem Stahl die alte Dame aufschreckte, zeigte sie es nicht. Tatsächlich schien es sogar, als hätte sie viel mehr Schwierigkeiten Renji aufzuspüren, seit er in seiner Shinigami-Form war. „Es tut mir schrecklich leid, mein Herr“, entschuldigte sie sich bei Byakuya. „Mein Enkel ist so unhöflich, weil er solch ein schweres Leben hat. Meine Tochter hatte einen furchtbaren Unfall kurz bevor er auf die Welt gekommen ist und ihr Verstand war nicht mehr derselbe. Der Vater konnte damit nicht umgehen und ist fortgelaufen, hat sie beide verlassen. Ich... Ich bin beschämt zuzugeben, dass sie nicht lange danach direkt hier in dem Laden Selbstmord begangen hat.“ Ah, dass ist der Grund, warum all die Geister angezogen werden. Tragödien ziehen verlassene Seelen an. „Kommt her, Kinder“, sagte Renji sanft. „Zeit, weiterzugehen.“ „Nein!“, sagte eines der kleinen Geistermädchen mit einem Pferdeschwanz auf der Seite ihres Kopfes. Sie trat kühn hervor, stellte sich vor ihre Freunde. Sie breitete ihre Arme aus, als wollte sie sie beschützen. Ugh, das Ganze würde Renji umbringen. Zumindest bis das kleine Mädchen mit dem Fuß aufstampfte und sagte: „Wir mögen es hier! Wir wollen nicht gehen. Oma gibt uns zu essen!“ Renji ließ den Kopf geschlagen hängen. „Du sollst sie nicht füttern, alte Dame!“ Offensichtlich konnte sie Renji nicht hören, daher wiederholte Byakuya: „Du hättest weniger Geister, ehrwürdige Großmutter, wenn du ihnen nicht Opfergaben zurücklassen würdest.“ „Oh, ich weiß!“, jammerte sie. „Aber, verstehst du, meine Tochter hatte eine totgeborene Tochter, Tadashis Zwillingsschwester! Ich wollte nur... Ich habe ein Schrein für Ojizō-sama in hinteren Bereich und eines Tages begannen sie, zu erscheinen. Ich konnte sie nicht wegschicken!“ Renji schüttelte den Kopf. Dieser Ort war verrückter als das Sex-Museum. „Es kann jedoch gefährlich werden, wenn sie zu lange bleiben...“, mahnte Byakuya, doch er wurde von der Mod-Soul abgelenkt, die herankam und an einer von Byakuyas Strähnen vor der Stirn zog. Ok, das war es. Renji musste sein Zögern zur Seite schieben und so schnell wie möglich an die Arbeit gehen. Er drehte Zabimaru um und presste das Siegel auf die Stirn des kleinen Geistermädchens. Mit einem keuchen rollten sich die Augen in den Kopf. Sie löste sich auf, bis nur noch kleine Funken übrig blieben. Natürlich verschreckte das den Rest der Kinder, die umgehend auseinander schossen. „Renji!“ „Ich bin dran, Kommandant!“, sagte Renji, rang das nächste Kind lang genug zu Boden, um ihm nachlässig das Siegel auf die Stirn zu drücken. Es verschwand mit einem Quieken. Den Rest zu fangen, war ein heilloses Durcheinander. Irgendwann schien Byakuya es müde geworden zu sein, die Komik seines Scheitern zu beobachten oder die seltsamen Avancen der Mod-Soul abzuwähren, denn die Letzten wurden von Senbonzakura in einer Explosion von blendendem Licht und etwas, dass wie eine Kirschbombe roch, weggeschickt. Als Renji endlich wieder in der Lage war, zu sehen, zog er sich selbst an einer riesigen Pflanzschale hoch, über die er gestolpert war und sagte. „Du machst nicht viele Konsos, oder Kommandant?“ „Sehr selten“, gab Byakuya zu und steckte Senbonzakura in die Hülle. „Zu stark?“ „Ein bisschen. Aber trotzdem hat es geklappt“, sagte Renji und blickte sich im Laden um. Ehrlich gesagt war es schwierig, das in dem Durcheinander zu sagen. Renjis kopflose Verfolgungsjagd durch den Laden hatte ein paar Dinge umgeworfen. Die Ladenbesitzerin war ohnmächtig geworden und ihr Enkel war während der Aufruhr zurückgekommen und kniete nun über ihren Körper. Das Kind schüttelte den Kopf über sie. „Ihr Idioten habt den Laden zerstört“, bemerkte er. „Oma wird ausrasten.“ „Wir werden den Laden wieder herrichten und wenn irgendetwas beschädigt wurde, werde ich dafür zahlen“, sagte Byakuya und zwang sich wieder in seinen Gigai. „Doch du wirst deiner Großmutter sagen, dass sie keine Opfergaben am Jizō-Schrein zurücklässt.“ „Oder sie soll ihn zumindest ein wenig weiter die Straße hinunter einrichten“, bot Renji freundlich an. Als Byakuya ihn anblickte, sagte er: „Dieser Ort ist ein Schluckloch mit dem Selbstmord. Ein paar Meter machen vielleicht den Unterschied und dann, weißt du, kann sie sich immer noch um ihre Enkelin kümmern.“ „Ah, natürlich. Das wäre akzeptabel“, Byakuya blickte zu dem Jungen. „Deal“, sagte der Junge. Er wischte sich die Hände an seinen Shorts ab und stand auf. „Lasst mich euch einen Besen holen.“ Natürlich hatte es damit geendet, dass Renji die meisten Säuberungsarbeiten erledigt hatte. Doch, ehrlich gesagt, störte ihn das nicht. Byakuya hatte das Gemüt der alten Frau besänftigt, in dem er angeboten hatte, einen Haufen Zeug zu kaufen. Renji hatte gerade die Sortierung von zerstreuten Muscheln in ihre Boxen beendet, als Byakuya mit Eishirō telefonierte, um ihm zu sagen, dass er sein Scheckheft und ein paar zusätzliche Diener mitbringen sollte. Als alle Vorkehrungen getroffen waren, schob Byakuya sein Handy wieder in die Tasche und drehte sich zu Renji um. „Ich denke, was wir beide hiernach brauchen, ist ein ruhiges Abendessen in einer Gaststätte und ein angenehmes, langes Bad um Sentō.“ „Das wäre wunderbar“, stimmte Renji zu und gab den Besen dem mürrischen Enkel zurück. Tadashi hieß er, oder? Als sie gingen, blickte Byakuya den jungen Mann noch einmal lange an, als wolle er sich das Gesicht genau einprägen. Renji hielt die Tür auf, für einen Moment besorgt, dass es zu einer Art Showdown kommen würde, besonders nachdem das Kind herausfordernd das Kinn empor reckte. Doch Byakuya drehte sich elegant auf dem Absatz um und ging hinaus. Renji blickte Tadashi an und schüttelte den Kopf. „Halt dich von Ärger fern. Du möchtest nicht, dass der Typ für dich zurückkehrt, vertrau mir.“ Tadashis Augen blitzten kurz auf, doch dann schien ihm etwas in den Sinn zu kommen. „Ich habe kein Problem damit, wenn ich keinen von euch Idioten noch einmal sehen müsste.“ Gott, dieses Kind. Er war wie ein Klon von Ichigo. Oder vielleicht waren alle Teenager Arschlöcher. Renji ging mit einem „Was auch immer“ und beeilte sich, zu Byakuya aufzuholen. Die Kellnerin im Gasthaus blickte ein wenig misstrauisch auf Renjis Tattoos, doch sie führte sie zu einem angemessenen Tisch mit Blick auf den Garten. Das Sentō war offensichtlich eine natürliche heiße Quelle, da der Ausblick auch eine schöne Szenerie aus Wasserfällen beinhaltete und von Farnen und Kiefern eingerahmt wurde. Die Luft roch metallisch und durchdringend, Renji konnte schon fast spüren, wie der Dampf die Poren seiner Haut öffnete, als sie sich hinsetzten. „Ich wette, das ist wirklich heißes Wasser“, sagte Renji. Byakuya steckte seine Nase tief ins Menü. „Es erklärt, dass hier 2 Mineralien hauptsächlich in dieser besonderen Quelle gefunden wurde: Eisen und Salz. Offensichtlich gibt es auch Spuren von Radium in diesem Wasser und es wird als gesundheitsfördernd eingestuft. Viele Leute kommen für eine ‚Bädertherapie‘ hierher und es gibt auch einige Becken die extra für Leute mit Arthritis oder Gelenkschmerzen reserviert sind.“ Das würde die vielen alten Leute erklären, dachte Renji. „Glaubst du, es würde Verletzungen heilen?“, fragte Renji und dachte dabei an das Handgemenge mit den Geisterkindern. Byakuya hob über das Menü hinweg eine Augenbraue. „Angesichts der Tatsache, dass sie deine Seelenform betreffen, vermutlich nicht.“ „Aber“, sagte Renji, hob seinen Arm und zog seinen Ärmel zurück, um eine, sich violettfärbende, Bissspur an seinem Bizeps zu zeigen. „Verletzungen scheinen sich auf den Körper zu übertragen.“ Byakuyas Augen wurden größer, dann schüttelte er den Kopf. „Ich werde niemals die Denkweise von Kisuke Urahara verstehen.“ Als die Kellnerin mit einer Flasche Sake zu ihnen kam, nickte Renji. „Darauf trinke ich.“ Byakuya legte die Menükarte hin und sagte der Kellnerin, dass sie nur ein Kaiseki nach Spezialität des Hauses, sowie lokalem Geschmack und Saison nehmen würden. Sie blickte zu Renji, als wolle sie eine Bestätigung, dass es das ist, was auch er wollte. Er nickte. „Sicher, klingt gut.“ Als er am Sake gerochen hatte, zog Byakuya scharf seine Nase zurück. Er gab die Flasche an Renji weiter. „Riech das mal. Ist das in Ordnung?“ Renji nahm einen tiefen Atemzug. Er war fein, aber in einer Fabrik hergestellt. „Ja, das ist, was hier als hochklassiger Fusel durchgeht.“ Byakuya sah entsetzt aus. „Ah, ich verstehe. Ich vermute, dann solltest du ihn am besten einschenken.“ Renji war damit gerade fertig geworden, als die Kellnerin die Vorspeise auf Tellern, die wie Ahornblätter geformt waren, servierte. Es schien eine Art, mit Khaki mariniertes, Sushi und gekochte Süßkartoffel zu sein. Nachdem Byakuya für das Essen gedankt hatte, haute Renji rein. Ein bisschen Froufrou und weg war es in ungefähr 3 Sekunden. Aber lecker. Während er an seinem Sake nippte, wartete Renji, bis Byakuya sein künstlerisch gestaltetes Essen genossen hatte. Byakuya saß, wie immer, Seiza und Renji war sich sicher, dass das mehr als nur unbequem in Jeans sein musste. Selbst in seinem Hemd sah Byakuya... fehl am Platz aus. Nicht nur in dieser Welt. Er war zu wundervoll, zu himmlisch. Zu sehr wie ein überirdischer Prinz. Was er auch war, vermutete Renji. Und da würde auch nicht viel von seinem Gigai zurückbleiben, nur eine glühende Ruine, sauber von Byakuyas Pracht geschmolzen. „Was denkst du, wenn du mich so anschaust?“, fragte Byakuya. „Du musst das bald ablegen“, sagte er und deutete mit seinem Glas in Richtung Byakuyas Brust. „Oder du wirst mit dem Ding verschmelzen, wie es Rukia tat.“ Byakuya blickte seine Brust hinunter, als würde er dort ein Loch erwarten. Da er keins sah, blickte er auf seine Uhr. „Ich habe noch 3 weitere Stunden im sicheren Bereich.“ Dafür war die Uhr! Ohne Zweifel eine weitere Erfindung von Urahara. Die Kellnerin kam, sammelte ihre Teller ein und ersetzte sie durch eine duftende Pilzsuppe, die in einem Teekessel serviert wurde. Schlau. Renji griff danach, um zu servieren, doch Byakuya war zuerst. „Lass mich“, sagte er. „Du hast den Sake ausgeschenkt.“ Renji setzte sich zurück und beobachtete, wie Byakuya die Suppe ausgoss. Es war ein bisschen nostalgisch Byakuya mit einer Teekanne in der Hand zu sehen. Wie bei allen ihren Frühstücken in den letzten Monaten, die Guten und die Schlechten. Sie waren einen langen Weg gegangen, dachte er: Von einem betrunkenen Befehl, sich auszuziehen zu einer... in gewisser Weise schon Verlobung. Renji war sich nicht sicher, was er daraus machen sollte. Aus heiterem Himmel und sehr ernst, sagte Byakuya: „Es tut mir so fürchterlich leid, Renji.“ Das klang so heftig. Renjis Herz setzte aus. „Ähm... weswegen?“ „Ich befürchte meine Mod-Soul...“, Byakuya schaute hinaus zum Wasserfall, bevor er endlich gestand: „... hat deinen Blumenstrauß gegessen.“ Renjis Mund hing für eine Sekunde offen, als er versuchte, sich das vorzustellen. Während er Geisterkindern hinterher gejagt war, hatte er Byakuyas Mod-Soul nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt... oder seinem eigenen. „Sie... hat es gegessen?“ „Ja, während sie geschluchzt hat, scheinbar“, sagte Byakuya trocken. „Zum Glück war keine der Blumen giftig. Ernsthaft, da stimmt irgendetwas wirklich nicht mit Kisuke Urahara. Kommst du mit ihm klar?“ Nachdenklich schlürfte Renji etwas von der salzig-nussigen Suppe. „Ich denke“, sagte er nach einer Weile. „Ich meine, mit ihm kann man nur sehr schwer reden. Ich kriege keine direkte Antwort aus ihm heraus, selbst wenn es etwas Einfaches wie 'Hey, wo bewahrt ihr das zusätzliche Klopapier auf?' ist.“ Nachdem er mit seinen Stäbchen ein bisschen nach dem Gemüse gefischt hatte, nickte Byakuya. „Und doch liebt die Höllenkatze ihn so. Ich verstehe es nicht.“ „Lady Yoruichi? Ja, sie ist immer in der Gegend. Denkst du, dass es vielleicht ein Dreier ist?“ Byakuya hob eine seiner eleganten Augenbrauen. „Drei? Mit wem schläft sie denn noch?“ „Nun ja, so wie sie es sagt, Kommandantin Soi Fon, doch ich habe den Eindruck bekommen, dass Soi Fon Urahara mit brennender Leidenschaft hasst. Ich meinte sie und ihn und diesen Tessai-Typen“, sagte Renji und nutzte seine Stäbchen, um sich den Rest seines Gemüses in den Mund zu schieben. „Ich meine, so wie sie zusammen sind, sieht es ziemlich häuslich aus.“ „Ist das so?“, Byakuya schien ein wenig entsetzt von der Idee zu sein. „Tsukabishi? Der frühere Kidō-Kommandant? Mit dem Schnäuzer und der Brille? Er ist größer als du, oder?" "Ja, ist er", gab Renji widerwillig zu. "Und gebaut wie eine Backsteinwand. Und ich habe ihn mit nichts Weiterem als einer pinken Rüschenschürze gesehen." Byakuya hustete etwas. "Entschuldige, was?" "Ja, der Kidō-Kommandant mag es, arme Ritter halb nackt zu kochen. Es ist... unangenehm, besonders da ihre beiden Kinder immer herumrennen." "Sie haben Kinder? Gemeinsam?", Byakuya aß nicht länger, so fasziniert war er. "Ich weiß es nicht sicher, aber ich würde Geld drauf wetten", sagte Renji und lehnte sich verschwörerisch vor. "Keines der Kinder ist das, was man als normal bezeichnen würde. Sie scheinen kein anderes zu Hause zu haben und... nun ja Tessai wurde aus der Soul Society geworfen, weil er verbotene Magie verwendet hat? Und es ist nicht so, als wüsste Urahara nicht, wie er ein oder zwei Seelen abkochen könnte." Sie trennten sich, als die Kellnerin kam, um ihre Schüsseln und die leere Teekanne einzusammeln. "Ich bin mir sehr sicher, dass das gegen das Gesetz ist", murmelte Byakuya, als sie wieder außer Hörweite war. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass das der Grund ist, warum er dich möglichst weit vom Laden weghält", stimmte Renji zu. Für den nächsten Gang brachte die Kellnerin einen Teller mit gegrillten Jakobsmuscheln, bedeckt mit einer goldenen Miso-Soße. Der Rand war mit Limettenscheiben dekoriert, die in Form von Laub geschnitzt waren. Die glitzernde Frucht leuchtete schon fast. Selbst Renji musste sich einen Moment Zeit nehmen, um das Essen zu bewundern, bevor er anfangen konnte. Byakuya kam ihm zuvor und hob eine der Muscheln auf Renjis Teller. "Glaubst du, alle Mod-Souls waren... Probeläufe für ihre Nachkommen?" Dieser Gedanke war Renji noch nie gekommen, doch es machte auf seltsamer Weise Sinn. Alle Mod-Souls, denen er begegnet war, waren bestenfalls extrem jovial gewesen. Kon war der Einzige, der zumindest halbwegs menschlich zu sein schien und von dem was Renji gehört hatte, war dieser mit einigen anderen Dingen aus Versehen aus der Soul Society verschickt worden. War demnach also nicht 'hausgemacht'. Renji probierte von den Jakobsmuscheln und sagte dann: "Ich weiß nichts über Jinta, aber Ururu hat Superkräfte für ein Kind. Sie ist zwischen mir und einem Arrancar geraten. In der Luft." "Ist sie? Wir haben diesen Teil des Kampfes nicht gesehen", sagte Byakuya und erinnerte damit Renji daran, dass die 12. Division irgendeine Art Spionagekameras im Betrieb hatten. "Nun ja, das überzeugt mich nur noch mehr, dass sie deren Kind ist", sagte Renji. Als er einen intensiven Ausdruck in Byakuyas Augen sah, wedelte Renji mit seinen Stäbchen in seine Richtung. "Denk noch nicht einmal dran, Kommandant. Du kannst Urahara nicht nachstellen. Er ist unser größter Verbündeter in diesem Kampf und die sind jedenfalls nett. Spiel nicht den Hauszerstörer. Yoruichi würde dir dafür nicht danken. Und Tessai würde dir deinen Hintern schmelzen." Byakuya schien etwas sagen zu wollen, hielt dann jedoch inne. "Schmelzen?" Renji wedelte mit seinen Fingern, als würde er einen komplexen Kidō-Spruch aufsagen. "Deinen Arsch schmelzen!" "Ah, ja. Exzellenter Punkt", sagte Byakuya, doch er schien von Renjis Mätzchen amüsiert zu sein. "Wie auch immer, ich frage mich nur, ob sie alle zusammen auf einem großen Haufen schlafen oder was?", Renji jagte mit seinem Stäbchen auf dem Teller herum, um etwas Essbares zu finden. Er hatte doch nicht etwa schon alle Muscheln gegessen? Verdammt, er hoffte, dass Byakuya sich auch ein paar geholt hatte. "Du bist derjenige, der dort lebt. Kannst du das nicht sagen?" "Nein, das Handbuch sagt, dass ich nicht ohne Eskorte herumlaufen darf und ich würde es mich auch nicht trauen. Du würdest niemals meinen Körper wiederfinden." Auf Byakuyas erhobener Augenbraue hin, schüttelte Renji nur den Kopf. "Nein, so meine ich das nicht. Man könnte dort wirklich verloren gehen, wenn man sich keine Schnur oder etwas Ähnliches mitbringt", erklärte Renji und leerte seine Sake-Schale. "Ich schwöre, dass dieser Ort innen größer ist, als er aussieht." Byakuya nickte nachdenklich, als die Kellnerin mit dem nächsten Gang kam. Da waren Bällchen aus Wachtelfleisch, frittierte Aubergine und grüne Bohnen. Nachdem sie gegangen war, nahm Byakuya die Stäbchen zum Servieren auf. "Hast du 'Handbuch' gesagt?" Renji blickte auf. "Richtig, das habe ich dir nie erzählt. Der verrückte Kisuke hat ein Bewohnerhandbuch von der Größe eines Ziegelsteins. Da gibt es Regeln über das Leute mit nach Hause bringen und was man aus dem Kühlschrank essen darf. Ich habe das ganze Ding gelesen. Zwei Mal. Ich meine, er hat wirklich ziemlich gezögert, mich bleiben zu lassen und ich will ehrlich nicht den Typen verärgern, der Ichigo beigebracht hat, jeden zu dezimieren, den er bekämpft." "Hoffst du, dass er dich trainieren wird?" Byakuya klang ein wenig... verletzt? Eifersüchtig? Also war Renji ehrlich: "Habe ich, aber das tut er nicht. Ich habe ihn sogar zwei Mal gefragt, aber er hat mich auf die Seitenlinie mit einen von Ichigos Handlangern verbannt. Ich bin nicht mehr als ein normaler Shinigami. Ich bin nicht speziell genug für seine persönliche Aufmerksamkeit." Dünne Lippen waren aufeinandergepresst. Byakuya setzte seine Essstäbchen ab und verschränkte seine Finger auf dem Tisch. "Bist du dir sicher, dass ich keinen anonymen Tipp beim Generalkommandanten hinterlassen soll, was das illegale Herstellen von Seelen betrifft?" "Heh", Renji lächelte darüber, wie schnell Byakuya bereit war, den Kampf aufzunehmen. "Nah, die Sache ist die, dass Urahara nur Augen für das Ungewöhnliche hat. Er kann einen Diamanten wie mich nicht im Groben sehen. Du musst schon ein glänzender Edelstein sein, den niemand zuvor gesehen hat, mit goldenen Flecken und vielleicht auch noch wachsenden Tentakeln, bevor er auch nur anhält um zu gucken. Es ist eine Schande, aber ich brauche mich für nichts schämen." Byakuya richtete seine Aufmerksamkeit wieder den grünen Bohnen zu, offensichtlich von dieser Antwort besänftigt. Doch nachdem Renji fast die komplette Wachtel gegessen hatte, blickte Byakuya von seinem Teller auf und sagte: "Ein Edelstein, sagst du", Byakuyas Stäbchen sammelte ein bisschen von der Aubergine auf. Dann sagte er endlich: "Glaubst du nicht, dass Kurosaki ein wenig... dunkler ist?" "Du meinst wie ein Hollow?" Wie meine verdammte Seele? Ein Teil von mir, dass du mir mit deinem Reinigungsritual entreißen möchtest? Der Teil von mir, der mich wie Ichigo stark macht?, fügte Renji still hinzu. Byakuyas Stimme war leise. "Du weißt von der Maske?" "Es ist ein offenes Geheimnis", Renji kaute auf ein paar Bohnen rum. "Der Junge ist der Einzige, der nicht darüber reden möchte. Ich denke, er schämt sich dafür. Aber ich vermute, dass er lernt, es besser zu kontrollieren... irgendwie. Über diesen Teil weiß ich nicht sehr viel. Es ist streng geheim." "Ich bin dankbar zu hören, dass Kurosaki die Kontrolle erlernt. Dieser Teil von ihm war sehr... unvorhersehbar." Renji hob seine Augenbraue. Das war eine sehr vorsichtige Untertreibung von Byakuya. Renji aß ein Stück der frittierten Aubergine und dachte, dass es sehr demütigend für einen Adligen wie Byakuya gewesen sein musste, von einem Hollow-Hybriden besiegt zu werden. Und Senbonzakura ebenso wie den Kenseikan zerschmettert zu bekommen. Da er die Geschichte des Kenseikan kannte, musste diese Niederlage sogar noch viel bitterer gewesen sein. Ein Hollow zwingt die Familie des ersten echten Hollow-Jägers in die Knie... und zerstörte das Symbol, welches sie trugen, um ihre Dominanz gegenüber den Hollows zu zeigen? Verdammt. Und all das, während er unverhohlen ihr wertvolles Gesetz brach? Scheiße. "Nun ja, nun ist er auf unserer Seite", sagte Renji, als die Kellnerin kam, um wiedereinmal ihre Teller abzuräumen. Er war überrascht festzustellen, dass er so langsam tatsächlich satt wurde. Er blickte zu ihr auf und sagte: "Danke. Hey, wie viele Gänge erwarten uns noch?" "Noch zwei weitere, mein Herr." Renji nickte und dankte ihr noch einmal, als sie die leeren Teller mitnahm. Byakuya versuchte, ihn nicht anzugrinsen. "Was?" "Ich habe nicht gedacht, dass es möglich wäre, deinen Appetit zu stillen." "All das Zeug ist so gut", sagte Renji und füllte Byakuyas Sake-Schale nach, bevor er sich selbst nachschenkte. "Und es kommt einfach. Das ist irgendwie meine Vorstellung vom Paradies." "Ja", stimmte Byakuya zu. Er blickte wieder zum Garten mit den Wasserfällen. Renji folgte seinem Blick. Ein rosaner Schimmer überzog die Bergkette in der Abenddämmerung und Glühwürmchen tanzten über die Wasseroberfläche. "Ich hoffe, wir haben Zeit für ein Bad." "Wir könnten die zwei letzten Gänge überspringen", sagte Renji. Er rieb seinen Bauch zur Betonung. "Ich bin wirklich satt." "Du meinst, nicht beenden?" "Ja, warum nicht?" Byakuya schien darüber nachzudenken. Ein Stirnrunzeln deutete an, dass er scheiterte. "Das ist unhöflich und nicht im Geringsten angemessen." Renji nickte, versuchte dabei nicht enttäuscht auszusehen. "Ja, du hast recht. Es war nur ein Vorschlag. Ich kann sicherlich..." "Doch wir haben nicht viel Zeit", Byakuya blickte wieder auf die Uhr. "Und bevor ich gehen muss, würde ich dich sehr gerne nackt sehen." Renjis Augen wurden wegen dem kühnen Verlangen in Byakuyas Augen groß. "Ähm... ok, dann! Lass mich die Kellnerin holen und wir können das regeln und gehen. Ich bin der Unhöfliche, in Ordnung? Ich lüge, dass ich einen Anruf oder so bekommen habe." "Ja und ich lasse ein großzügiges Trinkgeld zurück. Dann werde ich mich besser fühlen." Doch sie hatten Renjis Tattoos vergessen. Der Angestellte war ein alter Mann mit schneeweißem Haar überall, außer auf seinem Kopf. Er erinnerte Renji an eine flaumigere Version vom Generalkommandanten. Der Angestellte runzelte über die beiden, über seiner Lesebrille am Ende seiner Nase hinweg, die Stirn. "Es tut mir leid, junger Mann, aber du bist ausgeschlossen." Eine Frau kam aus einer pinken Tür. Sie trug ein Bikini-Oberteil und um ihre Hüfte war ein Handtuch geschlungen. Doch Renji konnte ein Rosen-Tattoo auf ihrem Bizeps sehen. "Hey! Sie hat eins!", er deutete auf die Frau. Die Frau verdeckte nervös ihren Arm und huschte hinfort, wollte offensichtlich nicht mit einbezogen werden. "Eins", erwiderte der Angestellte und hielt einen Finger hoch. "Und jeder kann sagen, dass sie kein Gangster ist." Renji auf der anderen Seite... richtig. Er seufzte und drehte sich zu Byakuya um. "Was möchtest du tun?" "Danke für ihre Sorgfalt, wir werden gehen", sagte Byakuya sarkastisch zum Angestellten, als er auf dem Absatz kehrt machte und wegging. "Wir geben auf?" "Nicht im Geringsten. Ich habe einen Plan. Wir werden ein Zimmer mieten. Wir müssen die Mod-Souls irgendwo einsperren, wo wir den Schaden minimieren können." Renji musste zugeben, dass für einen Typen, dem es nur um Gesetze und Regeln ging, Byakuya eine ausgesprochen verschlagene Ader hatte. Sie hatten ihre Gigais am Bett gefesselt im Hotelzimmer gelassen und gingen nun völlig ungesehen zum Onsen. Renji fühlte sich ein wenig befangen, als sie sich ohne zu bezahlen am Angestellten vorbeischlichen. „Ich habe das Zimmer für eine Nacht gemietet“, sagte Byakuya, als er Renjis Gesicht sah. „Es deckt mehr als die Kosten für ein Bad.“ Byakuya hielt plötzlich inne. Renji wäre beinahe in ihn hineingelaufen, doch in einer schnellen Bewegung wirbelte Byakuya um Renji herum und drückte ihn gegen die Wand der Umkleidekabine. Renjis Rücken knallte hart gegen die Dielen. Neugierige Köpfe drehten sich in ihre Richtung, doch ihre Augen suchten weiter blind herum, versuchten herauszufinden, was die Geräusche verursacht hatte. Byakuyas Hand war gegen Renjis Brust, direkt über seinem Brustbein, hielt ihn damit fest an Ort und Stelle. Die Andere zog an der Kosode, öffnete sie weit. „Und“, sagte Byakuya, „Nun kann ich dich nackt sehen.“ Ohne viel Widerstand ließ er zu, dass Byakuya besitzgierig nach ihm griff und seine Hände über ihn glitten. Dabei beobachtete er Byakuyas Gesicht. Seine Augenlider waren halb geschlossen und die Augen selbst lagen im Schatten. Seine Lippen waren geteilt und feucht vor Verlangen… oder war es Hunger? War das ein Dämonen-Moment? Sollte Renji etwas sagen – einige Regeln und Rahmenbedingungen festlegen – jetzt, bevor es ihm aus den Händen glitt? Ein leiser, kehliger Laut, der von Byakuya kam, bestätigte Renji. Er befreite seine Arme von den Ärmeln und lehnte sich zu Byakuyas Ohr vor. „Kein Kidō, keine Bewegungseinschränkungen, die nicht Teil von unserem Körper sind, aber du kannst es so hart haben, wie du es möchtest. Du kannst mich zu Boden stoßen oder gegen die Wand, es ist mir egal.“ Renji leckte mit seiner Zunge über den empfindlichen Teil von Byakuyas Ohr und knurrte: „Ich wehre mich auch gegen dich, wenn du das möchtest.“ Byakuya hob nie auch nur ein Auge von Renjis Körper. Alles was er sagte war: „Ja.“ „Ok. Deal“, grinste Renji. „Oh und wir sollten vielleicht nicht das Diesseits kaputt machen.“ „Ich werde mich bemühen“, sagte Byakuya, der erste Hauch von Wärme in seiner Stimme. Doch dann wurde der Tonfall wieder härter: „Nun entferne den Rest deiner Kleidung.“ Renji begann automatisch, zu gehorchen, doch hielt dann inne. „Bring mich dazu.“ Byakuyas zwickte Renjis Brustwarze. „Das würde ich, doch ich zerreiße vielleicht deinen wertvollen Hakama“, sagte er. Oh, ho-ho! Das würde so ablaufen, ja? Renji blickte Byakuya fest an. „Ja, nun ja. Vielleicht möchte ich, dass du mir die Kleider vom Leib reißt.“ Byakuyas Finger glitten Renjis Brust hinauf und schnippsten ihn dann fest gegen die Nase. Das war genauso überraschend wie demütigend. „Ich nehme keine Befehle von dir an. Du gehorchst mir.“ Was sonst könnte Renji in dieser Situation tun? Mit einem Grollen warf er seinen Körper gegen Byakuya, zwang ihn so in Richtung der gegenüberliegenden Wand. Er ergriff Byakuyas Schultern und küsste ihn hart. Byakuya stolperte gegen eine Bank und die beiden fielen. Da er nicht wollte, dass Byakuya sich wirklich verletzte, legte Renji während dem Fallen einen Arm um Byakuyas Rücken und Kopf, um ihn zu schützen und drehte sie. Die nassen Fliesen klatschten schmerzhaft gegen Renjis Haut und presste die Luft aus seiner Lunge, als er den Großteil des Falls abfing. Ironischerweise endete Renji flach auf seinem Rücken. Während er damit kämpfte, Luft zu bekommen, zog sich Byakuya aus Renjis grober Umarmung, um sich rittlings auf ihn zu setzen. „Das war sehr ungehorsam“, sagte Byakuya, seine Stimme war ein kleines Schnurren, welches Renji bis ins Mark erschaudern ließ. Eine Hand glitt durch den seitlichen Schlitz von Renjis Hakama und Finger fuhren durch seine Schambehaarung. „Ich sehe, du bist du, schamlos und unanständig wie immer. Vielleicht sollte ich dich nehmen, während du deinen Hakama noch trägst.“ Renji hoffte, dass Byakuya bei ‚nehmen‘ nicht wirklich an Penetration dachte, denn sie hatten kein Gleitgel. Vielleicht hätte er klarer dabei sein sollen, als er sagte, dass er ‚es so hart haben, wie du es möchtest‘. Vielleicht hätte er die Ergänzung ‚im angemessenen Rahmen‘ hinzufügen sollen. Manchmal war die beste Verteidigung der Gegenangriff. Also griff Renji Byakuya direkt zwischen die Beine. Byakuya sah vollkommen erschrocken aus, derart erwischt worden zu sein und seine Augen weiteten sich sogar noch mehr, als Renji ein wenig zudrückte. Er löste den Knoten seines Obis mit der freien Hand und schnaubte: „Wie wäre es, wenn du meinen Schwanz lutschst?“ Graue Augen verengten sich. „Ah, schlaue Attacke, doch du kannst in einer solchen Position unmöglich deinen Vorteil halten.“ „Vielleicht nicht“, sagte Renji und schob ungeschickt den Stoff von seinem erregten Glied. „Aber ich bin gewillt, es zu versuchen.“ Byakuyas Augen glitten zu Renjis Penis und schien einen Moment den Anblick zu genießen. Schimmernd und hart. Für jemand, der behauptet, es nicht zu genießen, zu blasen, leckte Byakuya seine Lippen sehr verführerisch. Renji setzte sich mit gespreizten Beinen auf. Er versuchte weiter nach Byakuyas Hoden zu greifen, während er eine Hand auf dessen Schulter legte, um ihn nach unten zu dirigieren. Doch Renji wusste, dass er dieses Spiel schnell aufgeben musste, falls Byakuya nicht mitmachen wollte. Grober Spaß bei Seite, unter keinen Umständen würde Renji Byakuya in seinen Schritt schieben. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu wissen, dass man damit zu weit ging. Tatsächlich war Renji sogar sehr vorsichtig bei dem Druck, den er auf Byakuyas Schulter ausübte. Er stellte sicher, dass er weder sein Gesicht noch seinen Kopf berührte oder irgendwie die Haare erwischte. Auch wenn er lange Arme hatte, waren sie nicht lang genug. Er spürte, wie Byakuyas Beine von seinem Griff entglitten, doch Byakuya schien mitzuspielen. Er fuhr fort, seinen Kopf langsam zu beugen, bis seine Zunge hinausschoss und über Renjis Eichel leckte. Es war leicht und neckend und ließ Renjis Atem schneller gehen, während sich seine Zehen kräuselten. Unter seinen Fingern spürte er, wie Byakuya erregter wurde, also strich er mit der Handfläche über den Stoff über sein Glied, um Byakuyas Lecken und Saugen zu beschleunigen… mehr oder weniger. Doch es war schon fast zu viel und es wurde schwer für Renji, mehr zu tun als zu keuchen und kläglich zu stöhnen. Byakuya blickte ihm in die Augen und grinste boshaft. Nachdem noch einmal seine Zunge gegen ihn rieb, sagte Byakuya: „Fühlst du dich nun etwas gefügiger? Bist du bereit, mir auf Händen und Knien zu dienen?“ Oh, scheiße ja. Byakuya zog sich in eine mehr knieende Position und öffnete schnell seinen Hakama. Dann stand er vom Boden auf und Renji krabbelte nach vorne. Da er seine Hände brauchte, um sich aufrecht zu halten, schob er mit seinem Gesicht den Stoff zu Seite, bis er das fand, wonach er suchte. Sein Hintern war in der Luft und sein Rücken gebeugt. Er leckte an Byakuyas Hoden als Entschuldigung für die vorherige, grobe Behandlung. Byakuya murmelte zustimmend und tätschelte Renjis Haare aufmunternd. Eine Gruppe von lärmenden Jungs schob die Tür des Umkleideraums auf und stürmte hinein, sie lachten und brüllten miteinander. Selbst wenn es Renji vollkommen klar war, dass niemand sie sehen konnte, färbte tiefe Scham sein Gesicht bei dem Gedanken, wie das aussehen musste. Er auf allen Vieren wie ein Tier und hungrig sabbernd auf Byakuyas Schwanz. Er schloss die Augen und versuchte, die ganzen Bewegungen um sie herum auszublenden. Er ließ es zu, dass er sich im Geruch und dem Geschmack verlor. Er liebte es, dass der unglaublich männliche, moschusartige Duft von Byakuya hier viel stärker war. Sein Glied war wie der Rest seiner alabasterfarbenen Haut, hart und fast unnachgiebig in seiner Stärke. Doch im Gegensatz zu anderen Teilen von ihm, war Byakuyas Penis immer heiß. Byakuyas Griff um Renjis Haare wurde fester und er dirigierte ihn höher. Renji knabberte gierig an der Länge, bemüht zu befriedigen. Er nahm Byakuya in den Mund, rieb mit der Zunge über den Schaft und begann in einem langen und trägen Ryhtmus zu saugen. Sein eigener Schwanz zuckte im gleichen Rhtymus. Als Byakuya anfing zu stöhnen, öffnete Renji die Augen. Er blickte hinauf zu dem normalerweise so teilnahmslosen Gesicht und sah... pure Leidenschaft. Byakuyas Augen waren geschlossen und sein Kopf leicht nach hinten gebeugt. Schweiß glitzerte auf seinem Gesicht und die Wangen waren rot. Sein Mund war offen und er keuchte und stöhnte. Renjis Hoden zogen sich bei dem Anblick zusammen und er verdoppelte seine Bemühungen. Es schmerzte ihm danach, sich anzufassen, doch er vermutete, dass er dafür Ärger bekommen könnte. Dennoch, eine Bestrafung zu bekommen, könnte vielleicht spaßig sein... Er hob seine Hand, um sie in die Richtung zu bewegen und wurde natürlich sofort abgefangen. Der unangenehme Winkel schob Byakuya plötzlich bis tief in seinen Rachen. Renji würgte ein bisschen, doch schaffte es, sich selbst in eine angenehmere Position zu bringen. „Lass dir das eine Lehre sein“, Byakuyas Stimme war immer noch dieser seidige, verrückte Ton. „Du wirst warten, bis ich fertig bin. Dann werde ich dir erlauben, zu kommen, während ich zuschaue.“ Wenn Byakuya noch mehr solcher Sachen sagen würde, würde er diese Option gar nicht erst haben. „Grinst du bei dem Gedanken?“ Renji blickte auf und grinste so wie er, mit vollem Mund, konnte. Wusste Byakuya ernsthaft nicht, wie sehr ihn seine Befehle anmachten? Byakuya lachte. Es war ein wundervoller Laut, der Renji beinahe über die Klippe stieß. Dann tätschelte er Renjis Kopf erneut, legte Renjis Hand auf seiner Hüfte ab und sagte: „Ehrlich. Ich denke, du tust nur so, als seist du eigensinnig.“ Er hat meine Masche endlich erkannt, dachte Renji und drückte Byakuyas Hüftknochen liebevoll, während er den Rhythmus und das Tempo anzog. Wollte Byakuya noch etwas dazu sagen, war es in unzusammenhängenden Lauten der Lust verloren. Renji warf all sein karges Können und Hingabe in die Waagschale bis Byakuya aufschrie. Renji schluckte alles so schnell, wie er konnte, bestrebt nach seiner eigenen Erleichterung. Es dauerte einen Moment, bis Byakuya sich wieder unter Kontrolle hatte. Er wickelte die Shitage um seine Taille, stand vom Boden auf und setzte sich auf die Bank, über die sie gefallen waren. „Du kannst beginnen.“ Renji richtete sie auf die Knie auf und lehnte seinen Rücken gegen die Wand. Er spreizte seine Beine, damit Byakuya einen vollständigen Blick auf ihn hatte. Er war so nahe dran, dass er sich selbst quälen musste, damit er zumindest etwas mehr als ein paar Momente durchhalten konnte. Also anstatt direkt auf den Preis loszugehen, nahm er sich ein wenig Zeit, seinen Körper zu berühren. Er glitt mit seinen Fingern über sein Gesicht, tat so, als wären es Byakuyas Hände und saugte an seinen eigenen Fingern, während die andere Hand müßig über seine Brust glitt und mit seinen Brustwarzen spielte. Schmerzhaft langsam ließ Renji seine Finger aus seinem Mund und seinen Hals hinuntergleiten, ließ seine andere Hand endlich über sein Glied streichen. Sich derart vorzuführen führte dazu, dass sich Renji der anderen Leute im Umkleideraum sehr bewusst war. Byakuyas Augen lagen auf jede seiner Bewegungen, doch Leute gingen zwischen Raum und heißen Quellen hin und her. Vielleicht tat er nur so, als wäre er stark. Vielleicht mochte er es, so entwürdigt zu werden. Nah, da gab es kein vielleicht, das wusste Renji. Zumindest für diesen Mann tat er es. Er zeigte sich wie eine Hure. Es sollte ihn beschämen, doch es ließ ihn nur Erbeben und Erzittern vor Lust. „Ich bin nah“, wisperte Renji heiser. „Darf ich, Kommandant?“ Byakuya schien sprachlos. Er errötete stark, doch nickte dann. „Du darfst.“ Gehorsam kam Renji. Renji saß auf den nassen Bodenfliesen und fühlte sich schmutzig, benutzt und zutiefst befriedigt. Also Byakuya aufstand und ging, dachte Renji, dass er vermutlich aufstehen sollte. Doch er durchlebte immer noch die Nachwirkungen seines Orgasmus und er hatte einfach nicht die Energie dafür. Er lehnte seinen Kopf zurück und schloss die Augen. Wenigstens musste er so nicht mit ansehen, wie Byakuya ging. Als ein warmes Handtuch sanft um seinen Schoß gelegt wurde, riss Renji die Augen auf. Byakuya war da, kniete neben ihm und legte ein weiteres, warmes Tuch um seine Schultern. Byakuya küsste Renjis Stirn leicht. „Ich muss bald gehen, doch ich kann dich so nicht verlassen.“ Konnte er nicht? Er hat es doch sonst immer getan. „Lass mich wissen, wenn du soweit bist und wir können gemeinsam duschen“, sagte Byakuya. Dann, zu Renjis vollkommenem erschrecken, setzte sich Byakuya zu ihm auf den dreckigen Boden und hielt seine Hand. „Was tust du?“, fragte Renji. Byakuyas Kosode würde fleckig werden! Renji konnte den Gedanken daran nicht ausstehen, dass irgendetwas die Uniform seines Kommandanten befleckte. „Versuche mich nicht so anzuschauen“, Byakuyas Blick glitt von Renji weg und seine Stimme war angespannt, als er erklärte: „Ich versuche, Geborgenheit zu vermitteln.“ Renji lachte liebevoll. „Nein, das meine ich nicht. Ich meine, der Boden ist dreckig, Byakuya. Ich kann den Gedanken nicht ausstehen, dass du dreckig wirst.“ Das ist mein Job, fügte Renji still hinzu. Er zog sich das Tuch von den Schultern und sagte: „Setz sich zumindest auf das Handtuch.“ „Warum helfe ich dir nicht einfach stattdessen auf?“ Schnell kam er auf seine Füße und bot Renji eine Hand an. „Vielleicht lässt du mich deinen Rücken schrubben?“ Ihn lassen? Er würde dafür töten, Byakuyas Hände überall auf ihm zu haben. Er nahm Byakuyas Hand und grinste. „Heh, nun ja, wenn du nett bist, lass ich dich auch die Front machen.“ Mit Byakuyas Stärke war Renji so schnell auf den Füßen, dass Renji beinahe sein Handtuch verloren hätte, wenn er nicht noch in letzter Sekunde danach gegriffen hätte. Mit einander zugewandten Gesichtern stellte sich Byakuya leicht auf die Zehenspitzen, um einen Kuss auf Renjis überraschte Lippen zu drücken. Nach einem Moment süßer Sanftheit, zog sich Byakuya zurück und nahm Renjis Hand. Als er sie unter die Dusche führte, sagte er schroff: „Sei nicht närrisch. Ich wäre nicht in der Lage, mich zu beherrschen und wir haben nicht die Zeit für eine zweite Runde.“ Renjis Grinsen wurde breiter, besonders als Byakuya sagte: „Ich bin froh, wenn ich mich angemessen verhalte, wenn ich nur deine Rückseite als Versuchung habe.“ „Also was sagst du da? Du bist nur so schlecht in Sachen Geborgenheit, weil ich so verdammt heiß bin?“ „Genau“, sagte Byakuya über seine Schulter. „Aber ich bin entschlossen, dir genug Geborgenheit zu geben. Versuche nicht sexy zu sein.“ Renji schnaubte. „Du weißt, dass das wie eine Herausforderung klingt, ja?“ Byakuya hielt vor dem Eingang zur Dusche an. Er drehte sein Gesicht zu Renji, sein Ausdruck war ernst und flehend. „Bitte nicht“, sagte er ernst. Er nahm nun auch Renjis andere Hand und starrte zwischen ihnen hinunter, bis er scheinbar bemerkte, dass Renji irgendwo auf dem Weg sein Handtuch verloren hatte und er auf Renjis nackten Schritt starrte. Mit einem kleinen Husten und Röte im Gesicht hob Byakuya seinen Blick und traf Renjis. „Ich habe viel gelesen und es hat mich getroffen, dass ich besonders nachlässig in dieser Hinsicht gewesen bin. Und...“, Byakuya schien plötzlich nicht mehr in der Lage zu sein, Renjis Blick zu begegnen, doch er war sich auch nicht sicher, wohin er sonst gucken konnte. Er schloss die Augen vollständig und atmete entschlossen durch, als er sagte: „Und... Ich möchte nicht, dass du dich ungeliebt fühlst. Besonders nicht nach einer solchen Behandlung.“ Renji ließ eine Hand von Byakuya los und benutzte die Finger, um Byakuyas Kinn anzuheben. Da sich Byakuya entschlossen weigerte, seine Augen zu öffnen, küsste Renji sanft das eine, dann das andere Augenlid. Er wusste, dass er dies bereits auf dem Hanami, in einer Dusche ähnlich wie dieser, gemacht hatte, doch er hoffte, dass die Erinnerung daran die Worte nur noch verstärkte, die er sagen wollte. „Hey, ich wusste, dass es dieses Mal ein Spiel war“, sagte er. „Dazwischen liegen Welten. Und weißt du was? Ich habe schon vor einer Weile herausgefunden, dass ich all dieses Demütigungsspiel mag.“ Als Byakuyas Augen sich bebend öffneten, lächelte Renji wieder. „Habe ich das nicht auf dem Fragebogen angekreuzt? Ich weiß, dass du ihn immer noch hast.“ „Ich habe ihn einige Male durchgelesen, bevor ich hierher gekommen bin.“ „Da haben wir es“, sagte Renji und ließ seine Hand Byakuyas Hals hinuntergleiten, um sie auf seiner Schulter abzulegen. Dann seufzte Renji in gespielter Gereiztheit. „Ich vermute, ich kann für ein paar Momente meine Großartigkeit unterdrücken, denn ich würde dieses behagliche Rückenschrubben, das du versprochen hast, wirklich lieben.“ Byakuyas Röte war immer noch stark und er schloss seine Augen wieder. „Es wird vielleicht unangenehm und ein bisschen gekünstelt.“ „Klingt perfekt“, lächelte Renji und küsste Byakuyas Nase. „Du weißt, ich liebe alles an dir, besonders deine unbedachten Momente.“ Byakuya runzelte die Stirn. „Weiß ich das?“ „Nun ja, das solltest du“, sagte Renji, seine Finger berührten wieder leicht Byakuyas Nase. „Meine Knie werden zu Pudding, immer wenn du ungeschickt und unsicher bist.“ Byakyuas Augen wurden groß. „Ich hoffe, das ist nicht allzu oft.“ Renji schüttelte verzweifelt den Kopf. Wer hatte gewusst, dass Byakuya darüber so verunsichert war? „Natürlich nicht! Das ist auch der Grund, warum es so verdammt wertvoll und heiß ist!“ „Ah“, sagte Byakuya verstehend. „Gut.“ „Wirst du mir jetzt den Rücken schrubben oder was? Mir wird kalt?“ Byakuya schnaubte leicht. „Und du, du bist immer ungeduldig.“ „Du weißt, dass du das liebst.“ Byakuya nahm Renji an die Hand und stellte die Dusche über ihren Köpfen an. „Das tue ich.“ Mit einem kleinen, hilflosen Kopfschütteln. „Gott steh mir bei, das tue ich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)